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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010215026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901021502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901021502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-15
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit» al« verugrgebiilir: Abend-Ausgabe .M ««„.! dm» dte «ob sMt. VI« .LrttdnlrNaSni-dten' E-i«n »^MöSüev»«; dl« B«i»«r I« Drette» und der Eilir» U-narduno. wo dir üurraaurui dar« eia«,« Boten oder Lo«mM>naxe ettol,». erbaUe» das Blott a» »ülxbentaq«», die nM aus Somi. «der »eiert«»« fvlaen. l» iwc> Ldeii-uoaabcii «da,»« und Nt«,»« «aestellt. tztr Mückiad« «tm-iaudt-r EchrM- stücke leine BerdüldllLkeU. tzer»idr«6t«,i»l>h: »«t I Sir. U und Sir. L0S«. rele-ram« Adresse: -tachrichte» »reade». zugeftellt, wahrend e» die Post-Abonnenten am Morgen m ein« Gesammtausgade erhalten. Lnresgen-tanl. Hsgcünöet L8LV NerLag r»orr Aiepfrtz L Ueirtzavdt Di« Annabm« von Lnkündiwruae» eriot«« io deribauviaeickartjOrlle m>d den Redenannabmestelleu in Dvesd«» >>is N«»mitta,r rMir Som, und ^rimasi- „m Ptimentzrade « von > > dtt V,l Ulir, Die l uoLUia« Lrun, .«t!e lca. o Lilben) L> . Üpl- !iind:,unaer oui derPiivaiieite Zeile L-> Li» : dir 2ir«liiae Zeile u!d .Än^riandl' „der aut Lerlieü« so Dia. A» Nummern nack, Lvnn - »md s«o - ra«cn l< d^. z,vaiii«e itzrundtäloi Le, «ü de», m und rv> Lsg. Mt lieiouderem Lach. AutWLrtia« Luitraa« nur Lorausdeiadlu»«. Düriblätter «erden mit »0 Ti«. berechn«!. Alour, Lloedwruw L vo. M ffepvsittzlil! O MM tl er dl ö»t8kl> k» kg«! lkr« Lvri strs «80 2 Lodert Lödmo j M. LIviävrslott Dill xröK lter tili: msbl. E kor 8t8l 6. Nr.4v.SMel! Neueste Drabiberickte. Hofnachrichten. Marienbrückc, Gesellschaft für Littcrarur und Kunst, Gcsaiigveretn .Gevnania." i 1 7» »»»»«»»» 1 Hofoper. Prüsmlgsauffflhlung des Kgl. KonsewatoriumS. Dresdner Lehrergesangverein. Berliner Leben. I LeZ» »DkttrLe-VK« Neueste Drahtmeldungeir vom 1-1. Februar. Hamburg. Prin; Heinrich kvinmt am l>. März nach Hamburg, um an dem Winterfeste dcS Norddeutschen Regatta- L" ' Vereins tbeilznnehmen. Leipzig. In der böhmischen Grenzstadt Baerlligen sind viele Personen am TvVhuS erkrankt und ewige bereits gestorben. Düsseldorf. Der Provinziallandtag nahm heute folgenden Kompromißantrag elnstimimg an: 1. Bei der Annahme der dem Landtage vorliegenden waiserwirthschaftlicheu Vor lagen erfolgt die Verbindung des Dortmund-Ems-Kanalö mit dem Rhein vorab am wichtigsten durch den Ausbau der Emschcr Tkallinie: 2. der Ausbau des Mosel-Saar-Kanals, sowie des Lippekanals ist in gleicher Weile geboten, wie der Ausbau der in der Vorlage der Königl. Staatsregierung vomeschlagencn Kanäle. Der Provinzialausschutz ist beauftragt, ver Staatsregierung und dem Landtage der Monarchie entsprechende Mittheilnng zu machen. Elsen a. R. Bei dem Vernich, ein Coupsfenster zu öffne», stürzte in Holge Aufgehens der Coupstliür Frau Schulze- Aiesche ans der Strecke Mühlheim—Heißen ans dem Eisenbahn- zug. Sie erlitt einen Schadelbruch und war sofort tobt- Königsberg i. Pr. Die Kälte bot seit gestern erheblich zugenommen und betrug heute Morgen 15 Grad nach Reaumur. Bndave ft. Leutnant Lerner vom 85. Infanterie-Regiment, der in Leutschau seinen Kameraden Leutnant Endcrle im Duell tgdtete. gilt gleichfalls in Folge der erlittenen Verletzung für rettungslos verloren. Paris. An dem Ausftande der Damenschneider- gehl l fe n betheiligen sich seit gestern einige Hundert Schneider innen. Die Zahl der Ausständigen wird aui mehr als 2000 ge schätzt. An den Kundgebungen, die gestern Abend gegen die Damenschneider in der Ruc de la Pain veranstaltet wurden, waren auch einige nationalistische Dcputirte betheiligt. Jean Robert. Redakteur des Organs der Patriotenliga. wurde verhaftet und nach Ausnahme eines Protokolls wieder ireiaelassen. — In vem Waffenhauie zu Montouban brach gestern Nacht cur Feuer aus. wobei 3 Kinder umgekommen sind. — Ter Heeresausschuß der Depuiirlenkammer lehnte den Antrag Lemire ab. wonach die einen Betrog von 8M0M Lstr. zur Deckung des April-Coupons der auswärtigen Schuld ab. — Die »Times* berichten aus Montevideo vom 12. d. M.: Die Jahresbotschast des Präsi denten. die am 15. Februar erlassen wird, stellt fest, daß im ver gangenen Jahre die Zahlungen trotz der Abnahme der Zoll einnahmen pünktlich auSgesührt worden seien. Die Abnahme sei hauptsächlich aus äußere Ursachen zurückzusühren. Im Inneren seien die Staatseinnahmen gestiegen. Die Finanzlage sei somit zufriedenstellend. Es bestehe keine Notbwendigkeit. neue Steuern vorzuschlagen. Die Arbeiten zur Errichtung eines neuen Hafens würden bmnen zwei Monaten begonnen werden. Die politische Lage sei nicht ganz frei von Besorgnissen wegen der bevorstehenden Wahlen. Die Regierung sei aber überzeugt, daß sic die Ordnung aufrecht erhalten wird, sie lei vorbereitet, irgend welche revolutio näre Pläne sofort zu vereiteln. London. Der hiesige mexikanische Unanzagent theilt zu den New-Workcr Gerüchten über eine erliste Erkrankung des > Präsidenten Diaz mit, daß diese Gerüchte unbegründet seien. Diaz leide lediglich an heftigem Rheumatismus der Schultern, irgend welchen ernsten Charakter habe das Leiden jedoch in keiner Weise. Konstantinovel. Der Deutsche Kaiser hat nach Entgegennahme des Berichtes deL Generalleutnants v. Kessel über die der deutschen Svezialmission und den Ossizieren deS »Moltke" anläßlich der Einweihung des von dem Deutschen Kaiser gespende ten Brunnens erwiesenen Ehren dem Sultan in warmer Weise den Dank für diesen neuen Beweis der Freundschaft übermittelt und seine Genugthunng über die politischen Anträge kundgeaeben, welche Generalleutnant v. Kessel in Äonstantinopcl empfangen habe. Konstantin opel. Bei der letzten Audienz des russischen Botschafters beim Sultan wurde beiderseits als nothwendig an erkannt. den Führern der macedonischen Komitees begreiflich zu inachen, daß ihre Absichten weder von der Türkei, noch von Rußland oder anderen Mächten gefördert werden könnten- Die Türkei wird aber bei aller Strenge im Vorgehen gegen die Komitees dies die unschuldige Bevölkerung nicht entgelten lassen und nicht Verhaftungen ohne Grund vornehmen. Den Behörden Make doniens sind Weisungen in diesem Sinne zugeaange». Bezüglich der Weihe des Bischofs Flrmilian wurde eL für zweckmäßig an- —* Vorgestern Nachmittag glitt Herr KreiShauptmanii v. Schlieben vor seiner Wohnung in Bautzen aus und erlitt einen leichten Knöchelbruch am rechten Unterschenkel. —* Zum UniversitätScentmeister in Leipzig an Stelle des j verstorbenen Herrn Hosralhes Gebhardt wurde Herr Oberrcchnungs Inspektor Karl Johann Riemer in Dresden ernannt. —' Plötzlich und unerwartet verschied heute nach kurzer Kraul beit an einer Lungenentzündung Herr Albert Franz Emil "ve^tb. seit 1894 Direktor der diesigen Aelsenkeller-B rauerer in Vorschlag FD bringen. Mailand. Nach der „Perseveranza" wird im Frühjahr eine Abordnung des 13. preußischen Huiaren-RegimentS, dessen Oberst König Victor Emanuel ist. zu dessen Begrüßung zu Pferde in Rom eintreffen- Madrid, lieber die Stadt Madrid ist der Belager ungszustand verhängt worden Valencia. Hier kam es gestern zu Zusammenstößen zwischen Ruhestörern und der Gendarmerie, bei welchen eine Penon getödtet und eine verwundet wurde. London. Die Morgcnblätter berichten aus Pretoria vom 12- d. M-: Oberst Badlngton nahm bei einem Streifzuge von Bentersdorp aus in Naauwpovrt ein kleines Burcnkommando gefangen. Die Baren vertheidigten sich hartnäckig und ergaben sich erst, als eine Anzahl von ihnen getödtet und verwundet worden war. Die britische Garnison Lbdenburg wurde ver gangene Woche von den Buren angegriffen, ohne daß es zu einem ernsten Kampfe kam. Die Buren seucrte» c ° ''— auf einer Anhöhe bei der Stadt ausgestellt i» dev neuen Kolonien ansässigen jungen Franzoien vom Militär- . , .. ^ . ... ^ dienst befreit sein sollen, beschloß ,edoch wrientliche Erleichterungen erkannt. Ke Werhe voqnnehmen und nicht vor den Bedrohungen . — ... — - - oer Komitees zuttickzuwetchen. - Sofia. Das mac«dänische Komitee beschloß, morgen eine Protestversammlung gegen das vom Ministerpräsidenten Petrow erlassene Verbot der Waffenübunaen der Schützenvereine zu veranstalten. — Die Koalltronsversuche unter den Parteien blieben erfolglos. OertlicheS nnd Sächsisches. Dresden. 14. Februar. _ . o-j Friedrich August ist Uhr mit seinen beiden ältesten Söhnen aus Salzburg richteten auch ein Gewebrfeuer dorthin, das aber bet der weiten Entfernung wirkungslos war. London. Nack einem Telegramm der »Times* ans Buenos An res sandte der Finmizminister mit der letzten Post —* Se. Königl. Hoheit Prin heute früh 5 Uhr mit seinen beiden t , hier wieder eingetroffen, während Ihre K. u. K. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August erst später zurückkehrt. Die l. »IM«: vu» rv Liiirin Vermählung der Erzherzogin Anna mit dem Fürsten Johannes a>ch einem Geschütz, das zu Hohenlohe-Bartenstein hat am Dienstag im Schlosse zu Salz- i war. in die Stadt und bürg —- - rg stattgesunden. Die Trauung vollzog der Fürsterzbischof von Salzburg Dr. Katschthaler. Ais Trauzeugen sungtrten für die Braut die Erzberzöge Leopold Ferdinand und Joseph Ferdinand, für den Bräutigam Carl Fürst Fugger von Babenhausen und Leopold. Gmf Sternbrrg. scheu Expeditionskorps ist erschienen. Es sind an Krankheit 17 Mann gestorben: in den, Gefecht bei Maton ist Kanonier Haizffch von der 1. Batterie ostasiatischen Jeldarüllcric- Regiments stnd im Gefecht bei Hop-Hu Oberst Freiherr von Hinchberg von demselben Regiment leicht verwundet worben. Beim Salutschüßen am 1. Januar «Peitang-Fortj sind, wie seiner Zeit schon gemeldet. 8 Mann getödtet, j:Z verwundet worden. Aus dem Köuiarcich Sachsen finden sich in der Verlustliste folgende drei Tobte: Pionier Paul Zettwitz aus Meißen, früher mchniches Pionier-Bataillon Nr. 12. 2. Kompagnie: Musketier Gustav Härtig aus Knautkleeberg. Amtshauvtinaimschast Leipzig: früher sächsisches Jnfanterie-Rcgimenr Nr. 1v5. König Wilhelm II. von Württemberg. 5. Kompagnie: Musketier Richard Loren; aus Seiffeu. Amtsbauptinannschast Frcibcrg: früher sächsisches Infanterie Regiment Nr. 104, 5. Kompagnie. —* Sofort nach Fertigstellung der Babnhossuuibauten in Dresden-Neustadt und mit ihrer Uebernahmc in den Betrieb wird auch die neue Eisenbabnbmcke ihrer Bestimmung übergeben werden. Dadurch wird die Marrenb rücke vom Zugverkehr befreit, geht in ausschließlichen Besitz der Stadt über und gelangt sofort zum Umbau. Am Tage nach der Uebsrleitung des Eisenbahnverkehrs nach der neuen Brücke «voraussichtlich der 1. März) wird die Marienbrücke für jeden Fahr- und Fußverkeln bis zu ihrer Neugestaltung gesperrt sein. Ter Futzvcrkehr und die leichten Fahrzeuge werden sich ia ohne besondere Schwierigkeiten nach der Augnstusbrücke verwerfen lassen können, ritt kn Last wagenverkehr aber bedeutet die zeitweiie S kließuug der Marien brücke eine schwere Belästigung, denn sömmtlichc Lastwagen muffen während der Zeit deS Umbaues der Brücke, um nach dem anderen Mmfer zu gelangen, den Weg über die Carola- bezw. Alberibrucke nehmen. LelbswerständlichwöLoet Ball der MMenbrücke nw allen Kräften gefördert werden, sodaß dte Unlevbrcchung des Bin kchrs, günstige Witterung vorausgesetzt, nicht lange andouern dürste. —* Heute fanden unter Beisein mehrerer technischer Mitglieder der Königl. Generaldircktio» der Staatseiieubabnen und mehrere! Beaniten der Werkstätteninspektion Chemnitz zwischen Reichenbach r. V. und Werdau Probefahrten mit einer in der Sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz erbauten Schnellzugs-Loko motive allerneue st er Konstruktion statt. Die Ver suche begannen Vormittags halb N Uhr und werden morgen und unter Umständen auch noch am Sonnabend fortgesetzt werde». Der Lokomotive waren neue vieracbsige Personenwagen angehängt Wochen. Dem Vernehmen nach findet die Maschine nach be standener Probe zunächst bei den Schnellzügen der Leipzig—Hofe,. Linie Verwendung. —* Im Lause des heutigen Vormittags hat der Abthcilungs- dircktor im Königl. Ministerium des Innern. Herr Geh. Ratb Merz, das neue Polizeigebäude vom Königl. Finanz ministerium bezw. der Bauleitung übernommen. Wie bereits gestern gemeldet wurde, wird nächsten Montag die Uebersiedeiung der Polizei-Verwaltung der Stadt Dresden in das neue Gebäude vor sich gehen. Kimsl und Wissenschaft. s* In der Königl. HofoPer wurde gestern Abend die Aufführung von Richard Wagner's »Meistersinger* ernstlich in Frage gestellt: Frl Huhn sagte kurz vor der Vorstellung ab, so daß Frau Fröhlich als Magdalena emipriuaen mußte, während Herr Antbes. unser trefflicher Stolzing. im Verlaufe des Abends von einer so heftigen Indisposition befallen wurde, daß er nur mit Aufbietung aller Kräfte seine anstrengende Partie durchführen konnte. Bor Beginn des dritten Aktes kündigte der Regisseur überdies noch an, daß der Künstler lediglich, um die Aufführung zu retten» weiter singen werde. Einige Kürzungen der Entreescen« des dritten Aktes stellten die Wirkung der ganzen Over, die in allen Rollen wie früher besetzt war und sonst einen prächtigen, von außerordentlichem Beifall getragenen Verlauf nahm, nur wenig in Frage. f-* Im Königl. Opern Hause geht in der Zeit vom N. Februar bis zum 2. März Richard Wagner's »Ring des Nibelungen* in Scene. Sonnabend, den 23 Febmar, wird das »Rbeinaold*. Montag, den 25. Februar die .Walküre". Mitt woch. den 27. Febmar, »Siegfried* und Sonnabend, den 2- MLy, die »Götterdämmerung" zur Aufführung gelangen. Billcts für den ganzen Cyklus können von Freitag, dm 22- Februar, ab zu dm üblichen Kosscnstunden an der Tageskasse des Königl. Opern hauses entnommen werden. f* Königl. Konservatorium. In der gestrigen dritten Prüfungs-Ausführung (VereinshauS) stellten sich meist reifere wü> vorgeschrittenere Jnstrnmentalisten vor. von denen als bemerkenswerthes Talent ein junger Geiger. Herr Maperosch, sich besonders auszeichnete. In der vortrefflichen Schule Prof. Ravvoldi'S gebildet, verfügt Herr Maperosch bereits über eine siche« Technik von virtuosem Glanze, gute Bogensuhrung und intelligenten Vortrag. Wenn er in der Ausführung des ersten Satzes von Llvinsti s Militär-Coneert eine noch vollere Tongeb ung entfaltet und die Steigerung gegen den Schluß hin effektvoller gestaltet haben würde, Hütte man an seinem Vorträge kaum eine Aussetzung machen rönnen. Bon den Pianistinnen bewährte sich eine Schülerin Prof. Dörina's. Frl. Schönield. in dem technisch sorgfältig und sauber ouSgeführteu ersten Allegro deS Weber scheu Lo-öor-EoncerteS, da« sie namentlich auch rhythmisch gut be herrschte. Gleich lobenswerth warm Frl Zimmermann (Klaffe Urbach) iw Bortrage zweier Sätze aus dem Roff'ichm Concert (op. 185) und Frl. TiSdall (Klaffe Rappoldi-Kahrer) in der Wieder gabe deS ersten Satzes aus dem S-mall-Concert von Tschaikowsky. Gelegene technische Bildung in Vereinigung mit geklärter Auffaff- una echoben auch diele Darbietungen über gewöhnliche Schüler- letftunaen. Eine junge Sängerin. Frl. Margarethe Müller (Klasse Omens) versackte sich mit Händel's »1'LIIasro, U koosiorosv eä il »o«r»v>", eine Aufgabe, dir man Anfängerinnen doch wohl nicht «mmthen sollte. Jpunerhsn fand sich Frl. Müller, als <mgeh«chc Sängerin beurtheilt, zufriedenstellend in technischer Hinsicht ab. Dis Mittel sind allerdings klein, für eine» größeren Raum vor läufig noch nicht ausreichend, und ohne jeden individuellen Ausdruck. Gewinnt die Stimme an Kraft, Elastizität und Trag fähigkeit, dürfte sie sich für koloristische Zwecke gut eignen. Ein Schüler des Königl. Kammervirtuosen Bauer, Herr Mnttamch, führte sehr lobenswerth die obligate Flöte aus: Sehr gut hielten sich zwei Schüler des Königl. Kammervirtuosen Fricke, die Herren Hellriegel und Weihbusch aw bereits trefflich gebildete Pistondläser in einem Concertino von Eckersberg, und beachtenswerthes komposi torisches Talent bewies Herr Leland (Schüler Dracfekc's) mit einer von ihm konwonirten und verständnißvoll geleiteten Concert- Ouverture. Das Instituts-Orchester, das snmmtliche Vorträge gut und exakt bmleitetr. wurde mit großer Sicherheit und feinem künstlerischen Berständniß von Herrn Rvmnelc geführt, ll. 8t. 4* Der Dresdner Lebrergesangverein gab gestern sein diesjähriges großes Concert im Gewerbehaujc. Nach Anlage und Ausführung stellte es sich gewohnter Weise mit in die vorderste Reihe unserer musikalischen Ereignisse. Aus hiesem Grunde ist es bedauerlich, daß der Beiuch desselben dm weiten Kreisen unserer ständigen Concertbesucher fast unmöglich gemacht ist. da unseres Wissens ;um öffentlichen Verkauf nur ein verschwindend kleiner Theil von Plätzen gelangt. Liegt denn eine Wiederholung des, großen Wintercoycerts des Lchrcrgesangveretns ganz außerhalb der! Möglichkeit? Ausgezeichnet durch die Anwesenheit Ihrer Königl." Hoheiten des Prinzen Georg und der Prinzeß Mathilde, sowie der Spitzen der staatlichen und städtischen Schulbehörden, bot das Concert fast durchweg Kunstgenüsse reinster und seltenster Art. so wohl im freien wie im Begleitungsgeiang. Unter seinem tempera mentvollen, Cbor und Orchester gleich beherrschenden Dirigenten Friedrich Brandes hat der Verein in zweifacher Hmsicht bemerkenSwerthe Fortschritte gemacht, in Bezug aus Bertiesung und Schwung des Vortrags und auf die zielbewußte Richtung in der Auswahl. I letzterer Beziehung mochte man allerdings wünschen, daß neben -cm stark bevorzugten Neuen das gute Alte nicht zu bin kommt. Schubert und Schumann bleiben die Klassiker des Männeroesongs höheren StilS: ohne sie verliert man schließlich die BasiS sur Vortrag und Wirkung. Unter den beiden Eingangs gesungenen Chören » ospsilu: »Wo ist Gott?* von Gustav Schreck (Baritonsoki: Herren Lange und Göckeritz und .Im Sturm* von Franz Curti (Dichtung von E- H- Jahn) nimmt der Letztere eine ungleich höhe« Stellung ein. nicht sowohl wegen der eminenten technischen Schwierigkeiten, die alles gewohnte Maß übersteigen und die bei Wiederholungen noch vollkommener be wältigt werdm dürsten, als wegen der verblüffenden dramatischen Ausdrucksfähigkeit, dte hier im Männcrchor in die Ericheinung tritt. Herr Brandes darf das Verdienst in Anspruch nehmen, für den Bahnbrecher Cmti manche. Lanze gebrochen zu haben, freilich dürfen das nur wenige Verein« wagen. Von freien Chören hörte man noch zwei werthvolle Volkslieder aus dem Lochnmrr Lieder buch des 15. Jahrhunderts: »Ich fahr' dahin* und »Wie thnst Tu mir >o bitteres Leid!" Ihre kunstvolle Bearbeitung vou Gustav Schreck verleiht den alten Weisen ein überaus reizvolles Gewand- Ebenfalls neu waren zwei prächtige Stimmungsbilder für Männer chor und Orchester: „Tbauwetter* von Otto Taubmann und „Sommer" voll August Pfeiffer. Hatte letzteres allgemeineren Erfolg wegen seines modern-lhrischen, wirkungsvoll empfundenen und gesteigerten Stimmungsaehaltes. so stellt Taiibmaun'S weiter ausholendes tonmalerischcs VorfrühlingsbUd Tbauwetter* schon höhere Anforderungen an Ausführende und Hörer. Beide aber bilden eine werthvolle Bereicherung der Männerchor-Litteratur. In noch weiterem Sinne läßt sich das von dem Hauptwerk des Abends sagen, von Schulz-Beutben's Ballade »Harald* Dichtung von Müller v. Königswinter). Der Lehrcrchor brachte das Werl bereits im vorigen Winter erstmalig heraus und hat mit der schnellen Wiederholung die vielen Schönheiten desselben noch mehr an's Licht gestellt. Der Komponist geht darin eigene Wege und vermeidet die Pfade der modernen Jmvrrisionisten. Es ist echte Musik, die ini melodische» Fluß ihre Stärke hat und doch dabc: der Stimmung voll gereckt wird. Die gewaltrae Steigerung kn denk polyphon prächtig erfundenen Schlußchor sicherte dem »Harald einen durchschlagenden Erfolg, der den Komponisten ans s Podium rief. Das Barttonialo sang iu Vertretung de-, Herrn Schütz Leipzig Herr Ernst Hunoar von dort mit in der Höhe klangvpllci Stimme und warmem Ausdruck. In Folge dieser Neubesetzung dirigirte Herr BraudeS anstatt des anaesetztcn »Walküren*-Frag ments die Ouvertüre »1812* von Tichaikowsky. damit zugleich einen Beweis semer Werthschätzuna dieses Tonmeisters erbringend Das Trenkter'fche Orchester erledigte diese schwierige ebenso wie die anderen in hochanzuerkcunenvcc Weise. Aufgabe -i>. Berliner Leben. t). Berlin, 13. Februar. ^ . _. «r geht mstulttcr noch l,anz gemüthlich zu stk Berlin, das Immer größer und im Allgemeinen amerikanisch ungemüthlicher wird. Oder kann man sich etwas Gemächlicheres denken, als einen Ball, den ein Theater — seinen Abon nenten aiedt? Das ist kein Scherz, auch kein vereinzelter Karnevalsemfall, sondern eine Thaffache, die sich seit einigen Jahren um dies« Zeit regelmäßig wiederholt Das Schiller Theater hat diese patriarchalische Sitte hier seit seinem Bestehen einaesührt und daS Theater wie die damit beglückten Abonnenten besuchen sich sehr wohl und zufrieden dabei. Man hat ia schon davon gehört, daß Theaterlester ln kleinen Städten, um Besucher anzulocken, die merkwürdigsten Mittel anwendcn. Einzelne haben sich sogar schon so weit verstiegen, nach Schluß eines klassischen Drama« ein lebendiges Ferkel auf die Bühne zu bringen und zu verlooseu. Unser Swiüer-Theater hat es Gott sei Tank nicht nöthlg, seinem Bestich irgendwie, ngchzubeffen.
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