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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010922018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-22
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1901
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Verugzgedühr: NLNÄ--- Dt» .Drr«!m»rirl>cktt»t»n- e^ck^«« ü,Uch dt« ««ttkber t» Dntdkn «ck der Um-edi,«,. W» dt» ttukaa«, txiick eiac»» Voten oder KmnmitltonLr» ettol-z. erdaii«» da« Blatt a» Wockeniaaen, die nickt aul Sonn- Setertaa« toloen. « «M rckeilautaaden «den»« mit «t«^n« «n,et,«llt. Kt» Nückaad« etn,»tandtrr SckrM- Wck« lew« Btkduckludleü. »»r»f»r»ck«»»«>»tz: Hir. ll und «r. L0SS. D»I«,ra»»»»br»Nr: Nckchrich««» »»«»de«. Sesriudet 1856 vnM«r«AvlEo ür. L1»j«vtLL <tL« L5M8» vvo 8»ed»«a. QL0002»S0L», L7LLLOS, ^)o«»v^ts. tzliorolvorlcituk ^.ItruLrlc 2. Hauvt-Gefchäftsstellc: M-ricustr. 38. diliM I LWM <« SocI»i-f»-^eU>cvl kmllMrekglisetif. !N»»nltr>,tr. 2V. kMvkvLk« s LcdiUsrv. LriU»etm«w. Earl Tiedemann, Hoflieferant. Gegr. 1833. Der beste Fnhbodenanftvich Mieden» anns Bernftein-OeUack mit Karbe: schnell trocknend, ntckit »achklebcnd. ^orräu,»^ in den Berkauisnellen: Marienstr. ltt. Anralieustr. 18. Hwickauer Etr. 5',', Hemrutzstrape <Ltadt (V'örUkf. sowie »II sojt aUe»r andere,» Drogen- und ^arbenhandlungen ^acherlin L«I»t aa» tu 1 lasvlivu, vo I»IattUtv «audänsvn» Liiütttdte« uuN Ilrotttlon lelukL«!» Ik. l. ÄüIIvr 8plel«vu»»r«;u - ttuu» R ?r»ieor>ivr. 32 ^ r. ISunx. I'LbrUc-I^s^or: kn^I. ^n^sl^eniiltlo. Illuüli'. ^OialikiEi» Li'ei. uitL L'rv»»o»»»tt;»k»v «t>»k n LOOO ftlttnlt. ^ Laxil «Uvppvn ^ «k»xÄ-FIänt«I ^ ,Fn^cI-ISüt« ^ ^»^<>-1«8eIivn unü WL«ieIt8LeItv xrÜ88tv ^U8ivr»I»1 iu 8»A "NPH filii ^lu^. Lüv«I,tl LU» Vit'ol, srr, i-url.. uuck I. Llrixo. Me« ckZarenbesuil, jn^rankieich. .Holnachrichteii. Landtngswahle». Unnatzstcucr. ManoverN Muthmaßl Witterung. Nnchls D»D 1 Eölll Arineeveiänderungen. Gerichtsverhandlungen. Schottische Künsticransstellnng. ! kühler, am Tage warm u. heiter, ^«1»» 1 illvl 1 La/VL» Der Zarenbesuch in Frankreich. Al» der Kaiser Nikolaus ll. vor iünf Jahren zum ersten Male den Boden Frankreichs betrat und die französischen Republikaner ihm zaiubrlten, als ob er gekommen sei. sich die Königskrone von Frankreich auf daS Haupt zu setzen, da war dieses Schauspiel io neu und unerhört eigenartig, daß es im höchsten Grade das poli tische Interesse der Welt in Anspruch nahm. Auch dem Verlaufe des jetzigen ZarenbeiucheS folgt man wohl allenthalben mit ge spannter Aufmerksamkeit ; aber da dieser sich im Wesentlichen als eine Wiederholung lenes Schauspiels darstellt, das sich vor einem halben Jahrzehnt in Frankreich abgespielt hat, und somit den Reiz der Neuheit nicht besitzt, so kann man ihm von vornherein eine politische Bedeutung ersten Ranges nicht -verkennen. Vor fünf Jahren hatte sich das Geheimnis der russisch- französische» Allianz noch nicht entschleiert; da konnte man noch nicht wissen, wie der maßlose, an Anbetung grenzende Enthusias mus des französischen Volkes auf den Zaren, dessen Pcriönlichkeit noch nicht völlig ofsenbar geworden war. wirken würde, lieber- raschungen waren jedenfalls nicht ausgeschlossen: einzelne Pariser Kreise trugen sich damals mit der Hoffnung, der Zar könne sich vielleicht durch die geradezu phänomenale Großartigkeit des Em pfanges zu irgend eurer Entscheidung im Sinne der Ehauviniitcn Hinreißen lassen. Jedes Wort, das über des Zaren Lippen kam. jede leiie Färbung des Tones wurde daraus geprüft, ob und in wie weit sich das Herz des russischen Herrschers den grenzenlosen Huldigungen Frankreichs empfänglich erweisen werde. Damals war der Zar für die Millionen des französischen Volkes die Ver körperung deS Revanchegedankens, mebr als die bloße Hoffnung der Wredervergeltung, das lebendige Versprechen der Revanche, Alle Illusionen, denen sich das französische Voll feit mehr als einem Menschenalter hiugiebt. konzcntrirten sich auf den Zaren: von ihm erwartete man die Vernichtung des Frankfurter Friedens, dir Wiedererlangung Eliaß-LothringenS. Durch alle freiwilligen und unfreiwilligen Friedensbetkcuerungeu, die von amtlicher fran zösischer Seite heute und bereits früher ergangen sind, läßt sich doch daran nichts ändern, daß für die überwiegende Mehrheit der Franzosen ursprünglich der einzige Zweck des Bündnisses mit Rußland die Verwirklichung der Nevanchehoffnung gewesen ist. Inzwischen hat die Hoffnung auf einen siegreichen Nrvanchekrieg mit Hilfe Rußlands ohne Zweifel eine sehr starke Abschwächung erfahren. Die erste Zorenreise nach Frankreich hat ihr jedenfalls keine neue Nahrung zugesührt, vielmehr mußten schon vor fünf Jahren viele Franzosen zu der Ucberzeugung gelangen, daß das politische Facit des Zarenbesuches von 189», fast gleich Null war und mit dem ungeheuerliche» Auffvande von Glanz und Begeister ung auf französischer Seite keineswegs im Einklänge gestanden hat. Seitdem hat in Frankreich die Einsicht weitere Fortschritte gemacht, daß das Bündniß fast ausschließlich den Russen zu Gute kommt, daß Frankreich, so lange eS seine Diplomatie, sei» Kapital und sein Heer Rußland zur Verfügung stellt, jedem Anspruch auf die Hegemonie in Europa, die es einst besessen hat, entsagen und zu frieden sein muß, in dem Schatten und in dem Schutze Rußlands einen bescheidenen Antheil an dessen Größe und Uebergewicht zu haben. Gewiß giebt eS auch heute noch viele Franzosen, die zwar in nüchterner oder ernüchterter Stimmung die Hoffnung, Rußland werde mit Deutschland einen Krieg beginnen, um ihnen Elsaß- Lothringen wieder zu gewinnen, für eitel ansehen, die aber im Verbrüderungsrausche immer noch auf ein Wort des Zaren lauschen, das kriegerische Neigungen und Absichten andeutet, und selbst unter denen, die heute in Frankreich versichern, daß der zweite Zaren« besuch nur der Verherrlichung und Befestigung des Weltfriedens dienen soll und kann, möge» sich Leute finden, die es als de» größten politischen Erfolg deS Zarenbesuches ansehen würden, wenn der Zar auch nur in einer leeren Höflichkcitsphrasc ihremRevanche- traum Rechnung trüge. Wie sehr indcß im Uebrigen die Enttäusch ung über die Allianz mit Rußland heute vorherrscht, beweist u. A. das Verhalten der Nationalisten, der Bonapartisteu und Royalisten, deren Presse iu diesen Tagen ziemlich unverblümt erklärt hat, daß die französische Republik mit dem russischen Bündnisse gründlich reingefallen ist. So erklärte angesichts des Zarenbesuches der orleanistische .Soleis": »Wir können nur den für einen wahren Freund, für einen treuen Bundesgenossen halten, auf den am Tage der Revanche unsere gefesselten Schwestern Elsaß und Lothringen vertrauensvoll zählen dürften!" Die republikanischen Regierungskreise in Frankreich haben sich , der Thatsache, daß der Zar den Zweibund als einen Jrledensbund ansieht, vollständig anbequemt. Daher bildet der Jriedcnsgedanke sdaS offizielle Leitmotiv des zweiten Zarenbesuchs: Man begnügt sich nicht blos, den friedlichen Charakter der russisch-französischen Allianz zu konstatiren, sondern man giebt sich auch geflissentlich i den Anschein, al» sei man ans innerster Herzensüberzeugung damit 'einvastcmden. DieTrinklprüche. die zwischen dem Präsidenten der I französischen Republik und dem Kaiser von Rußland ausgetauscht ^worden sind» enthalten fast nur Umschreibungen des Friedensmotivs > und sind somit politisch belanglos. Nicht in einer einzigen Wendung, s welch« die beiden Oberhäupter des Zweibundes in ihren Reden ge» ! braucht haben, läßt sich eine Spur entdecken, die chauvinistischen Reg- ungenRamn bieten könnte. Im Ganzen ergiebt sich au» den vorliegen den Berichte» über den zweite» Zarenbesuch in Frankreich der Eindruck, daß die Höhe, welche die Ruffenbegeisterung vor fünf Jahren erstiegen batte, nicht ganz erreicht worden ist. In der Hauptsache habe» sich bisher die erneuten Verbrüderungssestlich- keiten nicht anders gestaltet, als es überall bei derartigen Gelegen heiten der Fall gewesen ist. Die Ansprachen des Zaren enthalten kaum mehr als dasjenige Maß von Dank und Anerkennung für Frankreich, das durch die Situation unbedingt geboten ist. während sich der Präsident Lvubet ersichtlich bestrebt, so warm und herzlich zu sprechen, wie es nur irgend möglich ist. Verhältnißmäßig kühl nnd ceremoniös nehmen sich die Ansprache» des Zaren ans im Vergleich mit den aus das Aeußerste getriebenen, fast unter würfigen Huldigungen in Loubet's Trinkiprüchen. Weiter konnte der Präsident der Republik mit den Ausdrücken seines Dankes kaum gehen, wenn er nicht direkt und förmlich den Selbstherrscher aller Reußen als Oberhcrr» der französischen Armee nnd Marine begrüßen wollte. Wenn Loubet betonte, die Armee lege ihre ganze Seele darein, in jedem Moment dem Nnie Frankreichs folgen zu können, und die Anwesenheit des Zaren bilde für sie eine sehr hohe Belohnung nnd die stärkste Ermnlhignng. so klingt cs beinahe wie eine leise Ablehnung, wenn Kaffer Nikolaus daraus erwidert, für ihn bilde die große französische Armee eine mächtige Stütze der Grundsätze der Billigkeit, aus denen die allgemeine Ordnung, der Friede und das Wohlergehen der Nationen beruhen. Vom deutschen Standpunkte aus ist diele Auslassung des Zaren als der ichönste Epilog zu der Tanziger Friedensboffchast zu begrüßen. In Dünkirchen, Reims »nd Eompiegne. angesichts der sranzösischen Armee und Marine, ersiillt und beherrscht den Zaren deuelbc Ge danke wie ans der Tanziger Rhede: der Gedanke an die Erhaltung des Friedens. Neueste Draiitmeldungen rwui 21. September. (Nachts einaekende Tcveschen besinvcn sich Seite l.t Berlin. sPriv.-Tcl.s Das englische Königspaar trifft Dienstag aus der Rückreise von Kopenhagen nach Eng land in Kiel ein, wird aber dort nur wenige Stunden verweilen. Prinz Dichun hat sich zur Besichtigung der Krupp'schcn Werke nach Essen begeben. -- Sächsische Orden erhielten: Hauptmann v. Bauer » In suito des Füsilier-Regiments „Gc- neralfeldmarschall Graf Blumenthal" das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens, Oberleutnant v. Oppcll im 1. Garde-Regi ment z. F. und Adjutant der Jnfanterie-Schießschule das Ritter kreuz zweiter Klasse desselben Ordens, der Fußgendarm Weiß II. in der sechsten Gendarmcriebrigadc und Vizewachtmeister Budack .kommandirt bei der Leibgendarmerie, ' das Allgemeine Ehrenzeichen. — In den Monaten April bis einschließlich August wurden an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern, einschließlich der gestundeie» Beträge, im Reiche zur Anschrcibiing gebracht R12188564 Mk. <1643 413 Mk. wcnigerj. Davon ent fallen ans, die Zölle 209170713 Mk. <7248589 Mk. weniger als im gleiche» Zeitraum des Vorjahres! Von de» Stempel steuern erbrachte der Stempel aus Wcrthpapicre 7 Millionen Ml. weniger, der ans Staatslotterie» ea. 6 Mill. Mk. mehr. Bei der Post- und Telcgraphenvcrwaltung betrug die Mehrciniiahuie ca. 9 Mill. Mk., bei den Reichseisenbaknverwaltiingeii lElsaß-lotb. Bahnens 2,2 Mill. Mk. Ivcniger. Die zur Reichskasse gelangic Ist-Einnahme an Zollen und Verbrauchssteuern, abzüglich der Äussukrvcrgütiingen usw. und der Verwallungskosicir belrng 317023893 Mk. <3,5 M,ll. Akk. wenigers. Berlin. <Priv.-Tel.> Der Revisionsbericht der Pom mer s ch e n H y p o t h c k c n b a n k ist heute erschienen. Die Re- pisionskommisiion ist zu dem Nesultai eines Verlustes von circa 16 Millionen Mark an Deckuirgshypothekeil und eines jährlichen Fehlbetrages an Psandbrieszinsen von über iMillion Mark g» langt. Das Aktienkapital wird von der Revisionskommission wr verloren erachtet. Tie großen Verluste rcsultiren im Wesentlichen aus dem Verhältnis; mit der Jmmobilienbank. Dagegen hebt der Bericht hervor, daß die Schätzung der Revisionskommission bezüg lich der Decknngshppotheken gegenüber der Schätzung der st röt lichen Kommission nicht hcruntergedt. Was die Zukunst der Pom- merschen Hpvothekenbank anlangt. so läßt die Revisionskommission die Frage offen, ob die Fusion mit einer anderen Hnvotlmknib nk oder die Reorganisation des Unternehmens der richtige Weg der Sanirung sein werde. Im letzteren Falle wäre eine Reduzirnng der Verzinsung der Pfandbriese nöthig. — Nach der deutschen Ko n k u r S st a t i st i k für das erste Halbjahr 1901 wurden Kon kurse beantragt 6175 gegen 5217 im ersten Halbjahr I960, ihet- sächlich eröffnet wurden 4690 Konkurse, gegen 3994. Das König reich wachsen ist mit 716 Konkursen, gegen 603 im ersten Halb jahr des Vorsahrcs bctbeiligt. — Der Ausschuß der Reichsbank ist zu einer Sitzung sür Montag zusammenberufen. An der Börse wird veriiintbet, das; es sich um eine Erhöhung des Bankdis konts handle. Es Ivird aber nur die übliche Monatssitzung sein. Bei der so beträchtlichen Notenrcservc. welche der Verwaltung der Reichsbank zur Verfügung stebt. wird bezweifelt, daß scholl jetzt seitens der Verwaltung eine Diskonterhöhung befürwortet werde. - - Die Angelegenheit des Spekulationsmaklers Sicafried Lacks, der sich gewcinert bat, an die Breslauer Diskontobank eine Zablnng ans Börsengeschäften zu leisten, lag dem Ehrengericht vor. Dieses entschied aus formalen Gründen dafür, gegen Lacks nicht einznschreiten. — Ter Anssichtsrath der B i s in a r ckh ü tt e be schloß, eine Dividende von 12 Prozent, gegen 24 Prozent im Vor jahr. vorzuschlagen. Die Beschäftigung der Werke ist nach dem Berichte des Vorstandes quantitativ befriedigend, allerdings z» ge drückten Preisen. — Die Tuchfabrik Franken u. Schiss m Aachen beabsichtigt, in Liauidation z» treten. Die Verbindlich- leiten werden auf 600 000 Mark geschätzt. — Bei dem großen Kon kurs der Hokzsveditionsnrma Pawlowski in Danzig wurden die Passiven mck 1 900 000 Mk. sestaestcllt. wovon durch Lombar- den 1 010000 Mark gedeckt sind. Die Aktiven betragen 117 000 Mark. Die Gläubiger erhalten 12 Prozent. Berlin. Ter Sac, tenstand in Preußen Mitte Septem- ber betrug: Kartoffeln 2,7, Klee 3,3, Luzerne 3,2. Wiesenheil 3.4. Es wird dazu bemerkt, nach anhaltend trockener Witterung seien im letzten Drittel des verflossenen und im Anfänge des laufenden Monats im ganzen Saatengebiete tüchtige, theilweise zu reichliche Niederschläge gekommen. Den Stand der Kartoffeln und Futterge wächse hätten die Niederschläge nur zu einem kleinen Thcil und nn wenig ausbessern können, da die vorausgeganaene Dürre den grö ßeren Theil schon zu sehr geschädigt hatte. Aus den für die Kar- löffeln wichtigsten Anbaugebieten wird über ihren Stand am uu- nünstigsten berichtet: leider wird fast überall Fäule befürchtet. T.i Zustand der Klee- und Luzerne-Felder, sowie der Wiesen hat sic! nach den Niederschlägen etwas gebessert: so weit ein zweiter Schnitt möglich gewesen, ist das Grummet meist in guter Beschaffenheit cin- gecrntet worden. Berlin. <Priv l Das hiesige A n g rchi ste» org g „ »Neues Leben" ist wieder erschienen. Fast die gesanimte Nummer des Blattes beschäftigt sich mit dem Attentat aui Mac Kinlev Das Blatt bezeichnet die Kapitalisten als die Mörder Mae Kiu!e»'s sowohl wie Czolgosz'. — Eine öffentliche Anar chist c n v e rs a in in lnng ist ans den 7. Oktober nach hier einbe ruse» worden, Posen. Der Kaiier bat folgende KabinetSordre erlassen: „Ich habe beschlossen, dem Grenadierregimcnt „Graf Kleist von Nollendors" I. Westpr. Nr, 6, znm Zeichen meiner Zufriedenheit mit seinen guten Diensten die Büste des Generalfeldmarschalls Grafen Kleist von Nollendors, seines verewigten Ehest-, zu über weisen und thne dies in dem zuversichtlichen Vertrauen, daß das Regiment aus diesem Beweise meiner Königlichen Gnade einen erneuten Ansporn zur treuesten Erfüllung seiner Pflicht entnehmen wird. Wilhelm Ü." Alten bürg. <Priv.-Te!.s Der Wtenburoische Pfarrer- Verein beschloß, das Herzogliche Ministerium aufzusordern, Ver handlungen mit den deutschen Regierungen cinzuleiten zwecks engerer Verbindung der deutschen evangelischen Landes kirchen. Dortmund. Die hiesige Bornssia-Brauerei. deren Inhaber Habich sich vor Kurzem erschoß, bat Konkurs ange- meldct. Die Passiven sollen sich ans 2,4 Millionen Mark be laufen. Solingen. >Priv.-Del.j Die Waffen und Stahlmaarev- sadrik von Alex Covvcl ist infolge einer Benzincxplojion in der Bcrnickelungsanstalt heute vollständig niedergebrannt. Ein Arbeiter wurde icawcr verbrannt. Viele Arbeiter sind brodlos geworden. Eassel. <Priv.-Tel.j Die Komcrcnz deutscher I n n g- lingsvereinc wurde heute in Anwesenheit non 600 Theil- nehmcrii aus Deutschland und dem Anslande feierlichst eröffnet. An den Kaiser wurde ein Huldigiingstclcgramm gesandt. Berchtesgaden. Der Professor der Rechte an der Münch ner Universität, Geh. Rath v. Sicherer, ist vergangene Nacht hier g e st o r b c n. Wien. Prinz Georg von Griechenland ist hier erngc- iroffen und reist von hier nach Kopenhagen. Wien. lPriv.-Tel.j lieber den französisch - russi schen Allianz-Vertrag thcilt die „Wiener Allg. Ztg " mit. derselbe sei ein wirklicher Bündnißvcrtrag und dem österreich- luigarisch-deutschen ziemlich genau nachgebildel. Die Allianz der beiden Staaten habe einen rein defensiven Charakter und stivulirc, das, jeder Staat dem anderen mit der gesummten Kttiege- inacht beizustchen habe, ebenso enthalte der Vertrag, wieder nach dem Muster des österreich-ungarisch-deutschen Vertrags, die Bei vslichtnng, nur gemeinsam und übereinstimmend Frieden „' schließen. Es werde indes ,kein bestimmter Staat genannt, gegen ocn der Zwcibund sich rüsten wlle: von dem Falle eines Ar griffskricgeü sei übcrhannt nicht die Rede und cs werde keu - Macht genau»!, gegen die das Bündniß sich kehre. Der Ven» sei zeitlich nicht beschrankt. Ein hoher Diplomat beol ' „Neuen Wiener Journal" hervor, das; trotz zweifelloser Ueb>. cinsiiinmnng Deutschlands und Rußlands die Situation keine-: wegS gesichert sei. Ehina nnd die Türkei bergen zwei große Ge. fahren und leitende politische Kreise sehen bereits setzt Anzeichen, daß sich in Ehina eine neue Unisturzbewegung vorbercite. wclö- die Erhaltung deS Weltfriedens bedenklich erschweren könne. Pest, Wie der „Budapests Hirlav" berichtet, ereignete sich gestern bei einer Jagd, an welcher der Erzherzog Friedri ch kheilnabni, ein ausregender Vorfall. Der Erzherzog vürichh mit zwei seiner Forstbeamten in den zu seiner Besitzung bei Mvbacs gekörigen Wäldern. Bei dieser Gelegenbeit wurden mehrere Wildschützen ansgescheucht, die in einem Dickicht ans der Lauer lagen. Einer der Wildschützen gab aus den ii^dcr Be glcitung des Erzherzogs befindlichen Oberförster einen Lchun ab. der aber das Ziel vertehlte. Der Oberförster zielte daraus ans den Wilderer, fehlte aber gleichfalls. Ter Wildschütze enikam: eine Untersuchung ist eingclcitet. Die Nachricht von einem Attcniai ans den Erzherzog ist völlig unbegründcl. Paris. <Priv.-Dcl.< Lövn Bourgeois, der Bei trete c Frankreichs aus der Haager Friedenskonferenz, hatte aus dm Frage, was ihm die Konferenz zu versprechen scheine, dem Zaren geantwortet, daß diese Idee erst zu keimen beginne und den: man, wenn man geduldig auSbaare, auch Resultate sehen wcrd- Darauf versetzte der Zar: „Geduld und Beharrlichkeit! D> : Früchte werden kommen!" Böthcn». Als der Kaiser Nikolaus und Präsiden! Loubet an denTruppen vorbcikamen, vräsentirten diese das Ge wehr und die Musikcorps spielten die Maricillai'e, Der Kaffer grüßte militärisch, wäbrend Präsident Loubet vor den Fahnen und Stgndorten. die sich zum Gruße senkten, das Haupt ent blößte. Der Kaiser und Präsident Loubet begaben sich dann nach der Ehrentribüne, während der Kriegsminister. General Andres, der Kaiserin im Namen oller Generale deS französische! Heeres einen Korb mit Blumen überreichte unter begeisterter Huldigung der Menge nnd den,Rusen: „ES lebe Rußland! Es lebe der Kaiser! Es lebe daS Heer!" Kurz vor lo llhr begann der Vorbeimarsch der Truppen. Die Haltung derselben war vor züglich, sie zeigte trotz der anstrengenden dreizehntägigeil Manö ver nicht die geringste Ermüdung. Der Kaiser und die Kaisen» von Rußland, sowie Präsident Loubet erhoben sich beim Vorbei marsch der Fahnen, die Menge spendete andauernd Beifall. Ta - Wetter war prächtig und der Glanz des Schauspiels wurde noch dadurch erhöht, daß das Parodefcld völlig stanbsrci war. Nach der Parade fand ein Dejeuner statt, bet welchem PräsidenI Loubet folgenden Trinksprnch «msbrachte: „Sire! Indem ich Eure Majestät und Ihre Majestät der Kaiserin im Namen der französischen Republik den Dank oussprechc dafür, daß Sie ge- ruht haben, den erhebenden Schauspielen dieser Tage bcizuwob- nen, lenkt sich mein Gedanke auf den großen politischen Vorgang zurück, der diesen vorangegangen ist und der ihnen ihre ganze Be-
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