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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011121019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901112101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901112101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-21
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.11.1901
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LsIIiei-5 ^ - noni«! /Vul<!lilt5NN^.' von Illlliri- un>l I»I«I!I> I!I», tL« II III, blül>>el>n,n«:c»>eliiikt von 2 sr«2L2«E "" "----' - E »eiw-ied I-llielce'r Vv., Vetlwersti. lZ. ß 8K»r«rIi- Idp« »»,t«'n- d., I'IIIuilieoi »«r.«» »rL?»V^rKr»?LV^V» r LvL0ll8vkLrmv a^artv ^«n!»«itvn «U«r » «mpllvlilt tu uronsvr ^u^vul»! v. L. rvl8vkks, Ml8i!i'lisiei'8ll'. 17. ?pggks'8tl'a888 48. klilikNSt^Sk 9. Nr. 32S. -Vmel: llkeueste Drahtberichte. Hosnachrichle», Schuldirektor a. D. Hossarth 4. Deutscher llictormvereiu, Allgemeiner Handwerker»«»!». tffeiichtSverbandlungen. Künstler und Käufer. Tmmerstlili, 21. Novcmlier 1!NU Neueste Drahtmeldungen vom 20. November. Berlin. Der Geheime LegationSrath z. D. Professor Tr Aegibt ist heute gestorben. Darmstadt. Der Äroßherzog empfing heute den hessi schen Gesandten in Berlin D. v. Neidhardt. — Da- Amtsblatt veröffentlicht da- Ceremoniell bei der Feier des Geburtstags des Großhnzogs und der Großherzogln. Hiernach erfolgen die Gratulationen für dle Grokherzogin seitens der Dame» bei der Frau Oberhofmarschall v. Westeuvellrr und seitens der Herren bei dem Oberl,osmeistrr v. Riedesel. Augsburg. Dir ..Augsburger Abendzeitung' meldet, der Herausgeber des.Bayerischen Vaterlandes" Dr. 2 igl in München sei durch Gerichtsbeschluß entmündigt worden. Wie». Der Professor an der hiesigen Technischen Hoch schule, Edler von Rad Ing er, ist heute Rachmittag gestorben Budapest. Der italienische Professor und sozialistische Ab geordnete Ängelo Eabriani hielt hier Volksversammlungen ab ohne diese ongemeldct zu haben, erging sich vor den hier beschäf tigten zahlreichen italienischen Arbeitern in aufreizenden Reden und machte auch heftige Ausfälle geqen die italienische Regierung Eabriani wurde von Seiten der Polizei auf das Unzulässige seines Auftretens aufmerksam gemacht und ihm bedeutet, daß seine Agita tion nicht länger geduldet werden könnte. Daraufhin reiste Eabriani ab. Lemberg. In Folge der gestrigen Vorgänge an der U n i versität wurden die Vorlesungen bis aus Weiteres eingestellt. Haag. Wie das „Reuter'schc Bureau" erfährt, hat sich der Verwaltungsrath des Schiedsgcrichtshofcs in seiner heute Nachmittag abgehaltenen Sitzung für inkompetent erklärt, dem Anträge der Buren aus Intervention in der südafrikanische» Frage stattzugeben. Laag. Es steht nunmehr fest, daßPräsident Krüger den Winter nicht im Süden von Frankreich zubringen, sondern in Hilversum verbleiben wird. Brüssel. In der Repräsentantenkammcr stand beute em Antrag des Abgeordneten Bcrtrand sSoz.s auf Abschaffung der Stellvertretung im Militärdienst zur Verhandlung. Mi nisterpräsident de Smet de Naeyer bekämpfte den Antrag und ersuchte auch diejenigen Mitglieder der Rechten, vie Anhänger der persönlichen Dienstpflicht sind, nicht für den Antrag zu stimmen, da eine Annahme des Antrags von der Regierung als ein gegen sie gerichtetes Votum angesehen werden würde. Der Antrag Berrranb wurde mit 83 gegen 64 Stimmen bei einer Stimmen- rnthaltung abgelehnt. Auch «in Antrag Lorand auf Abschaffung der Ausloosuna der Militärpflichtigen wurde mit 90 gegen 59 irubenarbeiter be- Stimmen abgelehnt. Denain. Die Versammlung der schloß, in den Ausftand cinzutreten. Rom. In der Konferenz der italienischen und englischen Delkgirten zur Festsetzung der Grenzen von Erpthraea und rem Sudan wnrde beute eine vollkommene Einigung erzielt. London. An der heutigen Fondsbörse kam es,n einer /lürmischen Kundgebung gegen den Radikalen Sir Patterson Nickalls, der gestern Abend in Maidstone den Vorsitz in einer burenfreundliche» Versammlung geführt und eine Rede gegen den Krieg gehalten bat. Die Mitglieder der Börse sangen das Lied: Solchors ok tim tjueen. London. Die Blätter berichten, daß das 4.. 5. und Z. Armeekorps Mobilisirungs befehle erhalten habe». London. Der Berichterstatter der ^Daily Mall" in der Kapkolonie meldet, daß. wenn die englischen Trupven keine größere» Lifolge zu verzeichne» hätten, dies dem Umstande zuzuschreiken sei, »aß die cnglts chen Truppen sich ungern größeren Gefahre» ulSiekten. London. AlsDr. Krause heute vor dem Polizelgericht in Vow-Street erschien, erklärte der Staatsanwalt, er sei zu dem Schlüsse gekommen, daß das wünkchenswerthrfte Verfahren wäre, penn der Gefangene von dem Central-KriminalgerichtSbofc i» Old-Bailrv abgeurtbellt würde, anstatt daß er znr Aburtheilung nach Südafrika geschickt würde. Er behalte sich das Recht vor. später die Anklage aus Hocbverratb zu erbeben, wenn er cs für gegeben erachte. Die Anklage wegen Aufreizung zum Mord gründet sich auf Krauie'S Briese an Brocksma. in welchem er dir Ermordung des englischen Advokaten Foster anräth. Dr. Krausc'S RechtSbeistand betonte von Neuem, daß geqen Krause in England nicht wegen HochverrathS verhandelt werden könne. Nach dem Verhör von Zeugen wurde der Fall vertagt. Der Polizeirichter genehmigte die Hastentlassung Krauic's, wenn eine Kaution von 40 OM Mk. für ihn gestellt wird. London. Auf rin Schreiben, welches ein gewisser Marrincr aus Penrith an Cbamberlain gerichtet und in dem er Ihm nahegelegt hatte, Schritte zu thun, um den Unwillen zu beseitige», den er durch leine jüngst gehaltene Rede in gewissen Kreisen des deutschen Volkes hervorgerufen habe, bat Chamberlain durch leinen Sekretär antworten lassen, die künstliche Agitation in Deutschland beruhe so vollständig auf einem Mißverständlich seiner Rede, daß er nicht daran denke, irgendwelche Notiz davon zu nehmen. Er walle indessen feststellen, daß sich kein vernünftiger tssumdlsl Deutscher durch di« Worte beleidigt fühlen könnte, in denen er das Verhalten der britischen Behörden ln Transvaal durch den Hinweis auf die bet allen civilisirten Nationen unter ähnlichen Umständen beobachtete Haltung gerechtfertigt habe. ' London. Kitchener meldet aus Pretoria vom heutigen Tage: Eine Streitmacht unter dem Befehl des Obersten Eolen- brander kay« heute auS Magalavhc an der Rhodesischen Bahn in Warmbaths an. Während des Marsches kam cs zu zwei Gefechten, in denen die Buren drei Tobte und ebensoviel Ver wundete hatten: außerdem wurden vierundsünfzigMann, einschließ lich Feld körnet Schalk RooS, gefangen genommen: auch viele Vor- räthe und einige Wagen wurden erbeutet. Madrid. Die Studenten unruhen haben sich gestern wiederholt, dabei wurden mehr als 20 Studenten verletzt. Die Studenten setzten mehrere Straßenbahnwagen in Brand. Konstantinopel. Gestern fand eine Zusammenkunft der diplomatischen Vertreter der vier Schntzmächte Kretas statt behuf» Prüfung d«Sienigen TheileS der Wünsche deS Obeikvmmissars. Prinzen Georg, welcher der Begutachtung der hiesigen Bertreter dieser Mächte unterliegt. Athen. Nach einer heute veröffentlichten Entscheidung der heiligen Shnvde ist jede N ebersetz ung des Evangeliums verboten. Trotz dieser Entscheidung wollten die Studenten wieder Kundgeluingen vor den Geichästsräumen der Blätter „Anv" und „Akropolis" veranstalten, wnrden aber von der Polizei zurück getrieben und in dnS Universitätsaebäudc gedrängt. In dem Handgemenge, das sich hierbei entspann, wurde von einigen Studenten ans die Polizei geschossen. Kapstadt. Mehrere hedeniende Sendungen von amerika nische» und ungarische» Pferden mußten bei ihrer Landung in Kapstadt für 5, Francs das Stück verknust werde», da sie während des Transportes erkrankt und vollständig unbrauchbar geworden waren Hongkong Heute Nachmittag stieß der deiitschc Dampfer „Taicheong" beim Verlassen des hiesigen Hafens mit einem unbekannten einlausenbcn Schisse zusammen. In Folge dieser Kollision stießen noch zwei andere Schiffe mit dem nach Manila anslausenden Schiffe „Pcrla" zusammen. Das Schiss, das mit dem Dampfer „Taicheong" zusainmenslicß, sank, der „Taicheong" sinkt ebenfalls: die „Perla ist schwer beschädigt. Es werden Verluste an Menschenleben befürchtet, doch sind Einzel heiten noch unbekannt. OcrtlicheS mid LächsischeS. — Am heutigen Tage feiert Sc. Majestät der K ö » ig seinen Namenstag. — Das Hobvistenlorvs der Leib-Grcuadier-Regimeiits und die Tromvcterkorvs des Gardcreitcr-Regiments und des 12. Feldartillerie-Regiments spielten ans diesem Anlaß in der Königl. Villa Strehlen vor Sr. Maiestät eine Morgcnmunk. Mittags wird Se. Majestät im Residenzjchlosse eintressen. wo die herkömmliche» Glnckwnnschconren stattsinden werden. Nachmittags wird sich die Königl. Familie zur Tafel beim KvnigSpaar in Strehlen vereinigen — Bei Ihren Majestäten dem König » nd der Königin iand gestem Abend 7 Uhr in Villa Strehlen Tafel mi: Dienst statt. — Vorgestern Abend fand beim Prinzen Albrecht von Preußen im Hotel Bellevue Tafel statt, zu der die Herren preußischer Gesandter Graf Dönhoff, russischer Geiandter Baron Wrangel. Legationssekretär Graf v. Wedel und Oberst«llmcirtcr v Hanak Einladungen erhallen hatten. — Gestern Abend nahm Prinz Albrecht mit Gefolge das Diner beim Großfürsten Michael im Hotel Bellevue ein. — Auf den 12. Dezember sällt die hundertjährige Wiederkehr des Geburtstages Sr. Maiestät des verewigten Königs Johann. Das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts erachtet es für angezeigt, daß dieser Tag in de» Schulen des Landes nicht Vvrübergekt. ohne daß dem pietätvollen Gedächt nisse an König Johanns Persönlichkeit und der Dankbarkeit ffir die Segnnnae» keiner Regierung Ausdruck gegeben weide. Die Bezirksschnlinipektionen sind daher angewiesen worden, die Schul Vorstände und die Direktoren der einzelnen Scbnlanstaltcn dem gemäß zu bescheiden und ihnen die Veranlassung des den örtlichen Verhältnissen Entsprechenden anheimzugeben. — Geh. Rath Prof. l). Fricke-Leipzi g, der frühere langjährige 1. Vorsitzende des Eentralvorstandcs der evangelischen Stiftung des Gustav Adolf-Vereins hak folgendes Zustimnnings- ichreiben an Theodor Mommien-Ehnrlottenbura zu dessen Erklär ung »der die Voraussetzungslosigkeit der Forschung gesandt: Leipzig, 16. Nov. 1901. Verehrter Herr Kollege! Haben Sie Dank für Ihr leider zeitnolhwendiges Wort in den „Miinchn. N. N ". daS ich eben leie. Nur mit dem Ausdrucke „Das ge waltige Geistrswerk des Papstthnms" bin ich nicht einverstanden. Es ist die gefälschte Religion des entgeisteien Mechanismus, der ui Allem gemißbranchl werden kan». Wir sind ans dem Wege der Fälschung nicht bios der Wissenschaft, sonder» des Charakters der Nation. Vcrebrnngsvoll und dankbar Ihr ergebener l> Fricke. — Herr ReichstagSabgeordneter Dr. v. F rc g e - W el tz i e n, Nlce-Piäsident des Reichstags, hielt am l7. d. M. in Borna im Verein reichs- und königstrencr Wähler, Ortsgruppe Borna, im Sterniaale einen Vortrag über Arbeiten und Anigaben des Reichstags. Der Redner iagtc ». A.: Obwohl er das Darniedcr- liegen der Landwirthichaft anerkenne, vermöge er sich doch »ich! den Fvrderungeii des Bundes der Landwiribe bezüglich der Höbe des Zolles anznlchließen und iei eher mit den Zollsätzen, wie sic seitens der Regierung vorgeichiagen, einverstanden. — Auf dem Iohanncsfricdhofc in Tolkewitz fand gestern Vor mittag 11 Uhr die Bestattung des am Donnerstag ver- storbencn Schuldirektors a. D. Gustav Moritz Hofsarth imlcr zahlreicher Bcthcilignng besonders von Angehörigen der hiesige» Freimaurerlogen, mit dem Meister vom Stnbl der Große» Lan- beslvZe von Sachse» Herrn Geh. Mcdizinolrath Dr. Erdinann an der Lpitze, statt. Die Tranerscicrlichkeit wurde in der Parenia- tionshalle abgehalten, in welcher der geschlossene Sarg unter reichem Palmen- und Kranzschmuck aufgcbahrt worden war, und wurde cinoeleitct durch den Gesang des Eborals „Rach einer Prüfung kurzer Tage". Darauf spendete Herr Diakon»« Ncu- berger-Striekcn die Tröstungen der Religion, indem er das Leben des Entschlafenen in das Licht des ScbristwortcS Ioh. 19, 4, stellte: „Ich muß wirken, so lange es Tag ist" etc. Nachdem der geistliche Redner geendet hatte, trat Herr Geh. Mcdizinalrath Dr. Erdmann zum Sarge, um unter Nicderlegung von Blumenschmuck dem ver- olichenen Bruder und Meister Namens der Großen Landeslvge von Sachsen und der Loge» „Zu den drei Schwertern" und ,,Zum zoldenen Apfel" herzliche Dankeswortc, ein letztes Lebewohl und Ruhe sanft in die Ewigkeit nachznrnsen. Das Gleiche that Herr Rechtsanwalt Hippe, der des verstorbenen tbcucrn Bruders und zeliebten Freundes rastlose und unermüdliche Thätigkeit, die er der eoge „Zu den ehernen Säulen" während fast 30 Jahren gewid- met, rühmte. Nicht nur in den Herzen seiner Brüder, sondern auch in den Annalen der Loge habe er sich damit ein unvergäng- licheS Andenken gesichert. Ferner ließen die Johannis-Loge „Zum oldenen Kreuz"und der Freimaurerklub zu Kamenz in Sachsen lalmenchmuck am Sarge niederlegen. Unter abermaligem ühoralgescmge wurde der Sarg alsdann von Mannschaften der Beerdigungsanstalt „Pietät" ausgehoben und bei dem Geläut der Fricdhossalocken und den Klängen des Ebopin'schcn Trancr- marscheS nach der letzten Ruhestätte getragen, wo Gebet und Segen des Geistlichen und erneute Traucrmusik die ernste Feier > beendeten. ! — Der Bundesrath hat, wie wir seiner -seit mitlheillcn. d» Abiturienten der Realgymnasien zum Studio» der Medizin bedingungslos zugelassc». Damit ist der e:i scheidende Schritt getha», die lange erstrebte Gieichbcrechligue > der Realgymnasie» „lil den Gymnasien lhaliächüä, diinl zusührcn. Dieser für die Entwickelung der realistischen Büduni - anslalten bedeutungsvolle Moment ist namentlich sür Sachsen, wo das Rcalschnlwcsen zu hoher Blülhc gelangt ist. von eiiischnecdeu- der Wichtigkeit. Beider Wittwen und Waiseukasse von Lehrer» an höhere» Schulen Sachsens besteht eine H o ch s ch u l st i f > u » g. deren Kapital lam 1. Jan. d. I. 309 Mk.j noch so gering ist, da», sie in absehbarer -seit ihren Zweck nickst wird erfüllen können Jetzt bietet sich eine Gelegenheit, ihr anfzuhelscn: Der Dresdnei Realschulmäniier-Verein, der 1892 seine Thätigkeit entstellte, de austragte eine Kommission, sein kleines Vermögen zu verwalten, um cs gelegentlich zu einer Agitation sür die Rcalschiilsache verwenden. Diese Kommission hat nun den Raarbcirag dein Ro stand der genannten Witiwen- und Waoeiikane »vergeben »nt d Bestimmung, daß er »ach Ermessen des Vorstandes ganz ove> Iheilweisc dazu verwendet werden dune, eine allgemeine Samm lung zu Gunsten jener Hvchschnlsltslung in den Kreise» aller derer anznregcn. die den erwähnten Bnudesratlisbeschluß als einen Fortschritt begrüßen. Ter Vorstand bat den Betrag in dunem Sinne angenommen und wendet tick, nun zunächst an die Kasseiu Mitglieder, die Rcalschiillcbrcr und an alle Gönner und Freunde deS Realschulwcicns mit der Bitte, beizusieucrn zu einer Samm lung, die eine Stärkung der Hochschulsliituna bezweckt und deren Zu Gunsten von Medizin jtudircnden Realgymnasiums verwendet iand Ertrag in erster Linie , Abiturienten eines sächsischen werden soll. — Auf Veranlassung des Deutschen Reform-Vereins vorgestern Abend im Saale des „Eldorados" ein öffentlicher Vor. trag des Herrn Reichs- und Laudiagsabgcordnelen L. Werner über „Nesormpartci und Mitte! st and unter besonderer Berück sichtigung der BeamIensrag c" statt. Die Eröffnung der Ver- sammlnng war sür 8 llhr angeletzt, erfuhr aber eine etwa enfftün- dige Verzögerung, da sich die Versammlung zur festgesetzte» Stunde zu schwach besucht zeigte. Herr Stadtverordneten-Viec- vorstcher Tr. Häckel begrüßte alsdann die Erschienenen und er Iheilte, nachdem ein Hoch auf Sc. Mojesten Kaiser Wilhelm de geisterten Widerhall gefunden, dein Referenten das Wort zu ieiiwm Vorträge. Redner streifte zunächst n> knappen Iügcn den Reich-: houshaltsctat. die Finanzvcrhältimsc in Preußen, dabei nffondei beit die Ungleichheit der Einnahmen und Ausgaben betonend, nnd kam wiederholt auf die bekannten Vorgänge gelegentlich der Bcrathung der Kanalvorlage iin preußischen Abgcvrdnctcnhau'e zu sprechen. Er kritistrtc sodann den Krieg,gegen die Boxeffchaaren in Ostasien, der von uns unendlich viel Opfer verlangt, aber vor- erst nur wenig Vortbcil gebracht habe, sodaß wir schließlich froh sein könnten, uns mit einem halben Ohr hcrausgewunden zu ha ben. Redner kam ferner ans die in der vorgestrigen Stadloer- ordnctenvcrsaininlunq erfolgten Kundgebungen gegen die M sctnmpfung unserer deutschen Ehre zu wrcche» und lnnieiste !n > bei, daß der Rath der Stadl Drsdcn ui die'er Beziehung nww allen deutschen Städten vorangehe. An diese Bemerkung lunr-w am Schluffe Herr Dr. Häckel an, indem er a isstihrie, das. de,: Stadtratbc hierfür keinerlei Anerkennung gebübrc. wildern e>m solche lediglich die Stadtverordneten in Anwrnch z» nehme» üe.'wn „Der Stadtrath habe in 'einer Gesainmihcii durch Abwewiw :. geglänzt" und er lTr. Häckclj behalte sich vor, 'ich darüber ne ganz besonders mit einigen der Herren in's Einvernehmen setzen. Der Vortragende, Herr Werner, ging nun zu sein, - eigentlichen Thema über. Er heincrkte, das; cs seine Pai tinincr mit dein Mittelstand gehalten habe nnd daß sic an d: Programm nach in .ffukuitst testhallen wolle, Dle Handwei' und Gewerbetreibenden sollen lnsonderheit geschützt werden dau eine weitere Erhöhung der Waarenbansstcucr, die noch lange m wirksam genug fei, durch deren Einführung.in allen Ein,leist» ': durch Abschaffung der Konkurrenz durch Koniin»- und Waeg. einkailssvcreilie, der Zuchthaus- und Geiänguißarbeit, des 2 miffionswcsens. Sir sollten ferner entlastet werden durch cw noch viel weilergcbcilde Besteuerung des Großkapitals, durch e weitere Verschärfung der Börscnstcncr usw. Leine Partei e: kläre sich aber auch mit den Forderungen der kleinen und mittlere Beamte» solidarisch. Sic >ei eingetrcten sur eine Erlwbnng de Mariweilgchaltcs der Posiassislenlen. sür deren Einstellung a> Sekretäre und Zulassung zur Ablegung des Reserveosiizi Examens, Einführung der Lommerunisorm, Ausbesserung ch Gchallsbezüge der kleinen Beamten bis zum Landbincstre.- hinab Ebenso sei sie eingeirctcn sür die Gehaltserhöhung dc- Babilbccinsten in Preußen vom Weichensteller bis.hinam zu de. SlalionSbeamten und Sekretären. Endlich wünsche auch 'e> Partei eine trübere Erreichung der mittleren Gcliaftsslu'en ' alle Becunlcnklaffcn und ichlicßlich auch die baldige Vcrwir'Iia uiia des geplanten Wohn»ngsgeldznicb»st'es Redner kriti'iric noch das mangelnde Interesse der Volksvertreter im Reichstage Man müsse unbedingt die Gewährung non Diäten im Anne b- halten, damit auch Männer ans dem Volle praktische Mannei denen eS in Folge ihrer bescheidenen Mittel sonst nickst mogste" wäre, zur Volksvertretung berufen werden könnten: nur mit sol chen Männern könne eine Erhöhung der Arbeitsfähigkeit des Pai lamcnts erreicht werden Zum Schluß wandte er sich nochmals gegen die britische Räuberei in Südafrika und die Besudelung unserer deutschen Ehre durch Ebawberlastt und endete seine Ans sübrnngen mit den Worlen: Man solle nicht dulden, daß de Reichskanzler im Parlament mit glatten Worten über diese An gelegenheit hlitwcggebe: er rufe ibin Namens seiner Partei mW sin Interesse des deutschen Volkes zu: „Gras Bülow werde hart ' Eine Debatte wurde nicht aewünicht. — In der am Dienstag Abend unter Vorsitz des Herrn Stadtverordneten Micklich in den „Drei Raben" abgebaltrnen Hauptveriaminlun g des Allgemeinen H andivcrkcr Vereins hielt Herr Lehrer einer. Scbnbrrt einen lehrreichen Erverimcntalvortrag über „Mikroskopische PrävaraIc Erst seit der Erfindung de-S Vergrößerungsglases ist cS gelungen, immer ticier in die Werke des Schöpfers einzudringen und das mit dem bloßen Auge nicht Wabrzunebmcnde zu ergründen Die ans die Leinwand projicirte» zahlreichen Lichtbilder, die der Herr Vor tragende mit eingehenden Erklärungen begleitele, Voten eine Fülle interessanter Enthüllungen vornehmlich ans der Tbier- und Pflanzenwelt. Die Pbvtogravhien waren von großer Deutlichkeit Welchen Werth das Mikroskop sür die allgemeine VolkSwohlrahn besitzt, erhellt am ehesten ans dem dadurch ermöglichten Aupmden 'i i)li?,n>z -rrnutZ. lliRliüZ ».'paar' airn>i>"',z V.Lttttlrl,
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