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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011010014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901101001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901101001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-10
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- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1901
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Dresdner Nachrichten« Vir. 281. Seite 2. Donnerstag, IO. Oktober lOOl dem Arzt absichtlich ein Hauvtv vielleicht veroniaisen würve/dl« weigern. Ls wäre dieser fl« «ehung wichtig. E« aiebt ! Krebse- glaube» S- konnten . ahnen konnte, sein« Kinder geschädigt werden n Leiden spricht, von dessen EM"' Ahnung haben kann. Auch ohne — Schweigepflicht entbunden ist. endig werden, wenn ihn hü 1t vmcheirnkicht worden, d«r chn Erlaubnis, «im Reden zu ver» Ulin Beispiel in iolgeuder Be. le, die an die Vererbung des so, ohne daß der Patient «- . ..-.^odigt werden, wenn der Arzt von dessen EMenz der Patient se> Posen. (Vriv-Tek.) Die deute hier tagend« Deiegkrten- Versammlung der Vereine deutscher Katholiken »adm Statutenänderungen dahin an. bas, der Zweck de- Verbandes die Forderung de- religiösen Lebens, die Pflege deutscher Gesinnung und die Wahrung der berechtigten Interessen der Katholiken beut» scher Zunge ist. Halle. »Priv.-Tel.) Das der Zecher Parfüm- und Solaröl« Fabrik. Aktiengesellschaft, gehörige große Kohlenwerk Gottlob bei Thesen wurde von einem schweren Ärvßfeuer betroffen. Die Baulichkeiten sind zum Theil cingeäschert und der Betrieb der Grube ans längere Zeit gestört M n il che». Die Kami» er der Abgeordneten bewilligt-- gemäß einen, durch Anträge aus dem Hause erweiterten Vorschlag der StaalSregierung EMO Mark für Entschädigung der durch Hochwasser im lausenden Jahre Geschädigten. Wien. (Priv.-Tel.) Die Disserenten im österreichischen Ei, enbadnkartelI sind, wie verlautet, behoben. Der Tarff- konflikl zwilchen den österreichische» und preußische» Bahnen hat sich durch de» Beitritt der unaariichen SlaatSbatmen verschärft, welche als Repressalie die Kündigung der deutschen En'orttarile m's Auge fassen. Man erwartet eine Intervention der beider seitigen Regierungen. . Pest. > Priv.-Tel.) DaS Dorf Feiervatak im Liptauer Komitat wurde durch eine Feuersbrnnst säst ganz zerstört. 207 Gebäude nebst Nebengebäuden sind niedergebrannt. Paris. iPriv.-Tel.) Einige diesige Schneidersirmen wollen in London Filialen gründe», um die Bestellung für die Krön- nngstoi letten, die nur in England angefertigt werden dürfen, ausjuhren zu können. Neapel. Alle Kranken im Lazarech von Nisida sind mit Ausnahme von zweien aut dem Wege der Besserung. Alle i'vlirten Perionen befinden sich ganz wohl. In Neapel und Ilm gegend ist kein neuer Pestsall vorgekommen. Madrid. (Priv.-Tel.) Die Blätter veröffentlichen, ohne Kommentare daran in knüpfen, ein königliches Dekret, nach > LH ei»7 MittbeL^I aus "seinem "Berus'stammt' auch'd-r welchen, all, Geiellichasten. welche an ihre Aktionäre vdei L^ ' "- ^''Hb'7^dieausse,nem Beruf ,ta,,,nch auch dei Obligationenbesitz« ihre Zahlungen in Gold leisten, die Steuer ^ dak ich auch k erbei trosbar ma^n würde Me aiii die Obligationen oder Aktienzinsen oder.die Abgaben anl die '°ürV L^^di^Mora^üb»^L°A?z. "?Lil-w^der. L'e gar keine Ahnung haben kann. Auch ohne daß der Arzt auSdrü lich von der Schweigepflicht entbunden ist. kann deren Verletzung dann nothwendig werden, wenn ihn höhere Pflichten dazu zwingen. Der Staat erkennt die- an und hat au«drücklich gewisse Fälle festgelegt. wo die Schweigepflicht zu opfern ist. Hierzu gehört dle Anzeigcpflicht. die für den Arzt bei bestimmten an- tteckenden Krankheiten besteht. Abgesehen von den durch Gesetz sestgrleoten Fällen könnte sich aber der Arzt mitunter durch moralische Erwägungen veranlaßt sehen, da- Derufsaeheiumiß zu opfern, weil er annimmt, daß ihn eine höhere Pflicht dazu zwinge. Wie soll er sich -um Beispiel in folgendem Fall« ver halten? Er behandelt einen Patienten und stellt dabei fest, das, dieser -ur Zeit zwar geistig normal, mit Sicherheit aber die spätere Entwickelung einer Geisteskrankheit an-unehmen ist. Der Patient ist verlobt. Er ist auf keine Weise dazu zu bringen, die Verlobung rückgängig zu machen. Ist der Arzt berechtigt oder verpflichtet, den Angehörigen der Braut mitzutheilen, das, der Bräutiaam zwar gegenwärtig nicht geisteskrank sei, daß aber mit Sicherheit, soweit es eine solche m der Medizin giebt, anzunehmen sei, daß er innerhalb von einem Jahrein schwere, un- beildare Geisteskrankbeit verfallen wird? Vom Standpunkt deü Strafgesetzes ist die Frage zu verneinen, und der Arzt, der in diesem Fall sein Berussgeheimniß verletzt, würde sich strafbar machen. Wird aber jeder Arzt trotzdem in solchem Fall die Schweigepflicht innehalten? Man denke an folgenden Fall. Eine Schwester des Arztes ist verlobt: der Bräutigam bittet eines Tages den Arzt, ihn wegen eines Kehlkopfkatarrhs zu untersuchen. > Hierbei stellt der Arzt die Symptome fest, die ibn unzweideutig j aus eine spätere schwere Geisteskrankheit Hinweisen. Wird der Arzt auch seiner «Schwester gegenüber das Gebeimniß wahren? Dividenden oder Amortlsirungen auch in Gold zu zahlen haben. Da auf dem spanischen Markte Goldmünzen nicht eMiren. wird Schwester in s Unglück gehen ließe? Welche Pflicht würde sie als die höhere anerkenne», die Pflicht, das Berussgeheimniß zu berichtet General Lvttleton. ein Tbei! der Truppen Kitchener 's 'sieh aus dem Mariche nach Nvrdwesten in der Nähe der Brücke über den Revaan am 6. Oktober auf die von Bold a befehligte vauvtmachk der Buren, welche aus deni Mariche nach dem Norde» begriffen war. Es kam 20 Meilen östlich von Vrvheiv zum Kampfe, wobei au, Seiten der Engländer ein Leutnant und zwei Sergeanten vom 18. Huiaren-Reaimeiit sielen. 10 Mann wurden »erwnndet. Kitchener stehe noch mit dem Feinde in Fühlung. Tsie Buren ließen ihre Wagen in der NSIie von Ndabcnkul» zurück. Die englischen Truppen näherten sich dieser Stelle von Süden. London. >Piiv.-Tel.) Aus New-Nork wird gemeldet: Dem amerikanischen Generalkonsul !n Konstantinopel wurde die erste Rate des Löseaeldes für Miß Stones im Betrage von 7>ZOO Pid St. vorgestern telegravbiich übermittelt. Tie zweite Rate sollte gestern folgen nnd die dritte morgen. Den Räuber» wurde mitgettieilt. baß man bemüht sei. das Lösegeld aus- zubringen Bisher sind über 12000 Pid. St. gesammelt. London. iPriv.-Tel) Aus Portsmouth wird gemeldet: Der T orvedobootsiäger „Erane" war mit der Torvedoboot- siottille aus der Fahrt von Portsmoutb nach Portland. als im Maichinenraum bemerkt wurde, daß die Deckenbalkeiilaae sich mit- schisis gebogen batte. Das Schiit kehrte sofort nach Portsmouth zurück, wo die vorgenommene Untersuchung ergab, daß der Hanvt- balken. wenn auch nicht gebrochen, so doch ernstlich beschädigt »ei. Leeds. iPriv.-Tel.) Herbert Gladestone dielt eine längere Rede, in der er erklärte, da? Land müsse eimeden, daß Berlin so großes Aussehen erregte. Ein Rechtsanwalt war er mordet worden, und einer der Mörder hatte sich bei einem Arzt die Hand verbinden lassen, da er sich bei dem Verbrechen selbst verletzt hatte. Durch die Veröffentlichung der Polizei kam dem Arzt der Gedanke, daß der von ibm Verbundene wohl der Mörder sein könnte und er machte der Behörde Mittheilung. Von ver schiedenen Seiten wurde aber betont, daß sich Ver Arzt unbedingt dadurch einer strafbare» Verletzung des Berufsgeheimnisses schuldiq gemacht hatte. War er aber deshalb auch moralisch zu verurtkeilen? Man stelle sich den entgegengesetzten Fall vor. nämlich den. daß der Arzt keine Mittkeilunq gemacht, daß sich der Verdacht der Behörde auf einen Unschuldigen gelenkt hätte und daß durch eine Reibe von Indicien — hierzu genügt es unter Um ständen, daß die Uhr eines vereideten Zeugen einige Minute» vorgeht ein Unsckinldiger verurtbeilt worden wäre. Hätte auch da der Arzt noch schweigen sollen? Wie bättc die öffentliche Meinung über ihn geurtheilt. und wie die Moral, die allerdings mit der öffentlichen Meinung nicht identisizirt werden dan? Mögen aber auch dcrartiae gelegentliche Ansnaknnesälle Vor kommen. loo der Arzt moralisch bcrecbtigt ist, sein BeruiSgeheiiii- niß preisziigeben. im Großen und Ganzen muß festqebalken werden, daß desien Wahrung eine der ersten Pflichten des Arztes ist. und zwar nicht nur vom Standpunkt des Strafrechtes, son dern auch von dem der Moral! — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Bei dem Rathe lind verpflichtet worden Dr. mcd. Johannes Friedrich Rudolf Weither als Oberarzt am Stadtkrankenbaule Friedrichstadt Dresden eine Fortsetzung des Krieges nur eine Znnabme der Ausgaben > der Ingenieur und Lehrer Ernst Wilhelm P'kschel als Lehrer an und eine Abnahme de? Handels bedeute. Tie Regierung verdiene ^ der städtischen Gewerbeschule, Buckibalter Emil Edmund Alfred nicht das Vertrauen des Landes Sofia. iPriv.-Tel.) In Abgeordnetenkreiien verlautet, daß der Nachtragskredit für daS Krieasbudget höchstens 7 Mill. betrage und nur für dringende Ergänzung des Heeresbedarfs, nicht zur Anschaffung neuer Waffen, bestimmt sein würde. K o n sta n t in ov ei. Tie Pforte suchte beim russischen Botschafter um Bermitteluna der russischen Regierung in der Angelege nkeitLoranda nach. Der Botschafter erwiderte, daß er die Bitte in Petersburg unterbreiten lind den Vorschlag machen werde, daß der russische Botschafter in Paris die erforder lichen Schritte bei Delcassä unternehme. — Glaubwürdigen Meldungen zufolge befindet sich die Räuberbande mit M i ß Stone im Walde nahe bei der Ortschaft Gbultepe an der türkisch-bulgarischen Grenze. Infolge von Schritte», die der amerikanische Generalkonsul bei der bulgarischen Regierung und beim Vali von Salonichi unternommen, wurde eine gemeinsame Aktion türkischer und bulgarischer Truppen behufs Ergreifung der Bonde eingeleitet. Kanea. iPriv.-Tel.) 12 englische Schilfe sind seit dem > Oktober nach einander in Snda eingetroffen: sie werden wahr scheinlich morgen wieder absahren. Berlin. Der Getreide-Markt eröffnet? heute fest und relativ lebhaft: die Nachfrage nach effektiver Waarc seitens des inländischen Konsums bestellt fort, dazu kamen Preissteigerungen in New-Nork und Chicago. Das Angebot war nicht bedeutend Der Mittagsvcrkchr gestaltete sich ruhiger: die Preise waren leicht ab- geichwächt am Meldungen aus Oesterreich-Ungarn. Bei Schluß der Börse stand Roggen ungefähr wie gestern. Weizen 0.50—0.75 Mark höber. Mehl gut behauptet: Halerlieferunae» 1 Mk. an gehend, Mais und Rüböl lest. - Am Spiritus-Markt wurde 70er loco 58,70 Mk. bezahlt. — Wetter: Regen, Südostwind. I7V.M. rreldtt« »i-n! LauraZiM« —. lln,»r. »old Nrastinrl M, isaiuzo »red» ISL.70. IIS.M. »iS 70. Lombard», — —. vortrHielen —. g«ft. karrs. >» Uhr Nachm,' Nttile wo.ss. IlaNnier SS..M. «vani«, «i.so. Pornigtti«, ra.io. rurkri, Li.70. Dür«-Nloo^ Uiv.N. cttomandani »U.oa. «laart- dadn —,—, Lomdardea »».<10. llnrntichied«,. varis, Drodukrenmarkr. wett«, rer ttktdr. Li.70. per panuar.Srril 22^0. ruhi». änriru» oer vktdr. A.vv. per MavSIugusl »0.00, beh. LiW«I per ttkldr. M,?b, per . anuar-Lprii 60.7S. ruhtq. Nmfterdam. Produkt«,.»«ichi. w«»»n v«r Novdr. , «er Mir,, jc>chakt«loi. Tioggen ver Oktober —. ver Mor, >2Z,—. lest. London. Produkten«,arkr. IstelrNdemarkr stetig ober rubig. Medl lietlger, fiir So!« dotrliche »»«ragr. ichwimmende» Mo,» stetig. — Detter: Kegendrohend. Pasig als Kaisirer und Otto Georg Wolf als Oberpfleger bei dem Stadtkrankenhauie Iobannstadt-Dresde». Karl Georg Richter. Paul Julius Richter, Edmund Kurt Ander. Otto Martin Richter. Alfred Richard Baumann, Hans Holm Mönch, Emil Alfred Kurt Voigt und Karl Alfred Böhm als Rathservedienten, der bisherige Aufseher für die städtischen AuSschisiunaspIätze Aurel Schraebcr als Steuerausselier und Maz- Otto .Herrmann als Hllsssteneraufseher bei dem Steueramte U. Ernst Anton Otto Friedrich und Paul Otto Müller als Aufseher bei der städtischen Arbeitsanstalt. — Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleibt dieLeihamts- g es ch ä ftsst c I l e in Altstadt. Maternistraße 17. Montag den 11. und Dienstag den 15. Oktober geschloffen. — Mit dem Ban der Hanptschleiiie in der E ä e i l i e n stra ß e. zwischen der Reicker und der Dohnaer Straße, sowie mit der Erneuerung der Schotter decke in der O. uer - A llee. zwischen der Anton- und der Hellrr- straße, soll am 21. Oktober begonnen werde». — Heute, am 10. Oktober, tritt ein neues Betriebs- Regle in c n t des Vereins deutscher Eilenbabnoerwaltungen und das llebercinkommcn hierzu in Kraft. In das neue Betriebs- Reglement sind n. A. auch die durch das Pariser Zusahübcrein- koinmcu zu dem Internationalen Uedereiiikouimen über den Eisenbahnsrachtvcrkchr festgesetzten Aenderungen ausgenommen. Das neue llebercinkommcn enthält in Art. 17 die Bestimmungen über die Leitung von Gütern über Hilsswcge bei Verkehrs störungen slrüber Anhang VI) und unter Art. 20 die Bestimm ungen betreffend Verschleppen von Gütern und Reisegepäck lsrüker Anhang ll>. Ferner sind dem Uebercinkommen als Anlage I „Ge meinsame Absertiqungsvorschristen für den Verkehr mit nicht- deutschen Vereinsbohnen" beigegebcn. — Nach den neuen Bestimmungen haben Unsallrenten- Emvfänger, die ihren Aufenthalt im Ausland? nehmen, der die Rente zahlenden Beniisgenossenschast baldigst ihren Wohnort und ihre Wohnung im Auslande mitzutheilen. spätestens innerhalb drei Monaten, vom Tage der Abreise gerechnet, wenn der aus ländische Aufenthaltsort innerhalb Europas liegt, sechs Monate», wenn er in den Küstenländern von Asien und Afrika längs des Mittelländischen und Schwanen Meeres, und neun Monaten, wenn der Ort in einem sonstigen außereuropäischen Lande liegt. Die Berulsgenoffenschast kann verlangen, daß sich ein solcher Rentenempfänger von Zeit zu Zeit bei dem zulO Konsul oder einer anderen deuts Oertliches und Sächsisches. — Die Frau P rin zessin vonSchön bura-Walden- b irrg besuchte erneut das Haus- und Küchenmagazin der König!. arten. Als Ziehkinder gelten auch die sogenannten h. solche, die nur des Tags über von fremden s'ntschädlguna verpflegt werden, des NachtS aber und Großherzogl. Hoflieferanten Gebr. Eberstein am 'Altmarkt. — Dem Vürgerschul-Obeilebrer Emmerich in Döbeln ist das Berdienstkreilz verliehen worden. — Der Oesterreichisch-Ungarische Gesandte am hiesigen Hose <>ras Elarv ist gestern vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen. — Beim letzten medizinischen Kongreß wurde neuerdings die wichtige Frage vom Berussgeheimniß des Arztes er örtert und ernst und eingehend darüber debattirt, inwieweit die in allen curoväischen Staaten bestehenden gesetzlichen Bestimm ungen der ärztlichen Schweigepflicht resormbedürstig sind. Dr. Albert Moll, einer der geistvollsten FachschriststcUer, ergreift zu dem interessanten Thema in der „Woche" das Wort und führt Folgendes aus: Wir dürfen das ärztliche Berussgeheimniß vom moralischen Standpunkt nicht anders betrachten als irgend ein anderes Geheimnis, im Leben. Eine Schweigepflicht wird dann nicht mehr bestehen, wenn der, der die Sache anvertraut hat, ausdrücklich zum Reden ermächtigt. Es liegt für den Arzt keine Veranlassung vor, sich hierin anders zu verhalten. Freilich muß »och eine kleine Einschränkung gemacht werden. Es genügt nicht in allenFällen, daß der Patient die Erlaubniß zum Reden, er- theilt, sondern er muß auch in der Lage sein, die Folgen dieser Erlaubniß zu übersehen. Ich will vom Geisteskranke» gor nicht -.. . - „ . ... . sprechen. Denken wir uns aber den Fall, daß ein Mann cm > in Schlesien unser schönes Dresden, öster^aussuchen, wenn sie. der Kwebsleiden bat. das ilim der Arzt aus .Humanität verheimlicht. > Entsernuna entsprechend, in 1 statt m 8 Stunden hierher gelangen '^n dieieni Falle kan» die Erlaubniß des Patienten, über seinen! könnten. Es liegt hier ga»z bestimmt ei» beiderseitiges Inter- Gesundheitszustand beliebig z„ rede», nicht hinreichen. da er die > ffe vor. diese», lahrelanaen Uebclstaiidc endlich cibz,-Helsen. Eine Folgen hiervon nicht zu «bcrjehcu vermag. Ist ihm doch von'Verkehrsstcigerung wurde sicherlich mckt ausbleiben. Am ng Zeit bei dem zuständigen deutschen itschcn Behörde persönlich vorstellt. —' Alle in hiesiger Stadt wohnhaften Frauen, die Zieh kinder ausgenommen haben oder aufnehmen wollen, haben die Anmeldung ihrer Pfleglinge innerhalb drei Tagen, von der Aus nahme an gerechnet, bei dem hiesigen Armenamte, Landhaus- straße 7, 1. Etage, zu bewirken, im Unterlassungsfälle aber Be strafung zu erwarten. Ms "" "" ^ Tagesklnver, d. . , Frauen gegen Entschädigung verpflegt wieder in die elterliche Obhut zurückkehren. Bo» der Anmeldc- Pflicht bleiben nur diejenigen Kinder ausgeschlossen, die sich in -er Pflege ihrer nächsten Angehörigen oder ihrer Vormünder befinden. — Büchcrzettel sind fortan in der Form von Doppelkarten, auch wenn die anhängcnde Karte nicht das unanSgefüllte Formular eines Bücherzettels ist, zur offenen Versendung gegen die Druck- scichentaze zulässig, losem die einzelnen Karten die Große einer Postpackctadreffe nicht wesentlich überschreiten und in der Stärke des Papiers im Allgemeinen den Bestimmungen für Postkarten entsprechen. Bücherzettei in der Form von breithüftigen, doppelt gefalzten Karten sind dagegen zur offenen Versendung ungeeignet. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Wieder einmal haben wir einen neuen Winter-Eisenbahn-Fahrplan erhalten, allein nach dem Riesengebirge finden wir dieselben schlechten Zugvcrbindungen verzeichnet! Bei fast allen Zügen nach und von dort müssen wir über 1 Stunde, meist 2 Stunden, in Görlitz st 11. Dezember hält ln Bre-lau der -isenbahnratb «i ab. Sollt« hier nicht unsere Handelskammer v»rst« können und duichgebende Eilzug-verbindunaev Ricstngebirg, und Dresden dnrchzusttzen i» Sb — Mit der am 37. dS. M. in der Aula l nden k. lk,ku D. Fi en Fun! in Rath rasten, um dann mit Unterbrechungen unser Reiseziel in etwa 8 Stunden zu erreichen. Unsere sächsische Schweiz ist ja auch schön, wir haben das Gute so nahe, lieben aber die Veränderung. Hinz» kommt, daß die RiestngebiraSlust viel schärfer und stärken der ist. Viele würden sich dort öfter neue Kraft und Stärkung holen, wenn die Zugverblnduiige» bequemere und schnellere - Iren. Ebenso würben die Bevölkerung ivie die Industrie"-' Schlesien unser schönes Dresden öfter aussuchen, wenn sie. itsernuna entsprechend, in 1 statt in 8 Stunden hierher gclon )ezemd«r halt « yd. Sollt« hier »ich. ^ bindungen »wischen tande lein?. . der Realschule in Ojchatz ftattsindenoen 5. Generalversammluna de- Verein- für sächsische Volk-künde unter dem Vorsitze de- Herrn Generalmajor z. D. Freiherr»» v. Friese» soll eme Ausstellung vo» prähistorischen Funden au« dem amtSyauptmannschastliche» Bezirke Oschatz »m RathhauSsaale verbunden sein. Der dafür ge- bildete Ausschuß besteht aus den Herren AnitShauvtmann v. Earlowitz. Bürgermeister Hartwig, Recht-anwalt Schmort. Lebrer Vödisch. sammtlich in Ölckatz. und Lehrer Gutte in Kasaba. Da auch die Funde au« dem Könilll. Museum zu Dresden zur Verfüquna gestellt werden, verspricht die Ausstellung nickt nur reichhaltig, sondern auch interessant und anregend zu werden. Alle Besitzer von gerinanisaien und slavischen Funden, die gesonnen sind bas Unternehme» z» '»vbern. werden aebeten. die Gegenstände bis zum 20 dS. M. an Herrn Lehrer Äödilch- Oschug «inziiliestrn. Der Generalversammlung wird eine Volks- thümlichc Abendunterhaltiing am 2ti. Oktober vorangehen und ein geineinschastlickeS Festmahl im Löwen folgen. — Herr Prof. Dr. Fritz Schnitze Witt» auch ln diesen, Winter wieder rin wissenlchastllcheS Kolleg Mr Damen im tzörsaal 80 der Technischen Hochschule batten Ein Prospekt ist unentgelt lich in der Königs. Hosbuchbandliina. Schloßstraße 83. zn erhalten. Um die berechtigten BildnngSbestrebungen der Frauen zu fördern, sind diese Kurse für Dame» elnaerlchtet. Die Vorträge werden nach Form nnd Inhalt in der Weffe eine- akademischen Kollegs gebasten, und zwar wird das ln Aussicht genommene Kolleg in streng objektiver und wiffenjcbaftlicher Weile und In steter Beziebung zur allgemeinen Welt- nnd Kulturgeschichte das Urchrfftenthum be- liandeln. d. b die Entstellung und Entwickelung des christlichen Geistes, wie sie sich in den Welt- und Ledensanschauungen der großen christlichen Denker jenes Zeitalters widerspiegelt. Die Vorleiungen beginnen Montag, den 14. Oktober 1901, und schließen Montag, den 17. März 1902. — Die Keller'schen EvangelilationSvorträge neigen sich ihrem Ende zn. Die gefüllten Säle zeigen, wie bank, bar man sie ausnimmt. Der moderne Mensch hat von vornherein einen Widerwillen gegen kirchliches und christliches Wesen und Leben. Nun ist Keller gebildet und chegabt, modern und seelen kundig genug, um sich m solch' ein Gemütb hineinverleben zu könne». Er folgt dem modernen Menschen in seine Kedankeiwänge und Irrwege im täglichen Leben zu Hauie und außer dem Haust, er zeigt ihm seine Zweifel, seine He«ensleere. »ein Unbefriedigtsein bei allem BildungSsirniß. bei aller Kulturstllakeit. er deckt auch trel und offen die Schäden eines bloßen Schein- und Namen- christenthunis auf. — Es iinden noch folgende Borträge Abends G!> Ubr in, Keglerheim, Friedrichstraße, statt: „Gebeimniß des Leidens Ebristi* ^Donnerstag), „Gebeimniß unseres Leidens' (Freitag). „Die Glanbensvrobe" (Sonnabend) Außerdem werden noch Donnerstag und Freitag von 1 dis 5 Ubr biblische Vorträge im Vercinshause gehalten »nd am Sonntag von 8 bis 4 Ubr ein Vortrag über das Thema „Gebetsheilungen". Ter Eintritt ist frei. — Das Programm des OrvheuS - ConcerteS, das in der „Internationalen Kunstausstellung" nächsten Sonntag Nachmittag > «4 Uhr unter Mitwirkung der Gardereiter Kavelle stattsindcn wird, weist folgende größere Cbonverke aus Reinbold Beckers -Zur Wende des Jahrhunderts". Dörings „Waldkönia". Enrti's „Wasserlilie" und Lasite's „St. Michel , de» der „Orpheus" anläßlich der Serenade vor Sr. Majestät zu Pillnitz mit außerordentlichem Erfolge gelungen hat. Die Orvheiden werden im Ganzen drei Mal austreten, während zur Einleitung »nd in den Pguien die Kavelle des König!.,Sächsische» Gnrdereiter-Regiments concertiren wird. Am Schluß des Con- eertcS wird der OrPlienS dann noch drei Volkslieder für Männerchm singen und zwar Silcber'S „Untreue", „Hans und Lieiel" im Arrangement von Curich-Bühren und „Pbnllis und die Mutter" von Schwalm. Der Eintritt in die Concertballe beträgt 1 Mk. — Die Studirenden der Kgl. Sachs. Technischen Hochschule werden am 18. November im großen Saale de« „Vereinshaules" wiederum zu Gunsten des Fonds für Errichtung einer Bis- inarcksäule in Dresden einen „Autorenabend" ver- anstaltcn. Es kommen hierbei zumeist noch ungedruckte Werke der vier jungen Dresdener Dichter Leo Lenz, Arno Hach, Walter Mittasch. Ernst Hiller, theils mit, theils ohne Musik, zum Vor- trage. Als Komponist wird neben Anderen hauptsächlich der neue Kantor von Großenhain. Herr Paul Gläser, der sich in seiner vogtländischen Heimath seiner bisherigen Wirkungsstätte, einen guten Namen erworben Hot. hervortretcn und auch die Begleitunq am Flügel besorgen. Als Solisten sind bis jetzt gewonnen: Frön- lein Margarethe Bruck. Eoiicertsängerin und Gesangslehrer», !M> und Herr Eoncertsänqer Albert Fischer (Bariton). Mit einer bedeuterz vn Sopranistin ist man in Unterhandlung. An der Orgel wird Herr Wolsaang Richter als Solist und zur Begleitung thätig sein und in der Hauptsache eigene Kompositionen spielen. — In dem festlich geschmückten Tivolisaale feierte am Diens tag Abend der 1. Dresdner Bicrausgeber-Verein lein 6. Stiftungsfest, dem der Gedanke eines Ausflugs nach Pillnitz, Friednckisgrund und dem Porsberae zu Grund« geleitt worden war. Die Wandverkleidungen des Saales zeigten land schaftliche Motive ans den genannten Orten. Das Fest nahm einen ungestört frohen Verlaus und einen nicht unbedeutende» Gewinn zog die VereinSkassc aus der wohiauSgestatteten Waaren- Lotterie. — Der „Vogts. Anz." veröffentlicht Mittheilunaen eine« im Vogtlande bekannten intelligenten Arbeiters, der früher Sozial demokrat war. über die inneren Verhältnisse der sozial demokratischen Partei. Es heißt darin u. A.: Kurze Zeit nach meinem Eintritt zeigte sich, daß keine Einigkeit in der Partei ist. daß es vorher immer so war wie HInterlier und der Neid und die Zwietracht immer im Vordergründe standen. Es giebt immer alles Andere, aber keine Brüderlichkeit. Der Spruch „Freiheit, Gleichheit. Brüderlichkeit!" ist nur eine Phrase. Auch daS vielgerübmtc Pflichtgefühl besteht nicht, es wird nur von den bekannten Stellenjägern als Mantel uingehängt! Ueberall ist der Streit um die Futterplcitze an der Tagesordnung . . . ES ist That»ache. daß die lleberzahl der Arbeiter keine Ahnung hat. wie cs eigentlich unter den Genoffen zugel't. Ich bin überzeugt, daß. wenn Alle, die ihre Stimme für einen Sozialdemokraten abgegeben haben, auch einige Jakre sich die Sache in der Nähe betrachten würden. die Zabl der Stimmzettel sehr zurückgehen würde. Neunzig von hundert der Arbeiter, die sozialdemokratisch wählen, wählen nur. weil es üblich ist, als Arbeiter seine Stimme einem Sozial demokraten zu geben. Der Arbeiter verwechselt sein Interesse mit dem Interesse einer politischen Pattei. — Vom Klaffenkanivst leben die Agitatoren, deshalb muß er sortdauern. Di« Arbeiter leiden unter diesem Kampfe am eigenen Leibe, wie der Schreiber aus eigener Erfahrung weiß. Als junger Mensch läßt man sich bethören durch die aufreizenden Reden nnd Schriften, man stürzt sich mit ehrlichem Wollen in den Kamps, verliert seine Stellung oder verläßt sie aus innerer Gereiztheit: die Lektüre vergiftet Herz und Äeniiith: man verliert den Glauben und daS Vertrauen zu Gott nnd den Mciischen. Der Klaffcnhaß treibt leine Blüthen. man kennt nur noch die Worte: Bourgeois, Burraukrat, VolkS- bedrücker, Ausbeuter. Vcrdummimgsanstalten, Militarismus! — Die Königs. Hostischlerei Ildluft u Hart mann feierte am 1. Oktober ihr NOjähriges Geschästsjubiläum. Eine Deputation der Beamten n»d Arbeiter gratulirte unter Ueberreichuna eines prächtige» Geschenkes dein Eues zu diesem Ehrentage. Jever Ar beiter erhielt eine Flasche Wein und ein Geldgeschenk, dessen Höhe nach der Dauer seiner Thätigkeit im Geschäft bemessen war. DaS Beamtenpersünal wurde zu einem Abendessen nach der Lößnitzcr Sektkellerei geladen, welchem Herr Ildluft nebst Familie beiwohnte. Als Andenken erhielt jeder Tbeitnehmer einen schönen Becher.. — Die privilcgirte Scheiben-Schützen-Gesell- schaft veranstaltet Dienstag, den 15. Oktober, Nachmittags sch3 Uhr im Königl. Belvedere ihr Herrendmer. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Stadtauflage ein P rospektder Firma Ludwig u. Lohmann in Braun- schweig bei, betreffend Brockhaus' KonversationS-Lexikon. Neue revidirtc Iubiläums-AuSgabe von 1901. — Der dritte diesjährige hiesige Jahrmarkt, der sogenannte Michaelis markt, findet Sonntag, Montag und DienStag. den M-, 2l. »nd 22. Oktober statt. Sonntag, den 30. Oktober, darf da« Anspackcii »nd AuSlegen der Maaren nur in der Zeit von Vormittags 11 bis Abends S Uhr erfolgen. — Morgen leiert Frau Eleonore Mintzlaff b 1870/1871 iah die in den Kr /borgen feiert Frau Eleonore straße 18. ihren 85. Geburtstag. Greisin ihre U Söhne und 1 Schwiegersohn irr. Scheffel, ah die brave den Krieg gegen
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