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Dresdner Nachrichten : 05.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190111058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19011105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-05
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1901
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Dresdner Nachrichten. 307. Seite L. MM Dienstag, 8. November »001 Grundlage entbehrt habe. Die daverisihe Regierung treffe ein« Miffchuld. da sie zu williäbiig gegenüber Beilin aeweien sei. Zweisello- iei Bayerns Awirr-Reieivatiecht veilctzt. Korbl »Dem.) nimmt dem Vorredner zu Hieraus wird die Weilerderathung aus invrarn vertagt. Wie». (Priv-Tel.) Heute Boruiittag wurde bei einem Ossizirrduell im Ltadtwaldr Leutnant Hilbedrandt von der ätldarrillerre vom Leutnant Bwskowitz vom unfanierie-Negunent Nr. 147 durch einen Schutz iu den Unterleiv ichrv« verlebt- Der Tod ii« wahrscheinlich. W i e n. iP>iv -Tel) Der als I älIcher de- TrnllungSbiich. ulSjuaü im Falle Wnllbuig in Innsbruck verdaitete stellenlole Pkivaloranttr Staubinger hat beute gestanden, die Fälschung au-- gesüdrt zu haben. Wie». Das „Fremdenblatt" demrniirt die Meldungen über die Haltung der Domiu-DamptschiffsahltSgeiellichast in der Frage der Erneuerung des SubventionSvertrayS. insbei andere dag »e gezwungen iei, nut der ungariichen Regierung wegen Berichniciz- ung mit der ungarischen DampsichiffjahltsgeicUschau zu verhandeln. Paris. iPriv.-Tel.> In RegicrungSkreisen ist ma» der '.'ttisicht, das, die Anwesenheit von englischen, deutschen und italienischen Kriegsschiffen in türkischen Gewässer» der Kund gebung Frankreichs noch einen ernsteren Eharakier ver leihen und die Pforte veranlassen werde, Frankreich volle Ge- uuglhuuna zu geben. Die von Frankreich geplante Kundgebung in läuimtlichen Großmächten angezeigt worden. Es heißt: Ter Sultan habe die »ochwendigen Eiitschädigungsgelder dadurch er- halte», daß er dem deutschen Syndikat in Kleinasien neue Kon zessionen gemacht habe. — Die Versuche, die in BourgeS mit der von dem Altillcrievssrzier Ravo» elsuudene» Kanone vorgawmmen wurden, ergaben glänzende Resultate. Leutnant Ravon wurde vom Krrcgsuilnitter beglückwünscht und sofort ,um Kapitän enrannt. — Wie a>rS Djiouti gemeldet wird, be absichtigt der NeguS Menelik, nächstes Jahr eine längere Reise nach Europa zu unternehmen »nd sämmtliche Hauptsiädte zu besuchen. — Die Regierung erwägt den Plan, Algerien mit dem französischen Sudan und den übrigen afrikanischen Ko lonien mittels drahtloser Telegraphie zu verbinden. Rom. Der Papst empfing heule den Weihbischof von Straßburg, Baron Zorn v. Bulach Rom IPriv-Tel) Der H erz o g d er A bruzz en wird Mitte Februar einen neuen Lerjuch zur Erreichung des RordpolS von Alaska auS machen Haag. iPriv.-Tel.) Es verlautet, die Umgebung des Präsidenten Krüger wünsche, daß dieser zur Schonung seiner Gesundheit de» Winter in einem milderen Klima velbiinge. Ma» habe ihm gerathr». sich nach den« südlichen Frankretch zu begeben, doch iei noch nichts beschlossen. Wenn der Pcöndcnl ein willige, werde er Hilvcrium noch im November verlassen Haag. iPriv -Tel.) Die gegenwärtige Konseienz der Buren- nihrer steht, wie veisichcit wird, mit der angeblich bevorstehenden holländischen Friedensver Mittelung im Zuiainmen- hange. Brüssel. lPriv.-Tel.I Der neiigeborene Prinz wird den Titel „Prinz von Belgien" erhalten. Unter den zahlreich eingelanfenen Glückwunschtelegrammen befinde» sich solche des Deutschen Kaisers, des Kauers von Oesterreich, des Königs von Sachsen, des Großderzogs von Baden, des Pri»r>egenicn von Bauern :c. Die Gebnit des Prinzen ist der Bevölkerung durch Maueianichläge bekannt gegeben. London. iPriv.-Tel.) Eine große Volksversammlung von etwa 1000 Männer» und Frauen wies mit Enliüslung in einer Resolution die Verleumdung deutscher Krieger durch Chaiiibcrlai» zurück, Glasgow. iPriv.-Tel) Ein beute Vormittag veröffent lichter Bericht über den Ausbruch der P e st stellt fest, daß der Stand der Krankheit unveränderl ist. Die Zahl der Fälle im Hoivital bleibt aus 4 belchränlt. Bis irnt sind kerne die Schiff fahrt denil»e»de» Anordnungen getioisen worden, dennoch ziehen in vielen Fällen die Schinseigeuidümer vor, ihre Schrsse nach anderen Hase» ais nach Glasgow zu senden Simia. 32 Man» vom 17. bengalischen Lanzenreitrr- Regiment. die eine Wegebaukoininiino» begleileien, wurden gestern von MakiudS angegriffen. 13 Scavohs sielen: eine Anzahl 'Mahiud ioll gefangen genommen sein. Berlin. IPriv -Tel., An der b en t i g e» B v r s e konnte wieder für die überwiegende Mehrheit aller maßgebenden Effekten keine erste Notiz feslgeslelll werden. Eine gewisse Beachtung fanden nur Moittanwerlhe und zwar Hiittriiaktte» aus verein,eile bessere Nachrichten des'In- und Anstandes Kohlenwerkhe ans kälteres Wetter, daS eine Belebung des Geichaiis in Hausbrand erwarten läßt, fester. Von Banken lamen uni 12 llhr nu> HundelS- anidcile zur Notiz. Deutsche. Darmslädter »nd Nalioualbauk wurden überhaupt »ichi »otirt. Bei den iibiigen Bankwerthe» neigte» die Kurse zur Abichwächung Eiienvuhnen still uud wenig veiänderl. heimiiche umiatzlos. Bergweile gut bebauvtei. Fremde Renten meist schwächer, heimische Anleihen behauptet, Kasia- industrievaviere schwach. Tie Boise ichlog lehr still. Piivat- diskont 3 Proz. — Ter G e t r e i d e - Markt setzte in Folge des plötzlich eingetreteiie» kalken Weilers seit ein. Weizen und Roggen waren 0,25—0,50 Akk. hoher, doch blieb daS Geschält ruhig, da die Unternehmer sich vorläufig noch zuiückhatte». Waarenangedot knapp. Die ohnehin nicht rentablen rmniche» Offerten stellten sich in Folge erhöhter Frachtsätze nach Hamdurg noch lheurer. als in de» letzten Tagen. Mehl unbeachtet. Bon den ausländischen Getreidebörsen ivurde meist erhöhte PieiSnvtir- ungen gemeldet, Hafer und Mais fest. Rüböl leicht gebessert, aber ehr still. Spiritus unverändert. 70er loco 32,00 Ml. Die Börse schloß für Getreide i» Dezembenveizen fest, 1 Mk. höher. Sonstige Lieferungen beider Brotkrüchle geichäslsloS. - Wetter: Kühl, nebelig, Nachtfrost: Nordoslwind Frankfurt u. P«. iLchtuft. «revn oa. ISd.OV. tirkomo —. rredner Bank —Staal-badn —. i-omftarden Laurahuue —. Unz-ar Gold —Portugiesen —. SejchairSIos. V«rtS. k8 Uhr »taLm. irnre 100.70 ^tüNene, 66.—. Lvan,e, 63.67»,,. Porlugreien 25,90. Türken 23,35. »urkenloose 99.75. Otiomandank ülb.—. sraakz-öahn —. Lombarden —. Träge. Larrs. Produkrenuiarkr. «senen ve» Lktbr. 20.70. oer Jan."April 22.1V, fest. äpinruS oer Oktober 27.75. per MauLugust 26.-, b«h. NUbäl per Oktober 60.-, per Januar. 2LprU üv,—. ruhig. Amsterdam. Produkten»Bericht. per Aovbr. , per März — geschast-lo«. Roggen oer Mär, 121.—. oer Mai fest. London. Produktenmarkt. Setrerdemarki fest. Wei;en: Tendenz zu Gunsten der 1au»er. MarS reLt lebhaftes Geschäft, schwimmender MalS mituuter »/, theurer an- ^eooteii. — Letter: Lat^ —.Ueber Rennlvort uud Laude hakt die „Schles. Ztg. van einem sächsi crne Zuschrift, in der u. A. nochdrucksvoll au züchtet das englische Vollblut «it wvrioe. sich für Rennzweck«, für im Entserntesten darau. ^ LS LLA.K lackst, in ihrer Entwich seroeiucht e» r a Plerdezüchter rt wird: »Mau ^ nähme«, ledia- t. und denkt nicht hebe», «u- den tart erscheinen, uud bluten gp. OerUiches mrd Lächsischcs. — Am Sonntag Vormittag wohnte» Ihre Majestäten der König und die Königin dem Gottesdienste in der Schloß- kapelle zu Sibhllenort bei, während Se. König!. Hoheit Prinz Georg den i» der Kirche zu Lniigcwiese besuchte. Zum Nach- niittagsthee deim Königsvaar war der Kardinal-Füisthischof Dr. Kopv aus Breslau mit Einladung beehrt worden. Gestern jagten der König und Prinz Georg mit den Kavalieren vom Dienst auf Steiner Revier. — Für heute haben der Herzog und die Herzogin zu Trachen- berg^ eine Einladung von den Königlichen Majestäten in Schloß Sibyllenort erhalten. ^ — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde kehrte am Sonntag Abend von Primkenau nach Sibhllenoit zurück. — Aus Anlaß des Namenstages Ihrer Majestät der >l önigin wurde gestern Vormittag um 6 Uyr das Wecken — so genannte große Revcille — durch das Trompeterkorps des l. Acld- orlillerie-Regiinents Dir. 12 aus dem Wafsenplatzc der Altstädtcr Hauptwache und vom Hoboistenkorps des 1. lLeib-I Grenadier- Regiments Nr. 100 im Palais auf der Parkstratze ousgesührt. — Frau v. Malortie geb. Komtesse Einsiedel ist gestern Nachmittag als Gast des Köniasvaares in Sibhllenort eingetiosfe». — Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Lehrer an der 11. Bezirksichnle in Dresden Herrn Friedrich August Theodor Galle für die von ihm am 26. Juli in Klein zschachwitz bewirkte Errettung eines Kindes vom Ertrinken die „lbcriie Lebensrettungsmedaille verliehe» worden. — Der Herr Krlegsminlster Edler von der Planitz trifft am 8. d. Mts. in Leipzig ein, um Kasemementsbauteil in Augen schein zu nehmen. — Am 3. d. Mts. verschied hier im 72. Lebensjahre Herr Oberst a. D. Hans Ludwig von Schönbera-Poetting. Der Verstorbene, Ritter des Militär - St. Hetnrichs« Ordens und des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, gehörte zuletzt dem 103. Insan- terie-Regiment an und nahm 1878 seinen Abschied. Die Einseg nung der Leiche erfolgt heute Mittag 12 Uhr, die Beerdigung morgen Nachmittag 3 Uhr in Liebstadt bei Pirna. allen erdenklichen Fehlern, tkiere zur Zucht »«omen. , üge. welch» der «inen Rasse «i » vor» »u «« Lan , erläutert? und ^em schließe» sich ür gan^/Denljchland recht Bin« einstimmig an." Hierzu bemerkt di, „Schles. Ztg": „Ganz so schlimm, wie die unseren, früheren Erörterungen beijlimmende Zu- Ichrist schildert, ist es ja glücklicherweise noch nicht, rmmerbin aber zeigen die vorstehenden Ausführungen, wie tief und weitgehend di« Befürchtungen sind, welche die moderne Entwickeiung de« Renn- sports hervorgerufen hat. Einzelne Pnvaigestüte, wle diejenigen des Herrn v. Oertzen in Mecklenburg, de» Freiherr» v. Münch» Hausen in Thüringen und zahlreiche andere bleiben auch heute »och bestrebt, starke, korrekte Körpersormen mit Rennsähigkett zu vereinigen, und sie Alle haben ja auch das glänzendste Borbild m dein vom Grasen Lehndorff so musterhaft geleiteten Graditzer Gestüte. Die Graditzer Vollblutpferde mit ihren großen, kräs- lijien. korrekten und meist auch edlen Formen sichern der Landes- Pferdezucht heute noch das erforderliche Material in tadelloser Güte. Aber schon mehren sich die Stimmen, die dem Oberland- siallmeister Grafen Leyndorff die heftigsten Borwürfe machen, daß er nichts mehr leiste, well die Erfolge deS fiskalischen Stalle- aus der Rennbayn in den letzten Jahren nachgelassen haben. Das Graditzer Gestüt, welches die Forderungen der Landesvserdezucht selbst unter Hintansetzung der größeren Rennsähigkett. d. h. größeren Schnelligkeit, in anerkennenswertder Weise vertritt, hat ledoch höhere Ausgaben, als Derbosieger mit Knochenseblern zu züchten. So lange Graf Lehndorff an seiner Spitze steht, kann die Landespferdezucht ruhig und unbesorgt sein: der heutige Ober- lanLslallmettter wirb sich die Bestrebungen des modernen Renn- fporls nicht über den Kopf wachsen lassen. Aber di« Gefahr liegt vor, daß einmal in hoffentlich noch recht weit entfernter späterer Zeit sein Nachfolger nicht dieselbe Macht und Kraft, nicht den selben Scharfblick und Muth haben könnte und im Kampfe gegen den Strom erlahmte. Dem gilt es vorzubeuaen und gegenüber den Gefahren, welche der moderne Rrnnsport für di« Landes- pserdezucht im Gesolge hat. rechtzeitig mobil zu machen." — Einer Deputation, die vor einigen Tagen bei Herrn Staalsminisier v. Metzsch im Aufträge des letzten Bezirkstages des Bezirksvereins Sachsen im Deutschen Fleischervcrbande unter Führung des Bezirksvereins Vorsitzenden Herrn Gustav Nictzschinann aus Leipzig wegen der Abänderung des Ge setzes üoerdie staatliche Schlachtviehversicherung vor- slellig geworden war, ist vom Minister eine wohlwollende Be achtung der Wünsche des Fleischergewerbes zugesagt worden Wen» auch eine Aenderung deS fraglichen Gesetzes mit Rücksicht auf die kurze Zeit des Bestehens nicht in Aussicht gestellt werden könne, so lasse sich doch vielleicht durch Regulative den Wünschen der Fleischer Rechnung tragen. Die in Betracht kommenden Punkte sind: sj Ausscheidung der Nothschlachiungen und Er- richtung einer besonderen Bersicherungsabiheilung hierfür: b> Erhöhung der Entschädigung aus den wirklichen Einkaufs preis: Mitwirkung deS Fleischergewerbes in der Verwalt- ung. Die zur Begründung dieser Anträge ausgearbeitete Denk schrift ist dem Minister unterbreitet worben. — Die Studirenden der höheren Semester der Bau- Jngcnieur-Abtheiluna unserer Technischen Hochschule desichliaieil dieser Tage unter Leitung des Herrn Professors Lucas de» seiner Vollendung entgegengeyenden Bau deS zwilchen Wechselburg und Burgstädt gelegenen LbcllcS der neuen Eliemnitzlhalbahn. Die Bauten dieses Sireckenlheiles, welche unter Führung des Bau-Inspektors Fritzsche und der Ingenieure der Bausektion Burgstädt in Augenschein genommen wurden, er- regten lebhaftes Interesse. Insbesondere wurde die Aufmerk samkeit der Besucher gefesselt yurch die großen Erdarbeiteu, die Stützmauer- und die Hochbauten auf dem Anschlußbahnhos Wechselburg, durch die bis 40 Meter weit gespannte» gewölbte» Brücken, bei denen das Gleis ohne Vermittelung eines Kies bettes direkt auf dem Mauerwcrk auflagert, durch die zahl reichen in der Aufstellung begriffenen eisernen Traawerke und durch eine bereits fertig gestellte, nach dem System Hennebigue in Äeton-Eisen-Konstruttion erbaute Wegübersiihrung, sowie durch den nahe vollendeten 240 Meter langen Tunnel. — Tie Sektion für F o rt b i l d u n g s sch u l w es en des Pädagogischen Vereins hielt am 30. Oktober Abends 8 Uhr in den „3 Raben" eine gut besuchte Sitzung unter Vorsitz des Herrn Dirigenten Hcyde ab. Zunächst wurde Herrn Stadtrath Som-- bart-Mcigdeburg sür unentgeltliche Uederlassung einer größeren Anzahl Broschüren: Ueber den Einfluß des gewerblichen Schul wesens usw. zu Protokoll gedankt. Zur Benutzung im Unterrichte wurden empfohlen und lagen zur Einsicht auS: Franke, Wirth- schciflskuilde. Rücklin, praktischer Geschäftsbetrieb, und mehrere Zeichcnwerke. Herr Direktor Rasche, Cotta, hielt einen an regenden Bortrag über Gesetzcskunde und Äirthschaftslehre in der Volks- und Fortbildungsschule. Zunächst wies er nach einem ge schichtlichen Rückblicke die Notywcndigkeit dieses Unterrichtes nach, da die heutige staatliche Entwickelung eine bedeutend höhere politische Reise erfordere, als sie jetzt die breiten Volsmassen de- sitzen. Dieser Unterrichtsstoff dürfe in der Volksschule wie in der Fortbildungsschule nur als eine vorsichtige Ergänzung der bestehenden Stoffe austreten: es sei nur Unentbehrliches und wahrhast Bildendes zu bieten. Bei der Darbietung hüte sich der Lehrer vor einer trockenen wissenschastlichen Lehrweise und indivi- dualisire so viel wie möglich. Nach reichem Beifalle wurde in die Diskussion eingeireten, aus der hervorging, daß man beiden Unter richtsfächern in der Fortbildungsschule wohl eine größere Selbst ständigkeit gestatte» will, daß sie aber nicht systematisch betrieben werden, vielmehr nur in Verknüpfung mit dem gelammten Unter richte austreten dürfen, dessen Mittelpunkt in Fachschulen die Ge- werbekunde, in öffentlichen Fortbildungsschulen der Deutschunter richt lLesebuchl bilde. — Sodann berichtete Herr Lehrer Hübner, 23. Bezirksschule, über den 2. Sächsische» Fortbildungsschultag am 29. und 30. September in Ehemnitz, im Besonderen über die beiden Borträge der Hauptversammlung: „Fortbildungsschule und Volksschule" und „der Zeichenunterricht in der Fortbildungs schule" und forderte sür den Zeichenunterricht, daß das Fachzeichnen schon im 1. Jahre berücksichtigt werde. Im Anschlüsse an den ersten Vortrag über die erziehliche Ausgabe der Fortbildungsschule wies der Vorsitzende aus alle Vereine und Institute Dresdens HIV, die sich die sittliche Bewahrung der männlichen Jugend zur Aus gabe machen: Jünglingsverein. Christlicher Verein junger Männer, Turnverein. LehrlingSheim, Herberge zur Heimath usw. Außerdem wurden noch die Frage deS Abendunterrichts, die Be zahlung der Fachlehrer u. A. gestreift. — Die Diielt onen der Hamburg-Amerika-Linie, des Norddeutschen Lloyd und der Woermann-Linie. haben sich bereit erklärt, aus ihren Dampfern Weihnachtssendungen in mäßigen Gienzen sür die in Kiauticho», aus den Schiffen in Ostasien. in Westindien »nd in Wellafrika befindlichen Marine- angehöligen siachlsret zu befördern. In gleich entgegenkommender Wei>e haben auch die Speditionsfirmen Matthias Rohde u Co. in Hamdnrg und Matthias Rhode u. Jürgens in Breinen es über nommen. die Packele zu sammeln und gebührenfrei zu spedire» Die Packete sür Ostalien. die zunächst btS Shanghai und von dort bis Tsingtau mit de» Küstendamvfern der Hambiirg- Amerika-Linie kostenlos befördert werden, müssen bis iväiestens 8. November (für de» Tampser „Prinz Heinrichs bei Matthias Rhode u. Jürgens in Bremen angeliesrrt sein. Sendungen nach Äestafrika können mit den am 10. und 25. November von Hamburg abgehenden Dampfern der Woermann-Linie nach Kamerun, solche nach Westindien mit dem am 16. November und 1. und 16. Dezember von Homburg nach Curagoo (und S-. 12.. 16.. 20 . 24. und 28. November und Dezember nach St. Thomas) abgehenden Dampfern der Hambiirg-Amerlka-Linte befördert werden. Diele Packete müssen spätesten- 6 Tage vor Abgang der Dampfer bet der Speditionsfirma MalthiuS Rhode u. Eo. in Hamburg elngehen. Die nach Ostasien zu befördernden Packete sollen dem Gouvernement Klaukschou überwiesen werden. Es ist lndeß durch eine schissswelse getrennte Unterbringung der Packete Fürsorge getroffen worden, daß sie schon unterweg- an etwa an- gelrosfene Schiffe abgegeben werden können. Die sür die west Lcchnischen Hochsc afrikanische und westindische Station bestimmten dem Gouvernement tn Kainriun drzw den a» druiichen Konsuln zur Ausdrivahrnng bdrigrben Für'dst Autichrtlt är Körnte dünt iolgrndwV Pari Schulde. WUHelm-daven. Rooustraße 7.1 8. Srebatalllvn- Ll.ina.tau" oder: ^Lr den! Schultz auf S. M. S. „Vinrta" Lnraoao — Konsulat" — Die Adresse ist mit deutlicher Schrift, ' und nicht aus Eliauriles zu letzen Dl« vegleitabll dem Abschnitt neben «tuen kurzen Inhaltsangabe de- Bo Zuiatz enthalten: DethnachtSfendung. Zur frachtfreien ung jugelasfen. — D>« Studentenschaft der Königl. Sächsische» chul« veranstaltet Montag den U.Do- Ehrung ihre» verehrten Herr« Geh der nack 43jäbriger Thatigkeit als wohlverdienten Ruhestand getreten . jetzigen Technischen Hochschule hat sich Prosejsor Heyn unveraangllch«- Verbleust erworben. — Der Zug stellt stck halb 7 Uhr aus der Johann-Georgen-Allee aus und wird sich durch folgende Straßen bewege«: Zinzendort-, Lüttichau-, Gldonien-, Werder». Lindenaustraße. an der Tech- izischen tzoschule vorbei »ach der Wohnung des Geleierte», «chweizerstroße, dann Hohe-, Eisenstuck-, Lieksigslraße. an deren Ende auf dem Grundstück der Dresdner Ballgesellschaft die Fackeln zusammengewürfelt werden. - Der vorgestern tm Saale de- BereinsbausrS vom Stadt- verein sür innere Mission veranstaltrte die-jährige erste volks- tdünn 1tche griechische Dichterabend aalt Homer- Odyssee. Der Oberlehrer am Neustädter Königl Gymnasium Herr Prof. Dr. Hantel hatte sowohl den einleitenden Bortrag als auch die umsänglichen Reeltationen übernommen. Er fiidrte u. A auS: Ilias und Odyssee seien die ersten dichterischen Schöpinngen, die der arsiche Vvltsstamm hervoraebracyt habe. Durch dir Kntik der Neuzeit sei unwiderleglich bewmen, daß beide Werke nicht den Anfang der griechischen Poesie dafftellien, sonder» vielmehr als der Abschluß einer lange» Entwickelung-Periode zu betrachte» leien. Bereits im 7. Jahrhundert v. Cbr. habe der Sagenkreis, der sich lim die Berichte der Kämpfe in der trojtschen Ebene geschlungen halte, den Umfang und die Fassungen an- gciwmmrn, »am denen er im ti. Jahrhundert dann schriftlich niedergelegt wurde. Zwilchen die Darstellung de- alten Stoffes drängten sich aber dem Dichter überall Züge au- seiner Zeit, so daß sich auS den Even ein Bild der soziale» und politische, ktunarn konstruiren lasse Na» erfahre ü. A.. daß die Viehzucht tn yöchner Blüthe stand, der -«»ritte - - istände der Zeit der Entstehung der " ' ^ die Vichzi Ackerbau schon bedeutende Fortschritte gemacht. Wein uird Obst gebaut wurde und da» Handwerk sich zu regen begann: die Her fahrt war allgemein bekannt, die Kaufleute sorgten sür den Güter austausch, doch war ihr friedliches Gewerbe von den Edlen d«S Volkes verachtet, die Ebe war heilig, denn »och nicht hatten orientalische Sitte» die Stellung des Weibe- herabgedrückt. Dt« Zeit der Entstehung der Epe» sei eine kriegerische gewesen, von Kämpicn ließ sich das Volk am iiebste» erzähle». Homer habe in den Epcn seinem Volke seine Götter geschaffen, ja dir Epen verträten bis zu einem gewisse» Guide die Stelle der heiligen Schriften. Aber die kvmerilche» Götter seien erhöhte Menschen, ihr Denken und Empfinden, Handeln und Leiden irt menschiich. In der Ldyssec sei die Gottheit tieser und geistiger auigeioßt als in der Ilias Ter Gedanke einer Vergeltung noch dem Tode lasse sich nicht erkennen, de, homerische Grieche hänge mit allen Faser» seines Daseins am Irdischen. Konventionelle Lüge und übrilünchte Höflichlm fehlte» den homerischen Gestalten, die offene und naiv« Natm- kinder seien. Die Odyssee sei da- Gemeingut aller Hellenen ge wesen. Was Homer seinem Volke, dem Alterthum und der ganzen Kiilturwelt geworden, das lasse sich nicht ermessen. Nie hätten Wahr heit. Klarheit und Schönheit sich wieder zu solch' tnnigem Bunde gesellt, wie in Ilias und Odyssee. Der Herr Vortragende rezitirte iodan» mit bestem Gelinge» m klarer und verständlicher Weise die Gesänge 6, 14. 2l und 22 auS der Odyssee, welche die Kapitel „Odysseus und Nausikaa", „OdysseuS und Eumäus und den „Freiermord" behandeln. Eine freudig begrüßte Abwechslung in das Progiamin brachten die Vorträge mehrerer Stücke aus Bruch s „Odysseus". Zunächst sang ei» Barltvnist. Herr Nielsen, niit bcachtenswerthcm Stimmenaufwand den Gesang des Rhapsoden „Zehn Jahie säst sind's". Tiefe» Eindruck erzielte Frl. Alberti inil dem Liede der Penelope „Ich wob dies Gewand mit Thräne» am Tage". Zum Schluß sangen Frl. Alberti und Herr Nielsen das Duett zwnchen Penelope und Odysseus „Heil dir, mein Gatte" »nd ernteten damit lebhafte» Beifall. Die Klavierbegleitung führte Herr Hochschullehrer Kötzichke in bester Weise aus. — Der nächste Dichterabeiid findet am 8. Dezember statt und soll dt« Lekaniil- ichajt mit der griechische» Lyrik vermitteln. — An den verschiedenen Straßenkreuzungen waren gestern Zähler thätig, um eine allgemeine Äeichirrzählung vor zuncinnen. Diese Maßregel ist vom städtische» Tiesbauamt ge troffen worden, damit ein lleberblick aus die Abnutzung und die Verkehis»le»ge der einzelnen Straßen gewonnen werden kan». Gleichzeitig toll diese Zählung sür die diesem Amte unterstehende Straßeiiremiguiig und deren maniiigfache Anforderungen Aus- iclsiüjse gcde» An de» vier Montagen des Monats November wird sie von Mannichatten des genannten Amtes aus mehrere» Hunderte» über das aanze Stadtgebiet vertheilten Stellen wieder- bolr vvraeiiomme». Die Ergebnffse weide» jedoch nicht veröffent licht, sondern nur verwaltungslechniichen Zwecken nutzbar gemacht — Die Guttempler-Loge „Westend" veranstaltet« am Sonnabend im Saale des Bürgergarten in Löbtau eine» Familienabend. Viele Ordensmitgliever auS Dresden. Vertreter oer Behörde und Gäste ivaren erschienen. Der Dresdner Loaen- Gcsangverein des I. O. G. T. erössnete den Festabend durch das Lied „Stimmt an mit Hellem, frohem Klang, woraus der Vor sitzende der Loge die anwesende» Gäste und Mitglieder begrüßte und seine Freude über den zahreichen Besuch ausjprach. Der Ver- treter der Großloge, Herr Prokurist Schleinitz, wie- darauf bin. von welcher Wichtigkeit, ja von welcher Notwendigkeit die Be strebungen der Guttempler-Logen sür den Einzelnen, für die ^aniilieii, ja sür das ganze Volk seien und legte im Anschluß daran Iwcck und Ziel der Guttempler klar. Es folgten wechselnd T. usw ithcrvorträge, heitere Couplets. Lieder de- I. O, en Schluß bildete ein Ball. — Eine unerwartete Ueberraschung wurde am vergangenen Sonnabend einer zur Zeit hier wellenden fürstlichen Perwnllchkelt zu Theil. die nur ganz wenig Leuten von Angesicht bekannt sein kann und sich bei Ihren Spaziergängen ganz uner- könnt glauben mußte. Der betreffende Herr hotte an v«n er wähnten Tage Nachmittags die Absicht, in Begleitung einer jüngeren Tome einer aus der Bankstraße wohnhaften Gräfin F. einen Besuch zu macheir. Er hatte schon in verschiedenen Häusern vergeblich nach der Wohnung der Dpme gefragt und wußte da- her nichts Besseres zu thun, als. m fremdländischem Dialekt, einen gerade deS Weges kommenden Herrn onzusprechen mit der Frage, ob ihm vielleicht die in der Nähe befindlich« Wohn ung jener Gräfin bekannt sei. „Henau nicht, KaiserliLe Hoheit: ich werde mich aber sogleich näher unterrichten!" Der Frager, se. Kaiser!. Hoheit Großfürst Michael Nicolajewitsch von Rußland, blickte bei dieser Antwort seine vegonte Begleiterin auf's Höchste erstaunt an darüber. Wie es möglich war. daß der Angercdele. den er selbst noch nie gesehen, ihn genau kannte, obgleich dies kaum bei 10 Menschen in Dresden vorauSzusetzen war. Die Wohnung der erwähnten Gräfin war sehr bald er mittelt und Se. Kaiser!. Hoheit verabschiedete sich von seinem Berather mit Worten deS Dante» in liebenswürdigster Weise — aber immer noch sichtlich erstaunt über die große Menschen kenntnis, mancher Herren in Dresden. — Und die Lösung des Rüthsels? — Der Berather war ein Redakteur der „Dresdner Nachrichten", dessen Spezialgebiet di« Kenntniß fürstlicher Per sonen ist. — Der Bauwissenschastliche Verein „Motiv" besichtigte am Freitag die Steingiitsalink der Firma Villeroy u. Bock in Drsden-Neustadt m vollem Betrieb« unter Führung der technischen Beamten dr» Etablissements. Mit den großen Rol stofflagern von Thon, schwedischen und norwegischen Feldspai sowie Flintstein beginnend, wurden die Brennöfen, in denen Flintsteine behuss leichterer Zerkleinerung gebrannt Iperden, sichtigt Bon yier gelangt da- Rohmaterial weiter in die ver schiedenen Kollerginge und tn die Trommelmühlen, m denen unter Beimengung von Thon und Wasser «tn« feine schlammig« Masse erzielt wird. Der Rohstoff wird nun vermittels Kupfer- rohrleitungen unter starkem hydraulischen Drucke ür «tt presse von allen Fremdkörpern und von dem Wasser »!
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