Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1875

j. k. » » » » »st Erschciut lägUch früh 6»/, Uhr. Nrdactloa »ad -rPrdiiioa Jobannisgasse 33. Vmmtwonlicher Rrdacteur k. Hüttner in Reudnitz. Sprrchstu.idc d. Rcdactivn «»rminag» ro„ ,l—N Udr N»chmtn>1« ; Udr. «chme der für die nächst- »ende Nummer bestimmten lernte an Wochentagen bis fthr Nachmittags, an Sona- i Festtagen früh bis V,S Uhr. itruistUalro für Jas. Ztunahme: > Klemm, Universitätsstr. 22, Lösche, Hainstr. 21, part, m»r dis V,3 Uhr. VelpMtr.TaMM Anzeiger. 8»calgrschichtk, HavdM md MschäfM«W^ Antlage ir,7SV. A! o,an»rnt»»ret« viertelt. <'/,Mk^' mcl. Bringerlohn 5 Mt., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Vebitdren für t?rtrabeilage« ohne Postl'cförd-riu'.g 3« Mt. mit PostdesördeLuug 4b Nt. Justeute -laesp. BourqeoiSz. LOPf, Größere Schriften taut unsere« PrriSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach hötxrem Tarif, llrclamr« unter » m kedaetlou^irlch die Spaltzeile -10 Pf. Inserate sind stets an d. Srpeditlo» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«num<!r»»-v oder durch Pestvorschntz. iS, W 347. Montag den 13. December. 187S. ä«> me, ltt: Bekanntmachung. Berlm, den S. December 1875. Die Zeichner von MeichSbankanthrile» machen wir auf die Bestimmungen unter 8, 9 Ivb 10 der Betanutmachuvg de» Herrn Neich-kanzlers vom 24. Mai d. I. anfmerksa«. wonach Ist» der Zeit v»m 18. bi- 31. d. M da- Aufgeld von 30 Procent »nd außerdem 50 Proceut I«eS Nominalbeträge». cus fämmtliche Bezugsscheine aber die serueren 50 Procent de« Nominal« Isttragrs (nebst 4»/, Proceut Zinsen vom l. Januar k. I. ab) t» der Zeit »om 3. Janwar IÜ- S. April ?. I. einzuzahlen sind und Dollzahlnngeu auf jeden Bezugsschein d»S dahin Ijr»erzelt angenommen werden. Königl. Prenst. Haupt-Bank-Dtreetwriam. Bekanntmachung. Die Mitglieder des Rath- »nd de- Stadtverordr.eten-Collegium- werden zu einer Mittwoch, de« 18. December d. I., Abend- 8 Uhr tm Saale der erste» Bürgerschule Iadzuhaltenden gemeinschaftlichen öffentlichen Sitzung hierdurch emgeiavea. Gegenstä» de der Tagesordnung sind: 1) Wahl der Mitglieder de- katholischen GchulauSschusse- au- der katholischen Schulge meinde nach tz. 1 »vd 2 der ort-statutarischen Bestimmungen. 2) zwei Reklamationen gegen die Wahl zur Einkommensteuer-EiuschätzungS-Commiffion. Leipzig» den 11. December 1875. vr. Koch, Bürgermeister. Cerutti. Bekanntmachüng Rach § 4 de- nachstehend- abgedruckten Regulativ- der Frieden-stiftung sind die Unterstützungen au- dieser Stiftung am Tage de- Krieden»schlrrfsi«, sonach am 2. Mürz, zu vertheilen, »nd fordern vir daher Diejenigen, welche in diesem Jahre um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdurch auf, ihre Gesuche bi- zum 3l. Ianuar 1876 mit den nöthigen Besch» inigungen bei un- einzureichen. Spätere Anmeldungen würden für die-mal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Nebrigen verweisen wir auf unsere nachstehend- wieder abgedruckte Bekanntmachung vom 21. Juni d. I. Leipzig, den 10. December 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Harrwitz. Bekanntmachung. Nachdem wir die Bestimmung?« de- Regulativ- für die Kriedeu-stistung der Stadt Leipzig in einigen Punkten unter Zustimmung der Stadtverordneten abgeäaoert haben, dringe» wir da- abgeänderte Regulativ nachstehend zur allgemeinen Kenntmß. §. l. Der Zinsfuß de- Gtistuug-capitale- an 60,000 -F wird aus 5 Procent jährlich festgesetzt. Die Zinsen laufen vom 1. Januar 1871 a». 8 2. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung solcher in Leipzig wohnhafter Invaliden »nd Angehöriger von Gefallenen oder verstorbenen Invaliden au» dem Kriege 1870/71, die einer Hülfe dringend bedürfen. tz 3. Ueber die Gewährung der Untersuchung beschließt eiue au- je 3 Mitgliedern de» Rath- und der Stadtverordneten zu bildende Deputation. § 4. Die Bert Heilung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tage de- Friedev-schlusse» statt, ausnahmsweise können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach Ermessen der Deputation gewährt werden. H. 5. lieber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablcgeu. tz 6. Abänderungen diese» Regulativ» bleiben de« Übereinstimmenden Beschlüsse de» Rath» und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 21. Juni 1875. De, -Roth der Stadl Leipzig. G- Mechler vr. Koch. Bekanntmachung. Die Entschädigung für da- vom Läl. bi- mit 3V. August diese- Jahre- allhier eivquarttert gewesene KSalaltch Sächsische 7. J-santerte-Meglmewt stkr. 188 kann den 11., 13,14, 15. und 16. diese- Monat» bei unserem Quartier-Amte, Rathhau- 2. Etage, erhoben werden. Der den Quartterzeitel Borweiseude gilt zur Empfangnahme berechtigt Senzig, den S. December 1875. De, Math der Stabt Leidig. vr. Loch. Lamprecht. Versteigerung von Bauplätzen an der Schreberstraße. Die der Stadtgemeiude gehörigen, an de» nach der Schwimmanstalt führenden Traete der Tchrebeiestrahe recht» von der Plagwitzer Straße an de« Llstersiuß bez Kuhstrau gwaffer gelegenen beide» Bauplätze -kr. 7 «ud 8 de« betr. Parcellirung-plaue» und zwar Nr. 7 aus der Südseite von 375» OE — 1303 Q«., - 8 « - Rordseile « 683» . — 21S1 . Flächengchalt solle» Mittwoch d^u LS. b. M. Barmtttag- 11 Uhr a» Rath-stelle uuter den nebst dem Parcelltrung-plane in unserem Bauamte (RaHtzans 2. Etage) «r Einfichtuahm« au« liegenden Bedingungen zu» Belaufe verstetaert »ud k- wird der Ber- fieigerung-termi» püncllich zur augegedeue» Stunde «r-ssuet, du verstetmnmz selbst aber für Swe» der beiden o»«gebotenen Bauplätze geschlossen »erde», sabald ei» «üteuB Gebot darauf utcht «ehr erfolgt. Lehmig, de» 3. December 1875. De, Math de, Stadt Letpzta. vr. »,ch. «er»«. Bekanntmachung. Bei der stattgefundencn Ergänzung-wahl de- Stadtverordueten-Lollegiam» find folgende Herren gewählt worden: 1. Elaste. A»fässt«e Bürger. Lsd.Nr. Nr d. Liste Namen Stand Stimm» zahl 1 404 «ötz, Gustav Albert Wilhelm Eisengießerei - Bef 3528 2 1528 Bürftrr, Carl Friedrich David Buchhändler 3445 3 243 Aabrr, Ernst O-wald Kaufmann SS2V 4 239 Asche, Friedrich Gustav B 223« 5 928 Meist«»», Otto Heiurrch » 2238 6 1456 Thwlhei«, Friedrich Gottfried Schloffermeister. 2044 7 68 Benzte«, Carl Heinrich Kaufmann. 1S61 8 1622 Wtnckler, Otto Theodor Papierhändler. 1833 » 182 Döhliwger, Earl Moritz Alfred Lausmavn. tSOL 10 258 Fiedler, Carl Anton Schloffermeister. 1908 II 51 Becker, Johann Anton Decorat-Maler 1888 lll. Claffe. Unawsässige Bürger. 1 6981 Moch, Carl Wilhelm General-Agent 3376 2 8861 Tho«a-, Paul August Johann Oberlehrer 3265 3 4115 Henschkel, Robert O»car Clemens Bankbirector 218» 4 4594 Kaiser, Friedrich August Rechnung-inspect 2084 5 6588 Plast, Hermann Heinrich vr. wvcl 2023 6 169» Aeckerlein, Carl Gustav Architekt 1973 7 7798 Schütze, Kranz Robert Kürschner 1955 8 2204 Bl»«, Johann Georg Maximilian vr zur . Adv 1S2» 9 5303 Lampe, Victor Carl vr.jur. Buckhdlr. 192- 10 2555 Lronhet«, Aron Kaufmann 1925 11 8681 Volk««««, Wilhelm Buchhändler. 1V2I 12 4233 »osmann, Franz Adolf vr. weck Prof. 1S20 13 4184 «trzel, Georg Heinrich Robert Buchhändler. 191« 14 725« Scharf, Wilhelm Eduard Hugo Kaufmann 1903 Im Hinblick auf tz 63 der Revidirten Städteordnung wird obige» Ecz-baiß der Wrhl hier, durch z»r öffentlichen lkenntniß gebracht. Leipzig, den 10 December 1875. Der Math ber Stadt Leipzig. vr. Loch. Harrwitz. Bekanntmachung. Zum Vesten de- hiesigen LheaterEhor-Peafion-saad- wird Moutag beu 13. December diese- Jahre- einc Vorstellung im alte« Theater stattfinden. E» ist hierz« gewählt worden: Johann von Paris. Komische Oper in 2 Acten Musik von Boieldie». Gin« Partie Piquet. Lustspiel in 1 Act nach dem Französischen von Fournier, frei bearbeitet von Denecke. Ehevalier Rocheferrier: Herr Friedrich Haas». Wir gebe» u»- der Hoffnung hin, daß da- geehrte Publicum unserer Anstalt eine freundliche Lheilnahme nicht versage« u»d demgemäß die beadsicht.gte Vorstellung. bei welcher nebru vorzüg- llchen Kräften unserer Bühne ta-besondere Herr Dircctor Friedrich Haas» in zudorkommmvster Weife seine Mitwirk«uq zugesagt hat, sich eine» recht zahlreichen Besuche« erfreuen »»erde. Lttpzig, deo io. December 1875. Der Berwaltuug-au-schah de« rhcater.Ebor-Srustwu-faudS. Holz - Auction. Arettug de» 17. Deeeueber ». er. sollen von vormittag- 8 Uhr ab im Forstreviere Connewitz auf dem Kahlfchlage i» Nbth. 14u circa 2 Raummeter eichene Mntzschette, sowie vo Rmtr. encheue, 10 Rmtr. rüsterne und 3 Rmtr. «lene Brennschette, «nd hierauf 84 starke Nbrawmstawfe» gegen fofurtig» Bezahluug «ach dem Zuschläge »ud unter den an Ort »ud Stell« öffentlich angeschlagenen VÄtngungen an den M^stbretinden verkauft werden. Ausauuueukuuft: auf dem Lahlschlage im sogen. Stempel hinter de» Reudörfcheu bet Connewitz. ^ Leipzig, am 7. December 1875. Des Math- Forst-Depututtw». lerLllleber 8erlrk8vereln -er Stsät l^lorlg. 'Vw»M»»»HwI»»g Lontag, 13. vse 1875 ^dsockn 6 vür im Sauis cksr Lrsmbunptamanroüuf:. Vuz^uuuBstmrrmg: 1) Itablon , 2) 8t»vck« ängolsgsnbsiton; 3) veriobl ckoa Larra vr. »dar ckis ist«» 3it,.ang ckes v -Ilack.-voUsgiaw» vr 8eIa««1I»»«I». ß vnüschrr Reichstag. 2u der Reichstag»-Sitzung am Sonnabend wurde die zweite Verathuvg de- Etat» der Reick,»- laude fortgesetzt. Der Etat der geistlichen An g« legen heilen pasfirte ebne Discussion; dagegen vrrsthlte der Etat de» öffentlichen Unterricht» uicht, wie bereit» im Vorjahre, längere Debatten hervor zur» fen. Zunächst veranlaßt« die Position „Universität Stroßiurg" eine au-gedehnte Erörterung de- Ab geordneten Wester« aper (Stadtpfarrer in München) über den Begriff der freien deutschen W ffenschast, in welcher der Reduer sicb mit Nach- drrck gegen die Zulässigkeit glauben-feindlicher Lehren der Universität-Professoren au-sprach »nd dadurch den Abg. vr. Oucken (Professor an der Universität Gießen) zu einer Erwiderung veran laßt«. aus welch« der Abg. Wlndthorst revli- ctrte. Die anderen NnterrttLt-anflalten gaben dann dem Nbg. Winterer Gelegenheit, die schon vielfach vernommenen - agen über die staatliche Leitung de» Unterricht«, die Vereinigung von Knaben «nd Mädchen in der Volksschule, «e Un terdrückung der katholische» Lehranstalten u. s. w. in längerer Rede auszusühren. Abg Duncker erwtderte, er sei Referent über diesen Lheil de- Etat- in der Commission gewesen, »ud könne als solcher couflatire», daß der Lande-a»-- schuß sich mit der gegenwärtigen Einrichtung der niederen Lehranstalten im Allgemeinen einver- standen erklärt und lediglich die Vereinigung von Knaben «nd Mädchen in der Lolk-schule monirt habe, welche übrigen» nicht allgemein, sondern nur, wo sie unvermeidlich war, eingeführt ist. Abg. Reichensperaer (Lreseld) plaidirt wiederum für die Freiheit der Eltern, die Er ziehung ihrer Kinder selbst zu bestimmen, wel- halb dieselben in der Lage erhalten bleiben müßten, ihre Kinder in Anstalten zu schicken, in denen ihr Seelenheil nicht gefährdet würde. Vl» Abg. Simoni» dasselbe Thema w ganz alae- meiner Weise bei einer einzelnen Positron diese» Capitel» wieder aufnehme» wollte, wnrde er vom Präsidenten daran eriunerl, sich «ehr an die Sache z« halte». Bei Lit. 8 de» Capitel», welcher zur Unter stützung von Mittelschule» »nd deutsche» Schulen im frauzösischeu Sprachgebiet 12,000 -E au», wirft, staubte Aba. Onckeu darauf hiuweifea zu müssen, daß hier einer der Beschlüsse de« Laude-»»-schuffe- in Krage käme, welchem die Regierung und die Commission de» Hause» nicht haben deitreten köaue». Der Ausschuß habe uämlich die obligatorische Einführung de« frau- zöfischeu Sprachunterricht» in allen Volk-schulen aesordert, wodurch man einfach die vom zweiten Kalserrcich systematisch betriebene Au-rottung der deutschea Sprache fortgesetzt hätte. Der Referent Abg. Riep er constatirte dagegen, daß sich der Oberpräsident v. Möller in der Com- Mission bereit erklärt habe, in den oberen Elassen »er sech-classtgen Volksschulen den Unterricht im Französischen allgemein einzasührcn. Die be- treffenden Positionen wurdeu bewilligt. Bet Gelegenheit der Di-cassioa der einmaligea >»-gabeu diese- Etat» sprach Abg. Duncker Len Wunsch nach einem neuen Uniderfität-gebände an». Da- Extraordinarium wurde im llebrrgea austaud-lo- genehmigt. — Die nächstfolgenden Etat» (Handel, Gewerbe. Laadwrrthschrft. Wasser und Wegebau) pasfirten ohne Debatten Tagesgeschichtliche Aeberkicht. Der „Köln. Zeit." wird au» Berlin ge- schrieben: Bezüglich der Krage, ob ein Schluß der Reich-tag-session vor Weihnachten stattfiaden wird, hören wir, daß der Präsident de- Reich-kanzler-Amt- einer solchen Eventualität nicht abgeneigt wäre. Inzwischen scheinen viele Bundesregierungen anderer Ansicht und von den entscheiden»«» Stellen au» hat «an sich noch uicht erklärt. Nach Lage der Geschäfte scheint ein Schluß vor Weihnachten kaum zu erreiche». Die Commission für die Strafgesetznodelle ist in den allererste« Anfängen ihrer Arbeite» und dem Plenum find von derselben Vor lage 40 Paragraphen Vorhalten, von denen einzelne wichtig genug sind, eine halbe oder eiue ganze Sitznng in Anspruch z« nehmen. Ru« hört man aber mit ziemlicher Gewißheit, dal verschiedene Bunde-staaten tesonderea Werth »arans leaen, di« Strafgesetz Novelle wenigsten» he- »üzlich aller jener Bestimmungen, für deren Ein führung ein allgemeine- Vedürfaiß vorhanden ist, jedenfalls im Laufe dieser Session fertig zu stell« ,