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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010313013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901031301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901031301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-13
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.03.1901
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I>r«k»«Iva VttNLÜ^M MtklLtüLüL-llotel ^ tür lstsedLkt«. unä A Vsr^llü^uv^s-Lsisslläs, b'amilion unä l'ouristou. ^ Vnt«-» E H bkur ocbt« liiere. A .Illiinti Seksäiieli ß „Aan<lerer"Vadrrä<ler —^ ^n> 86S 1b, püinl. RI« I« 8 prSmürt >Ve1t-Xii«teH,mr: ?vis IM» llüt ävm kür 6as, alsßtr. I-ivkt, kstrolsuw. Karren. „Vraneil k'ri»» fLimci'ss KVedstL .VusLvietilllLox äeutsodvr F'LdrrLäsr.) Isd.-Mäerls««: 0r«ä«n. 8!äoul«utr. 7. Lekokrsgvnltr. MW Lostvs Itsok- a. Lr- lrtsodiui88ßvrrLiilL, odR d«t ü»t«Lr»»L. t«», U»»«»-». LlLO»»^At^rrk. 8MKM «177081 tu Sioaadudl kuuordruiur. vvrLävkLllsr 1>rs«üner 8ekuls. ksvltkrts (lonstrnlrtjon. tue Kiuäsr uiiä Lrvseksena fertigt avtor Ksraatis äse KvselcmLssiaksit und xntan ka««eo8 8a«»I»a>I»t und «rkliwpäel vsi'I Mmlselllieii. L«Ml, NtMllli'itte 11. ätt». L«i,a,s» Rußland ül Oslasieu. Hosnachrichst», technische Fachschule. Kohlemioth, Gewerbeverein, «rL» Wohnungsfrage, (fferichtsverhandlungen. Kgl. Konservatorium. Damenchor-Coneert. Mutbmaßl. Wittemng:! Niederschläge. Mittwoch, 13. Mar; 1901. bmachun^en lachte genannt wird, welche die tun,. . .. Heiken können, ihre Zustimmung zu ertheilen, io dak Rnftland in Ostasien. A» der Newa haben die Vorstellungen, die mit Ausnahme Frankreichs die übrigen Mächte in Peking gegen separate Gebiets abtretungen Chinas erhoben haben, keineswegs Aufregung oder Bestürzung, wie man vielleicht an der Themse gehofft hatte, sondern offenbar Hciterkettsausbrüche hervorgerufen. Denn es ist überlegener Humor, mit dem die russische Politik die Protest bewegung ihrer Konkurrenten behandelt: sie bat sich beeilt, der Note, in der die Vereinigten Staaten von Nordamerika die chine sischen Machthaber davon verständigen, daß sie geheime, auf Gebietsabtretungen abzielende Verbandlungen und nicht-gut heißen können, ihre Rußland jetzt als eine der ersten Note gebilligt haben. Die Protestaktion der ostasiatischen Rivalen Rußlands ist dadurch gegenstandslos geworden. Zwar wird man wohl in keinem Kabinette der Großmächte so naiv ein, zu glauben, daß nunmehr das Zarenreich alle seine Besitzansprüche auf die Mandschurei end- giltia aufgegeben und geduldig abivarten werde, bis das Coneert der Mächte sich darüber geeinigt hat. welche Entschädigung Ruß land zuzugesteben ist, andererseits wird man aber auch nirgends die Neigung verspüren, offen gegen Gebietsabtretungen Protest dagegen nochmals geltend zu machen. Formell hat Rußland insofern vollkommen recht, sich gegen Annexionsabsichten zu verwahren, als das rnssisch- chtnesischc Mandschurei-Abkommen in der Form nicht den Charakter einer Gebietsabtretung trägt. Die russischen Diplo maten haben wiederholt versichert, daß Rußland on die Erlangung territorialer Vortheile nicht denke, und in Uebereinitimmung hiermit bat jetzt der russische Gesandte in Washington der nord- amerikanischen Regierung die Erklärung gegeben. Rußlands Haltung sei dieselbe wie am 25. Auanst vorigen Jahres, als eS erklärte, >obald in der Mandschurei daiiernde Ordnung wieder hergestellt und Maßnahmen zum Schutze des Eisenbahubnues getroffen seren, werde eS nicht, ermangeln, sein« T«W» zrttück. zuziehen, vorausgesetzt, daß das Vorgehen der anderen Mächte kein Hlnderirkß biete. Auf Grund solcher Erklärungen wird Rußland stets in der Lage sein, die Occuvation der Mandschurei aufrecht zu erhalten, ohne sich in direkten Widerspruch zu der Versicherung der Nicht-Annexion dieser chinesischen Provinz und zu dem mehrfach betonten Prinzip der Integrität Chinas zu setzen. Thatscichlich ist Rußland im Besitze der Mandschurei und es wird zunächst, ähnlich wie England in Egvvten, die Herrschaft dort auf die Dauer ausüben, auch wenn die formelle Annexion in absehbarer Zeit nicht vollzogen wird und das Separatabkommen mit China vor der Hand noch nicht endgiltig unterzeichnet werden sollte. Die Besitzergreifung der Mandschurei ist die Konseanen; der Politik, die Rußland seit zwei Jahrhunderten in Ostasien Plan mäßig verfolgt. In der Epoche Peter des Großen ist das Zaren reich nicht blos eine europäische Großmacht, sondern zugleich ein asiatisches Reich geworden. Als die Kosaken im >7. Jahrhundert in Sibirien immer weiter vordrangen. kani Rußland zum ersten Male mit China in Berührung. Der russische Gouverneur Posarkow war der Erste, der den in das Stille Meer mündenden Niesensiuß Amur befuhr und bei seiner Rückkehr erklärte, mit MO Mann das ganze Amurgebiet mit Leichtigkeit erobern zu können. In der That gelang es einer kleinen russischen Expedition unter diesem Gouverneur, die damals feindlichen Völkerschaften am Amur zu unterwerfen. Bald aber erschien ein von China gesendetes großes Tartarenheer, vor dem sich die Russen wieder zurückziehen mußten. Eine zweite größere russische Expedition wurde von einer starken chinesischen Armee geschlagen. Der russische General zog sich nun an den oberen Amur zuruck, legte hier die Festung Kamarsk an und besiegte unter ihren Mauern 10000 Chinesen. Durch dicken Erfolg kühn gemacht, drangen die Russen wieder nach Süden vor und gründeten am Amur die Festung Albasin. Doch der Kaiser von China entsandte abermals ein großes Heer, das diese Festung einnahm und die gefangene Garnison nach Peking brachte. Diese bildete den Grundstock der russischen Kolonie in Peking, sie behielt ihren Glauben bei und bekam in dem zwischen Rußland und China abgeschlossenen Frieden von Nertschinsk das Recht der freien Religionsübuna. In diesem Frieden mußte Ruß land das ganze Amurgebiet wieder an China zurückgeben. Seit dem haben beide Staaten keinen Krieg mehr miteinander geführt, auch die Wiedergewinnung des Amurgebictes ging im Frieden vor sich. Die Tmping-Revolution nöthiate China, alle verfüg baren Truppen gegen die Rebellen im Süden zu senden und die nördlichen Grenze» in der Mongolei und Tartarei von Militär zu . . , . ^. . . .. .. Durch den Boxeraufstand ist vinr durch die Russen werden an der Thatlai. , _ . nichts mehr ändern können, auch wenn dieses Land dem Namen noch noch immer ein Bestandtheil deS chinesischen Reiches bleiben sollte. Neueste Drahtmeldungen vom 12 März * München. Der deutsche Kronprinz überbrachte dem Prinz rcgenten ein Handschreiben des Kaisers mit den herz lichsten Glückwünschen, das der Vrinzregent mit einem .Hand schreiben erwiderte. Außerdem sandte der Kaiser ein Telegramm mit aufrichtigen Wünschen und der Versicherung der Liebe und Freundschaft, das der Prinzregent auf's Herzlichste erwiderte. Der Kronprinz war, wo er sich zeigte, der Gegenstand wärmster Kund- aebunaen. io auch aus der Fahrt zu dem Frühstück bei dem Prinzen Leopold. Fast alle Geschäfte sind geschlossen: eine dichte Menschen menge durchwogt die festlich geschmückten Straßen. * M ünche n. Der deutsche Kronprinz reiste Abends I0> , Uhr nach Berlin ab. Am Bahnhose waren zur Verabschiedung anwesend Prinz Ludwig, der preußische Gesandte mit sämmtlichen Herren der Gesandtschaft nnd andere hervorragende Persönlichkeiten. Der Kronprinz, der von dem zahlreich erschienenen Publikum mit rbs lebhaften Hochrufe» begrüßt wurde, verabschiedete sich von dem Prinzen Ludwig auf's Herzlichste. ^ * Wien. Das Abgeordnetenhaus nah,» »ach langer! fuhr 7n'der Berathnng'deS KultilUtäts sort. ungünstigen ÄnSaangc des englisch- französischen Invasionskrieges das ganze reiche »nd große Amur- gebiet mit dem wichtigen Hafen Wladiwostok erhielt. Der Gmnd zu der thatsächlichen Besitznahme der Mandschurei wurde durch den im Herbst 1896 mit China abgeschlossenen Ver trag gelegt, der Rußland das Recht giebt, die große sibirische Bahn von der Station Onon der Baikal-Linie ans quer durch die Mandschurei bis an die Süd-Ussuri-Linie und damit bis Wladi wostok. den Endpunkt der ganzen Bahn, zu führen. Die Länge dieser Linie, chinesische Ostoahn genannt, beträgt 2010 Kilometer, wovon 153l aus China entfallen. Der Bau dieser ganzen Balm liegt ausschließlich in russischen Händen. Eine fast noch werth- vollere Konzession als dieser Bahnbau. durch den die sibirische Bahn um 516 Kilometer abgekürzt wurde, besteht in dem Rußland eingeräumten Recht, den Bahnba» entlang Schuhinannschasten die ganze Mandschurei hindurch ausstelle» zu oürfcn. Einen weiteren sehr bedeutsamen Fortschritt erzielte Rußland, als eS in Folge seiner Intervention zu Gunsten Chinas »ach dem Frieden von Simonoieki zwischen Cbina und Japan pachtweise die Halbinsel Liaotung nno damit den wichtigen Kriegshasen Port Arthur für sich . .... .... ----- " ° den Zugang in das Gelbe Mukden dabin ehrenden Landwege. An dicien beiden wichtigen Punkten der Rairdichurei wurden durch die Russe» von Port Arthur aus eben- '' so daß hierdurch und durch die übrigen Srisl " " ' ..LS Bahnlinien Projekt irt, kopzessionrn, die rin Hcranzrehen militärischer Kräfte gestatteten, Debatte die RekrutimngSvorlage sammt den Resolutionen r» zweiter und dritter Lesung an. Im Laufe der Debatte betonte der Landesvertheidigungsminister die Nothwendiakeit der Fort entwickelung der Heeresmacht und die Fruchtlosigkeit der Abrüstung? - bewegung. Kramarcz lCzeche) wendet nichts gegen das Bündniß mit Deutschland ein, soweit es den Frieden fördert, betont aber, Ausgabe der Czechen ist die Verhinderung der Vereinigung Dentsch- OesterreichS mit Deutschland. (Zwischenrufe Älldeutsiber s * Paris. Die Kammer lehnte den von Waldeck-Rousseau beMmpften Antrag ZevaeS auf Aufhebung aller Kongregationen mit 515 gegen 31 Stimmen ab. Berlin. (Prlv.-Tel.) Reichstag. Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung mit folgenden Motten: Meine Herren! Se. Königl. Hoheit Prinz Luitpold, der Verweser des Königreichs Bauern, feiert heute in ungeschwächtcr geistiger und körperlicher Kraft ein seltenes Fest, den Tag. an welchem er sein 90. Lebensjahr vollendet. Der erlauchte Fürst, das Staatsoberhaupt des zweitgrößten deutschen Bundesstaates, steht als solcher auch in näheren Beziehungen zum deutschen Reichstag. Wenn daher der Ehrentag des erlauchten Wittels bachers m allen Kreisen seines getreuen Bauernlandes als hoher Ehren- und Freudentag gefeiert wird, so hat auch der deutsche Reichstag alle Veranlassung, an dieser Feier lebhaften Antheil zu nehmen und für das fernere Wohlergehen Sr. Königl. Hoheit an gelegentlichste Wünsche onSzulvrechen. In der Voraussetzung, mich mit den Gefühlen des Reichstags in Nebrreinstimmung zu be finden. habe ich bente eine telegraphische Kundgebung an Se. Königl. Hoheit abgehen lassen, welche die ehrfurchtsvollsten Glück- und Segenswünsche des deutschen Reichstags zum Ausdruck bringt. Als Zeichen Ihrer Uebereinstimmung und Huldigung für den er lauchten BundeSfürstcn haben Sie sich von den Plätzen erhoben. Ich konstatire dies." — Diese Kundgebung, welche wiederholt mit Bravo-Rusen begleitet wurde, wurde von den Mitgliedern des Hauses stehend angehörk. Auch die sozialdemokratischen Abgeord neten Stolle und v. Vollmar. welche von ihrer Pattei allein an wesend waren, hatten sich sofort, als der Präsident begann, von den Plätzen erhoben. — Auf der Tagesordnung steht der Etat des R eichsetsenbah n a m t S. Die Budgetkommiision be antragt hierzu eine Resolution, in welcher der Reichskanzler ersucht wird, dem Reichstage regelmäßig Mittheilung von den Verhand lungen und Ergebnissen oer ans Veranlassung^ des Reichskanzlers abzuhaltenden Berathung über Fragen der Sicherheit und Be quemlichkeit des Eisenbahnverkehrs zugcben zu lasten. Ferner liegt eine Resolution Müller-Sagan vor, bctr. baldmöglichste Verbillig ung und Vereinfachung der Personen- und Gütertarife auf den Eisenbahnen des Reichsgebietes- — Präsident des Reichseiienbahn- amtes Schulz macht Mittheilungen über die Ergebnisse der Eiienbahnkonferrnz aus Anlaß der lebten Eisenbahnunfälle und geht namentlich aus die Fragen der V-Zügc und der Beleuchtung ein. — Abg. Müller-Sagan «steif. Volksp.) mißt den Wünschen und Entschließungen des RcichseisenbahnamteS nur einen platoni schen Charakter bei. da eS dem Amte an Mitteln und Wegen fehle, sich gegenüber der Macht der cinzelstaatlichen Eisenbayn- verwaltungen Geltung zu verschaffen. Weiter empfiehlt Redner dringend seine Resolution und die der Budactkommissio» und fordert ebenso dringend baldige Beseitigung der Niveau-Neber- gängc.--Ada. Stolle (Soz.) hält die Behauptung aufrecht, daß zwischen Preuße» und Sachsen geradezu ein Eisenbahnkricg herrsche, unter dem auch namentlich die sächsische Industrie zu leiden habe. Die wechselseitigen partikularlstffchen Maßnahmen der Eise»bahnverwalt»»yen deutete» auf ein nichts weniger als freund schaftliches Vechältniß hin, wie cs Vom Bundesrathstiscbe aus als bestehend behauptet werde. Ferner seien die deutschen Effenbahli- verwaltungen als Arbeitgeber nichts weniger als musterhaft. Die Beamten würden überanstrengt, daher erkläre cS sich, wenn sie zuweilen im Dienst versagten und daher erklärten sich auch die Unfälle. — Sächsischer Gesandter Gras v. Hohen thal stellt entschieden dnS Versiegen eines Eisenbahnkricges zwischen Sachsen und Preußen in Abrede. Bei der geographischen Lage beider Länder sei ein vielfaches Widerstreiten der Interessen begreiflich. Kleine Reibungen, namentlich untergeordneter Organe, seien er klärlich, aber ernste Beschwerden seien stets durch das Entgegen kommen Preußens beglichen worden, und das werde, wie man hoffen dürfe, auch in Zukunft geschehen. — Abg. Prinz Corolath hält die Angelegenheit durch diese Erklärung für er ledigt und verbreitet sich dann anssührlich über das I)-Wagen- Svstem und besten Gefahren. — Präsident Dr. Schnl; erwidert, schon bei Offenbach hätten sich sieben Personen durch die Fenster retten können. daS werde künftig noch um so leichter möglich sein, als die Fenster entsprechend umgeslcillct werden solle». Schon demnächst würden überdies Probezuae mit erweiterten Gängen ein stellt iverden. — Abg. Stadthagen (Soz.) schreibt dem sinister Thielen die nibralische Schuld an den Bahnimfällcn zu. Bei den preußischen Staatsbahnen sei die Ausbeutung de- Verkehrs eine wucherische. Dos Eiienbahnamt solle dafür wrgen. daß das Blut, das am Eiienbahnminiiter klebe, sich nicht noch mehre. (Vicepräsident v Freqe ettheilt dem Redner wegen der Wendung -wucherisch" einen Ordnungsruf). — Präsident Schulz: Die Maßnahmen des Eisenbahnamtes erstrecken sich nur aus Interessen der Landesvettheidigunq und des allgemeinen Verkehrs. Ich habe nicht gehört, daß diese Interessen leiden: iedensalls aber erfordern diese Interessen eine straffe Disciplin. — Geh. Rath v. Misani stellt ziffermäßig eine lleberbürdimg der Rahn beamten. wie sie Stadthagen behauptet habe, in Abrede. — Abgg. P «rasche (nat.-lib.) und Ga mp (Reichsp.) wenden sich gegen die Nebertreibunge» Stadthagen s. Letzterer begrüßt die bc ruhigenden Darlegungen Graf Hohenthal's mit Gemiglbmmg. — Aba. Zubeil (Soz.) tadelt den Verzicht aus jegliche Reformen in Preußen und bleibt dabei, daß die Beamten überlastet seien. Er übt besonders noch Kritik an der elenden vierten Wagenklasic. deren Einrichtung und Ueberfüllung bei relativ theuren Fahr preisen. — Nunmehr wird die Debatte geschlossen, die Resolution der Kommission angenommen, die Abstimmung über die Resolu tion Müller-Sagan dagegen bis zur dritten Lesung vertagt und der Etat des Reichseisenbahnamtes genehmigt. — Donnerstag: Etat des Neichsversicherungsanites und einmalige Ausgaben des Neichsamts des Innern. Berlin. (Priv.-Tel.l I» der Budgetkommission des Reichstags hielt Baumeister Ebhardt, dem der Bau der Hohkönigsburg übertragen weiden soll, einen eingehenden Vortrag über das Projekt des Baues. — Das Abgeordnetenhaus Bei dem L Kapitel Elementarschulwesen wurde regierungsseitig auf eine be zügliche Anstage erwidert, daß in den doppelsprachigen Landes- tbeilen überall deutsche Schulen gegründet würden, wo deutsche Minderheiten dadurch geschützt werden könnten. Zum Kapitel Kunst und Wissenschaft wurde seitens der Verwaltung erklärt, diese sei bemüht, die Sammlungen weiteren Kreisen zugänglich zu machen: auch liege es der Regierung durchaus fern, die Kirnst in Berlin zu cpüralisiren. Die mehrseitig bemängelte Verpflichtung zur Liefer ung eines Psllcht-Eremvlares an die Königllche Bibliothek wurde vom Regieruligstischc auf gesetzliche Bestimmungen zurückgeführt mit dem Bemerken, daß diese Verpflichtung in anderen Kultur- staaten in noch viel größerem Umfange bestehe als bei uns. Weiterberathuna morgen. Berlin. (Pnv.-Tel.) Beim sächsischen Gesandten Grafen Hohenthc> l und Bergen findet heute eine Tafel statt, zu der geladen sind: der Staatssekretär des Innern Graf Posadowskn mit Gemahlin, Minister Brefeld. die Staatssekretäre v. Tirvitz und v. Poobielski mit ihren Gemahlinnen. Staatssekretär Dr. Nieberding. die Gesandten Jagemann und Klügmann mit Gemahlinnen, der hessische Gesandte Freiherr v. Stengel mit Gemahlin u. A. Berlin. (Priv.-Tel.l Dein -Lvkalanzeiacr" wird aus Peking gemeldet: Nach Erstürmung der Äirttmhing-Pässe ilnternahm Oberstleutnant Wallmenich mit 2l Mann einen Recognoscirungsmarsch westlich von Lnngtnlkuana noch innerhalb der Demarkationslinie, wo er auf eine stark befestigte feindliche Stellung stieß. Die Chinesen eröffnest» sofort das Feuer, was unsererseits erwidert wurde. Der Feind versuchte uns zn umgehen, worauf der Oberstleutnant, nachdem der Zweck des Marsches er reicht war. unter Mitnahme von drei Tobten und eines ver wundete,, Unteroffiziers das Gcsecht abbrach. Graf Waldersee befahl nunmehr die Säuberung der ganze» Gegend bis zur großen Mauer, woraus sofort Veistärkungen nach Paotingsu abgingen. Oberst v. Ledebur übernahm das Kommando, griff am 8. d. M. die Chinesen an, zersprengst sic vollständig und verfolgte sie noch 13 Kilometer in der Richtung nach Schansi. Der Feind ließ 250 Tobte am Platze, sowie vier Schnellstuergcichütze. von denen zwei in Aktion gesetzt waren. Unsere Verluste sind bisher un bekannt, aber wahricheinlick unbedeutend. Schwerin. lPriv-Tel,> In letzter Nacht herrschst hier starker Schneefall. der an den Telegraphendrähstn mehrfach Schaden anrichtest. Ei» kleiner Thurm auf dem Arsenal, aus welchem Telegraphendrähst verankert waren, wurde durch den aus dem Drahte lastenden Schnecdruck umgeriff'cii. Polen. lPriv.-Tel.) Bei der gestrigen Rcichstags- criatzwah! erhielten nach den bisherigen Ergebnissen Ober bürgermeister Witting 9573 Stimmen, der Pole ChrzanowSki 15015 und der Sozialist Khszpirzek 719 Stiinmen. Es betheiligstu sich an der Wahl von den Polen über 90. aus deutscher Seite etwa 80 vom Hundert der Wahlberechtigten. Die Polen hgbcn trotz fast beispielloser Agitation über 1000 Stimmen verloren. Das Ergebnis; aus vier Bezirken fehlt nach. Esten n. d. Ruhr. lPriv.-Tel.l Während des gestrigen starken Sch » ecsalls sind im Ruhrgebietc die Telegraphen- »nd Telepkoiileitnngen allgemein gestört worden. Die Ständer inil den Fenisprcchanlagcn sind theilweise nnigestürzt. Die Eisenbahn zngc verkehren mit großen Verspätungen. Heute früh ist Thnn- wcttcr cingetreten. Köln. (Pnv.-Tel.) Die im Mittel und Nicderrhein-Gcbiet niedcrgcgangenen gewaltigen S ch n ee in a > i e» haben großen Schaden angerichtet. Fast alle aberlrdischc» Telephon und Tele praphenleikiingen sind zerstört, um der nnstrirdiiche StaalSstlegraph rst intakt geblieben. I» Elberfeld. Barmen. Krefeld. Diineldon liegen Hunderte von Televhondrähstn ans den Sti-aßen: stellen weise sind Dachgcrnsst vollständig herunstrgerisse». Fall iämnil lichc Fernsprechverbindungen in den Industriegebiete», sowie im berauchen Lande sind zerstör!. Die Morgcnzügc trafen mit be deutenden Verspätungen rin, da die Stangen der Tclephoiidrähtr streckenweise die Gleise bedeckst». München. (Priv.-Tel.l Der heutige Festrag wurde durch Weckruf der Garnison eingeleistt Bis in die emlegensstn Theist hinaus prangt die Stadl in Fahnen nnd Gni«lande»- schmuck. Große Menschenmengen wogen durch die Straßen. Glockcngeläute erschallte von allen Thnrnien, in allen Kirchen wurden JrstgottcSdiensst abgehalst». Fm Lause deS Vormittags empfing der Prinzregent die Glückwnmchc der Familienmitglieder »nh nachm dann gegen Mittag ans dem Maniniliansplatzc eine Piiradc der Garns,v» ab. zn der auch der deutsche Kronprinz, der Raffer von Oesterreich, sowie sämmtlichc Prinzen erschienen. Stürmische Hochruse begrüßten den Priiizrcaenten immer auf's Neue sowohl bei der Hin- wie bei der Rückfahrt. Nach der Parade tan-ch ten der Prinzregent und der deutsche Kronprinz Besuche aus. A-LS-Z
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