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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187501044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-04
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1875
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früh Telezrrphische Depesche«. VreSlau, 2. Januar. Gestern hat von Gaten der hiesigen Criminalpolizei beim Curatu» Bode, dem Präses de» Br et lauer Diöcesan-Ge- lülenvereinS, eine Haussuchung stattgefunden, bei ver eine Anzahl Vereins schristen mit Beschlag be legt wurden. Pari», 2. Januar. Die neuerdings hier ein gegangenen Nachrichten über die letzten Ereignisse »n Spanien melden übereinstimmend, daß der Proklamation de- Prinzen Alsons zum Könige von keiner Seite Widerstand entgegengesetzt ist. In Madrid ist ein neuer Municipalrath eingesetzt, mehrere OppositionSblätter sind suspendirt worden. Madrid, l. Januar. Der Marschall Serrano hat dem neuen Ministerium in seinem und im Namen der Nordarmee ein Beglückwünschung«- telrgramm zugehen lasten. San Sebastian, l. Januar. General Loma /ist durch eine amtliche Mittheilung de» Generals Primo Nivera davon in Kenntniß gesetzt worden, daß von der Centrumsarmee Prinz Alfon» zum Könige proclamirt worden sei und daß sich die Stadt Madrid, die Nordarmec und fast alle Pro vinzen dem Pronunciamento angeschlosten Hütten. In einer von dem General daraus zusammenbe- rusenen Conferenz der höheren Führer und aller BataillonSches» wurde beschlosten, daß die unter dem Eommando Loma'S stehende Armeeabtheilung trotz ihrer Sympathien für die Restauration zu nächst eine abwartende Haltung beobachten wolle, welche durch ihre Stellung dem Feinde gegenüber geboten erscheine; den Truppen solle erst nach dem Eingang weiterer Weisungen de» Krieg», minister» von dem Regierungswechsel Mitthei- luug gemacht werden. Zur Lanksrage, n. * Lefttffg, 3. Januar. Die von Herrn vr. Gensel im deutschen Handelstage über di« Bankgesetzsrage gehaltene Rede lautet folgen dermaßen: Herr vr. Gensel: Meine Herren! Wenn irgend ein Wort in der bisherigen Debatte mir aus dem Herzen gesprochen ist, so war eS da» Wort de» Herrn Präsidenten, wir möchten uns «uf den praktischen Standpunkt stellen und nicht um Theorien kämpfen. Gestatten Sie mir. zu erinnern an den vorigen Handelstag und besten Verhandlungen über die Bankfrage. Hier standen sich zwei Parteien gegenüber, die mit großen Principien gegen einander fochten. Auf der einen Seite war es da» Princip der Centralisation, aus der andern da- der Decentralisation. Sie erinnern sich, daß für da» Princip der Eentra- lisatiov sich eine Mehrheit von 58 Stimmen aus- gesprochen hat, eine ziemlich bedeutende Minder heit, 25 Stimmen, war für da- andere Princip. Der vorige Handelstag hat aber außerdem eine Resolution gefaßt, die wirklich vom praktischen Standpuncte auSging. Meine Herren, es war da» eine sehr heilsame Resolution, diejenige, daß der Minimalabschnitt der Banknoten auf lvO Mark beschränkt werden möchte. Einer der Vorredner hat gesagt, e» sei damit, daß diese Bestimmung gesetzlich geworden sei, da» Bankgesetz bereits zu drei Vierteln gemacht. Das ist mir wiederum vollständig au» der Seele gesprochen, ich bitte Sie aber aucb, daraus die Cousequenzen zu ziehen. Ausdiesen praktischen Standpunkt, meine Herren. Rellt sich die Handelskammer zu Leipzig, die ich die Ehre habe hier zu vertreten, auch jetzt, sie will nicht da» Prmcip der Decentralisation m den Vordergrund stellen, sie erklärt sich damit «»verstanden, daß eine Reichsbank geschaffen werde — meine Herren, ich wünsche, daß wir unS über diesenPunct möglichfieinstimmig aussprechen möchten — (Bravo!) aber, meineHerren, die Handelskammer r» Leidig ist nicht der Meinung, daß die zu schaf fend« RnchSbank die übrigen Banken ganz und «rr absorbiren soll. Ich bin stolz daraus, meine Herren, sage» zu können, daß Leipzig von jeher de» Ruf genoffen hat, daß es eine gut national gesinnte Stadt ist. und namentlich ist der Han delsstand in Leipzig entschieden national gesinnt (Bravo!) aber, meine Herren, daraus folgt nicht, daß wir un» dafür erklären müßten, daß ein «ilchtige» Bankinstitut alle anderen Banken aus schließt. Wir haben in Leipzig mit sehr verschie denen Banken zu thun, wir haben vor allem die Leipziger Bank, and, meine Herren, ich fordere Sie Alle zu Zeuge« auf: bei all' den Exempli fikationen, welche man bei Aufzählung der Ueoel- stände i« Bankwesen gemacht, werden Sie nie mals der Leipziger Bank begegnet sein. Wir habe« auch mit kleineren Banken zu thun, welche un» Theil ihren Sitz sehr unzweckmäßig gewählt Hecken, — e» war die- eine Folge der Kleinstaa terei: in Meiningen. Sondershausen, Gera, Gotha. Weimar rc. Nun, meine Herren, die Handelskammer zu Leipzig ist niemals blind < wesen gegen die Fehler dieser Banken, sie h sich auch nicht darauf beschränkt, ihnen nur mit allgemeinen Redensarten entgegenzutreten, son der» hat ihnen scharf aus die Finger gesehen und hat bereit» 1867 ein ausführliches Gutachten abgegeben und darin die Fehler, welche die Banken vor und während der Krisis gemacht hatten, klar und ausführlich und in- Einzelne eingehend dar gelegt. Also, meine Herren, wir sind nicht blind gegen die Fehler de« jetzigen System», wir sind aber allerdings der Meinung, daß die Fehler de» jetzigen System» ganz wesentlich geheilt werden schon durch die eine Maßregel, daß der Minimal abschnitt der Noten aus 100 Mark begrenzt oder beschränkt wird. Die Erfahrung lehrt schon jetzt, daß die Noten von 20 Thalern weit schneller — ich glaube mich nicht zu irren, wen« ich sage: ungefähr dreimal so schnell — zu den Banken zurückkehren, als die zu 10 Thalern. Und da» ist ganz natürlich, meine Herren; die Roten von 10 Thalern dringen in Kreise ein, für die sie eigentlich gar nicht bestimmt ind. Ihrer Natur nach sollen die Banknoten ich in ihrem Umlauf möglichst auf die Kunden der Bank beschränken, und wenn sie weiter gehen, sollen sie bald an eine Grenze stoßen, wo sie wieder zurückkehren, nämlich an eine Einlösungsstelle. So ist e» aber jetzt nicht, sondern die Noten von 10 Thalern drangen in das kleine Publicum ein, sie wurden wie Geld betrachtet, sie wurden als Castenvorräthe aufgespeichert, und die Banken wurden dadurch in ihrer Politik sicher gemacht, sie glaubten, die Noten könnten gar nicht mehr zurückkommen. Allein, meine Herren, wenn eine Krisis eintrat, dann verwandelte sich das blinde Vertrauen ebenso schnell in ein blinde« Miß trauen, und nun kehrten die Noten auf einmal zurück, und die Krisis wurde dadurch verschärft. Der Herr Generalsecretair hat Sie erinnert an die KrisiS, in der wir jetzt noch sind. Ge statten Sie mir, al» Gegenstück Ihnen die Krisis von 1866 vorzuführen. Sie erinnern sich, daß diese ArisiS wesentlich von England ausging. Am 4. Mai 1866 war es zuerst eine Liverpooler Bank, welche ihre Zahlungen einstellte, es trat eine Kalamität im Baumwollenmarkte hinzu, und am 10. Mai ereignete sich der Fall, der damals da» ungeheuerste Aufsehen machte. Die renommirte Actrengesellschaft Overend, Gurney «L Co. faüirte. Das war eine- Donnerstags, und am Freitag folgte der berühmte Overend's Friday; wo eine Panik in London herrschte, wie kaum zu einer anderen Zeit. Noch in der Nacht daraus sah sich die Regierung genöthigt, die PeelS- acte aufzuheben unter gleichzeitiger Erhöhung des Disconts von 9 auf 10 Procent. Gleichzeitig trat bei un» in Berlin und in Leipzig eine be deutende Diskonterhöhung ein. Meine Herren! Herrschten damals vielleicht besonders ungesunde Zustände? Hatten wir vielleicht eine Ueber- production, wie wir sie in den letzten Jahren gehabt haben? Ich glaube nicht. Was zu einer Krisis bei uns führte, war hauptsächlich da» von England herübergekommene Mißtrauen in den Bestand der Verhältnisse. Jedermann suchte sich für alle Eventualitäten möglichst viel baare Zahlungsmittel zu verschaffen; man mußte sich sagen, daß die Wechsel, die im gewöhnlichen Ver kehr nicht an die Giranten und an den Aussteller zurückkommen, in einer solchen Zeit leicht unbe zahlt zurückkommen können, und daß jeder Ge schäftsmann sich für diese Eventualität sicher stellen muß dadurch, daß er möglichst viele Zahlungs mittel zu Hause hat. Nun, meme Herren, vergleichen Sie das Ver halten der Banken in jener Zeit. Die Handels kammer zu Leipzig hat damals darauf aufmerk sam gemacht, daß die kleinen Banken von Mei ningen u. s. w, namentlich auch die drei, die in Leipzig Einlösungsstellen haben, also Gera, Gotha und Weimar, mcht unwesentlich dazu beigetragen haben, die Krisis zu verschärfen, indeui sie vorher ihre Emissionen über da» Maß ausgedehnt hatten und nun plötzlich genöthigt waren, ihre Credite und Portefeuilles einzuschränken, Baarmittel an sich zu ziehcn und auf diese Weise noch dazu beizutragen, daß die Geldknappheit vermehrt wurde. Wie hat sich auf der anderen Seite die Preußische Bank, dieEnalische Bank und wie hat sich die Leipziger Bank verhalten ? Alle diese Banken waren vorher vorsichtig ge wesen in der Notenemission, und nun sahen sie sich in der Lage — und ich glaube nicht, daß da rin Fehler gewesen ist, sondern im Gegentheil, sie haben segensreich dadurch gewirkt — ihre Emissionen etwa» weiter auSzudehnen und zur Milderung der Krisis beizutragen. Meine Herren! Da es scheint, daß Zweifel erhoben werden, so will ich Ihnen die Zahlen vorführen. Die Preußische Bank hat von ultimo April bis 15. Mai 1866 ihren Notenumlauf von 12 l Millionen aus 135 Millionen Thaler erhöht; die Bank von England hat ihren Notenumlauf vom 9. bi» zum 16. Mai, also in der Woche, iv die hauptsächlich die Krisi» fiel, von 22 auf 26 Millionen Psd Sterl. erhöht. Ich meine, es war das eine rich tige Politik. Die Banken sollen mit ihrer Emis sion nicht zu weit gehen in ruhiger Zeit, sie sollen mit der Creditgewährung sehr vorsichtig und zu rückhaltend sein, aber in der Zeit der Krisis selbst, die sehr leicht in ihren Folgen auch den Unschul digen, den solidesten Geschäftsmann ergreift, da darf und soll die Bank allerdings helfend ein- greifen, um da« Vertrauen wieder zu stärken und die Folgen der Krisis zu mildern. Und ich halte es gerade für einen Hauptvorzug der Bank, noten, daß sie vermöge ihrer Elasticität hierzu die Möglichkeit gewähren Also, meine Herren, ivir wollen die Emission der kleinen Banken einschränken, einmal dadurch, daß die Rotenabschnitte im Minimum aus WO Mark beschränkt und daß ferner ihre Einlösung- Pflicht verschärft wird in der Weise, wie es in dem Gesetzentwurf voraeschlagen «st. Allein wir glauben, daß damit auch im Wesentlichen die Ge fahr de» Mißbrauch», wie sie bisher bestand, be seitigt ist. Wenn Sie aber die Einschränkung auf einnial noch weiter treiben und namentlich die 5procentige Besteuerung hinzufügen, dann fürchten wir allerdings — und diese Meinung ist in den Kreisen, in denen ich zu verkehren Gelegenheit zehadt habe, auch unter den besonnensten Gc- chäftsleuten durchaus verbreitet — daß wir einer ehr bedeutenden Krisi» nicht entgehen. Meine Herren! ES ist die 5procentige Besteue rung verglichen worden mit der PeelSacte. Ge statten Sic mir auch darüber noch einige Worte. Von der Wirksamkeit der PeelSacte wurde gesagt, ihre stille Wirksamkeit sei außerordentlich segens reich. Meine Herren! Ich theile nicht ganz da» llrtheil, welche- ein berühmter cnglicher Staats mann über die PeelSacte ausgesprochen hat, aber ganz unrichtig ist es nicht, nämlich daß die PeelSacte in kritischer Zeit in acht Tagen mehr schade, al» sie in 10 Jahren vorher genützt habe. Wenn Sie nun aber die Bestimmungen des Ent wurfs vergleichen, wenn Sie sich m eine solche Zeit der KrisiS versetzen, wie ich sie vorhin ge schildert habe, so wird durch die Bestimmung, daß nun auf einmal eine 5procentiae Besteuerung der Noten eintreten soll, das Bestreben der Einzelnen, sich mit baaren DeckungSmitteln zu verseben, noch wesentlich verschärft in der Zeit, wo die Grenze herannaht. Jedermann wird auS dem StatuS der Banken ersehen: jetzt kommt die Zeit, wo die 5procentige Besteuerung ein- tritt, wo der DiScont noch um ein Bedeutende» " h steigern muß, und Jedermann wird versuchen, h gegen diese Eventualität zu sichern und mög lichst viele baare Mittel an sich zu ziehen. Da durch wird aber die KrisiS noch wert mehr ver schärft, al- durch die PeelSacte, von der ja schon mehrfach in der Debatte ganz richtig gesagt wor den ist: Jedermann weiß, daß sie m Zeiten der Noth aufgehoben wird, während eine solche Be stimmung, wie sie der Entwurf trifft, füglich nicht aufgehoben werden kann. Gestatten Sie mir, mich kur; zu resumiren. Wir empfehlen Ihnen ebenfalls, sich für eine Reichsbank auszusprechen, wir bitten nur, daneben nicht noch Maßregeln zu treffen, durch welche ohne Noth die gedeihliche Wirksamkeit anderer Banken aufgehoben wird. Wir wünschen eine Be- schränkung dieser kleinen Banken, aber wir glau ben, daß sie im Wesentlichen schon eintritt durch die Erhöhung des Minimalabschnitts der Noten Tragen Sie den thatsächlichen Verhältnissen Rech nung, nehmen sie eine Resolution, und zwar mög lichst einstimmig, de- Inhalts an, daß eine Reichs- bank geschaffen werde, daß daneben aber der Wirksamkeit der kleineren Banken nicht der LebenS- saden abgeschnitten wird. Ich empfehle Ihnen den Antrag der Minorität oeS Ausschusses. (Bravo!) Handelsgerichts abgewiesen und jener Beschluß j für recht-verbindlich erklärt i wprden, so daß dessen 1 RuSführung nicht- im Wege steht. — Der Zeitpunct, bis zu welchem die Han- nover-Altenbekener Stamm. undl StammprioritätSactien II. Emission! mit 5»/g zu verzinsen sind, wird durch den von! der StaatSregierung genehmigten Nachtrag zun, Statut der Hannover - Altenbekener Eisenbahn- gesellschast vom 3. August 1874 dahin bestimmt,! )aß die Bauzeit für die Strecke Löhne-Vienenburg! bis zum 1. Juli 1875 verlängert worden ist. Die Folge davon ist, daß auf die Stamm - und Stamm-PrioritätS-Actien II. Emission auch noch für das zweite Semester 1875 Bauzinsen bezahlt werden. Dieses der „B. B. Z." auch an maß-1 gebender Stelle alS richtig bestätigte Sachverhalt - niß wird die im Publrcum vielfach laut ge-! wordenen Zweifel über die Verzinsung der bezeichnten Actien beseitigen. Volkswirthschastliches. Halle a./S-, 31. Dccember.! Rohzucker. In Folg« der Festtage konnte das Gr- schaft in den letzte« vierzehn Tagen nur einen geringen! Umfang erreichen. Die verkauften 5000 Ltr. wurden zu j etwa letzten Preisen begeben, und sind die heutigen Neu rungen als nominell zu betrachten. Rafsinirter! Zucker. Der Markt bewegte sich in der bisherigen Haltung und blieben Preise für Brode und gemahlene! Zucker unverändert. Umsatz 28,000 Brode und 500>» ^r gemahlener Braunschwrig, 2. Januar. Rohzucker. Las Ge- schüft erfuhr in dm beidm letzten Wochen wegen der durch die Feiertage eingetrrtenen Unterbrechung keine! nennenswerthe Veränderung und die an dm Markt ge- brachten wenigen Offerten wurden durchschnittlich zn letzten Notirungm realifirt; beliebte Qualitäten bedangen ab und zu auch etwas höhere Preis«. SS kämm im Ganzen ca. 20,000 Ctr., darunter einige tausend Centn« Kornzucker zur späteren Lieferung. zum Verkauf. Ras- finirter Zucker. Der Verkehr hierin blieb aus dem oben angeführten Grunde bei ziemlich unveränderten Preisen schleppend, für Terminwaare bekundete sich jedoch etwas mehr Kaufneigung. * Leipzig, 4. Januar. Wir glauben nochmals aus die am heutigen Abend im großen Saale der Centralhalle stattfindende Versammlung deut scher Wollwaaren-Fabrikanten aufmerk sam machen zu sollen. Die so überaus lang an dauernde geschäftliche Krisis, welche auch in sehr empfindlicher Weise auf der Wollwaaren-Industrie lastet, soll zum Gegenstand der Berathung ge macht werden. Je schwieriger die Mittel und Wege aufzufinden sind, um Abhülfe herbei zu schaffen, um so mehr ist zu wünschen, daß die heutige Versammlung zahlreich besucht sein möge, damit recht viele praktische Erfahrungen zum Ausdruck gelangen können und der Versammlung ein höherer Werth als der einer rein theoretischen Erörterung innewohne. * Frankfurt a. M , 2. Januar Bestim mungen für die neue Usance. Staats Papiere, Prioritäten und Pfandbriefe werden nach wie vor in Procenten mit Hinzurechnung der Zinsen notirt; ebenso Bankactien, mit Ausnahme von: Oesterr. Nationalbankactien, welchem österr. Gulden pr. Stück zuzüglich 3 Proc. Zinsen von ö. W fl. 1000 Nominal, ferner von österr. Cre- ditactien, die ebenfalls in österr. Gulden pr. Stück zuzüglich 5 Proc. Zinsen vom eingezahlten Capi täte von ö. W fl. 160, und endlich von englischen WechSlerbankactren, welche per Stück in Reichs mark ohne Zinsen notirt werden. Deutsche Eisen bahnactien wie seither in Procenten zuzüglich Zinsen, österr. Eisenbahnactien dagegen in österr Gulden per Stück zuzüglich Zinsen vom Nominal- capitale. Verzinsliche Anlehnsloose sind im Pro- centverhältniste zuzüglich Zinsen, unverzinsliche AnlehnSloose per Stück in Reichsmark zu notiren Bei allen Berechnungen österr. Werthe ist das Berhältniß von 1 fl. ---- 2 Reichsmark festzuhalten, ohne Rücksicht darauf, ob es sich um ConventionS- münze oder österr. Währung, um Silber- oder um Papiergulden handelt. D,e Wechsel werden in Reichsmark für je 100 der betreffenden Valuta notirt, mit alleiniger Ausnahme von London, für welche» sich der Cour» in Reichsmark für 10 Psd. Sterl. versteht. — Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am 21. v. M. u. I. da» von den AuSschüsten I. und V. vorgeleate Bahnpolizei-Regle ment für die Eisenbahnen Deutschland» sowie die Signalordnung für die Eisen bahnen Deutschland» mit einigen Abände rungen genehmigt. — Die Preußische Bank hat einen ihr zur DiS- contirung vorgelegten Wechsel lediglich au« dem Grunde zurückgewiesen, weil der Betrag darin in Buchstaben mit „Dreitausend Marken" ausgedrückt war. Es wird daraus die gramma tikalische Lehre zu ziehen sein, daß der Pluralis von Mark auch wiederum Mark heißt — Der Vorstand der Saal-Eisenbahn Gesellschaft beruft auf den 23. d. M. eine außerordentliche General-Versammlung ein, in welcher über den Antrag der Verwaltung wegen Ausnahme einer Prioritäts-Anleihe im Betrage von drei Millionen Mark R.-W. Beschluß gefaßt werden soll. Von dieser Anleihe sollen 1,900.000 Mark zur Vermehrung der Betriebsmittel und zur Ausführung von Nacharbeiten, 600,000 Mark zur Deckung einer schwebenden Schuld und 1,500.000 Mark zur Befriedigung der Mehr forderungen de» Bau-Consortlums, sowie zur Bildung eines Betriebs- und Reservefonds ver- wendet werden. — AuS Köln wird geschrieben: Bekanntlich war argen den Beschluß der Generalversammlung der Rheinischen Effectenbank vom 24. Oct. 1874, daS Grundkapital von 4 Millionen auf 3 Millionen Thaler durch Zusammenlegung von 4 alten zn 3 neuen Actien zu reduriren, seiten» eine» ActionairS durch Klage Einspruch erhoben worden. Diese Klage ist jetzt durcy Urtheil des Altenburger Producten-Markt, 2. Januar. Der heutige Grtreidemarkt war nicht stark besucht und be wegte sich das Angebot in beschränktem Umfang; ob- gleich Käufer nicht sehr dringlich aufrraten, war doch der Markt von fester Haltung beherrscht und wurden ver einzelt höhere Preise bewilligt. Wetzen nach Qaal. pr. 1008 Kilo netto 198—213 Mark. — Roggen, hiesiger, nach Qual. pr. 948 Kilo netto 171—179 Mk. — Gerste nach Qual. pr. 828 Kilo netto 141—IS» und 153 Mk. — Hafer nach Qual. pr. 588 Kilo nett» 108—114 Mk. — Ein Neuschrsfel kost«: Seizen 7 M. 70 Pf. — Korn s Mk. so Pf. — »erste 5 Mk. 70 Pf. — Erbsen — Mk. - Pf- - Hafer 4 Mk. 20 Pf. Dresden. 2. Januar. Industrie.»Men. I Transport-Gesellschaft«,. Brauereien. Loatiu.-Pferd«b.— exclL)iv. «avr. Brauh. 68,50 » Lrwub. Exportbier-Brauerei 20» rtw. bz. B. FelsenL-Brauer. 2d4 G. Keldschlößch.-Vr. 2«7 G. Gambr.-Br. «9 ». Geraer Bierbr. 100 ». Hosbrauh. 48,5.« ». St.-P.-A. 55 «. Löbauer Br. 30». Medingervr. 83 ». Meißner Felseukellerdraileret Königsteiaer 24 bz. excl. Dt». 4« G. Köttewitz« 45 v. Nürub.BrauereilHenomgei) rockwitzer 4,50 bz. G. 70,50 B. Plauenscher Lagerleiter 109 Ä. Radeberger Br. 75 bz. ». Reiser». Br. 205 B. Schloß-Lheonntzer Actien- Lagerbierbr. 172 B. Societäts-Br. (Waldschl.) 198 etw. bz Eisenbahn-Actien. Leipz.-DreSd 178 B. RumLnier 3> ». Zwickau-Falke nst. Stertor. 3» ». Dresden. 2. Januar Bank- und GrrdU-Nrttr». Allg. Deutsch« Sredit-Anstalt Leipzig — Lhenrn. Baak». 7? ». Dresdeners. S»,75bz. Geraer Bank —. Lredit 68 G. Leipz. Bank 119 » Oberl. Baak —. Oester. Credit 41» bz. Stichs. «. 12.',-.» «. Sreditb. 75 bz. «. ». Weimar. Bank —. Zwickaner v. —. Inbustrie-Artte». - ll8Z,»hgM.G. KeUrnschlepv -Sch.-Gesellsch. - - Ul. — loo.ro bz. u. B. Oest. Nordwstb. 88,5« ». Peniger PatvN-Pap.-8abr. - - ta. 8. 7I,1dbz.u.». 4t G. Prag-Dux. I. 34 G. Lbemnitzer Mafchmra-Kabr. - - H. 33 bz. (Münn.) 26 ». Pilsen-Priesea —. SbemmtzerWerkz.-M »Kabr. Prag-Turnao von 187» —. »ü b». u. ». Koblen-Artten. Deutsche Werkzg.-M.Habr. Dnxer Kvhlen-Verrta (Soadrrmaau L Stier) Häa. Stk.-B^V. 160 B. ö4 B. Potfchapp.K.-«. 136,5 G. Tendenz: Fest und still. Ledatti» Joha verantwo -r. Httti Gprrchstu «»nmilag Nachmina Annahme r kolaende R, Inserate ar 5Uhr Asche »ck Festtage Filiale für vtto Klemm »Mlts Lösche Elb - Dampfschifffahrt» - sellschaft 1»4 V.excl-Div. Frachtichifffahrts-Gesellschasl 8" B. excl. Div. Krttrn-Ächteppscdlfffahrts- Ges.l50,50 ly.B. excl Div. SLchf.-Böhm. Lampsfchtft- fahttsgef. ISS B. Papierfabrik«, «hemmtzer 35 G. Dresdner 112 ». Dtuldenthal- 86 B. Penig. Patent- 42G.rxcl.Div. Sebnitzer 43 B. Thode'sch« 127 G. Ber.Bautzaert24G. ercl Div ver. Fabrik Photogr Papier« 105 G. Weißeaborner 58,50 G. excl. Di». Prioritäten. Lhe«.-Koiaot. 6» b». Leipzig-Dresden von itz«« 5 V. 104,50 b». Aaffig-Teplitz rr. —. v. »7 G. rr G. Böhm. Nord». 1871 —. vuschttehr. r — - ll. 84 G. -lll. —. Dnx Bodenb. t. —. - U. 7S G. - - III. —. Galizier I. 92,39 G. - H. »0.50 b». ». G. - irr 8» b». Graz-Köflach 5*/. l. —t Kaiser-Fra», r »2 B. - - lr »2B Kafchao-Ovad. 77.» G. Kroapr Rad. r 84 b». Hamburg, 2. Januar Das Treibeis der Elbe ist mit der letzten Kluth zmn Steben gekommen, und ist es den abwärts gegangene» Dampfern nicht mehr gelungen, sich durch dasselbe hia- durchzuarbeiten. Der englisch« Dampfer „Silbury" ist mitten im Fahrwasser ,m Eise festgesroren. — Bon Cuxhaven meldet der Telegraph dichtes Schneegestöber, in Folge besten auf der dortigen Rhede nichts zu er kennen. Hamburg. 3. Januar. Gestern kam Grimsbydampfer „Halifax" au. Heute starke« Thauwetter mit Regen. Dampserverkehr voraussichtlich ungestört. Unse Mitt geöffnet Wirb« «ms de« öff< verordnen z 4) ») 10) Anwitx ^ »der mit H Leipzig VK «, N»ch d 1868 find f l zu führen 1 Behörde ob. In die ») Derglei > «uvesend si, beauftragte» oder Taufz« Sind s ! oder n»r z durch deren Die Ur ISalle de- N Auch ki i lust der Bei !«ation»grüi Ivorzugsweff I Wir sc lauf die anß> I18L5 gehöre iDrinclpale, Druck and «erlag von E. Polz in Leipzig.
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