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Dresdner Nachrichten : 23.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190107230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-23
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1901
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Dresdner Nachrichten 202. Sette 2. Dienstag, 2!t. Juli t HeheAlusAnrd^u ^eendcu^Äe Verein?güna"^>abe Voffchläae ständigen wieder etnstrlle. sollte der AuSstand he«e Abend' sür beendet erllärt werden. Berlin. (Priv.-Tel.) Die heutige Börse rröffnete matt und konnte sich später auch nur wenig oder gar nicht erholen. Namentlich wurden Montaiipapiere recht ungünstig beeinflußt durch di« AuSsühruna de« Vorstandes des Hcisper Eisenwerkes. Der vortheilhaste HlberiiiaauSwris blieb einslußlo». Später verbreitete tich das Gerücht von dem Verschwinden eines rheinischen Groß industriellen unter Zurücklassung einer große» Schuldenlast. Banken gaben t bis IV, Prozent nach, nur Kredltaktien und Nationalbank waren schwach behauptet. Von Montanaktieu haupt sächlich Bochuuier und Harpener gedrückt. Die meiste» Eisenbahnen waren still und wenig verändert. Am Rentrninarkt nolirten Türken hoher, Spanier und Argentinier niedriger. Heimische An leihen behauptet. Kassawertbe schwach. Der Schluß der Börte war still. Privaldiskont l?/« Prozent. — Im Getreide- Verkehr zeigte sich deute vollständige Erschlaffung, trotz der nettesten preußischen Saatenstandöstatistik: von außerhalb fehlte lebe Anregung. Oesterreich-Ungarn war unwesentlich schwächer. Amerika behauptet. Die Grundttimmung war hier erst schwach, wenn auch erhebliche Prrisadstriche zu verzeichnen. Weizen und Roggen ziemlich unverändert, ebenso Mehl. Hafer fest und in allen Qualitäten gefragt, auch Mais fester. Die Börse schloß für Getreide säst ohne Geschäft. — Wetter: Heiß. Südwestwind. ,zra-Nu-l ÜII, >sqlu,.> <r»d» lgs.20. riltoi», r?2,so. Drisdn» ivar» lSS.lö. eiaaltdahn —. Somdardin —. LauraZlUi» —«old —. vorlugt»«, —. Still. v»rts. i» Udr «ochm > «»>l- lOVIO. A«ott«n«r »».«0. «»»nie» Vortuglklon 26,20. rilrkin es,iS. rlirkinlool» lv7,l!0. Lltomandon! öill.oo. vlaal«, ootzn —. rombord,n lll,—. Troge. Vart,. Produklenmorkl. <S«i,en o» gult iv S», o»r 2!o«dr.<iZ«dr»or ii>0, lest.. LoMtu« °«r gult W,7o, o«r ganuar-ilprU id,»d, Mott, «üdol o»« Jul» S2,so. «er Aonuar.ilrrU 62.00. ruhig. Nmftorda«. Produkten. Vertat. «Letten per üioodr. , per WSr, —, grtchatttto». «ogge» per Lktober rzi.oo. per Mir, —, auziehend London. ProduNen-Bertcht. 0>etr«>dimarN sijl. ruhig, tremdir Weizen >/, Sch lad«» ol» Vorwoche Gerste >/,, Mats >/,->/, Sch hoher, von schwimmendem Ge- t,»de Gerste mehr Angebot. — Wetter: Bewölkt OertlicheS und Sächsisches — Am Svntrabend Abend imternabm Se. Masestät der König eine Birschjagd ans Pillnitzer Revier — Gestern Bor- inittag halb tl Udr kam Se. Majestät von Pillnitz nach deni Residenz schlosse, nahm daselbst mehreie militärische Meldungen ent gegen und börtc dann die Vorträge der anwesenden Herren Staats- minister Rach Erledigung der Regierimgsgeschäslc begab er sich in den Rachmittngsstunden mittels Gondel aus der Elbe nach Pillnitz zurück. — Für den Oberhosmeistcr Ihrer Majestät der Königin. Wirk lichen Geheimen Rath v. Malortre, der gestern das König!. Lwstager Pillnitz in Urlaub verlassen, ist der König!. Kammerherr v. Earlowitz ans Kleindehsa dort eingetroffen. — Die Iran E r b g r o ß h e rz v g i n-W i t tw c von Sachsen-Weimar besuchte gestern in Begleitung der Kamnierheneii v. Spörckeu. v. Eichel, sowie der Frau Gräfin v Koltmar die Kimstaussiellung und nahm bei Herr» Traiteur Böttcher das Frühstück und spater den Tliee ein. — Der diesseitige Gesandte am Preußischen Hose, Wirkl. Geh. Rath Gra» v. H o h e»thal und Bergen, bat aeuern ciucil mehrwöchigen Urlmib nngelietcn Wahrend dieser Zeit wird der LegationSrath v. Stieglitz als interimistischer Geschaskstrager die Geschäfte der Gciandischasl snhren. — Sc. Majestät der König Hai genehmigt, daß der Ober leutnant der Reserve vom Gardereitcr-Negimenl Werner v H ei> ni tz das ihm verliehene Kommandclirkreuz des bulgarischen Eivil- verdieiistvrdens annehme und trage. — Dem an der hiesigen öffentlichen Handelslchranstait an- gestellteir Lehrer Herrn Tr. Dictze ist die Amtsbezeichnung Dberlckrer" verliehen worden. — Herr Amtsharrpimmrn Geheimer NegiernugSralh v. Eraus - h,aar rst vom 2t. Juli bis 27. August beurlaubt Mit seiner Stellvertretung ist Herr Regieiungsrath Tr. Hariinann beauftragt. — Dem vormaligen Oberlehrer am Nicolai-Gymnasium zu Leipzig Piofcssor Dr. Steffen ist das Ritterkreuz I. Klaffe vom AlbrechiSorden, dem Bezirksthierarzt Karl Ehristian Gottlieb Haubold in Marienberg Titel und Rang als Komiiiiiswnsrath verliehen worden. — Das zur vormaligen fränkischen Rcichsritterschaff gehörige Adelsgeschlecht der Grafen und Freiherren v. Seckendorfs, das über ganz Deutschland und Oestcrreich-Ungalii verbreitet ist, hält am 23. und 2s. Juli seinen Familientag im Grand Union- Hotel ab. — Am Sonntage trat der bisherige Hilfooiganist an der Trinitatiskirche, Herr Richard Schmidt. iem Amt i» der Iaeolff- gemeinde als Organist und Kantor an. Sowohl in der Predigt als auch in besonderer Abkiindigung wurde die Gemeinde ans den neuen Kantor und Organisten ansmerksam gemacht und gleichzeitig ' mit Dank und Anerkennung des am l. Juli ans seinem Amre gc- lchiedenen früheren Organisten und inkeriiiiislischen Kantors, des Lehrers Herrn Paul Hermann Boden, gedacht. Dem Legieren und überdies durch die Mitglieder deS SingcchorS bei seinem Scheiden zahlreiche Beweise dankbarer Verehrung zu Theil ge worden. — Einer der ältesten und in weiten Kreisen geschätzten Mit bürger Herr Privatus Jacob Traugott Böh ringer, vorm. Uhrmachermeisler. i!l im 81. LebenSiabre seiner vor wenigen Mo naten ihm im Tode vvrangegaiigenen LebenSgesährtin gefolgt. Böhnnger stand mehr wie rin Meiffcuemilter der Dinkonissenaifflali und deren vielverzweigten LiebeSwerken als berathender und helfender Freund zur Seite. I» selbstloser Weise hat er da- Amt eines Organisten lange Jahre in der Anstaltskirche ausgcübt. — Das .Dr. Journ." veröffentlicht eine Bekanntmachung, dctr. die von den privaten Versicherungs-Unternehm ungen zu machenden Angabe». — Se. Majestät der König hat nachgenamrte Personal- Veränderungen in der König!. Sächsischen Armee genehmigt: Im B c u r l a u b > e n st n n d e. Tie Linie, d. Res. : -Zt- Zürn des N-nikis-Pu'.-Rög. Nr. !8, U- Dr. Illing des Fcldart.-Neg. Nr. 32. -Zs Dr. -öoc-ius. Dr. LoNennotec des Fusion..Reg. Nr. t2, ,n Oberilms, be- wrderr. -Zs Bnscd des Feldatt.>Neg. Nr 12. vom r. Aua. da. I. ab au! eni Jahr zur Diensileist. bei gen. Reg. komniandirt. -Zs ^ckässer, Oberlinl. der Ins. l Ausg. oes Landw >Bcz. I Treaden, zu den Oüiz. d. Ne', des Inj. Reg. Nr >05, zunickvencht. -Zs SLuricbt, Lim. d. Ins. I. Ausg. deS Landw -Bez. l Dresden, zum Obcrttm. betörderl. — Die Diccseldwebel b-zw. Bicewacbrmeiiier -. Zs B nimlcr, -Zs Bötnmg, -Zs Raichs dev Landw - d«! I Dresden, zu LlnIS. d. Rel, des Gren.-Neg. Nr. 100, 44 Baer des Landw.-Be», l Dresden, zum LlM. d. Ne!, ve« Ins.-Rcg. Nr. 102, -Zs Bie- weg des Landw Bez. l Dresden, zum Ltnt. d. Net. des Inf.-Reg. Nr. lv», -Zs Gimther des uandw. Bcz. I Dresden, zum LlM. d. Ne!, des Ins.-Reg, Nr. 106, -Zs Znnmermann. -Zs Georgius des LanSw.-Bez. Leipzig, zu Ltnis. der Res. des Schuizen-Rcg. Nr. tag, -Zs ». Drebra-Lindenau deS Landw.-Bez. Schnecberg, zum Ltnt. d. Res. des J>iger-Bat. Nr. 12. -O- Dr. Pfund, des Landw-Bez. II Dresden, zum LlM. V. Res. des Train- Bai Nr. >2, -Zs Schmelzer des Laudw.-Vez. Leipzig. -Zs Lveicler, deö Landw.-Bez Wurzen, zu LIMS. d. Landw. Ins, I. Ausg. befördert. — A b i ch i e v s b e w i l l i g u n g r n. -Zs Gehlert, Laupim. der Jäger 2. Ausg. des runvw.-Bez. Leipzig, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uni- wun aer Reh.Offiz, des Iäaer-Bat. Nr. ist mit den vorgefchr. Abzeichen der Abschied bewilligt. -Zs Dr. Cunv, Oberltnt. der Ins. 2. Ausg. deS Landw.- Bez Leipzig. -Zs Nnncker, Ltnt. der Inf. 2. Ausg. des Landw.-Be,. Frei berg behuss Uebersühr zum Landst. 2 Ausg., der Abschied bewilligt. —Im L a n r t ä l 8 c o r v » -Zs Dr. Darlmami, Unterarzt v. Ne!, der Landw.- Brz. II Dresden, -Zs Tr. Gräs, Unterarzt der Landw. l. Ausg. des Laudw.» Bez. Pirna, zu Assist.-Aerzten der Res. befördert. -Zs Dr. Schmidt iBern- bard), Oberarzt der Landw. 1. Ausg. des Landw.-Bez. Leipzig, behuss lieber- führ, zuni Landst 2 Ausg. der Abschied bewilligt. — Beamte der Militärverwaltung. -Zs Probe, Proviantainls-AM., unterm 1. Aug. dS I. zmn Proviantamts-Kontr. beim Proviantamt Freibcrg er nannt. — 18. Deutscher Radfahrer-Bundestag. Der BundesanSichuß nahm gestern Vormittag in Gegenwart von 18 Vorstandsmitgliedern und N4 Deleglrten seine am Sonnabend abgebrochenen Verhandlungen wieder ans. Beim Eintritt in die Verhandlungen wies der Vorsitzende Herr Th. Boecklina daraus hin, daß sich der Festausschuß während der bisherigen Festlichkeiten einer Anzahl Verstöße schuldig gemacht habe, die nnangenehm bemerkt worden seien. Sie bezogen sich namentlich auf das Arrangement der Wagen und die Preise der Postkarten und Fest- dücher für die später eintreffenden Theilnehmer. Zufällig war kein Mitglied deS Hauptauslchusses anwesend, der auf die Angriffe hätte antworten können. Darauf wurde die Debatte über den Etat wieder ausgenommen und zunächst das Thema der vorgekommenen Etat«! KL.,.«. geivunden «md ir weiteren Erklärung I m von vklen Seiten al« ^ rl, würde 20 000 'tion argen über vt« Ueberschreltungen . hinreichend bezeichnet wurden. Nach ein« G zweiten Vorsitzenden Herrn RechlSanwalt ^ der Geaenstaich verlassen und darauf da« der am Sonnabend zur Festsetzung de« Ludaatwetat« nach wurde zusammen» ^ , eeduZirml. tat ln dem ausgestellte»' Umfange bestehen bleiben, so und am Schlüsse de« Jahres vor einem Defizit von stehen. Zur Erzielung größtmöglicher Ersparnisse ^ - äsrlung wurden außer den vorerwähnten Vorschlägen noch rin« Reihe anderer Abstriche vorgeichlagen. so daß der AuSgabertat sich von 171 SM Mk. nach dem Entwürfe auf 113130 Mk. rcduzirt »nd da« event. Defizit von 20 000 Mk. vermieden wird. AuS dem Neserat der Kommission sei auch hervoraehoben. daß sich bisher zur Ueber- »ahme deS nächstjährigen sv. Bundestages noch kelne Stadt bereit erklärte, da man sich vor dem daniit zu übernehmenden Risiko scheut und der bisher von BundeSwegen gewährte Garantle- fonds von 3000 Ml. sich als zu niedrig erweist. Somit dürste der nächste Bundc-tna erst in 2 oder 3 Jahren slatlsinden. Lurch Ansammlung während zweier oder dreier Jahre wird sich der GarantiesonvS entsprechend erhöhen und sich dann leichter eine Stadt zur Uebernahme des 19. B»ndeS!estes finden, Die Bundes- zeilung soll weiter bestehen bleiben, doch wird davel ein Abstrich von ÄOOO Mk. vorgelcylagen >50000 Mk. gegen 72000 Mk. bisber). Zu den verschiedenen Vorschlägen entwickelte sich eine lebhafte, zum Tbeil erregte Debatte, in der zugleich über den An trag .Von, 1. Januar 1902 eine EentralzwIchästSstelle deS Deutschen Ravsahrrr-Bnndrs rinzurlchten, deren Sitz der BundeSauSschnß auf der BundeS-Hauptversammlung bestimmt" — berathen wurde. Unter lebhaftem Beifall wurde der Antrag an genommen. Weiter wurde der Antrag des Gaues 12 Allvapern. aus Schaffung einer Vertretung des Ausschusses für Wander fahrt» ln München, der die Geschäfte selbstständig erledigt, ab- zielend, zurückgezogen. Das Gleiche war der Fall mit dem An träge des Gaue- 17a Kassel, die Führung einer vollständigen Mitgliederliste rc. bezweckend. Hinsichtlich der Bundeszeitung beschloß die Versammlung dem Anträge deS Bundesvorstands gemäß, daß das Zeilung-unternehmen keine höheren Kosten ver- nrsachen darf als die im Etat vorgesehenen 50000 Mt. und der Bundesvorsland ermächtigt wird, fall» die bisherige Erscheinungs weise nicht deibcbalien werden kann, die nöthtgen Maßnahmen zu treffen, womit sich die bezüglichen Anträge deS Bundesvorstandes, des Gaurs 12 Altbayern. 19a Schwerin. 17 Hannover erledigt batten. Die übrigen Anträge aus Gratislieferuna von Karte» uiiv Tourenbüchern, der .Radlerin", den Wegsall der Druck legung der stenographische» Protokolle erledigten sich durch die Reuausstellung des Etats. Die Anträge der .Wanderlust 1886"- Berlin. Hastpsiichtversicheruna betr.. de- Gaue« 5 Mittelrhein, Erhöhung des Budgets für Wandersahren, des Gaues 31 Rieder- vslerreich. kostenlose Ueberlassung eines vollständigen Eiemvlares der BnndeSspezialkartc znm Amtsgebrauck betr,, wurden zurück gezogen. die AnträsiC des GaneS l!>a ^thwerin, Einslelluiia einer größeren Summe rn de» Etat zu Propagandareiien der Gau sahrwarte in ihrem Gaugebiet betr. und deS Gaues 17 Hannover ans Forlsnll der Ueberweislingen von Ehrenpreisen an die Gaue abgelehnt: ein weiterer Antrag dieses Gaues. Fortsall der Einstellung von Propagaiidamlttclii in den Etat und Vereinsachung und Verbilligung des Bezuges der Drucksachen durch die Reu- ausstellung des Etats, wurde sür erledigt erklärt, der Antrag des Gaues 20 Berlin, wonach die Propaganda in erster Linie den Gauen überlassen wird, mit der Maßgabe angenommen, daß sür Propagandazwccke 500 Mk. eingestellt werden. Der Etat fand nach den Neilausstcllungen mit ernigen im Lause der Debatte vor- gelioinmeneii Aenderungen sn dlo» die Zuslimmnng der Bersamm- liing. - Daraus wurde in die Berathung der die Organisation des Blindes :c. betreffende» Anträge der Rcsvrmkommission bezw. der verschiedenen noch nicht behandelten Satzniigsänderilngsanträge cingctretcn, die sich stellenweise sehr lebhaft erregt und tumultnos gestaltete. Bon den hierbei gefaßten Beschlüssen sei hervorgehobe». daß die BnndeSvecwaltrma künsttg ans den beiden Vorsitzenden, dem Zahlmeister, den Vorsitzenden des Ehren- und Schiedsgerichts und deS Ausschusses ffir Rechtsschutz, sowie den Fahrwarten sür Straßen- und Bahnweltsahren. Kunst-, Reigen- und Korsosahren und für Wandersahren bestehen loü: weiter, daß junge Leute vom vollendeten 17. LebenSiabre BundeSmitgiieder werden können. Schließlich wurde zur Wahl des Bundesvorstandes ge schritten Bei der Wahl des ersten Vorsitzenden platzten die Geister heilig aufeinander. Während die größte Zahl der Anwesenden für die Wiederwahl des Herrn Th. Boeckiing eintraten, erklärte der Gau 2V. daß er sich damit nickt einverstanden erklären könne. Herr Boeckiing machte die Annahme seiner Wiederwahl von einer einstimmige» Vertraueiiskundgebung abhängig. Die darauf er folgende Zettelwahl ergab 101 Stimmen für Herrn Boeckiing. während 25 unbeschrieben waren. Trotzdem, daß damit Herr Boeckiing als gewühlt zu gelten batte, lehnte derselbe die Annavme der Wahl ab. TaS Gleiche thaten darauf auch iämniiliche übrige» Mitglieder des Bundesvorstandes. Erneut kani es zu lebhaften, znm Tbeil erregten, zum Tbeil hochernsten AliSeinniiderietzungen: alle Anwesenden bildeten Gruppen und disknlirlen eifrig über die Angelegenheit. Der aus 1 Uhr angesetzle Beginn der Tafel rückt näher und näher: allseitig macht man Beriuche, die Vorstandschast umzustimmen, die nach wie vor jedoch bei ihren Erklärungen stehe» blieb. Kurz vor 4 Uhr wurde die Verhandlung vertagt bis >/,7 Uhr Abends. Im Saale des Gewerbehaujes vereiniglen sich gestern Nachmittag etwa 200 Jestlheilnehmer zu einer von dem Dirth des Gewerbcliauics. Herrn Arlt. in bekannter lodenswerlher Weste cnlsyestatteten, durch Trinkivrüche und prächtige musilalstche Dar bietungen der Kapelle de- Schützen-Regiments unter der Leitung des Herrn Stabshornisten Keil belebten Festtafel, die durch die Anwesenheit der Herren Bürgermeister Lcupold und Stadtrakh Koppen ausgezeichnet wurde, Ten ersten Toast brachte Herr Stadtverordneter^Bezirksdirektor Albelm auf den Tciitichen Kaiser, den Kaiser von Oesterreich und König Albert ans. indem er des hohen Interesses gedachte, welches alle drei Monarchen dem Sport und insbesondere auch dem Radiport entgegenbringe». Ter Redner schloß mit einem begeistert ausgeiiommeiie» »All Heil!" aus die drei Monarchen, und lm Anschluß hieran intonirte die Kapelle die Sachienhumne. Als zweiter Redner ergriff das Wort Herr Dr. Hohencgg-Graz. welcher der Fcststadt Dresden Namens des Deutschen Radfahrerblindes herzliche Worte des Tankes aussprach für den den Theilnehmern am Bundestag bereiteten herzlichen Empsang und, nnkniipseiid an die vom Herrn Oberbürgermeister bei der feier liche» Eröffnung des Bundestages gesprochenen Worte Hervorbob, daß im Deutschen Nadfohrerbund die ideale Seite des Sportes jederzeit hochgehalten worden sei und daß es gerade diese Seile des Sportes sei. welche den Bund geschaffen und bis heute gehalten habe: an dielen, Ideal werde der Bund auch fernerhin feslhalten. Der Deutsche Radsahrerbund werde stets eine feste Gewähr dafür sein, daß der Radsport nicht auf Abwege gerathe. Der Redner widmete schließlich der liebe», schönen und treu deutschen Stadt Dresden im Namen des Deutschen RndfahrerbundeS ein kräftiges „All Heil". Hieraus erwiderte .Herr Bürgermeister Leupold, indem er für die der Feststadt Dresden gewährte Anerkennung dankend guittirte. Die Hoffnungen, die man auf das Fest gesetzt habe, seien noch überholt worden, und wenn die Ausnahme der Radler auch von etwas mehr Enthusiasmus hätte getragen werden könne», ko sei es doch andererseits unmöglich gewesen, den Rekord mit der Mutter Sonne aufzunehmen, den sie gerade bei dem Fcstzug geboten bade. Der Herr Bürgermeister gab seiner Befriedigung über die Veranstaltungen Ausdruck und wünschte, daß der günstige Stern, der bisber über ihnen gewaltet bade, auch den ferneren Darbietungen treu bleibe. Er widmete schleßlich sein Glas dem Fortschritt im Deutschen Radfahrerbund. Herr T. Boeckiing kon- statirte niit besonderer Genugthuung. daß. abgesehen von Kleinig keiten. es den Dresdner Ausschüssen sehr gut gelungen sei, für ihre Gäste zu sorgen nnd ihnen schöne Tage »u bereiten. Er dankte snmmtlichrn Mitgliedern der FestanSschüsse und brachte ihnen ein dreifaches begeistertes .All Heil". Der Vorsitzende des Hauptausschusjes, Herr Mar Ulrich, toastete aus die Ehren ausschüsse. Wettere Trinkipniche galten den Stiftern de, Ehren preise, den Damen, dem deutschen Radsport, den Radlern und Rodlerinnen Schließlich gelangte an die Mitglieder deS Ehren auSschussrs ein Telegramm zu, Absendung, welche» ihnen auf richtigen, herzlichen Dank und hochachtungsvollstr Grüß« deS 18. Bundestages darbrinat. Hieran schloß sich die Preisvcrtheilung. Nach aufgehobener Tafel wurden */«8 Uhr die Verhandlungen im Verein-Hause wieder ausgenommen. Aus der Mitte der Versamm« lung wurde nach vorauSgegangcnen privaten Besprechungen unter maltarn prIvatrn 'Besvrechu'na zurückzoaen -Da».Groß« Veunksaalfeis'' sportlichen Künste der Mitglieder de« ü den Deleglrten Vorsitzenden vo> dieser jedoch die worauf sich nach »dermal die « einer —, batte die Hau-Vorsitzend« »u «wer da» Hunde« am Sonntag Abend noch einmal in ollte — außer zwei MeisterschaflSkämpsen s kbren aus dem Programm —, hatte leider nicht dle Anziehung«, ft auSgeübt. die der festlichen Beranstaltuna tm materielle« ..teresse zu wünschen gewesen wäre. Dir Fülle der an diesem ,age schon gebotenen sportlichen Genüsse, dl« übergroße Hitze, die «inen längeren Aufenthalt in den, leichten Holzbau geradezu zur Tortur werden ließ und nicht zum Mindesten die verlMnißmäßig hoben Prelle mögen daran schuld gewesen sein, daß der rührige .Ausschuß sür Saalwettfahren" nicht ein auSverkaustcS. sondern nur «in halbvolleS Hau» vorgestern sehen konnte. Auch da» Arrangement de« Feste» war. das kann selbst bet aller Nachsicht nnd dem größte» Wohlwollen für die Sache kaum verschwiegen werden, nicht allenthalben so recht glücklich. Vor Allem hätten die einzelnen Vorführungen, die sich überdies ganz außer der Reibe abwickelten, nicht so sehr verschleppt werden dürfen. ia die Ab wickelung des an »nd sür sich gar nicht übermäßig langen Pro gramms mußte unter allen Umständen präziser erfolgen, sv daß der Schluß des Festes nicht erst um 11 Uhr zu erfolgen brauchte. Gleich die starke Verzögerung de» Anfangs der Borsubrungen — anstatt um 8 Uhr begann da» Fahren erst um halb 9 Uhr - »er- stimmte das Publikum dermaßen, daß eS in nicht mißzuverstehender Weise sein Mißsallen darüber äußerte. Zum Glück ließen vir ln jeder Hinsicht überaus gelungenen sportlichen Darbietungen all' diese Mißlichkeltrn vergessen und machten bald einer ungetrübten BelfallSirende Platz. Eröffnet wurden die Fahren durch einen Achter-Nirderradrrigen der drei siegreichen Vereine deS vocher- gebendrn Tages, nämlich: R.-B. ^ldler", Breslau. R.-V .Wanderlust". Radeberg. und R -C. .Diana". Leipzig-West, die sämmtlich durch Eleganz der Haltung, große Sicherheit bet allen Evolutionen und reizvolle Ausgestaltung des zu fahrenden Figuren- wesen» sür sich rinnahmerr und reichen Applaus sür ihr« Leistungen fanden. Hierauf wurde der Kampf um die Meisterschaft des Deutschen Radfahrerblindes inr Kunstfahren auf dem Niederrod »Kürübungen) auSgekragen, an dem sich nacheinander bethelligten: Karl Teichmann, Lelpzig-PIagwitz. Mar Schönemann. Lelpzig- Lindenau, Pani LüderS. Berlin und Berthvld Klautsch-Berlin. Jedem der Fahrer, die sich nntercinander ziemlich ebenbürtig waren und durch ein absolut sicheres Austreten in der Manägr bestachen, waren fünf Minuten Fahrzeit gegeben, deren geschickte Ausnützung wiederholt den stürmische» Applaus deS Publikums herauSforderte, ivobrl sich die Herren Teichmann und Klaulich der Gunst des Publikums i» besonders hohem Maße erfreuten. Ein ungemein aesälliges Bild bot die nächste Nummer de- Programms, der Achter-Hochradrrlgrii. derbem Bicycle-Elub.Bremen"willkommene Gelegenheit bot. nicht nur sehr beträchtliche Fertigkeit und Sicher- heit, sondern vor Allem tadellose Haltung und Grazie zu beweisen. DaS hübsche Kostüm (blauer Sammetanzug nnd gelbe Schärpr- diescr Fahrer verdient ein besonderes Lob. Mit großer Spannung sah inan der solgenden Darbietung entgegen: dem Kamps um die Meisterschaft deS Deutschen NadfahrervundeS im Kunstfahren auf de», Hochrad lKiirübungens. an dem sich drei Fahrer, die Herren Teichmann-Leipzig. Bove-DreSden und Richard Schultz-Altona in außerordentlich heißem Wettbewerb betheiligte», wobei der Erst genannte durch überraschende Gelenkigkeit. Schultz-Altona durch die Ruhe und Eleganz der Evolutionen das Publikum zu freudigster Anerkennung hinrissen, so daß kein Zweifel über den Ausfall der eisriast umworbenen Konkurrenz bestehen konnte. Nach einer Pause von 15 Minuten — cs war unterdessen 10 Udr geworden — wurde der zweite Theil des Programms mit einem Zweicr- Niederrad-Kiinstsahren der Herren Gebr. Luders - Berlin er öffnet, dein sich das Zweicr-Hochrad-Kuiislsahren der Herren Gebr. Teichmann-Leipzig sofort im raschen Tempo anschloß. Beide Nummern gehörten hinsichtlich der Präzision der Vorführung wir der ab- wechsclungsreicheir Durchführung der verschiedenen Hebungen zu dem Interessanteste», was der Abend brachte. DaS schon ziemlich müde gewordene Publikum machte darum zu wiederholten Malen seiner Begeisterung über das Gesehene Lust. Schade, daß gerade diese Nummern, für deren Schwierigkeiten auch der Laie Interesse und Verständnis; mitbringt, ziemlich kurz waren. Am Schluß des Programms stand der zweite Achter - Nieder,cidreigen, an dem sich von den siegenden Fahrern des vorhergehenden Tages nur der R.-B. .Wanderer". RiLdors, und der Bicycle-Elub Bremen be theiligten. die schon am Sonnabend allgemeine Bewunderung ge erntet hatten. Zwischen diese beiden Reigen schob daS Preisgericht, bas auf einer eigenen Tribüne gegenüber dem Manege-Ausgang seines keineswegs leichten Amtes waltete, die Berkündrgung über das Ergebniß der beiden Meisterschaftskämpse mit folgendem Resultat: die Meisterschaft des Deutschen RadfahrervlindeS im Kiinstsahren auf dem Niederrad wird Herrn Schönemann, die auf dem Hochrad Herrn Teichmann zngcsvrochen. Für das Ziveier-Nikderrad-Kuiistkahren wird ferner den Herren Gebr. Luders» Berlin, sür das ZweierHockrad - Kunstfahren de» Herren Gebr. Teich mann der Preis zugesprochen. Die letzten beide» Nummern wurden nur von >e einem Paar gefahren Lauter Beifall- bekundete die Uebereinstimmuiia des Publikums mit diesen Resultaten, jo daß auch in dieser Hinsicht der Abend mit einem vollen Ersolgsür die Veranstalter des Feste- schloß. — Das „Meißner Tagebl.". daS „Frankenberger Tagebl. . der ,.Oschatzer Gemeinnützige" und verschiedene andere Blätter brachten ihren Lesern, zum Theil in Fettdruck, in der Sonntags-Nummer eine „Privatnachricht" zur Kcnntniß, durch dir das ganze Sachsen- Ia»d in freudige Stimmung gesetzt worden wäre. Die Nachricht beruht ans einem müßigen Gerede, dem die genannten Blätter Glauben geschenkt haben. Etwa im Oktober ist ein derartiges Ereigniß zu erwarten. — Das Gerücht, daß nächsten Sonnabend die Einweihung der neuen Jakobikirche an dem Wettinerplatz stattfinden werde, bewahrheitet sich nicht. An dem genannten Tage erfolgt die Ein-- seanima des Seniors der Familie Bierling. des Herrn Christoph Aibert Bierling. »nd seiner Ehefrau, denen cs vergönnt ist, die: goldene Hochzeit zu feiern, in dem neuen Gotteshause. Herr Bierling gehört dem Kirchenvorstande der Gemeinde seit deren Be stehen an und ist auch Stifter der größten, 60 Centner schweren L-Glocke des am Pfinqstfeste erstmalig in Benutzung genommenen Kirchengeläuts. Zu Ehren dieses WöhlthäterL werden daher die: Glocken am Sonnabend zum zweiten Male ihre ehernen Stimmen- ertönen kaffen. — Wie ein auswärtiges Blatt mitthcilt. ist von Leipziger Aktionären der Dresdner Credi.tanstalt bei der Staats anwaltschaft in Dresden eine Denunziation eingereicht worden, die sich haupliächlich gegen die früheren AufsichtSratbs- mttglieder v. Roi'rncrantz und Kummer, sowie gegen die Direktoren Horn und Klötzer richtet. In der Denunziation wird behauptet, daß in der Bilanz für das Jahr 1900 eine Verschleierung der that- sächlichen Verhältnisse stattgefunden hat, indem die Schuld der Elektrizitätswerke Kummer in Höhe von 9 Millionen Mark als „über >eden Zweifel erhaben" bezeichnet wurde. Da die genannten Herren sowohl der Verwaltung von Kummer als auch der Credit-- anstatt anarhörten, >o hätten sie — heißt rS in der Anzeige — wissen müssen, daß die Bezeichnung „über jeden Zweifel erhaben" eine Unwahrheit ist. — Leipzig. 22. Juli. Im großen Saale des Zoologischen Gartens fand heute eine vom Amtsgericht elnberufene Versamm lung der Gläubiger der Leipziger Bank statt. Ober- amtsrichter Müller fuhrt« den Vorsitz. Die Verhandlung begann mit der Verlesung der Protokoll« zwecks Feststellung der Anwesen heitsliste. Rechtsanwalt Freitag theilte als Konkursverwalter mit. die 1824 von angesehenen Männern Leipzigs begründet« und von solchen Männern auch fast immer geleitete Lelpzigrr Bank sei zusammenaestürzt, weil sie sich, obwohl nur Über 48 Mill. Mk. Aktienkapital verfügend, bei der TrevertrocknungSgesellschast in Kassel mit weit über 87 Mill. Mk. rngagirt batte. Wenn die KcmkurSbestäude der Kasseler Gesellschaft freihändig verkauft würben, diiiste» 4 bis 5 Mill. Mk. erzielt werden: deSyalb sei der KonkurSyerwaltung in Kassel eine halbe Million Mark zur Fortführ ung deS Betriebs geliehen worden. Die Depositen betrugen weit über eine Milliarde, davon seien bis jetzt 2500 Depot», darunter ein offenes Depot von über 1 Mill. Mk.. zurückgezahlt worden. Die KonknrSverwaltung habe bereit» die Mitglieder de» Aufsicht»« ratb» verklagt, da diese sich mindestens der Fahrlässigkett schuldig annacht hätten: Termin sei aus den 12. Oktober angcletzt. Die Mitglieder de» AussichtSratdS, die sämmtlich Ehrenmänner sei«, hätten sich bereit erklärt, im Falle Ihrer Venrrthelluna ihr Vermögend« Kon kurSverwaltnna zur Vertilgung zu stellen. Ehe nicht alle Blaumaa befriedigt seien, könne an eine Befriedigung der Aktionär« «8
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