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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010915014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901091501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901091501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-15
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.09.1901
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Bekämpfung des Anarchismus. Dresdner Rennen, Lukaskirche. Feuermeideweken, Muthmaßl. Witterung: Kühl . Kunstgewerbliche Ausstellung für Bekleidung. Internationale Kunstausstellung, und trübe mit Regenfällen. Sonntag, 15. September 1901. Bekämpfung des Anarchismus. Die Rechtsfragen, die sich an die Bestrafung des Prüsidenten- mörderS in Amerika knüpfen, werfen grelle Schlaglichter auf die Lockerheit deS staatlichen Gefüges der Vereinigten Staaten. Im AuSlande wird man natürlich ohne Weiteres annehmen. daß das oberste Bundesgericht über den Verbrecher zu Gericht zu sitzen habe. DaS ist aber nicht der Fall, weil für die Begründung der gerichtlichen Zuständigkeit nicht der Umstand, daß eS sich um einen Mock an dem Staatsoberhaupt«: bandelt, den Ausschlag giebt. sondern der zufällige Ort, wo das Verbrechen verübt worden ist. Nun ist aber der Anschlag auf Mac Kinley nicht innerhalb des Bereiches der sehr beschränkten Bundesgerichtsbarkeit, sondern auf dem Gebiete deS Staates New-Nork erfolgt und deshalb hat die New-Uorker Staatsgerichtsbarkeit den Mörder abzuurtheilcn. Das ist nach europäischen Begriffen von Reichseinheit schlechtweg eine Ungeheuerlichkeit; aber noch mehr! ES besteht in Amerika nicht einmal ein Unterschied zwischen einem Mordversuche auf einen Präsidenten der Republik und einem solchen aus einen gewöhnlichen Privatmann. Siach deutschem Strafgesetz wird der Mordversuch im Allgemeinen mit Zuchthaus, dagegen dann init dem Tode bestraft, wenn er gegen den Kaiser, den eigenen LandeSherrn oder während deS Aufenthalts in einem Bundesstaate gegen den Landesherrn dieses Bundesstaates verübt wird. Auf Grund dieser Geietzes- Vorschrift sind bei uns der Verbrecher Hödel und die Verüber des frevelhafte» Anschlages gegen die bei der Einweihung des NiederwalddenkmalS versammelt gewesenen Fürstlichkeiten dem Henkerbelle verfallen. Unter dem frischen Eindruck des gegen den Präsidenten Mac Kinlet, verübten Verbrechens, daS. wäre der Präsident mit de« Lebe» davongekommen, nur mit Freiheitsstrafe hätte gesühnt werden können, lassen sich jetzt auch in der amerikanischen öffentlichen Meinung mancherlei Stimmen hören, die auf eine angemessene Unterscheidung dringen und Angriffe gegen die persönliche Sicherheit des Präsidenten als Hochverrath geahndet wissen wollen. Daneben erörtert man auch das bei jedem derartigen Anlaß neu behandelte Kapitel eines Ausnahmeverfahrens gegen den anarchistischen Wahnwitz und verlangt icharsc inter nationale Maßnahmen. Im Interesse der gesammten civilisirten Menschbell wäre gewiß nichts sehnlicher zu wünschen, als daß sich alle Staaten endlich einmal zu einer gemeinsamen Ausrottung der anarchistischen Pest aufrafften. Wenn aber der rückwärts gekehrte Prophet «inen Blick auf den Verlauf der bisherigen Bemühungen lmch der gleichen Richtung wirft, so erscheint es nur zu begreiflich, daß in den Kreisen der Realpolitiker die Hoffnungen auf das Zustandekommen eines praktischen Ergebnisses auch dieses Mal nicht allzu doch gespannt sind. Die bisherigen Hindernisse einer internationalen Vereinbarung zur Unterdrückung der Anarchisten bildeten England, die Schweiz und daS jetzt abermals von der anarchistischen Plage so schwer beimgesuchte Amerika. Die Amerikaner haben allerdings einmal von sich selbst auS ein furchtbares Exrmpel an anarchistischen Mordbuben ftatairt. Als nämlich am 4. Mai 1886 das scheußliche Bombenattentat in Chicago erfolgt war. verhaftete die Polizei 8 Anarchisten und diese wurden, obwohl sie des Bombenwerfens nicht direkt überführt werden konnten, zum Tode verurtheilt und hiugerichtet auf Grund eines alten, noch aus der englischen Zeit stammenden Gesetzes, daS besagt: .Wenn eiue oder mehrere Per sonen öffentlich durch Wort oder Schrift zur Begehung gewisser Verbrechen aufreizen und wenn dann von irgend Jemand ein solche- Verbrechen begangen wird, so soll jene eine ebenso strenge Strafe treffen, als hätten sie das Verbrechen selbst begangen Diese sehr gesunde und vernünftige Bestimmung sollte eigentlich zur Grundlage des gesammten internationalen Vorgehens gegen die Anarchisten gemacht werden. AlS dann freilich später inter nationale Maßregeln gegen die anarchistischen Frevler zur Berath- uug standen, ließ die Amerikaner ihre Energie in Stich und sie duldeten es, daß sich allmählich wieder ganze Anarchisten nester auf amerikanischem Grund und Boden festfetzen konnten, so in dem berüchtigten Patterson, von wo aus auch der Plan zu der Ermordung König HumbertS ausgcgar.gen ist. DaS .freie' England konnte sich bisher ebenfalls nicht dazu entschließen, die Theorie des Ashlrechts, die den Anarchisten, diesen Ungeheuern in Menschengestalt, gegenüber geradezu hirnverbrannt genannt werden »mß. PreiSzugebeu, und nur die Schweiz ist dem internationalen .Bedürfniß nach Vereinheitlichung deS KcknpfeS gegen die Anar chisten ein klein wenig entgegengekommen, indem sie in Zürich ein Informationsbnreau zur Ueberwachung gefährlicher Personen errichtet hat. Die Anarchistenkonferenz, die nach der Ermordung der Kaiserin Elisabeth in Rom tagte, ist auch über einige proble matische polizeiliche UeberwachungSvorschristen nicht hinauL- gekoinmen» und so liegt denn heute nach wie vor im Punkte der internationalen Bekämpfung deS Anarchismus ALcS im Argen. Besserung fist nur zu hoffen, wenn alle Großmächte sich zn der klaren Erkenntnlß durchringen, daß der anarchistischen Brut nicht 'mit den für gewöhnlich« Menschen und normale Verhältnisse geschaffenen Gesetzen deizukommen ist, sondern daß hier nur s besondere Mittel und AüSnahmegesetzedurchgrelfend« Abhllfe bringen können. Das Mindeste, war verlangt werden muß, ist. daß kein Staat innerhalb seines Gebietes ausländische Anarchisten duldet, I sondern solche unrrbkttlich nach ihrer H«1math abschiebt, sowie ferner, daß jede Bekundung anarchistischer Gesinnung in Wort oder Schrift von allen Staaten gleichmäßig unterdrückt und schwer bestraft wird. Ob indessen auch nur das bezeichnet«: Mindestmaß eines inter nationalen gesetzlichen Einschreitens gegen das anarchistische Toll- häuslertbum wird erzielt werden können, muß heute noch als ganz zweifelhaft gelten. In dieser skeptischen Auffassung der Lage wird man bestärkt durch Mittheilungen über ein Gespräch, das der diplomatische Vertreter Oesterreich-Ungarns in Washington, der zur Zeit in Wien weilt, mit einem Vertreter der .Neuen Fr. Pr." gehabt hat. Auf die Frage, ob der Gesandte glaube, daß inter nationale Maßregeln gegen die Anarchisten jetzt Erfolg haben würden, ließ sich der Diplomat also aus: .Ich versiehe es, daß die öffentliche Meinung nach solchen immer in dem Augenblicke verlangt, in welchen« die Welt unter dem Eindrücke irgend einer schrecklichen anarchistischen Unthat steht. Aber offen gesagt: Es ist viel leichter, nach vollzogenen Unthatrn mit Vorschlägen hervor- zutrcten, die auf Repression zielen, als die schrecklichen Vorkomm nisse zu verhindern. Es giebt wohl keinen Missionschef in Washington, dem nicht von Zeit zu Zeit geheime Mittheilungen über Anschläge auf Souveräne, die ini Zuge wären, zugingen. Aber cs ist für uns außerordentlich schwer, jeweilen festzustellen, was an solchen Mittheilungen wahr ist. Diejenigen Anarchisten, die im Kreise der Zecher bramardasirrn. sic würden an dem und jenem Tage dieses oder jenes Staatsoberhaupt aus dem Wege räumen, machen wohl nie ihre Drohung zur Wahrheit. Fast alle die anarchistischen Verbrechen der letzten Jahre sind von einzelnen Wahnwitzigen begangen worden, die persönlich nach berostratischem Ruhme lechzten. Dem RuhmeSbedürfnisse solcher Desperados sollte man in keiner Weist eutgegenkommcn. Ich finde eS nicht irrationell, wie man in England bei mehrmaligen Attentaten auf die Königin Victoria Verfahren ist. Man hat die Attentäter ohne öffentliches Verfahren in Irrenhäuser letzter Kategorie gesperrt, und so haben diese Leute gar nicht dic Genugthuung, daß man viel von ihnen spreche, was sic doch gerade anstreben. Nach der Er mordung des Königs von Italien haben nicht nur dic Behörden, sondern hat auch dic private Initiative Nachforschungen nach dem Treiben der Anarchisten angestellt. Aber ich wüßte nicht, daß ein positives Ergebniß erzielt wurde. Aus langjähriger Erfahrung weiß ich überhaupt, wie unendlich schwer es ist. zu positiven Resultaten zu gelangen, wenn es gilt, dem Treiben der Anarchisten Einhalt zu thun. Ich war zufällig im Jahre 188l, als Zar l'Uerandec II. ermordet wurde, Botschastsrath in London. In England herrschte damals größte Erbitterung. In der öffentlichen Meinung Englands ward der Gedanke vertreten. eS müßte gegen die anarchistischen Elemente, denen England eme Zufluchtsstätte war, wo sie frei ihrer Propaganda leben konnten, mit Schärfe vorgegangen weiden. Als es sich aber darum handelte, die all gemeine Erbitterung in thatfächliche Maßregeln umzusetzen, kamen die großen Schwierigkeiten. Bedenken wurden laut, die dahin gingen, daß dic Grundsätze der Freiheit, deren sich England stets rühmte, leiden konnten, wenn gegen die Anarchisten schon auf Grund ihrer Meinungsäußerungen vorgegangen würde. Auch in Nordamerika stellt sich die alte Tradition, die auf Duldung der Meinungen geht, der Abwehr deß Anarchismus nicht wenig in den Weg." Nur ein einziges praktisches Ergebniß des Attentats gegen den Präsidenten Mac Kinlev glaubt der Gesandte mit Sicherheit in Aussicht stellen zu können, nämlich neue Verichärsungsmaßregeln gegen die bereits vielfach beschränkte Einwanderung nach den Ver einigten Staaten. Da hiernach zu befürchte» steht, daß auch dieses Mal alle Versuche, die civilisirten Staaten zu einer gemeinsamen Bekämvfung der anarchistischen Bestien zu vereinigen, ini Sande verlausen, so muß Denjenigen, die sich derartigen Bestrebungen hindernd in den Weg stellen, die volle und ungeschmälerte Verantwortung dafür aufgeburdet werden, wenn immer gräßlichere anarchistische Schandlhaten die Welt in Schrecken versetzen. Das neue anar chistische Mordverbrechen in Buffalo rüttelt mächtig an dem Gewissen der Völker und der Regierungen »nd ruft ihnen mit Donnerstimme zu: „viseito moniti!" „Ihr seid gewarnt I Lernet daraus I" -teueste Dralitrneldunqen vom 14 September. lStack,!- eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.1 Berlin. fPriv.-Tel.j Der Staatssekretär des Auswärtigen Freiherr v Richthofen stattete in früher Stunde des heutigen Vor mittags dem amerikanischenBotschafter Mr. Wbite einen Besuch ab. um ihm das innigste Beileid der kaiserlichen Regierung anszudrücken. — Das Reichskanzlcrpalais und das Auswärtige Amt hatten Flaggen halbmast gehißt. — Die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." widmet dem Verstorbenen folgenden Nachruf: Wahrhaft tragisch hat sich das Geschick eines der hervorragendsten Präsidenten Amerikas erfüllt. Mac Kinleh's Amtsführung hing mit einer seltenen Zeit politischer Machtstcigerung und wirthschafi. lichen Aufschwungs der Vereinigten Staaten zusammen. Wenige Nachfolger Georg Washington s genossen auch außerhalb Ameri- kas persönlich und politisch ein ähnliches Ansehen. Kaiser und Könige haben Mac Kiiilcy durch Kundgebungen ihrer Freundschaft echrr, und während der letzten Tage blickte dic ganze civil,sirte Aelt theilnahmsvoll nach seinem Schmerzenslager. Dic bloße shatsache, daß er der erste Beamte seines Landes, der erwählte Zertreter des amerikanischen Volkes war. hat hingereicht, um auch egen-dieses Ol ' ^ - -- Nordsucht zu en den Trägem b« .... ^ ' «Umländern immer neue Opfer auswählt. Erschüttert durch den saana seines heldenmüchiqcnZLodeSringens stimmen wir mit nBolke und derRe um den vortrefflichen Mann ein, der an einer Glanzstätte amerika- ruscher Kultur, als er sich vertrauensvoll unter seinen Mitbürger» bewegte, von der Kugel eines Meuchelmörders getroffen wurde. Es schmerzt uns tief, daß die stammverwandte große Republik abermals das nationale Unglück eines Präsidentenmordes in voller Schwere einpfinden muß." Berlin. fPriv-Tel.j Dic „Nat.-Ztg." schreibt' Der Abschied des Kaisers von Rußland vom Kaiser Wilhelm gestaltete sich nach der jüngsten Zusammenkunft um so herzlicher, wie der ganze Verlauf derselben »>nig gewesen war und für die Fortdauer der traditionellen sreundschastlichen Beziehungen der beiden Mo- narchen vollgiltiges Zeugniß oblcgtc. Auch die Unterredungen des deutschen Reichskanzlers Gras v. Rülow mit dem russischen Mi- nister des Auswärtigen Grafen Lamsdorsf ergaben volle Ueber- einstimmung hinsichtlich des friedlichen Charakters der allgemeinen Politik beider Regierungen Als „gut und vertrauensvoll" werden uns von unterrichteter stelle die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bezeichnet: dies ist insbesondere von russischer Seite nicht blos vom Kaiser Nikolaus »nd dem Grasen Lamsdorsf. son dern auch von den übrigen russischen Persönlichkeiten in der Be gleitung des Zaren betont worden. Wir glauben nicht bei der An nahme sehlzugchen, daß, abgesehen von den vortrefflichen persön lichen Beziehungen auch politische Gegenstände bei der Unterredung der beiden Kaiser und der leitenden Staatsmänner erörtert wor den sind." - Der „Reichsanzcigcr" veröffentlicht eine lange Reibe Vau anläßlich der Anweseicheit des Kaisers in der Provinz West preußen bei den diesjährigen Herbstmanövern des l. und 17 Ar- mcekorvs verliehenen Auszeichnungen. Ter Obervräsident von Westprenßen, v. Goßler, erhielt vom Kaiser dessen Marmor büste. Berlin. (Priv.-Tcl.) Die „Kreuzztg." schreibt: „Die nahelie gende Erwartung, daß dic Union jctzi strenger gegen die orrar- chistische Mörderbandc auitrete» werde, dürste fick nmr wieder nicht oder mir zum Theile erfüllen. Der neue Präsident Roofe- velt wird den Faden Mac Kinleh's spinnen; nur ist er ungleich temperamentvoller, insbesondere in Bezug auf dic imperialistische Politik und wird deshalb den Europäer» mehr zu schaffen machen und auch mcbr zu Tbaten geneigt sein." — Die „Nat.-Ztg." schreib!: „Daß die Verbrecher, welche die beschlossenen oder durch die anarchistischen Lehren vcronlaßten Mordthaten verüben, mit dem Tode bestraft oder o»s andere Art unschädlich gemocht wer den, ist durchaus bedentnngslvs. Tlmn dir rivilisirten Staaten sich nicht zivammen. uni. da kein einzelnes Land wirksame Ab Hilfe zu beschaffen vermag, nach einem übereinstimmenden Plane überall dic Brutstätten des anarchistischen Verbrecher« thuniS zu vertilge», so wird man wahrscheinlich noch viel schlimmere Drnge erleben als bisber, denn die offen bare Ohnmacht der einzelnen Staatsgewalten gegenüber dem anarchistischen Unheil muß die Anstifter »nd Verbreiter dessel ben immer von Neuem ermuchigen " — Die „Deutsche Tagesztg." bemerkt: „Man wird in Europa und in Deutschland damit rechnen müssen, daß dic Vereinigten Staaten immer mehr dakin streben werden, sich wrrthschaftlich und politisch ganz auf sich selbst zu stelle», ihren Machtbereich zu erweitern und an der Weltpolitik noch mehr, als cs schon jetzt geschehe» ist, thätigen Antheil zu nehmen. — Tie „Post" sagt: „Der schönste Ruhm Mac Kinleh's ist seine absolute persönliche Ehrenhaftigkeit gewesen, «die in Ame rika. wo dic Bereicherung m den Jahren der Macht Regel ist, be sonders hoch angeschlagen zu werden verdient. Sein tragisches Ende tvird sein verklärtes Bild unauslöschlich im Gedächtniß dcr gcbildetenNationen cnwrägen und semHaupt mit der dcmüthigen Gloriole des Märtvrcrs für das Staatswohl umweben." — Die „Voss. Ztg." sagt: „Ganz anders, als er ihn aus den Händen seines Vorgängers Eleveland übernommen hat, läßt Mac Kinleh dcn irordamerikainschen Staat zurück: sein Name bleibt eingetragen in den Takeln der Geschichte. Die Todtenkränze. die an seiner Bahre niedergelegt werden, gelten einem Manne, der seine Zeit verstanden bat und sich daber würdig anreibt den größten Präsi- dente», dic Nordamerika bisher gehabt hat." Danzig. Bei der Darreichung des Ehrentrunkes an den Kaiser vor dem Artushos führte Oberbürgermeister Delbrück indem er der letzte» Anwesendest des Kaisers in Danzig im neuen. n»s. neuen technischen Hochschule wüchsen rasch emvor. Der Ober bürgermeister sprach den Dank Danzigs aus, für die stetige An- cheilnahme, die der Kaiser der Stadt widme und cmeuerte das Geläbniß der Treue. Der Kaiser ergriff darauf den Pokal und hielt folgende Ansprache: „Mein lieber Herr Oberbnrgcr meistcr! Ich komme soeben von der hochbedeutiamen Begegnung mit meinem Freunde, dem Kaiser von Rußland, welche zu unser Beider vollster Zufriedenheit verlaufen ist und durch welche icb wiederum in der Ueberzeugung unerschütterlich befestigt werde, daß für lange Zeiten der europäische Friede für die Völker er halten bleiben wird. Dieses Faktuni macht auch Mir das Herz leichter, wenn ich in dic Mauer» dieser alten schönen Handelsstadc einziebe. Als Ick das erste Mal Danzig besuchte, konnte Ich Mir einem Landesvatcr und Regenten blühen kann. Ich hegte keine Zweifel, nachdem im Rathhausc Mir die Absichten der Stadt in Wort »nd Bild mitgethcill worden waren, daß bei dem alten Hansagcist, der in unseren Kanfleute» sitzt, bei dem Entschluß der Danziger. sich cmvorzuraffen, die Ausgabe, wenn auch moit leichi, so doch ausführbar sein würde. Frei von dem wallenden Nebel parteipolitischer Rücksichten, dic lange die Stadt Danzig zu ihren, Schaden bedrückt und niedergel,alten haben, statt sich „in ihre In dessen zu kümmern, sehe Ich dic Stadt jetzt aufblühen unter der icheirrrL cntwickel entwickeln bestrebt sind, ttauer. Aber eines Meiner on oauiais immer icioenoen Mutter gehabt habe »Wickelung der Stadt Danzig, weil Ihre Majcs r Regiment nunmehr auch hier eine Heimstätte d die hochselige Kaiserin svracki damals den Ä ajcstöt wußte, da» " te finden würde« Wunsch aus, st«
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