Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010217028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901021702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901021702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-17
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«es«, vlatt »Kd d« Lest» «m Vre«>« >md llwgebuog am Tage vorher berrrtZ all Serug5gedW: «»EdrN« dü Y» Dre«»er «aLrickUn,' n«^vm iVk» «»»>«! dir «.»ikber «n D«»d«i«» dn nilLim, Umaedun,. »« dt» SuwlMM« dar» ktgoik «ot» »der AommiMonüir erklal. krixUi« d»4 Btau a, Sockkntaani. die »Ickt aoi Soim- od«r SeirNai« KI««. I» «»n Uktlau«»»«» >» »»« m» ««kittüt. Süii »SL«»r »i, Pandur «chM. »Mk ltü>k verduU>U«ktt. tzkr,«dr,cka»'»l,»: »Ml «r. U und «r. »0S«. r«l«nam»-Sdr«N«: Nochrtchteu Tre«d«»> -«gestellt. während e< die Post-Nbounevteu am Morgen in narr Gcsammtausgabc erhalten. Ureigen-carik. KegvünSet 18LV Nevlag von Kiepsch L Uetrhardt DI» «nnllkme von «ntündiaunae» ertolai in dorbauvIlieickäslLsl^lle und dn, Ncbenaimalimcsiellen in Dresden bis Nach„»ttaaL 2 Udo Eon» und »eieriao« nur Marienstrnkc 3» von I> did'/,l Ildr Die l ivalliae Grund, »eile <ea. 8 Süden» so Pin,. Äu- lündinunnen aui der Pnvaüeüe Zeile 28 Pi«,, die sivnliiae Zeile als »Eingcumdl' oder aui Teilicite r>o Pi« In Nummen, na» Soim- nnd iVeirr- lagen I- be< rivailige Grundzeiten so. 40 de», « und 80 Pi», nach deionderem Larü. Auiwirlioe SuitrLae nnr aeaeu Porauobezabluna, Belegblüilcr werden mit 10 Vi«. bercchuei. HüIUi, 81aedmsim ^ 60. «II«1 vepmitellliLM «ler venttikben kilnli ??L§6?8ll'288L 2. Mslläö L VLudried « ksnlrgesciiäst » 12 8ev8tra88v 12. -ME 48 ^buesie Drahtberichle. Hosnachrichten. Kiinstlerredoiite im Central - Theater. Frühere Dresdner Fastnacht. Circus Sidoli. Tontünstlcr - Verein. Sonntag. 17.Kebrnar1901. Neueste Dralitmeldunflen vom 16 Februar. Berlin. Die Nelchstagskommfffion für die Schaum wein st e u e r und das Wei» oesetz nahni den 8 I des elfteren Gesetzes unter Einiügung des Verbots der Verwendung des Kunstweines für die Herstellung von Schaumwein an. Die Regieningsvertreter batten sich gegen diries Verbot ausgciprochcn. Berlin. Der Abg. R ickert. dem in Folge seines Herz leidens vor einigen Tage» von den Aerzten absolute Rüde geboten wurde, wird sich, wie die „Libe»ale Kvrresp." Hort, zu weiterer Erholung nach dem Süden begeben. Berlin. lieber den in einer ausländischen Wochenschrift beliaiivtrtcn angebliche» Konflikt zwischen dem drulichcn Generalkonsul in Kapstadt v. Lindeguist und dem Generalgouvei- nenr des Kaplandes Milner ist an amllichcr Stelle hier nichts bekannt. Berlin. Nach einer der Direktion der Schaiit»»a-Ei!en- bahngeiellschast dradtlich zugegangencn Mittkriluiig ans Tsingtau ist die G l e is v e r b i n d u n a zwischen Tsingtau und Kiautlchou am 9. Februar vollendet worden. Cronberg. Auch beute Mittag ist das Befinden der Kaüerin Friedrich ziemlich befriedigend. Cronberg, Prinz Heinrich von Preußen ist heute Vormittag 9 Ukr hier eiugetroffe». Cronberg. Prinz Heinrich ist beute Vormittag von kier zum Bestich des Kaiiervaares nach Homburg grkndren und kebtt Nachniittags kiriber zurück. Voraussichtlich reist der Prinz morgen irüd nach Kiel ab Osnabrück Heute stich gegen 4>4 Ubr brach Im Berg- werksburrau des HanptvecwaitunnSgebäudcs der Georg-Marien- Hntte wadricheinlich durch Kurzschluß Feuer aus in Folge dessen das ganze Gebäude bis aut die iimlasiuiigSinauern niedcrbiannie. Wie die .Osnabcücker Ztg." meldet, konnte der größte Theik der Bücher und Akren aeretiet weiden. Crekeld Ter künlich verstoibene Landiaosabaeordnete Seissert vermachte testnmeutniiich de. Stad« Crr'eld lüviiO«- Mk zu Volkklchulzweck,» und dem vaierlandiube» Flanenveiein lOXiMk London Eine Äkachricht ans Eurela i» Kalssornien bejagl. daß das deutsche Schilf .Otto Gilde in ei st er" noch am 6. Fedniar 35 Meile« südwestlich von Pieicas Biancas mit ver lorenen Marsstängen anarst'ioche» worden iei und den Kiel »ach San Francisco gerichtet gedabt dabe. Klew Sieden Studenten, welche sich weigerten, den Fahneneid zu leisten, und die an de» letzten Denivnstratioiien theilaenomme» batten, wurden zum Tode vcrurtheill. Man hofft, der Zar werde sie begnadigen. Belgrad. König Alexander begiebt sich in der nächsten Woche im strengsten Inkognito »ach Kruschedol, um an; Sarge Milan's zu beten. Ter König kehrt alsdann sofort nach Belgrad zurück. UeSküb. Zwischen dem russischen Äoululate und der Wohn ung des Vali wurde der serbische P'arrer vou Ueskiib. Juaaouilsch. auf offener Straße von einem Mitglied«: des bulgarischen male tz onischcn Komitees durch einen Dolchstich in die Herzgegend schwer verwundet. In der letzten Zeit sind im Vilniek Kossow nicht weniger als 21 Serben von Bulgaren gelödlet und an 50 verwundet worden. Unter den makedonischen Serben verricht in Folge dessen stacke Eibitterling Washington. Das Staatsdepartement letzte den russischen Botschafter Caisini von der Einführung eines Kompensationszolles auf ruIsischen Zucker in Kenntniß, Cradock. Eine Abtheilung von 50 Buren. nahm 10 Meilen von hier einen Transport von für die enaliichen Truppen bestimmt waren. Port Elizabeth. Nach einem Privatbriefe sprengten die Buren vier Mal Bahnzüge bei Edcnbnrg in die Lust. Be>m letzten Mol verloren sie durch Schüsse, die a»S einem eng lischen Pnnzcrziige abgegeben wurden. 12 Tobte n„d Verwundete Kapstadt. Die Eingeborenen stellten die Arbeit arbeite» wolle» und nach der Heimath zurückzukekren wünschen. Bühne, die mährend des gaisten Abends offen blieb, hatte ein Die,Behörde verweigerte die Erlaubniß, daß die Arbeiten in de» besonders phantastisches Gewand angelegt. Die Hauvtdekoration Docks ruhen. Sidney. In Svdenham entgleiste ein Straßenbahn wagen. 7 Personen wurden getödtct, 26 verwuirdet. OertlicheS nnd Sächsisches. Dresden. 16 Februar. —* Se. Majestät der Kön! g verbringt den größeren Theil des Tages außer Belt und nimmt die Mahlzeiten mit regerem Appetite ein. Tic lokalen Erscheinungen erfordern noch weiterhin eine gewisse Schonung und Ruhe - * Im Befinde» Ihrer Majestät der Königin ist zwar i» den letzien Tagen weitere Bessern«« eingeirete», jedoch fühlt sie sich »och >'ehr angegriffen und bringt nur einige Stunden des Tages außer Bett zu —* se Königs. Hoheit Prinz Friedrich August unternahm heute Vorniitlag einen Jagdausslng nach Moritzvnrg, von dem er Mittnas nach Dresden zmücklehrte. —* Der übermüthige Prinz Karneval, der sich sonst bei uns nur inkognito zu zeigen pflegt, hak gestern in ieiner ganzen offi ziellen Herrlichkeit in Dresden feierlich-festlichen Einzug gehalten, auf der Alles in Allem prächtig verlaufenen Kiliistler- Redoute. welche die .Dresdner Kuiislgeiiosseuichast" in, Verein mit der .Dresdner Presse" und der .Bühnengenasseiischait" gestern Abend tmCrntral-Theater zu wvhlihäligen Zwecken gab. Die ursprünglich der ganzen Veranstaltung nicht wndcrlich günstige Stimmung batte nach der detnillirten Bekanntgabe des Pro gramms rc. in den letzte» Tagen regeren Shmvatbien auch i» weitere» Kreisen Platz macken müssen, so daß die Belhciiigung an dem Feste eine außerordentliche genannt iverden darf, womit zugleich die erste Vorbedingung kür sein glückliches Gelingen gegeben war. Für die Entwickelung der Redvutc bot das ziemlich weitläufig angelegte Etablissement den prächtigsten Rahmen, der überhaupt nur hier und da eine sparsame Dekoration vertragen kann und an nnd für sich schon den besten Schauplatz für ein Unternehmen dieser Art bildet. Daium war es mit Freuden zu begrüßen, baß drrDekora- tionsausichuß -Herr Architekt Lvssowi von einer Schmückung des eigentliche» Thkaterraumes mit Ausnahme der Bühne in letzter Stünde noch abgeiehen und nur in den zahlreichen Nebrnräumeii, die in ihrer vollen Ausdehnung In den Schauplatz des Festes mit hinein gezogen worden waren, allerhand phantastuche Deromttonen angebracht hatte. Scho» kurz nach 8 Uhr begannen sich all' dicke festlich geschmückten Räume zu füllen, die man von der Passage ans nach Paisiren des reich mit Pflanzen und Blume» gezierten Treppenhauses durch das in ein Zeit umgewandeltes kleines Vestibül betrat. In de» Wandrlgängen des Parauets batte zunächst die Tombola Aufstellung gesunden, die unter der Odbut der Herren Kieker und Maler Fischer stand. Gleich hier konnte man bei einigem guten Willen der Wohlthätigkeit .Hekatomben" opfern uns bei Entnahme von io und io viel Looien etwas Dresdner Litteraiur oder Diesdner Kiinstgewerbe gewinnen, o. b. eventuell' Manchem soll das trotz eifriger Bemühunge» nickt gelungen lein. Hatte man die Fußangeln und Janaichlingen der Tombola glücklich hinter sich, !o gericth man in das Machtbereich Frau Floras. als deren bevollmächtigte Vertreterin sich Frl. Grethe Hübler präsen- tirte. indem sie jeden Passanten zum Ankaus von Veilchen oder Rosen z» bewegen wußte. Gleich daneben hatte die „Fliegende Post" (Herr Juwelier Mau) sich mit zwei reizenden weiblichen Postillonen etablirt. die es schon wagen dursten, die famosen sechs. i bildete hier eine große moderne Landichaft mit natürlich von Dresdner Künstlern entworfenen Fcst-Posttnrten nur gestern ^ serienweise abzugeben. Um wenigstens den verwegensten Angriffen 70 Pserden, die! aus leinen Wohitvätigkeitsstnn zu entgehen, that man gut. sich möglichst bald i» den Theatersaal zu begeben und sich in das wogende Festgetriebe zu stürzen Der Anblick, der sich hier bot, war thatstichlich glänrend Das in strahlender Helle erglänzende Haus, dessen schöne Architektur und Ornamentik durch de» Einbau von Lauben an die Rückwand des Parauets nur wenig verloren in Folge ^ hatte, machte mit dem Aui-und Abwoaen der festfröhlich gestimmten Auftretens der P e st ein Eine Abordnung begab sich im Namen Menge, icinem bis an die Decke hinaus vollbesetzten zweiten von 5000 Eingeborenen zu der zuständigen Behörde und machte! Rang und den von einem vornehmen Publikum beichten Logen Mittdeistmg. daß die Eingebokimen wegen der Pest nicht mehr des ersten Ranges de,, denkbar besten Eindruck Die vom Hoslheatermaler Koller gemalte blühenden Märchenbäumen. die den Hintergrund und die Seiten bis zum Proscenium vollständig aus- süllte. Ta das Festwiel, was übrigens sür die Belebung der Stimmung ganz gut war. nicht pünktlich begann, hatte man hin reichend Zeit, sich in dem Redvutcngetriebe etwas umzusehen und allerhand .Eindrücke" zu sammeln. Eharaktcriitisch war z. B. das. Ueberwiege» der Damen, in deren „kompakter Majorität" sür diesmal die Herren fast ausgingen, so daß Mauerblümchen rc. zu den Raritäten gehörten. Unter den Damen herrschte wieder, wie das die Natur derartiger Veranstaltungen schließlich verlangt, die Frau on <ie»r Leos vor; dock scliltcn auch aumuthrge Mädcheu- gestnlte» nicht, die man freilich erst ziemlich spät erkennen konnte, da die Damen allzu streng aus Maskenschutz hielten. Eine nur halbwegs vollständige Noinenclatur der au wei e n d e n P c r s ö n I i ch k e i t e n zu geben, ist vollends bei der geradem erdrückenden Fülle, die von 10 Uhr an auf dem Feste herrschte, säst unmöglich. Wer war nicht Alles da ? 1 Fast sämmtliche Gesellschaftskreise hatten rin starkes Kontingent von Vertretern zum Empfang des Prinzen Karneval gesandt, das stärkste natürlich Kunst und Wissenschaft; leibst Max Halbe, der Dichter von .Huus Rvsenliagen", hatte sich bewegen lassen, Arm in Arm mit ieinem Freunde Herrn Hofichauipieler Paul Wiecke das Fest zu beiucken. Doch sah man in de» Logen auch zahlreiche Damen und Herren ans der Hofgesellschaft, aus Regierungskressen rc., wäbrend die Offiziere wohl anwesend, aber nur in Civil erschienen waren. Von bekannteren Namen sollen erwähnt sein: Ihre Er- cellenzen Frau Staatsminister v. Metzsch. Frau Staatsminister v Watzdorf, die Herren Polizeivräsidenk Oe Maistre, Geb Rath v. Baumann. Geh. Rath Pros. Dr. Schilling, Hosmarschall v. Hangk, Oberreaierungsräthe Köttig, Manitz, Rcgierungsrath Hohlseld, Reg.-Rath Dr. Becker, Polizeirach Dr. Hehn. Oberst Freiherr v. Oppen - Huldenberg, Hofrath Tr. Osterloh. Stadträthe Kuhn. Fischer. Dr. Kretzschmar, Kövven, Kawmsetzer, Woblfahrtskommissar Major Bock v Wül fingen. Branddirektor Thomas. Direktor Pollatz, mehrere Stadt verordneten rc. Für di«' Damenwelt stand natürlich bis zum Beginn des Fest- iviels die Umichau nach mehr oder minder originellen nnd glänzen den Toiletten in dem Vordergrund des Interesses. Im All gemeinen herrschte das Empire vor. das in allen erdenklichen Variatio nen. leibst in Eharakterkvstümen aber auch enttchieden zum Ausdruck kam. Aus der großen Anzahl von wirklich schönen und glänzen den Toiletten können nur wenige, aus dem oder jenem Grunde besonders auffällige Kostüme erwähnt werden. Namentlich die Damen unserer Hoitheater hatten sich diesmal an Originalität in der Kostümirnng zu überbieten versucht. So erschien Frl. Malten als Repräsentantin der Alles beherrschenden Elektrizität und trug, gekleidet in eine kostbare weiße mit schwarzen Jetperlen bestickte seidenrobe. aus dem hochfrisirtcn Haar einen feschen Marauisbut, beleuchtet von elektrischen Glühlampen, während sie in der Hand einen elektriiche» Zauberstab trug An ihrer Seite erschienen die beiden Gräfinnen Poutjaline. in kostbare Svitzenrvben gekleidet, mit riesige» Hüten und eigenartigen Eulrnstäben. Nicht minder apart nahm sich das Kostüm von Frau Terka-Csillag aus. das ganz aus silbernen Schuppen hergestellt schien, während sie auf dem Kops einen großen Silberhut mit lustig nickenden Reiher- federn truw Eines der kostbarsten Kostüme der ganzen Redvutc trug Frl Nast, ein Modell von Rauduitz. das aui der Pariser Weltausstellung im Salon de la Lumisrr mit ausgestellt war. Es bestand vollständig aus schillernden Roien-Vaillettes, die in raffinirter Weise auf den Stoff ausgenäht waren. Durch einen prachtvollen Schmuck rother Steine von wunderbarem Feuer wurde der Effekt vieler aussaUenden Toilette »och erhöht. Sehr elegant nahm^sich das Kostüm Frl. v. Chavnnne' s aus. das. in schwarzem Svitzenstoff hcrgestellt, völlig mit hängenden Paillettes benäht war Der Svitzenstoff war außerdem durch eingesetzte Jet- Ouils unterbrochen, die nach unten zu breit auslausend on Rock und Taille angebracht waren Die Taille zierte außerdem noch eine Garnitur von rothem Chiffon. Ebenfalls ein schwarzes Spitzen kleid, aber in reicher farbiger Garnitur und mit allerhand Gold- flttlrr ans das Geschmackvollste besetzt. tr»a Frau Bastä- ; Sonnabend Male: »Ohne Lnntt nnd Wissenschaft. s* Wochenspielplan der König l. Hoitheater. Opernhaus. Sonntag: .Die Afrikaner»»"; Montag : Ge schlossen ; Dienstag: .Die Fledermaus"; Mittwoch: Gedenkicier sür Verdi: Reamcm von Ä. Verdi; Doilnerslag: „Fidelio"; Freitag: .Die Abreise". .Sylvia"; Sonnabend: .Das Rbein- gold": Sonntag: .Des Teufels Antheil". — Schauspiel haus. Sonntag: .Haus Rosenhageu"; Montag: .Flachsmann als Erzieher": Dienstag: .Der LiebrSkontrakl", .Ter sechste Sinn"; Mittwoch: Neu einstudirt: »Graf Essex": Donnerstag: .Wilhelm Tell": Freitags .Haus Noienhaaen" .Haiemann's Töchter": Sonntags Zum ersten ConienS". neu ei»studirt: .Das Stiftungsfest". s-* Im Königl. Schauspielhaus? geht Montag, den 18. Februar, das dreiaktiae Lustspiel .Flachsmann alsEr- zirher" von Otto Ernst seit seiner am 1. Dezember 1900 statt gefundenen ersten Ausführung zum 25. Male in Scene. h* Tonkünstler-Berein. Der 2. AnssührunaS- Abend brachte eine Beethoven'lche Kuriosität, das 0-äur-Trio (op. 87) für 2 Oboen und Englisches Lor». Das Stück gehört zu den zahlreichen GelegenheitS-Romvositionen, die Beethoven sür mrstliche Festlichkeiten geschrieben. Nicht ganz im Einklänge mit der hohen Opuszahl steht die Mozart'schr Färbung des viertbeiligen Werkes, iodaß man annehmen darf, das Trio sei bedeutend srüher entstanden, als cs veröffentlicht wurde — jedenfalls zählt rS zu den Jugendwerken deS Meisters, in die Zeit ungetrübten Sonnen scheins. Das Ganze verbindet Anmuth des Ausdrucks, es bewegt sich überwiegend im heiteren, sorgloie» Tone, ist in guter Formen- acduiig gehalten und fast in ganz reinem. geianaSmäßigen drei stimmigen Sake geschrieben. Aber trotz allem Flusses und GusseS entbehrt eS mit Ausnahme weniger Momente jener Inspiration, die sonst nicht leicht den Kompositionen Beethoven's fehlt. Dafür sind die Instrumente vortrefflich und meisterlich behandelt, mit besonderer Rücksicht aus ihre Klangschöiihcit im Einzelnen und in der Combination. Die großen Schwierigkeiten, die sich der Auf« ßihrung entgegenstellen — nur erste, virtuose Bläser können dem Werke genügen — wurden gestern durch die Herren Kammervirtuos Birhring und Kammermusiker Pieksth nnd Wolf scheinbar spielend überwunden. Man hörte daS Wert in seltener Vollendung, in einer Bravour des Vortrags, die die glänzende Ausnahme leicht erklärte. Die zweite Pcogrammnummer war dem Gedächtniß des vor wenige» Monaten verstorbenen czechsschen Komponisten und Kapellmeisters am böhmischen Landestdeater in Prag. Zdenko Fibich. gewidmet. In sorgfältiger, pietätvoller Ausführung spielten die Herren Knauth. Kammermusiker Lange-Frohberg, Wilhelm und Eoncertmeister Pros. Grützmacher das Fibich'schc IL-mail- Ouartctt. op. 1l. Tritt uns in diesem Werke auch keine sonderlich starke Individualität entgegen, so sichert es sich doch die Achtung und Anerkennung der Musiker durch die Schönheit der Form. Noblesse des Inhalts »nd die durchaus vortreffliche thematische Arbeit. Von schwelmüthiger Träumerei. Entsagung und schmerz licher Erinnerung dinchzogen. gestaltet sich das Ganze zu einem einheitlichen, fesselnden Stimmungsbild, dem es an reichem melo dischen Fluß, gesunder, natürlicher Harmonisiriina. rhkhmischen Feinheiten und künstlerischer Ausgestaltung nicht fehlt. Besonders schön und eigenartig sind die Variationen des zweiten Satzes gearbeitet, die nichts Handwerks- und Schablonenmcihiges an sich tragen, sondern in reiner, tadelloser Kunstfomi gehalten, auf das Vortheilhatteste von den landläufigen Bariationskunststücken ab weichen. So schön und feinsinnig wie das Quartett zum Vortrag gelangte, so warm und herzlich wurde es ausgenommen. Als schlußnummer bot das Programm Franz Schubert s herrliches Oclctt kop. 100) sür 2 Violinen. Viola, Violoncell. Klarinette, Horn, Fagott und Contrabaß, um dessen glänzend aufgenommene Wiedergabe sich die Herren Kammervirtuosen Böckmann, Gabler, Mai und Kammermusiker Blumer. Schlegel. Wilhelm. Tränkner und Kehl verdient machten. Die Aufführung wurde durch den Besuch der Königl. Hutzelten Prinz Georg, Prinzessinnen Johann Georg und Mathilde ausgezeichnet. 11, 8t. tz* Der .Dresdner OrpdeuS" giebt lein großes Eon- cert mit Orchester unter hervorragender sslistsscher Mitwirkung Freitag de» 1. Mär» im Gewerbehausiaale. s* Arthur FikaerS neues Drama .Jean Meslier" nzielte in Bremen bet seiner ersten Aufführung eine tief ergreifende Wirkung. Der Autor wurde wiederholt gerufen. f Prag. Der Konflikt der czechsschen Orchestermitglieder m>t dem Konsortium wurde dadurch beendet, daß das Koniortium beschloß, sämmtltche Mitglieder des Orchester- aiS ausgetreten zu! betrachten und ne » e Mttglieder für das Orchester zu werben.' Frühere Dresdner Fastnachten. ES naht Fasten, die frohste Zeit der düsteren Jahreshälfte. In der menschlichen Natur muß es doch tief begründet lein, gern einmal aus der alten, vielgevlaaten Haut fahren zu können und sich einmal in einer anderen Hülle und in anderer Wesse zn geben. Sonst hätten nicht schon die Alten die Mummereien geliebt. Die Fastnacht entstand zur Zeit, da die alte römische Kirche die nun folgende strenge Zeit der Enthaltsamkeit von Fleuch, Butter. Fett und fettem Gebäck streng gehalten wissen woaie als Vorbereitung auf den Tod Jeiu. Ehe diele 40tägige Abstinenz bis Ostern hin nun Geltung hatte, wollte man sich noch einmal lustia machen, mit Anderen veranügen. fett essen und satt trinken, tanzen und sich verkleide». Und warum nicht? Jeder Mensch bat den Drang und das Recht, lustig zn sein und sich in den erlaubten Grenzen zu freuen. Nach Einführung der Reformation und Aufhebung des Verbots von Flesschgenuß und fetten Speisen blieb darum auch noch im Volke die Fostnachtsfeier als Fest übermüthiger, lauter Freude bestehen und zwar zunächst auch noch in ziemlich öffent licher Weise. Man gefiel sich in Umzügen, öffentlichen Fechter künsten. buk riesige Packwerke und füllte (wie in Königsberg mehr mals) über 100 Ellen lange Würste, die man jubelnd durch die Stadt trug. Auch in Dresden richteten namentlich die Bäcker solche festliche Umzuge ans, und Ihre Fahnenschwenker nnd Klopf fechter führten dabei allerhand Kunststücke aus, warfen Citronen in die Luft und fingen sie mit der Spitze des Degens wieder auf. In den Jahren 1660 bis l690 waren mehrmals zu Fastnacht auf dem eingehegten Altmarkl große Ttsserkämpfe und Tbierhatzen, wobei Löwen. Tiger, Leoparden. Auerochsen, Bären, Wolle, wilde Pferde und andere Thiere in Aktion traten, Io z. B. im Jahre 1695. Ein andermal fanden hier in Dresden zum Karneval statt-' liche Ring- und Quintan-Rennen. Iagdzüae »nd Büchsenschießen: statt. Auch Auszüge heidnischer Götter und Göttinnen waren be- roßes Kampf- wozu die _ , ehemaligen' großen türkischen Garten auf der große» Plaiien'schen Gaffe, sowie »m Bcühl'schen Garten wurden glänzende Fastnachisieste abgebalten. Gab es aber Schnee genug. !o spielten glanwoltc Schlittenfahrten «ine Hauptrolle; man fuhr nach Pirna, stolpen, Meißen, Moritz- ^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite