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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010919021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901091902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901091902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-19
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»a- l«X- «kt. «x- -a- .-bz« 70.- ». r. i»«a «den. razig. -amp. ichen- cktadr, ivzig. iberg. Diese« Blatt wird dm Lesern von Dresden and Umgebung am Lage vorher bereit« al« öerugzgedijhr: Abend-Ausgabe »«elittirb« - M «Bi,.; 1 die «oll , «t. DI« .Dre«t>nerNa<btt»te»' er!»«««» di« N«ikd«r in Latten und d«r näcblm, Umaedmia. wo dt« Zulraauo, dunü eisen« Beim oder »vmmiiiwnüre eNola«. «idatten das B>ali an riinckenlasev. die Mckt oui Sonn. od»rveieria«e iolskn. W «»ei rbeilau«a-de» «de»»« w>» «°r,«n» tll«etz«IU. Utk NLSoode etnselandter S«dM- kücke lewe «erdwdiMeit. NernIvreLaniitlnt: Ana I A». u und Ar. rova. r«le«rawmildreile: Aachrtcht«» Lr«»»««. zugestellt, während e« die Post-Monnenten am Morgen in einer GrsammtauLgade erhalten. Anreizen tarif. HegvürrSet 18LV Verlas von Kiepsrh L ReiLhardt. Dt- Lnnokme von Ant>,nd„un»e» eNvloi mderHauviaeiibob-iielle »nd de» N»kna»nakmel«»llen », Dietto, dis NackmUtaaS sMir Lonn w>d fteierio,« nur Marien,,ratze » v«, il b,d> ,1U!,, Tie I Ivalliar Krund- «eil« >ca « Silben, ra P'a N«. kündiaunaen LN, der Tlivavo,« Zette Sb P>a : die rivaltia« Zette ot« .Emoe,andl oder aut LertieUr sa Vt» An Nummern nach Sonn und He,er. tosen > de, rtpattise Brnndjeilen Sv, « der w nud 8a Pi« nach betonderem Tori». Äuiwartiac Aullräae nur aeaot BarausbLmdUimr. Betesblatter werden mit ,0 Pis- berechne!. ttoe»«t«r»nt Nr. w»1. «. a-owod«, k. ÜMlleK. rmIIiMmrk. 8llllngen. ksbrik feiiL8tvr 81akl^aLre IL1. 7. r«t«pk«»l «rat 1, tt». «8L. lüngstrsg. rein 18. ckmst 1731. Istopvoar «wt t, lio. S8S. V«tt.^n»WUnnx?vri» 1900 «ranil ldvctist« ^aaroivtmaoss. LwpLvUI: »TellLai^L PukrL- V«rd»v1»Lie6«rl»e°: ufttllgl! k. Inkadar v«r«dj«l. gvlcksuar StLLtAWLVllLjiU«,». . LmpLoblt: staul^vaLreiL. ILa»to Nr. 260. ZpMl: Neueste Dralttberickte. Hosnachrichten. Dr. med. Häntziche f. Neuerunaen im Pestonenverkchr. Kiinvlogischer Verein. Gerichtsverhandlungen. .,Rheingold". Die Manöverbrücke. Gestern bezog der Neueste Drahtmeldungen vom 18. September. Danzi g. Der Kaiser hörte heute Vormittag an Bord der „Hobenzollem" die Vorträge deö Kriegsministers und des Chess des Generolstabs. Leipzig. Der Konkursverwalter der Leipziger Bank veröffentlicht die Konkursbilanz per 1». September, welche einen Fehlbetrag von 43301005 Mk. ergicbt. Noch den beigesügten Erläuterungen ist der Konkursverwalter der Ansicht, daß das muthmaßliche Ergebnis! der Durchführung des Konkursverfah rens etwa 50 pCt. für die nichtbcvorrcchtigten Gläubiger er geben wird, zuzüglich der Forderungen, um die sich die Aktiv- masse durch Versilberung der sogen. Trcberwerihe und durch Geltendmachung des Regreßansvruches gegen die frühere Direk- tion und den Äufsichtsrath erhöhen wird. In dieser Beziehung laste sich ober vorläufig eine ziffernmäßige Angabe nicht machen. Fra n klirrt a. M. Tie .Franks. Ztg." meldet aus Heil- bronn: Der Äufsichtsrath der Gewerbebank machte die Ent deckung. daß die verhafteten Direktoren Wcchlelsälichungeii in Höhe von 20000 Mk. begangen haben. Weitere Feststellungen ergaben, daß auch kommissionsweise überlassene Hvvolheken-Pfandbriese im Betrage von 5000 Mk. bei der Reichsbank verpfändet worden sind. Frankfurt a M. Der „Franks. Ztg." wird aus Dün kirchen gemeldet: Angesichrs des Reaenwetters und der un günstigen Mecrocrhällnissc wird sich daü Programm der An- kunst des Zarenftaares ändern, indem auf eine persönliche Begrünung auf ostenem Meere verzichtet wird. Möglicherweise tritt noch eine wesentliche Verspätung ein. Köln. Ter Generaldirektor der Lebensvcrsichcrungs-Gesell- schast „Eoncordia". Klaessen, ist gestorben. Danzig. Das Landungskorps der Uebungsflotte wird aus Schleppern die Weichsel aufwärts befördert, um in das Manöver einzugreiscn. Parks. Es wird berichtet, die Mönche von drel Karthämer- klöstern der Departements Aisne und Oberiavoven werden nach Saxon im schweizerischen Kanton Wallis überikedeln. Paris. Der sozialistische Abgeordnete Colllard theilte dem Kriegsministrr mtt, daß er ibn beim Zusammentritt der Kammer über die während der mussten Manöver bei verschiedenen Regi mentern vorgckommenen Fälle von Undotmäsiigkcit intcr- v^elliren werde, die durch eine schlechte Behandlung der Soldaten hervoraeiufen worden leien. Der Abg. Abbs Lemir lieh Delcass» wissen, daß er ihn über die Folgen der Haager Friedenskonferenz für die civilisirtcn Völker befrage» werde. Lemir wird seine Interpellation bei Gelegenheit der Erörterung der Dransvaalfrage in der Kammer veranlassen. Eolo ». Ter Kreuzer „Pinzon" ist DienStaa hierher zurück- gekehrt und hat die Nachricht übcrbracht. das; die Liberalen am 1t. d M bei Bocas del Toro von den kolumbischcn Regierungs- truppcn völlig zersprengt und Geschütze »nd Munition er beutet worden sind Oberst Gruzo näherte sich mit 300 Mann in Booten und Dampfern der Provisions-Fniel, landete ungesehen an mehreren Stelle» und griff die Aufständischen von vorn und im Rücken zugleich an. Es entstand ein heftiges Gefecht, in dem 30 Ansständische theils gctödtcl. thcils verwundet und 40 gefangen genommen wurden: die übrige» entkamen. Die Negicrungs- iruppen hatten 5 Tobte und 4 Verwundete. OertttcheS und Sächsisches. Dresden. 18 September. —* Se Majestät der König unternahm heute Vormittag eine Pürfchfahrt auf Moritzburger Revier. — Zur heutigen Könial. Frühstückstafel war der Oberförster v. Minckwitz in Moritzbura und zur Könial. Mittagstafel der König! Kommeryerr Freiherr v. Spoercken auf Berbisdorf mit Einlad ung ausgezeichnet worden —' sc. König!. Hobest Prinz Johann Georg begab sich vorgestern aus dem Manövergelände bei Ottenbain nacb Löoau »nd übernachtete im Hotels „Wettiner Hof", st Prinz aus Rittergut Klein-Schweidnitz Quartier. —* Im Alter von 78 Jahren ist gestern hier der langjährige städtische Arzt am Versorghautc und an anderen Anstalten. Herr Dr. med. et phil. Häntztche gestorben. Ter Entschlafene bat sich auf wissenschaftlichem Gebiete durch verichiedene Schriften bekannt gemacht; er ist bewnders als Meister der orienlaliichen Sprachen geschätzt und gesucht, der lange Jahre hindurch stets bei den Prüfungen des orientalischen Sennnars in Berlin zuaczogcn wurde und auch wiederholt in dringlichen Fällen als lleberietzer und Dolmetscher hier und auswärts thälig war. Zahlreiche Orden von Preusjen. Rußland und Persien legen Zeugniß seiner Ver dienste ab. König Albert verlieh dem vielfach erprobten Manne vor mehreren Jahren de» Albrechtsordcn 1. Klasse. —* Gestern wurde unter zahlreicher Bctheiligung die vom Kynologischen Verein veranstaltete Jagdsnche auf dem von Herrn Kammerherrn Major z. D. Frerherrn v. Svörcken überlassenen großen Bcrbisdorser Revier fortgesetzt. Nach dem Erscheinen Sr. Majestät des Königs, der länger als zwei Stunden dem interessanten Schauspiel beiwohnte, nahm die Suche mit der Waiserarbert an Enten ihren Anfang Die fünf nacheinander arbeitenden Hunde mußte» je eine losgeiassenc Wildente jagen und nach der Erlegung durch einen Schuß aoportiren. Tic Tbiere schwammen mit großer Ausdauer und verrichteten die angesichts des freien Wassers und des öfteren UntertauchenS der Enten er schwerte Arbeit vortrefflich. Die nächst« Leistung bestand in Sckweißarbeitcn aus 500 Meter tanger kalter Fährte am Riemen nach einem Damkälbchcn. Lump vom Berge, geführt von Herr» Forstverwalter Hoßmann-Neuland i Schlei., arbeitete mit tiefer Nast tadellos, obwohl er zwei Mal die Fährte verlor und schließlich 10 schritt vom Stück vorbeiging Ben-Aitenau, den Herr Christ. Bode-Altenau führte, fand die Fähxte bald und hielt am Wilde. Lotte von Tharandt vom Berge, die ebenfalls Herr Forslverwalter Hoßmann führte, ging mit tiefer Nase sehr raich und sicher zum Nocke. Der von Herrn Förster Listiges geführte Waldo-Wald- Heini, schwärmte Anfangs viel, arbeitete sich aber schließlich zum Bocke. Greif-Cotta. Führer Herr Reviersörster Höhnc-Schloß Cotta bei Pirna, schwärmte zunächst ebenfalls, fand auch beim zweiten Anlegen dos Wild nicht, wohl aber entdeckte er es im Wildgange. Bei Beendigung der Schwcißarbeit verließ Se. Ma jestät der König, welcher dem Treibe» der Hunde mit echt waid- mäimischcm Interesse gefolgt war. den Platz mit seinem Gefolge, in dem man bemerkte Ihre Excellenzcn Hausmarschall v. Carlo- Wik-Hartitzsch und Oberhosmeiitcr Wirst. Geh. Rath v. Malvrtie, Oberstabsarzt Dr. Hossmann. Kammerhcrr sichrer v. Sahr und Flügeladjutant Major v. Watzdorf. Dem Vcrlorenapportiren im Holzc^und Felde, dem Ablegen und Verweisen folgte zum Schluß der Suche noch eine Probe der Hunde aus ihr Verhalten gegen Raubzeug, wobei ein Fuchs, drei Iltisse und ein Marder freige lassen wurden. Lump vom Berge sowohl als auch Lotte von Tbarondt vom Berge faßten und würgten ihren Marder bezw. Iltis in wenigen Augenblicken. Waldo vonWaldhciw brachte seinen Fuchs und Ben-Altenau seine» Iltis erst nach längerem Kampfe um. und Greis-Cotta mußte beim Würgen eines Iltis unterstützt werden. Gegen Abend erfolgte die Bekanntgabe der Preise. Dieselben vertheilen sich folgendermaßen: I. Jugend suche. Treu II von der Maulust, genannt von Blücher sBesitzcr: N. Hovfe-Schönseld bei Grvßenhain; Führer: Förster Söhres mit 200 Punkten den ersten Preis von 200 Mk. und 100 Mk. Führer- preis für denjenigen sächsischen Berussjäger, welcher den besten selbstdressirten Hund vorführt. gestiftet von Herrn Kammerherrn v. Burgk auf Schönfeld: Tyras aus dem Friedewald tBesitzer: Könial. Oberförster N. Minckwitz-Eisenberg. Fükrer: Förster Krasschmars mit 164 Punkten den 2. Preis von 100 Mk.: Ben von Altenau lBesiyer: Christ. Bode-Mtenau, Führer: derselbe) mit 160 Punkten höchst lobende Erwähnung und ein Pürschglas. Rauhlincken-Herbivolis (Besitzer: C. Martin-Würzburg. Führer: Förster Kochs mit 159 Punkten höchst lobende Erwähnung und eui Iagomesser. II. Gebrauchssncke: Lump vom Berge (Besitzer und Führer: Forstverwalter E. Hoßmann-Nculands mit 352 Punkten den ersten Preis von 250 Mk.: Lotte von Tharandt vom Berge (Besitzer und Führer: E. Hoßmamis mit 322 Punkten den zweiten Preis von 250 Mk.: Ben-Mlenau (Besitzer und L. L. ü^,ed. «ok. !la»«no»clc«r, lcartcrialier. ! Donnerstag, 19. Se^ttnberlWI. Führer: Christ. Bode-Altenaus mit 310 Pvnktcn den dritten Preis von 75 Mk. und 50 Mk.^ gestiftet von Herrn Kammerherrn Major z. T. Freiherr» v. Svörcken sür die beste Schweißarbeil: Waldo-Kaldheu» (Besitzer: C. Mulde. Laucnhain i. S., Führer: Förster Lüttgcs» mit 138 Punkten lobende Erwähnung und ein Jagdmesser und Grcis-Eolta (Besitzer und Führer: Revierförsier Höhne-Eottos mit 131 Punkten lobende Erwähnung und em Jagd messer. —* Im Personenverkehre der Sächsischen, Staots- bcchnen und der unter Sächsischer Staatsverwaltung befindlichen Prioatbahnen sichen mehrere Neuerungen bevor, die zum Lheil mit der vor Kurzem burchgcfübrien allgemeinen Verlänger ung der Rückfahrkarten-Giltigkeit zusammcichängcn. Zunächst tritt am 20. September d. I. die Bestimmung in Kraft, daß aus gewöhnliche Rückfahrkarten die Reise an einem beliebigen Tage innerhalb der 45täalgcn Geltungsdauer ongetrelcn werden darf. Die Hinreise braucht sonach künstig nicht mehr am Tage der Fahrkartenlösiing ausgesührt zu werden: cs wird aber aus drücklich daraus aufmerksam gemacht, daß durch den späteren An tritt der Reise eine Verlängerung der Geltungsdauer der Rück fahrkarten nicht hcrbeigcsükrt wird und daß sich die Neuerung bis aus Weiteres mir aut die Rückfahrkarten des Sächisschen Binnenverkehrs erstreckt. Eine weitere Neuerung besteht darin, daß vom 1. November d. I. an keine Fahrscheinbücher lqiltig zu M Fahrten i» beliebiger Richtung mit Pcrsonenzügens mehr ausgcgeben werden: die bis dahin gelösten Fahrschein- bücher gelten aber nach bis mit 31. Dezember 1902 Zu dieser Beschränkung sieht sich die Slaatsetsenbahnnerwaltung vercm- laßt, einmal weil eine Vereinfachung des Fahrkartevwesens drin gend geboten erscheint, vor Allem aber wegen der bedauerlichen mißbräuchlichen Benutzung, die jene Fahrscheinbücher von vielen Seiten erfahren. Einen gewissen Ersatz bietet die obenerwähnte Erweiterung der Benutzbarkeit der gewöhnlichen Rückfahrkarten: dadurch ist nunmehr die Möglichkeit gegeben, mehrere Rückfahr karten auf einmal zu entnehmen und nach einander zn benutzen Auch die sogenannetn Arbeiter-Wochen karten, gillig 10 Tage zu 12 einfachen Fahrten, haben wiederholt zu betrügerischen Handlungen Veranlassung gegeben, die sich trotz oller Kontrol» maßregeln nicht haben vermeide» lassen. Diese Karten werden daher vom 1. November d. I. an dokin geändert, daß sie künftig nur zn 6 Hin- und Rückfahrten an hinter einander folgenden Wochentagen gelten. —* Ueber die Hobe Vestcuerung des Haus,bcsitzcs in Preußen im Gegensätze zu Sachsen machte der Vorsitzende des Berliner Hausbesitzervcreins „Süden", Hermann Schulz, in der letzten Sitzung dieses Vereins interessante , Mittbeilungen: Während man in Preußen eine steuerliche Entlastung der Haus besitzer auf viele» Seiten sür unmöglich hält, haben 17 sächsische Städte, die in Preußen noch allgemein bestehende doppelte imd dreifache Besteuerung des Grundbesitzes längst abgcschafft und er- heben dort nur Einkommensteuer. In Dresden. Leipzig und Chemnitz gicbt cs zwar noch eine Sondcrbelastung der Hausbe sitzer. aber nur in geringem Umfange. In Dresden besteht folgende Stcucrart für die Hauseiaenchümcr. Von den Brutto- micthcu werden nur 70 Proz. als Reineinkommen versteuert, also 30 Proz. für besondere Unkosten siiid steuerfrei, während io Berlin nur 8 Proz. iür sogenannte Ncbeiiabgabcn sGas. Wasser. Schoni- stcimeaer u. s. w.s äbzugssähig sind. Nun erhebt die Stadtgemcindr Dresden von jeder Mark dieses Reineinkommens 1 Pfg. als Stadi- grundstcucr, 1 Psg. als Schulgrundsteucr »nd f ö Psg. als Kirchcn- grundstcucr. Bei 10 000 Mk. Bruttomiethe werden in Dresden also nur 7000 Mk. versteuert und zwar je 1 Pfg. aus die Mark als Stadiarnnd- und als Schiilgrundsieuer und Psa. als Kirchco- grundstcuer, ergicbt insgesowmt 175 Mk In Berlin tritt »olgende Rechnung cm: Bnttlomiechc — 10 000 Mk., davon ob 8 Pro» als Nebenabgaben -- 800 Mk . bleiben als Reinertrag 9200 Mk.: davon werden gezahlt Gemeiudcgrimdstcu.es 533.60 Mk Hierzu kommt in Berlin noch die Sudlevattonssteuer zur Deckung der durchEmguarsterung während des Friedenszusiandes entstehe." - den Kosten, welche die Hausbesitzer allein zu tragen haben. Daraus ergicbt sich, daß die Hausbesitzer in Berlin gerade drei Mal so viel städtische Steuern zu bezahlen haben, als die Dresdner Haus- besitzen Neben diesen sonderbcstencrungen haben die Hausbe- sitzer in Berlin und Preußen noch die Einkommensteuer, die Ler- inöacus- oder Eroanzunassteuer und. wenn sie ein Gewerbe au' Kunst „ud Wissenschaft. 7* Die König l. H ofo per hat getreu ihren Septembcr- Droditionen gestern Abend vor ausverkauftem Hause mit einer trefflich gelungenen Aufführung des „Rhe ingold" einen neuen Nibelungen-EoclnS begonnen. Die tragenden Partien waren mit einer Ausnahme wie früher besetzt: die zerren Perron und Anches langen die Götter Wotan und Loge, während sich Herr Geißler zum eisten Mole als Alberich präientirte. Der Künstler wurde ,einer schwierigen Partie, die übrigens für die Benrtdcilung eines Sängers absolut nicht maßgebend ist. namentlich nach der musikalischen Seite hin gerecht: seine Auffassung des Schwarz alben ließ dagegen an den Höhepunkten der Partie den Zug von düsterer Dämonie vermissen, ohne den der schlimme Zwerg sehr leicht einen Stich in'S Grotesk-Komische bekommt. Im Uebrigen bot die Vorstellung, die ohne jede Störung verlief, keinen weiteren Anlaß zu kritischen Erörterungen. Die Rheintöchter, die gestern von den Damen Krammcr. Lautenbacher und Schäfer verkörpert wurden, sangen ihre außerordentlich dffsicilen Tonfolgen nicht immer ganz rein: dagegen gedcrdctcn sie sich in ihrem feuchten Element viel steter und natürlicher als sonst. Besondere An erkennung verdient Irl. v. Chavanne, die gestern die kurze, aber inhaltsschwere Scene der Erda zu machtvoller Geltung brachte und namentlich die Ring-Warnung an Wotan mit unheimlicher Größe in Stimme mid Ausdruck sang. — Das Publikum war be geistert und rief am Schluß alle Darsteller mit enthusiastischem Beifall bor die Gardine. Lie Mailöverbrückc. Vom Jreiherrn von Schlicht. Es war im Manöver, and der Führer des Nord-Letache- mentS batte die Offiziere um sich versammelt und^gab die Befehle aus. Als er geendet hotte, wandte er sich a» seine Excellenz. den Herrn Divisionskommandeur, der als Leiter des Ganzen über beiden Parteien schwebte und sich heute vor Beginn des Ge fechte- bei der Nordportci eingefundcn hotte. „Befehle ausgegebeu, Ercellenz." meldete der General, der heute das Detachement führte. . , . Excellenz legte dankend die Hand an den Helm: „Meine Be- merkungcn zu Ihren Anordnungen behalte ich mir natürlich bis zur Kritik vor: schon jetzt aber kamr ich Ihnen logen, daß ich iur Großen und Ganzen mit dem, was Sie befohlen, einverstanden bin. Ich hätte jetzt nur noch euren persönlichen Wunsch, selbst- verständlrch ohne im Geringsten in Ihre Machtbesugnisie ein- greifen zu wollen." Dieses Mal legte der Herr General die Rechte an den Helm und dienerte und dienerte: „Bitte gchvrsamst. Eure Excellenz, ganz wie Eure Excellenz befehlen." „Sie haben in Ihrem Befehle gesagt, .Herr General." nahm nun der Divisionskommandeur das Wort, „daß die Pioniere aus dem Material des Droisions-Brücken-Trains eine Brücke über den Äarbach schlagen sollen. Damit, Herr General, daß Sic diese Brücke bauen lassen, bin ich sebr cinverstanden, denn erstens sind die Pioniere dazu da. damit sic Brücken bauen, und zweitens kann man nie wissen, wozu man die Brücke braucht. Na, und wenn man sie nicht braucht, dann kann man sic ja wie- der abbrechen lassen." Ein leises ironisches Lächeln umspielte de» Mund aller Ossiziere, die diesen Worten Sr. Excellenz lauschten, denn leider wird der sebr, sehr schwere Dienst der Pioniere namentlich non den jungen Leutnants nnt-'rschäbt, und noch einem alten Wort werden die Monövcrbrücke» »nr gebaut, um wieder abgebrochen zu werden, oder aber, »in cinzustürze». »Denn der größte Ttieil des LorrS — Zog die aste Brücke vor" beißt es schon in dem alten Liede — einer neuen vertraut sich Niemand an, wenn er nicht muß, lieber acht er neben der Brücke durch das Wasser. „Wie ich schon sagte, Herr General," sulir Excellenz nach einer kleinen Panse fort, „bin ich damit, dag die Brücke gebaut wird, ganz einverstanden, nur nicht mit der Art des Bauens. Im Gcaensatz zu Uncn möchte ich. daß die Pioniere nicht den vor handenen Divilions-Brücken-Train benutzen, sondern daß sie die Brücke aus unvorbereitetem Material Herstellen. Natürlich ist das sehr viel schwieriger, daS gebe ich gern zu, aber geübt wer den muh es doch, und nach meiner Meinung eignet sich gerade der heutige Tag sehr gut dazu — glauben Sie Nicht auch, Herr General? „Offen und ehrlich gestanden, habe ich keine Ahnung, worum gerade der heutige Tag sich zu einem solchen Experiment beson ders eignen soll," dachte der Herr General. laut ober sagte er: „Zu Be'cbl, Eure Ercellenz." „Na. das freut mich, ich wußte ja. daß Sie mir zustimmeu würden." fuhr der Herr Divisionskommandeur fort, dann wandte er sich an den Kommandeur des Pionier-Bataillons: »Wie lange werden Sic gebrauchen, um in der angegebenen Weise die Brücke an der Ihnen von dem Herrn General genau bczeichncten Stelle zu bauen?" Der Major hatte mtt keineswegs freudigem Eiiustindeii den bisherigen Worten Sr. Excellenz gelauscht, er wußte auch, we'- chein Umstande er diele Abänderung des Befehls verdankte. Excellenz liebte die Pioniere im Allgemeinen nicht und ih». den Major, im Besonderen nickt. Und wie Alles ans Erden, hatte auck das seinen Grund. Excellenz war ein leidenschaftlicher Jäger, und der Major war es auch. Beide batten sich iim ein iehr schönes Jagdrevier, das zu verpackten war, beworben, und trotzdem Erccllcnz zwanzig Mark mehr geboten hatte, war die Jagd deuuock von der Gemeinde dem Major zugesvrockcn wor- den. weil cs bekannt war, daß Ercellenz wild daraus losknalltc und alles abschoß. wäbrend der Major die Jagd nickt nur mit Passion, sondern auch mtt Verständnis: betrieb. Und das; der Major nun die schön« Jagd batte, uohm Excellenz ihm persönlich übel, und.es ärgerte ihn jedesmal von Neuem, so oit er de» Major nur jal, „Nun, wie lange werden Sie gebrauchen?" fragte der Vor gesetzte noch einmal. „Das ist schwer, wen» nickt ganz nmnöglick, im Voraus z» bestimmen. Excellenz," gab der Herr Major zur Antwoi!, „das bängt ganz davon ab, ob ick überbnupl in der Nähe der Biüctcu- stelle das nöthige Material vorsindc oder mir dasselbe erst von weither boicn muß. Für den Vau selbst werden zwei Siundcu genügen." „Und zwei Stunde» will ick, Ihnen geben, nm die nöthigen Vorbereitungen zu tresicn." erwiderte Ercellenz. „Es ist jetzt sieben Ubr, eine halbe Stunde brauchen Sie. bis Sie an Ort »nd Stelle sind, um halb zwölf also ist die Brücke fertig." In einer wabrbast grausigen Stimmung ritt der Major gleich daraus mtt seinem Adjutanten davon. „Excellenz will mir eine Falle stellen," jagte er schließlich, „dos ist ja ganz klar, dem« was nützt mrr der ichonste Divisions-Brncken-Troin. wenn ick, ibn nicht benutzen kann. Was Excellenz da von mir verlangt, f > 'v
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