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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010307019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-07
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1901
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efftznS »uro. «, ihn mit »tout- Anna- Soden- ew,ig' lickau; AL Schief. .Lss bereUuna, ürsten mit rvirkrn- prüngliche aturartteu :ine künst- kann rauch Saar zu Dtgendsten SerugrgkdW: »xd der »Ick«»«, U«,edm>«. Wo We üutraaun« d«r» «t««e Volk» ^er «-»mllgonSre ertolat. erhalle« das «lall an Wockkutaa«. dt« M« aal Lmm- oder istien«, «»tarn, h, «wrt rbkilautaaden »»««»« and Vl«r,r»» «naktiellt. »Sr «»ckoatx eiii,k<a»d«kr «arttt- wll-ellme «erbwdlllhtri». »eralvre»a«l«l,b: «mlIN^U ui» «r. «>»L releoramm-Nörett«: Machetcht«» »»««Vom Filitt SeliLillleti: x 8«« I«, pan. n. I. Lt. ^ letntMw^-^nwlLLäe! »e,rii»tt11856 Llrg-M fierren-inrüge un«t» »L»»», »M«I OvrttLk WskI»L»««lL - SLszfvr. V ^r»uv»8tr»«8« 7. Lestgr^Adress« Nachricht«. Dresden. Z ÜLrl Nöliell, ^rLwesvsrxsMoiL rslopdoo Xwt II lias. I8Ü8ÜÜ8-Ü. I'olspdcm Xmt II lior. lmtd«?l«t, I«. 1 rwä -rleeottttntt. >0.2 ttmü« 1«r Senttnsrstr.) oKpüstüt aiod rar Xooadm« von Inxornt«» o. Ldoanvwouto klir äis „Vi'GMÄisvV MMoknew»'« Lobündslts-Vrömv von bsrvorrngouäon kigsnsehLkton kür Lrvaobkon«, »nä Linclor. VUIl««» krtpnrnt! Line Oris -üüvkoo 7S kt. Vsrsrurät von 2 küedoao »n gszzoa LinsonäunL von 1.78 Vtz. Damit «ad »der cksäex von ä»r V»r»LgttvdIl«lt äs» »«kkwnna'oodon vr»««o ildsrrouxoo tca.no, vsrävn auch krodo- äooen kür nur 2» kk. abavgsbon. Knr äircckt änred ! kstlizerpli. Ilillie ktodnrä äLIuttz I kreis« tzjlliLst nnä nmai" v«»«e .« Orüsturrs Ik'ormLt«, Orupv«n-^utii8kw»n «vt«prvet»sv6. A VorxrNszorirnxsu i-iu l>vbov»8rü8«o. tür kulsUüso v. trük big 8ovn- u üu 8vmwvr A HKvVtULV», voll N—4 vkr. 8anv-u. iw vov 16—.'t L* LMiMlikli-LlirlMlvIkir I» «Inner ist »M»1i Me», ! «Ic. 4SI dir M. zw tzitie, emMn ' 1.1!. ÜL88L Heils.. 2l). Nr. «6. > Donnerstag. 7.März 1901. Neueste Drahtmeldungen vom 6 März. Bremerhaven. DaS Panzerschiff .Kaiser Wilhelm N mit dem Kaiser an Bord und der kleine Kreuzer .Jagd" mit dem Prinzen Heinrich von Preußen sind kur, nach 2 Uhr Nach- miltaos unter dem Salut der FortS auf der hiesigen Rhede eiu getroffen. Bremen. Der Kaiser traf, von Bremerhaven kommend, um 8 Uhr 14 Minuten Abends aus dem diesigen Hauptbahn ein, wo er vom Bundesrathsbevollmächtigten Dr. Pauli und den Spitzen der Militärbehörden empfangen wurde. Nach herzlicher Begrüßung der Anwesenden begab sich der Kaiser sofort mit dem Gefolge und den zum Empfang Anwesenden nach den bereit- stehenden Wogen und fuhr, von dem zahlreich erschienenen Publikum enthusiastisch begrüßt, durch die reich illumtnirten L trotzen nach dem Rathskrller. einer Einladung des Bremer Senats Folge leistend. Hier wurde der Kaiser von den beiden Bürgermeistern und den Mitgliedern des Senats begrüßt und zum Senatorenzimmer geleitet, wo das Diner eingenommen wurde. Breme«. Während der Fahrt vom Rathskeller «ach dem Bahnhöfe wurde «ach dem Wage« des Kaisers von einem sofort verhafteten angebliche« Arbeiter Dietrich Weiland ein Eise »stück geworfen, durch das der Kaiser an der Wange l e i ch t getroffen sei« soll. Der Kaiser setzte seine Fahrt ohne Unter brechung fort. Weiland ist Epileptiker und giebt der- worrene Antworten. Berlin. Reichstag. Die Novell« zum Aosttax- Gesetz wird in dritter Lesung definitiv angenommen und dann die Berathung drS Etats des auswärtigen Amtes fort gesetzt. Bel dem Abschnitt Kon'ulatsbeamle erwidert Staatssekretär v. Richthosen aus einen Wunsch Dr. Hasse'S. daß schon in nächster Zeit «in bemfskouiularischer Vertreter nach Bolivien ent sendet werden soll. Beim Konsulat Moskau entspinnt sich eine längere Debatte über das Verfahren des früheren dortigen Konsuls Frhr. v. Humboldt, der auf Fragen nach Bezugsquellen für land- wirthschaftltche Erzeugnisse die Auskunft verweigert hatte. Abgeord neter Oerte l-Sachlen (kons.) billigt dieses Verfahren. Die Konsuln hättm nur die Aufgabe, die deutsche Arbeit zu fördern, nicht aber die Einfuhr landwirthschastlichrr Produkte deS Auslandes. Staats sekretär v. Rtchtbosen vrmeint die Frage Ontel'S, ob die Versetzung Humboldt'- von Moskau nach Alexandrien zusammen- bänae. v. Humboldt habe die Versetzung aus gesundheitlichen Rücksichten selbst gewünscht. Abg. Müll e r - Sagan (freis.) tadelt das Verfahren v. Humboldt'-: untere Konsuln im NuSlande seien nicht nm dazu da, agrarische Interessen zu vertreten, sie hätten auch das Interesse der Konsumenten wahrzunehmen. Der Staats sekretär habe in der Kommission das Verfahren selbst gewisser maßen gemißbilligt, indem er erklärt hätte, daß die Antwort des Konsuls wohl etwa« ander- ausgefallen wäre, wenn dieser sich der Gepflogenheit gemäß an die Centralstrlle gewendet hätte. Staats sekretär v. Richthofen bemerkte, er habe dabei an die Form der Antwort gedacht, die wohl freundlicher hätte sein können. Zur Sache wolle er nichts sagen, daß die Konsuln unbedingt verpflichtet seien, die aewünlchte Antwort zu geben. Wenn wir Zölle ein- führen, um die Einfuhr aus dem Auslande nach Deutschland zu erschweren, so liegt doch eine gewisse Inkongruenz darin, wenn eine Auskunft gegeben wird, welche die Einfuhr fördert (Lachen linkS). Abg. Bromel: Nach der allgemeinen Dienstordnung für Konsuln seien diele zu solchen allgemeinen Anskünsten berechtigt »nid verpflichtet. Eine gleichartige ablehnende Antwort hätte übrigen- derselbe Konsul an ein Stettiner Hau» in Bezug auf Butter-Bezugsquellen ertheilt. Abg. v. Kardorff hält dem Vorredner entgegen, was wohl die Industriellen sagen würden, wenn durch solche Auskünfte die Einfuhr industrieller Erzeugnisse gefördert wücke. Abg. Paafche (nat.-lib.) legt Verwahrung da gegen ein. daß unsere Konsuln im Anslande lediglich Agenten für deutsche Ausfuhr sein sollten. Es sei ja ganz unglaublich, daß v. Humboldt den Kaufleuten grundsätzlich sage: ich gebe keine Aus kunft. denn diese Waare, nach der du fragst, könnt ihr in Deutsch land selbermachen. Abg. v. Wa ldow-R eikenstein: weshalb wendet sich denn der Betreffende nicht an unseren landwitthschaft- lichen Sachverständigen in Petersburg, der ist dazu da. solche An künfte zu geben, die Konsuln dagegen nicht. Abg. Brömel stellt noch fest, oaß der Stettiner Butterhändler sich an viele Konsulate im AuSlande gewendet habe und alle hätten auf das Liebens würdigste geantwortet, nur v. Humboldt babe eine Ausnahme gemacht. Hoffentlich werde mich diese Ausnahme mit der Ver setzung v. Humboldt, s verschwinden. Auf Wunsch des Aba. Lehr (nat -Iw.) sagt der Staatssekretär den deutschen Schulen im AuS- " terMtzung zu. Damit ist der Etat des Auswärtigen ttat für Ktautschou wird fast debattelos Etat des Allgemeinen Pension-- v. Blödau (konk.) die noch immer be- daß den Militär-Pensionären im StaatS- oder Retchsdienst die Pension biS zu einer gewissen GehaltSböhe angerechnet werde, was beim Kommunal- oder Privatdienst nicht geschehe. Referent Graf Oriola erwidert, daß. wie bestimmt zu erwarten sei. diese Frage bei der in Aussicht stehenden Regel- una de» Militär-Pensionü- und Jnvaliden-Pensionswesens werde erledigt werden. Der Etat wird genehmigt, ebenso der Etat de» ' " ,g der Ausgabe um 1120000 M. cher anspruch-berechtigter Veteranen wonach die Veteranen die Vom Tage der Anerkennung sollen. Damit ist der vom Aba. esehentwurf erledigt, doch wird Anstellung weiterer Erhebungen übeäviesen. — Morgen Marine-Etat. Berlin. In der Budgetkommission deSReichs- taar wurde heute di« Berathung de, Kolonialetats fortgesetzt. Iw ostafrikanische Schutzgebiet wurde die erste Rat« von zur Herstellung einer Eisenbahn von Dar-eS-Salaam oro abgesetzt, um zunächst im Plenum über die der n zUgeganaen« Mittbeilung dr- Reichskanzlers, best, den d« Ljni_e rmrchHU r skolmnawLttmnk Dr. Stuvrl mit» oatz grgen Haupt« lande Uw.... Amts erledigt. . angenommni. Beim fand» beklagt Abg. stehende Inkongruenz ner Igmia ab , ' He bezüg . . Der Araber, Häuptling Rabe sei gefallen, die Unruhen seien aber noch nicht dei- gelrat. Die Prügelstrafe werde nur in den allerdringendsten Fällen vollstreckt. Die Beihilfe zu den Kosten einer Expedition in der Richtung aus den Tschads« im Bettage von 50.000 M. wurde mit 12 gegen 11 Stimmen genehmigt. — DieReichstagskom- misslon für das Gesetz über den Verkehr mit Wein be schloß heute, an die Spitze des Gesetzes folgende Definition zu stellen: .Wein ist das durch alkoholische Währung aus dem Safte der Weintrauben hergestellte Getränk". Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berath ung des KultusetatS sott. Minister Dr. Studt erklärte, daß die Reform des heutigen höheren Unterrichts gegenwärtig den Gegenstand eingehender Erörterungen in der Schulverwaltung bilde. Beim Kapitel Universitäten verlangte Abq. v. Wangenheim, daß bei Besetzung der Lehrstühle der National-Oekonomie auch auf die Gewinnung von Vertretem konservativer Anschauungen Be dacht genommen werde. Beim Kapitel Universitäten kam der Neißer sche Fall in Breslau wieder zur Sprache. Abg. Gothein wünschte, daß die anläßlich dieses Falles getroffenen Bestimmungen im Interesse der wissenschaftlichen Fortentwickelung nicht zu eng herzig au«aeleat würden. Ada. Freiherr v. Papvenheim billigte die vom Minister aus Anlaß dieses Falles getroffenen Anoid- »ungen. Abg. Dr. Krause (nat -lib). bemerkt noch, die Unter suchung habe ergeben, daß Professor Neißer in dem Glauben ge handelt habe, daß das von ibm augewendele Serum nicht schädlich wirken könne. — Weiterberathung morgen. Berlin. Der Staatssekretär des ReichS-MarineamtS, Vice- Admiral v. Tirpitz. ist gestern Abend nach Berlin zurückgekehtt und hat die Dienstgrsckäste wieder übernommen. Berlin. Koroetteu-Kapitän Dähnhardt, Kommandant d«S ZjuchS", ist am 6. März in Tongku angekommen. Darmstadt. In der Zweiten Kammer wurde heute seitens der Regierung die Erklärung abgegeben, daß sie sich gegenüber den Anträgen aus Bewilligung von Diäten für die in Darmstadt wohnenden LandtogSavgeordneten und von Freikarten für Eisen- dahnfahtten der Abgeordneten ablehnend verhalte, da sie den Standpunkt vertrete, daß nur Kostenaufwand und kein Zeit- und ArbeitSverluft z« vergüten sei. Rudolstadt. Dem Thronfolger Prinzen Slzzo wurde in Grokharthau ein Sohn geboren. Damit ist die Erbfolge den Schwarzburger Fürstenthümern gesickert. Geestemunde. Der hiesige Fischereidampfer „Neptun rettete in der Nords« bei schwerem Sturm 9 Mann Besatzung deS schwedischen SchoonerS „Sirius". Die Geretteten wurden hier gelandet. Cuxhaven. Die Unterelbe ist jetzt völlig eisfrei. Alle Leuchtschiffe sind auf ihre Stationen zuruckgekehrt. Nach neun wöchiger Pause konnte die Wiedereröffnung der Küsten- und Kleinschiffsadrt erfolgen, die Wiedereröffnung der Binnenschifffahrt steht nahe bevor. Emden. Nach einerMittheilung der Kanalverwaltung ist die Schifffahrt aus dem Dortmund-Ems-Kanal wieder eröffnet. Wien. Abgeordnetenhaus. Zur Debatte über die Regierungsvorlage, bek. die Erhöhung der Branntweinsteuer, er theklt der Präsident dem Abgeordneten Heimttch das Wort Abg Fresse! schreit: „Wir haben unS das Wort erbeten, ertheilen Sie mir das Wort!" (Groß« Lärm.) Der Präsident entgegnet in großer Erregung: „Ich habe das Wort zu ertheilen und werde es Ihnen geben, aber dann, wann ich will. Rufe aus den Reihen der Czechen: -Nicht daS Wort." Fressel schreit: „Das ist ei» ^kaudal! Schämt Euch I" Fressel verlangt ununterbrochen das fort. Heimrich spricht unterdessen, nur den Stenographen ver ständlich, weiter. Fressel: „DaS Wort will ich haben. Einen Tag wird es so gemacht, den anderen Tag so Er macht, was er will!" Weitere Zwischenrufe bleiben unbeachtet. Fressel bleibt an seinen Platz gelehnt stehen und spricht heftig gestikulirend mit keinen Potteigenoffen. Endlich tritt Ruhe ein und Abgeordneter Heimttch setzt seine Rede sott. Prag. Die große Cellulosesabrik von Brunna L Nesterschitz bei Aussig ist »iedergebrannt. Der Schaden beträgt eine halbe Million. Mies (Böhmen). In der letzten Nacht stahlen nmge Bur schen bei einem hiesigen Kaufmann Sprengstoffe und verbargen sie ln einem verlassenen Bergstollen. Als die benachrichtigte Gen darmerie den Stollen betrat, erfolgte aus bisher unbekannter Ursache eine Explosion, durch welche ejp Wachtmeister und zwei von den Dieben getödtet wurden. Budapest. Die Flüsse Saw und Jpolv steigen rapid. Die Ortschaft Jpolysag steht theilweise unter Wasser; mehrere andere Ortschaften im Nograder und im Honter Komitat schweben in größter Wassergesohr. Die Eisenbahndämme der dortigen Lokalbahnen sind zum Theil fortgeschwemmt. Marseille. Gestcm Abend fand eine von etwa 600 Kauf leuten und Industriellen besuchte Ansammlung statt, in welcher mehrere Industrielle erklärten, daß sie, falls der AuSstand der Hasenarbeitn fottdauern sollte, infolge Mangels an Rohmaterialien sich genötbigt sehen würden, ihre Fabriken zu schließen. Zwei Zucker-Raffinerien haben bereits die Arbeit eingestellt, oa sie ihre Erzeugnisse nicht verladen können. — lieber die Dynamit- Katastrophe in Jmn wird noch gemeldet, daß sie dadurch her- voraerufen wurde, daß die Zollwächter eine Dyuamitktste öffnen wollten. Die Magazine enthielten 34 Kitten mit üb« 3100 Kilo gramm Dvnamitpatronen und 7 Kisten mit 630 Kilogramm Pulver Rom. PrinzHeinrich Vlb>von R e u ß, der ehemalige Veneraladjntant Kats« Wilhelm l.. der sich gegenwärtig hier im Lauratihotcl aufhält, wurde vor etwa zehn Tagen von einer Lähmung der linken Seite befallen. Seit gestern liegt « im Fieber. > Rach dem heutigen KrankheitSberichs beträgt die Tem peratur 39L da« Bewußtsein ist wenig garübt, das Herz schlägt Madrid. In dem neuen Kabinet übernimmt Sagasta den Vorsitz, Urzaiz die Finanzen, Villanueva die öffentlichen . , omanones den Unterricht, Marquis Teverga da» . artefeuille, Herzog von Almodovur da- Aentzerr, Moret nere, General Weyler Krieg. Hatzog von Veraaua Manne. .ondon. In dvn deutschen Hospital zu Dalston brach heut« Vormittag Feuer aus, daS einen beträchtlichen Schaden anttchtete. Da« Gebäude konnte gerettet werden. London. Bei der Eröffnung de» Unterhauses beute Vttag war eine ganze Polizeidivision zm Stelle, um Ruhe- ömngen zu verhindern. Petersburg. Da Minister des Auswärtigen Gras Lams- dorff veranstaltete zn Ehren des deutschen Botschafters Grafen v. Alvens leben ein Galadiner, zn welchem die Minister, die Reffortchefs der Ministerien und das diplomatische Korps Ein ladungen erhalten hatten. Amsterdam. Die Königin, die Königin-Mutter, Prinz Heinrich und der Herzog-Regent von Mecklenburg besuchten heute Nachmittag das Reichsmuseum. Dort zogen die Arbeiter und Kriegervereine mit Fahnen und MusikcorpS, im Ganzen etwa M00 Personen, an den Majestäten vorüber. Der Präsident des 10000 Mtglied« zählenden Arbeitervereins „Patrimonium" hielt eine Ansprache zum Lobe des Hauses Oranien, aus die die Königin dankend erwiderte. Später unternahm die Königin eine Wagen- sahrt durch die Stndt. Dabei stürzte in einem der dichtbevölkertsten Stadtviertel eine Tribüne ein. auf der sich zahlreiche Kinder zn- iommengedrängt hatten, nm die Königin zu sehen. Ein Kind erlitt schwere, mehrere andere leichte Verletzungen. Amsterdam. Heute stütz wurden derKöniain und dem Punzen Heinrich von den Musikgesellschasten Amsterdams eine Morgenmnsik dargebracht. Vor dem Königlichen Palast hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, welche den. Königliche» Paar, das sich während der Vorträge kurze Zeit auf dem Balkon zeigte, begeisterte Huldigungen darbrachte, die sich in noch ver stärktem Maße wiederholten, als die Königin und der Prinz, nach dem die Musik zu Ende war, nochmals auf dem Balkon erschienen. Kopenhagen. Die vom Herzog der Abruzzen veranstaltete Hilss-Expedition. welche die drei verichwundenen Mit glied« suchen soll, ist mit der „Cavella" unter Leitung des Kapitäns Stökker von Ehristiania nach St. Joiessland abgegangen. Die Besatzung der „Caprlla" besteht aus 15 Mann. Stockholm. Der neue deutsche Gesandte Graf v. Leyden wurde heute vom Könige in feierlicher Audienz empfangen, um sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen. Unmittelbar darauf empfing auch der Kronprinz den Gesandten. Peking. Dem Aeneralfeldmarschall Grafen Waldersee wurde ein Antrag Li-Hung-Tschang's zur Kenntntß gebracht, wonach von weiteren Expeditionen d« Verbündeten Abstand ge nommen und die Untrrdrückung deS Räubernnwesens den chinesi schen Truppen übertragen werden soll. Gras Waldersee antwortete entgegenkommend unter ausdrücklich« Wahmng sein« vollen Handlungsfreiheit. DieEinstelluna der Expeditionen wurde in Aussicht gestellt unt« dem Vorbehalt, daß nicht Akte chinesischer Truppen selbst oder von Boxern oder Räubern neue Abwebrmaßregrlu «forderlich machten. Reguläre chinesische Truppen bleiben, außnhalb des von den Verbündeten gehaltenen Gebiets, unbehelligt. Ihre Stärke und Stellungen sind ab« dem Generalfeldmarschall richtig mitzutheilen. Die Demarkationslinie gegen die Stellungen der Verbündeten darf von den chinesischen Truppen unt« keinen Umständen, auch nicht mit Patrouillen, überschritten werden. , OertlicheS »rnd Sächsisches — Se. Majestät der König übersandte dem General d« Inf. z. D. Alban v. Mo»tbä. der gestern seinen 80. Geburtstag feierte, ein huldvolles Handschreiben. Se. Königl. Hobest Prinz Friedrich August brachte dem treuverdienten Offizier die Glück wünsche Persönlich dar. — Großberzog Friedrich Franz von Mecklenburg- Schwerin traf inkognito hier ein und nahm im Europäischen Hof Wohnung. — Fürst und Fürstin Heinrich XXIV. Reuß - Köstritz trafen vorgestern Abend hier ein und nahmen im Hotel Continental Wohnung. — Dem Geh. Rath Professor Dr. Wach in Leipzig wurde das Großcomthurkrruz deS Mecklenburg-Schwettnischen Greifen- Ordens verliehen. — Das Organ der deuiich-konkervativen Mlrtei, die „Konser vative Korrespondenz", widmet dem verewigten Geheimen Rath Dr. Ackermann folgenden Nachruf: „Der Heim gegangene hat nicht nur in seinem engeren Vaterlande mit großer Hingebung und reichem Segen gewirkt, sondern auch im Reichs tage zu den hervorragendsten Vertretern des deutschen Volkes ge hört. Er war seit Begründung der deutschen konservativen Partei dkren Mitglied und ließ sich als solches namentlich die Vertretung der Jntereffen des gewerblichen Mittelstandes angelegen sein. Mit welcher Beharrlichkeit die Ackermann'schen Anträge best. Hand- werksorganisation, Befähigungsnachweis, Ausverkaufs-, Auklions- rc. Unwesen im Reichstage wiederkehrten, ist bekannt: diesem ziel- bewnßten Vorgehen des Entschlafenen ist das Eintreten in die Nevision der Gewerbeordnung überhaupt, sind die Errungenschaften, die bisher zu Gunsten des Mittelstandes erreicht worden sind, zu verdanken. Geh. Rath Dr. Ackermann war einer derjenigen Männer, die von der Sozialdemokratie am meisten gehaßt wurden und das gereicht ihm zur Ehre. Auf ein Paktireu mit der Sußnsten Linken, ans die Bcthätigung des „Muthes der Kalt blütigkeit" hat sich Ackermann niemals eingelassen: er war ein zu genauer Kenner der Sozialdemokratie und betrachtete den Kampf qegen sie als seine Lebensaufgabe. Der konservativen Partei hat der Heimgang des hochverdienten patriotischen Mannes großen Schmerz bereitet; sie wird dem Entschlafenen ihre Dankbarkeit und Treue über das Grab hinaus wahren." — Zum Ucbertritt des Hofkaplans Vogt qiebt die die von Professor Dr. Witte in Halle herausgegebenc „Kirchl. Korr." eine als endgilug bezeichnest Darstellung des Falles, welche bestätigt, daß Vogt bei der ihm als Kaplan der Dresdner Hoflirche an dem katholischen Progymnasium übertragenen Ertheilung von Religions unterricht zum Konvertiten wurde. Er legst sein Amt nieder, fand in Halle in dem Asyl für ausgetretene römische Priester vorüber gehenden Aufenthalt, nahm dann eine Stelle an einer Versicher ungsanstalt in Hannover an und vollzog dort formell seinen Ucver- tritt, gleichzeitig durch seine Verheirathung mit einer Dame aus einer yochangesehenen Familie in Glauchau (Sachsen) die letzte Brücke zu seiner priesterlichen Vergangenheit abbrechcnd. Von einer Strafverletzung ist er niemals betroffen worden. Alle seine Zeugnisse lauteten in jeder Hinsicht vorzüglich, und noch in der in, ^uli I960 ausgestellten Urrunoe nannte ihn seine kirchliche Be örde ausdrücklich „doni» rnoribus iastruolus". Das Führungs zeugmß des Schuldirektors Richter in Dresden aus dem September leffelbrn Jahres wußte Leistungen und Haltung des jungen Mannes nur alt trefflich und untadelhaft zu bezeichnen. Die ihm von katho lisch« Seite wegen sittlicher Verfehlungen gemachten Vorwürfe
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