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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011026027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901102602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901102602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-26
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Die^e« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« al« öerugzgedühr: Abend-Ausgabe Werttli-wrii-t, , M w«„.: dur« du Loii» Mk. »I» .Dreddnkr «aLttckgm 'ettckxmen ttiliit Di»e«e»«i di» Bkokdcr in DrrSdo, mi» turnäckiim Ilmacduna. wo di« Lurraauno durch eigene Bolen «der Lmmnliiionare esiolal. erdatten da« Blatt <ui Wochentagen, die Nicht aul Sonn- oder iinerlagc folgen, in iwe> LLeilausgadeii «den»» und Morgen« jugefiellt. Nük Rückgabe eingeianbier Schrift- tlllcke kein« Verbindlichkeit. Sernlvrechanichluf!: »«t 4 Str. u und Rr. 20««. Lelegramm-Adreiie: «»chrichten »«««den. zugestellt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gejammtausgabe erhalten. Anreizen tanl. Kes,vürrSst 18S« Vevlafl von Liepsrh L Reirirordt Die Annatime von Ankündigungen »rtolui ui der vauviaeichäildikille und den tiledenannalimeiiellen m Tresden In» Nachmillaas Zllbr Sonn und Keienags nur Manciiilmde rs von Il biL' l Ubr Die t ivoltige Ärnnd «eile <ca s Liiben, 2U Pig. An kündigungen aui derPrwlltikite Zeile 25 Pi»., sie sipalnae Znie als .EinaiiLndl" oder aiu Leilieiie so Pig. In Slummern nach Sonn und Heiei - lagen I- be-. Sivallige Grundzeilen SS. »v de, es und 8» Pig. nach beionderem Toni. Aubwüriiae Aullräge „ur gege» Lolanödejablung. Belegblillier werden inil 10 T-ig. derechnei. MW-- — — kllr Ltatt-, stliimvtükgc,. krumme. X-, vorlcUrrto, gelähmt«. Mil ^ ^ III ^ I* II11» II bmKIare Ichine. h um- u. Ill!tt>i>ul/u>.'wcstiuen. Ivuie^trealc- IIV O IIIIRO IIIIII« II mivie.jniwn. tltr 1It>ttgk>IonIr-knt7.1>mIiUig u. Vorrenlcnnc.' etc. lül.». Welil>8clilie!i 8en.. MMne von 6er LeotlroIIerei wieder- AI Iö88nit2, vertreten durol» " . 8odüllroek8 IlkaodL., Wsüi'lillei'sll'. Neueste Dmhtkertcdte. Hvinachrichte». Stadtverordnetensitzuiig, Vermögen Dresdens. Spar- und Vorschuß- ' * «»«/»« psttknl» Militärgericht. Lortzing's „Hans Sachs" und Wagner's „Meistersinger". Variier Seniationstoilettc». Neueste Drahtmeldiiirqen vom 25 Oktober. Potsdam Die Ansprache, welche der Kaiser Nestern an den Bischof Benzler richtete, kalte folgenden Wortlaut: .Seit Begründung der deutschen Hcrr'chast in Eliatz-Lothringen ist cs das ersle Mal. das: ein hoher Würdenträger der katkoliichen Kircke dieser Lande dein Tenlichen Kaiser persönlich das Gelöbnis; der Treue ablcat Das; Sie. hochwürdiger Herr, hicrzir kerusen sind, gereicht Mir z» besonderer Befriedigung. und mit Genug- thuuna bat es Mich erinllt. daß die wichtiae Frage der Be>etz»>ig des Metzer Bischofssitzes niiiimekr einen so glücklichen Ab'chlnß gesunden hat. »lern habe Ich Sic daher in alle mit dieser Stelle verbundene» Würden und Berechtigungen eingesetzt. Leicht ist es Ihnen sicherlich nicht geworden, den Frieden des schönen Klosters am Laacher See. wo Ich io oft Ihr Gast und zugleich Zeuge Ihrer stillen aber segensreichen Arbeit gewesen bin, zu verlassen und in ein neues Amt einzutrekcn. dessen Lalle» ichwer und dessen Ausgaben grvs; sind, aber die Weisheit und Treue, welche durch Ihr ganzes Leben leuchten, werden auch in der neuen Stellung Sie die rechten Wege finden lassen, um nunmehr aus dem erweiterten und bedeutungsvolleren Arbeits feld,: mit Segen zu wirken. Ihne» wird cs Gewissenspflicht sein, die Eintracht zu pflegen und in den ihrer oberhirllichen Leitung anvertrauten Diözeianen den Geist der Ehrfurcht gegen Mich zu stärken und die Liebe zum deutschen Batcrlandc zu mehren. Das dem io sein wird, dafür bürgt Mir Ihre bisherige Wirksamkeit und Ihre stets bewährte treue Gesinnung. Aus vollem Herzen heiße ich Sie. hochwürdiger Heu. in Ihrem neuen Amt willkommen, in deni Ihnen Gottes Segen in höchstem Matze beschicken sein möge." Berli n. Ein Abschiedsdiner des bisherigen chinesischen Gesandten fand gestern Abend statt. ES nahmen daran u. A. Theil: Tie Minister Schönstedt. Studt. v. Gotzlcr und Staats sekretär p. Ttrpitz. Der bisherige chinesilche Gesandte brachte in chinesischer Sprache ein Hoch auf Kaiser Wilhelm aus. das von dem Dolmetscher Dr. Kreit übersetzt wurde. Gras Bülow war nicht anwesend. Leipzig. iPriv.-Tel.I Heute Vormittag begann im Reichs» bankgebäudc die Konferenz der Mitteldeutschen Bank- direktoren unter Tbeilnahmc des Reichsbankpräsidente» Dr. Koch-Berlin. Tie Betheiligung an der Konferenz ist eine mätzige. Die Berathllngcn betreffen interne Angelegenheiten und sind nicht öffentlich. Plauen i. B. Gestern Abend ist in Groslitz die grotze Baumwollenspinnerei von Eugen Pilz fast vollständig Nieder gebra nnt. Halle a. d. S. lPriv. Tel.s Aus de» verschiedenen mittel deutschen Kohleniverken haben in Folge schlechter Gcichciflskon- iunkturen größere Arbeiter-Entlassungen stattgesunden. Auf mehreren Gruben in der Betrieb eingeschränkt und mit der Einlegung von Feierschichten begonnen worden. Frankfurt n. M. Die ..Frnnks. Ztg." meldet ans New- Nork: Die Hinrichtung des Mörders Ezvlgosz wird Dienstag früh 7 Uhr vollzogen werden. Frankfurt. Der „Frkf. Ztg." wird aus Wien gemeldet: An die hiesige Akademie der bildenden Künste wurde Max Klingcr aus Leipzig für Zumbusch berufen. Hamburg. Ter lüesige Dampfer „Etna", der Rbederei Joost gchörcild. ist in Fehrmarnsuiid in Folge einer pötztichen Boe gesunken. Die Mannschaft ist gerettet. Flensburg. Der Reichstags- und Landtagsabgeordnetc Gustav Iobanse » ist heute gestorben. Augsburg. Heute früh stürzte sich aus unbekanntem Grunde die 2liäbrige Tochter des vensionirien zweiten AugS- burger Bürgermeisters, des Hosraths Irisch, vom Dache des elter lichen Hauses herab. Havre. Unter der Mannschaft des hier liegenden brasiliani- lchen DampscrS „Trnmn" brach wegen Geldstrcitrgkeitcn mit dein! Vormittags begab Kapitän eine Meuterei aus. Der brasilianische Konsul ließ! W neun Matrosen verhalten. Havre. Wie in hiesigen Dockarbciterkreilen verlautet, wird der Bovkottvorich laa der holländischen Dockarbeiter gegen die englischen Schisse im hiesigen Haien kräftig unterstützt werden. DaS Gleiche gilt auch von den übrigen französischen Häsen. Baris- Da die Einnahme» der französischen Eisenbahnen bis Anfang Oktober an 50 Millionen Francs hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben sind, wird die den Bahnen gewährte Staatsgarantie 20 Millionen mehr betragen. Monrceau les Mines. Bisher sind etwa 100 Ge wehre abgelieiert worden. Morgen wird mit de» Haussuchnngen begonnen werden Am Orte herrscht vollständige Ruhe. Madrid. Tie Blatter stellen die Bcrmuthung aus, daß seit Montag eine M i n i st e r k r i i i s bestehe, welche alsbald nach der Genesung Sagasla's ^n amtlichen Schritten führen würde. Möglicher Weise verläßt Saggsia aus ärztlichen Rath in einigen Tagen Madrid. Barcelona. Tie Polizei verhaftete den ans Turin hier her aekommenen italienischen Anarchisten de Marchi, der sich im Besitze eines vollständigen Verzeichnisses aller Anarchisten Barcelonas befand. London. König Eduard empfing gestern Abend in London den Premierminister Marquis of Salisburh in ziemlich langer Audienz. Lond v n. Ter für gestern angesctzte Ministcrrath wurde verschoben, weil der König vor der Bcschlußsasiung des Kabinets über die in Südafrika zu ergreifenden Maßregeln erst noch die Ansicht Salislnirv's höre» 'volle. London. Die .Times" schreiben: Das schnelle Aufsieigc» der Deutschen Bank zur herrschenden Stellung, die sic heule einnimmt. ist Siemens in erster Linie zu verdanke», der kommerzielle und finanzielle Kenntnisse mit surchtloiem Unter nehmungsgeist und nie erlahmender Arbeitskraft in sich vereinigte. Männer wie Siemens werden zu dem. was sie sind, geboren, nicht gemacht. Er war in seinem Fache nicht weniger wirksam, als Bismarck in der Diplomatie und Moltke in der Strategie. London. Die „Times" berichten aus Shanghai: Ein Tele gramm ans Wutschang besagt, der Kaiser bcantworrete den kräftigen Einspruch des Vrceköiiigs Tichangtfchitung und anderer Vicekönige des Südens gegen den M a nd i ch urei v e rtr a g mit der Frage, welche Mittel die Vicekönige zum Widerstand gegen Rnßicmd anzuwenden Vorschlägen und welche Aussichten auf die Unterstützung seitens Englands und Japans beständen. London. Ter „Standard" melde, ans «banghai. Nunglu habe in einer geheimen Mittheiinng an Li-Hung-Tichang berichtet, die Ka i ieri n-W i t twe hege den dringenden Wünich. mit Rußland in freundschastiiche Beziehungen zu treten, da-s versprochen habe, alle iremdcn Angriffe zu verhindern und sie (die Kaiieriir- Wittwe! in Peking z» beschützen. London. .Morning Leader" meldet ans Brüssel: Dr. Levds Kat aus Befehl Krüacr's eine Protestnote an die Mächte geiandt wegen der schlechte» Behandlung der Burensrauen und -Kinder i» den Konzentrationslager» durch die Engländer. Caracas. Der Zwischenfall anläßlich der Anwesenheit des deutschen Kreuzers „Vineta" wurde durch die deutsche Gesandtfchast befriedigend geregelt. Tie Befürchtungen hinsicht lich weiterer Verwickelungen sind geschwunden. QcrtlicheS und Sächsisches. Dresden. 25 Oktober. —* Nächsten Dienstag Vormittag gedenken Ihre Majestäten der König und die Königin zu dem üblichen Herbstausent- hoitc nach schloß Libyllenort in Schlesien akzureiscn. —* Ibre Mairsiüt die Königin bciuchke heute Mittag die bis zum 27. Oktober gcösinele Ausstellung der Veimiltelungsstelle für weibliche Arbeiten des Iobanncsvereins. Pragersiratze 2. wrack sich sehr lobend über die zahlreichen schonen Gegenstände ans und machre namhafte Anläufe. Auch Ihre König!. Hoheit Prinzes sin Johann Georg besuchte die Ausstellung. - > «12Ukr cLcib sich die Königin vom Hanptbahnhof aus nach ! Wcrmsdorf. Sie gedenkt in den Nachmittagsstundcn die dortigen Anstalten zu besuchen und nach Thcilnahme an der Königs. Jagd- rasel Abends 8 Uhr II Min. von Dahlen ans nach Dresdcn- Strehlcn zurückznkehren. In ihrem Gefolge befinden sich Frau Oberhofmcistcrin v. Pflugk und Oberhofmeisier Wirkl. Geh. Ralh v. Malortie. —* Ihre Majestät die K önigi n »nd die Frau Gräfin von Flandern statteten Richters Kunsisalon lPragerstraße! euren längeren Besuch ab In dem Obcrlichtsaal wurde die Sonder-Ausstellung der Zoeiörö ruockcrno rU-, bcwux arls einer Besichtigung unterzogen. —* Dem König!. Hausmarfchallamts-Sekrctär Hermann Schubert ist vom Großherzog von Toskana das Ritterkreuz des Großherzoglich Toskanischen Eivilverdicnst-Ordens ver liehen worden. —* An Stelle des verstorbenen Direktors Müller hat der Schulaiisichutz de» Direktor der II. Bezirksichulc Junghanns zum Direktor der 0. Bürgerschule gewäblt. —* Gestern traf der Reichsbankpräsidcut Wirkl. Geh. Rath Tr. Koch in Leipzig ein. »m heute einer dort stnttsiirdendcn Konferenz der Reichsbankdirektoren zu präsidiren. Ihm zu Ehren gab die Handelskammer im Geiellschastshaiiie ..Harmonie" ein Festmahl, dem die erste» Vertreter der Reichs-, militärischen. Staats- und städtische» Behörde» beiwohnten —* Zur Vertilgung der Reblaus ivird im Königreich Sachse» das bisherige Ausrottungsverfahre» künftig nicht mehr Anwendung finden, da es sich gezeigt hat. daß sein Erfolg, sowie überhaupt die wirthichgstliche Bedeutung des hicriändischl » Wein baues zu den ausgewcndetcn Kosten in keinem Verhältnis; steht. Zum Schutze der mchtsächsischen Weinbaugebiete hat das Ministe rium nngeordnet. daß die Anzucht vo» Reben in den Handels gärtnereicn. sowie jeglicher Veriandt von Reben, Rebtheilen tauch als Vervackuimsmateriali, Wurzel-BIindrebe», gebrauchten Wein- vsählen und Weinstuben aus dem Königreiche Sachsen verboten ist. Zuwiderhandlungen werden mit eurer Geldstrafe von 200 Mk. bestraft. —* Ter des Mordes an der Privat« Bchnstedt in Klotzsche verdächtigte Bäckergeselle NitzIche ist, wie die Er mittelungen ergebe» habe», an den, Verbrechen nicht betbeiligt und von der zstaalsanwaltschgst hier heute Bormittag entlassen Warden. —* Ter gestrigen eine unter dem Vorsitze Finanzraths > tadtverordirelen, rtz » ng ging des Herrn Oberbürgermeisters Gcö. a. D. Beutler abgehaltcuc Sitzung beider städti schen Kollegien voraus, die sich lediglich mit Wahlen beschäf tigte: man wählte die Vertrauensmänner für die Schönen- und Geschlvorenen-Wcihlen. Mitglieder und Stellvertreter der verstört len Eriatzkouttniisivncn der Aushebungsbezirke Dresden i Srodu ,l und ll. Mitglieder der Kommission für Prüfung der Unter stütznngsgesliche vvn Familien Einberufener und in den Militär dienst getretener Mannschaften, stellvertretende Taratorcn zur Er- gänzung der Kommissionen nir die Pferdcaushebnngcn in den zrrlen Dresden-Stadt, Milglieder bezw. Stellvertreter für die verstärkten Obereriatz-Komiruinonen »n Bezirke der 15. Jnian- terie-Brigade und Mitglieder und Ersatzmänner für die nach dem Gesetze über die Kriegslcislnngcn vom 13. Juni 1873 zu bilden- den Sachveritäiidlgen-Kommissioneii im Liciernngsvervande Dresden i-rtadtj. — Im Anschluß Hiera» traten die Stadtver ordneten zu einer öffentlichen Sitzung znsainmcn. Bor Eintritt in die Tagesordnung kam St.-V. Hartwig ans den zwischen ihm und dem St.-B. He stier in der vorigen Sitz ung staltgchableir Wortwechsel zurück. Er sei von den ver'chie- denstcn Leiten angegangen worden, die Sache dem Herrn Vor steher zur Erörterung und Beschlustfassiing zu übergeben. In einem an dieien gerichteten Schreiben ist znnächsr jener Vorgang geschildert, bei welchem St.-V. Hehler dem Redner znriet „ko milche Periönlichkeit" und dieser den Zuruf mit „unschickliches Wesen" erwiderte. Dieses Verhalten des St.-P. Heßler reihe sich an einen früheren Vorgang, der sich kurz nach seinem Eintritte in das Kollegium abgesisiesi habe. Damals habe er ihm, dem St -V. Hartwig, gelegentlich eines Referates dos Wort „Ouaisch" zngcrufen. Beide Vorgänge enttvrächcn uichi den einem Stadt verordneten obliegenden Verpflichtungen, die Würde des Kolle giums zu wahren. Wenn auch Zwischenrufe den Regeln des par laiucntariichc» Taktes an sich nicht widerslrittcu und überall vor kämen, so überschritten die erwähnten doch das Maß der erlaubten Kritik und seien beleidigend. Um Wiederholungen derartiger Kritik vorzubeugen, richte er an den Herr» Vorfichcr das Er- Kunst und Wissenschaft. Lortzing's „Hans Lachs" und Waqncr's „ Meistersinger". Im „Euphorion" lZeitschrift für Literaturgeschichte lSOl. N findet sich ein trefflicher Ansiotz von E. v. Komorzstnski: „Lorstmg's Waffenschmied und seine Tradition". Er gebt davon aus. daß Zieglers vieroktigcs Lustspiel „Liebhaber und Nebenbuhler in einer Person" lauf dem Wiener Hostbeatcr !790 am 28. Septem- der zuerst anfgeführlj, das Lortzing als alleinige Quelle bei der Abfassung seines Textbuches benützt habe, einen bedeutiamc» und litterarisch weiter wirkenden Zug answeist. Die Handlung spielt in Worms, an einer Slätie altdeutschen Fleißes, und wurzelt in der Gegenüberstellung des glänzende» adeligen Ritterthllms und des stolzen Bewußtseins von Büraerkraft und Arbcitsadcl. Ein wenig im Anschluß an Hoffmanns Erzählung und ganz in der Tradition des Stoffes ist sim Burytheatcr ain 1. Oktober 1827 zuerst aufgeführts der „Hans Sa ch s" von L. F. Deinhordsicin entstanden, zu dem Goethe sin der Hemvcl'jchcn Ausgabe zu sin- dcnj einen Prolog geschrieben bat. Nach Deinhardilein s Drama hat Lortzing's Freund Philipp Reger Hcmcinfchasllich mit dem Komponisten den Text zu Lortzing s Oper „Hans Sachs" ge- schreben, die am 23. Juni 1840 zu Leipzig auf die Bretter kam. Auf Deinhardsteiii s und Lortzing s Stosfbchandluna kommen wir noch zurück, Aber die altdeutsche Bürger- und Städtcwelt hat Lortzing weiter angezogen: 1845/46 entstand sein unvergänglicher „Waffenschmied", in dem er sich durchaus au Zieglers Lustspiel hielt, ohne daß sich eine Abhängigkeit seines Textes von Henslcr's Operntext Nachweisen läßt. Lortzing hat Ziealcr's Schablonen zu einer frischen Lanvlnng vereinigt; doch bleibt Zieglers Ver dienst. den ersten Anstoß zur Verherrlichung des deutschen Bürger- tbcins gegeben zu haben, bestehen Denn 1845 verfaßte Richard Wagner, von Lortzing's „Hans Sachs" angeregt, de» ersten Entwurf zu seine» „Die Meistersinger von Nürnberg". — Tciiihardslein's „Hans Sachs" hat solaenden Inhalt: „Der Goldschmied Stessen, «tn reicher und angesehener Mann, will seine Tochter Kuni- gnnde nicht dem Schuster Hans Sachs, sondern dem sadcn und geckenhaften Augsburger Slathsherrn Eoban Runge zur Frau geben. Mit dem Vater geht die Feindseligkeit und Gehässigkeit der Meiftersänger Hand in Hand, die. plnlislcrliati und in den Regeln restarrt, de» sreimütlngcn und natürlichen Hans Sachs verfolgen. Meister Steffen wird Bürgermeister und. als Kuni gunde zum Ehebimde mit dem verhaßten Eoban gezwungen werden soll, tritt Hans Sachs der Obrigieit entgegen und soll Wege» Auf lehnung aus Nürnberg ousnewiescn werden. Da erscheint als c>c'»8 c-x maeliiiia Kaiser Maximilian. Vor dem Nil bunten Fcstesschmuck prangenden Nachhause stehen versammelt die Sol daten, die Bürger und die Meistersänger. die .Zünfte mit Musik und ihren Fahne». Der Kaiser ermahnt z» Gerechtigkeit und Milde lind fordert ganz Nürnberg auf. den Meister Hans Sachs zu ehren. Er vereinigt die Liebenden. Kuiiigiindc krönt Hans Lachsen mit einem Lorbcerkranz, das Volk subeli trendig begei stert." In Dciichcirdstcin's Drama hat Lortzing einen frei erfundenen humoristische» Zug hl ne in ge tragen. Der lustige Lebrbubc Görg hat Hans Sachsen ein Gedicht ent wendet, um cs für sein ciacncs Werk auszugcbe». Als daun der Kaiser, der das Lied durch Zufall kennen gelernt hat, am Tage nach der Ausweisung des Hans Sachs nach deni Vcrsasser des Gedichtes forschen lästt, meldet sich Eoban als Dichter. <Er heißt Eoba» Hesse bei Lortzing.s Allein vom Kaiser aufgcfordert. das Lied vorzutraae», gcräth er in Verwirrung und vermischt die un verstandenen Worte des Gedichts mit den Verse» einer von ihm verfaßten Absalom-Legendc: Schand und Spott wird ihm zu Theil, Görg gesteht seinen Diebstahl ein und nennt Sacks als den Verfasser — Hans Sachs wird zurückgcruse» »nd als Dichter wie als Bräutigam anerkannt. — Wenn auch bei Wagner Hans Sachs nicht mehr der Kämpfer uni den milttilglichen Preis ist, so finden wir doch noch ge n u g v o n Lo r tz i n a' s H a n dlu n g in den Meistersingern: auch die >Lingsm,iiscciic ans dem Meister Marti» Hossmaiin's. wie Reinhold aus dem Lingesiuhl sitzend die Weisen singt, die nicht nach den Regeln der Meister- länger entstehen, ist aus Wagner nbergegangen. Nach Weiß- heinier's „Erinnerungen" iS. 85> hieß Walter v. Stolzina im ur- sprünglichen Entwurf „Konrad" wie im Waffenschmied. Der „Johannistag" klingt hier durch wie bei Ziegler der Äartholo- niäustog und dos Kcrzenmeistcriest bei Hossi»a»n. Wir brauchen aus Details nicht einzugehen: das Meiste darüber ist bei Welt! iLortziny-Aagner, Richard Wagner-Jahrbuch 1886. 1. S. 229 bis 2381 schon z» lesen: aber im Gedenkjahre Lortzing's soll doch seiner auch deswegen gedacht fein, daß er zu seinen eigenen hohen Verdiensten als »»mittelbarer Anreger der ,.M cistersinoc r" onzuiekcn isi, welche als letztes Glich „geeint, vertie'i. erhoben und herrlich" die niste Liebesgcscisichlc eines Ritters und eines BürgermädchcnS aut dem Hintergriinix unseres deutschen Mittelalters wiedcrgeben. zu der der erste Allst»;: durch Zieglers Luittpiel gekommen >sl. Während Wagner tn Lortzing's Anregung folgte, batte Letzterer kerne Gelegensten. Wagner zu folgen, nicht einmal in seiner Kapellincislerstclle. llni diese batte sich Lortzina. da Woancr non Dresden geflohen wo> . am 17. Mai >810 beworben: am 20. Mai 1849 war er schon ad scblägia be>clneden. - Wir haben gelcgenllich der Besprechung der Fcsrvorstelluiia >m König!. Hoftlieater der Anregung Lortzings z>: Wagner s „Meistersingern" bereits gedacht »nd können hier imr wiederholt bedauern, daß wir „Hans Sachs" am Tage der hun dertsten Gehnrlstagsieicr Lorkina's nicht kenne» gelernt habe». ES wäre außerordentlich intereisanl und zugleich lclnweich gewesen. Vergleiche z» ziehen »nd zu beobachten, inwiefern und weit Wag ner die Loitzing'ichcn Ideen benutzt und diese sich z» den „Meister singern" zurecht gelegt lioi. Pariser Lcnsationstoilettcn. Gleich liste bei der Pariserin Paart sich bei der Polin Grazie und Anmut!, mit vollendeter Eleganz, und wenn sie noch, wie der „Bcltclsindcnt" versichert, „von allen Reizen die exquisi testen verein." dann darf es nicht Wunder nehmen, wenn die Franzosen das Recht beanspruchen, manche dieser schönen Polinnen als „Istirii-ii-inic- >I>? I'olocrne," zu bezeichnen. In Bezug aus die Jnscenirnng istrer capriciöscn^Persönlichkcit geben sie allerdings ihren Mitschwestern von der Seine nichts nach, wie nmn kürzlich im „Atclicr" des berühmten Variier Toileltcitlüiisllers Petrus dank einer Kollektion von Toiletten, deren Empfängerinnen Dame» der hohen polnischen Aristokratie sind, sich zu überzeugen Gelegenheit hatte. Diese für eine Gräfin Potoeka und Komtessen Zomovskn be stimmten. mit persührerlichem Geschmack foinpoinrtcii Toiletten, non denen man nicht weih, ob ihre Wirkung menr in der Har monie der jausten Farbcntönc oder «M der Kunst beruht, der
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