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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010809029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901080902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901080902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-09
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Dieser Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» alr Abend-Ausgabe Lerugsgebiihr: «-Ellrl,» , «k « ; «um» dt« So« s Mt. DK ,»r»«t>»r«L»richlen' ert»«tn« »W« «»»»«»« dt« «kjteber «n Vretdoi mrd d«r ni-tiltm Umaedmi,. »>« dt« S-traauna durch rt„n« Bolen «der UommlMonäre rttolat. rrbaUe» dal klall an Wocheniaaen. die nicht aut Lonn- od«r Neiertaae lolaen. t» »«et rdeUaudaaden «»rn»« und ««,«»« »naeilellt. Nkr Nitckaade ein,eiandt«r Schritt- Itucke teiue LerdmdUchleÜ. Nerntvrechantchlud: «»«1 Mr. U und Mr «w«. Leltiramm Ndrelte: «»chrtchte« »redde«. zugestellt, während eS die Post-Adonnenlcn an« Morgen rn einer Gcsammtausgadc erhalten. Anreizen-carit. Di» Annadm» von Ankündiaunarn ettotat in derLauvtt>richi>tt«»«ük und den Nedenonnabmkttellen in Dresden ins Nachmittags Sltdr Soun - uns «enrlaas nur Mariemrratze 2» von II dcrtt.i Ntn Die lwatttaeGrund, «eile cco. « Tildenl 20 Pta. An- ttiudiaunacu am derPnvattette Zette s> Pig : die rivatt'ae Zette a.s .iruiaciaiidl' oder aut LerNeni da Pia Zn Siummern »ach Sonn und tz«lcr, laacn I de», rivattiae Grundzeiten Sv. «a de. ea und so P,g. „ach besonderem Larit. Auswärliac Aiitirüae nur »ege» Lorauüdczaliüui». Beicgbläiier werden mit 10 Psz, bcrcchiiel. odvrtl lödmo jUL . mp« u LLolävrstotto i« v Mter limtill ii.l I»61 iLlLlS. LLrrouI llL u 8 Nlax Le llvrt, 8llp kie »8ll s.rr im Notel mketikl' lkM. vu vrö Illtöl " VI Neueste Drahtbericdte. Hosnachrichten, Stiftungen für Kirche», Frcauenz des österreichischen Alpengebiets, Iss» Iplkftkl,. Oberkriegsgericht. Kölner Sängerstreit, Salzburger Musstsest, Kaiserin Friedrich. ! Freitag» y. August 1W1. Neueste Drahtmeldungen vom 8. August. Zum Tode der Kaiserin Ariedrieb. Cronberg. Ter Kaiser rnipsängt heute Mittag 12 Uhr den Bischof von Ripon. — Weitere Beileidstelegramme gingen ein von der deutschen Kolonie in Livorno, dem deutschen Detemnenverein in Antwerpen, den Deutschen in Odessa, dem deutschen Turnverein von 1873 in Brussel, den Deutschen in Port an Prince und in Birmingham, der deutschen Kolonie in Malaga, dem Mavor von Cardiss, dein Grasen und der Gräfin Eu. der Königin Jiabella von Spanien, dem Herzog und der Herzogin von Cnmoerland, der Königiii-Wittwe von Hannover, dem Fürsten Reuß ä. L> und den, Großherzog Franz von Toskana. Cronberg. Heute früh wurde die Leiche der Kaiserin Friedrich ein ge sargt. Die Vcrlvthung des Sarges erfolgt voraussichtlich im Laute des Tages. Kiel. Der Kaiser hat befohlen, das, von Einladungen deutscher und fremder Fürstlichkeiten zu den Kaiiermanövern wegen des Ablebens der Kaiserin Friedrich Abstand zu nehmen ist. Die in Aussicht genommen« Indienststellung der Nacht „Kaiseradler" soll ebenfalls unterbleiben. Paris, Am 13 August, dem Tage der Beisetzung der Kaiserin Friedrich, wird in der hiesigen deutschen protestantischen Kirche ein TrauergottcSdicnst abgehaltcn werden. Berlin, Das „Armceverordnungsblatt" veröffentlicht eine Kabinetsordre des Kaisers, wonach daS s'chleswigsche Feldortillerie- Regiment Nr, 9 fortan den Namen .Feldartilleric- Rcgiment Generals eld in arschcillGrafWaldersec «SchleSw. Nr. 9>" führen soll. Berlin. Heute früh gegen l Uhr c » Igleiste auf dem Rangirbahnhofe Colmrnenstraße der Wamffcebahii die Lokomotive eines Güterzuges und legte sich gucr über die Geleise, so das; der gelammte Verkehr gesperrt wurde. Personen wurden nicht verlebt. Duisburg. In einer Baugrube wurden vier dort spielende Kinder durch einen Erdrutsch verschüttet; ein Knabe wurde getödtet, ein Mädchen schwer verletzt, die beiden anderen Kinder blieben unverletzt. Frankfurt a. M. In Oberrod brannte in verflossener Nacht die Schuhfabrik von Strauß u. Co. nieder. Der Schaden ist sehr bedeutend, da die gciammtc Einrichtung, viel Material und große Barräthc an Schubwaarrn verbrannt sind. Frankfurt a. M. Tic Strafkammer vcrurtbeilte den 17iährigcn Fabrikarbeiter Simon, der am 22. Juni den Rentner Klein in icinem Schlafzimmer überfallen und durch sieben Dolch stiche gefährlich verletzt hatte, zu zehn Jahren Gcfängiliß. Bremerhaven. Der Llonddampfcr „Sachsen" landete 12 Offiziere und 296 Mann des 1., 2. und 6. ostasiatischen In fanterie-Regiments. Kiel. Die mit dem Dampfer „Areadia" ans China zu rückge kehrten Mannschaften des 1. Seebalaillons sind in der vergangenen Nacht hier eingetroffen. Sie wurden von einer großen Menschenmenge lebhast begrüßt und in die Kaserne geleitet. Breslau Prinz Ludwig von Ba » crn übernahm, wie die .Schlei. Zig." meldet, das Protektorat über den vom l. bis >">, September in Breslau slattffndeiiden Verbandstag des Teutsch-Oesterreichischen Verbandes für Binnenschifffahrt. Kaiserslautern. Der Vorsitzende des VorschiißvereinS in Londstuhl. Fabrikant Herle. Mitinhaber der Spritsabrik Bnmm u. Herle in Lanostuhl. Ist seit drei Wochen ver schwunden Hinter ihm wurde ein Steckbrief erlassen 266606 Mk. Wechselacceptc sind vorhanden, für die keine Deckung da ist. Der Staatsanwalt beschlagnahmte die Bücher. Die Firma Bnmm n. Herle hat ihre Zahlungen eingestellt. ' Insterburg. Wie die .Ostdeutsche Volkszta." meldet, hat auf dem-Gute Wilhelmsthal bei LIpowitz (Kreis Ottelsburg) der Besitzer Hauptmann a. D. Hoffman« seine beiden Söhne im Alter von 7 und 5 Jabren ermordet und dann sich selbst er schossen. Ungünstige witthschastliche Verhältnisse imd der Umstand, daß seine Frau mrt dem jüngsten Kinde ihn verließ, sollen den Mann zur That veranlaßt haben. Paris. Der „Figaro" glaubt zu wissen. Delcasss ließ cs sich in einer Unterredung mit dem türkischen Botschafter angelegen sein, keinen 'Zweifel über ein vollständiges Einvernehmen der französische» Regierung mit seinem Vertreter in Konstantinopcl auskommrn zu lasten. Dcleastä legte dar. daß die Rechte Frank reichs nicht erörtert werden dürsten, billigte die Haltung des Bot schafters Constans und drückte die Uebcrzeuguiia aus. daß die Pforte rasch den Beschwerden FrankrcichS Gerechtigkeit widerfahre» lassen werde Paris. Wie ans Pont Andcmer berichtet wird, kam der Pariser Kaufmann Capelle unter sein Automobil zu liegen und erlitt durch das ciusltrömcndc Petroleum so furchtbare Brand wunden, daß er wenige Minuten darauf verstarb. Brest. Prinz Heinrich von Preußen tra! heute früh an Bord des deutschen Kreuzers „Heln" auf der hiesigen Rhede ein. Die „Heia" tauschte beim Einlaufen mit den hier liegenden Schiffen Salutschüsse aus; alle Schisse hatten halbmast geflaggt. Sogleich nach dem Eintreffen wurden durch ein Kanonen boot die für den Prinzen Heinrich bestimmte» Postsachen an Bord der „Heia" gebracht. Neapel. Das heute früh über das Befinden CrisPi' s ausgegebenc Bulletin lautet: Die Nach! war ruhig. Die Herz-, Nerven- und Muskclschwäche nimmt zu. Gen f. Der internationale Botanikerkongrcß schloß heute seine Verhandlungen. Tic Statuten der internationalen Vereinigung wnrden endgiltig genehmigt. Ter nächste Kongreß findet IM in Wien statt. London. Reuters Bureau meldet aus Peking: Die meisten hier vertretenen Mächte wünschen ernstlich, nach der Halt una ihrer Gesandten zu urthrilen. eine Lösung herbeiznsühren, und sind anscheinend bereit, weitere Vergleiche einzugrhen. Tie Gründe für die Erklärung des britischen Gesandten, daß er daS Protokoll noch nicht Unterzeichen könne, sind nicht bekannt. Man glaubt jedoch, daß das Vorgehen Satvw's nur der Unzufriedenheit mit dem Wortlaut des Protokolls zuznlchreiben sei und nicht aus einer Prinzipienfrage beruhe. Ein schneller Abschluß der Ver handlungen sei wahrscheinlich. Die Chinesen dürften ohne wesent liche Verzögerung unterzeichne». Petersburg. Aus Port Arthur wird berichtet, daß der Dampscr -Finanzminister Witte" mit Kohlenladung in der Meer enge von Formosa durch einen Tcifun vcrniiglncktc. Die Mann schaft wurde gerettet. Berlin. (Priv.-Tcl.) Die heutige Vörie verkehrte im Ganzen in ziemlich fester Haltung. Anfänglich drückten bei sehr stillem Geschäft Realisationen, namentlich waren Bankaktien an- ebotcn, bald jedoch machten sich Tccknngsbcgchr und Kanslust, esondcrs für Montanwerthc geltend: überhaupt hatte der Montan aktienmarkt in der Tcndcnzgeslaltuiig die Führung, einmal wurde auf den Streik in der nordamerikanlschen Eisenindustrie verwiesen, der eine immer größere Ausdehnung cmzunchmcir droht, ferner waren Gerüchte im Umlaufe, daß die StaatSbahnc» bei den rheinischen Kohlenwerken größere Bestellungen anfgcgcden haben sollen, doch war 'Näheres darüber nicht zu erfahren. Besonders scsi lagen Harpencr und Hrbcrnia. die etwa 3 Pro;, anzogcn: auch Bochunier und Laurahnttc höher. Bankaktien waren gut behauptet. Die Mittheilnng, daß über Venezuela der Bc lagerniigszustcmd verhängt sei, wurde wenig beachtet. Breslauer Diskonto im freien Verkehr rege begehrt. Ter Halbiahresabichlnß des A. Schaaffhauseisischen Bankvereins begegnete einer günstigen Ve- urthcilung; die Zahlungsstockung einer kleinen Dresdner Ge- treideffrma wurde kaum beachtet. Eisenbahnen sehr still. Kurse meist behauptet, Ostpreußen eine Kleinigkeit. Canada Pacific etwa 1 Proz. hoher. Renten fest, namentlich heimische dreiprozentige Werthc begehrt und steigend. Ter Schluß der Börse war fest. Privntdiskont 2V« Proz. — Der Getreide-Verkehr lag fest, namentlich war am Jrnhmarkt die Nachfrage nach Weizen und Roggen, besonders aus derProvin; recht lebhaft; es sollen größere Posten nach der Saale und nach dem Königreich Sachsen ge handelt worden sein. Der Mittagsvcrkehr begann etwas schwächer auf mattes Paris und Pest, sowie aus die Meldung, dag eine Dresdner Gctreidefirma in Folge mißlicher Tra»saktioir und Lom- bardirungsschwierigkeiren sich in Zahlungsstockung befinde. Später trat auf's Neue Kauflust hervor, während das 'Angebot lehr zurück - hält. Russische Rvggenofferten fehlten gänzlich. Weizen und Roggen ca. 0.7' Mk. höher. Hafer und Mais fest. Spiritus ohne Notiz. — Wetter: Trübe, zu Regen neigend: Nordwcsl- wind. Oertliches und Sächsisches. Dresden, 8. August. —* Se Majestät der K ö n i g wird morgen, Freilag, Vor mittag gegen l l Uhr ans Rehefeld zur Erledigung von Rcgierungs- geschästen im hiesigen Nesidcnzschloste eintreffrn. —* Anläßlich des Geburtstages Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg wird heule Nachmittag 2 Uhr i» der Prinz lichen Villa in Hostcrwitz Fciinilientafcl statt, an der Prinz und Prinzessin Friedrich August mit ihren beiden ältesten Söhnen, Prinz und Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde thcilnalniicn. —* Der aus Rchescld. den 7. 'August, dcrtrrtc, bereits kurz erwäbnlc Armccbcscbl Sr. Majestät des Königs hat folgen den Wortlaut: Um das Andenken der verewigten Kaiserin und Königin Friedrich Majestät zu ehren, bestimme Ich, daß die Armee 3 Wochen, und zwar in folgender Weise Trauer anziucLcir Hot: I. 7 Tage sämmtlichc Offiziere Flor uni den linken Oberarm. Portepee mit Flor überzogen. Flor an den Jahnen, sodann 1l Tage iämmtlichc Offiziere Flor uni den linken Oberarm. Flor an den Jahnen. 2. Während der ersten 7 Tage — bis zum II. d. M. 'Abends — flaggen sämmllicbe militärische Dienstgebäude Halbmast, auch darf während dieser Zeit außer bei Feuerlärm und Generalmarsch kein Spiel gerührt werden. Tic außerhalb Sachsen stehenden Trnppentheile haben Trauer in der für die König!. Preußische Armee befohlenen Weise anzulegcn. —* Ter 'Rath hat beschlossen, am Dienstag, dem Tage der Beisetzung der Kaiserin Friedirch, am Rathhcrusc halbma st zu flaggen. —* Der er» Stelle des am 1. Oktober in den Ruhestand tretenden Herrn ReichsgerichtSrarhs Schulte ernannte Rcrchs- gcrichtsrath Herr Wilhelm Boele aus Aurrch wird am 3. Oktober vor dem 1. Civilsenat eidlich verpflichtet werden. —* Am Montag früh ist hier ein trcrwcrdicutcr Geistlicher, Herr ArchidiokoiiuS Johann Karl Ernst Waner, gestorben. 31 Jahre hat der Entschlafene im Dienste der Matthäus Gemeinde gestanden. 'Als Diakonns trat cr hier sein Amt am 26. Dezember 1867 an. Während des Krieges 1870 7l widmete cr sich neben seine» Amts pflichten den Verwundeten und Kranken rin Lazarett). Seit dein 1.'. Juli 1872 führte cr bis nn'S Ende seines Lebens die Sekretariatsgcichäste bei der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft, die seiner nnennndlicheii Thätigkcit ihr ständiges Wachsthum zum nicht geringen Tbeil zu verdanken hat. Außerdem wirkte Wauer. der nach Anstellung eines dritten Geistlichen zum ArchidiakonuS ans rückte, als Inspektor der 3. Burger- und 17. Bezirlsichnle. sowie als Mitglied des BerwaltungsauSschiisses für die Knaben- beschäftignngsanltalt. 'Auch war er als HauSgeistlicher des ehe maligen Vürgerhospitals. des Hohenthcil-HcinicS. der Francnklinir n. s. w- Ihätig. Um den Ausbau und die Erneuerung der Matthäus-Kirche hat cr sich gleichfalls sein verdient gemacht. —* Das a» der Elve auf einem Ausläufer der Loschwitzer Höhen gelegene Schloß Albrcchtsberg, das bis vor Kurzem (ffras und Gräfin Hohenau bewohnten, ist durch Kauf i» den Besitz des Grasen Henckel von TvnncrSmarck übergegangen. —* Im ersten Viertel dieses Jahres sind nach dem ..Scich fischen Kirchen- und Tchulblatt" zn verzeichnen gewesen in Sachsen an Stiftungen s i'ir Kirchen- und Kirchgemeinden 1017,10 Mk.. für Heidcnmlssion 200 Mk. (wahrscheinlich ist manche Zuwendung nicht bekannt geworden), für innere Mission M7M Ml., für Förderung des evangelischen Glaubens 8100 Nil. (anßcrdcw 100000 Mk., die von luigcnanntcr Seite, wahrscheinlich aber von auswärts dem Gustav Adolf-Verein gespendet worden sind. sine Schulzwcckc 131 IM Mk.. für Zwecke des Volkswohls 377 200 Mk. siir sonstige allgemeine Zwecke 1.">02.117 Mk.. zusammen dm an lehnliche Summe von 2090800 Ml. Ter Hanplantbeil davon sii!: diesmal aus Dresden mit den großartigen Vermächtnissen des Kommerzienraths Schlüter, die zusammen die Höhe von rund drei viertel Million Mark erreichen und des Tr. Mar Krenkcl im Oie Kunst und Wissenschaft. 's* Die KönigI. Hofover. die am Sonntag mit Richard Wagnei's „Tristan und Isolde" ihre Vorstellungen wieder ciuf- nimmt. wird anr Tage der Beisetzung der verstorbenen Kaiserin Friedrich aus allerhöchste» Befehl geschlossen bleiben. Montag, den 12. August, wird „Mignon" gegeben. Der Vor verkauf zu der SonntogSvorstellung beginnt Sonnabend, den 16. August, Vormittags 10 Uhr an ver Tageskasse. 7" Der Erisapfel des Kölner Säng erstreit cs scheint neueren Meldungen zufolge das Punklirsvstcm gewesen zu sein, das man bei der Bcwertvuug der einzelnen Leistungen in Anwendung brachte. Die.Franks. Ztg." erfährt hierzu: -Das llglicderige Preisrichterkollegium war nach Beendigung der Vorträge der höchsten internationalen Klasse zur Äerathung und Stimm abgabe rusammmengetreten, wobei sich das überraschende Resultat ergab, daß die aus Belgien und Holland hinzugezogencir IPreiSrichterdic Vereine ihrer 'Nationalität am höchsten bewertheten, wodurch sie bewirkten, daß der holländische Verein den erste» und der belgische Verein den zweiten Preis erhielt. Diese Abstimmung setzte die übrige» Preisrichter derart in Erstaune», daß seitens oeS Vorsitzenden des PreiSttchter- KollegiumS, Herrn Prof. Zöllner Leipzig, eine neue Abstimmung verlangt wurde, die denn auch alsbald stattfand. Der Effekt war, daß der belgische Verein allerdings an letzter Stelle kam. Die holländischen Preisrichter hatte» aber ihrem Verein noch mehr Punkte ungerechnet, so daß dieser an erster Stelle verblieb mid an die zweite Stelle der Mannheimer Verein aufrückte. Dieier Vorgang sickerte durch und kanr noch in der Nacht zur Kenntniß er mit dem dritten, vierten und fünften Preis gekrönten Vereine, ie alSbald zusammentraten »nd beschlossen, gegen ein solches Ver fahren zu protestlren und die Preise zuruckzuweise». Bei der PreiSvertheilung kam cS dann zu den schon geschilderten Scenen. die durch die Rede des Prof. Zöllner mit dem Passus von dem .unglücklichen Zufall" sehr a» Schärfe gewannen, so daß Zöllner die Fcstversammlung zum Bedauern Aller verließ. s* Auf der .Deutschen Gla-malcreiauSstcllung Karlsruhe 1961" sind von TrcSdncrAuSstellern aus gezeichnet worden: die Maler Hans langer, Otto Fischer,-Josef Goller »nd Philipp Schmidt, sowie dir Firma Gcbr. Li ober t, und zwar sämmtlich mit der Golde nen Medaille. — Das Resultat bedeutet einen schönen Erfolg, der um so höher anzuschlagen ist. als die Konkurrenz in Karlsruhe eine außerordentlich scharfe war 's* Den Höhepunkt des Salzburger MusikscsteS bildete vorgestern Abend die Ausführung von Mozart'S .Ton Juan" in der Map Kalbeck'ichen Einrichtung Das Orchester be stand aus Mitgliedern des Mozarteums und des Dom-Musik Vereins Als Leiter der Votttellung durfte man den trefflichen Dirigenten des Mozarteums I S. 'Hummel begrüßen. Der Chor wurde aus dem Damenchor des Mozarteums »nd der Salzburacr Liedertafel gebildet. Die Vorstellung war. nach dem .N. W. T." in jeder Hinsicht sehr gut vorbereitet, auch groß im Ansdruck. Von bezwingender Gewalt war die Donna Anna der Lcbnrann. die nach der klassisch schön gesungene» Rache-Arie stürmisch vor die Rampe gerufen wurde. Ihr zunächst stand die Elvira des Fräuleins Walker. Die große k-i-änr Arie sang sic mit edelstem Gefühl, »mstcrgiltig wie ledesmal in Wien. Liebenswürdig ichnll Haft gab Frau Wcdckind die Zcrli'nc. Die unbegreiflicher Weise an den meisten Bühnen gestrichene entzückende Arie b'-änr fand in ihr die richtige Interpretin. Rittcr'S eleganter Don Inan ist bekannt. Hcsch'S Leporello ist einzig in seiner Art. Ei» ganz vortrefflich lvrffcher Tenor ist Herr Aranvi. ein Bassist mit schönen großen Mitteln Herr Klopfer. Tas Publikum spendete Beifall in Hülle und Fülle. Die beiden Erzherzoge Ludwig Victor »nd Eugen wohnte» der Vorstellung bei. Kaiserin Friedrich. L. Berlin, 6. August. Die Nachrufe, die in den Berliner Blättern der verstorbenen Kaiserin Friedrich gewidmet worden, sind fast durchweg würdig nnb angemessen gehalten und lassen im Allgemeinen den unbestn'i baren Tugenden und geistige» Fähigkeiten der Mutter unseres Kaisers volle Gerechtigkeit wrderfahren. Daß die Kaiserin Fried rich mit vielseitigen Gaben onsgcstattet war, daß sic namentlich nicht nur ein reges Interesse, sondern auch ein bedcntcndes Per. ständmß für die bildenden Künste, namentlich ffir die von ihr selbst fleißig geübte Malerei besaß, ist eine sichere Tbatiache. Damit verband sie häusliche Lugenden, die in dieser Vollständigkeit auch in bürgerlichen Verhältnissen nicht allzu häufig mizutresien imd 2ie Mar eine muslerbastc Gattin, eine trensurgeiide Mutter ui-- eine überaus tiichliae Hausfrau. Mau bat ihr in Hoskresien nicht ssttcu den Vorwutt gemacht, daß sie die Svarsamkeit fast bis zm- Geiz ausgelnldet habe. Indessen hatte sie während der lang - Zeit, als sic preußische und dann später auch deutsche ttrauarin zessin war, alle Vcranlasiuua. außerordentlich haushälterisch , verfahren und das in; 'Verhältnis; z» ihrer hoben Stellung n> ihrer nielkapngen Familie regit spärliche Eintommeu nach Me lichtest zusammeiizuhalten. .lasier Wilhelm, der selbst sein eiisia.n und ipariam lebte, hielt seinen Sohn allezeit selir luann. o de die Kronprinzessin gezwungen war. sich immer eiuzuielnäulen. ' >aa in ihrem Haushalt überall selbst »ach dem Rechten, ließ lu - Nachlässigkeit, keine »mwtlsiae Ansaabe mrgcrügt durcvaeheu u' "- rührte stets ein ungemein icharses Regiment. Hauvl'äct'licli dan r kam cs Wahl, daß sie non ibrer nächste» Umgebung mein n-stirw- let. als geliebt wurde »ud dai; sine Ttenerschan. namentlich a- srübcrcn Fttbren, aur ihre Kosieu so manche Geschichten ne> breitete, die, an sich oft neiiug »uerheolich und kleinlich, dach da.e beitrüge», weiteren Kreisen eine in maiicher Hiusielst schiefe iura unzutreffende Vorstellung von dem Wesen der Krouvrinzeflin a geben. Ihr Gemahl, der schließlich doch der zusiändigsie nur beste Beurlbeiler ihrer ner'önliihen Eigeiischatleu war. bat ' jederzeit nicht nur die ttcueste Liebe, sondern auch die höchste V- wundcrn.ng gerollt. Mehr als einmal hat cr zu vertrau, Freunden geäußert, daß diese Frau erst seinem Lebe» den rechte- . echten Inhalt gegeben und ihn nicht allein glücklich gemacht, son dern auch geistig gehoben habe. Er rülnutc bei jeder geeignete - Gelegenheit ihre außerordentliche Begabung schnobt in kiinffl-i- ischeu, als auch in praktische» Tinge». , Freilich wurde er di,-> kaum so häufig qethau haben, wenn die Bewunderung, die e seiner Lebensgefährtin eutgegrubrachlr. von allen Seiten gctbe;tt worden wäre. Tas sic aber kcuneslvegs der Fall gewesen. Ti ' Kronprinzessin ist im Gegensatz zu ihrem Gemahl, weniastens hier in Berlin, niemals eiaeutlich vollslhümlich gewesen. Man batt- Rcsnckt vor ihren hänSÜckieti Tugenden und ihren aeisiigen Fähig- feilen. aber belieb«, wie „linier Fritz", ist sie niemals gewesen Sie hatte auch von Anfang au gar zu wenig dazu gethau Ihre Vermählung mit dem derc»siiig>'u Thronerben Preußens
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