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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187509161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-09
- Tag1875-09-16
- Monat1875-09
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1875
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Erscheint tSgUch früh 6»/, Uhr. RrdacN»» »»d G»«rdttt»u IodarmiSgasse 33 W«r«mu»oritiLer Redacranc Gr. Hütturr UI «eudaitz. Sprechstunde d. -tedactto» von II—tl lltr A»ch»»n»,4 »»» 4 — 4 Udr Unnapm« der für dir nächst- ß»t«r«»« Nummer bestimmlen tdtaenbr Auserate »NHr N, »« Wochentagen bis NachmMagS, an Lanu- -estr»ge« früh dt» '/,v Uhr. FWali Nk Z»^r»lki>a,mlt»mr: DU» Ktem«. lluivrrsttätSstr. 22, B««t« Lölchr, Haurstr 2t. patt. Anzeiger. L>MN für Politik, Local^schichte, Handels- I GtschästsocrkthL. Anflnge 13»4VV. Ado»»rmr»i»»rn» vlenrti. 4*/, Mt rncl. Bringerlohn L Mk. Jroe rinzrlnt Rümmer 30 Ps Bel».gcfrmptar io Ps «4edUi>rrn iür itsttadrltageu »dnr Postdrldrderung 3K Mk. mit Paüde'vrberung 4L Dtk. Znlrrai» igrlp BouraeoiSz 2«Pj ckrogere Lcdnflrn laut iinlrrr« PreisvrrzeiLniß — Tabellarischer Sah nach böbrrem Tuns strcluuua uoiki tztu, ktdacli»»»ßrich dir S>p«ltztUt 40 Ps. Inserate st»» steiS an d EwedtNs» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung i>s»,-a>uu>>,r»i»<t« oder durch Postvorschuß. «Z 259. Donnerstag den 16. September. 1875. Bekanntmachung. Wir dringen wiederholt zur Kenntniß, daß da» Mitnehmer» von Hunden jeder Art in den Pferdeeisendahnwagen verdaten ist Bei Zuwiderhandlungen gegen diese» verbot werden wir sowohl den Besitzer de« mitgenom menen Hunde», als auch den Conducteur de« detr. Pferdeeiseubahnwagen» mit Geldstrafe di« 156 oder verhältnißmäßiger Haslstrafe belegen. Leipzig, am 18 September 187k. »er Math der «lad» Let»,tg vr Georgi. Mechler Bekamtmachung. Die dermalen an die Herren Gedr. Loch au» Lausigk vermiethrten Localitäten in dem Eommungrundstücke Nr. ^ am Galzgüßchen hier, gestehend au» dem ersten Gewölbe am 304 »vly. ^ des Vianvcal. Eingänge de» Hause« rechter Hand nebst daran stoßender Schreibstube, einer kleinen, au da« Ge wölbe stoßenden Niederlage und einer Stube nebst Kammer im Hofe im rechten Seitengebäude 1 Treppe hoch, sollen von Ostern 187« ab gegen halbjährliche Kündigung Freitag a« SK. diese» Monat» Boraotltag» LL vhr an Rathsstelle an den Meistbietenden vermirthet werten Die Versteigerung» und Bermiethung»bedingungen liegen an Rath»stelle zur Einsichtnahme an». Leipzig, am 13. September 1875. Der Math der «tadt Leipzig. Or. Georgi G Mechler Bekanntmachung. Die Lieferung der im Lause diese» Jahre« und de» Jahre» 1876 an den Gasleitungen nach den Grundstücken zur Verwendung kommenden gußeisernen hydeaaltsähe« Verschlüsse a»tt Verschlnßdeckel» «ad sch»tedeeis«rne« Klapp,« soll an den Mlndestforderndeu, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Submittenten, vergeben werden Offerten sind bi» zu« LS. Gepte«ber d. I. Ma«h«tttag» S Uhr versiegelt an die Unterzeichnete Deputation abzugeden. Die Zeichnungen und Lieferungsbedingungen liegen im Bureau der hiesigen Gasanstalt au». Ebendaselbst sind die B-dingungen gegen »ie Gebühr in Abschrift zu erhalten Leivzig. den 6 September >875 De» Math» Deputation z«r «a»a«Oalt. Bekanntmachung. Nachdem wir auf Grund de» Gesetze» vom 26 April 1873 unter Zustimmung der Herren Studtverordneten und unter Geoehmiaunq de« Könialicken Min'sterium» de» Cultu« und öffentlichen vuterrichl» beschloffen haben, eine Fortbtldnngsschnle für Kuah*« nach dem unter ^ er- sichtlichen Plane zu errichten, i» »elcver die au» der Volksschule entlassenen Knaben noch zwei Jahre lang emen wöchentlich sechsstündigen Unterricht — Sonntag» von 1« bi« 12 Uhr und an zwei Wochentagen Abend» von 6—8 Uhr — erhallen sollen, so wird hierdurch öffentlich bekannt gemacht, 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Oster» 1875 au» der Volksschule — gleichviel ob au» einer hiesigen oder auswärtigen Schule — entlasten «orden sind, so wie diejenigen, welche Ostern 1875 von höheren Schulen abgeganze» sind, ohne bi» dahin da» 15. Lebensjahr vollendet zu haben, unter Beibringung de» Schuleutlaffuug« zeuguisie» bei dem Direktor der Fortbildungsschule, Herrn Carl Richter, in der Zeit vom 13. bi» 18. September d 9 (Vormittag« 16 bi» 1 Ubr oder Nachmittag» 4 bi« 6 Uhr) im östlichen Flügelgedäude der 3 BÜrger'chule anzumelden sino, 2) daß die Eltern, Lehrherren, Dienstherr schäften und Arbeitgeber bei Vermeidung einer Geldstrafe bi» zu 30 Mark, die im Falle der Nickterlegung m Haft um,»wandeln ist, die schulpflichtigen Knaben zu dieser Anmeldung anzuhallen oder letztere selbst rechtzeitig vorzunehmen haben. 3) daß diejenigen, welche anderweit einen geordneten, dem städtischen Fortbildungsunter richt nach Beschaffenheit und Umfang gleich zu erachtenden Unterricht genießen, deshalb von dem Besuch« der Fortbildungsschule entbunden werden können, sich der unter 1) erforderlichen Aumeldung «densall» zu unterziehen und den Nachweis über den Besuch eine« »»«reichenden anderweiten Unterricht« beizubrinqen baden. Leipzig, am 10 September 1875. Der Rath der «tatzt Leipzig. Vr Georgi. Wangemana. K. Organisation-plan der Fortbildungsschule für Knaben 1) Der Kortdild»vg«un>erricht wird in der Stadt Leivzig in einem zweijährigen Cursu« in wöchentlich 6 Stunden erthnlt. 2) Zum Besuche de« städtischen FortbilduugSunterricht« sind die au» der Volksschule entlassenen, iu Lnplig wohnenden Knaben noch zwei Jahre lang verpflichtet, wenn sie nicht einen dem städtischen ForlbittzungSunlerricht nach Beschaffenheit und Umfang gleich zu erachtenden Unterricht genießen. In ihren Leistungen auSaezeicduete Schüler können auf Grund besonderer Prüfung und nach Be schluß de« Sch»lau«sch»ffe« schon nach einjährigem Besuch au« der Fortbildungsschule entlasten werden. 3) Ebenso sind zum Besuche de» städtischen Fortbildungsunterricht» bi» zum vollendeten 16. Lebensjahre die in Leipzig wohnhaften Knaben verpflichtet, welche höhere Schulen besuchen, aber dieselben verlassen, ohne da» 15. Lebensjahr vollendet und die Klaffe erreicht zu haben, welche diesem Alter nach dem Plane der Schule entspricht. 4) Der FortbitdungSunterricht wir» für die verschiedenen ReliaionSparteien gemeinschaftlich und ohne Berücksichtigung de» ConfesstonSverhältnisse- eingerichtet, (vcrgl. Ausführung».Verordnung zum Schulgesetze tz 32, Abs 4 ) 5) Der ForldüdungSunterricht wird unentgeltlich ertheilt. (vergl. tz 7, Abs. 2 de» volkS- schulgesetzeS.) 6) Die Schüler der Fortbildungsschule werden bei ihrem Eintritt nach ihrer Rcifc »n 2 Ab teilungen geschieden, eine untere und eine obere 7) Der Lehrplan ist folgender i K. Unter« Eldtheilang. Erste« Uuterr,cht«jahr: 2 Stunden Deutsch (Grammatik und Stil). 2 - Rechne« und Geometrie. 2 - Zeichnen Zweite« Unterrichtsjahr: l Stunde Deutsch (Stil und Literatur). 1 - Rechnen und Geometrie 2 Stunden im 1 Halbjahr Naturkunde. 2 - im 2 Halbjahr Geographie und Ge schichte. 2 « Zeichnen. I« Obere Abtheilung. Erstes Unterrich l Sjah r : 2 Stunden veutsch (Stil und Literatur). 2 - Rechnen und Geometrie. 2 - Zeichnen. Zweite« Unterrichtsjahr: 1 Stunde Deutsch (Stil und Literatur). 1 - Geometrie. 2 Stunden im 1 Halbjahr Geographie und Ge schichte. 2 - im 2. Halbjahr Physik und Chemie. 2 » Zeichnen. Die FMuuger. Grstze Oper v»n Edmund Kretschmer. Annahme und Vorbereitung einer neuen Oper siud, besonder» wegen der Au-stattung-kosteo, noch immer mit so ungewöhnlichen Schwierigkeiten zu- sammeuhäugevde Dinge, daß sie an de» «eiste» größeren Bühnen zu den seltensten Erscheinungen gehören, namentlich von Opern, welche bisher überhaupt noch von lewer Vützue «usgkführt wor den find. Ist da» Ei» erst durch eme andere ge brochen und dort die Lebensfähigkeit erprobt, so läßt sich schon leichter Nachfolgen. Die Größe der Opfer, koncefsionen und Entbehrungen de» Com- pouiste» aber, um bl» zu biefem Ziele zu gelan ge». entgeht un» fast gänzlich. Nahezu vier Jahre hat der Comp, der „Fotkuuger" zu deren Vollendung gebraucht. Grebt e» einen fchlagenderen Beweis für deutsche Gründlichkeit, Sergsalt und Unermüdlichkeit? Und wenn nun, »ie s» oft, keine Bühne die Aufführung eine» mit s» epvrbitonten Opfern erkauslen Werke» der Mühe werlh hält, welch unheilbare Verbitterung «wo« ganzen Küustlerleben«! Hoforganist Kretsch mer in Dresden gehört zu den Wenigen, denen ei« bessere« Lee« brschiedrn war. In jener viel- aliedrigen Kette günstiger »mstände, welche zur Nuuahme einer deutschen Oper zusammeuwirke» mstffen, fehlte die«mal nicht, wie leider soust s» «ft, irgend «» wichtige« Glied. Nach allerdiug« wohl abermal« jahrelangem Ringen und Borbe- reiten wirkte schließlich Alle« gstnstig zusamme». und die dramatische Wirksamkeit ven Text wie Musik hatte keiuen geringen Antheil an dem Er folge, beste, sich da« Werk in Dre«den und Dessau sowohl al» jetzt iu Leipzig erfreut hat. Da« Trxlduch der „Folkunger" war von Mo se» thal ursprünglich für Meperbeer bestimmt uud hierdurch erklärt sich dessen spekulative An lage. Euthtlt e« auch keiuen blendenden Ton- neaaufaaug. kernen Scbiffsruch, Schalken- oder Echlittschuhtauz, keine Nonuenorgie, Zrege, Bade- »der Gewltterscene. s» ist e» doch deehalh nicht miuder reich a» starken Ceucessiouea, resp Theater- rffecten und frappirenden äußeren HülssmMelu, kurz der gesammte Apparat der «ederueu große» Oper findet sich herangezegcu und lediglich hierauf ist die ganze Anlage zugespitzt, nicht auf eine einheitlich sich eutwickelnde Handlung, aus ein ideale» ethische« Ziel; jenen äußeren Spekulativ»«- zwecken und vor Allem der äußeren dramatischen Wirksamkeit ist jede« höhere Motiv unter geordnet. Allerdings muß man Mosenkhal nächst oer durch«»« peetischen Sprach« große« scemsche« Geschick zugkstkkrn, wie wir die- sonst in de, Regel nur bei den Franzosen finden, und dem Componlsten siud für wirksame Eutsaltung der Musik eine Menge recht günstige Situationen zugesührt. Höhere« Jutereffe dagegen für die Personen und Vorgänge vermag ei» so zweifel haftes Decoct dem Beschauer kaum abzugewinue». »eil die meisten derselben veu zu wenig iauerer Wahrheit,AuSgcprügthnt unb Eharo kler erfüllt sind. Die Handlung ist folgende: König Erik von Schweben und sein ältester Sohn sind gestorben; in Felge besten wird Prinz MagnuS zum Thron selger und zum Galten Maria«, König Enks Nichte, auserwählt. Ihm tritt al« Krouprä teudeut gegenüber Herzog Beugt von Gchoenen, welcher durch seinen vertrauten Petrrk den Prinzen Magnu« au« feinem Asyl im Kloster locken und ihn in eine einsame, menschenleere Gegend führen läßt. Dieser, nicht ahneud. welch grausame« Spiel sein Begleiter mit ihm zu treiben im Giune führt, folgt ih« bi« in da« Land der Kjölen, wo nur Ei« und Schuee fie umgiebt. Hier erst, al« Ste« Petri! den D»lch Magnu« auf die Brust fetzt, wird dem Prinzen fein Schicksal klar, er machr Fluchtversuche, doch vergeben«. E« wird ihm die Wahl gelastea, zu sterbe» »der mit heiligem Ei»e zu schwören: »ie vor die Welt al« Prinz Magnu« zu treten, nie mals feiuen Name» zu bekennen, überhaupt da«, wa« er bisher gewefen fei, de« Grabe und der Vergessenheit zu weihen, denn nur dem Thron erben aalt Sten Petrik'S Dolch. Magnu« leistet diesen Schwur und bittet in einem derligen Klester um Aufnahme in besten Orden. Man zweifelt jedoch an seinem festen Willen, der Welt zu ent sagen, und beschließt, von ihm eine Prede zu fordern Rach Kl-sterregel muß stet« ein Bruder de« Nacht« in freier Halle wachen, um, im Fall e« »Slh'g sein sollte, Verirrten Hülfe zu leisten. Diese« Amt soll Magnu« heute »ersehen. Slen Petrik, ihn nochmal« an de« geleistete» Schwur mahnend, entfernt sich mit den Mönchen, vou traurigen Bilder« umgaukelt, bal» nachdcukend. bald stürmisch ausspriugeud, weilt Magnu« in »er Halle, al« er plötzlich sich ihm nahende Tritte der- nimmt. In dem heraukemmeude» Wauderer rrkeunt er Lar«, den Sohn Karin'«, seiner Amme. Dieser schildert ihm die Zustände a« schwedischen Hof«, welchen Jammerdie Schrcckenkuude: PrinzMaguuS sei verschwunden, erregt; Beugt von Scheenen wolle nun Schweden a» sich reißen «ud die Hand Maria» mit Gewalt erzwingen MaguuS giebt sich ihm nicht zu erkennen, doch begeistert für sein Vaterland flieht er mit Lar«, um gegen den Herzog zu kämpfen. Al« die Mönche und Gten Petrik kommen, um nach Magnu« zu sehen, ihn aber nicht finden, vermuthen sie ihn unter einer am Schluß de« Akte« herabstürzenden Lawine be- giaden — Bei Beginn des 2 AcuS befindet sich Maria im Schlöffe, zu ihr kommt Bengt mit Gefolge, bringt ihre seine Haloigun^en dar und läßr sich mit ihr nach dem Morastein übersetzen. Javessen hat LarS bewaffnete Männer gesam»elt unb stellt ihnen de« aus den EiShöden von Kjölen gefundenen Mann al« Bannerträger vor. Karin erkennt MaguuS sogleich, doch dieser, seine» Schwure» gedeukcud, weist sie barsch zurück und mahnt die Männer an Schwedens Sacke. — Bengt, mit Maria uud dem Volke am Mora- stein angekommen, giebt dieser den Auftrag, der Menge zu verkünden, »ie sich jetzt Schweden» König und beste« Gattin nennt. Mit Wiver willen erhebt sie sich und beginnt, va plötzlich stockt sie — ihre Blicke haben Magnu» zwischen der Menge erkannt; sie glaubt sich zu irren und will fortsahren, doch immer wieder muß si- da» ihr so bekannte Angesicht schauen, fie »si sicher, ihren einstigen Geliebten wiederzudesitz n und verlangt ihn zu sehen. Magnu» aber gedenkt seine« Eide« und widersteht standhaft allem An dringen Maria«. Bengt oud Gten Petrik schwören Rache und nennen ihn einen verrät her, der KrönungSact aber ist aufgehoben — Maria will den Prinzen allein sehen und sprcchcn, Karin räth, ihn in da« Zimmer führen zu lasten, wo da« Bild seiner Mutter, während sie die Ballade, welche ih« seine Mutter sang, anstimmen wolle; ist e« wirklich Prinz Magnu«, so wüsten seine Ge fühle ihn übermannen und die» laut kund thun Magnu« läßt sich wirklich überwältigen, Maria stürzt hervor, um ihn in ihre Arme zu schließen, Maguu« aber stürzt sich vom Balcon herab — Herzog Bengt kommt bewaffnet vor da» Schloß, wird jeboch zurückgedräugt; Sten Pttrik versagt ihm i-de fernere Hülfe; Beugt wird von dem erbitterten Volke m- Meer geworfen und der trotz seine» Sturze» am Leben gebliei- . Magnu« al« Maria« Gatte aus Schweden« Thron erhoben Eme Hardlung, deren Held zu so reseroirter Haltung verurtheilt ist, so haltlo« unentschlossen zwischen Vaterlandsliebe und dem ihm abgczwunge- nen Elbe schwankt (um da» Stück 5 Acle lang h,»ziehen zu können) vermag unmöglich unser Interesse wärmer, nachhaltiger zu erregen vier mal verleugnet sich Herr Magnu» vor unseren Augen, bl» ihn ein glücklicher Zufall und die Entbindung von seinem Eibe durch einen Abt (Beide» recht nichtssagend für unsere qegen- wärtige Anschauung) erlöst. Auch die Königin vermag im Grunde kein wärmere« Interesse e>nzuflößen. Nur die Amme und deren Sohn sind gut au« dem Leben gegriffene gesundere Ge stalten. Zusammenhäufung von möglichst vielen recht esfectvollen äußerlichen Vorgängen ist wle gesagt nur zu unvei hohlen zur Tendenz gemackt. Ein solckeS Buch kanu daher aus den zu treuherzig sich demselbeii samml seinem masi- kalischen Kunstiveal im Herzen hingehenden Co n- ponisten nur zu leiä-t verdeiblichen Einfluß auS- üben. Man kann daher Mvsenlhal den Vorwurf nicht ersparen, mit so unkänstlerischeu Specula- tionen einer verwerflichen Rlch uag zu hul digen, welche mit Wagner'« so energisch charakler- vollem Streben nach innerer Wahrheit und durch keinerlei unnöthige» Beiwerk getrübter Reinheit der Darstellung in ziemlich grellem Gegensätze stebt. — Edmund Kretschmer'- Musik bekundet sehr beachlenSwerthe Anlagen. Am Borlheilhustesten entwickelt erscheinen dieselben in Bezug auf dru- matlsche W rksamkeit und großes Geich ck in Ver wendung der Mittel. Nach dieser Seite überragt er mit seinem Erstlingswerke schon jetzt bei» größten Theil der deutschen Oper-componisien. Die für die Bühne so r.ö'hige ausgeprägte Gedrungenheit der Musik, geschickte Einführung und HerauSarbei- tung von Mastenwirkungen, treffliche V rwendung der instrumentalen Mittel, greßer Reichlhum an reizvollen, erwärmenSen Tensarben und an sprechende Melodik stehen ihm bereit» vorlheilhaft zu Gebote Leider hat Mosenthal seine Ausgabe: der Musik lediglich eine Skizze zu bieten, bloß eine Folie unterzubreiten, erheblich überschritten und durch zu weit gehende» Ausfuhren der Ein« pfiiidungSäußerungen rc. dem Componisten seine Aufgabe sehr erschwert, trägt somit die Haupt schuld an manchen matteren Purtien. Kerner bleibt öfter» bedeutsamere Gipsklung, geringere Zersplitterung, kraftvollerer Aufschwung formell wie melodiöswünschenSwerlh, deSgl befriedigendere musikalisch architektonische Gestaltung Bessuder« aber ist El uheitludkelt de» Stil» zu erstreben, resp. derselbe von den verschiedenartigsten öfter» sehr unverhVllt hervorlretenden fremde« Einflüssen zu befreien. Deutlich erkennbar ist die I itention be» Componisten, keine neuen Bahnen zu er öffne», sondern sich den vorhandenen voidileern an spruchslos anzuschließen. Wie so viele jetzige dramatische Tondichter sicht Kretschmer zwischen der jüngsten Vergangenheit, der mehr dem Aeußerllchen buldigenden Gegenwart und der weit in die Zukunft hineinragendrn gewaltigen Erscheinung Wagner'» mitten inne und huldigt mit sichilicher Borliebe dem früheren Wagner von ..Rienzi" an; er unterscheidet sich übrigen» von vielen College« durch die Treue und den Ernst, mit welchem er seine Ausgabe fast immer zu er fassen sucht, durch sorgfältigere Durcharbeitung und ein stärker entwickelte» Talent für glückliche, wirkungsvolle Reproduktion der in sich aufgenom-
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