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Dresdner Nachrichten : 12.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-12
- Monat1884-07
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 12.07.1884
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11 «"st. «ennemeni dierleliidrlt» «. »,»0. dl« Pott M 2,r». - Sdlerii« Merlettllr. >3 »>» R-<t«»i. 3 Uhr. Ooiiul»»« 3i3 URNitt. I« Reiißadi: «, »lotier, 3nuranW°chk»la,«i>3l3 , »l». «achm. Dt. rlpelii-e Petit» uileika 3 Bildet» 15 Pt». Nutet LI», -ejaitdi Helle 3» Psg. ikt». «arantt« Nie d»d HüLiItldut». »richeiiieu der I». jerale wtid nicht ,e,cden. ilutwor- ll«. 2»I"t>o»»-Äutnö»« ».».» Pr», »»m.rnildrtadiu», durch vrikluiart.il »dcr Posl.tujkliliing 3 Sildc» ld Pt», gnterai. ttir Moni», od.r nach gesl» t»»e» Pelil«.il« L« Pt» Jntkrol, »elimrii an: Annoiieeit-Pureaiix »o» haaicnitein u. vo»lcr. Rud. Moll.. Daul. u. llo., JllUaltdendailk, W. VlNNer.viöriiP, M. »l«tl-Ma»dkbura, «1 Varck-HaNe. 3>. «lriidi rirrlln».. «. ktrtlier-üllnldur», Piomil-Teptip. Nii, tll>trk»abk ct»»ct. Manillcitpi« »'tu. P.rdtn'lllit.tt ^ ^ Tageblatt für Mitik, ^ ^ ^ Kultt-M,,. tztsMi»«Wr. MmIMl. Irm-E. ckr B LA« « < ItüLsoriLL >333 xdzlMxic-t«» 3 Z5p»^ett vj eot.t.eoiuivi » ! LUedsri>struoH8-Lureirn k 25 ^IlmLnIct II. j ^r«w>in»1iv»,I«l.raf.—tjnlo-a. . 2irIro1-8liIa.k.l)Lmsuu.Uarrüu. ^ -akPVttP« V-i-WwL 0iL»rrs»-0kr»rto ^ ät-ut»»» »»»» VorrdpNede» «wnllolrlt: »«. 10 tllu»., KLM«, 8t»o>l 5 l-t., 100 ditllolr dltr. « KO, » 12 0«„u, mit», ktiiel. 3 Pt., 100 dlllolr tllr. 4.c«, ,» 13 Vr1»k»u» Karat, mild, tiwolk g l'r., Ivo ditiloL Lvl. 5.30, ^ ,, 22 3!n»,3ar, Mita, Ltitoli o kk„ tvv Ltticle 5.50. !> Vr u i»u lei« ti»er, vlxarreu - n. T»b»st li im ll I nn x, »izvr torltkrvr Iitn«1«Rt»»r<kvrol»v dis rum llltvr von 16 Mtrrou VSlL«I«L - vtoLvtv»!»»««, ir, n. I LUnir«. vatilelluux aut iluirügc, «»«IZ HI»uni>« nvllma kltr jv«1o« ^ltoenusu. Ilokvro II«>TT«>i>»NTi>txr tiir SV öl.ln folnarn (llrvvlat. sivsodmaclrvollosdäi^vr in üoutsedon n. on/Z. Ltoklen. l—-- ^r-1 Li«« M«.^vr, Ltvller kilr Llmruer-Dolcorutlyn uiul 8t^I-MdvI, ^U88lvtlunx von Uu8t«r-Limmvrn vinliiodsn unä roicden Oonros > 13k«»divDt»>»«It1»^tr»«»«« L Li d« r> Ltkorsirassv, kkrterr« Ullck «rst» Ltaxe. ^^,1, ach ,d> l-^t > Ii > d > ^ - r F>. ». I», Aliii-ligiß». Ür»io>tüi>isl (ctlililirt 1868), Ms UV. Vsv viuiioa ist mviuo Isriru 211 Vioustou. nur ZIrn'ii;u^ti'N88v 311). liuj? unii xrossos I.uxior nlior ^.rlon Vknävptvil, ü. Lorsvts, Lunstvvrssts, Ijvrsckdkltvr, isoliinvn, dünstl. ^rms u. Loino oto. ^rtilrvl kür 6dirurgio, Ortüopüäis u. LrankoniiLoxo. Nv.194. 29. ZilhrgüNß. Auslage: 40.00« Lrpl. vlusjichten sür den 12. ^»li: Schwacher Siwwcstiuind, veränder liche Bewölk»»,), etw. Niederschläge, Tcniperalur wenig verändert. «kr-lilNoortllcher «IkdaNkur 12« PolttiskheA vr. Lullt vtkrktz I» Drcidrn Mit der gerichtlichen Scheidung dcr Ede des Grobherzogs von Hessen und der Gräfin v. Czapska (Frau v. Kolemino) hat daS verlehte Sittlichkeitägefülil des Volkes einigennabcn Genugthtiung erhalten. Aus welchen Rechtsgrund bin das Gericht zur Trennung dcr Ehe kommen konnte, ist zur Zeit nicht bekannt und wird »inlhmablich wohl auch im Dunkel bleiben. Dcr hessische Obcrlandcsgenchtshos hatte die Oefscntlichkeit der Verhandlung ausgeschlossen. Ein vollkommen zuverlässiges Urtheil lägt sich daher seiicns des PublikumS nicht bilden; hierzu mühte man die Gründe kennet» die den Grobherzog von Hessen bewogen haben, wenige Tage nach seiner Verheirathung in die Trennung von seiner Erkorenen zu willigen. WaS auch vorlicgen mag, dcr spürst war jener Dat»e die größte Discrction schuldig. Doch irrt inan wohl kam», daß die jetzt geschiebene Dame sich nicht einen derjenigen Gründe, welche das hessische Recht sür die Scheidung einer Ehe als uncriäblich erklärt (Ehebruch oder bösliche Vcrlassung) zu Schulden kommen ließ. Vielmehr wird lediglich dcr Unwille dcS hessischen Volkes über die unter so eigenthümlichen Verhältnissen zu Stande gekommene Verbindung das treibende Motiv für den Groschcrzog gewesen sein, die Dienstleistung deS Gerichtes in Anspruch zu »clnncu. Denn cs kann nicht verschwiegen werden, daß, wie schon die Eheschließung großes Äopsschüttcln erregte, auch die Art dcr Ehescheidung jetzt mit Staunen erfüllen muß. Es ist noch nicht dagewcseu, daß sür diese» Fall ein eigener Senat aus 5 Richtern des hessischen Obcrlandcs- gerichteS gebildet wurde. Vertreten war nur dcr Kläger, dcr Herr Grobbcrzog. Die Beklagte blieb unvcrtreteu. Sic war ja mit der Scheidung einverstanden und ihre finanziellen Verhältnisse waren vorher zwischen ihr und dem fürstlichen Gatten geordnet worden. Keiner dcr sür alle anderen Ehen gütigen Scheidnngsgründe, sondern dcr dem hessischen Rechte bisher fremde: beiderseitiges Einocrstänvmß, hat. allen Nachrichten zufolge, dein Gerichtsbeschlüsse als Motiv gedient. Wenn man die jetzt cliigctrctcne Trennung als ein Auscinandergehen mit beiderseitiger Einwilligung und unter Mitwirkung von 5 Gerichlsperionen charaktellstren wollte, käme man der Tbatsache vielleicht näher als mit der Bezeichnung: „gerichtliche Scheidung". Die ganze Assaire, die mit Beiscitesetzung christlich - sittlicher Anschauungen von der Heiligkeit einer Ekc begonnen wurde, endigt, allem Anscheine nach, in einer sür den sittlichen Charakter des staatlichen Ehercchtes bedenklichen Weise., Glaubt man wohl, daß eine Ehe unter Bürgersleuten aut ebensolchen Grund hin geschieden werden ivürde? Wir fürchten, das Eingehen wie das Lösen der Ehe hat das Rechts- wie Sittlichkcilsgefüht des Volles verwirrt und daß die fürstliche Autorität nicht gestärkt aus der Assaire hervorgcgaugen ist, bedarf keiner AuSsübrung. Allein aus dcr andern Seite bat die ganze Geschichte doch auch den enrculiche» Beweis geliefert, daß das sittliche Bewußtsein des Volkes derart erstarkt und zu einer so groben öffentlichen Macht geworden ist, daß cs nachhaltig, ernsthaft und erfolgreich sich Gel tung zu verschaffen wußte und baß jetzt Dinge nicht mehr möglich jinv, wie sie früher an Fllrstcnhösen und sonstigen böchstcn Gescll- ichaslskrciseir häufig vorkainen, ohne sonderlichen Anstoß zu erregen. Speziell bei dem bessischen gürstcnhause sind unstandesgemäße Ver bindungen keine Seltenheit. Es sind allein in diesem »zahrhunderle 11 solcher Fälle zu verzeichnen. Die hessischen Fürsten haben also recht oit ihr Glück in selchen Verbindungen gejucht, olme cS jedoch immer stndcn zu können, was man aus den wiederholt vorgekom- menen Scheidungen solcher Ehen schließen muß. Das hesstiche Volk ist daher an unstandesgemäße Ehen in seinem FUrstenhauie gewöhnt und wenn nicht eben gewisse eigcnthümliche Vorkommnisse bei dcr Eheschließung mit Frau v. Kolemine sich ereignet hätten, so würde man die Aufregung und den Schmerz des bessischen Volkes nicht begreifen. Denn als eine „Mißbcirath" kann cs an sich nicht gellen, wenn ein Fürst einem geliebten Weibe die Hand reicht. Man kann eigentlich nur von einer nicht ebcnbürdigen Verbindung sprechen. Und wenn der hessische Großherzog sich mit einer durch herrliche Charaktereigenschaften ausgezeichneten bürgerlichen Tochter dcS Landes verbunden bätte. so würbe er nicht Klotz seinen Kindern erster Ehe eine treffliche Mutter gegeben, sondern sich als vor- urtheilssreicr Fürst in dem Herzen seines Volkes eine bleibende Popularität erworben haben. Sein Bild würde dann in dcr Ge- schichte seines Landes mit dem verklärten Schimmer des Reichs- vcrwescrs Erzherzog Foban» sortleben. Jetzt, wo er sich die Hand einer ebenbürtigen dritten Gemahlin verscherzt bat, fragt sein Volk nach den Aussichten seiner fürstlichen Dunastie. Dcr Großlierzog Ludwig bat aus seiner ersten Ehe mit der englischen Prinzessin Alice (einem Engel von einem Weibe) nur einen Sohn, den 1868 geborenen Erbgroßbcrzog Ludwig, sonst nur Töchter. Aus diesem körperlich ivie geistig durchaus gesunden Jüngling ruht die ganze Zukunst des Hesscn-Larmstäbtcr Hauses. Von den beiden Brüdern des Großhcrzogs ist Prinz Heinrich Wittwer; er war init einer geborenen Karolmc Millich verbeirathet^ die im ersten Wochen bette narb Der dieser Ehe entsprossene Sohn, »um Grasen von Nidda ernannt, ist nicht successtonsbercchtigt. Zu einer ebenbürti gen Ebe. aus der ein solcher Prinz bervorgchen könnte, will sich dcr Wittwer nicht entschließen. Auch der jüngste Bruder, Prinz Wilhelm, soll ebcnsallö leine Neigung haben, eine fürstliche Braut hcimzusührcn. Außer diesen Brüdern des GroßkcrzogS lebt noch ein Heffen-Darmstädtischer Prinz, Alexander, dessen Nachkommenschaft gleichfalls nickt successtonsbercchtigt rst. Nach LandeSsittc machen die Franzosen ihre jeweilige Regierung sür Alles und Jedes verantwortlich, was im Lande passirt. Irres Un glück. daS Naturereignisse herbeigcführt haben, schreiben sie dcr Lstaatsleilung aus die Kappe und die Cholera erst recht. Eine wirkliche Verantwortlichkeit würde aber allerdings das Ministerium Fcrry aus sich laden, wenn es dem Verlangen nach Verschiebung des Nationalscstcs am 14. Juli Widerstand nicht leistete. Die einfache Vernunft und das Urtheil der Acrzte rathen gleichmäßig, eine so kolossale Menschenansammlung zu vermeiden, wie sie die Feier des Dastillcnslurmü regelmäßig nach Paris führt. Die mannichsachcn Gesundheit««Ausschreitungen, die Zechgelage nebst Zubehör sind einem Gaste wie die Cholera ein erwünschter Boden. Die Per- sonenanhäusung von Hunderttausenden von Provinzlern in Paris könnte Lock die Cholera nach ganz Frankreich verschleppen Es hieße stch nicht in die innere» Angelegenheiten eines andere» Lan des cimuischcn, wenn die sremdländüchc» Gesandten die französische Negierung auf diese Gciahren ausmerlsam machten. In einer Probeabsttinniung ans dem demokratischen Kongreß in Chicago wurde für den Gouverneur von New-Aork, Cleveland, daä RciuUat erzielt >440 gegen 250 Stimmen), daß — unvorher gesehene Zwischensälie abgerechnet — man diesen Politiker als den Prtt4lde>>t>chasts-Kandida1endernorda,ncrikaniichenRcpublik betrachten darf. Nachdem am Tage vorher die Arbeiter Chicagos durch einen großarligen Fnckelzug ihre Smnpnthicn sür die demokratische Partei und ihien Haß gegen die korrupten Republikaner bekundet batten, wurde dcr Kongreß in Gegenwart von 14,000 Menschen eröffnet, während viele Tausende die benachbarten Straßen füllte», wo sie die hervorragendsten Führer dcr Demokraten mit siürnnichcu Zurufe» begrüßten. Doch scheint die Ausstellung eines Wahlprograurms größere Schwierigkeiten zu bereiten, als die des künstigen Prnsidcnt- ichasls-Kandidatcn. Im Gegensatz zu den Republikanern, die eine Platsonn rasch zusainmcnstoppcltcn und die schönsten Versprechungen in sie hineinschrreben, die sie zu halte» ja sich nicht verpflichtet glaube», »cbmen eS die Demokraten mit der Bedeutung ihrer Be schlüsse gewissenhafter und vielleicht stellen sie eine politische Richt schnur aus, die ihrem großen Staatswesen eine gedeihliche Zukunst verbeißt. Rrnrste Telegramme Her.»Dresdner Nachr."vom 11 Juli. Berlin. Der Reichsanzeiger giebt bekannt, daß der Tr. Koch berichtete, daß die in Toulon ausgebrochene Krankheit die asiatische Cholera sei. Mit Rücksicht hieraus habe der Reichskanzler die fran zösischen Mittelmeerhcisen als choleraverdächtig erklärt, auch die Bundesregierungen ersucht, zu erwägen, in wiefern ein Thcil der jenigen Ciurichtuugen, welche die ün vorigen Monat rusaunnengc- trctene Cholera-Kommission für den Fall deS Fortschreitens der Cholera m Frankreich empfohlen, schon jetzt vorzubcreiten seien möchlcn. Berli», Gestern starb dcr berühmte Eghptologe und Sprach forscher Oberbibliolhekar Lcpsius, 74 Jahre alt. In Wiesbaden nehmen. Breäla u. Der Dyuamitättentäter Rupsch, der bekanntlich iir Breslau zu Hause sein soll, ist der hiesigen Polizei nicht bekannt. Ter Name muß wohl anders lauten. H amburg. Das von hier nach auswärts verbreitete Gerücht, Senator Versmann beabsichtige aus Gesundheitsrücksichten zurück- zutrctcn, ist, wie der Hamburglsche Korrespondent von kompetenter Seite erführt, vollständig unbegründet. VerSmann erfreut sich der besten Gesundheit. Hamburg. Die Bürgerschaft beschloß die Niedersetzung einer zehngliedriaen Kommission behufs Ergreifung von Maßregeln gegen die Gefahr der Einschleppung dcr Cholera und stellt der Kommission eine halbe Million Ala,5 zur Verfügung. Paris. Die Nachricht des Telegraph, daß ein Cholerasall in Auteuil vorgekvmmeii sei, wird offiziell demcntirt. Das Journal le Malin will wissen, Jules Fern, habe mir dem chinesischen Gesandten bezüglich der Gcuugthuuug und Entschädigung für den Zwischenfall von Laugsou ein blcberemkonmum getroffen, dessen Radifizirung durch die chinesische Regierung zweifellos sein soll. Paris. Dcr sranzösische Gelanvte in China, Patenotre, erhielt die Note, worin eine Kriegsentschädigung von China ver langt wird, erst gestern in Suangai und übermittelte dicietbe sofort »ack, Peking. Für die Beantwortung derselben ist eine achttägige Frist gesetzt; demnach sind alle Gerüchte von einem militärischen Vorgehen Frankreichs vor Ablaus dieser Frist unbegründet. Paris. Der Munizipalrath lehnte die Vertagung der Feier des 14. Juli ab. Marseille. Mittags). Seit heute früh wieder 12 neue Choleratodcssälle. In Marseille Bahn aus dcr Stadl fort. Aus mehreren Schiffen im alten Ha sind Cholerafälle ousgetreteu. Ratznal und Waldeck-Rousseau wollen nächste Woche die Cholerastädte besuchen. R o nr. Dem Popolo Romano zufolge starb in der Schweiz ein aus Toulon geflüchteter reicher «ansmaim. Der Gesundheits zustand Italiens ist noch sehr aut. London. Im ganzen Lande bereiten sämmtliche Liberalen und Korporationen die großartigsten Demonstrationen gegen das Oberhaus vor. wegen der Verwertung der Rcformbill. Tic Bethci- liguugcu zählen schon nach Millionen. Die Agitation ist die größte seit lW2. Die offiziösen Erklärungen lauten unumwunden, die oberste Pflicht bestehe darin, jetzt Alles zur Einschüchlerung des Oberhauses auszubieten. Für dre Londoner Hvdepark-Dcmonstratlo- nen sind bisher schon 200.000 Theilnehmcr cmgemcldet. London. Die finanziellen Beigeordneten der Konferenz trafen Nachmittags hier ein unter dem Vorsitze Childers. Nach der Foreign Office können dieselben ihre Arbeiten heute nicht beenden; sic treten nochmals zusammen vor der Feststellung des Datums dcr nächsten Koufercnzsitzung. Berliner Börse. Hier wie an anderen Plätzen hochgra dige GeschicktSstillr, die Cholera wurde diskutirt, auch imgünftigere Erntcberichte kolvortirt, aber einen bemerkbaren Einfluß übten diese Momente nicht, die Kurse kamen wenig verändert. Spekulative Banken etwas schwächer, Kassabanken ganz leblos, deutsche Bahnen vorzugsweise nachgebend, ohne daß die Rückgänge im Allgemeinen belangreich waren, fremde Bahnen vernachlässigt, Bergwerke meist unverändert, Industrie),apiere anaeboteu, Brauereien sehr matt, deutsche Jutesvinnerei m Meißen stellten sich zwei Proz. über den gestrige» EinführungSkurS. Deutsche Fonds ruhig, fremde Renten ganz leblos. ItrauNuri ». ».< N. Juli, »rttti 33,«/,. Pia»»»»»» L37>/,. »omdur»«, >22».'«. 5vcr Looie —. vkil. KUirrrem« —. v»pikrrei!ic —. Maliiirr 2S2'/,. Oe»«««. i»r»d««nie —. «»/, Ung. Sioldrenl« 77er Muijcn —. so« «ultc» — 2. Orientanletd« —. Neues!« Uny»r. L-Id»nl«t>,« —. ». Qe!enl»nl«che —, Un,«r. Pa»»««.—. Ditcaiii, —. li»v,ler SS. «olibardd. —. Rußen-, gell. «len. U. Juli. ilrcdll L0l>,30. siaai-bazn —. Lumd»i»e» Rorewsld.-. Marknolen —. Ung.Noldr. —. r»t>»I-Ael. . Nett. Poet». I,. gut«. iSchiut., Rein« 7S.17. Anleihe >07.t». Jl,I>ei!« »-.M. Staat-b»hn 600<XI. Lomdaiden 3V7.73. do. Prioriiäken —. Lgypeee 293. Liesl. «»ldrente - . Svaiiier 37.13. O.«-miauen 3»! T-M-iI- .'leisen gcst. Puri«. n. Juli. <M«lt»»«.> ii",» Renke 70,50. llnicidr ,V7,N>. stl»linicr »3M. Spam« S7.L1,. Eg»»,er 205,00. Ottomanen köv.vo. Türken 7,7-1. Suez 13.02. Lombarden Mi.M. Franzosen Sök.vO. Anfang» slo», lpülcr aus gute Nachrichten au» Ehtna steigen». London, li. Jul«. Vonsoi« >«0,18. >»73er Rüsten 00.00. Somdarden >2,12. Türken 7,«8. 1°« s-n». «merik. . U»g. Gotdr. 75M. Oekt. »olbr. . Pr. ffoas. —. Suez 75,-st). Egupter 53.50. Ottomanen 13,50. GrichSst<>Io». seit. London. II. Juli. Weizen ruht», sa» ttm>r,5iitc>I, onaeloimueuer cimaitend, Mehl tragest, Mais ruhig Haici stetig, gciragt, Äcilic jcsi. Wtilcr: ü-hb». Lokales nuv Sächsisches. — Gestern Mittag l Ubr beehrte Jbre Majestät die Königin die akademische Kunstausstellung mit ihrem Besuch. — Nickst Herr Finanzrath Ncwotii». sondern Herr Geheimer Finanzistb Köpckr ist durch Krankheit gcnöthigt worden, die Dresden. ,884. Sonnabend, 12. Juli. Hcilauellcu von Gastein auszusuchen. Hoffentlich kehrt der verdienst volle Beamte recht gestärkt auf seinen Posten zurück! — Stadtverordnetensttzuug. Allgemein wurde es vor einigen Jahren mit freudiger Genugthuuug begrüßt, als sich dcr Rath bereit fand, au den Plenarsitzungen der Stadtverordneten regelmäßig durch einige seiner Mitglieder Thcil zu nehmen, denn diese Theiliiahme, zu welcher dcr Rath durch Nichts verpflichtet ist, bedeutete raschere Erledigung der Augelegerrbeiteu, versprach Ver meidung vielfacher, Zeit urio Geld kostender Schrrftenwechsel. lind Ivie oft erfüllte sich daS im Lause der Jahre. Die anwesenden Räthe konnten über Dieses und JeueS im Augenblicke Auskunft geben, konnten Zweifel klar stellen und dadurch Koimnuuikate und Nckvinmnnitate, Truckkosten n. s. w. ersparen. Nun scheint es mit diesem nützlichen und srenndlichc» Branche vorbei zu sein, denn in vorgestriger Sitzung blieb dcr Rathstisch leer. Wenn der Oberbürger meister. welcher sich schon vor Monaten durch den von einigen der Genieiudevertreter in Wort und Schrift kultivirten Ton zu dem wiederholten Ausrufe gedrängt fand: „So geht es nicht weiter, so ookoißoi, >" — sv scheint es, kan» die gemeinsame Thätigkeit nicht gedeihen! war nun auch seine abweisende Haltung in letzter Sitzung und seine im Verein mit den sämmtlichen anwesenden Rathskonimissareu er folgte, geschlossene und energische Entfernung aus dem Sitzungssaal nicht das Ergebnis; einer nur durch den Fingnzansschußbcricht über daS Staotkranlenbaus e zeugten momentanen Verstimmung, sondern ernster gemcinr — und der Rathstisch wird fortan leer bleiben. Das ist aus obigen Gründen bedauerlich — wenn wir uns auch mit den meisten Bürgern in der Ansicht begegnen werden, daß der vor acht Tagen erfolgte Blitzstrahl behufs Wahrung der stadt- räthlichcir Autorität einmal kommen mußte. Der oben erwähnte, von Hm. St.-V. Dr. Schumann verfaßte Bericht, ist vor der Hand zurückgezogen, aber er hat auch noch innerhalb deS Kollegiums Aergemiß gegeben. U. a. hat ec speziell eine» unter den gedruckten Neaistrgndeir-Eingäugcn verzeichircten Antrag des Fiiranzausschußmit- glieoeS Herrn Vicariatsratb Lnsst veranlgßt, welcher lautet: „künftighin bei dcr Drucklegung von Ausschußbericbtcn nur die Name» derjenigen Ausschußmitglieder beizufügeu, welche der bezügliche» Sitzung beige- wvhnt und den Bericht in seiner Form und Richtung genehmigt haben." — Daß das erst beantragt werden muß, ist sonderbar! — Tie vorgestrige Tagesordnung eittlnclt 10 Nummern und nach 5stün« digcr Sitzung blieben doch noch 4 Nummern ganz unerledigt. — Wie schon in gestriger Nummer erwähnt, wurde bezüglich des ehemaligen SchlgchthosSaregls, zwischen Wettiner-, Zwinger-, Gerber- und Palm- straße unter Ablehnung einer Rathsvorlage beantragt, der Nach wolle öffentlich kund geben, daß das genannte Areal vcrwerthet werde» solle und Interessenten zur Abgabe von Offerten veranlassen. Hr. St.-V. Liugke brachte bei dieser Gelegenheit den. wie uns scheint, sehr bcachtcuswerthen Gedanken, daß dieses Areal sich ganz trefflich infolge seiner Lage, wie infolge des dort durchfließenden Wcißcritz- mühlgrabcns für die Herstellung einer großen städtischen Bade- bcz. Schwimmanstalt eignen müßte. — Inzwischen ist vom Rathe wie derum eine dcr kvminiinliche» Parzelle» au dcr Liliciigasse, und zwar sür 20,173 Mk. an den Barigewerken Fürchtcgott Wende verkauft worden, welchem Verkauf diesseits bcigetrctcu wird. Von ausge sprochenen Bewilligungen sind zu verzeichnen: 4,Oil? Mk. zur Her- stelluna eines Verbinduiigsganges im Hofe des Matcmihospitals, 2,795 Akk. zur Herstellung eurer Cemcrrtsußbahn mit Granitbortkante an dem inneren Rande der westlichen, zwischen der Schloß- und Secstraße gelegenen Fahrbahn deS Allmarktes, 5,50«) Mk. zur In standhaltung der Dampfmaschinen und Kessel des Wasserwerks, 2000 Mk. zu dem schon erwähnten Ankauf der beiden großen ischilling'scheir Bronze-Büsten Ihrer Majestäten des Königs und der Königin, bchnsS Ausstellung in der Aula des Wettiner GvlnncisinmS. Nochmals signrirt das Bwck'sche Hans am Elbberg: auch dcr heutige Beschluß des Kollegiums geht ans schleunigste Abtragung desselben, die rinn auch, da ein Käufer aus de» Abbruch da ist, sofort erfolgen wird. — Bezüglich baulicher Herstellungen, welche aus Grund dcr diesjährigen NeviuonsprotokoUe in den dem Schulwesen unterstellten Grund stücken nnSznsühren sind, werden verschiedene Pvstnlate unter eini gen Abstriche» bewilligt. Einige hitzige Wortgefechte erregte ein äußerst dickleibiger Trnckbericht des Finanz-Ausschusses über den Hansballplan 1884, Pos. 3, Konnnungrrindstücke bctr. I. Thl., die Parzelle 1719 betr. Diese Parzelle (cm längerer Arealstreifen, der ungefähr vom Waldschlößchen ab, längs oder unterhalb der Schrllcr- straße ein großes Stück hmläult) ist jene, die Herr St.-V. Hartwig im vorigen Jahre bei Prüfung dcr KommungrurrdstückS-Lage und -Verhältnisse — entdeckte und als zwar nicht im Kommungrrmd- stücksverzcichnisse notirtes, aber nach seiner Erörterung und Mei nung der Stadt gehöriges Eigenthnm bczrichncte. Ucber diesem Streifen Land schwebt ,edoch ein historisches Dunkel. .Herr St.-V. Hartwig und mit chm der Finanzausschuß glauben dasselbe durch drungen ru haben und beweisen zu können, daß dieses Land im Jahre 1637 der Stadl vom FiskuS geschenkt worden sei. Anderen Mitgliedern des Kollegiums scheint dagegen das Dunkel durch die vom St.-V. Hartwig ans den Ratlisakten zusammenaetragcnen und abgc- drnckten Belege und Dokumente noch keineswegs genügend erhellt und sie sind der Meinung, daß der Finanzausschuß überhaupt nicht dcr zur Prüfung absoluter und gar so schmieriger Rechtsfragen kompetente Aus schuß sei, i» welchem Smne denn auch .Herr St.-V. Dr. Blochwitz be antragt, de» Druckbcnckt und überhaupt die Angelegenheit zunächst dem Rechtsausschuß zur gründlichen Prüfung und Berichterstattung zu überweisen. Soweit man aus flüchtigem Hören entnehmen konnte — denn der dickleibige Bericht tarn, vielleicht seines Gewichts wegen, nicht ganz bis auf die Tribüne — handelt sich ü darum, fcst- ziistcllen, ob ß Z„ also anno 37, dcr Stadt daS aus dem fraglichen Areal damals befindliche Röhrcnlagcr oder das Areal selbst geschenkt worden sei Daß diese Franc doch sehr im Dunkeln liegt, dafür spricht der Umstand, daß dcr Rach sechs! kern Recht zu haben glaubt, und andrerseits der Fiskus kürzlich ein Stück oder das ganze Areal — verschenken wollte. Er muß sich doch also sür den rechtmäßigen Eigenthümer halten: ohne das — wie käme er zur Groimnith des Verschenkens ? Andrerseits scheint aber sonderbarer Weise der Finanz ausschuß seiner eigenen Elgenthumschcorie nicht recht zu trauen, denn er schlägt vor, den Fiskus zu bitten, das streitige Areal doch lieber ebe Jemand Änderen?, dcr Stadt zu schenken. Wie braucht ihr geschenkt zu werden, waS nach dcr Meinung dcS Fiiraiuausschnsscs ihr klar bewiesenes Eigenthnm ist? Dazu stellte noch dcr Referent des Aiis'chujscs die Behauptung ans, daß wenn der Fiskus nun doch wirklich irgend Wem das Areal schenkte, dann die Stadt für immer darum und um den Werth desselben geschädigt sei. Dem ward sehr richtig entgegen gehalten: wieso? Ist das Eigen thnmsrccht der Stadt so haarklar, wie dcr Ausschuß andrerseits behauptet, nun. o müßte dcr Fiskus, wenn er im irrigen Glauben, er sei Eigenthümer. daS Streitobjekt wirklich verschenkte. Kraft Rechtens der stabt volle Entschädigung gewähren. Tie Mehrzahl des Kollegiums hielt es gegenüber dielen Umständen doch für besser, daß der Rcchtsausschriß — und zwar nicht wie .Herr St.-V. Hartwig beantragte, im Verein mit dem Finanzausschuß — sondern allein d:e schwierige Rechtsfrage erst noch gtündlich erörtcrL
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