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Dresdner Nachrichten : 15.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-15
- Monat1884-07
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 15.07.1884
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,ch-Gt»N,u Keust.-DrcSdm. «aürnstr. bi» Nachmttt. 3 Uhr. Lonnta'» bi» U «itt. In Neultadt: »loiioli d nur anAochc»la«enbt» 7,,'r SI-Äm. Di. >Iv°lN«. Prltt. »Ücll- <« kttdrn! lL Psg. N»i«> «tin- !«>»-»> A«"'PK Ciu, «varaiiU- sur da» räch»t» >^e ürlchrine» der 2».- Itrale wir» »>"» ».».>>«„. Äutwiir. J„I-ri>one-Rus»ü»r >,.«.» Vr>,. !>ume>undri>"im»« duich BrlcsiNlirke» »d<rPo>>'tn«»!"un« « Llldc» lü -rnieinie im Moni«« odrr nach gesl», Uaeu «clli»cilc PI«. IM.rule t nrlGNN an: Anno»..n<Bur.aux von , Laoleinlei» u. Panier, Mud, Motz., Laude », Co., Iuvalidcudank, IÄ. Mi!ll«»k>arlt>>, »>. »>kb-Ma«dcdu>a, ^ Parit Ha»e. A. M>udi r!ru»:^., kttiucr-Huindm«, Piouttl-rapliv. »üi AlMnadc ct»,ici. MamgcNptc !'In- A,rn<» a^i-ti Hageölatt für Politik, MiMmg. HlschWoerkchr. ZSisenSmA. LbdlläuuZw t»r vrouönor Oowdlilo-Uolori». l roproLaalrt L»ck Lsiclman,«» ! M»> Stick«» i» t?»din»t-?or.u»> Stltcli lk kl,, >r Srvclr invl. «I»k»ot«r Uupp« l dl 7L ?i. eabinslbillisi-, kvoiekl«» vo» Ora»>I«u on>II »»cd,. Sckvsir, 12 Stück iocl. , dl»pp» 2 dl rr»n«oa 8ölu»«, ^ vrorniso, ^ >VllsSrolr«rstrL»,« Ll I».! u. 8opl,i«i,«tr»n«v 6 s »w koitplstr. Nnek dvvnilixtvr Inventur swpsollloll vir oiuon xrüEren konton 2»r1!ckZ686l2tvl' 8116^61-616« il«s CiittDM vo^ükriLvr l)e«üiun, vvlt unter eien lleratvllung^pivlkvn I>»r<n«»u»» L 8,d»iu, nidl." vresüen, Zeeslrnssv 20, I. I. Xanonv^n-LLpeiUtlon kür »tt« 2t>iluQrrvv. II. Ike»t«rdlllet-Verll»uf tili äis Orovänor I Lüoator. III. Lllteten-küvtrol« imtvr Luruntio. Xolter, ^rrselivn, Kocevsuira«, rt»urldtelltul>clisu, 6elck- u. 6Urtvlt»scIivu, Leise, ültsclleu. rlulckrlemao etc. etc. empüvmt irr xroL8or ^usvakl —,, rvukarunerkil.ikkv runiicilkl. avm ; §LdrLK-NLd1js8Sni6Qt sink. »»vt» t»Iaa«i«. u. slöZLvtsr RinäerZLräsroks voll HIsxLnäer kkilixsokn, ?rA§srLtr. 6. Mellütier i»er M-geweröelM. » ü, » I»I» I« .»»nru r «Iic-ksktu-, 4P», I». ,IN,I N u», » lNnrlt »», et«, l ür INnelvUeu I»t» I« .»»>,,«: »V«tte«v, u. ^er-cv>-Hr1e«1).Ii>ei«>vr, Utvu8«ii, vk»velall, «v«e»»»»»>tel vtv. Nv.197. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lri'1. Aussichten für den 15.Juli: SchwacherSüdmestwind, vcrändcrl. ! iLüt Bewölkung. Gewitterregen nicht ausgeichl., Tcmperat. wenig vcründ- ! —»esven, loo-t. , 15. Juli. verankloortltcher Redakteur sür Pplllssthtö vr. Emil vier,» in Dresden Allen Warnungen zum Trotze hat gestern Frankreich sein Nationalfest gefeiert. Paris ging darin vor, alle anderen gröberen Städte werden in „Patriotismus" nicht zurückgeblieben sein. Ein Geiiiciuderatli, der sich in der Feier des Basiittensturmes lässig gezeigt hätte, würde gar bald in dem Laude der republikanischen Freiheit als Feind der Republik gemaßrcgelt werden. Aus den Gipsei republikanischer Tlwrheit schwang sich natürlich die zumeist aus Radikalen und Kommunarden zusammengesetzte Pariser Stadtvcrtretung. Was Cholera? Was erhöhte Austcckunpsgefalr? Was Verschleppung der Seuche durch ganz Frankreich — ah bnl,! Die Gefahr wird uns, die Stadtvnter von Paris, auf der Höhe der Situation finden! Dieser republikanische llnversland der Hauptstadt hat seines Gleichen nur in der Aufgeblasenheit eines gesinvungstüchtigen republikanischen Präsektc» aus der Provinz, der an den Minister des Innern telcgraphirtc: „Alle Vorsichtsmaßregel» sind getroffenJedermann ist auf seinem Posten; wir erwarten nur noch die Cholera". In dem Unvermögen der französischen Regierung: unnöthige Menschenansammlungen und damit verbundene Unmäbig- kcitcn und Gcsundhcitsausschwcisungcn zu verbieten, zeigt sich die Schwäche der republikanischen Staatscinrichtung überhaupt. Die Negierung darf gar nicht wagen, die für die Gesundheit der Allge meinheit nothwcndigeu Vorsichtsmaßregeln durchzusührcu; sie setzte damit ihre Popularität aufs Spiel. Namentlich bei einem Anlässe, wo die üble Nachrede sofort mit der Verleumdung bei der Hand wäre: nicht aus Furcht vor der Cholera, sonder» aus Abneigung gegen das Fest selbst, sei das Verbot der republikanischen National- seicr ergangen. So zittert die Republik vor dem Stirnrunzeln der Wein- und Speiscwirthe, denen das Jestvcrbot den Verdienst schmälern würde. Die Kneipenwirthe sind ja die besten Säulen der Republik; sie üben bei den Wahlen einen unermeßlichen Einfluß aus; die republikanischen Behörden müssen daher die gestrengen Heuen bei guter Laune erhalten. Wagen zu gewöhnlichen Zeiten die Steucrbcamtcn schon nicht von den Weinwirthen die rückständigen Getränkestcucrn ernstlich einzutreibcn (auf diesem Umstande beruht ganz erheblich der immer größere Ausfall der indircctcn Steuern) — wie dürfte die Republik durch ein Fcstverbot die einflußreichen Schänkwirthe um den sicher erhofften Verdienst bringen? Wäre mit der Verschleppung der Cholera, als Folge der Mcnschenanhäufung und unausbleiblichen Unmäßigkeiten, zu spaßen, so ginge die gestrige Nationalfcier der Franzosen das Ausland gar Nichts an. Aber solche Fragen dürfen weder von dem einseitigen Standpunkte einer Partei, noch von dem exclusiven einer einzelnen Nation aufgetaßt werden. Sie fordern die Solidarität aller Kulturvölker heraus; jedes Volk, jede Negierung muß sich als Sachwalter der gelammten europäischen Völkersamilie fühlen. Wohl vermögen bei einer allge meinen Noth große Festlichkeiten die trübe Stimmung eines Volkes hinwegznscheucken und daS moralische Sclbstbeivlißlscin durch Uebcr- windung des Angstgefühls zu stärken — aber dieser Fall liegt hier nicht vor. Der Leichtsinn der republikanischen Machthaber Frankreichs, alle Warnungen in den Wind zu schlagen, ist aber gerade jetzt um sa tadelnswcrthcr, als Frankreich in dcr Cholerafrage soeben durch Deutschland einen unschätzbaren Dienst erwiesen bekommt. Es ist berichtet morden, wie sich die südlichen Nachbarn Fiankreichs gegen die Einschleppung der Cholera absperren. Italiener, Spanier, Griechen und Türken, ja sogar die Engländer in Egnpten. kurz alle Mittelmeerstaaten überbietcn sich in weit über das Ziel hinaus- fchießendcn Abschlußmaßrcgcln. Eine wahnsinnige Angst, eine un glaubliche Panik hat sich dcr Bevölkerung bemächtigt. Der Fana tismus der Volksmassen zwingt die Regierungen, Sperrmaßrcgcln zu handhaben, deren Unwirksamkeit längst feststeht. Dieser Fana tismus hat seine Wurzel in der weitverbreiteten Volksunwiffenbeit, die sich gegen alle Belehrungen und Erkcnntniß sträubt. Ein Krieg Aller gegen Alle ist am Becken des Mittelmeercs ausgcbrochen. Die deutsche» Sanitätsbehörden vertreten im Gegensätze zu solchem Schrecken den Standpunkt der Entbehrlichkeit der Landsperre. Sie sind gegen die Unterbindung dcS gesammten Verkehrs, gegen die Umgestaltung Europa- in abgeschlossene Völkerquartiere. Frank' reich ist, hauptsächlich durch diese Auffassung der deutschen Wissen schaft, den Gefahren einer Kontinentalsperre entgangen und damit einer wirthschastlichen Kalamität, deren Rückschlag auf alle Verhält nisse Frankreichs unberechenbar wäre. Nicht ohne Mühe und ohne eine gewisse Selbstüberwindung hat Deutschland diesen Standpunkt zum Durchschlag gebracht, der noch immer in schroffem Gegensatz zu den Anschauungen der Volkömaffe steht, die nur in strenger Grenzsperre eine wirksame Abwehr der Cholera erblickt. Zum Dank dafür gestattet die französische Regierung die allgemeine Feier eines Festes, die mindestens die Gefahr verdoppelt, die Keime der Cholera in bisher verschont gebliebene Distrikte zu verschleppen. Wenn, wag dcr Himmel verhüten möge! diese Perspektive sich verwirklichen sollte, so haben eS sich diese gesinnungStüchtigen Republikaner selbst zuzuschreiben, wenn Europa gemeinsam ihren trotzigen Unverstand zu bändigen sich anschickt. Ein höchst zweideutiges Manöver des Führers der englischen Tories, des Lord Salisburu, hat die günstige Stellung tief er schüttert. die das Oberhaus in der öffentlichen Meinung durch Ver werfung der Wahlrcfor», gewonnen hatte. Wie gemeldet, verwarf das Oberhaus keineswegs die vorgeschlagcne Erweiterung des Wahl rechts an sich, sondern lehnte das Gesetz deshalb ab, weil es nicht gleichzeitig eine vernünftige Neueintheilung dcr jetzt höchst ver schiedenartig großen Wahlkreise brachte. Nun ist aber an den Tag gekommen, daß die Regierung am Tage vor der Abstimmung im Eber,Hause den Tories ein Kompromiu dahin angebotcn hatte: dasselbe solle das Wahlgesetz vorläufig annehmen» die Negierung aber ansjordern. eine Neueintheilnng der Wahlkreise vorzunchmen. Dieses Kompromiß hat aber Lord Salisbur» verschwiege». Tie Entrüstring über diese Unterschlagung ist aus allen Seiten gleich mäßig. Voraussichtlich kommt es nun so, daß das Oberhaus dis Wahtresorm doch noch nnnimmt, die Negierung aber sic nicht eher ins Leben treten laßt, bis ei» Gesetz über die Neueintheilung der Wahlkreise angenommen ist. Hierfür würde das Parlament noch mals iiti Oetober zusnmmcntrcten. Ter demokratische Nationalkongrcß in Chicago hat sich ausge löst, nachdem er unter stürmischem Jubel den Gouverneur von New- Vork, Elevcland, als Präsidentschaftskandidaten „usgerusen und zu seinem Stellvertreter Hendrick ernannt hatte. Gouverneur Elcvc- land war der Auserkorene dcr besseren Elemente seiner eigenen Partei, sowie der unzufriedenen Republikaner. Seine Kandidatur wurde belämpst von John Kellen, dem „Leithammel" des reaktio näre» und klerikalen Flügels dcr Demokraten dcr Stadt New-Hork. Kelle» hat, durch seinen Verrat!» an seiner eigenen Partei, die Niederlage General Haucocks vor vier Jahren bcrbcigcsührt und wird wohl auch in der gegenwärtigen Wahlcampagne im Geheimen den Republikaner-Kandidaten Blaine unterstützen. Denn was Clevc- land allen ansläncigen Leuten der Vereinigten Staaten werth macht, gerade das erregt den Anstoß Kelley's. Dieser Führer ves be rüchtigten Tamman»-Rings von Ncw-Z)ork baßt Elevcland seit Langem deshalb, »veil dieser Gouverneur von Neiv-Vork darnach traclstct, die Verwaltung dieser Stadt von den corrupten Elementen jenes Ringes zu befreien. Kelle» kommandirte etiva 5",000 katho lische Irländer und trieb mit ihren Stimmen berussmäßigen schnö den Schacher; er wird sie aut die Seite dcr Rcpublilancr, da diese die Fortsetzung der Beslcchlichkeitswirthschast als Programm haben, abschwenken lassen. In diese Lücke dcr demokratischen Partei rücken aber von den Republikanern alle anständigen Elemente, welche eine Reform des CivilstaatsdienstcS und das Aufhörcn dcr Piündcrung der Staatskaffen auf ihre Fahne geschrieben haben. Ihre gute Sache wird allem Anschein nach triumphiren. Re»este Telegramme der„Dresvner Nachr." vom 14. Juli. Berlin. Die Prinzessin Wilhelm wurde heute Nachmittag DK Uhr im Marmorpalais zu Potsdam von ciuem Prinzen glücklich entbunden. — Ter Kaiser hat heute von dcr Insel Mainau die Weiterreise nach Gastein angetreten, wo er morgen Abend cintriist. — Das Handschreiven, Mittelst dessen dcr Kaiser dem Minister v. Bötticher die Domliernstvurde verliehen, enthielt eine besondere Bemerkmig über das Verdienst Bvtticher's um das Zustandekommen des Unfallversicherungs-Gesetzes. — Das Neichsvernchernng-öaint ist nach dcr Bekanntmachung des Reichskanzlcramtes unter Leitung des Gcheimraths Bödiker beute in Thätigtcit getreten. Dasselbe erlaßt eine Bekanntmachung, daß jeder Unternehmer eines imtcr das Un- sallgesetz fallenden Betriebes den letzteren sowie die Znlsi dcr durch schnittlich darin beschäftigten versichennigSsiflichtigeu Personen bis zmn 1. September cmzlimeldeii hat. — Die von der Handeiskamnier zu Frankfurt a. M. angcstellteu Ermittelunaeu haben ergehen, daß mindestens t.äMill. Pfund Sterl. (MOMill. Mk.Nennwcrth) der Iprvz. uilisizirtcn egstplischen Staatsschuld sich in deutschem Besitze befinden. Berlin. Man hat sich gcwimdert, daß bei den in Pvla ab- gehaltenen Flottenmanövern dcr österreichisch-ungarische» Kriegs marine weder deutsche noch andere fremdherrliche Marineoffiziere zugegen waren. Ter deutsche Militcirbcvollmüchtigte in Wien, Oberst leutnant Gras, hatte beim Kaiser Franz Joseph angefragt, ob die Anwesenheit deutscher Offiziere genehm sei, woraus der Monarch erwiedert haben soll, das; er diese Flottenrevne nur abhalte, um sich als oberster Kriegsherr von der Leistungsfähigkeit und Tüchtigkeit seiner Marine zu überzeugen. Dadurch gestalte sich dies Flotten manöver zu einer ganz internen Angelegenheit. Infolge dessen unterblieb jede Einladung an Fürste» und Offiziere fremder Staaten. Paris. Obgleich sich das Wetter abgeiühlt hat, ist das Leben anläßlich des Nationalsestes auf den Straßen doch gering. Die Revue in den Chmnps Elhsöes vor dem Generalgonveriieur von Paris Sanssier bot wenig Interesse und währte kaum eine halbe Stunde. Ter Äorbeimarsch war inangelhast. Seltsamerweise war kein srundcr Militär-Attachö dazu eingeladen. Nur wenig Publikum war an wesend. Gegen Mittag fand die übliche Manifestation der Elsässer an der Statue dcr Stadt Straßburg aus deni Place de la Concorde statt. Einige tausend Zuschauer waren dabei ziigegcn. — Tie Commilnardcn hielten am Sonnabend ein Meeting zu Gunsten einer Amnestie ab, bei dem es in wüstester Weise zuging, zumal da die schreckliche Hitze die Erregtheit dcr 2000 im Saale ziisammeir- aedliinatcn Menschen bald aus den Siedepunkt gebracht haste. Rochesort präsidirte. An seiner Seite befanden sich Imster ehe malige verurtheilte Mitglieder der Kommune. Die Reden mit ihren Ausfallen gegen die Regierung und die Kammer-Maiorität ins besondere gegen Ferr». der die Cholera nach Frankreich gebracht habe, spotten jeder Wiedergabe. Den radikalen Deputirten Lagucrre ließ man, obgleich er der Airtragsteller der Amnestie in der Kammer war. nicht ausreden, weil er der Sohn eines Bouwcois sei. All- inälig gericth man sich gegenseitig in die Haare. Schließlich Volute man eine Rcsolutimi aus Ämnestinmg aller verurthciltcn Sozialisten, Revolutionärs und streikenden Arbeiter. Berliner Börse. Hier wie an anderen Börseriplätzen herrscht Stagnation. Spekulative Banken setzten niedriger ein, besserten sich aber etwas, ohne den Stand vom Sonnabend zu erreichen. Kasso- bankeu leblos, Leipziger Diskonto gedrückt. Deutsche Bahne» still aber meist fest, ausaeuommen Marieuburger und Ostpreußen, die nachgeben mußten. Oesterreichische Bahnen leblos >md unverändert, österreichische Prioritäten meist vernachlässigt, nur Pitscu-Vrisen und mährisch-schlesische Centralbahn machten einiges Gcschäst. Gott- barbbahn stark angebotcn und 1'/» Proz. niedriger. Spekulative Montanwerthe waren aus Grund der günstigen Lage der schlesischen Eisenindustrie wesentlich höher. Für Jndujtricpavicre bestand nur geringes Interesse. Deutsche Fonds still, Russen fest, Italiener und ungarische Goldrente etwas nachgebend. Urantlurr ». M., I«. Juli. »reit» rbl>/,. er»Lt«dakn —. L-mdardea —. «Oer Lo»ie —. Oeil. vllterrent« —. Vavierrcnle —. SaNjicr 223>i,. Villen, »oldnule —. 4°I, Un«. i»oldrente —. licr «uslcn —. SScr Nullen —. I. vrlenionlelbe —. «eucsie Ungar. Soldonlelke —. ». Orlenlanlell!» Un,«r. pavlerr.—. Dlkconio ISS. Saurier —. SoNbardl>. —, Russen—. GeMMoS. Wien, lj. J„Il. Lredit Lvs.so. StaatSi-alm —. Lombarden — Nordwlib. —. Marknolen—. Nng.Voidr, —. Tadai-Act. —, VeMtttloi. Lokales nnd Sächsisches. — Se- Mas. der König besuchte gestern, Nachmittags V»3 Uhr, die akademische KimstauSslettung aus der Terrasse. — Der Untersuchungsrichter beim hiesigen Landgericht. Assessor vr. Weingart ist zum LandacrichtSrath ernannt worden. — Se. Erc. Herr Staatsminister von Nostitz-Wallwitz begicbt sich auf Urlaub nach Soblanv. — Dem Mnsikalienbändler Franz Plötner. in Firma Adolvb Braver, hier, ist das Prädikat «Königlicher Hofmnsikalicn- bändler" verliehen worden. — Aus den hiesigen drei Staatsbahnböfcn verkehrten am letzt- vergangenen Sonntag aus Anlaß des lebhaften Personenverkehrs 38 Extrazüge und zwar 24 auf dem Böhmischen Bahnbose (12 nach und von der Sächsischen Schweiz, 8 Drcsden-Tbarandt und zurück, 3 nach und von Dresdcn-Friedrichsiadt. 2 nach und von der Schlesischen Linie). 10 a»f dem Leipziger Bahnhose, 3 aus dem Schlesischen Balmhosc. — War das eine H i Iz e am letzten Sonntage! Das Ther mometer zeigte in den Mittagsstunden von 12—2 Uhr und noch später konsequent 27—28 Grad Nöaunnir im Schatten. Trotz alle dem sah mau viele fröhliche Gesichter, der schöne Sommertag lockte die Städter mit Pracht hinaus iu's Freie: nnd Pferdebahn, Dampf schisse und Droschken machten gute Geschäfte. Auch aus den Bahn höfen herrschte bas regste Leben, obgleich eine Fahrt in dm sonnen- dnrchglühten Koupcs bei dieser Hitze gerade kein Vergnügen genannt werden konnte. — Die neueste Nummer dcr „Geiverb eschau", des Organs dcr Dresdner Gcwerbcverciirs und Kunstgewerbevercins, deren Redaktion seit dem I. Juli Herr Architekt Gurlitt übernommen bat, entspricht ganz den Erwartungen, die man sich von dem Blatte unter der neue», berufenen Leitung machen durfte. Der leitenden Gesichtspunkte, welche die neue Redaktion festzuhalten gedenkt und die an dcr Spitze des Blattes nochmals kurz auseinandergesetzt sind, haben wir bereits früher gedacht, erwähnen wollen wir nur nochmals, daß dis „Gewerbescharr" in allen jenen organisatorischen Fragen, welche die Heranbildung, Stärkung und Förderung dcS gesammten GcwerbcstarrdcS betreffen, Fragen, welche täglich mehr in den Vordergrund treten, ihr Arbeitsgebiet suchen wird. Die iieucstc Nummer enthält ferner eine Anzahl instruktiver, für die verschiedenen Zweige des Gewerbcstandcs interessanter Aussätze, so einen Hinweis ans die bevorstehende Weltausstellung in Antwerpen, den Ansang eines längeren Artikels über die sächsischen Förder- und Lehrstättcn des Gewerbes, ferner einen Artikel über die „Muster zeichner der Textilindustrie" und eine Skizze über die technische Erziehung in amerikanischen Schulen. Außerdem enthält das Blatt noch eine Anzahl kleinerer dcmerkenswcrthcr Artikel. Als Beilage ist dein Blatte bcigegeben eine Abbildung eines von Herrn Prof. Weißback entworfenen und von der Steingutsabrik von Villero» L Noch in Dresden arrsgeftchrten stvlvoUcn Majolika - Kaminosens. sowie eine Abbildung des von Herrn Hoirath Grast entworfenen nnd von A. Glaser in Leipzig ausgesührten prachtvollen Tisck- tcppicbS von bedrucktem Iutcplüsch, welchen der Verein deutscher Jute-Industrieller dem Fürsten BrSmarck überreicht hat. — Mit dem vorgestern Abend 8,25 hier ankommenden Berliner Schnctlzrige gelangte eine 54 Personen (51 Damen und 3 Herren) zählende amerikanische Reisegesellschaft unter Führung des Reiscrnrteriichmcrs Mr. Loomis hier an und nahm im Hotel Kaiserlich Wohnung. Tie Gesellschaft wird sich bis Donnerstag Abend hier arift,alten, um dann über Prag nach Wien ihre Rcise- tournee fortzrisetzen. — Am Sonntag Nachmittag 6 Uhr sank der an der Pillrützer- nnd Amalicnstraßeneckc statwnirt gewesene Gensdarm M. infolge dcr gräßlichc n Hitze ohnmächtig urn und mußte vom Platze getragen werden. Wie wir hören, soll dcr Beamte sich glücklicher weise gestern wieder soweit erholt haben, daß er sich zum Dienste melden konnte. Dieser Vorfall dürfte aber den Wunsch rechtserti- gcn, daß den Dienst habenden Polizei- und Gensdarmeriemann- schastcn während des Sommers nicht blvs an Wochentagen, sondern auch an Sonntagen das Trage» von Käppi's statt des erdrückenden Hclmcs im Dienste gestattet würde, denn unseres Erachtens ist die Sonnciihitze an Sonntagen doch wohl eben so drückend und ermü dend wie an den Wochentagen. — Tie Tliur in n h r der Frauenkirche »mß einiger vor- znnehmcndcr Reparaturen wegen bis Ende dieser Woche außer Thätigkeit gesetzt werden. — Gestern Montag Vormittag in dcr 8. Stunde legte sich ein beladener Schleppkahn quer Nor die Prcilcr der Marienbrücke und versperrte dadurch daS Fahrwasser derart, daß selbst die Per! one n- dampscr nicht passnen konnteil und hierdurch geiröthigt waren, ihre Passagiere nnterhalh dieser Brücke adzusetzen lind auftuiichmen. — Nachträglich wird uns von Henn Kommissionsralh Klemm, welcher in uneigennütziger Weise in Dresden wie auch m Berlin eine „Guteiibcrgausstellnng" veranstaltete, mitgetheilt, daß die von »ns Berliner Blättern entnommene Notiz über ein bei der Berliner Ausstellung entstandenes Defizit auf einem Jnthnm beruhe. Der pekuniäre Erfolg -ist nielmehr imoicm ein ganz günstiger ge wesen, als mehreren WohsthäisgkcitsanstalteiüSummcn von verschie dener Höbe haben üNcrmittclt werden können. — Gestern Nachmittag in dcr 5. Stimde entstand in der 3. Etage des Hauses Bankstraße 9 ein Schadenfeuer, welches noch vor Eintreffen der Feuerwehr glücklich von den Bewohnern gelöscht werden konnte. Gleichwohl war bereits die Decke stark angekohlt und verschiedene Gegenstände theils verbrannt, thcils mehr oder iiiüidcr beschädigt. — Um 7 Ubr wurde die Feuerwehr nach der Ahornstraße Nr. 3 gerufen, woselbst gleichfalls ein Stuben brand entstanden, dcr indes bald gelöirlit wurde. — Ein seltenes Familicnercigniß hatte am Sonn abend eine in Pieschen wolmendc Tischlcrfamilie zu begrüßen, näm lich die Geburt dreier gesunder, kräftiger Mädchen. — Sicherem Verncbmcn nach haben sämintlichc Gemeinden und selbstständigen Gutsbczirkc der Aintsliauptmannschast DreSdcn- Altste.dt gemäß 8 2 des Reichsgesetzes voin 15. Juni 1883 be schlossen. den Ver siche rungs zwang aus die land- und sorstwirthschaftlichcn Arbeiter nuszudchncn, die Gemeinden Plauen, Löbtan und Potschappel überdies auch aris die Handlungsgehilfen und Lehrlinge, die Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken, sowie die togcn Hausindnsiricllcn. — Heute Nachmittag findet aus dcr durch ihren reizenden Anf- entbalt und herrlichen Ausblick aus die ganze Lößnitz und das Elbtbal allgemein bekannten Friedensburg ein Frei-Loncert ker Senfricd'schen Knabenkapellc statt. Der unermüdlich für die Bedürfnisse seiner Gaste besorgte Wirft, Hr. Gießmann läßt es dabei sicherlich n:cht an aller Aufmerksamkeit sei,len und kann be sonders mit einer vorzüglichen Flasche „Lößnitzer" aufwarten. — DaS morgen im prächtigen Lincke'scbcn Bade staltsindende große Vocat- und Instrumental-Conccrt des JulinsOtto- Bundes zum Besten des Julius Otto-Denkmals, an dessen Her stellung schon demnächst gegangen werden soll, verspricht in allen seinen Theilen interessant zu werden und wird auch einen beson deren Reiz in den Einzelvorträgen dcr BundeSvercine: Germania, Dresdner Männcrgesangverein und Tannhäuser finden. — Die von dcr^Firma Thicme L Fuchs in Leipzig ge lieferte. in dem Kgl. Sachs. Münzamte zu Dresden geprägte silberne Jcstmünze hat Schrot und Korn eines deutschen Fünfmalksiückcs und unterliegt hinsichtlich dcr Gewichts- und Feininhaltstolcranz den für die genannte Rcichsmünze fcstgestellten gesetzlichen Bestim mungen. Je 30 ans dcr Feld- und Skandschcibe geschossene Punkte «eben Anspruch auf eine solche Fcstmünze, 20 weitere aus eine
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