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Dresdner Nachrichten : 19.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-19
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1879
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stattet, den Deputieren, welcher sich wiederholter AuSschweiiunaen tn rca Reden schuldig gemacht, »l« zur Sesftonsve.tode aatiustdiicben. D>e Mi nister de« Innern und der Justiz komcrirtcn d ut« mit dem Präsidenten und der Gruppe der Linken über veu morgigen Zu« iammmentritt de« Kon gresse«. Nach dem Kon ulen« wird dle Regierung eine» Gesetzentwurf. be- treffend die näheren Be- Loppvl L 60., i 8eftlü88-8tnt88« 14, s ^ iresso»ul»vr elvi' 8l»or«.'rgrn>»u , Tageblatt für MMK. Wreryaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremoeiiliftt. Druck unv «iaentbum der Herausgeber: Lt«p»«I» ckic ik«t«ti»r«te I« Dresden Mltredactrur: Vr. Lmtl kür daö Feu'll.: ll.u«I»t» Verantwottl. Nedartrur: lU^torteiti «»»tzilenlt in Dresden. ftlmmnngen über kcn Lid öffentlicher «rseioaltkn vor- lrgn. Au» Algier wird aemeltet: Dlefianzistimerr Truppen drang-n gestern tn die Ortschaft <ivami»a» i» Milte de« Gebiete» Dulcokaonu rin und «an den den Ort verlasse». Der Scherls« ist mit seinen «lnh mgcrn in unbekannter Rldstug entflöhe». Eherio». i8. INN«. DaS Individuum, welche« ln brr hieugeu Rentei I'/, Million gestoblo» batte, t» ergriffen werken. Eine g'iiuiv» wurden bei dtmsclbcn »och vorgc- iunbrn. «r.^H.247Mhrg7187». ^n- und Vt-rlrauk «rUor 8t»»t«p»psspa, pssnöddiss«, Kvilon etc. ^usrnftlunx aller Coupons. Unent^eltlieile Lontrvlv «ler Vseioasung aller IVortftpilpiero. ^Ilev uuvli auf lwieftivlieul VVeßv llomlvttslsllv für Nsvftsvl. ILvIt-Iiintltut von Lll. puiriev, 1i v i t, ft it ft u 8 ß > u 8 8 v lnlie I!»v»I.-ft n!-«>»<;. l ^Udleilion und ?eu8ion von Koftpliudon, Duftis;n86ftirrvn," ldeituudellieft« kür Damen und Herrn» iu der ^loneen Ilia- ne^v uud der treien Ideitiniftn. Ltegsntv pfvrllv und Kesnftirre. I^üA«,iga p."vise. Witterungsaussichten: Wolkig bi« trübe, stellenweise regnerisch, kühl. Tresse«. Tomierslaa, 19 Juni « t t. onneme « Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten «ir, da» Abonnement für da» dritte Quartal 1879 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter tiefem können. Sämmtliche Postanstalten de» deutschen Reich» und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich «tt 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 7b Pfg. Grtzebiltu« der Dreddner Rachrichten, Martenstr. LS. zu ih «Esche». Wär'S nicht so bitterer Ernst... man möchte laut auslachen über die Behandlung, die den deutschen Eisenbahnen zu Theil wurde. Der Bunde«rath, diese würdige Versammlung von Gesandten, Excellenzen uqd hohen Regierunglbeamten, faßt nicht blo« ernste Befchlüf»j>oi«eil»! Er kann dabei auch recht witzig sein. Oder entbehrt!' eL etwa de« Humors, wenn der BundeSrath erst da« ch-ttrtarisaesm annimmt und hinterher den BerfassungSauSschuß mit der Untersuchung darüber betraut, ob durch diesen Beschluß die Reichsverfassung verändert sei? .^Verändert" ist in diesem Falle kaum ds» richtige Wort; so fassen wenigsten» die durch die Veränderung der Verfassung Beschädigten die Sache auf. Der Ernst der Sache, die Heiligkeit der Verfassung hätte (darin sollten sich alle Politiker einig wissen) wohl da» umgekehrte Vorgehn geboten. Erst untersucht man, ob eine Maßregel nicht der Neichsverfassung UwiderlSuft und erst, wenn die» nicht der Fall, dann schreitet man zu rer Ausführung. Läuft sie aber zuwider, so gebieten Rücksicht aus bestehend»» Recht und VraatSklughen gleichermaßen von ihr abzusehm. Hält matt über für erlaubt was gefällt, weil man die Macht hat, nun so könne« di« Folge» solchen Verfahrens schließlich nicht ausbleiben. Wohl dem, der sich daran nicht betheiligte! Wie wäre« denn aber möglich, daß stch .Im BundeSrath« ein« Mehrheit fand für eine Maßregel, di« «ins Sieche Bundcsstaatm als scbwrn Recht«kränkung empfikden? ' DI« «isenbahnlosrn Knirpsstaaten haben den 17 preußisch«« Stimme« zur Mehrheit und zum Siege verholfen „DaS find di« Klemm von den — Seinen", so möchte man den Mephisto cstiren. Wieder einmal haben die deutschen Kleinstaaten den Mittelstaalm einen schweren Streich versetzt. Jene Westen taschenstaat«. die eigentlich gar keine Staaten, sondem nur vergrößert« Rittergüter sind, haben kein eigenes Interesse an den Eisenbahnen, da st« deren Besitz und Werth überhaupt nicht kennen Diese StaatSgebift», deren keine« weder «ine ganze Universität noch ein ganze» Huchthau» besitzt, weder einen schiffbaren Strom noch «inen Kilometer Eisenbahn, noch eine Münze, selbst nicht einmal einen besonderen Orden sein elgm nennt, die weder im Frieden wesentlich« StaatSfunktionm selbstständig zu erfüllen, noch im Kriege der Wehrkraft de» Vaterlandes ein besonderes gegliedertes Armee korp» tnznführen vermögen, diese lebensunfähigen Gebilde haben abermal« nicht» Klügere» zu thun gewußt, als dm lebensfähigen Mtttrlstaaten die Existenz zu verkümmern. Welche politische Einsicht! In einem schwach besetzten, kaum beschlußfähigen Hause berathet der Reichstag dm Zolltarif weiter. Ueber die anPslichtvergcssenheit grenzend« Nachlässigkeit etwa eine» Drittels der Abgeordneten kam e» am Dienstag zu lebhaften und sehr bercchligten Klagen. Das Schwänzen dieser 180 Abgeordneten entspricht weder den ihren Wählern gegenüber «ingegangenm Verbindlichkeiten, noch der hohen Wichtigkeit der verhandelten Gegenstände. Einem gewöhnlichen Zeitungsleser mögm die ewigen Tariffragen zum Halse heraushängen (urü> e» giebt Biele, die, wenn sie Worte wie Bleiweiß, gewalkte Tuche, Bork«, calcinirte Soda u. dergl. in einem Artikel erblicken, ihn sofort überschlagen) — der Abgeordnete hat auszuhalten, sein Urtheil zu bilden und abzustimmen. Nähern wir uns doch jetzt gerade den wichtigste« Beschlüssen. Da» Centrum macht mit seinem Widerstande gegen die Finanzzölle Emst. E« bewilligt olle Zölle nur dis zum Ablauf« des Militärseptmnat», um zu verhindern, daß dieses mit Hilfe der Zölle verlängert, d. h verewigt werde. Es bewilligt die Zölle aber auch nur unter der Voraussetzung, daß die Ueberschüffe dieser Zölle direkt dm Linzeistaatm zur Bertheilung überwiesen werde», jedoch mit der auSdrücklichm Bestimmung, daß diese Ueber schüfse nur zur Erleichterung der Volkslasten, d. h. zur Herabminderung der direkt« Steuern verwendet werden. Dieser Doppelantrag des Ccntrum« entspricht der RcichSversassung, wahrt da« Budgetrecht de« Reich»tage» wie den Bundesstaatscharakter des Reiches voll- ständia. Ihm kann stch nur Der widersetzen, werßdm Einheitsstaat anstrebt urü> da» vudgetrecht der Volksvertretung nur mit Schein garantien zu umkleiden gedenkt. Beide» bei den Nationalliberalen zu finden, ist die deutsche Nation längst gewöhnt. Daher erlebt sie jetzteinm förmlichen Wettlauf innerhalb dieser Partei, Millionen an chlufse» de» professionellen Störenbold» durchsetzte, wurde gestern chon erwähnt. Caffagnac erklärte sich hierauf bereit, Alles was man wünschte, öffentlich zurückzunehmen, wenn'man ihn nur nicht aus schlöffe. Als er sah, daß dieses unwürdige Abbitteleisten ihm Nichts half, schleuderte er der Regierung noch das Schimpfwort in'S Gesicht: „Ihr seid alle untereinander ein ehrloses Gouvernement!" Wegen »ieser in diesem Augenblicke gethanenen Aeußerung wird ihm der Prozeß gemacht werden. Caffagnac hatte, als er auf 8 Tage aus geschlossen war, kein Recht mehr, im Sitzungssaal« als Deputirtcr zu sprechen; daS Schmähwort, daß er trotzdem noch ausstieß, fällt deshalb nicht unter das parlamentarische, sondern unter das gemeine Recht. Die parlamentarische Gerichtsbarkeit hat mit diesem Schmäh worte Nichts zu thun. Deshalb unterdrückte Gambetta auch die Wiedergabe jener Beschimpfung im offiziellen stenographischen Sitz ungsberichte. Sie gehört nicht hinem. Die Negierung ist aber über die ihr angethane Schmach durchaus nicht empfindlich, sie ist viel mehr klug genug, „das PaSquill niedriger hängen zu lassen". Es kann ihr, meint sie. unmöglich zum Schaden gereichen, wenn ganz Frankreich erfährt, wie gaffenbubenartig sie von Caffagnac behandelt wurde. Trotzdem setzte Gambetta seinen Willen durch, das jenes Schimpfwort als überhaupt nicht im Parlament gehört betrachtet und daher vom AmISberichte ausgeschlossen wird. Nichtsdestoweniger arteten die Skandalsccnen doch zu solchen Tumulten aus, daß die Franzosen fragen, ob die Geschäftsordnung noch hierfür ausreicht? ES ist zu förmlichen Prügeleien gekommen, mit Schubsen und Stößen begnügte man sich nicht, es setzte Ohrfeigen, man riß sich Büschel Haare aus. Diese Wuthausbrüche französischer Leidenschaft erfolgen in dem Augenblicke, da die Kammern ihren Sitz nach Paris verlegen wollen. E« ist, als hätten eS die Bonapartisten darauf ab gesehen, noch einen letzten WarnungSruf zu erheben. Wenn Das rn Versailles möglich ist, was wird in Paris geschehen, wo die Kämmern umgeben sind von einer von den Revolutionären syste matisch aufgchetzten Volksleidenschaft! Unbegreiflich erscheint cS, wie die katholische Kirche Frankreichs, wie die klerikalen Führer und dir ultramontan gesinnten Abgeordneten «S zulaffen konnten, daß die für die Zukunft de» Kleritalismu» in Frankreich so bedeülüng Debatte über die UuterrichtSgesetze durch einen Menschen nne Caffagnac eröffnet wurde. Die katholische Geistlichkeit hat die Be völkerung ausgefordert, unablässig, so lange die Berathung dauert, Gebete zum Himmel zu senden und Gott um die gnädige Abwen dung der Gesetze zu bitten. Man kann gegen diese Art und Weise, Gott in die parlamentarischen Debatten hineinzuziehen, nichts Be sonderes einwenden, da sie der klerikalen Gewohnheit völlig entspricht, Etwas Anderes aber ist es, Gort zuzumuthen, mit einem Caffagnac gemeinsame Sache zu machen. Annenschü ern gelegentlich de« »Wsäbrlgr» Bestehens terAnnen- chule gestifteten Stipendiums uedlt Verwendungs-Urkunde durch eine Deputation, bestehend auS den Herren vr. Küntzel- »io»». Apotheker Jäckel und Stud. Piclsch, an den Rector Hrn. Viötor statt. Das Stipendium, welches 281? M. 92Ps. beträgt, kommt unter die Verwaltung des Lehrer-Collegiums. Anfang Iull soll übrigens eine geieUigc Vereinigung der alten Annen- schüler clnbcruien weiden, um las lreuncschaftliche Verbälkriitz derselben unicr sich und mit den Lebrern auleecht zu erhalten. — DaS Anid'wclle» der Elbe bat ein Opier geimkert. Am Mittwoch Nachmittag walkte ein wiähriger Knabe tn Hoster- w i tz durch daS ausgetretene Wasser am Uier, geriet- tabel in einen Wirbel und ertrank. - Im Laule dcS vorigen MonatS waren einer hier wohn haften adeligen Dame elne größere Partie Gegenstände, gl» Wäscbe. Kleidungsstücke und Pretiosen van nicht unbeträchtlichem Gcsainmtwertbe and Ihrer Wohnung abhanden gekon> men, ohne daß sie deshalb bestimmten Verdacht gegen Jemand auSzu- sprechcn vermochte. Die einzige Person, weid e man als Urhebe rin des Dftbttahlö In Frage ziehen konnte, war eineAmwärtrrin. welche Zutritt zu den Behältnissen gehabt batte, ln welchen die betrcssenden Sachen verwahrt gewesen waren, die aber gar nicht mehr in Dresden authäftlich war, als die Sachen vermißt wur den. Die von der Polizei gegen diese Person eingeleitetrn Maß regeln haben denn nun auch den Erlolg gehabt, baß dieselbe ln Berlin auSgeintttelt worben ist, die gestohlenen Gegenstände zr»n größten Theile wenigstens noch In ihrem Besitze vorgetunden worden sind und sie tn Folge dessen ttngsest gemacht worden ist. — Der VoIgt' sche Neubau an der Pestalo^ziNratze, auf welchem kürdich der Unglücksiall ttattgcfunten. Ist gestern Vor mittag wegen konstattrtcr Vorschrittowldrlgkeiten beim Bau poli zeilich sistftt worben. Im UnstassrmgSmaucrwerk gelassene Zwi schenräume waren mit Schutt auSgciüllt. — Einen schrecklichen Anblick hatte vorgestern Morgen ein Spaziergänger tn der Dresdner Hatde. Er taub einen Menlchcn. -wb erstarrt und bald leblos lm Heldelveergebüsch liegen; die Augen waren mit Schmeißfliegen und Würmern be deckt. Zwei Leute aus dem Fisd'hause schafften den Unglück lichen nach der Simon' schen Heilstätte in Loscvwltz. wo Vr. KahleiS sofort AUeö tbat. um ihn tn'ö Leben zurückzuruien. Mit der liebevollen Pflege, die Kranke tn der Heilstätte finde«, hofft man den Armen allmäl'g zam Bew»ßt>e>n zu brlngch. Vielleicht hat man r» mit einem versuchten kerbstmorbe »u thun; Finanzzöllen z» brunftigen. „Wenn", schreibt die tschukarttger Schmiegsamkett , „Germ.", „die Natlonalllberalen tn hmlegiamkett sich vor dem höheren Willen beugen, wird daö Sentrum gegenüber den neuen Ettolgen des natlonalllberaken ManneomutheS neidlos bleiben und den Natio nalliberalen den Ruhm und die Ehre, unter Preiögebung der Rechte und der Interessen de« Volkes da» Land zu belasten, gern aberlassen." E» scheint daher hatte, daß die beiden Stühle der Schutz- und der Finanzzölle, auf wttch« sich dieser höhere Wille niederzulaflen gedenkt, „hübsch zusammenblriien und im entscheidenden Momente nicht auseinander rücken." Dem wüthendrn Caffagnac ist e» gelungen, sich für einige Lage in dm Mund von Europa zu bringen. Die Skandalscenen, «elch« der Haupthahn de« BonapartiSmu» absichtlich herbeiführte, lassen alle» in diesem Punkte Erlebte weit hinter sich zurück. Daß Gambetta, der sein Präsidentenamt mit einer geradezu unbegreif lich« Sangmuth auSübte, die Verhängung eine» dreitägigen AuS- Reueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 18. Juni. Die Tabakssteuercommission be riech heute über die Nachversteuerung des Tabaks. Der Bun- descommissar Schomer theilte mit, das; in den ersten 5 Monaten dieses Jahres 1,457,710 Ccntner Tabak in Deutschland eingcführt wurden, voriges Jahr in dem gleichen Zeiträume aber nur 421,528 Centncr. Von einigen Seiten wurde beantragt, nur den vorhan denen Nohtabak nachzubcsteuern. In der Abstimmung wurde der Antrag des Abg. Richter-Hagen, sowohl die Nachversteuerung allen Tabaks als insbesondere die des vorhandenen Nohtabaks abzulehncn, selbst abgelehnt; vom Antrag des Abg. Buhl wurde der 1. Theii (Halbfabrikate und Ganzsabrikate von Tabak dürfen der Nachsteuer nicht unterliegen) angenommen; der 2. Theil, betr. die verschiedene Besteuerung des in- und ausländischenNohtabaks, wurde abgelehnt. Als darauf die entscheidenden W 1 und 2 über die Nachsteuer über haupt zur Abstimmung kamen, wurden dieselben abgelehnt, so daß die Nachsteuer in allen ihren Theilen abgelehnt worden ist. Berlin. 18. Juni. Der „Rcid'Sanzclger" publlzlrt etne kaiserliche Verordnung, wonach unter A ntbebung der Verordnung vom 2. Februar I8?'ä tcter aus Nußlanb toinmenbe Reisende turcft einen von der Petersburger Voticl ait oder einer deutichcn Konsularbchörkc in Rußland viiirte» Paß sich auSwcisen unk solchen beim Eintritt über die Rcicl'Särcnzc behulö Gestattung der Weiterreise der diesseitige» Grcnzbcl.'erde verlegen muß. Messina. 18. Juni. Zn Santa Venerla dei der Station Giarra baden beute mehrere Erdstöße stattgttunten. Der Tod einiger Menschen erivlgte durch Häusercinsturz. SocaleS und Sächsische». — Der Steuer-Direktions-Inspektor Nietzsche! bat daö Vcrtlenstkreuz, der Potttircktor Wa u ri k-Jes orka in Erim- mllschau, sowie der Glitcbcsitzcr Hauöwaid zu Nenntmanns- dori daö Ritterkreuz II. KI. dcS AlbrechtsordcnS erhalten. — Der Herr Finanzminister vonKönncrltz Ist von der vielbcsvrod'enen Buiidcölätböiitziiiig ans Berlin wieder nach hier zurückgckcbr». Mit Ihm war der geh. Finanzrath Hokkinann nach Berlin gegangen. — Der Gencrallnivektor der Artillerie. General v. Pod- blelSki ist von Berit» hier angekommcn und ln Stadt Berlin abgetreten. Sonst von Berlin Nichts Neues. — Dem vor Kurzem nach 41 jähriger Amt r»ng alö Organist unv l. Mätchcnlebrer tn Mutzschrn tn Ruhestand getretenen unk nach Dresden übcrgciiedeltcn Herrn Io bann Friedrich Richter wurde gestern daö von Sr. Mai. dem Könige gnädigst verliehene Etvllver Viens» kreuz von Herrn Schulrath Berthelt unv In Gegenwart de» Herrn Rati öassessor Müble selcrilchst überreicht. Möge dem also Geehrten, der 41 Jahre lang an ein und kemielden Orte mit seltener Treue und Ge wissenhaftigkeit sein Amt In Kirche und Schule verwaltete und so allen jüngeren und älteren Beruisgenosien ein zur Nachcfterung anfeuerndeS Vorbild war, noch ein recht langer und recht ireuub- licher Lebensabend besdüeden sein. - Der am 9. April d. I. verstorbene Rittergutsbesitzer Haußmann au» Kreischa bat der Dresdner Blindenanstalt ein Le gat von 9009 Mart n»d überdies ken lft. Theil des künftigen und schließttchen IleberschusseS seines Vcrmbgeno vermacht. — Gestern Mittag 12 Uhr fand tm Eonicrenzziminer der Annen-Realschule die Ueverrrichung de« von de» alten .attkO Dir KNldrr Keirn lbm sofort wie Zunder vom Leide. In einer Tasche ianv man eine Oufttung ftlr bezahlte Steuern, aut- gestellt vom Neustädtrr Ratbbauö aw den Namen Schneider. - Am vorigen Sonnabendabend hat sich ein Man» der diesigen Poilzelbehörke mit der S e l bsta n k l age gestellt, daß er einen guten s.vwarzen Gummlregrninantel. den er bei sich kübrte. im königlichen Schlosse gestohlen bade. Der Mann bleibt hartnäckig bei dieser Sclbftanlcbulrigung stehen, trotzdem alle Nachlorichuligeii nach dem Eigen» ümcr I ne» Gummimantel« tm sönlgllcben «ct-losse sowohl, alö auch anderwärts bis jetzt erfolg los gebliebcn sind. — Die Berliner Gewerbe an« st ellung veranlaßt manchen Eib-Florenftner zu einer Sprimour nach der Rcichö- banptstabt. Einen sicheren Führer durch die SehenSwürdialelttn um und bei Berlin glcbt daS Bändchen Nr. 6 von Erlebens Reisebibiiolhck „Berlin. Potsdam und Umgebungen", rem zwei Pläne von Berlin, rin solcher von Potsdam und SanSiouci re. bcigcgcden sind und von weichem letzt die 27. Auflage vorltegt. Wer Ber ln nach einem bestimmten Plane kennen lernen will, kann sich einen solche» leicht nach diesem 2 Mark kostenden Büchclchen bilden. — Post. Mit den PacketdesteNungStahrten ist in Dresden eine Kinsainmlung von gewöhnlichen Packeten verbunden. Die Annahme der Packete eriolgt durch die Packetbrsteller ent weder innerhalb der Häuser selbst, welche sie zum Zwecke der Bestellung betreten, oder an denjenigen Stellen, wo Ihr Fuhr werk anhält. Wünsche» die Ausgeber die Packete zu srankiren, so wird das Franko in kein Falle, daß die Höbe desselben dem Packetbestelier un weilrlhaft bekannt ist, sokort erhoben, andernfalls Ist dem Packetbestelier gestattet, ten ungelahren Betrag trS FrankrS anzunehmen, von diesem bei der Postannahinestelle daS Franko zu bezahlen und den verbliebenen Betrag bei der nächsten Um fahrt dem Absender zurückmgeben. Aus Wunsch eriolgt auch die Abholung der abcusentenbcn gewöhnlichen Packete aus den Woh nungen der Ab-endor, wenn dieselben innerhalb des Packetbeftell- krciicS des PostamtcS l bez. Postamts 7 bierieldst wohnen, die Abholung gelegentlich mit ber nächsten Bestelliahrt erkolgenkann und besondere Fahrten oder größere Unitahtten nicht nothwenklg werden. Hierzu ist jedoch eine vorherige kurze Benachrichtigung mittelst irankirlcn BrieieS oder mittelst srcmkirter Postkarte an daö Postamt l sPottplatz», wenn der Absender In Altstadt oder Friokrichstadt wob»», und daö Postamt 7 (Leipziger »zabnhoil. wenn der Absender in der Neu-, Anton- ober Albertstadt wohnt, mit der Ausschrlft ..Packctabholung" erkorderllch. Für die «In- sainmlung und Ileberkührung der Packete zur Postcmnahmestelle ist bei der Auslieferung soiort eine Gebühr zu entrichten, welche iür ein Packet bis 5 Kg. 15 Pig., tür ein schwerere« 29 P«g. be trägt. Von ten Packetbestellcrn bedingungsweise angenommene Packete. welche den bestehenden Vorschriften nicht genügen, werten den Absendern zur Beseitigung der Mängel bei der nächsten U»stahlt wieder zugestellt. - InBretnigwird am I. Juli d.I.etne Poltagentur eröffnet. Die neue Poftanftal». deren Bestellkrel« die Ortschallen HanSwaite mit Krohncnberg, Louisenberg, Röder brunn. Luzcnburg und Karolinenhöhe unstaßt, wirb ihre Ver bindung durch drei tägliche Botenpoftcn zwischen GroßröhrSdors und Bretnig erhalten. — AuS ben Angeboten, die von Kirsch Pachtern den Eigenthümern von Plantagen bereits gemacht worden sind, läßt sich berechnen, daß diese, jedenfalls sehr sachverständigen Leute, ein außcrordcntlich reiche« Erträgnis, erwarten. Um dlevom Statt- ,a»b zu Pirna zu vergebende Kirschnutznng an der Struppener Straße hatten sich ca. 22 Bieter eingesunken und daS Melft- gcbot ist arst 1499 Mark gestiegen, obschon cö i» ben vorher- gegangcnen klrichenrelchrn Jahren nie über 9G> Mark stieg. - Bezüglich der in Nr. 164 enthaltenen Erklärung de« crrn Kaufmann Ludwig, die Beschaffung der Mannschaft«- und iftzlerS-Revolver der sächsischen Kavaleile betr.. fü zur Vermeidung von Mißverständnissen bemerkt, daß allerdings die Firma F. W. Ludwig hier der alleinige Lieferant der fraglichen Waffen aeweien, daß dieselbe aber mit der An ettlguna ber Re volver die Gewrhrtabrlk von Friedr. Langenhan in Zella bel Gotha dcaisttragt bat. Genannte Fabrik tat denn auch dtr Schußwaffen iür Herrn Ludwig geliefert. — In drm heute Abend am dem Llnckc'shen Bade stattstn- dcnbcn Ertra-MlIItär-Eoneert wird n. A. der Barltonlst und Eoncertsängcr Herr Fritz FIchtnerau» Wien Mitwirken. Der Genannte dürfte vier no.h von seinen vor zwei Jahren hier statt» gefundenen Austreten in gutem Andenken stehen.
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