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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187006165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-16
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1870
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Bei dieser Sachlage tritt die Möglichkeit ein, daß namentlich an heißen Sommertagen ein bedeutend größeres Wasser- Mnlum in der Stadt verbraucht und aus dem Hochreservoir entnommen wird, als demselben im gleichen Zettraum durch die Maschinen wieder zugeführt werden kann, und dieS kann nicht nur einen bei ausbrechendem Feuer Gefahr drohenden Wassermangel zur Folge haben, sondern es bringt auch die Gefahr mit sich, daß der bei allmäliger Entleerung drS HochreservoirS ftallsindenve Lusteintritt in die LeitungSröhren mehrfache Brüche der letzteren veranlassen kann, wodurch die Zuleitung deS WasserS für dre Con- sumenten dauernd gestört würde. Wir sind deshalb genöchigt, bis dahin, wo eine mit Zustimmung deS Skadtverordneten-CollegiumS zu beschließende Erweiterung unserer Wasserleitung, wofür die Borarbeiten bereits seit längerer Zeit im Gange sind, vollendet sein wird, auf einen besonder- Haushälterischen Gebrauch von Wasser aus der Wasserleitung Bedacht zu nehmen. Wir erbitten unS deshalb zunächst die Unterstützung drs Publicums und bitten unter Verweisung auf unsere Bekanntmachungen vom 14. December 1866 und 8. Juni 1867, jeder Einzelne wolle, soviel an ihm ist, einer aus Muthwillen oder Nachlässigkeit entspringenden Ver grabung von Wasser, namentlich durch Osfenstehenlassen der Verschlußhähne, durch ununterbrochenes Ausströmen der ein sehr be deutendes Wasserquantum consumirenden Pissoirspielungen, durch Straßen- und Gartensprengung mit offenem Scklauch ohne Brause u. s. w. nach Kräften zu steuern suchen. Wir vertrauen, daß diese unsere Bitte im Interesse der der gesammten Einwohner" schaff zu Gute kommenden Wasserleitung eine freundliche Beachtung finden werde. Im Uebrigen finden wir uns veranlaßt, zur Sicherung der Wasserleitung und um der Wasserverschwendung zu steuern, folgende Anordnungen zu tresfm: 1) Die Spülung von Pissoirs mit Wasser aus der Wasserleitung ist vom 1. Juli a. e. an nur unter Anwendung von Wassermessern statthaft. Insoweit die gegenwärtigen Inhaber von Pissoirspülungen ohne Wassermcfser bis 1. Juli a. o. die letztern nicht aufgestellt haben, werden ihre Pissoirleitungen von uns biS dahin geschlossen werden, wo dieselben mit Wassermeffern versehen sein werden. 2) Das Besprengen der Straßen, Gärten, Rasenplätze u. s. w. darf anders nicht erfolgen, als so, daß der damit zu Beauftragend« daS Schlauchrohr in der Hand hält und daS Wasser durch die angebrachte Brause, gehen läßt. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach §> 10 und 16 des Regulativs mit Geldstrafe biS zu 50 Thlr., eventuell mit Schließung der Leitung bestraft. Leipzig, den 12. Juni 1870. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. ^ Das Baden außerhalb der abgesteckten Badestlllen in den an öffentlichen Wegen gelegenen Flüssen im Stadtbezirke, so wie in den Strecken derselben, welche mit Gondeln befahren werden, wird als öffentliche Verletzung der Sittlichkeit in Gemäßheit von tz. XV. der Verordnung, die Publicotion eines Revidirien Strafgesetzbuches betreffend, vom 1. October 1868, mit Gefängniß brS zn 8 Wochen oder Geldbuße bis zu 200 Thalern bestraft. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Leipzig, den 15. Juni 1870. I)r. Rüder. Finanzieller Wochenbericht. Bon allen Lotterieen verlautet, daß der Andrang nach Loosen fortwährend im Steigen begriffen. Tausende trachten darnach ein paar Gewinne zu erhaschen, die nur einigen Wenigen zu Theil Verden können. Die größte Unwahrscheinlichkeit des Erfolgs schreckt nicht ab, immer wieder von neuem daS Glück zu ver suchen und einen frischen Einsatz zu wagen. - Auch die Sviel- gtmeinde der Börse ergänzt sich immer wieder von neuem, wie sich denn daS Gewinnspiel im Mercurstempel nicht wesentlich von dem Lotteriespiel unterscheidet. Auch der Speculant wählt dir Nummern, auf welche er setzt; aber alle seine Calculationen »ollen nichts bedeuten gegenüber der Obmacht unberechenbarer Gegenströmungen. Und selbst im Fall des Erfolgs entsteht die Frage, wie wett eine zufällige glückliche Chance zu verfolgen, ohne die Gefahr deS Rückschlags zu laufen. So werden die Kämpfer vm die Börsendifferenzen in fortwährender Aufregung der Un gewißheit erhalten und müssen die ganze Schlachtlinie im Auge «halten, um von einer plötzlichen Wendung nicht zu sehr über rascht zu werden. Die Börfenspecularrten halten gegenwärtig ihren Blick mehr auf die Course der Fondsbörse, als auf die Berichte von den TetreidemHrkten gerichtet und suchen darin das wahre Evangelium der Zukunft. Bekanntlich geräth um diese Jahreszeit die Phantasie der Getreidespeculanten in eine fieberhafte Erregung und wiegt stch in goldenen Träumen von Mißwachs, hohen Preisen der Lebensmittel und Differenzgewinn ein. Indeß zeigt stch nichts trügerischer als die Berichte, welche die Getreivespeculanten in Irem Interesse in die Welt zu schicken Pflegen. UeberdieS haben sch die Bezugsquellen für Cerealien dergestalt vermehrt und namentlich sind Rußland, je mehr sein Eisenbahnnetz fick vervoll ständigt, und namentlich Nordamerika so mäckttge Concurrenten um die Versorgung Europa- mit NcchrungSstosfen geworden, daß die Export-Calculationen fich bescheiden müssen mehr als bloße ober flächliche Conjecturen darzustellen. Offenbar würden, wenn eS wirklich zu einem bedeutenden Cerealien-Export aus Oesterreich kommen sollte, eine Annahme, wozu bis jetzt noch kein reeller Grund vorliegt (denn die Dürre in Frankreich kann einen Umschlag erleiden, und das Ernteresultat in Ungarn u. s. w. läßt sich auch nicht über allen Zweifel vor- auöbestimmen, abgesehen davon, ob gerade Ungarns Leistungs fähigkeit so vorzugsweise in Anspruch genommen werden würde), die Preise der dortigen Effecten einen bedeutenden Eindruck davon spüren, und eS ist erklärlich, wie die Börsenspeculation, welcher nirgends anderSwo ein Moment der Anfcuerung sich bietet, mit Spannung nach diesem einen Puncte blickt, von dem sie erwartet, daß er sich zu der Sonne gestalte, welche ihre Hoffnungskeime zur Blütbe bringt. Welcher Unterschied vom vorigen Jahre! Damals entsagte die Speculation freiwillig den Sommerferien, indem sie jeden dem Börser.spiel entzogenen Augenblick für einen wirklichen Verlust hielt. Diesmal haben die Ferien sich bereits vor der Zeit ein gestellt, und die täglichen CourSbewegungen glücken bloßen Recrittete- übungen. Wie aber ein Stiergefecht ohne Verwundungen und aufregende gefährliche Scenen von den Kennern gering geachtet wird, so ist auch ein sich dahin schleichendes Börsentreiben ohne hohen Wellenschlag eintönig und uninteressant. Wenn dem Be richterstatter nicht einmal vergönnt ist, den oft genug blödsinnigen Actionen der verhaßten Spielwuth eine humoristische Seite abzu- gewinnen, so bleckt ihm nicht- übrig, als sich resignirt in seine
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