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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010320021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-20
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rod«k Jahren Dieselbe, loset- re. Mm Iwk am »u vrr- «ug zu S. v ater», l««,en iethung, elegen lchner. Stt. !»eul zu Setter. e! aufen i» ickladc», Remise, ist Ecke ohnung. vkdeiitl Opis;. stroße»- st. a. gi . LL iu«g aße 69, gr. srdl. zu vcnr »igenuß, htigung. uifman» rerst.IIl »». Ham. f. in alle» lwerthe» vi. p. » 1 i» die Wir. Urn. be- Bao im U.. 24,2. konsleutc lllce. zöe oder en unter l , Jahre». nfacher , gesucht. MM. mpfehlg. e Expcd. freundst :amtens- Bade- i..W e 10. !st finden »fn. tm lez.-Heb. Eollnb. u. lirbev. Dresden) a Diese» Blatt «Kd den Lesern von Dre»dea «nd Umgebung am Tage vorher bereit« att vrrugrgebMik: «»'«WTN'Mr DreTb« uni» der Urn-ebuns. »ditst ^ oder KammtmooLn ertolat. erbaue» tä> Blatt an BlaLentoa«. dt« «iLt aut Sam» ad« y-iertaae k>I»e», A ttmt rdeilau»«ld«n «»»»»« «ch v«r»l»r«»a»lalut: «MI «r. U und «r. L»>««ramm.>dr«lle: Machrtchtett »»«»de». Abend- Ausgabe zugestellt, während Morgen in einer e« die Post-Wonuente» am GejammtauSgabe erhalten. Mreigen-can'f. GegvünSst 18S« Nerlas von Aiepfrtz ^ Neirtxavdt Die Annabme von Ankündigungen eriolai in dkrLamnaeichLttriiellc un!> de» üiebenannabmestellen in Dresden bis Ziiubmitkiar s Mr. Sonn- »nd genet-aS nur Marienilrake 3» von 11 biL'^i Ul>r Die i ivaltiae Gruud- »ile ca. s Silben! « Via. An- iündlounaen aui derVrivatieite Zeile Via : die sivaitiae Zeile als .Euiaeiandt^ oder aui Lertieue W Via. In Ztummern na» Sonu und geier lagen I- de,, uivallige Grundjeilen so. «0 de». « und « Pig. naÄ! besonderem Larii. ilukwirlige Auitrüa» nur a««« Loraorduaviml^ BeleabltUicr werden mit 10 Bi,, bercidaei. IÜVU2, ÜIvklUULIM ^ Oo. ««<1 vepNittziiliSM iler Ü8U18LÜKU ?r»Ker8tr»M S. Lodert Södwv juu. Swpüsklt LIviäsr8toLkv i» sr«Wter L»8MI>I veoreplslr 16. Nr. 79. Zpieael: Drahtbenchte. Hosnachrichten. Gesammtratbssitzung. Reitfest, Verein stir öffentliche Gesundheitspflege. Gerichtsverhandlungen. Der weibliche Frack. Mittwoch. 26. Mär; 1861. Reuest« Drohtmcldunsicii vom lg. Mörz Berlin. Ter Kaiser empfing gestern Mittag den Land richter Donaudt ouS Bremen und hörte später den Vortrag des Reichskanzlers Grafen Bülow. Leipzig. In der kürzlich hier abgehaltenen Verwaltungs- sitzung de- Bundes Deutscher Gastwirthe. der unter der Leitung des Herrn Steher-Leipzig steht, wurde envgiltig beschlossen, den Bundestag Deutscher Gastwirthe in diesem Jahre in der Zeit vom 5. bis 8. August in München abzuhalten. Ferner hat der Verband sächsischer Gastwirthe, der ebcnsallS in Leipzig seinen Sitz bat und von Herrn LouiS Treutlcr geleitet wird, beschlossen, den sächsischen Gastwirthstag vom 8. bis 11. Juli in Großenhain stattsinden zu lassen. Treuen. <Priv.-TeI.) Eine Konfirmandin aus Mahnbrück. Namen- Neumann, wurde aus dem Wege zur Schule von einem unbekannten Mann vergewaltigt. Ihre Gefährtinnen liefen, laut um Hilfe nifend. davon. Auerbach. (Priv.-Tel.) Der verunglückte Geschirrführer Platzer ist nach der Amputation gestorben. Er hinterläßt eine Fa milie von vier Köpfen. Wien. Im Volkswirthschastlichen Ausschuß des Abgeord neten Hauses erklärte der Ackerbauminister. die Regierung werde voraussichtlich spätestens im kommenden Herbst die Vorlage, belr. die Reform des börsenmäßigen Tcnninhandels mit landwirth- schastlichen Produkten elnbringen. Er sei gegenwärtig nicht in der Lage, hierüber nähere Mittheilungen zu machen. Er könne sich auch nicht darüber aussvrechen, ob eine Beschränkung bezw. eine Umgestaltung des Börsenverkehrs mit landwirthschastlichen Produkten nvrmirt werden würde. Er erblicke seine Aufgabe darin, die Interessen der Urproduzenten nachdrücklich zu vertreten. Krakau. Der Soldat des 56. Infanterie-Regiments Josef Balrer wurde zum Tode verurtheilt, weil er einen ihn arretireüden Gendarmen erschossen hatte. Mailand. Zusolge einer Meldung de- „Secolv" habe« sich Dsroulsde und Buffet in Bavazi bei Genua d » ellirt. Buffet sei leicht durch eine Pistolenkugel an einer Rippe verletzt. Monte Carlo. Baron Alfons Rothschild's Schwiegersohn Ephrussi sprengte unter kolossaler Aufregung des Publikums zweimal die Bank im trsnts «i, quaranta Spiel. Ephrussi hat bereits im vorigen Jahre 800 OM Francs in Monte Carlo ge wonnen - bis Ende Februar d. I. belief sich sein Gewinn auf IM OM Francs. Brüssel. Die Polizei verhaftete einen dänischen Offi zier, dessen Auslieferung von der dänischen Regierung verlangt war. Bei seiner Verhaftung versuchte sich der Offizier zu erschießen, wurde jedoch rechtzeitig daran verhindert. London. Die,.Times" berichten ans Bloemfontein vom 18. d. M.: Die zwecks Umzingelung Fvuries und seiner 800 Mann unternommene Operation mißlang. Die Hälfte des Feindes entkam letzte Nacht. In einigen Tage» wird eine be deutend umfangreichere Umzingelung unternommen werden. London. .Die TImeS" erfahren, daß nach hier eingetroffenen Nachrichten Graf Waldersee intervenirt hätte, um dem feindseligen Äerbalten der englischen und russischen Truppen in Tientsin ein Ende zu mache». London. Das „Reuter'sche Bureau" erfährt, daß die Ver sicherung. die Graf Lambsdorff am 6. Februar dem englischen Botschafter gegeben habe, sich vermuthlich auf das nnt dem Tartaren-General Tsung getroffene Abkommen bezogen habe, nicht aus das die Mandschurei betreffende Abkommen, das erst am 28. Febmar in Petersburg eingegangen sei. In diplomatischen Kreisen sind deshalb über Lambsdorfs's Versicherungen, daß Ruß land in keinerlei Verhandlungen der von den Blättern angeführten Art begriffen sei. einige Zweifel aufgetaucht. Petersburg. In ihrem gestrigen Leitartikel kommt die »Nowoje Wremja" nochmals auf die Erklärung des Grafen Bülow zurück und spricht sich dagegen aus, daß China die Mächte für die gefallenen und verwundeten Soldaten entschädigen solle. Eine derartige Forderung beleidige die Ehre der russischen Soldaten. Das Blatt hofft, daß aus der Konferenz der Gesandten gegen derartige Forderungen vrotestirt werde. Die chinesische Krisis dürfe nicht als Mittel zur Aufbesserung ruinirter Finanzen be trachtet werden, sondern es handle sich nur uni die Pacificiruug Chinas. Oerlliches »nd Sächsische». Dresden. 19. März. —* Se. König!. Hobelt Prinz FriedrichAugust begab sich heute früh uach Moritzburg und kehrte Nachmittags nach Dresden zurück. —* Sc. Königs Hoheit Prinz Johann Georg wird auch in diesem Jahre seine Sommerfrische in Oberlvschwitz anf- schlagen. zu welchem Zweck bereits die bekannte Villa auf der Straußstratze abermals nemiethet worden ist. In nächster Nähe davon haben General v. Minckwitz und Herr Geheimer Negierungs- rath Nmtshauptmanii v. Thielau Villen errichtet, und neuerdings hat auch der preußische General v. Minckwitz, ein Bruder des Vorgenannten, in Bühlau Wohnung genommen, wo die beiden Schwestern schon seit Jahren weilen. —* Die Herzogin Paul von Mecklenburg besuchte wiederholt das Magazin des König!. Hoflieferanten I. Olivier, Pragerstraße 5. —* Die Erbgroß Herzogin von Mecklenburg- Strelitz besuchte das Putz- und Mode-Magazin von Carl Mecr- stein, Pragerstroße 3-1. —* Se. König!. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar verlieh dem persönlichen Adjutanten Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August. Hanptmaiin v. Zeschau, das Ritter kreuz 1. Klasse vom Weißen Falken. —* Die Mittdeilung. daß Geh. Rath Prof. Dr. Fiedler demnächst in den Ruhestand treten und seinen dauernden Aufent halt in Langebcück nehmen wird, beruht auf einer Verwechselung mit Herrn Geh. Mevtzinalrath Dr. Stelzner. Dr. Fiedler verläßt allerdings den 1. Mai seine Stellung am Stadtkrankenhaus nach sOjähriger Tbätigkeit daselbst, im Uebngen aber erleidet seine Thätigteit keine BerSuvmung. —"Mittheilungen ans der GesammtratbS- Sitzung. Geheimer Baurath Prof. Giele Hot angezeigt, daß er durch seinen Wegzug von Dresden genöthigt sei, aus der Kom mission für die Semper-Stiftung ausznicheiden. An seine Stelle wählte der Rath den Hofarchitekten Frölich zum Mitglieds dieser Konimission. — Die Finna Sparmanii u. Co. hat den von ihr auf der Deutschen Bau-Ausstellung ausgestellten Granltobelisken für 3000 Mk. zum Kaufe angeboren. Der Rath beschloß, diesen Obelisken anzukaufen und ihn im König Aibert-Parke zur Er innerung an die Begründung der König Albert-stistung aus zustellen. — Der Rath wählte als seminaristisch gebildeten Lehrer an der 3. Realschule (Neustadt) den Bezirksschullehrer Pökich, an der 2. höheren Töchterschule (Neustadt) de» Äürgcrschullehrer Richter und beschloß, die Stelle des Zeichenlehrers an der letzteren Anstalt dem probeweise dorthin berufenen seitherigen Bezirksschullehrer Willmersdorf eudgiltig zu übertragen. — Die Armenp fleger sind auf die Zeit vom 1. Avril 1901 ab auf drei Jahre von Neuem zu wählen: die Wahlvorschläge hat der hierzu verstärkte gemilchte Ausschuß für die Gemeindewal,len eröffnet. Der Rath vollzog die Wahl der von ihm zu ernennenden Armenvflmer allenthalben nach diesen Vorschlägen. — Die Nebenstellen des Steueromtes und der Sparkasse kür die Südvorstadt iverden deinnächst in das bonderSparkasseanaekmitteHausgrmidstückSchnorrstraßel verlegt.— Zn den Abtheilungen 8 und 9 des Gesammtbrbauungs- vlanes Neustadt, westlich der Alaun- und der Glacisstraße, haben die Stadtverordneten einige Abweichungen von den Rathsvorlagen beschlossen. Die aboeä»derten beiden Ortsgeietze und der ab- geänderte Plan zur Abtheilnng'8 wurden voni Rathe genehmigt.— Der Rath beschloß, diejenigen Theile der seinerzeit an die vor malige Gemeinde Striesen zu Straßenzwecken abgetretene» Par zellen 382ch 378» und 375o der Flur Striesen, welche nach dem neuen Bebauungsplan Bauland bilden, nach Abtretung des nun mehrige» Straßeiilandes a» die Abtretcnden bez. ihre Rechts nachfolger znrückzilübcicigncn. —" I» der spanischen Reitichule des Herrn Stensbeck. Werder- stroße 39. fand gestern Abend die Generalprobe zu dem zum Besten des Maria Anna-Kinder-Hospilals heute Abend abzuhaltenden Reitfestes statt. Ter große, stattliche Reitsaol war mit Blumenranken und Tannenbäumen festlich geschmückt. Auf der Zuschauertribüne, die eius'S Aeußerste ausgenützt war. drängten sich Da nie» und Herren, die zu einem nicht geringe» Bruch theile der diesigen Fremoeukolonie entstammten. Die hrppologischen Vor führungen wurden nach einem Concertvortrag der Äardereiter durch eine von 12 Herren gerittene Polonaise einaeleitet. Das hier verwendete Pserdematerial war wie bei allen übrigen Programm nummern eiir ganz vorzügliches. Die Reiter machten in ihren grauen Reithosen, schwarzem Frack und Evlinder einen vornehmen Eindruck. Die Polonaise gelang in bester Abrundung und wurde zuerst im Schritt, daun im leichten Trab und endlich im Galopp geritten. Hieraus trat außer Programm die das Fest besuchende Schulreiterin des zur Zeit hier weilenden Circus Sidoli, Fräulein Grolls, auf's Freundlichste begrüßt, mit einem prächtigen Rappen auf. der der Reiterin sowie der ihn später reitenden, nicht minder ausgezeichneten Frau Direktor Sidoli, in bewundcrnswerther Weise folgte und geradezu erstaunliche Proben von Dressur in der hohe» Schule ableglc. Bei einer von 6 Herren gerittenen Abtheilung Campagnepserde gefiel besonders das exakte plötzliche Stoppen aus gestrecktem Galopp. Darnach zeigte sich Herr Stensbeck. der Leiter des Festes, in der Vorführung eines «schulpferdes als ebenso sicherer Schulreiter wie ausgezeichneter Dresseur. Der Paradeschritt des Tbieres am Ort gelang sehr gut. Einen eleganten Eindruck hinterließ die von 4 Herren gerittene vierfache Fahrschule. Jeder Reiter hatte vor sich ein ungesatteltesPferd im Zügel. Die Thierc führten die verschiedensten Wendungen und sonstige beim eleganten Fahren etwa vorkommenden Bewegungen tadellos aus. Nicht minder interessant war die von 8 Reitern vorgesührte Quadrille Selbst im schwierigsten und raschesten Durcheinander im Galopp brach keines der Thiere aus und immer wieder flatterten je 4 gelb schwarze und grün-weiße Bänder der Reiter neben bezw. hinter einander. Ein von 3 Herren in rotbem Fuchsjagdkostüm gleich von vomhercin in schnellster Gangart gerittenes äsu äs ross erregte die Spannung der Zuschauer in hohem Grade. Es galt, den Reitern nach einander eine auf die Schulter gesteckte weiße Rose in vorschriftsmäßiger Weile zu rauben. Die Pferde, die oftmals Kopf an Kopf standen und nun versuchten, ihre Reiter an die für den Gegner gefährliche Seite zu bringen, bewahrten große Ruhr und unterstützten in auffallender Weise daS Vorhaben ihrer Lenker Großen Beifall errang sich Herr Stensbeck mit der Vorführung eines nach dem Shltcm der spanischen Hosreitschule in Wien dressirten und ajnstirten Schnlpserdes, das der Dresseur schließlich verlieb und es reiterlos einige schwierige Gangarten zeigen ließ. Auf das in ungarischem Nationalkostüm gerittene Manöver batte man große Erwartungen gesetzt und es gewährte auch in der That einen erfrischenden Anblick, als die 12 feurigen Threre mit ihren bunten Reitern in die Manege hereingestürmt kamen. Leider kam aber die Vorführung in Folge des mehrmaligen Ausbrechens eines Pferdes und dadurch, daß 2 Reiter sich beim Sechserritt vom Pferde trennten, nicht zur gewünschten Geltung; doch ist zu er warten, daß heute Abend auch diese Vorführung in gleich vorzüg licher Weise wie die übrigen sich abwickeln wird. Dem Trompcter- korps des Gardereiter-Regiments war die nicht leichte Aufgabe der Begleitung der cgnestrischen Vorführungen übertragen, wurde aber unter des König!. Musikdingenten Herrn Stock Leitung exakt und sicher auSgeffihrt. Das Fest, daß sich trotz der langen Dauer von 2V« Stunden in rascher Folge abwickeltc, hintertteß einen günstigen Eindruck. Hoffentlich werden die Vorführungen auch beute Abend bei fünffach erhöhten Eintrittspreisen ihre An ziehungskraft aus Liebhaber dergleichen Darbietungen in reichem Maße ausüben. —* Im „Kurländer Palais" fand am Freitag eine Versamm lung hervorragender Persönlichkeiten zur Begründung eines „Vereins für öffentliche Gesumdheitspflege statt. Den Vorsitz führte Herr Mcdizmalrath Dr. Hesse. Die Gründung wurde beschlossen. Man wählte zum Ehrenvorsitzenden Hem: Oberbürgermeister Beutler. 2. Vorsitzenden Herrn Bürgermeister a. D- Nake, 3. Vorsitzenden Herrn Oberbaurach Prof. Frühling, zum Schriftführer Wohlsghrtspoltzeiarzt Dr. Nowack und zum Schatzmeister Herrn Konsul Mende. Der Zweck des neuen Vereins ist verschieden von dem. den die kürzlich in Dresden errichtete Ortsgruppe des „Deutschen Vereins für BolkShvgiene" verfolgt. S. Näh. eich* Kunst und Wissenschaft. 's* Im König!. Schauspielhause gelangt Donnerstag, den 21. März, — außer Abonnement — zum ersten Male das vieroktige Drama „Michael Kramer" von Gerhart Hauptmamr in nachstehender Besetzung zur Ausführung: Michael Kramer: Herr Wiene: Frau Kramer: Frl. Guiriano: Michaline: Frau isalbach: Arnold: Herr Froböse; Ernst Lachiiianir: Herr Blanken stein; Alwine: Irl. Macono; Liefe Bänsch: Irl. Serba; Baumeister Ziehn: Herr Gunz; Assessor Schnabel: Herr Grosse: von Krautberm: Herr Leichert; Quantineper: Herr Rens; Kraule: " - - 4» . Huff; Bertha: Frl. Griebel; Fritz: Herr Walther . Krull ist für die Dresdner Hofoper engagirt worden, as Königliche Konservatorium veranstaltet Sonntag, den 24. März, Nachmittags 6 Uhr. im Saale der Anstalt seines. Prüfungs-Ausführung (Grundschule). 4* In Anwesenheit des Königs und der Königin wurde als Sondervorstellung für die Mitglieder des württembergischen Goethe- bundeS im Königlichen Wilhelwa-Theater zu Stuttgart Tolstoi'- Sittendrama .Die Macht derFin sterniß" zum ersten Male aufgeführt. Mit hinreißender Kraft zog die erichütternde Dichtung da- Publikum in ihren Bann und hielt es bis zum Schlüsse fest. Die Wirkung war groß und tief. Die nächste Wiederholung ist mit Genehmigung dä Königs zum Besten de- Deutschen Schrift. stellerbeW in Jena bestimmt. ^ 4* Hofoperniängerin Frau Therese Krammer gastirte am Sonnabend mit großem Erfolge als Elsa am Stadttheater in Leipzig. Die Leipziger Kritik rühmt gleich einmüthig die Schön- he» der Mittest wk die Sorgfalt der Darstellung. 7* Au- Leipzig wird gemeldet: Herrn Opernsänger MoerS, Mitglied unseres StodttheatelS. ist von der Direktion auf Grund eine« Gutachten« de- Herrn Nerven- und Irrenarztes Geheimrath ^ -r. Flechsig Urlaub auf unbütimmte Zeit ettbeilt ur die bevorstehende Aufführung von Siegfried Waa- Wildfang" bat sich Herr Urlns bereit erklärt, für die Titelpartie zu übemehmen. ersten Dirigenten des städtischen Orchesters in Mägde» von dem Orchester-Ausschuß Herr Krug-Waldsee ' ' Münchener Kaim-OrchesterS, Professor worden «er« Herrn Der weibliche Frack. Ueber die Kleiderrcsormideen van de Veldes, der auch in Dresden einen Vortrag hielt, wird in der ,N. Fr. Presse" wie folgt geplaudert: Es ist wieder einmal ein Prophet aufgeketen, keiner von den starken und überzeugungsmächligcn, an deren Mund eine Gemeinde von Gläubigen hängt, einer von denen vielniehr, die am wenigsten Gehör finden, am wenigsten Vertrauen fordern dürfen — ein Kleiderprophet. So darf man wohl die guten Leute nennen, die es als ihren Lebenszweck erachten, uns mit einer neuen Tracht zu begnaden, unseren äußeren Adam von Grund aus zu reformiren. Der Reformer bat immer etwas vom Propheten, ob er nun unsere Seelen oder unsere Hosen umgestalten will, ob er uns einen neuen Gott bringt oder nur einen anderen Schneider. Diesmal kam der MesfiaS aus Belgien. Ec heißt Van de Velde und ist ein Mann von der bildenden Kunst, äußerster linker Flügel. In einem Frauenverein hat er einen Vortrag gehalten, einen Borttag über die von ihm geplante Reform der Jrauen- tracht; denn Jeder wird es schon bemerkt haben: Kleiderprovbeten kämpfen immer zunächst und zumeist gegen das Frauenkleid. Dieses, von der Mode willkürlich verziert und verunziert, sei das Böse, welches vernichtet, die Sünde, welche ausgerottet werden müsse, 'ch habe den Vortrag nicht gehört, noch zu hören das mindeste edürfniß empfunden, weil es leider schon zu lange her ist. daß ich an dieses Evangelium nicht mehr glaube. Es ist N oft gepredigt worden. Ich habe also nur einen kurzen »nicht über den interessanten Abend gelesen und daraus ent nommen. daß der belgische Drachentödter in der angeregten rage seinen eigenen Standpunkt einnimmt. Damit beginnt lies Reformiren: man stellt sich auf einen Standpunkt, und es fragt sich dann nur, wo derselbe sich befindest auf dem freien Gipfel eines Berges, oder auf einem Sandhaufen, oder auf einem Betsckemrl. Der Standpunkt des Belgiers ist ein hölzernes Katheder, er gedenkt seinem Drachen vom Standpunkte der Logik beizukommeu. Logik und Frauenttacht, wie soll jene Faust auf diese- Auge passen? Man erfährt ja selten, wie eine Mode eigentlich entsteht, ob aus der Laune einer hohen Frau, ob aus der singen Berechnung eines Damenschneiders, ob aus der be« wußten oder unbewußten Mitarbeiterschaft beider Elemente, aber das weiß man: wenn die Mode einmal da isst läßt sie sich nicht mehr verdrängen. Sie kommt, die Flittergeborenc, auf unsicht baren Schwingen wird sie dahergekaaen, ein Nichts, ein Hauch, eine Duftwelte und Luftblase, und dieser Hauch durchlöchert den undurchdringlichen Panzer, und an Duft und Luft zerspellt die gewaltige Lanze. Wir gratuliren dem Kleidermeisias zu seinem Standpunkt. Man könnte den braven Mann füglich in seiner einsame» Höhe stehen lassen, wenn sich nicht in seinem Vortrag eine Stelle fände, welche denn doch zu einigen Worten der Abwehr Herausforderl. Herr Van de Velde schlägt nämlich vor. bei Festlichkeiten der Fmu fernerhin die freie Wahl des Festkleides nicht mehr zu überlassen, sondern für dgs gcsammte weibliche Geschlecht ein und dieselbe Festkleidung, entsprechend dem Fracke der Männer, einzuführen Ein kühner Vorschlag, ein großartiger Gedanke, und man wundert sich nur, daß die Anregung gerade von dieser Seite herkommt, von, äußersten linken Flügel, vom Berg, wo die Radikalen unter den Neukünstlern sitzen und nach dem Ungethüm spähen, das sie bc kämvsen könnten. Wäre einer der Herren ausgcstanden und hätte gesagt, der Frack der Männer sei ein solcher Drache, ihm, diesem anerkannt häßlichsten und lächerlichsten Kleidungsstücke, müsse end lich der Garaus gemacht werden — hätte er die alte Trompete angesekt, um zu w löblichem Kampfe zu blaien, nian hätte es be greiflich gefunden, und dem Manne wären Tausende in den Krieg nachgefolgt. Aber nein, just diese Ritter des verwegenen Fort schritts wollen den Frack retten, und nicht genug, daß er ihnen geheiligt bleibt, neben dem männlichen wollen sie nun auch den weiblichen Frack eingesührt wissen. Der weibliche Frack, das ist das Schönheitsideal eines Feldwebels, der mit entzücktem Auge seine fertig gedrillten Rekruten musterst alle in derselben Uniform, bis aus den letzten Knopf einer wie der andere: es ist die Sehn sucht eine- verknöcherte» EeremonienmeistcrS. der alle Menschen in' die gleiche Livrse stecken möchte, der Traum eines Philisters, der für leinen eigenen Zopf schwärmt und ihn in s Unendliche möchte wachsen lassen, diesen Zopf der ganzen Welt! Solche Biedermannstricbc kitzelt der Vorschlag, und deshalb ist er nicht ganz ungefährlich Das Svmmetrische reizt und beruhigt den Blick, das Eintönige erscheint bedeutend. Es mag für Manchen etwas Verführerisches haben, sich dos auszudenken, sich dieses Ge sellschaftsbild vorzumalen, einen Jestsaal mit lauter Fräcken. Dort
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