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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010720012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901072001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901072001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-20
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1901
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Osrsnti« ti»r t^äv1!s.5>s >riuk»rv ^usttikrimx. ^oeksnlip» v. trük düs 8onn- n. d'ostt»xs üu t-iommor VvvNZLVT, vov N-^ tjomi- u. 1ss«l.Uttss im Vp'uttsr vou 10—L M I rotn-p v,dt«n,el,l»llel, Ü.kökm» « »eklchllel,.! Wliig, «si§eiiiisi>88ti'. 34. Henkelten knrisor. some «Mvr Mockvtlknt« fockvn üenio» unti focktti'preislagn. II««;»-» «uirr»-iii?>«t«-n dial>-«»ii M»" nl«'«»,!,. rusbmsseliinen für 1'Intt-. KIumnfll8«o, lenimms, X-, vsrßitriil«, xollikmte. iik-rttloss Lome. Xvio- u. IltlttstMmasodinsu, Xniestreek- masehiuvn. für lllttt^slouli-lülltritiiäuu^ u. Vsrrsnlrunir ote. fertigt ul« 8poriaIitLt H«oU»zrt«t unä lXI. n. Wenljscliucli 8LN.. «mmir-ne rrr. lsountLx« xaöiraet von II -12 lllir. Nr. IW. Kpitkel: Lage in Ostasien. Hoknachrichten. Serien, Glasarbeiterslreik, Stenographentag, Bezirksauslchnßsitzung, Gerichtsverhandlungen. Kupferstichkabinel Mutbmaßl. Wittern,,«: Wärmer, theilw. heiter, geringe Niederschläge. TommbeuS, 20. Juli 1001. Zur Sage in Ostafien — Japan. Hoffnungslosigkeit der Pekinger Konferenzen. russisch.jat>anischer Krieg und russisch-javanisches Bündniß: das Lilles wird in einem Äthan von der London-Pekinger Deveschenfabrik gemeldet. Die pessimistisch« Stimmung, die in diesen Tartarennachrichten znm Ausdruck kommi, ist bezeichnend fiir die Ungcmüthlichkeit der Lage, in der sich die Herren an der Themse zur Zeit befinden. Alle Anzeichen weisen nämlich darauf hin, dak für England in Ostasien abermals der Zustand der unfreiwilligen „glänzenden Jsollrung" eingetreten ist und daß Großbritannien sich nicht mehr zu rathen noch zu helfen weih, weil es sich von den, großen russischen Rivalen an allen Ecken und Enden ausgestochen sicht und mangels der Möglichkeit, seine Interessen mit bewaffnetem Nachdruck zu vertreten, einen Schritt nach dem andern „muthig zurückzuweichen" gezwungen'ist. Grund zur Beunruhigung mögen die Briten in der That haben; denn allem Anschein nach bereitet sich Rußland recht energisch auf eiue aktive Politik in Ostafien vor. Schon der Empfang der tibetanischen Gesandtschaft in Petersburg hat in London arge Beklemmungen hervorgerufen und jetzt werden die gehegten Befürchtungen noch gesteigert durch die Ersetzung des bisherigen russischen Botschafters in Peking v- Giers durch den Londoner Botschaftsrat!, Lessar. In London erinnert man sich plötzlich, daß Herr Lessar als Anhänger eurer kraftvollen russischen Ehinapolitik. sowie als zielbewußter Gegner Englands bekannt sei, und zieht daraus Schlüsse auf die Zukunft, die darauf hinaus taufen, daß England nunmehr auch in Ostasien voran müsse; über daS Dörmen" aber schweigt die englische Presse sich wohlweislich auS. In früheren Verlegenheiten dieser Art hätten die Londoner LtaatSlenker sich vielleicht zu den, Mittel einer Jlottendemonstration oder in hohem Tone gehaltener diplomatischer Noten oder eines Rüstungs-Schelnmanövers herbcigclasscn. Seit den Ent hüllungen indessen, die der Burenkrieg über die militärische Schwäche Englands gebracht hat, verfangen solche „Schreckschüsse" nicht mehr, und am allerwenigsten gegenüber den Russen, die sich in neuerer Zeit überhaupt angewöhnt haben, die Engländer durchgehends mit einer gewissen spöttischen Ueberlegenheit zu behandeln. Vollends ver dorben worden ist den Briten ihre oftmals geübte Verblüffungs methode durch die allerneuesten Enthüllungen über die Faschoda- Krisi», die beweisen, daß Chamberlain und Genossen dem, doch nicht den Much gehabt hätten. eS mit Frankreich aufzunehmen, wen» dieses Ernst gemacht hätte. Man wollte sich in London lediglich über die Kriegslast und Kriegsbereitschaft Frankreichs ver sichern, um zu erfahren, ob man von dieser Seite her etwa eine Störung in der Vergewaltigung der Buren zu gewärtigen haben würde. Zu dem Zwecke allein erging das ganze Kricgsgeschrei, das wirklich die ganze civilisirte Welt in Erregung versetzte. Nun, ein Trost ist wenigstens für alle damals Hincingcfallcnen geblieben, der nämlich, daß Io etwas heutzutage nur einmal gemacht werden kann. Fängt Albion wieder einmal in ähnlich fürchterlicher Weise zu raffeln an, jo wird alle Welt mit Bismarck sagen: „Tor lach' ick öwer!" Immerhin enthalten die letzte» englischen Sensationsmeldungen aus Ostasien insofern einen beachtenswerthen Kern, als sie zu eüier Betrachtung der Rolle anregen, die Japan im ferne» Osten spielt. Wiederholt hat England versucht. Japan als Sturmbock gegen Rußland vorzulchieben, und ganz sicherlich würde jedem Briten ein Stein vom Herzen fallen, wenn Rußland und Japan in bewaffneten Konflikt miteinander gericthen. Zum Unglück für die Bewohner de- europäischen Jnselreiches sind aber ihre schlitz äugigen Kollegen von dem ostasiatischen Jnsclreich, die man treffend als die Engländer unter den Asiaten bezeichnen kann, genau so kaltblütige Rechenmeister wie die Briten selbst. Die Japaner haben sich deshalb wohlweislich gehütet, auf den britischen Leim zu gehen, und sind vielmehr ans Grund einer nüchternen Erwägung ihrer Interessen zu dem'Ergebnis, gelangt, daß eS für sie vorläufig das Räthlichstc ist, mit Rußland Frieden zu halte». Mit einem russisch-javanischen Bündniß. das die Londoner Politiker bereits als ontienglisches Schreckgespenst an die Wand malen, mag cs freilich noch gute Wege haben. DaS Eine aber ist sicher, daß die Beziehungen zwischen Japan und Rußland zur Zeit di« besten sind. Japan denkt nicht daran. Ruß land in den Arm zu fallen: sogar betreffs der eine Zeit lang etwas kritischen Verhältnisse in Korea hat eS sich zu einer friedlich- schiedlichen Erledigung verstanden. Rußland seinerseits ist gegen die Japaner äußerst liebenswürdig und zuvorkommend, so sehr, daß kS beispielsweise keine Truppenverschicbung in der Mandschurei vornimmt, ohne davon in Tokio Mitthrilung zu machen. DaS Bestreben des mächtigen Zarenreichs, das ostasiatischc Jnsclreich zum guten Nachbarn und Freunde zu haben, läßt jedenfalls er kennen. welche zukunftsreiche Würdigung dem japanischen StaatS- wesen in Petersburg zu Theil wird. Bei der ganzen politischen Lage in Ostasien dürste eS deshalb angebracht sein, wenn man auch hier zu Lande wieder einmal die Blicke auf das .Land der ausgeherchen Sonne" richtet und sich in kurzen Zügen die dort be stehenden politischen Einrichtungen und sozialen Verhältnisse vor Augen fiihrt. Da- Kaiserreich Japan besitzt ein Oberhaus und ein Ilntrr- Mitglieder und Zwar 13 Prinzen, 10 Herzoge, 27 Fürsten, 15 Grasen, 70 Vicomtes, 31 Barone. NO vom Mikado (Kaiser) ernannte Mitglieder und 4 t höchste Steuerzahler, die meist Großgrundbesitzer sind. DaS Unterhaus hat M Plätze. Das aktive Wahlrecht ist au die Bedingung ge knüpft, daß der Wähler mindestens 15 Ben (l Den --- 2 Mk ) direkte Steuern jährlich zahlt, während der Eensus für das passive Wahlrecht bedeutend höher ist. Die stärkste Parier ist der.Verein der Freunde des Koiistitutionalismus". der eine reine Parlaments- regierung nach englischem Muster erstrebt. Diese Partei verfügt über die absolute Mehrheit im Unterbaust. Trotzdem ist ober eine wirklich verfassungsmäßige Regiernngsart in Japan noch keines wegs als gesichert zu betrachten: vielmehr gehen dir Bestrebungen der Regierung im Verein mit dem Oberhansc dahin, dem Unter- Hanse nur eine Art von bcraihender Stellung zuzuweistu. Die Kulturfähigkeit der Japaner ist allgemein bekannt und sic zeigt sich namentlich in der Art, wie sic das europäische Heerwesen sich angccigiiet haben. Im Jahre 1872 wurde der bisher bestehende besondere Kriegerstand abgcschasst und die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Tie Friedenspräscnzstärke betrug 1875 21 000, 1800 08 000 Mann und wird nach Abschluß der gegenwärtigen Organ! sativn 1003 140 OOO Mann betragen; für den Kricgsstll stehen 250000 Mann zur Verfügung. Die Armee ist in drei Armee- kommandos, des Ostens, des Westens und der Mitte gegliedert. Die Kommandobehörden und Hceresanstalten, die Organisation des Ersatzwesens, die Gliederung der Wehrpflicht und die Ausbildung der Truppen sind genau nach europäischem, insbesondere deutschem Muster eingerichtet. Tie tstrudewaffnung der Armee, die zum großen Theil aus den Mitteln der von China erhaltenen Kriegs entschädigung durchgeführt wird, ist in vollem Gange DaS militärische Budget beträgt für 1001/02 100 Millionen Marl. Auch mit den weniger empsthleirswerthen Seiten der euro päischen Civilisation ist Japan bereits bekannt geworden, indem dort neuerdings der Sozialismus seinen Einzug zu halten versucht hat. Die Regierung hat aber kluger Weise nicht viel Federlesens init diesem westeuropäischen Svrößling gemacht, sondern den ersten neugegründeten sozialistischen Verein schleunigst unterdrückt und ein Blatt, das ein sozialistisches Programm veröffentlichte, koniiszirt. Eine sehr bemerkcnSwerthe Eigenschaft der Japaner ist. daß sic sich gegen die westeuropäische „Errungenschaft" der Anleibewirthschast hartnäckig sträuben. Es giebt noch keine japanische Anleihe und der Kredit des Jnselreiches ist noch vollkommen „jungfräulich", wie der Börsenausdruck lautet. Aus diesem Anlaß ist sogar vor einigen Wochen eine Minffterkrzsis ausgebrochen. Ter damalige Finanzminister, ein japanischer Miguel, wollte nämlich, da ihm keine Anleihe zu Gebote stand, die sämmtlichen Etats vermindern, während von allen Ressorts Erhöhungen gefordert wurden. Darüber fiel schließlich das aanze Kabinet des Marquis Jto. an dessen Stelle alsdann ein Ministerium Katiura trat. Ob es den Javanern gelinge» wird, einen Knlturstaat mit seinen hochgespannten Bedürf nissen dauernd ohne Anleihe zu unterhalten, das ist eine Frage, auf welche die Antwort für alle civilisirtcn Finanzpolitiker und solche, die es werden wollen, von größtem Interesse ist. Neber- haupt wird erst die Zuknnst erweise» müssen, ob die Japaner ihre astatische Natur wirklich ganZZv verleugnen vermögen, d. h. ob sic unbegrenzt kulturfähig im Sinne der weißen Rosse sind oder ob nicht vielleicht früker oder später ein Stillstand in der iapanischen Civilisirung und ein theilweijer Rückfall in das Afiatenthnm stalt- sindet. Davon wird der Einfluß Japans auf die Geschicke Ostafiens wesentlich abhängen. Neueste Dralltmeldunqen vom 19. Juli. (Nachts eingehende Dev eschen befinden sich Seite 1.) Insterburg. Die .Ostdeutsche Volksztg". meldet zum GumbinnerMordprozeß, gegen den Dragoner-Vicewacht- meister Schneider und den Gcnoarmrriewachtmeister Meitzer sei Untersuchung eingeleitet, weil sie verdächtigt seien, versucht zu haben, den Hauptbelastungszeugen Skopek in seinen Aussagen Uber die Angeklagten Hickel und Marten zu deren Gunsten zu beeinflussen. Der Verhandlungstermin iin Prozeß wegen Ermord ung des Rittmeisters v. Krosigk findet keinesfalls vor Ende August statt. München. Amtlich wird gemeldet: Generalintendant der Hofmusik Earl v. Verfall wurde von der Stelle eines Direktors der Akademie der Tonkünste enthoben unter vollster Anerkennung seiner ausgezeichneten Verdienste und unter Verleihung des Titels eines Ehrenpräsidenten der Akademie der Tonkunst. Aschersleben. Amtlich wird gemeldet: Am 18. Juli überfuhr der Schnellzug 131 bei Cönnern der Strecke Aschers leben-Halle auf offenem Ueberwege ein Lastfuhrwerk. Der Führer wurde aetödtet. weitere Personen find nicht verletzt worden. Wien. Ter amtliche Bericht über den Saatenstand von Mitte Juli sagt: Wolkenbrüchc und .Hagelschläge verursachten namentlich in Westböhmcn. Galizien und Südtirol schwere Schäden. Die Ragaenernte in der südlichen Landeszonc ist fast überall mit gutem Erfolg beendet, die Qualität der Körner ist meist befriedigend. In Galizien und Mähren klagt man über Nothreifc. Die Weizenernte ist in der südlichen Ländergruppe bereits beendet, die Resultate find zufriedenstellend, Sommerungen stehen mittelmäßig. Gerste und Hafer versprechen eine mittlere Ernte, für Raps wird ein durchschnittlich mittelmäßiges Resultat envartet. Mais aiebt Anlaß zu Hoffnung auf eine gute Ernte. ür Kartoffeln sinv die Aussichten ausnahmsweise günstig. Der "tand der Zuckerrüben ist in Niederösterreich, zum Theil auch in vbmen und Mähren, günstig : in Galizien schadet vielfach die Me. Die Aussichten für die Weinernte sind günstig und nur Südtirol verschlechtert durch daS heftige Auftreten der Peronospera. Wien. (Priv.-Tel.) Nach einer Meldung der „N. Fr. Pr " auS Ischl verlautet dort. Kaiser Wilhelm wecke in der ersten Hälfte des August zum Besuche des Kaisers Franz Josef nach Ischl kommen. . Leopold-Hall. Im Stadtgebiet sind in den letzten T agen ntzre heftige Crpscnkungen .ausgetreten. Pp.tiefste Punkt Lage. Zahl- der Senkung beträgt 2('2 Meter unter der früheren reiche Häuser sind andauernd gefährdet. Pest. lPriv.-Tcl.) In Folge der sich wiederholenden Pest fälle in Konstaiitinopel wurde die ganze europäische Türkei als »erleucht erklärt. Der Verkehr dorthin darf nur aus der Eisenbahn time Belarad-Sofia—Mustafa Pascha stattfinden; alle anderen Brenzübergänge sind gesperrt. Paus. (Priv.-Tel.) Tic hiesige anthropologische Gesellschaft beschloß auf Waldcher S Einladung, an der Feier van V i r ch » w ' s 80. Geburtstage durch eine Abordnung thci!- zunebmen und dem Jubilar eine große goldene Ehrenmcdaillc zn überreichen — Ter „Figaro" veröffentlicht heute einen Brief über die Sch n ä b elc - A fsa ir c. Darnach wäre die Angelegenheii seinerzeit durch die energische Intervention des damaligon Bot icha'ters Grasen Münster hcigclegt worden. Gras Münster habe König Wilhelm 1. und dem Zinsten Bismarck, der dnnials znm Kriege gedrängt habe, das Original des bekannten Briefes de. Polizeikömmissars Gautsch überreicht, welcher bewirkte, dm Schnnbele sofort in Freiheit gesetzt wurde. Saragossa. Die hiesigen Klöster und die Mehrzahl der Kirchen sind geschlossen, die übrige» Kirchen werde» von der Polizei bewacht. Zahlreiche Geistliche verlassen die Stadt. Lvnd 0 ». Ter deutsche Damhser „Minerva", von Hambnrg kommend, mußte, da er in Folge eines Z n > a m in c n st o ß e s mit einem anderen Schisse an der Backbordscite beschädigt worden war, in Tilburv i»'S Dock geben. London. (Priv.-Tel.) Der Vertreter Tolstoi's in England Tschertkoff empfing ein Telegramm aus Tula vom 18. Juli, wonach das Bcfinden T 0 lst 01' s sich wesentlich gebessert habe und .Hoffnung ans Wicdergciresung vorhanden sei. Kopenhagen. Aus Anlaß der M inisterkrisis empfing der König heute Mittag den Professor Deuntzer. Tic Verhand lungen behuss Neubildung des Kabinets werden namentlich mit den drei Hauptführern der Linken Reformpartei gesührt. Bisher ist keine bestimmte Entscheidung getrosten. Digermulen. (Priv.-Tel.) Ter am 12. Juli Mittags von Hammerfest i» nördlicher Richtung weitergegangcnc Schnell dampfer „Auguste Victoria" begegnete Nachnisttags einen, Wallsischfänger niit drei riesigen Wallfischen im Schlepptau. Am Abend desselben Tages ankerte der Dampfer bei ruhigem Wetter am Nordkav das zu besteigen von keinen! Passagier unterlassen mucke. Während ocr ganzen Zeit strahlte die Mitternachtssonne im schönsten Glanze. Am nächsten Morgen wurde die Reise fort gesetzt und gegen Mittag am 11. Juli Bcllsund auf Spitzbergen erreicht. Das wunderbare Panorama der großartigen Gletscher- Partien in ibrer unermeßlichen Ausdehnung macht den über wältigendsten Eindruck auf vic Beschauer. In der Adventsbai langte die .Auguste Victoria" am Abend des 15. Juli an und trat hier mit dem schwedischen Expeditionsschiff „Antarktis" zu sammen. dessen Offiziere zusammen mit den Mitgliedern der Expedition zur Tafel aus der „Auguste Victoria" ringelnden würden. Verschiedene Personen des Schnelldampfers unternahmen lohnende JagdauSslnge, von denen sie mit reicher Beute zurück kehrten. Durch das Fangschiff ..Marth' ging der .Auguste Victoria" ein Brief des Nordpolsahrcrs Banendahl zu. worin dieser mittheilt, das; er zu Weihnachten 82.7 Grad nördlicher Breite erreichte, dann auf der dänischen Insel Piges HuuSülierwinIert halte und nun uni Proviant sowie sonstige nothwcndigc (Gegenstand- bat. Die „Auguste Victoria" gab diesem Ersuche» Folge und übernahm dann noch die Post sowie verschiedene Jagd- und wisscn- schastliche Gegenstände der Banendahl scsien Expedition. Ta- nächste Ziel dieser Erchedition ist nach der der „Auguste Victoria' gewordenen Mittheilung die Ostküste Grönlands, von wo an dann in Gemeinschaft mit einem norwegischen Begleiter weiter nordwärts vorgedrungen werden soll. In der Adventbai nahm die „Auguste Victoria" de» Professor Rosm von der schwedischen Gradmcssimgüexveditioii sowie 5 norwegische Fischer au», die na' Eissjord überwintert hatten und reiche Jagdergebnissc mrtbrachten. Im Belliund sowie in der Adventbai wurden außerdem E' vcditivnea zur Auffindung und Untersuchung von Kohlenlagern uriactroisen. Während der Fahrt ini Pvlarmcer wurden große Mengen von Wallfischen und Seehunden gesehen. Von der Adventbai trat der Schnelldampfer seinen Rückweg am 15. Juli Nachmittags an »nd langte nach schöner ruhiger Fahrt in Digermulen an. Petersburg. Das deutsche Schulschiff „Ebarlouc" mi: dem Prinzen Adalbert an Bord ist Vormittags a» der Nikolaibriickc vor Anker gegangen. JnKronstadt salutirten hum»! lichc Schiffe ans der Rhede die deutsche Flagge. Ter älteste Kommandeur begab sich mit einigen Offizieren an Bord der„El»n lotte" zur Begrünung des Prinzen. Konstantinopcl. (Priv.-Tel.) Tic Hgziiadar Usia. welche den Brand im B>ldiz-Palast angrslislct hatte wurde geiler» ans einem Sonderdampfer unter starker Bedeckung i» die V c r v-7- « L, «7« § ? Sic wird i» einem befestigten Sr.'e Sie war die einstige Favoritin Abdul nicht zur legitimen Frau wurde, weil bannung geschickt, als Gcsangenc eingesperrt. Hamids, die nur deshalb sie keinen Sohn gebar. Belgrad. In Folge der drei neuen Pesisälle Kovstantinovcl ist die serbische Grenze gegen die Türkei geipern worden. Reisende, die aus der Türkei kommen, können mir mn der Strecke Sofia-Pirot nach Serbien gelange». Ncw-Äork. (Priv.-Tel.) Staatssekretär Hon ha! den Gouverneur von Massachusetts davon verständigt, daß der deutsche Kreuzer „Vincta" nach Boston« kommen werde. Seron ton (Pcnnshlvanien). Die „Vereinigten Gruben arbeiter von Amerika" haben einen Beschlußantrag angenommen, durch den ihr Präsident ermächtigt wird, alle Heizer, welche Mi: glieder ihrer Organisation sind, wieder an die Arbeit zn beordern. Damit dürfe der ÄuSstand der Heizer in diesem Tislrll: thatsächlich beendet sein. Peking. (Priv.-Tel.) Tie fremden Gesandten nahmen heute in aller Form die Forderung an, daß China eine zu 4 Prozent verzinsliche Entschädigungssumme von 4-io Millionen Taels zu zahlen lxrbc. Bisher hatte über diesen Pimll lediglich ein Einvernehmen bestanden. Kapstadt. Hier verlautet, alle aus der Kapk 0 l 0 nie stammenden Truppen sollen iir das Gebiet der Kolonie zurückkchren uud. ausschließlich unter Führern aus dem Kolonialacbict stehend, die cingcdrungcne» Buren vertreiben und die Rebellion iiiedei- schlagen, sie würden natürlich im Einklänge mit den Rcichstrnt'pen pperiren. welche außerhalb der Grenze der Kolonie stände»,
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