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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.07.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010731026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-31
- Monat1901-07
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An- ' > Gingen Lui dor TrivlweNk Ac> ' Lw bie 2'valllse Zeile o A ..(rinac'LndL' oder aus Terttelle 5.0 Tis 5>n Nummern nach ^vnn un.^^e.e: ragen r bc^. L'vallise ÄrundLeuon 20. 40 de> 00 und 80 L'g. nach deiontercw Lani. LuLwanise Aumas- nur gesea Lorau.iic^ülüuna. Vclcgdläticr metEon mll io Psg. berechne!. ködert Sökmo jun. , «k klvlävrslottv i» Müer ^»>,1. VvorWlalrlS. Itnlinkselier I i 8»i»u--r»e«i-»i«r. > i^liisi^ . Tttlea-Lxpartdlar-Vraavr«!, Lalwdavt» l. Ita/ara. s lr»LULVI7LAL (Ilvaodaar ^rt). ss! dl. L EielEljl-tlll ^kk«»rr>l«e>. I L.»ortl>«I»a««v I>». >. 1«;I^i»I»ou I«7. Mr Linotlr« »werllcUleti, 4»» amer« vier« ü> s«4»r vorlelumx «treiir m»etl tleo xeselrlltlieo Voreclifikleis l» XSnIxreicti Ilazera xedrsiit «ml mul m ilirer llewtellmis »EliliWiikli Ulal^, Ilvpk«», II« I«: oml Ti ne,«»»»' rcrncnlki >!>«. Nr. S1<^. KpMl: Neueste Drahtbericdte. Hosnachrichlen. Kricaszahlamt. Gciammtralbsiitzung. Allgemeiner Turnverein. Prozeß gegen die Dresdner Rundschau üiedenkl'latl aus Bismarck. Das Mendelssohn- und Imwermann Tenkinal in Tüsseldoii, MittwoihVtt.JulilMI. l Neueste Dralztmeldu»igen vom 3 ). Juli. Zwickau Heute früh >»'- Udr wurde in der Nabe von Neumork iKreis Zwickau) der Bahnrevüor Natt von einem Per- ionenzuge bei starkem Nebel iibersahre» und getödtet. Frankfurt n. O. Bei den gellem uiedergegangenen Gewittern sind niedrere Menschen »m's Leben gekommen. Im Dorse Neuerbach «Kreis Frrcdebcrg i. Ncumarkl wurde eine Frau und ein zehnjähriges Mädchen ini Hause vom Bild erschlagen. Gleichfalls durch Blitzschlag fanden zwei Arbeiter des Donnniums Nordhauscn «Kreis Königsberg i. Neumark) bei Feldarbeiten den T od. 10 Arbeiter wurden betäubt, echollcn sich aber wieder. Im Dorse Neuhardenberg iKreis Lcbus) lödlclc der Blitz einen Knecht und eine Magd beim Hasermäben. Dricsen. Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz im Nachbardorfc Erbach in eine Wirthschast und tödtctc zwei Personen Das Hans wurde eingcäschert. Wien. In Wien war gestern der bisher h c i ß c sl c T a g des Sommers. Das Thermometer zeigte Nachmittags UI Grad Celsius im Schallen bei fall vollkommener Windstille und heiterem Himmel. Abends zogen Wolken auf. Paris Der „GauloiS" ist der Ansicht, das; der deutsche Handel und die deutsche Industrie die Kosten des von den Agrariern errungenen Sieges tragen werden Das Blatt hält die Tarif erhöhungen in deni Augenblick einer wirthlchastlichen Krisis für inopportun. Der „Siacle" glaubt, datz die Tariferhöhungen, wodurch sich der Lebensunterhalt viel theurer stellen wird, zahlreiche Landarbeiter der Sozialdemokratie in die Arme treiben werden. Beide Blätter sehe» Schwierigkeiten bei der Ernciicrung der Handelsverträge voraus. Paris. Aus den Ausliefcmngsanlrag der deutschen Regierung verhaftete die Sicherheitspolizei den deutschen llnterthan b. Eismaniisdoiff. der unter dem Namen eines Grafen Uerküll-Güllenband in Deutschland zahlreiche Schwindeleien verübt hat. Neapel. Der heute früh über das Befinden Crispi' s ausgegebene Bericht besagt: Die gestern bezüglich der allgemeinen Körpcrkräftc und der Herzkthätigkcit fcstgcstelllc leichte Befferung hält an, doch besteht die nervöse Depression weiter fort. Eadix. Die Offiziere dcS deutschen Geschwaders baden sich an Bord des Damps'crS „Pielago" zu einem Besuch nach Tanger begeben, London. Tie ,.Times" melden aus Peking: Tie Chinesen warten gespannt auf die Wirkungen der tibetanischen Ge- «andtschast nach Petersburg. Sic erkennen, das; dies ein Ränkespiel mit einer Macht ist. die nominell China untergeben ist. ;n dem Zweck, die russische diplomatische Aktion zu stärken und die Macht ihrer Ueberrcdung zu erhöhen, wen» die Mandichureisragc wieder aufgerollt wird, was in Kürze geschehen wird. London. Im Untcrl> ause wurde die Vorlage betr. die ländliche Gmndsteuer zu Ende berathen. Gegen Schluß dieser Verhandlung kam cs zu lärmenden Austritte n. Während der Rede eines Liberalen stieße» die Konscrvatiben laute Ruse ans: Abstimmung! Abstimmung! William Redmond rief dagegen: Polizei' Polizei! und rief dem Sprecher zu : Warum halten Sie die Ordnung nicht aufrecht? Nach einer Reihe weiterer Unter brechungen wurde Redinond vom Sprecher genannt und darnach mit M gegen 7l Stimmen für de» noch übrigen Tbeil der Sitzung ausgeschloste». Zwei irische Mitglieder erhoben Beschwerde, daß die Abstimmung hierüber nicht vorichriitsmäßig niigekündigt worden sei. Patrick O'Bricn suchte sich mit dem Sprecher über diesen Gegenstand auseinanderznsctzen und weigerte »sich, sich niederzusctzen. Auch er wurde vom Sprecher genannt und dann von der z-ritzung ausgeschlossen. Während dieser Vorgänge war das Hans dicht besetzt und die Stimmung sehr erregt. Von den irischen Bänken ertönten mehrfach Protestrnfc. doch gelangte die zweite Lesung der Vorlage, ohne daß es zu weiteren Zwischenfällen kam. zur Annahme. Petersburg. Dem schon acmcldclen Protest der hiesigen Presse gegen de» neuen deutschen Zolltarif-Gesetz entwurf schließt sich auch der „Herold" an, indem er jcststcüt. daß man in Rußland nicht wenige Sätze des neuen Tarifs für kaum diskutabel, geschweige denn snr baldwcgs annehmbar eiachke. K o » st a » t i n op cl. Dir Blättermcldung, der Großfürst Alexander Michailowisi'ch habe bei leinein hiesigen Auscnlhnlt beim Sultan die Frage der Unabhängigkeit Bulgariens und die kretische Frage zur Sprache gebracht, wird als unbegründet erklärt. Belgrad. Der frühere Kais,rer der Belgrader Stadlgcmcinde Nelchits wurde wegen Veruntreuung von 70 OM FrcS. in Anklage versetzt. Algier. Der hiesige Korrespondent des „Journal" hatte gestern eine Unterredung mit dem Grafen Walder > ce, der ihm sagte, der Besuch der Stadt Algier sei aus Anregung des jetzigen Generals, früheren Zuavenoberslen Cuillet geschehe», m«I dem er stets die besten Beziehungen unterbauen habe Waldcricc fügte hinzu, das Verhältnis; zwischen den deutschen und französische» Soldaten lei immer ein sehr angenehmes gewesen. HaIrsap. Ein Vertreter der Provinzregierung von Mani toba bereist die Küslenbczirke und ist bestrebt, außerordentliche Arbcitskräste für die Crnte zu gewinnen, Cr schätzt den Weizcnertrag aus 6>> Millionen Bushels und sagt, es würden über ,-»0000 außerordentliche Arbeiter für die Ernte »othwendig sein. Die canadischePaeisic-Eisenbabn gewählt den landwirthschaitlichen Arbeitern, von denen man hofft, daß sie als ständige Ansiedler in Canada bleiben, ganz besondere Vergünstigungen. Oertliches und Sächsisches. Dresden, M. Juli. —* Sc. Majestät der König hat dem Oberstabsarzt und Regimentsarzt Tr. Burdach des 4 Jeld-Artillerie-Rcgiments Nr. 18 die Erlaubnis zur Anlegung des ihm verliehenen Ehren Ritterkreuzes 2. Klasse des Großkicnoglich Oldenburgischen Hau-s und Verdienst-Orden? des Herzogs Peter Friedrich Ludwig ertbeisi. —* Viscount Gough. »selretär der britischen Botschaft in Berlin, ist zum Min ist crresid enten in Dresden und Koburg ernannt. —* Im Hotcl Bellevue sind abgestiegen Fürst Ludwig Wiiidtich-Grät-, General der Kavallerie irud Gemral-Truppen Inspekteur aus Wien, Gräfin Knroline Heuckcl P. Toiinersmarck geh Prinzessin Windisch-Grätz. Fürst Wladimrr Bariatinsk», Gencrnlndiutant des Kaisers von Rußland. Fürstinnen Nadinc und Olnmpia Bariaiivskv, Prin:essiimei! Irena und Elisabeth Bariatinsk» a»S St. Petersburg, Graf Mvussm Pouchlinc, Kaiser!, russischer Kammerherr »ud Gemahlin aus St. Petersburg. Gras Otto WelscrSbeimb, Kaiser!, österreichischer «Leeoifizier nebst «sie mahlin anS Pola sind Alexander Eainowski, Gouverneur von Warschau. —* Adel ina Patir irai mit ihrem Gemahl Baron Ecderstrvem gestern Abend, von Bamcuth lommcird, hier ein und nahm im „Europäischen Haf" Wohnung. —* In Folge Ablebens des bisherigen Oberarztes der Ablbcilurrg für Franenkankheitc» am EaroIaha n s c ist diese Stelle alsbald wieder zu besetzen. —* Mittl> eilnngcn aus der Gcsammlrnths- Sitzung Tie Vorarbeiten für die Erbauung eines stüdti' chcn Sch lacht Hofes auf der liochwassersreren Iniel im Ostragehcgc hat bisher das Wohlfahrtspolizeiamt erledigt. Da sich in nächster Zeit Vorbereitungen verschiedener größerer Unternehmungen rm DoblfahrtspolizeiamI nölhig machen, io beschloß der Rath, die Geschäitsleitnng über Erbauung und Einrichtung des städiiiche» SchlachthofeS von jenem Amt nbzntrcnnen und dem Stadtrath Wokurta zu übertragen. — Der Rath schlug in seiner Eigenichast als Patron der Frauenkirche iür die Besetzung des erledigten Diakonats daselbst die Herren Pfarrer Doerne in Schonbach. ArchldinkonuS Richter in Ebemnitz und Pfarrer Zenker in Lockwitz dem Kirchenborstande zur Wahl vor. - Für die erledigte Stelle eines Gcnicindc - Wa iienratbcs im «>. Bezirk schlug der Rath den Schneidarnieister H. K. Otto, Hauptstraße 27, und nIS Ersatzmänncr Vau drei Gemeinde Waiscnräthen daselbst den Kant inaiin K- P. Hcnnig, an der Treikönigskircyc 1. den Tuchhändler W. O. Opitz, Niedergraden l. und den Wciiihnndler E. R H Wartncr, Rnhnitzgnsie l«>. den Stadtverardnelen zur Wohl Var Tie stir Scliuizwerle n,Vorstadt tzk cn grnn a veringbaren iliänme smd nnzurcichcnd geworden Ter Rath beschloß deshalb, un asauie des Hnlinacheimeistcrs Bntlncr, Hosmannstrnpe sil, nach das erste Obergeschoß vom 1. Ok!obcr Il«OI an z» miclhcn, die Koslr» vanr 1. Januar 1M«_' ab in die Hanshallplänc einznstellen und den Mietbzins ans die Zcil vom I. 7 linde, bis «!>. Te^ember 1001 zu bewiltirzen. — Ter Rath wählie als A r n« c n v i l c g c r im 70. Pilegervercin den Kanimann Theodor Held, Voglcrstraßc 10 - Ter Lrtsthcil Altgiunn wird dem «l. und der Onstbeil istcngruna dem 7. Genieindewnhlbczirke zugctheill. — Für das Sindtstencramt 4 soll i«> der Vorstadt Grnna im Olrundsiück Pirnaische Straße :!2 eine Geschästsstellc ringerichte: werden T Rath halte hicrsur n. A. 2!«> Mk. zu der zweckdienlich erscheinen den Verlegung des Einganges und der Freiircppc bewilligt: dm Stadtverordnelen sind diesem Theiie der Vorlage »doch uichl bei- gclreten, sondern haben die Beivilliguiig der 2lo Mk. ihrerieiis abgelchnt. Der Rath beichlos; bei diesem abweichenden Beichlui"- mlnmehr Beruhigung zu sagen - ' i!l m ks gcri ch i. Heule Vormiltag e> Uhr begann die Verhandlung der Bclcidignngsllagc gegen den veraniworilichen Redakteur der „Dresdner Rundschau", Earl Wilhelm Rudolph Onanier. Schau lange vor der festgesetzten Zeit hatte sich ein zahlreiches Publikum cingeiiiuden T ic Verhandlung tand im großen Sitzungsiaale statt, in dem der Raum für Journalisten und Zuhörer envcitcrl worden war. Den Vorsitz führt Herr Amtsgerschtsralh Dr. Naumann, als Schössen snirgiren die Herren Kansleulc Grützmachcr und Hache. Die Königs. StaatSanwall- ichast vertritt Herr Assessor Richter: die in ihrer Ehre Verletzten haben sich dem Oisizialversahren als Nebenkläger angeschlosten als ihr Rechlsbeisland mngirl Herr Rechtsanwalt Amen. Zur Beweisführung sind als Zeugen geladen zunächst die Bctheiligten. Herr Dr. med Schanmann und Fräulein Margarethe Kirsten. Frau Lauge-Bühlau, Fräulein Lorenz, eine Freundin des Fräulein Kirsten, zwei Kriminalbeamte. Als medizinischer Sachverständiger svvbnt der Gcrichlsarzt Herr Medizinalrnrh Tr. Dona» der Ver handlung bei. Diese beginnt nur der persönlichen Vernehmung des Angeklagten O.uanlcr, der belannllich in UnrcriuchungSha't genommen worden war. Er ist gebaren am 17. Oktober 1801 zu Leipzig, seine Eltern - die Mutter ist eine geborene v. Tümpling wohnen in Beiliu. Onanier ist in zwester Ehe verhairatbci. Er besuchte das Gpmnasiiim in Osnabrück, studirte einige Semester Jurisprudenz in Berlin, gab daran' Privatunterricht und wandm sich dann der Journalislil z». Seit l l Jahren ist er Redakteur, seit!» Jahren redigirtc er die „Gcrichtszeittinq" in Berlin, dann das Eentralblatt iür den Nahrlingshandel. Bei der .Rundschau" ist er seit 17, März v, I. mit einem Firui» von OOOO Vil. thälig lieber die Tendenz der „Rundschau" will er bei der Engagemenis- bcwerbnng nichts geivnßl haben : er wurde verpilichtet. belletii'tilche und tritische Artilcl zu schreiben. O.n. ist zwei Mal wegen Be^ leidigniig, begangen durch die „Tr. Rnndsch.", bestraft, und zwar zu 100 bczw. 10 Nil. Geldstrafe, die er. wie er auf die ihm vor- aelegte Frage nngiebt. ans seinen Mitteln bezahlte: ein drittes Unheil ist noch nicht rechtskräftig. On. nimmt ans ciucm ^.lnl! vor den strichlerir Plan. Tie Anklage legt sinn zur Last, in Nr. 27 der „Dresdner Rundschau" vom 22. Juni ds. I. in einem Artilcl ..Neues zum Fall Schanmann Bciisl" Herrn Tr. Schau manu und Fräulein Margarethe Kirile» inioscrn öiienilich beleidigt zu haben, als er behauptete, die beiden Genannte' hätten miteinander vcrbolcne» Umgang gevsiogr». Ta diese Behauptung unwahr ist, io hat sich O». des Vergehe» - nach ä 18«, des Reichsstraigesetzhuches schuldig gemacht. Ou giebt ,zn, den Artikel, der verlesen wird, versaßt zu hohen und die Verantwortung tragen zu wollen. Er habe verschiedene Znschristcn bekomme», welche das im Artilcl Behauvtctc enthielten Ter Vorsitzende hall dem "Angeklagten vor, daß er die gewisse:: hafte Pilicht eines Redakteurs, das ihm zugegangcna Material a, > seine Richtigkeit zu prüfen, völlig untcrlasicn und sich dadur i daß er nnonmncu Zwchristc» Glauben geschcnki, aus das Gro! lichstc «legen die Ehre seiner Mitmenschen vergangen habe. A:n d'e erste Zuichrisl, die „O. H." nnterzeichnct ivar und alles Das ciithiell, was in Nr. 27 dar „Rundich " gesagt ist, will Ou. nick: rcagirt hahen Ein zweiicr ebensallS ,.O H." nnicrschriebe!«ei Kunst nud Wissenschaft. h* Am heutigen Sterbetage des Altreichskanzlers Fürsten Bismarck widmet diesem Job. Wortmann in der „Tägl. Rnndsch " ein Gedenkblatt, Hierbei schreibt er: Unter Bismarck'? Gegnern gab es vomrthcilssrcic Leute, denen sein gewaltiges Werk zu denken gab. Leute, auf die es sogar versöhnenden Einfluß ausübtc. so zwar, daß cs alle Gegnerschaft, alten Haß zu Fall brachte stricht ohne Rührung kömic» wir diesen Wandel beobachten on dem schönen Gedichte, welches der damals lwchbctaatc «siebzig sährige) Veteran der wenig zahlreichen altostcrrrichischen Schrift stellenvelt. Constanti» v. Wurzbach. Edler v. Tannenberg. bald nach der ReickstagSredc vom 0. Februar 1888 an den Fürsten v. Bismarck und nnoiunn in reuigem Belcnntniß an alle seine Freunde sandte, die den Verfasser leicht erkannten. Dasselbe lautet: , Ich Hab' Dich nie gclicbt. Du standst Als Oesterreichs Feind vor meiner Secll, Wenn ich Dich nennen hört', verschlug'L Den Athem fast mir in der Kehle; Ich ballt' ergrimmt die Faust, wenn sie Dir neue Lobeshhmnen sangen. Ich blieb, wenn Alt und Jung Dich pries, Im Hasse gegen Dich befangen. Mt meinen Kindern hadert' ich, , Weil sic als Heros Dich erhoben. Von manchem Freunde trennt' ich mich, Hört' ich ihn Deine Größe loben. Denn Eins vergaß ich nimmermehr Und hat mich stets zu tief verdrossen: Daß Du mein theureS Oesterreich Bekriegt und aus dem Bund geschlossen^ So zog vereinsamt ich und oft Ob meiner Schrulle fast gemieden, Den Lebensweg, Dir grollend, wenn Neue Erfolge Dir beschiedc», Und wenn mein Vorurthcil ich auch Aywrngen tvvlltc und mich soffen, Ich könnt' es nicht, und ich gesteh': Ich Iwmte nichts, nichts als Dick — Haffen: Da kam der sechste Februar Des achtzigste!' und achten Jahres. Der Horizont stand schwer umwötti, In früher Morgenstunde war es, Das Blatt erschien, und aroß gedruckt Stand, Kanzler, Deine Warnnngsrcdc! Da ward es warm in meiner Brust, Ich fühlte weichen alle Fehdc. Bom Munde rang sich mir das Wort: Es ist ein großer Man»! der Feste, Der Eiserne des Kontinents, Der grösste Deutsche und der B c st e ! Ein „Vollslncg", sagt er, wird eS sein. Deutschland und Oesterreich sieh'» zusammen, Bringt Ilebermnth der Feinde den l'siiroo ll'auioirioris in Flammen. Ob ich gelied! Dich, ob gehasst, Was ist der Welt daran gelegen, Daß sein das Deutsche Reich Dich ncnltt, Zu solcher Zeit, das ist ein Segen! Dein Name ist die „Wacht am Rhein", So stekt's in goldncr Schrift geschrieben, Ich schäm' mich, daß ich Dich gehasst. Ich kann wahrhaftig Dich nur lieben. „Mir Deutsche sürchleu Gett und sonst Nichts ans der Welt!" Du hast's gesprochen Dos große Wort, darauf fürwahr In schwerer Zeit kann Deutschland pochen! Dich aber, Fürst, Dich möge Gott Noch lange Jahre uns erhalten! Dann trotzen wir in schwerster Roth Westlich- und östlichen Gewalten! Das Mendelssohn- und ^mmeruiann-Denkmal in Dnsieldnrf. Schon vor etwa 4 Jahren hatte sich in Düffeldorf ein Komitee aebildet kür die Errichtung eines Jmmcrmann-DcnkmalS in oer Ttadl. Ivo der Dichter des Llwichos ein volles Jahrzehnt gewir!: »nd eine „Tcnliche Miisterbühnc" geschaffen hatte. Tie Sack- ! kam aber ersl in Fliis;. nachdem der Gedanke angeregt worden 'ivar, gleichzeitig auch Fclir Mendelsiohn Barllwld» an der Stäl» seines langsährigen lniiilleriichen Wirke»? durch ein Denkmal :n ehren und nachdem das Stadwcrordnetenlolleginm dem Koi'-ste- I einen Zuschuß von 7000 Ml. bewilligt hatte. Zwei große - Männern, die bcrusen gciveie» wären, mnslergilkiges in cinlräck : ttgem Ziiiammcnwirlcn zu schaffen — der eine als Dramaturg, der ! andere als Komponist und miisikalischer Leiter der „Mnsterbnhnc" aber außer der Begeisterung für die Poe» e kaum etwa : Gemeinsames hatten und von dem dnrchgrei'ende» Gegensätze d Charaktere zu jähem, unheilvollen Bruche getrieben wurden. wnO io durch einen "Ali der gemeinsamen Pietät die verdiente Ehrni e zu Theiß lieber die Gründe, die zu diesem Bruche führte», sin wir ans dem Briefwechsel Mendelsiohn's mit Immermann, low» ans den „Memorabilien" des Letztere» «siehe Werk Xl.X. 7 ge nngciid nntcrrichtrt. Bemerlensivertl: aber und gelegentlich de, ^ jetzigen Deiikmnlerrichtnng erhöhtes Interesse huckend ist da - j Schliißprotokoll des Verwaltungsralhe:- des Düsseldorfer Stadl - lheater-s in der Angelegenbeil Immermann Me»dell'>obii, das fick j in der Chronik des Tiadttlicaiers iindel Da leien wir: „Ans d:> Beilage werden Ew- Wolilgcboren entnehmen, daß wir uns an j dem von Ihnen vorgelragene» Sachverhalt vollständig überzeug: haben, daß von Ew. Woblgeboren ans keine Weise das von Hein: Mcndclswhn bcvbachllcke Verfahren herheigeführk worden ist, und j wir bedauern es recht lehr, wenn wii bei Ihnen durch die er ! betcncii Miktlieilnngen einige niiangcnehme Rslckeriniicrnirgcn wieder hervorgemfen haben. ..Ter VerwalinngSratb des Stadl- l tbeakers stellte sich also nach diesem — wie aus der Faffnng ! bervvrgeht — an Immermann gerizchtetcn Schreiben diirchniis an: Immermanii'S Sciic. und sein Perinch, ein »efferes Verbällnil; zwischen Beiden herznstelll». lcheiierlc an der Weigerung Viendels lvtui's. in der Sache iiachzugeben. Mit des Letzteren frühem Rücktritt von der Bülme war die Blüihe von Immer»»»'.»'? Iliiternehnlen abgenreiil, noch e»e die »lnospe:, Iiatten aiitlneche'' können. Nun soll die Stätte, die Beide in« Leben feindlich trennte, sie. in Er; gegossen, «wmeinsem vereinigen: il»e von «Proiessol ElemenS Bnicher in Form überlebensgroße! Fignre- ^ Vollendeten Tenluielei werden au d-r Wellstont lEingangs'ctte,
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