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Dresdner Nachrichten : 05.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190111058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19011105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-05
- Monat1901-11
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- Dresdner Nachrichten : 05.11.1901
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LerugrgrMi: Di» .DnjsESto^rM«»n" l «»«««: di« v«,i«l>«r u, r>««a u»» dn ni-btzn, Um,«du«. « di« Mrck «larve «otm «t«r LommiiNmiLr« «rtolat. «rbaltm da« BlMI an Wocl>kuia^», dl« »M-ui L«m. odrr S«i«n«« i»!«,. ^ m »««> ri,«ll»n»«abm «M»»« und tu,«v«lll. Mir ,in„ia»d>n «chrtt- Mil« l«üi« LerdckdliLkit. p«r»I»r«ck>anl»l»tz: »Ml «r.u mcd «r.X»»«. r«I«»r,««.»dr«ii«: «»chetcht«» »««»de» SerrMel 1856 vor voltUI -Vorknut der vamooliul-^kbrUr ^ItmLrict 6 AI, ^0I*8vlI2^2, Sofliotsrult' I kl«t«t ln essokwaellvollsr Xuekütlnan^ unearoirt« un<j srarnirt« llüt« aaeti elgsu«,, aovis?»rt»or, lioaäariar uocl Wionvi- blcxlollaa.! Haupt-GeschLftrllell«. Marienstr. S8. tjosekLvsäeLMel i*OI »IU^t! L3ppl8e!i W>. g,i««i7' »^I dllllg«,! ffieljpiek Ls»»» W> Mk »k!M»U,LKM Lisi'- »u» b»»tOm vummi. dl»ise«I u. ktturoa ^vidor»r«kan6, b^Nlx v. ,ekr d»lrt»»r. ktHLÄronvorLcklutH-Sebeikea VV«trt»»r»rr, »5 Summl-.M«dkiIl vnd -Kjnxs erc. D«i«p>>,i,,«, lkeinkurckt Oeupolt, Orescken-^. Toklsuvk ^ss»Uu8 Wedückliek 8e« Lv, p«nt. «. I. »1«. »vleiielitiillM-tieLeiiMiuIe kür Ls«, elsktr. I-ickt, Petroleum, Lsrren. ki'nrt ksve^sl' 8>a»«r»itr«e Struss 70. I^riisun- u »>I«r »«IM»» — (-->!>!. Siider, Lupler. llSdrrux, Siicirvl vlo. >» iu>v«rlrt«jodlivd»r inii» vn4 b»-jk>M<>rvr KoLüiUwit. WU° VnklK VAAPPN l.sns!' lloelisslnsi' üslitselm u. s^üreli. kisüsntsl' ilnraz-, ttosen- u. fslztvtstvsss Avpmavn ?-p8eke!, »U»V»L»»»L VLL. ^ inMnmoümisn ksi'dsn liliü ^iML'-llslitätZN ru billigsten Ppöissn. tztvi,«ttvi8tr»88v LN. Nr. 307. -piegel: Deutsche KriegSsübrung in China. Hvfnachrichlen. Reiinivort und Pferdezucht, Schlachiviehversicherung. Fortbildungsschnliveseu. .'Der erste Liebhaber". Mnlhmaßlich- Witterung: Ruhig, kälter und trirbe. DicnStaq, 5. November 1001. Le» erste Prozeß Wege« der Hunneubriefe. Die ^unnrnbriese" — ein abscheulicher Ausdruck, den die ver einigten SchattirnngendeS antinationalen Radikalismus inderAbstcht einer Verunehrung deS deutschen Namens im AuSlande erfunden haben, gleich als hätten die deutschen Tmppcn in China sich wahrer .Hunnengreuel" schuldig gemacht — sind nunmehr endlich zur gerichtlichen Erörterung gekommen, nachdem die Verzögerung der Verhandlung bereits angefaugen hatte, Befremden zu erregen und allerlei unkontrolirbare Gerüchte zu zeitigen. Die Vorgeschichte dieses Prozesses liegt auf dem Gebiete der Machenschaften, die von radikal-sozialdemokratiicher Seite gleich nach dem Beginn der China-Expedition angezettelt wurden, um mit Hilfe von Briefen, die theilS renommirsüchtige unwahrhastige Soldaten zu Urhebern hatten. theilS aus europäischem Boden selbst von gewissenlosen Hetzern frei erfunden wurden und in denen furchtbare angebliche Grausamkeiten der deutschen Truppen mit behaglicher Breite ge- ! schildert wurden, die Ehre des deutschen Heeres in den Staub zu ziehen. Als die Entrüstung der deutschen Nation über die Mach wecke. die im ersten Augenblick nur zu sehr geeignet waren, auch auf skeptisch veranlagte Gemüther Eindruck zu machen und die öffentliche Meinung in Unruhe tknd Verwirrung zu versetzen, aus- flammte. stellte die oberste Militärbehörde im Reichstage die Nichtigkeit der gegen die deutschen Ossiziere und Soldaten erhobe nen Vorwürfe ausdrücklich fest und versprach gerichtliches Ein schreiten gegen die Schuldigen. Der ersle Prozeß dieser Art, dem nach der an Gerichtsstelle abgegebenen Erklärung des militärischen Hauptzeugen noch eine Reihe weiterer Verfahren folgen wird, hat jetzt in Stuttgart stattgesunden und mit der Verurtheilung des verantwortlichen Redakteurs des demokratischen .Stuttgarter Beobachter" zu 4 Wochen Gefängnis; geendet. Die Anwürse, die das genannte Blalt gegen die deutsche Kriegführung in China gerichtet hatte, waren dermalen niedrig, daß sie sich im Wortlaut kaum wiedergeben lassen. Zur Cbarakterisir- ung des Geschreibsels lei nur bemerkt, daß u. A. von „unerhörten viehischen Rohheiten" der deutlchen Ossitiere und Soldaten die Rede war; ferner hieß eS. daß durch das deutsche Verfahren, .aller j .Menschlichkeit, allem Cbristenthum Hohn gesprochen worden sei" und daß .Deutschland in den Augen der civilisirten Welt zum zweiten Rußland herabsinke. in dem die Knute herrsche". Für alle diese himmelschreienden Anklagen, die ein Deutscher oder Jemand, der sich io nennt, gegen seine eigenen Brüder, gegen lei» eigenes Volk In Waffen erhebt, konnte der Angeklagte nach keiner Richtung den WahrheitSbewieS führen, so daß er kläglich in sich zusammen sank und sich bei seiner.Vertheidigung" auf nichts Besseres zu berufen wußte. alS auf Geschäftsüberhäusung und .Neurasthenie"! DaS ist fürwahr ein betrübendes, ja ein niederschmetterndes Bild nationaler Charakterlosigkeit, für das man wohl vergeblich nach einem Pendant in einem nichtdeutschen Staate suchen dürste. DaS Gericht hat in der Urtheilsbegründung klar ausgesprochen, daß der Wahrheitsbeweis völlig mißglückt sei, und ist zu dieser Ueberzeugung im Wesentlichen auf Grund der Auslagen des Generalleutnant- v. Lessel, deS Kommandeurs des ostasiatischen KorpS, gekommen, besten Bekundungen um so Köder bewerthet werden müssen, al» sie in jeder Beziehung den Eindruck einer echt soldatischen Offenheit und Wahrheitsliebe machen Die Zeugenvernehmung deS Generals entlastet die deutsche Kriegführung in China völlig von den gegen sie geschleuderten Anklagen uud zerstört die Legende, daß ihr ein barbarischer Charakter angehaftet habe, von Grund aus. Wie fern dem deutschen Gemüthe so ungeheuerliche Dinge, wie sie in den .tzunnenbriesen" behauptet wurden, von Natur liegen, beweist u. A. der kleine, ober bezeichnende Zug, den General v. Lessel mittheilte: man habe in militärischen Kreisen anfänglich über die Briefe gelacht, da man sie für schlechte Witze hielt; erst als der Befehl kam, den deutschen Soldaten zu verbieten. Unwahrheiten in die Helmatb zu schreiben, habe man die Briefe ernst genommen Lei den Forschungen nach den Urhebern der Schriftstücke sei man dann schließlich auch auf die Spur einer regelrechten Fabrik von Hunnendrieken gekommen, die in Zürich ihren Sitz gehabt und die Briese vollständig von A biS Z so angefertigt habe, daß nur noch der Feldpoststemvel ausgedruckt zu werden brauchte! Der mit dem Wort leicht fertige Angeklagte vör den Stuttgarter Schranken ver mochte nicht einmal nachzuweisen, ob er einen „echten", d. h. wirklich von einem deutschen Soldaten in China geschriebenen und mit Unwahrheiten gespickten „Hunnenbrlef" als Unterlage seiner Schmähungen benutzt habe oder ob er das Opfer einer Lieferung aus der Züricher Fabrik geworden sei. In der Hauptsache läßt sich der Inhalt der Zeugenaussage des Generalleutnant» v. Lessel dahin zusammensasten: Plünderung, Raub oder Mord hat seitens der deutschen Truppen niemals statt« gesunden: ganz vereinzelte Ausschreitungen gegen da» Leben und Eigenthum von Chinesen sind mit der ganzen Schärfe deS KriegS- gesetze» geahndet worden und die Schuldigen verbüßen zur Zeit ihre Strafe in JestungSgesängnissrn: 2. Wehrlose, Greise. Frauen und Sinder sind niemals absichtlich getödtet worden: wenn hier und da «ine Frau erschossen wurde, so hat daS lediglich darin leinen Grund, daß eine Chinesin vo» einem Chinesen in der Klelduna schwer zu unterscheiden ist; L Nebergriffe von deutschen Offizieren gegen Untergebene sind nicht .massenhaft" vorgekommen, sondern nur in ganz geringer Zahl: im Höchstfälle sind nach der Bekundung des Zeugen 6 Fälle zur amt lichen Kenntniß gelangt. Hieraus geht unzweifelhaft hervor, daß die Gesammthaltung unserer Truppen ln China durchaus einwand frei gewesen ist und daß gewisse Excesse, die im Kriege überhaupt und noch dazu in einem unter so ungünstigen klimatischen und sonstigen Verhältnissen geführten ganz unvermeidlich sind, sich auf das denkbar geringste Mindestmaß beschränkt haben. Die Ehre des deutsche» Namens ist also glänzend gerechtfertigt aus dem Stutt garter Prozeß hervorgcgangen und unsere tapferen Heerführer und Soldaten haben die Genugthuung erhalten, daß ihre jämmerlichen Verunglimpfe! in der ganzen Nacktheit ihrer aut irrationale» Gesinnungslosigkeit vor aller Welt bloßgeitellt worden sind. Jrn Verlause seiner sehr umfangreichen Zeugenaussage kam der Generalleutnant von Lessel auch noch aus eine eigcnlhümliche Art der disziplinären Bestrafung deutscher Soldaten sowie aus die Angelegenheit der Pekinger astronomischen Instrumente zu sprechen. Was der General über dreie beide» Punkte äußerte, dürste vielleicht nicht mit der gleichen allgemeinen Zustimmung ausgenommen werden wie seine vorgedachten Erklärungen. In Betreff der astro nomischen Instrumente führte nämlich der Zeuge vor Gericht wört lich aus: „Die astronomischen Instrumente auf der Mauer zu Peking wurden allerdings als Kriegsbeute beschlagnahmt und zwar einmal wegen ihres Kunstwerthes und andererseits wegen ihres materiellen Werthes. Wir hatten den Befehl, öffentliche Werth- gegenstände zu beschlagnahmen, um die Kriegslasten zu decken." Hiernach sind unsere ostasiatischen Truppen auch bezüglich der Weg nahme der astronomischen InstrumeMe außer Verschulden gesetzt: denn ein von der heimischen Kommondobehörde ergangener Befehl muß selbstverständlich von den Truppenfübrern bedingungslos beiolgt werden, auch wenn er mit dem Völkerrecht nicht zu vereinbaren ist. Dagegen bleibt auf den verantwortlichen Stelle» in Berlin das Odium dieser Anordnung haften und man kann nur wünschen, daß die Sache noch nachträglich zu einer einwandfreien Lösung gebracht werden möge, damit auch in dieser Beziehung das deutsche Vor gehen in China von allen Seiten als ganz .reinlich und zweifels ohne" anerkannt werden muß. Der andere Fall betrifft die im Kriege und auch in den Manövern übliche militärische Ersatzstrafe für den strengen Arrest, die durch stundenweise bemessenes An binden an einen Baum oder Pfahl in solcher Stellung vollstreckt wird, daß der Angebundene sich weder sehen noch legen kann. Man hat demgegenüber vielfach die vielleicht nicht unberechtigte Empfindung, als liege in dem Vollzüge einer derartigen Strafe vor den Augen von Angehörigen einer minderwerlhigcn Rasse ein Mißgriff; außerdem kommt auch die Rücksicht auf die Aufrecht- erhaltung des deutschen militärischen Ehrgefühls gegenüber den fremden Kontingenten hinzu. Diele Erwägungen hätten am Ende dazu führen sollen, daß eine derartige Strafe lieber nicht in der Oessentlichkeit vor den Augen aller Vorübergehenden vollstreckt worden wäre. In jedem Falle steht daS Urtbeil fest, daß die Ebre des deut schen Namens durch die Kriegführung in China in keiner Weile, wie es die .Hunnenbriese" darzustellen suchten, befleckt worden ist. Vielmehr hat, abgesehen von den stets unvermeidlichen Aus schreitungen einzelner schlecht veranlagter Charaktere, das deutsche Heer in China in allen leinen Gliedern den ehrenvollen Ruf auf's Neue bestätigt, den ihm im l870er Kriege leibst unparteiische eng lische Berichterstatter vorantrugcn, indem sie schrieben : .Ter deutsche Soldat nimmt nicht einmal einen Apfel vom Baume." Die deutsche Humanität hat auch von chinesischer Seite dadurch Anerkennung erfahren, daß gerade deutsche Truppen vorzugsweise von bedrohten chinesischen Ortschaften zum Schuhe gegen Boxerbanden erbeten wurden: auch ist es gerade Graf Waldersee gewesen, der mit aller Energie und unbeugsamer Strenge darauf hingewirkt hat, daß die unchristliche und menschenunwürdige Behandlungsweise der.Kulis" in China, wie sie dort bei den Angehörigen fremder Nationen gang und gäbe ist, auf deutscher Seite ganz unterdrückt wurde. Trotz alledem hoben die Besudeln dcS ehrenvollen und untadeligen deutschen Namens die traurige Genugthuung. daß von ihren giftigen Ausstreuungen bei den Uebelwollenden irgend etwas hängen bleibt, und wäre cs auch nur der häßliche Ausdruck „Hunnenbriefe", der wohl fortleben und von allen Feinden Deutschlands im In- und Aus lande nach wie vor im krassen Widerspruch mit der Wahrheit in dem Sinne ausgebeutet werden wird, als habeTentlchland sich „Hunnen- thaten" in China zu Schulden kommen lassen. Oder sollten die radikalen und sozialdemokratischen Entrüstnngsmacher. die über die angebliche» deutschen „Schandthaten" so in Harnisch geriethen, jetzt ehrlich genug sein, die nachgewiesene Haltlosigkeit ihrer Beschuldigungen rundweg einzuräumen und für die Westeste Verbreitung dieser Auf klärung zu sorgen? Wer daS glaubt, kennt diese Art schlecht. Es ist ein schnöde» und verächtliches Verhalten, das derartige anti- nationale Elemente zur Schau tragen. Die Neigung zur Ver unglimpfung deS eigenen Vaterlandes und der eigenen Volks genossen auf radikal-sozialdcmokratiicher Seite ist eine der übelsten Erscheinungen in unserem öffentlichen Leben und bildet eine ebenso betrübend« wie hartnäckige Nachwirkung aus der Zeit unserer ehemaligen nationalen Zerrissenheit. Neueste Drahtmeldungen vom 4. November. INachtS eingehende Tevcicken befinden fick Seite ll.t Berlin. lPriv.-Tcl.I Zur heutigen Frühstückstafel beim Kaiser war Reichskanzler Graf Bülol» zugegen. — Die Ver eidigung der Rekruten des Gardekorps findet in Gegen wart des Kaisers für die Garnisonen Berlin und Spandau am 21.,. für die Garnison Potsdam am 22. d. M. statt. — Ter ..Reichsanzeiger" veröffentlicht, die Liste der Offiziere,. Mar:-- Aasten usw., welche anläßlich ihrer Theilnahme am ostasiatiichwi Feldzuge Orden unk Ehrenzeichen erhaben haben. E erhielten ». A. der sächsische Oberst v. Bosse, bisher beim Stabe des 5. ostasiat. Jnsanterie-Regimcnts, den Rothen Adlerordcn 3. Klasse am Bande und der sächs. Stabsarzt Tr. Pfitz mann, bisher beim ostasiat. Feldlazarett) Nr. 6, den Rothen Adlcrorde.i -i. Klasse am Bande. — Der als letztes Truppentransp ver schiff heimgekchrtc Llopddampser „Crefeld" hat etwa 170. de» Chincien nbgenommenc Kanonen mitgebracht. darunter 8«» moderne Krupp-Stahlkanonen, während die übrige», die aus de» Stadtmauern von Peking gestanden haben, 250 bis stOO Jahre alte Bronze-Kanonen sind. Es sind durchweg mächtige Rohr: von, 3 bis 4 Meter Longe und 40 bis 50 Centimcter Durch messer, die ein Gewicht bis zu 100 Eentner haben. Die Ge schütze sind reich mit ornamentalen Verzierungen versehen. Berlin, ttlstiv -Tel.) Graf Dön Hoss-Friedrich st ein ist von eineni Mitarbeiter des „Lokalanzeigers" interviewt worden Er erklärte, es ableknen zu müssen, sich von irgend einer Richtung vorschieben zu lassen, welche der Landwirthickaft den ihr noth wendigen Schutz versagen wolle. Wenn er 1894 ini Einzelfalle und ohne den gemeinsamen konservativen Boden zu verlassen, sich von leinen voliliichen Freunden aetlcnnt habe, io sei es geschehen, weil lene Abstimmung in internationaler Beziehung von bewnderrr Trag weite gewesen sei. Bei dem Vertrage mit Oesterreich habe er sich der Abstimmung enthalten. Als der Vertrag mit Rußland zu, Abstimmung kam, habe er sich geiagt. daß wir Rußland unter keinen Umständen das, was wir an Oesterreich bewilligt batten, würden versagen können. Ans die Frage, ob er die Situation in internationaler Beziehung diesmal für ähnlich zugespitzt halte, wie zu Beginn der 90cr Jahre, meinte der Graf: Mau höre ja vir! Geschrei ringsum, aber es erinnere au das beim Kubtäuf gc bränchliche Aus die eigentlichen Verhandlungen werde der Lärm seinen Einfluß hoben. Der Graf versicherte ferner, daß er an Acnderungen in der Besitzung hoher Reichs- und Staatsämtec in Folge der HandclSvertragsverbandlnngen ganz und gar nickt glaube. Gras Bülow iei der beste Manu, den wir haben, die Lacke durchzufechten. — Als Termin für das Inkrafttreten der Be kauntmachung. betreffend den Fett-, Wasser- und Salzgehalt derButter ist der 1. Mai n. I, in Aussicht genommen. — Gegenüber einer Behauptung, daß der Obermeister der Berliner Fle i > cker iun u n g Schmidt aus Jleischerkreffen allein als Sachverständiger zu der am 12. Oktober im Kaiser!. Gesundheit? amt stattgeiundenen Berathung über die Ausführnngsbestimm- ungen zum Gesetze, betreffend die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, zugezogen gewesen, wird offiziös konstatirt. daß neben ihm noch Lcrticier des FleischeigeweiheS ans Chemnitz und Braunschwcig geladen und erichiene» wäre», »in Auskunft über die in Betracht kommenden Veihältnisse z» ertheilen. Mitiheilunacn über den Inhalt der Bcrathungen verbieten sich durch den streng vertrau lichcn Charakter, den diese zur Jnfoimalion der Reichsveiivatrung berufene Versammlung lrug. — Zur weiteren Ausbildung der drahtlosen Telegraphie hat sich in Berlin eine besondere Gesellschaft. „Gesellschaft st">r drahtlose Telegraphie, Swtein Putt. Braun und Siemens u. Halske, G. in. b. H." gebildet. Mir dem Snstem Braun ist cs vor wenigen Tagen gelungen, zwischen Cuxhaven und Helgoland eine sichere telegraphische Verbindung herzüttellen. Kiel. iPriv-Tel.) Die Obermatrosin Genz und Schulz von der „Gazelle" sind vom Geschwader-Kriegsgericht zu Kiel von der Anklage des militärischen Aufruhrs rcsp des lhätlichen Angriffs auf den Maat Fiencke in Kuxhaveu frei- gesprochen worden. Beantragt waren 5 Jahre Zuchthaus und Entsirnung ans der Marine. Kiel. Zur Uitteistütziing des bei Vengeanccgrund ans Grund grrathencn nnsvchen Panzers .Pereiwsät" sind in der Nacht aus den 2. November „Hagen", am 2. November Nachmittags „Kaiser Barbarossa" in See gegangen. Kaffer Barbarossa kehrte nach zwei Stunden zurück, da das russische Panzerschiff inzwischen wieder mit Hilfe von Schleppdampfern srci kam und nach Norden dampfte. „Hagen" lehrte ebenfalls nach Kiel zurück. Köln. <Priv.-Tel.) Bei Menden u. Schwerte trat eine Lohnkürzung von 7,50 Proz., beim Mittelwalzwerke Schwerte eine lolche von jo Pro,, ei» Köln. <Priv.-Tel.> Der Schriftsteller Lenzer-Mnnchen. der Wechsil- und Urkundenfälschung im Betrage von 50 000 Mk.. lowie wegen Unterschlag» aeldern steckbrieflich verfolgt winde, ist worden. Ter Verhaftete trieb Rolf umber. E'ien a. d. N. (Priv.-Tel.) sowie wegen Unterschlagung von 1000 Mk. Buren ide. nt gestern hier verhaftet sich seit April unter dem Namen . . DaS Kohlenshndikat offerirt den Zeche» sür freiwillige FördcrunoSeinschränkung 1 Mk. Pro Tonne Enlschädigung. zahlbar nach Iahresschluß unter der Bedingung, daß die Zechen während der Lauer des Abkommens aus eine Erhöhung der Betheiliaungszifser verrichten. Tarmstadt. iPriv.-Tel.» Das Gekammtpräsidium der Kriegskameradschaft „Haisia" faßte gestern einen Beschluß, in welchem die Beschuldigungen Chamberlai n's gegen dasdeutsche Heer im Kriege 1870,71 mit tiefster Entrüstung zurückaewiesi» werden. München. Kammer der Abgeordneten. Beider' Berathnng des MllitäretolS kam auch die Theilnahme der bäuri schen Truppen an der China-Expedition zur Sprache Referent Wagner llib.) meint, für Bayern sei keine besondere Indemnität notbwendig. da der Reichstag und die ReichSrcgierung die Indemnität ausgesprochen haben. Frank lCentr.) hält nicht olle Bedenken iür beseitigt. Sachlich flehe allerdings das Recht insofern auf Seiten der bayrischen Regierung, alS sic nickt ander- handeln konnte. Hoffentlich wird noch eine Form gefunden, um dem verletzten BolkSgesühl Rechnung ru tragen. Naßler skons.) hält die Bedenken im Allgemeinen für zerstreut, v. Vollmar (Soz.) führt aus, daß die China-Expedition einer rechtliche»
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