Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011129027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901112902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901112902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-29
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese» Matt wttL den Lesem von Dresden and Umgebung am Lage vorher bereit» al» Lerugrgedühr: Abend - Ausgabe MerHliLLiliL , ««. » : die Poll » Ptk. Dl» .DresdnerNaLritlm' S,»» ««,«>»: di« P»<ik»«i i, Lresden und der »Ickilni Ilm,«dun«, »o dl» Lulraaun, durch «io«n« ifton» «der Lo»m,Mouärk rrkl„ «rdallo, do« Platt an N)o<b«nta-cii lue «ch« au» vom,, «der Nklkriaae »vl,«,. S> Mn Httilautaal»«, »»«„« und »««»< tu,k»»IU. WM »«Made kin,«»and»kr LchrM mul« teau vnduMMkit. fter,«»r<chau«chl»»: I «L U und «r ,(>»«. r»I«,ramm »dr«(ie: Machrtch«»» »,e«de«. KegvünSet 18LS Verlag von Kirpsct, L Rei«j,ardt. zugestellt, während es die Post-Abonnenten an. Morgen in einer GesammtauSgabe erhalten /snreigfl' . I'ir Nnnadmc »>'> erlolat in tcc.s>m. . - i»ai tihkrnaanai'!»-'"! > bis 4>an>m«na^ üli.'. .>>>«>,' iZkieNugs r.u» Siaurii'-nie- ,L rei II dis^ ,1 Nt». Li« I alliur wruiid eilt tco. t, LUbeNi Li P>^>. Än >i>ni»aunc>en aui dcc 2c «vaneac Zeilr lir P«g.. bi.' 2i»«»i,c Zeile ai» , Eiiiaoanb! ode- aui fernen- Lü Pi» 7,n Nummen, nacki äonn undtZeier losen >, ve, r'daln^s Gruudzeilcn .0. 4U dev M Uliü »Ut Pi,, oaib vewnoerem Tarn Mawartie- iÜ'NirZa- „„, ,e«e» LoiaiiLdeindlun, dicie,dlaile. iveroeu nin l- P>«, d.lnrnei. Hvüvrl üvlullv )lUl. °mp»It Hviä-r8lo11v in »Mtei- ^»umlil. 6b0?8pl3l218. Lunt,s>lu,okior ?65MLN0s,t6^u^tvI!un-r von>Vttlmun^-^ini'ü iltNNLiM. Julius Löklvr L Lo *z Orssüsn, Vietok-i38tk-. 20. Mr. 331. -l'iml! dieueste Dradtberickte .Hosnachrickten. Landtag. Stadtveiordnelenwoblen. Gesellschaft Kolonialgeiellschast. Grric! Svr, Handlungen. Klavier-Abend Conrad Aillorge. iür Liiteratui undKunit, Peiliner Lebe». ^reitaq« ^1). Novemlier lilttl. Neueste Drahtmeldungen vom 2^. November. Wildpark. Das Kaiiervaar ist heute stüh 8 Uhr hier wieder ein iktrasten und hat sich nach dem Nrnen Palais braeden Wildpark. Mit dem Sonderzuge ll Uhr 87 Minuten traf Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich hier ein. Ter § a l i e r . der österreichische Uniform trug. empfing den Erzherzog auf dem Baknhos« Die Begrüßung war eine überaus herrliche. Alsdann bestieaen der Kaiser und der Erzherzog einen offenen Zweispänner und fuhren nach dem Reuen Palais. Berlin iPriv.-Tel.) Tie jünast elnaedrachtr Jnter- oellativn Arendt ist vorläufig znrnckgesiellt worden, weil die Reicksregiening erklärt Kat. erst Material sammeln »i wollen — Reichskanzler Gras Bülow bat. wie verlautet. Mitglieder des Reichstags aus alle» Fiakl'onen nach dem Reichskanzlerpalais iiim 8>^ Lkoveniber zu einer Besprechung über den Zolltarif ungeladen K alle I lieber die Bier-Siivkon-Attiengcicll'chait in Ligni- datian. begründet von de» Direktoren der T r e d er i r o ck n n n g - Geiellichait, Schmidt u. Sninps. ist der Konkurs veihängi worden. Lauen bürg. (Hestern brannten in der (herber und Maurerstrage vier von Arbeitersamliieu dicht bewoiinte Häuic, nieder. Zo meist anne Familien verloren ibr Lbbach. Ein Mcinchenverlust ist nicht zu beklagen. Das Feuer ist in einen, Hvlzweieber entstanden. Bremen. Die Rettnnasstatron Hiddenioie der Deutschen (Gesellschaft zur Rettung schiffbrüchiger telearavhirt: Am 23. No- iernder wurden von dem hier gestrandeten Tumpier „Stephanie" iKapstän Daininel, in Ballast von Rostock nach Straliund be stimmt. 8 Personen durch den Nai'eteuapparal der Ztatioir gerettet. Wien 9a Lehrkräfte der Diener Universität, ioivic die Ver einigung der Oesterreichiichen .<aock»ch»l-Tozenien richteten a Professor Mommirn eine Zustimmmigskundgebung. in welcher sie ihrem Danke für die sreimürhigcn Aeukel»ngeu Momiiiien s i'luSvruck neben. > Paris. Zahlreiche Mitglieder der saziolistiich^abikaleu »hrupnen der Kammer fassten eine Resolution, in der sie erklären, dah sie dos Kabmer geaen die Manöver der Reaktion unier- ininen und deshalb in der dritten Lesung für das Anleihe- geietz stimmen werden. Paris. Der Gencralprokurator der Lazaristen, Bettenborq, erklärte eweui Berickiterstatter des ^Figaro", die Lazaristen leugnelen keineswegs. Offizieren und v-oldalen des sranzosiichcii Ervedrtionskorps Eliecks aegebe» zu haben, die eine» Antheil an der KricaS beute daraestell! hätten. Tie Lazaristen hätten damit keineswegs gegen (hcrechiigkeit und (besetz verilohen. ion oern in llebereinsinnuiung mit dem früheren (Hefandten Pichon und dem (heneral Frcv den Zoldalen „zweifellos einen Dienst er wiesen". Tilo». Ter Mitielschulprokeffor Herwey. der wegen Verönenstichung mehrerer gegen das Heer gerichteter Artikel an- geklagt, von den Geschworenen in Anxerrc aber frcigesprochen worden ist, ist vom Tiscivlinarrath an» 1' - Jahre des Lehramts enthoben worden. .H a a g Tie Regierung hat die mit Ende 190! ablausende Konzelsion der slc'iederländiichen Bank ausgeboben, da sie nicht gewillt ist. die Wust stillicbweigend Ist Jahre weiter lausende Kon- zeision ohne Abänderung bestehen zu lassen. Londorr. Graf Metternich wird künftigen Montag vom König empfangen werden, dem er sein Beglaubigungsschreiben 'überreichen wird. Petersburg. Petersburger Blättern wird aus London gemeldet. Cbambcrlain werde demnächst von seinem Amte als Koionialmin'ster zurücktreten. Petersburg. Der Minister des Innern ertbeilte dem Herausgeber der „Perersburgskija Wiedomoiti". Fürsten UchtLwski, wegen der schädlichen Richtung seines Blattes die erste Verwarnung. Detroit. Aut der Dcibash-Balm stieb Nachts bei Senecn ein E ienbgbnnig, von den, zwei Wagen mit Auswanderern eietzt waren, mit einem entgegenkommenden Hnc>e zusammen. Elfterer wurde zertrümmert »nd gericih in Brand. 8st Personen wurden gelobtet. 15st verletzt, davon 2°> schwer. QertlicheS „nd Sächsisches. Dresden. 23 November. Prinz und Prinzessin Friedrich von Hohen- zolIern tristen gestern Abend 9 /» llhr in Dresden ein Ihre Maiestät die Königin hatte sich in Begleitung des.HoiiräuleinS v BorrieS und deS Kammerkerm v. Winkler zur Begnigung der Gäste nach dem Hanplbahnhoie begeben und geleitete sie nach Villa Strehlen. — An der heuiigen königlichen Jagd im Moiitz- bnrgcr Tkiergarie» nahm auch Prinz Friedrich von .Hohenzollern Tbeil Ferner waren dazu Einladungen ergangen an die Herren Tiaatsminister v Watzdori. Geneiaindiniani General der Jnlanicrie o. BÜnckwik und Obeiboimeistei Wirkt. Geb. Raih v Maioriie. Die Jagdgeikllsihcstl wird beule Abend nach der Jcigdhstei von Moritzbnrg bierber zirruckkehre». — Jlne Maiestäl die Königin ivohnie heule Voimiikag 9 Mir einer Teelenmesie siii die verewigte Königin Mutter in der Kapelle des Tnichenberg-Paiaia bei. .3um stiachmilkagStkee liarie sie Einladungen an mebreie Tauien una Herren der .Hosireiellschait erg den lasten. 2In der bentigen Niicagslaiel nahm Jbrc König!. .Hobest Prinzeisin Maihiibc in Begleitung der Hofdame Freiin v. (tzärtner Tlieil —* DaS bereits mitgetbeilte vorlausige Ergcbnist der! Er g ü n z u ii gs w a b l en rum diesigen Stadtverordneten- kollegium. welches sich nach endgilligcr Feststellung tauni j ändern dnr'te. giebr doch zu einer Beirachiung Anlass, die eine i ernste Mahnung an die staalserballendcn Parieien gegenüber dem Streben der Sozialdemokratie, ihre Anhänger in das Kollegium zu bringen, birgt. Von den gewäbilen l2 Amäiiige» eibiell der au letzter Stelle Gewäkite von den ll llnaniaisi- ge» der au letzter Stelle Gewählle »Ml, Stimmen. Tbatlächlich baben alio die iostglscmokrcuiichen Kandidaten mit den höchste» Stimmenzabien noch nicht den i Tkeit der Stimmen erhalten, welche der gewählte ordnnngsvcnteiliche Kaudidai mit der niedrigsten Siimmeuzahl au«weiit Aber nach der Anzahl der ihnen zugeiallenen Stimmen folgen nach den Gewählten' bei den An- iäsiigeu i Privatus Gmeiuer mi! Ist29. Kobienbändler Günther mst I'E. Schuhmacher Euer mit 1.>8l. Wagcnverlcrher Troger mit I.'eD. Kansitiann Planitz mit ksiNst. Glasermelster .Hofrichier inst Isistü. Kausmaun Mühlhans mit I l8I Stimmen: bei den lluaniässi aen: Tr med. stkoitz'ch mit 2<st2. Tstchlermeister Klüger mit Iä87. Vuchdruckereibcsitzcr Kluge mit l'e>l. Prtvntmnun Kobitzsch unk l'i',1. Buchhändler Schnabel m>t l',8st Stimme». Für den Fall, das; nun bei irgend weichen Mitgliedern deS Kollegiums im Laute deS nächsten Jabres Penoncstperändernngeu eiiikieten. durch weiche die Voraiisketzungen. die bei ihrer Aalst bestaiidcn. hinfällig iveiden lTvdeStälle. Erwerb oder Verfnni von Grundstücken. Veizug nach nusivaiis ec.!. >o tust belauuiiich dcnenige Kandidat in bas Kollegium ein, der nach den Gewählten die nächsthöhere Ltimmeinahl cneichie. Voriäuiig sind derartige nächste Anwärter, die den OrdniingSparteirn nngehörenden. Herren Gmeiner und Tr. Roitzsich und io kann in den Velden Grubpen der 2I»iäisigcn »nd der llnaniäisigen ic eine Pkrwngivcräiidemng der vorgedachten Art italtniiden, obne das: die Sozialdemokratie einen Vertreter im Kollegium erhielte. In einem zweiten Falle rückte aber rin Sozialdemokrat unbedingt ein. da bei den An'cstiigcn 4 An hänger der Sozialdemokratie die nächsthöhere Stimmen,ahl aui westen und bei den Unaniästigen auber Herrn Tr. Roitzsch überbauv! kein ordnungsparteilicker.Kandidat ausgestellt gewesen ist. — Wenn bei den Orbnungsparieien nun die Ueberzeugung besteht, dah es im Jn'creise des Gemeinwohls liegt, keinen Sozialdemokraten im Kollegniin zu baben, io st! bei der Zniaminenitellung der ordnnngs-i parteilichen Kandidatenlisten nicht weitblickend verrohren worden. Zweifellos reiultirk dieie Sachlage zumelst aus der übeiiriebenen Rücksichtnghnie aui die Wünsche der ordnungsvarteilichen Richtungen untereinander, durch die einzelne Kandidaturen durch die Ausstell ung nock anderer ebenso tüchtiger Männer nicht gefährdet werben »ollen. — Im Nebligen mag gern zugegeben werben, datz das Unglück, knien Sozialdemokraten in innerem Siadiverordneten- kolleginm vorübergehend zu haben — wenn eS ein mitzliche, Zufall io iügte - in der Prai is kein großes wäre: denn einmal werde» die Enatzmanner nur mit die Tauer der Mandaie der von ihnen vertretenen Herren Mitglieder des Kollegiums ge wählt, und andererseits bat das Kollegium Anstnuch aus das Bei trauen, daß es sich eines wichen .zuiälligen Mitgliedes" zu er webren wissen wird, wen» dicieS lern Amt zu agitatorischen Zwecken auSbeuten wollte. —' La » dta g Tie Zweite Kammer be'chättigle in ihrer heutigen 7. orseniliche» Sitzung, der Herr Staat-ministe, v Metzich beiwohnte, die allgemeine Vorberathung über einen Gesetzentwurf wegen Aufhebung der mit Apotheken G ere ch r i g k e i t en verbundenen Verb i etu n gs r ech tc In der Debatte gicbt Abg. L i e b a r>-Rocblitz seiner Betriedigung über die Einbringung des Gesetzentwurf- uls einer Foige der au« dem vorigen Landtage an die Regierung gelangten Wün'chc und Petitionen Ausdruck und dankt der Reaierung dafür, daß »ei! oieier Zeit eine Reihe oon Apotheken errichtet worden sind. Er sei vollständig dnmit einverstanden, daß die Ablösung der iog. Erklnsivpiivilegien. die bei der Konzeisionirung von Apotheken bisher störend wirkten, nicht auf ein Mal erioige. Zweifeikai! könne man darüber Win, ob man den Betbeiiigtrn nicht einen Betrag tnr die Eribeilniig der Konzession adiordern könne. Die erlangien Beträge könnte man dann dazu verwenden, die alten Rechte abzulöwn oder auch eine Kranken- und Jnvalidenkasic sin Apotheker zu errichten. Redner beantragt schließlich, den Gesetz cntwuri der Geictzgebungsdepulaiion zur Berichterstattung zu übciweisen. Abg. Tr. Spieß-Pirna ^ Die Vcrbietungsrechto cniivrecben nickst mehr dem Zeilgeiilc und deren Aushebung dürfte nichts enlgcgenitehcn. Eine Hauvtrollc hierbei werbe die Eni ichädigung ipielen, die mit 29 E Mk. pro Fall, wie sic in dem Geietzcmwmse bemessen ist. ziemlich unterschätzt worden lest Er glaube nicht, daß snr dicien Betrog eine derartige theilweiie Ent eignung stattiindc» könne. Er halte es nicht sür unbcdenllich. wenn die Staatskasse die Ablösung allein auf sich nehmen iollc und es durste wohl dcn Gemeinden und Demienigen. dem die Konzession euheilt werde, ein Beitrag angeionncn werden. Abg. Knob-- l o ch-Iiadcberg begrüßt den Gesetzentwurf ebenfalls mit Be inedignng. Seine Fassung und Begründung wi eine wirr glück licbe. Auch rr glaubt nicht, daß man mit dem für die Ablösung der EMisivvrivileawii in Aussicht genommenen Betrage aus kommen werde. Abg. D i e t e r i ch - Helienderg tchließt sich den Vorredner» an und bitter, was die Enstchädigungsiummc anlongt die Regierung, liierin nicht zu sparsam zu lein. Er hoffe, daß sie die Sache von Fall zu Fall io regeln werde, wir eS recht und billig wi. Noch einer kurzen berichtigenden Bemerkung des Abg Knobloch trat die Kammer dem Anträge des Abg. Liebau ein stimmig bei. — Schließlich wäklre das .Haus, einem Anträge des Abg. Dr. Knhlmorgen folgend, durch Zuruf in^den Landtags aus i'cb u ß zur Verwaltung der Staatsschulden ! genuin s 3 des Gesetzes vom 29 September 1381 den Präsidenten Lr. Mebnert und die Vicepiäiidenken Opitz und Dr Schill zu Mitgliedern und die Abgg Man. Hähne! und Schubert zu deren Stellveitietern — 2cächiie Sitzung morgen. -* Ter in Ehemnitz vor einigen Tage» unter eiaeinhum stehen Berhäliinssen lädtilch oeningliicklc innge Offizier. Freiherr v. Hamineritein, ist dciielbc Offizicr. der vor mehreren Jahren, als er als Fähnrich noch die Kriegsschule in Kassel besuchte, durch eine muthige Thai berechtigtes Aussehen erregte und sür diese verdieisteriveste ehrenvoll ansgezoichne! worden ist Er wart sich einem fliehenden Arrestanten entgegen der. mir Rcvolner ver> sehen, mehrere Tchusie aut ihn abscuertc. Trotzdem zwei derselben .Herrn v. Hammersiein in die Brust getroffen hatten, ließ er von dem Flüchtling nicht ab, sondern hielt ihn fest, bis -Hisic hcrberkow »nd dessen Feiielnng möglich war Se. Maiestät König Alben zeichnete Frecheren v .Hammerstein mit dem Königlich Sächsischen Bcrdic"itkreuz und Se Majestät der Kasten mi! d w Königlich, Preußischen Allgemeinen Ehrenzeichen aus. — Einen lebhafte» Betheiligung hatte sich der von der G csel! schast für Litteratur und Kunst" im Wochen Saale der »Drei Raben" iMnrienstraße, gestern Abend ' >3 Uln abgcbciitcne Vortragsabend zu erireuen Nach begrüßenden Worten gab der Vorsitzende zunächst bekannt, daß außerhalb deS Nahmen der Voriragswlge bereits ain l Tczember wieder ein Rezitaiions Kunst und Wissenschaft. ^ Der zweite Klavier-Abend von Herrn Conrad Ansorge lreß wieder einmal die starke Indifferenz i» die Erscheinung treten, die man. meist mit Recht, de» ausschließlich dem Klavirrivicl aewidmeten Abenden riitgegenzubringen pflegt — der Mn'enbausiaal war klaffend leer, die Aiitheilnahme der wenigen Hörer nur gering und siimmungslos. Mußte auch, nach dem Herr Lamond vier Kiavier-Conceilc aiiaeklindigt. Herr Aniorgc drei weitere veranstalten, »och dazu in der Zeit, wo Padciewski, d'Alderl. Sauer hier conceriirr» ? Woher die Hörer nehmen z» solchen den Bedürinissen abiolut nicht entsprechenden Experimenten! — Trotz des äußeren Mißerfolges hat Heu Aniorgc sich »einer Aufgabe trestlicb entledigt Im Vorträge der Beethoven ichen Sonaten: ^n-äur, op. 2si. und Ls-cknr Fclienr"! be währte rr sich wieder als icingebilbeler Künstler, distinguirtcr P»aniit und guter Beethovenivlrler. Vielleicht geläogr ihm aber Manches bester und st ii gemäßer, wie gestern, wem, er bei Beethoven im geiuchten Nuancirrn weniger freigebiger wäre, dafür aber mehr pastös dnriteüeu wollte. Die Feinweberei der llss ^ckwur-Lonale bietet allerdings vir! Gelegenheit zu minutiösen Galanterien am Klavier, aber bet aller oerechttaien Delikatesse solcher Klein malereien erfordert daS Werk, noch mehr die Fs-cknr-Sonatc mit ihrem erschütternden Trauermarich. doch jene- mächtige und kraft volle Bcieelen. daß zwilchen Mensch und Spiel sozusagen kein Rest mehr dletbl. Dies vermißt man an Herrn Aniorgr. Sein Spiel »tri» daher, wie bereits früher öfter bemerkt und ausführlich be sprochen, sicher interetsiren, tirier erg,eilen und packen kann es nicht. Außer den genannten Sonate» standen aus dem Programm »och Beethoven s Rondo in 0 und die Omoil-Sonate. op. IN. ü. 8t. s* AwS dem Kreise der Universität Leipzig ist an Theodor Mommsen folgende Zuschrift obgesandt war- den: Hochgeehrter Herr Professor! Dem warmen Danke, den schon die Münchener Kollegen dem energischen Eintreten unseres Altmeisters für die Reinheit und Wahrhaftigkeit wissenschaftlicher Forschung und ganz beionderS für die Freiholtung deS akadeuu» Ichen Lehramte» von aller gebundenen Marschroute gewidmet s haben, schließen wir uns von acmzem Herzen an. Tie Freiheit ' wissenschaftlicher Bewegung duldet keine Beschränkung durch das Gebot der Rücksichtnahme ans irgendwelche Tendenzen kon- teiiionelsir oder nicht koniessioneller Art. In dem Kampie inr die Erhaltung des Lebenselementes der deutichen Wiiienichaii und der deutschen Hochschule — dieser Ouelle ihrer Kraft und ihrer Erfolge — seien Sie auch unserer Genosfeiffchaft versickert! Leip zig, un November 1991. Tic unter.culmcten Professoren der llmversilat Leipzig. Beckmann. Bindig. Birch-Hirichseld. Böhm. Brugman». Bruns. Elniu. Enrichinann. Tcaeukolb. A. Fischer. Flechsim Fricke. Fricker. Friedberg. Gregor». Hering. His. E. Holder. O. Holder. A. Hoffman». Fr. Hoi- man». Köster. Leskien. Lipsins. Marmand. A. Malier. Mittels. Neuniann. v. Oetiingen. Oftinald. Pieffei. Ricll. Sattler. Schmariviv. 2l. Schmidt S>e!iaer. Sievers. Sohin. Strohal. Studniczka Trenbeienbnra. Volkcli.. Wa<b. Wiener. Wisliccnus. Wülkcr. Vnndi. Zirkel. Zweitel. ß* Das »große Ereignis;' der vorweihnachtlichen Berliner Tkikateriaiivn ist vorüber - Gerbciit .Hanvtmann's Tragilomvdie „Der rot he Hahn" bat gestern im Deutschen Theater zn Berlin ihre Erstnnstnlirung erlcbl. Ter Abend bedentei eine ichtverc slc'iederlaae iiir dcn Dichter der .Versunkenen Glocke", die leibst fanatische Verehrer seiner Kunst nur mit zagimiicu Worten zu vertuschen wagen. Das Stück, eine unglaublich schwache Fort setzung deS .Biberpelzes", die mit dem Tod der Mutter Wollten schließt, wurde rundweg abgclehnt. Nur der dritte Akt. der eine von satiliicher Krall, knavper CliarakterisirnngSkiinst und feinster BeobachtnngSichärse erfüllte Berdöricrne bringt, schlug etwa« rin und löste wärmeren Bestall ans. den die Haupimannianer ans enthusiastische Höhe zu schrauben suchten. Ten peinlichsten Eindruck machte der vierte Akt. der eine völlige Enitänickning bracht», weil rr nicht einmal den Versuch mach«, die wirren Fäden und Fragen der Komödie zn lösen, wnder» mit dem Tode de, Erzdiebin auSgeht wie das Hornberger Schießen unrühmlichen Andenkens. Die Anweienbeik des Dichters, der nach dem dritten Akte vor der Gaidine. lebhaft begrüßt von seinen Freunden, er scheine» durste, rettete das Stück vor einem Tkeaieiikandal. der ihm unter anderen Verhältnissen leicht beschieven sein konnte Berliner Leben. si Berlin. 27. November Tas Berliner Leben wein mehr und mehr amerrkaima Züge an''. Tie Such« »ach neuen Sensationen wird nur noch vor der Schwache gegcu über jedem dreisten Schwindel nbenrorn - den der Aankee „Humbug" und der Berliner „Mumpitz" nennr Wer es verstellt, irgend eine gewöhnliche Darbietung in eine nr aewölmiicy auffallende Form zu kleiden, der dar» mein am grone, Znlans und EnM rechnen A» dem lächerlich übertriebenen Er folg des ersten Berliner Ueberbretll batten nick» dcn geringsten Antheil die grauen Hoien. der blaue Frack und die blanke» Knöpf des Herrn von Wolzogen. Nachdem nune zahllosen Nachobme dieie am lcichieiien zn kopirenkeo A.Zierlichkeiten von cbm »bei nommen haben, wirst ibr Ersinder sie verächtlich bei Seite uns veriprickt »ns nun in seinen, neuen Hauie mil einem ganz neuen Tric zn kommen. Tie Erwartung des blasinen und zugleich findlich-barmlosen Premn reni'nbli'nms ist auf's Höchste gewannt Seil Wochen iii das neue Wolzogen iche Bnnie Tkeaier sür die Eröffnungsvorstellung ansverlauii. Tic Büleibändler perlanger fabelhafte Prelle und erzielen sic. trotz der jämmerllch schlechte» Zeiten, von denen überhaupt unsere Theater im Allgemeinen nock wenig zn spüren bekommen. Man sollte meinen, da» der Hein Hunger der Berlin«" nach der Neberbrettl-Kunst nachgerade gestilli icin müßte, simemalcn iei! Monaten lanm eine Woche verflossen ist, in der nickt ullndeüens ein neues lleberbrettl eröffnet worden ill. Etliche sind auch bereits elendiglich verkracht, andere können nickt sterben, abc' auch nicht leben, während einige munter ge beiden .weil sie es oerstanden haben, die reckte Mischung von hochtrabenden Redensarten und blödem Humlmg >» einer netten Verpackung „anszumackien", wie ja wohl der kaufmännische Aus druck laute!. Und kaut,nönnisch lediglich nach dem Gesichtspunkt des Verbienens. werden alle diese llnicrnekmungen betrieben, die angeblich mir die Variöt.'-Kunsl in eine höhere Sphäre hinaus hebe» wollen. Wieviel hierbei unter Umständen verdient werden kann, bat >a der weltertchütterndc Prozeß Woizogen's geaen dos vertraasbrüchigc Küiiiilerpoar Slrautz Bradsky gericktskimdig gemacht. Er. bei unsterbliche Komponist des Gott sei Daum nunmebr langsam dalsinstcrbenden „Lustigen Ehemanns" uod d<eS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite