Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187006204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-20
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1870
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger ÄmMatt d« Köaigü Bezirksgerichts md des Raths der Stadt AM. W 171. Montag den 20. Juni. 187«. R a ch r u f. Ei« hochgeehrtes Mitglied unseres Collegiums Herr Hofrath HVIUreln» I'ercklnaiick 8lS»xeI, Polizeidirector und Stadtrath a. D., Comthur und Ritter, Ehrenbürger der Stadt Leipzig, ist unerwartet a«S dem Leben geschieden, und wir stehen heute trauernd an seinem Grabe. Gr trat im Jahre 1831 in das RathSeollegium uud gehörte demselben, vom August 1831 an alS Polizeidirector, bis Mitte Juli 1880 an, zu welcher Zeit er a«S freier Entschließung und zu uuserm aufrichtigsten Bedauern sein Amt «iederlegte. Mit aufopfernder Hingebung und unerschütterlicher Pflichttreue widmete er sich wahrend diese- laugen Zeitraumes unausgesetzt seinem schweren und hochwichtigen Amte und keine Rücksicht konnte ihn bestimmen, von dem, was er dabei als recht und nothwendig erkannt hatte, abzugehen. Seine große Begabung dafür, seine umfassenden Kenntnisse, die Energie seines Charakters und der Ernst seine- stets auf das Wohl der Stadt gerichteten StrebenS erwarben und erhielten ihm die allge meinste Hochachtung. Uns war er im Rathe ein rücksichtsvoller, wohlwollender, wahrhaft verehrter College. Gr hat sich um unsre Stadt wohlverdient gemacht, und wir werden ihm ein dankbares Andenken jederzeit bewahren. Leipzig, am 2«. Juni L8?v Der Rath der Stadt Leipzig. IZr. L. Schteißner. Bekanntmachung. In Folge deS Cchleußenbaues in der Pleißengaffe bleibt dieselbe auf ca. drei Wochen für Fuhrwerk gesperrt. Leipzig, den 19. Juni 1870. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Scklelßner. Leipziger Preisschirßen. * Leipzig, 19. Juni. Begünstigt von einem herrlichen Früh lingsabende fand gestern in den glanzend erleuchteten Räumlich keiten deS SchützenhauseS und insbesondere den Anlagen des TrianovparkS der eigentliche Vorläufer des heute beginnenden Feste-, der allgemeine CommerS statt. Di« Empfangsfeierlichkeiten und Begrüßungen gingen zunächst im Garten vor sich, während der zweite und eigentliche Haupt- theil deS Abend-, die Festvorstellung, im Trianonsaal statt fand. Der letzteren ging eine Begrüßungsansprache de- Vor sitzenden der Gesellschaft, Herrn Kaufmann Kluge, voran, in welcher derselbe hervorhob, daß, eingedenk der Bestrebungen, die mau allüberall zur Förderung des deutschen Schützenwesens mache, auch Leipzig sich entschlossen habe, ein PreiS schießen zu ver anstalten und solches, sobald die Beiheiligung eine so rege wie diesmal bleibe, alljährlich zu wiederholen. Sodann theilte der Vorsitzende mit. daß man beschlossen habe, für diese- erste Preis schießen drei Vertrauensmänner auS verschiedenen Städten zu wählen, welche dem Schirßcomite beitreten, und daß man hier zu die Herren Becker aus Chemnitz, Kretzschmar auS Vre den und Singer auS Kirchberg in Vorschlag bringe. Die zahlreiche Festversammlung acceptirte bereitwilligst diesen Vor schlag, worauf der Vorsitzende diesen EröffnungSactuS mit einem kräftig erwiderten Hoch auf daS deutsche Schützenwesen schloß. Nach einigen musikalischen Borträgen der Capelle Büchner und dem gemeinschaftlichen Gesäuge einiger dazwischen gelegter, von einem gesunden Humor zeugender CommerSlieder, sowie einzelner Gesavg-vorträge wohlbekannter und auch in diesem Kreise freund lich willkommener GesangSkünstler, wurden die Vorbereitungen zu der Festvorstellung getroffen. Der Jubel der Anwesenden beim Anblick wohlbekannter Reprä sentauten de- Schützenwesens auch in ihrer theatralischen Lei stungSfähigkeit war groß, und ebenso groß die Freude über die Schöpfung eine- Stücke-, welche- da- sogenannte Raubschützen wesen der Neuzeit trefflich geißelt. Da- Publicum wußte da- Dargebotene zu schätzen und lohnte die daukenSwertheu Bestre «ngeu der Dilettanten durch die lebhaftesten Beifallsbezeigungen nd wiederholten Hervorruf. Der dritte Theil de- Abend- wurde durch gesellige Unter haltung, die bi- in die späte Nacht hinein dauerte, ausgefüllt, am heutigen Morgen aber hat, bei einem herrlichen Wetter, in der 10. Stunde daS Schießen auf dem Festplatze begonnen. Kasseler Ausstellung. * Kassel, 16. Juni. CS unterliegt keinem Zweifel, daß die Neuzeit in der Färberei außerordentliche Fortschritte gemacht hat; denn sie, die von der praktischen Chemie angeleilet wird, erhält von letzterer alle Errungenschaften auf diesem Gebiete übermittelt, und sieht sich demnach gegenwärtig im Besitze einer außerordentlich großen Zahl von Farbstoffen und Pigmenten, von denen manche zwar weniger dauerhaft als die alten, viele aber wieder feuriger und satter als die früheren find. Obgleich die alten Aegypter die Färberei schon rationell betrieben und den Gebrauch der Beizen schon kannten, so war doch die Anzahl der von ihnen ange wandten Farbstoffe eine sehr geringe und sind insbesondere Krapp uud Indigo von ihnen benützt worden. Später trat die Purpurfärberei hmzu, die namentlich zu TyruS aufblühte, und bei den Römern war die Anzahl der Farbstoffe schon bedeutend erweitert; man gebrauchte hauptsächlich natürlichen Eisen-Alaun, Tiien- und Kupfervitriol, Manna, Ginster, Krapp, Waid, Gall äpfel u. s. w. Nach der Entdeckung Amerikas wurden wir mit Cochenille. Quercitronrinde, Brastlienholz, Blauholz und noch anderen Farbhölzern bekannt, und durch die moderne Chemie lernte man vor Allem den Werth de- eisenfreien AlauneS und den der Zinnsalze alS Beizen kennen; ersterer giebt den heutigen Farben ihre satte Tiefe, die letzteren geben ihnen größere Dauer. In neuester Zeit endlich erhielt die Färberei durch die Anilin farben (1862) einen großartigen und prachtvollen Zuwachs, und jede- Jahr vermehrt sich die Zahl dieser Theerfarben um neue, die sich gegenwärtig an brillantem Feuer zu überlreffen suchen. Höchst originell find bisweilen auch die Namen dieser Farben im Handel sowohl als in der Chemie; während die letztere von Iritolu^Iekr^sotoluLäm spricht, kennt ersterer ein Solferino- und Magevtaroth, ein Metternichgrün und ein BiSmarckbraun, diese- sogar in drei Nüancen, alS: Lillmarelc-tran^uills, Skmurok- nuüsäo und viLmurek-en-eolöre. — In Farbwaaren hatte die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite