Dresdner Nachrichten : 03.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190311030
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
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- Dresdner Nachrichten : 03.11.1903
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Än- tünbisunaen -ml der Pnvalieile Zeile ss Pf,. : die stvattise Zeile als „Ein- oeiandt" oder auf Lertteili so Pi,. In Nummern nach Tonn - und ycier- ia,e» l> de». Lil>aili,e Grundzeiten so. « de», so und so Pl, nach de- londerem Tarif. Äu»>vLrti,e «ui- träge nur ,e,en Poraudbejadlui,,. Belesbtättcr werden «U l0Li,. berechnet. Sernlvrechanschluß: «Mt l Rr. U und ,tr. LVSS. keril-lleNiiismi ItSatN OpttseU - wsvdkll. laatltut erste» k»ogfes. 8kdvl- u. Idkdiliiiefrl'iWrenre. kep»r»tirr«v vvv »v»vLrt» »m »oldov Lag» rurüoic. XalLkOtk 8D»ti8 u. tr«mko. ^aliii8 GvdSlllieli ^r» 8«« Lv, part. o. 3. Lt. üeleliclitimgvKegmlSiiüe kür Os«, slsictr. läekt. kstrotsum, Lsrrs». VnplIHvApshN l.Lgsl' lmlifslim llsutrelisl' u. sngllreksp slsgsnis«' knrug-, «orsn- u. pListolrtoffs Nermav» k-?8edv!, L TLR,LL«»»K VLL. ^ Mn mollüsllbN fspdsn UNl! kpims ylislitstsn r«i dllligstsn ksgissn. ^ DM" 8vI,vHvl8lr»88v LS. 9)v»304» kommis. Varietss, Theodor Mommlen 's". f. Hofnackrichten. Gabelsberger Stenographen, HandlungS- Mutmaßl. Witterung: Kühler, l r jDLntlFNlK««»' 1 Leipziger Rekioratswechsel. Prozeß Kwilecka. Lotterieliste. nebelig, sonst »rocke». ^»kNVtrlll, e>» vllvvklNUrll I Theodor Mommsen Hervorragende Männer der Wissenschaft, die dem Ehrgeiz nicht zu entsagen vermögen, sich zugleich auf dem Gebiete der praktischen Politik zu betätigen, sind leicht der Gefahr ausgcseht, um ihrer politischen Rolle willen der ungeteilten und ungeschmä lerten Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Verdienste verlustig zu gehen und diese sich durch parteipolitische Gegnerschaft verdunkeln zu lassen. Theodor Mommsen, der im Alter von nahezu 86 Jahren in Charlottenburg die Augen für immer geschlossen hat, war seinem Lebensberuf nach, in dem er mit fast einzigartiger Unermüdlichkeit gewirkt hat. ein Gelehrter; ln einer Antwort auf ein Kaiser- Telegramm bat er sich selbst einmal „untäqnurlrrs lästrel- kurxovsis" genannt. Aber den «Charlottenburger Antiquar" haben seine gelehrten Forschungen und Arbeiten nicht abgehalten, an dm politischen Bewegungen und Kämpfen seiner Zeit Anteil zu nehmen und Partei zu ergreifen: und da ist es ihm ergangen wie Rudolf Virchow: der Parteipolitiker, der sich durch seinen Uebereifer, sein« Leidenschaftlichkeit wie durch seine Einseitigkeit Widerspruch und Feindschaft zugezogen, hat die allseitige und unbefangene Wertschätzung seiner zum Teil unvergleichlichen wissen- schaftlichen Wirksamkeit verwehrt oder mindestens erschwert, zumal Mommsen auch darin Virchows Geschick teilt, daß er als aktiver Politiker niemals einen bemerkenswerten starken Einfluh aus geübt und Lorbeeren eingeheimst hat. Man würde sich indes einer argen Ungerechtigkeit schuldig machen, einen Theodor Mommsen in erster Linie und vorwiegend nach dem zu würdigen und zu bewerten, waS er als Anhänger des modernen Liberalis mus und Freisinns bekannt und getan, gesprochen und geschrieben Hot. und nicht vor allem nach den Leistungen, in denen seine wirkliche Größe wurzelt, die ihn zu einer Zierde der deutschen Nation, zu einer Koryphäe der Wissenschaft gemacht haben. Nur der Partcigeist, dem Mommsen allzu oft gehuldigt hat. kann dazu verleiten, aus sich selber den Maßstab der Beurteilung zu ent- nehmen, um dem ausgezeichneten Altertumsforscher und Geschichts schreiber die ihm gebührende, kaum noch zu überbietende Bedeutung zu verweigern. Mommsen war eine führende Größe im Bereiche der Gelehrsamkeit und Wissenschaft. Er ist ein Stolz unsere? Vater landes : sein Name leuchtet weit hinaus über die Grenzen Deutschlands. Nicht bloß die deutsche Wissenschaft und dos deutsche Volk, sondern nicht minder die internationale Forschung und alle zivilisierten Nationen wissen die ungeheure Arbeit zu schätzen, die der Heim gegangene tvährend seiner mehr als ein halbes Jahrhundert um- spannenden wissenschaftlichen Laufbahn vollbracht hat. als Archäo loge und Historiker, als Jurist und Philologe, als Epigraphiker und Numismatiker. Um die Gesamtsumme seiner Wirksamkeit äußerlich zu veranschaulichen, ist bereits vor mehreren Jahren die Gesamtzahl seiner Schriften, Aufsätze und Reden berechnet worden; sie beläuft sich auf etwa lausend, und seine Arbeiten würden im Druck etwa 7000 Seiten in Folio, 18s>0 Seiten in Quart und 20 000 Seiten in kleinerem Format einnehmen. Ihm danken es die Gebildeten aller Welt, daß er das antike Rom in ollen leinen Lebensäuherungen der historischen Erkenntnis und in plastischer Anschaulichkeit unserer Vorstellung und dem modernen Verständnis erschlossen hat. Mommsens Forschungsgebiet umfaßt wehr als ein Jahrtausend der Weltgeschichte, die Zeit von der Gründung Roms bis dahin, als sich die Stadt an der Tiber zum mächtigsten Gemeinwesen der Welt, zum Imperium Romanuw, entwickelte, und weiter, bis zur Errichtung des ostgotischen Reiches durch Theoderich den Großen. Daß innerhalb dieses Arbeits gebietes neue Quellen gefunden und in ihrem ganzen Umfange eröffnet und zugänglich wurden, ist eins der Hauptverdienste des Verstorbenen. Auf dem Boden Italiens wurden es Vorzugs- weise die Münzen und die Inschriften in Museen und in Samm lungen, die er durchforschte, und ferner die Satzungen des römi schen Rechts, worin er die reichhaltigsten neuen, noch gar nicht oder nur ganz oberflächlich beachteten Quellen für die römische Geschichte erkannte. So schuf er die neue wissenschaftliche Disziplin des römischen StaatLrechtS. Was vorher von den Philologen unter dem Namen römischer Staatsaltertümer als ein buntes Vielerlei von allerhand sachlich und zeitlich auseinandergerissenen oder überhaupt zu sammenhanglosen Nachrichten gepflegt und gelehrt wurde, erhielt durch Mommsen erst die innere Einheit und Ordnung nach den allgemeinen Gesetzen des römischen Rechtsgefühls und Staats- gcdankcns, die der ganzen staatsrechtlichen Entwicklung bei den Römern zu Grunde liegen. An die Stelle vereinzelter Er- scheinungen des staatlichen Lebens tritt der römische Staat in seiner Wesenheit, seinem Organismus und seiner Wirksamkeit. Was Mommsen über all« seine Vorgänger weit emporhob und ihn befähigte, der Altertumswissenschaft neue, grundlegende Bahnen zu erschließen, daS ist die gleichmäßige Beherrschung der beiden Disziplinen des. römischen Rechts und der klassischen Philologie; der einen Wissenschaft entnahm er dir Impulse und die Mittel zu neuen Forschungen aus dem anderm Gebiete. Seit 1853 hat Mommsen das vielbändige „Oorpu, Insarip- tiouum latmsruw" und seit 1876 die Abteilung der ältesten Autoren in den „ILoanmevtn Oorwamae bistoricao" geleitet. Die gewaltige Tätigkeit an diesen beiden großen Werken konnte er nur als Führer, umgeben von einer Schar von Mitarbeitern, vollbringen. In einer Rede, die er am Leibnitztage in der Berliner Akademie der Wissenschaften als deren Sekretär hielt, hat er den Ausspruch getan: „Unser Werk lobt keinen Meister, und keines Meisters Werk erfreut sich an chm: denn es hat keinen Meister, wir sind alle nur Gesellen." Dennoch werden wohl alle diejenigen, die er fast allenthalben in Europa zu seinen Mit arbeitern zählte, darin übereinstimmen, daß Mommsen vor allen der Titel Meister zukommt, Meister über allen. Unzählbar sind die Namen der Männer der Wissenschaft, die diesseits und jenseits der Grenzen Deutschlands mit Mommsens Lebenswerken im Zusammenhänge stehen. Schon im frühen Mannesalter arbeirete er führend und leitend mit Forschern aller Nationen, mit Germanen wie Romanen. Er war der Ehrenbürger Roms, und nicht bloß dort, wo er so oft rastlos arbeitend geweilt hat, sondern in allen Mittelpunkten der heutigen Kultur und Wissen schaft wird sein Tod als «in unersetzlicher Verlust empsunden werden. Ueber den engeren Rahmen der Fachwissenschaft hinaus ist Mommsen in gebildeten Kreisen vornehmlich durch seine „Römische Geschichte" bekannt geworden. Wie Treitschke zeichnet sich Mommsen aus durch einen temperamentvollen Subjektivismus, durch die Selbständigkeit der Kritik und durch die unübertrefflich« Meisterschaft des Stils. Trotz seiner archäologischen und philo logischen Gelehrsamkeit ist er ebenso weit entfernt von pedantischer Buchstabenweisheit wie von flacher Rhetorik. Er protestierte einmal in der Berliner Akademie gegen textliche Kleinmeisterei und belletristische Mittelmäßigkeit. Sein Stil hat vielfach etwa- plastisch-monumentales und ist dos glänzende Gegenteil von der trockenen Nüchternheit, die ehedem in Deutschland der Zunft der Historiker eigentümlich war. In seiner Schreibweise ist Mommsen Künstler und Philologe zugleich: sie trägt den Stempel einer feinen künstlerischen Individualität und des vollendeten Sprachmeisters. Sein Ausdruck ist klar, bestimmt und scharf, lebensvoll und anregend, dabei grammatikalisch bis auf jedes Wort und jeden Buchstaben korrekt und einwandfrei, ein Vorzug, den kaum ein anderer bedeutender Schriftsteller unserer Zelt in gleichem Maße verdient. In stilistischer Hinsicht ist Mommsen gleich Treitschke ein Klassiker der deutschen Sprache, und schon als solcher hat er den Anspruch auf Unvergänglichkeit erworben, wenn auch im einzelnen die Auffassungen und Urteile, die in seiner populär gewordenen „Römischen Geschichte" enthalten sind, als Ausflüsse einer stark ausgeprägten Individualität vielfach der Berichtigung und Ein schränkung bedürfen. Am wenigsten einheitlich ist diese Individualität wiederholt in der Rolle zum Ausdruck gekommen, die er als Tagespolitikcr und zwar be sonders nach der Gründung des Deutschen Reiches gespielt bat. Der Hinge Gelehrte war eben damit beschäftigt, die Früchte dreijähriger Studienreisen in Frankreich und Italien einzubeimsen. als die Revolution Von 1848 ausdrach. Schleswlg-Holstein, die engere Heimat des dreißigiährigen Altertumsforschers, erhob sich in Waffen gegen Dänemark. Voll patriotischer Begeisterung sagte Mommsen seiner wissentchastlichen Tätigkeit Valet und trat in Rendsburg, am Sitze der provisorischen Regierung, in iournalistiichr Dienste. Von Preußen verlassen erlagen die Elt-Herzogtümer der dänischen Ueber- macht und Mommjen ging als außerordentlicher Professor der Rechte nach Leipzig. Während des Dresdner Maiausstandes im Jahre 1849 würbe er wegen seiner unverhohlenen liberale» Ge sinnung von dem Minister von Brust des Amtes entsetzt. Erst nach zweijähriger unfreiwilliger Enthaltsamkeit von der akademischen Lehrtätigkeit «öffnete ihm die Züricher Universität wieder den Zugang zum Katheder, indem sie ihm die Prosessur des römischen Recht- übertrug. Nach vierjährigem Exil lehrte Mommsen in sein Vaterland zurück. Nach einer mehr,übrigen akademifchen Wirksam keit in BreSlau wurde er 1858 noch Berlin berufen, und zwar nunmehr als Professor d« Geschichte. Sein fortdauernd reges Interesse für die Tagespolitik bekundete « wiederholt in der Annahme Parlamentärs» scher Mandate. In d« Konfliktszeit der sechziger Jahre zeichnete er sich rühmlich dadurch aus, daß «, obwohl selber Schleswig« von Gr» durt, den Mut belaß, als nahezu einziger unter seinen liberalen Freunden für die Einverleibung der Elt-Herzogtümer in Preußen einzntreten. Nachdn Reichsgründung gehörte er zunächst der national liberalen Partei an: von den Auffassungen des gemäßigten Liberalismus wandte « sich jedoch mehr und mehr ab. als er in Opposition trat zu der entichkeden-natlonalen Realpolitik des Fürsten BiSmarck. Den Begründer der deutschen Einheit hat Mommsen in teilweise leidenschaftlich« Gehässigkeit zu bekämpfen gesucht und in diesem Kampfe geriet der Historiker in Ihm, als welcher « be sonders in ieinn „Römischen Geschichte" seine politifchcn Grnnd- sätze festgelegt hatte, oft genug in grellen, unlösbaren Wider spruch zu dem Tagespolitik«, ein Widerspruch, der hinreichend die ganze Schwäche und Unzulänglichkeit seiner Stellungnahme gegen die BiSmarckiche Politik bezeugt. Die Unabhängigkeit und Lauter keit seines Charakters und seiner Ueberzeugungen werden natürlich hierdurch nicht berührt, und als er an seinem Lebensabend mit edlem ManneSmute für die Freiheit der von den Ultramontanen bedrohten Wissenschaft in die Schranken trat, hat er sich und seiner kerndeutschen wissenschaftlichen Gesinnung und WahrheitSlftde ein Denkmal in den Worten geletzt: „Unser Lebensnerv ist die vorauSsetz- ungslose Forschung, diejenige Forschung, die nicht das findet, was sic nach Zweckerwägungen und Rücksichtnahmen finden soll und finde» möchte, was anderen außerhalb der Wissenschaft liegenden prak tischen Ziele» dient; sondern was logisch und historisch dem ge wissenhaften Forscher als das richtige «scheint, in ein Wort zu lammengefaßt: die Wahrhaftigkeit. Auf der Wahrhaftigkeit beruht unsere Selbstachtung, unsere Standeschre. uns« Einfluß auf die Jugend. Aus ihr ruht die deutsche Wissenschaft, die das ihrige beigeiragen hat zu der Größe und der Macht des deutschen Volkes. Wer daran rührt, der führt die Axt gegen den mächtigen Baum. In dessen Schatten und Schutz wir leben, dessen Früchte die Welt erfreuen." Neueste Dralitrnelduiigeu vom 2. November. INacktS cinaebeude Deveicken befinden fick Seite 4.» Berlin. lPriv.-TelT Durch kaiserliche Verordnung werden Bestimmungen über die Verleihung der deutschostasrrka- nischen Landesangehörigkeit getroffen. Darnach kann vom Gouverneur Personen, welche sich im Schutzgebiete nieder gelassen haben, auf ihren Antrag die deutschostafrikanische Landes angehörigkeit verliehen werden welche alle Rechte und Pflichten eines dem Schutzgebiete durch Abstammung angehörendm geborenen begründet. Berlin. (Priv.-Tel.) Ueber daS Ergebnis dn Reise deS Grasen Lamsdorss nach Paris wird dn „Post" auS unterrichteten russischen Kreisen u. a. geschrieben - Die Forderungen, die den Mürzsteger Verhandlungen entsprangen, finden die rückhal- loie Zustimmung Frankreichs. Der sranzöfliche Botschaft« in Konstanlinopei wird angkwielen. den letzten Schritt der Entente mächte zu unterstützen. Hi« ist nun rein« Tisch gemacht worden. ES ist vielleicht gestattet, anzunehmrn, daß der zwiespältige Dualis mus. der sich in den französischen politischen Sphären festsetzte, nunmehr, wenn auch nur allmählich, verschwinden wird. WaS nun die vstasiatische Frage betrifft, so konnte Gras LamS- dorff konstatieren, daß trotz der Annäherung zwischen Eng land und Frankreich, Rußland im gegebenen Falle au die diplomatiiche Unterstützung der Republik zählen könne, eine materielle, natürlich zur See, wurde nicht verlangt, ja von einer solchen soll gar nicht die Rede gewesen sein. Dies ist auch sehr erklärlich, da die militärische Kooperation einer anderen Macht an der Seite Japans nicht einfteten dürfte. Groß britannien habe der japanischen Regierung seinen EntsMuß. inner halb der Vertragsgrenze zu verbleiben, vor etwa vier Wochen be kanntgegeben. Sobald England sich absentiert, bedarf Rußland des militärischen Beistandes seines Verbündeten nicht. Uebrigens lasse alles eine friedliche Beilegung der russisch-japanischen Diffe renzen erwarten, wenigstens wird in russischen Kreisen dieser Er- ' Wartung bestimmt Ausdruck gegeben. Berlin Im Kultiisininisteiiilm fand vormittags die Ver sammlung der Tuderkuloseärzte Deutschlands zur Vorberei tung für den Pariser internationalen Tul-erkulolkkongrek im Sep tember 1904 statt. Professor Jacob referierte über die Tuberkulote- trage aus dem Brüsseler internatwnalen Hhgienekongreß, Professor "annwitz über die Vorbereitungen zum Pcn'iter Kongreß und )berslabsarzt Dr. Niedner über die neuesten Tuberkulosefvrichun- in gen. Nachmittags findet ein Besuch des Tuberlulosemuieums Charlottenbilig statt. Leipzig. lPriv.-Tel.t Eine hier ftattgcfundene Versamm lung von Lichtdruckerei-Besitzern beschloß die Gründung eines Bundes der Lichtdruck.Anstalten Deutschlands, Sitz Leipzig. Vorsitzender ist Herr Gustav Jährig in Leipzig, in Firma Dr. Trenkler in Leipzig-Stötteritz. Be, den im Anschluß daran erfolgten Verhandlungen mit den Vertretern der Gehilfen schaft wurde nach längerer Beratung ein vollständiges Einverständ nis über den Tarif für Deutschlands Lichtdrucker und zugehörige Berufsarten erzielt. Der Tarif tritt am 1. Januar 1904 auf drei Jahre in Kraft. Leipzig. sPriv.-Tel.j Ter Landwirtschaftliche Kreisverein Leipzig beschloß in seiner heute abgehaltenen Ausschußversamm lung, unter anderem an die Amtshauptmannschasten das Ersuchen zu richten, allgemeine Maßregeln gegen die Feldmäuse zu erlassen. Leipzig. sPriv.-Tel.s Bei dem gestrigen Festmahl anläß- Rektoratswechsels wurde an Len König folgen»«- lich des Huldigungstelegrainm obaesandt: „Geruhen Ew. Majestät, die ehrfurchtsvolle Huldigung uno das Gelöbnis unerschütterlichcr Treue und Anhänglichkeit entgegenzunchmen, welche der Lehr- der Universität zur Feier ocs Rektoratswechsels mit sei: m Gästen dankbaren Herzens zum Ausdruck bringt. > seinen Dr ein sehr huldvolles körper vereinten Rektor der Universität. Fischer." Hierauf ist Danktelsgramiu des Königs eingegongen. Berlin. lPiiv.-Tel.) Genemldirekwr Ballin von der Hambiirg-Amerika-Linie bat sich zur Beratung mit dem Morgan- schen Dampfertrnst nach Amerika begeben. Bor seiner Reise nach Newuoik war Herr Ballin noch zu einer Audienz beim Kaiser berufen, zu der er mittels Extrazugcs eintraf. Berlin. (Pliv.-Tel.) lieber die Frage der Kündigung der Handelsverträge erfährt ein hiesiges Abendblatt: Der Wunich der Relchsregierung geht dahin, die allen VeUrüge ohne Kündigung in die neuen üdcrznlcilcn, und deuticherseils hält man es für zweifellos, daß auch unter den auslündlschen Äertragsstaaten dieser Wunsch vorhanden ist. Unsere Regierung wird daher eine Kündigung der bestehenden Verträge möglichst zu vcmieiden suchen und zu diesem Mittel mir dann greisen, wenn sie zu der Ueberzeu- Iiing gelangt, dnß seitens der in Frage kommenden Staaten absicht- ich die Einleitung neuer Verhandlungen verschleppt wird. — Die Konferenz von Bnndesregierungsvcttretern» welche in voriger Woche in Berlin stattiand, hat. wie verlautet, ausschließlich den Zweck gehabt, einen Austausch von Mitteilungen über dir aus dem Gebiete der Schlachtvielniersichnuna gemachten Erkahrungen h«bei- zustlhren. Solche Schlachtvichversicherungcn bestehen in Bayern. Baden rc. Der Gedanke ein« Reichsviehversicherung sei noch nicht einmal gestreift worden. Franksurt a. M., Wie die „Frks, Ztg« aus Konstantins ei meldet, waren m den meisten Moscheen in den letzten Tagen auf rührerische Plakate gegen die Absicht der Mächte, in Make- donien eine ärztlich« Kontrolle einzusühren. angeschlagen.
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