Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901111502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901111502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-15
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese» «alt wird dev Lesen» von Drr»d« und Umgebung am Tage vorher bereit» als Vv I »V ^ AAZP ^VAb' NerugrgedM: —-»UjEU»'-. MOtich W«»»»«: !>,. Vkiicbn' ,„ Dretib«! und der nLUiiien Uinu'!>«n,. », di« eUaiL,uita dunb »laiiie ipiuv, odfrL-mmnstonar« -Nota'. «rtialln, dai 8>a» Mi Wixlikiitooett di> mwt au» Saun ad» iZten-a» »nlarn iu »nxi Ldkilau-aabcii »den»» und 2."»«»» ui«eiieU«. gür Rüeuaix »,nc,riu>idi,-r sa>rl>r- »ückc tllnc LcrdmdluIilcU. SernIvrkibaii'Lluh: «»t I «r. U und Str. «»Mi Lelearamm-Ldre»»«: «»chrtchten »redde». zugestelst, während e» die Post-Abonnenren am Morgen in einer Gesomm»anSgabc erhalte«. Zeigen-täns. ^»e^r:ünöe^ 18K0 Nevlao r»QN Lirpstl; LL Noiclzrrvdt. Die AmuNnne vl» Ankündlairnz» «tolat In derÜMvIaeickintSktell» IM» Net-enaniiLtimelieliui in Prettin, t>i-z RackMiNas« »Udr L»«n uns, «liirmli« nur Mariiniiraßi aa von II biL'/.l uvr Ti« l wailiai ÄIUN» .eile <co 8 KUVen! ra Pia. An siminaun»!» an» derPnaanette Zeile L- V'a. sie glvaitiae Zeile M» oder aui ^einen-- f>o P!». si'i Nummen, o„n IM» «Zeier tonen I t-ez, üivolline IVnino.eilen ov. liez. »-t und ao 4i>a. na>>, delondevnn Larii. .'iueinarilo- Äu'lrnü-' nur oe-i-n Ld'-dudbejüliluna. BcceaviuUcr weiden mit io Pi». de.cMnct. 8vdvr1 övÜDK juu. 8!siÜ6r8lvÜ6 ti ri'imier ^I8,r >1 Cr6VI'8p!Ll216. K. Sedünrovk'L wadil., Wil8l!l'li!!kl'8ti'. iNr ^ L„,,a-i ^ Elöffnung des Landlaas Quelle 7rndrder'cktl-. HoinachrichiLn. Landtag. Bczirlsverei» der Iohannstadt.! ,» «7^ ATT. »Ick. tN'irNkt Eoneerl der Gesell'chast für Littewtnr und Kunst Vortraasabend der Studenten,cdal » ^ ^ » . Die Vröff»um.q des vandtags. Der feierlichen Eröffnung des Landtags ging ein Gottes dienst tu der evangelischen Hotkircke vviauS. Der Bicepläsidciit des evnngelisch-luiheiiicken Landeskonsiitoriums Oberhoivrediger v Ackrrmamin die t die Predigt, in welcher er unter Zugrunde, teaung des evchrsttwortes l Petr. 2, >7 „Thnt Ehre Ieoernirn». dabt die Brüder lied. sürchtet Galt, küret den König" das Thema .Mit Gvtt iür König und Vaterland!" bebandcsie. Mittags l Uhr sirnd durch Se. M.uestät den König die feierliche Eröffnung des Landtags im Tdroniaalc des Königl schlosse-; stall. Zu dieier Eiöffnuiigsicier verianim lten 12'^ llkr im Stuckkacle des zweiten Stockwerkes des König!. Schlosses die Herren Ttaatsminilter. die Herren des Kstr>gl. großen Dienstes, sowie die Herren der l und 2 Klasse der Hoi ^daß durch die in Vorbereitung begriffenen Maßnahmen der A'eichs- l regier»,ig nui dem Gebiet der Zollbolitik der nntionaleii'Arbeit ' und Produktion ein nachhaltiger Schulz zngeführt werden wir». Eine Beiserung der wirthichaitlichen Verhältnisse hatalleidings Fortdauer des Friedens nach 'Außen zur Voiausießung. in dieier Richtung sind aber glücklicher Weiie keinerlei Anlässe ;u Be- snrchtnngen geneben Insbeiondere ist Tank der durch den emmüthigen W>üen der bctheilrgten Mächte herbeigesührlen Löüing der Wirren in China das Vertrauen ani Erhaltung des Friedens neu gefestigt und ist dadurch drc Füglichkeit geboten Al esie-ei!- - -rrievene neu gesnugi urin , Aten sich ! worden, das Expeditionskorps rangordnung. ingleichen die nicht im Dienste besindlichen Kamme Herren, um im feierlichen Zuge nach dem Tbioniaale und von da zurück Sr. Majestät dem Könige voiZikrecen bez. zu folgen Die Mitglieder der beiden Atändekimmer» venammelte» sich l2V» Uhr im großen Balliaaie des Schlosses. Erschienen waien seiner dü Herren vom diplomatischen Korps und mehrere am Hole vor- gest.'llte fremde Caoalieic. sowie eine große 'Anzahl der Z. 1. und Klasse der Hoirangordnung giigehöreiide Heuen vvoi Civil nnv Militär, deren Berjammlunq in den GobelinS-immern vor der ioa Reitichuie und in den Paradeiälen des Schlosses von I2>Uhr ab erioigle. Die Herren vom Civil trugen Uniioim br;. Holkleid, während die Herren vom Militär !m Paraseanzug ertchienen waren. Der Königs. Hoi halte Gala angelegt. Der König! Linon befand sich gegenüber dem Eingänge des Türowaalcö Nack erfolgter Pia, innig der Erschienenen begab sich Sc. Majestät der K onia mit Ihren König! Hoheiten den Prinzen Georg. Friedrich Ana»st und Johann Georg im feierlichen Zuge vom Stuckiaalc aus nach dem Tkwnlaale. Beim Pachten »eS Tüurmzimmers intonirte das dglelbs! ausgestellte Lromveter- kows de« Gardereiter-Regimcnis den Parademarick. Als Sc. Naiestät im Td'onsaale erschien, brachte der Präsident der Eichen Kammer der Ständeveiiamnililng Herr Wirkl.Gek. lllath Dr. Gras o Könneritz ein dreimaliges Hoch aus Se. welches die Versammlung begeistert ejnstimmic. , morren. oa» rrrpevinonslorps in Ebma mesentlich zu^reduziren , und den größten Therl der in dasselbe aus Hömglich Saöfslschen I Truppeotbe.ileu übergetretenen Offiziere, Beamten. Unterokfiziere i und Soldaten in die Heim am zurvctkchren lassen. Leider den Tbron. begrüßte die Anwesenden und ließ sich. dgS Haupt mit dem Helm bedeckend, auf dem Tbroniessel nieder. Die Prinzen nahmen rechts und links neben dem Könige und die Staats- Minister rechts seitwärts vor dem Throne Ausstellung. Nachdem alle Herren die ihnen angewiesenen Pläße eingenommen hatten, verlas Se. König!. Hoheit Prinz Georg im Aufliage Sr. .Naiestät des Königs, welcher sich durch Erkältung einen starken Bronchialkntarrh znaezogen Kal. die Thronrede, die ibm vom Vor sitzenden des Geiammtlninisteriums. Herrn StaatSminüter v. Metzsch. überreicht wuidc Die Thronrede hakte folgenden Wortlaut: Meine Herren Stände' Ich habe Sie ziisammenberuicii. damit Sic mit Meiner Negierung von Neuem die Arberten übernehmen, welche nach vcr- möunflSniätziger Ordnung siir die scimmilichen Angelegenheiten des Landes zu erledigen sind und beiße Sie von .Herzen willkommen. Ihr Zuiammentritt fällt in eine Zeit, in welcher die Verhältnisse in» dem Gebiete der Voikswntklchgit nicht eine so günstige Gc- italtnng ousweiien. wie in früheren Perioden. Im Bereiche der Industrie und des Handels läßt sich die bisher in erfreulicher Weile zu beobachten gewesene Stetigkeit des Wgchstdums vermissen. Glcsichciniaßen sicht die Landwirthichast »ach wie vor unter einem 'chioeren Drucke und vollzieht sich ans oiciem Haiipivroduktionsgebicte des wirthichastlichcn Lebens ein »mpsindsicher Rückgang. Liegt auch der Grund zu dikiem zeitweiligen wrrtknchaitsickcn Niedergänge znm großen Tkeile in allgemein wiikenden Umständen, welche dem Einflüsse der RegiernngSgewalt entzogen sind, so ist und bleibt doch Meine Regierung ihrer Vcivflichtnng eingedenk, 'ür die Deidesserung der wirthlchastlichen Verhältnisse nach Kräften mit einzutrrtcn Es darf der Zuveisicht Ausdruck gegeben werden. ha! die Entsendung unanSKI,übliche Opier an Leben mrd Gesund heit für die Angehörigen des ErpedinonSkorns .zur Folge gehabt. Trotzdem gereicht öS Mir aber zur Gezrugchimng und muß lins mit gerechtem Stolze erfülle», daß ln viel-' -S-achien in nationaler ! Begeisterung für dgS deutsche ValerlLud der Aussordening zum Emtriit ü, LaS Crvedüianskvrps haben .Folge leisten wollen und daß Meine Lemdessohize im Rahmen des deutschen Ervc-- j ditionSknrpS au de, von einer großen Anzahl non »änltursiaaten j nbe.niommencn Mission betheiligi. 'owie durch Tahierkeit. Pslichi- streue und Manneszucht s>ch ausgezclchnct Kaden, l Zur Befriedigung gereich» es Mir. daß das reine SiaatS- vcrniogen auch in der zuletzt abgeschlossene!! Finarnperwde Insederum einen onfebulicben ,-li'wacbS und damii die woblgeord- I nete Finanzlage des Landes eine weitere Kräftigung erfahren ! bat. Der Erhaltung eines guten Standes Unterer Landes»!nanzen wird Meine Regierung fortgesetzt ihre Fürsorge inidwcm, wobei sie — davon bin Ich überzeugt — aus Ihre Unterstützung jeder zeit rechnen kein». Dabei bietet allerdings die Lage des Etats leider nicht das erfreuliche Bild früherer Perioden. Tie Esieu- _ bahnen, welche einen wesentlichen .Faktor der ^iaotseinnabme.» Majestät nuS. in bilden, leiden naturgemäß unter der Ungunst der allgemeine« Oer König bestieg wirthschafüichen Verhaltniste und ihre Erträgnisse sind daher geringer Äs friilzer. Dm. hierdurch . wünschte Eurnahmeaus. fall wird durch die günstige Ei'rwickelmig der sonstigen hairvt- sächlicheren Eümabweguell«i des Staates uicht auLgegl-chen. Andere.rieük, sind die finanziellen Anforderungen an den Staat abgesehen van den erhöhten Ausgaben für Reichtzzwecke, namech- l»ch im Lauie der letzten Jahre auf den Gebieten der LrmdeSver- waltung. in Folge des steten Fort'chreitens der-kulmrellen Ent. Wickelung und der lLmrerwA-reuden Zunahme der Beoolkerumg, erheblich gesttegeu. Es bat sich daher im Bechästniß der Slaats- airsgaben zu den Slaatsewnahmen. ein Umschwung vollzogen, der eine ansehnliche Vermehrung der Staatseinnahmen erfordern. Mit diesem Eriordernisie ist als einem dauernden zu rechnen. Eine Vermehrung der Staatseinnahmen kann im WeseilllichiM wir durch stärkere Juaulvruchnahme der Stcucrkrcist des Landes herbeigesührt werden. Hierzu stehen die zwei Wege, entweder der dauernden Erhebung allgemeiner Zuicsiläge zur Einkommen steuer oder einer organischen Neuordnung des Systems dmr direkten Steuern, zur Verfügung. Für die bevorstehende 'Fznonz- periode hat dem jetzt gellenden Gesetze g-mäß die Herstellung des Gleichgewichts zwi'chcn Einnahmen und 'Ausgaben dee ordentlichen EralS zunäcstst mit Hrltc von Zuschlag,:« zur En,- kommensteuer gesucht werde» miijie.ii Vcuo indelseü Zuickläge zur Einkommensteuer im Lande begreiflicher Welle unbeliebt sind, fv liegt eS Mir sehr am Herzen, datz aus dem Landtage, zu welchem Sie jetzt berufen sind, im innoernchmen mit Meiner Regierung eine Einigung darüber zu Stande kommt, au? wel chem der bezeichnelen Wege die. Belastung der erforderlich«'» Mittel zur gedeihlichen .Foisic.otwickclung ilnseces StaatSwesens limsttg erfolgen soll. Der Ihnen deshalb zugegangene.» Vor lage sind für den Fall der Entscheidung zu Gunsten einer organischen Steuerreform zugleich die Entwürfe von. Gesetze!! beigestigl, welche nach der — von Mir geweilten — Neberzeua- ung Meiner Regierung dazu führen werden, allgemeine Zuseblcge zur Einkainmemsteu r »bunlichsi zu vermeiden und ihrer eigent lichen Bestimmung gemäß am die Bedeutung einer Aushisis- maßregel stir besondere Nolbrälle einzuschranken Das iinavzielle Veibäliniß der Bundesstaaten zum Reiche läßt bedauerlicher Welle nach wie vor bic Icmperlchnte Neuregelung vermüien. ohne weiche eine geordnete, vor unerwarteten Schwank ungen geichützle Finanzwirlhichaft der Eiuzelstaaten unerreichbar ist. Es stebt jedoch erwarten, daß der außerordentliche Druck, den dir zunehmend ungünstigere Gestaltung der Finanzlage des Reiches aus die Etats der Bundesstaaten auSübt, zur Erschließung vmier eigener Einnahmen des Reiches zwingen und die aus das Zustandekommen einer Rcichssmanzrewrm gerichteten Bestrebungen Meiner Regierung unterstützen wird. Ist iomit die Geiammtlüge darnach ongetban, zur größten Sparsamkeit zu mahnen, io dürfen dock Ausgaben, die mit Rück sicht aus das Wobl des Landes als unaustchiedbar ouzuieben sind, unter keinen Umständen zurückgestellr werden. Meine Beamten leiden fortgesetzt unter der empfindlichen Verthnierung der Lebens haltung. die lest der letzten Regelung der Besoldungen vom Jahre 1892 innerhalb des ganmn Staatsgebietes, namentlich in den größeren Orte» Platz gegriffen hgl. Insbeiondere die Mietbvrelle haben vielfach cstie wiche Höhe erreicht, daß die Beamten mit den ihnen gewährten Bezüacn den Aniwand für die Bestreitung einer angemessenen Wohnung nur mit Mühe zu decke» vermögen. Es wud Ihnen daher trotz der Ungunst der finanziellen Verhältnisse die Vorlage, die Gewährung von WohnungSgeldzuschüsson be licstcnd. die beieils wahrend dec letzten Tagung Gegenswnd Ihrer Berolhnngen gewesen ist, anderweit zugeken. Ich darf der bei Verabschiedung des vorigen Landtags ausgewrvchenen Hoffnung erneut 'Ausdruck geben, daß Sie sich der Rotbwcmdigkeit, hier ad ziihelsep. nicht verschließen und Ihrerseits gern dazu bereit sein werden, gesunde wirihichaitsiche Grundlagen für die Erkaltung einer guten und zuverlässigen Beamtenschaft, wie sie bisher Meinem Lande zur Zierde gereicht hat. zu schaffen. So mögen Sie denn, Meine .Herren Stände. Ihr Werk nntw GvtteS gnädigem Beistände beginnen und z»w Wohle des Landes vollenden. Im Anschluß au die Thronrede trug der vortragenve Rath im Gesainmlmllsiitenuin Herr Geh. Rath Ir. Waentig die über sichtlichen Mitlheüungen vor. Daraus trat Herr Staatsministcr v. M etz! ch vor die Stufen des Thrones und erklärte aui Befehl Sr Mcstestät des Königs den LA ordentlichen Landtag für eröffnet. Ter König erhob sich nunmehr vom Throne. en° blaßte das Haupt wieder und verließ die Versammlung begrüßend wiedeium in feierlichem Zuge den Tdroniaa!. wobei der Präsident der Zweiten Ständekammei, Herr Geh. Hoirath Di. Mehners, ein nochmaliges Hoch oin den König ausbracbtc. in welches die Anwrienden wiederum levlmit einstimmke». Ter Zug löste sich dann im Stuckiaalc cusi. Gegen ürü Uhr war die Feier beendet Neueste Drahtmeldungeu vvm 14 Nrvc:nb. /Wildpark. Prinz Heinrich von Preußen ö: Vor mittags 19 llhr im Neuen Palais einqctroffcn Augsi'utg. Heute begann mnei grotzcm Andrange die S>'oü-urgeiächtsve«'yaiidl>ina gegen- den Räuber Kveißl :n i> innen Genpsten. dev Flecklbauer Riege; ans Irchenbrunn. Den Porsi.tz führt Oberlandgeri-btsroch Rcbholz. die Anklage oenri,' Staoräorwalr Fa'-rübach,». di' Verrkc'dlgnng »iff Kneip' - Rechesanli'al: v. Ponn.wip-Münchcli. t'ür Riege, Reck>tsan»-e- Prechi-Augsb'»'g. I.--> Ganzen sind l .G ?>>:'«, ' ge!aa>w. B Beginn der Verhandlung weist der Prä, dcvi mit Bezug .-> e:n... Zcitungsart'kel daravi bin. daß sich 'w: Geschworene» man angebliche Sttwmungel, in d-". Bevölkerung Avasl-izzge Gunsten bez. zu llngunsien der Angestog'e» oder der Gendarmen za kümm-.rn halten Er sei überzeugt, daß iig' die Ge'cnwnren Kuntt >«nd Wisienschast. ß* (Koucerl der Gesellschaft für Litleratur und Kunst. Den löblichen Gedanken, dem Piogramm einen einheitlichen Zug zu verleihen, führte in ihrem gestrigen Conccrt inst vortrefflichem Gelingen die Gelelllcho't jür Likteratur und Kunsl durch, indem sie dmch berufene Künstler ausschließlich Komvositionen von Rodert Sckumann zu Gebör bringen ließ. Daß ein spezifischer Schumann-Abend nicht etwa die Signatur der Einförmigkeit an der Stirn zu tragen braucht, ist be! der umfassenden Vielseitig keit im Schassen des großen Romantikers zu selbstverständlich, als daß man dies des Näheren begründen müßte. Obgleich natur gemäß durchaus nicht alle Komvosittonsqattungen dcS Schöpfers der .Genoveva" und der ö-ckur-Sirrlonie rn dec Borlragsfolge des gestrigen Schumann-Abends vertreten waren, so kam doch der Lieder-. Klavier- und Kammeimusik-Komvonist Schumann in einigen seiner bedeutenderen und charakieristischen Schöviunoen genuaiam zu Worte. Herr Deren Stierwood leitete die Vortrage zunächst mit einigen Klavierstücken Schumann's ein (.Ende vom Lied". „Fabel" u. s. w l. unter denen die ..Novelette' in L-ckvr au- an 2l und die zugegebene Oic-äur-Romanze wobl die vollendetste und veitdurchdachte Wicdergade erfuhren Mit einer ziemlich langen Reihe Schumann'icher Lieder <u. A „Mit Mtzrthen und Rvien". ,7-er Sandmann". .Die Lotosblume". .'Aufträge"! führte sich sodann eine in Dresdner Eoncertsäle» wohl noch nicht aus getretene Sopranistin, Fra« Margarethe Reichest, ein. Die Sängerin besitzt bescheiden«, aber nicht nnsnmpathllche Mittel, dfrrn Gebrauch z. Z. allerdings strengeren Anforderungen noch nicht genügen kann, da die Dvnbildung ziemlich unfrei und das Ausdrucksvermögen trotz redlichsten Bemühens nur gering ist. Lieder wie .Wer machte Dich so krank?", „Lite Laute" und „Die Lotosblume'' verlangen zu ihrer vollen Wirkung da» Mitschwingen aller ttdmden der Seele, und in dieser Hinsicht blieb die Sängerin viel, lehr viel schuldig Einen durchaus würdigen und hochgenuß- reichen Abschluß fand das iLoneert mit einer künstlerisch belchwmgien und i» Zulommenlpiel prächtig a««geseilten Wiedergabe de- be rühmten Lv-cinr-KlavierquintettS op. 11. bekanntlich eines jener von glücklichster Eingebung geborenen Meisterwerke der Kammermusil- liiteratur. die in gleichem Maße den Geist befruchten und anregen. wie st- da» Herz erbauen und erbeben. Die Lenen Kammer musiker Eismann. DaiwaS. Dpitzner und Nusser, sowie Herr Pianist Skerwood errangen sich mit de: trefflichen Ansfi'ihruna dieses Werkes verdienlermaßcn den reichsten Beifall der den Mnsenhausiaal füllenden.Hürerschrit und den berechtigten An'vrlich auf mckkaltlose Anerkennung seitens der Kritik. Die Klavier begleitungen zu den Gelängen führte Herr Korrcpitilor Al sied Eismann tun. vorzüglich ans. —cst. r" Vortragsabend der Ltndentcnschast. Ein glänzen der Anblick: der große Saal des Vereinshautes bis aus den letzten Platz ausoerkaust. ein prächtiger Eindruck: das nach vielen Hunderten zählend: Auditorium in seitlich gehobener Stimmung, — beides Wunder in dieier Saison, die müde, fast verdrossen ein- setzt und nur langsam in Fluß kommt. Ein guter Zweck, ja der betten einer, halte das Wunder gewirkt: das materielle Erträg- niß des Abends sollte dem Fonds zufließen, der aus ragender.Höhe eine Säule errichten will, die an nationalen Festtagen zum Gc- dächtniß unseres Bismarck lodernde FlammengrÜßc znm Himmel senden toll Einen eigenen Reiz mehr war der Vteranstaltung dadurch geworden, daß sic nicht mir dir Stüdentenickast unserer König!. Technischen Hochschule in's Leben gerufen halte, sondern daß auch ihre litterariichen Kosten in der Ha,wtiache von Studenten getrogen wurden, die Künstler »nd Künstlerinnen von Berus und Ruf für die Interpretation ihrer gut gemeinten Absichten gewonnen hatten. Der begreifliche Wunsch cer Veranstalter, ein möglichst vielseitiges Programm auizustellen, hatte allerdings einige Längen mit unterlaufen lassen, die in, Verein mfi den wechselnden Quali täten der Darbietungen bei, Gcinmmteindriick des Vortragsabends hätten emvsindllch beeinträchtigen können, wenn das Publikum nicht mit Recht in liebenswürdigster Nachsicht allen Nummern die gleiche herzliche Antheilnahme geschenkt hätte. Eröffnet wurde das Eoncerk mit einem tiesfllchen Orqrlvorttag von Herrn Wolsg. Richter ll. Satz aus ver v-moll-sonate eigener Komposition), woraus Frl Margarethe Bruck vier Lieder lang, nach gefälligen Texten von Hasso Hagen. Max Leo und Ernst Hi llkr von Paul Gläter. Roland «acguei und M. Th. Drache mehr oder weniger wirksam, aber immer mu,statisch ansprechend komvonirt. Schade, dag Frl «ruck offenbar recht wenig dlsponirt war und durch häufiges De'oniren eine unartrübie Freude an ihren Vorträgen nicht immer aufkommen lasten tonnte. Mehr übrigens als die Liedsterte ver mochten die von Fr. GaSnv im Ganzen sehr channant. wenn mich in der Vomtirung zn forrirt vorgetragenen Gedichte dnS Talent der jungen Dichter.Studenten in's recke«-. Lickt :u Osten Wenn man die vier Poet,.n. d:> Frl. Gasnn gestern 'Abend ü: R. Sckrantcn treten ließ, kurz mit allem Vorbehalt nach den stürnng,".' Proben ihrer Dichtungen — nur Leo Len; war umfangreicher ca: dem Programm vertreten - beunh.-len will, io wird man Has-o Hagen und Ernst Hiller als liebenswürdige Talente von Geschmack in Form und Darstellung. Aruo Hack als einen Lunker von keine: persönlicher Note und Lev Len; als einen Dichter vor Allem von starker formaler Begabung ckaratterisiien könne», clever den Umfang und die Diese ihrer dichterische» Qualitäten zu uttheilen. wäre höchstens bei Len: möglich, dessen Werke de» breitesten Raum in der Vortrags reihe eiunehmen. Einen vollen Erfolg brachte ihm Frl. Gasno mit dem Vortrag des hübschen Märchens von den.Pfauenfedern', das einst Charlotte Bails glänzend in den Concertiaal eingefühi! hat. und das auch diesmal brillant wirkte, während der viel zu langathmige und >m ciedanlsichen Gehalte bis aus die lexte:, tiefemosundencn Perle einer echt dichterischen Narurichsldemng auch zu unbedeutende Sermon „Pklmwnntggsvrcdtgt" selbst rn Herrn W recke's Munde reinen Eindruck macken konnte, wenigstens nichl in dem Maße wie die von dem Künstler mit starker Inner sichtest geiprochenc „Poesie der Arbeit", die reichsten Beifall fand Gleich stürmisch wurde Herr Kammersänger Gudebus geierer! der drei durch Bomuet. Drache und Strauch in Musik geietzie Texte von Max Leo und Lea Lenz mit echt künstlerischer Sange: staube »nd Hingabe sang. Zn diesen Künstlern gesellte sich no,b Herr Adrian RavvoIdi. der mit dem wahrhaft schwungvollen Vorträge der Zigeunerweisen Sorcsiate s die künstlerisch voll werthigste Leistung des Abends boi und dermaßen mit Beifall überschüttet wurde, daß er sich ,n einer Zugabe verstehen mußte. Am Schluß stand eine dem Andenken des Fürsten Bismarck ge widmete Hvmne An invmonam' von Hasio Hagen, komvonirt für Alt, Harie und Orgel von Paul Glüier, an deren Interpretation sich Frl. Bruck. Frl. ». Pirwitz und der Komvcmist erfolgreich de- tdeiligte». — Dec freudige Bestall, mit dem das Auditorium jede einzelne Nummer des Programme auszeichnete, wird nicht nur allen Milwirkenden. tondern auch den Veranstaltern dieses mit Erter und Enthusiasmus in s Leben gerufenen Abends Lohn sein, der reichlich lohnet, ganz abgesehen davon, daß da- Conccrt eine» Erfolg bedeutet, anf den die ganze Studentenschaft unsere König!- Technischen Hochschule stolz kein dar' V.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite