02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040205025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904020502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904020502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-05
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Ru- klindiaunaen aus dekDrivallciie Zeile rv Ps, : die ulvaliiaeZeile al« .Ein- aeiandt' oder aus Tertiei'e so Pf«, -n Nunimer» nach Sonn- und Scie-.- laaen l> bez. rlvalti,« Grundikileu so. «o be». so und so Pia. nach be sonderem Loris Ru«wiirii,e Aus- tmae nur aeaen VorauSde»aklu»a. Beleablailer werden mit lo Ps«. berechnet. Sernlvrechanschlud' Amt I Sir. U und Nr. 2«»«. ^lir DEM' »Istlnv ItomlümLsv«»« in reieftkLltissssr ^U8vnlil smpkiotilt »U««. W'lvvlsll g.un VIi^vI, »>«»«« 28, pari, unä I. Ltn»,;. Der Herelv-Austtaut». Neueste Trabtberichle. Hi'siiochrichtei,. Gemeinde,,e,,r»,ve>en. tLiienbabiuat. Äeuchls- l ^ 0U»» «FV» VPlrlrl. velb>,ndln»aen. DlkUßigiche Singakademie Berliner Leben. I V» zh kV» rillt I V v^» Znm Herero-Nrifstand. In demselben Augenblicke, der die beiden erfreulichen Nach richten bracht«, daß der Reichspvstdampser „Ernst Woermann" mik den Ablösungstruppen l350 Manns für die Schutztruppen fahr planmäßig in Swakopmund angelangt ist und daß die Ankunft des Gouverneurs der Kolonie, Obersten Leut wein, über dessen Verbleib seither jede Kunde fehlte, in dem genannten Hafen platze unmittelbar beoorsteht, ist die Meldung eingelaufen, daß auch ohne weitere Verstärkung die Herero allenthalben zurück geschlagen und in einem entscheidenden Kampfe besiegt worden sind, so daß zunächst in der Hauptsache der Aufstand als bewältigt an gesehen werden kann. Die wichtigsten Punkte des Aufstands- gebieteS. die von den Herero belagert oder bedroht waren, sind: Otjimbingwe ffüdbstlich von der Eisenbahnstation Karibibj, einer unserer wertvollsten Stützpunkte im südlichen Teile deS DamaralandeS, Okahandja, der Mittelpunkt der Rebellen, Omaruru und Windhuk, die Hauptstadt der Kolonie und der Sitz deS Gouverneurs. Von Otjimbingwe sind die Herero freiwillig abgezogen, und Winichuk und Okahandja wurden durch die Kompagnie Franke mit zwei Geschützen entsetzt, der letzt genannte Ort am Geburtstage des Kaisers ohne Verluste. Auch der Entsatz von Omaruru dürfte inzwischen erfolgt lein, da in der letzten Depesche auS Swakopmund der Marsch der Entsatz- kolonne dorthin bereits angekünbigt ist. Am 23. Januar ist dann nach sechsstündigem Kampfe daS Hauptlager der Aufständischen am Kaiser Wilhelmsberg bei Okahandja gestürmt worden. Der Feind hat sich in die Otjisamgatiberge zurückgezogen, leider mit allem erbeuteten Dich. Unsere Truppenmacht ist offenbar zu gering gewesen, um die an Zahl vielfach überlegenen Herero wirksam zu verfolgen. Man würde diese Meldungen als erfreuliche begrüßen können, wenn sie nicht zugleich die Befürchtung bestätigten, daß die Herero, bevor sie zurückgeschlagen werden konnten, in bestialischer Wild heit und Grausamkeit unter unseren Landsleuten gehaust haben Der vorliegende Bericht deS Kommandanten des „Habicht" gibt als „bisher bestätigte Verluste" 44 Ansiedler, Frauen und Kinder, an, die ermordet und meist verstümmelt worden sind; als gefallen «erden 26 Mann genannt. Die Zahl der „voraus sichtlich" Toten wird auf KO beziffert. Aus der Größe der Zahl der Menschenopfer läßt sich ein Schluß auf den Umfang der Verwüstungen ziehen, die die Rebellen angerichtet haben. Die Depesche auS Swakopmund berichtet vor der Hand nur summarisch, daß der Feind sämtliche Farmen und Bahnhöfe in den Distrikten von Windhuk, Okahandja und teilweise von Karibik, außerdem noch die Kaserne der Gebirgsbatterie in Johann AlbrechlShöhe verwüstet hat. Eine allgemeine Bestätigung der Erfolge gegen die Herero bringt noch eine in Stuttgart eingegangene Privatmeldung: „Frei herr Earl v. Wollwarth-Lauterburg aus Schnaitberg erhielt, wie der „Schwäbische Merkur" meldet, von seinem bei der Schutz- truppe in Deutsch-Südwestafrika stehenden Sohne über Karibik folgendes Telegramm: Dis jetzt vier siegreiche Gefechte; ganz wohl." Eine weitere Meldung besagt: Braunschweia. Aus einem den „Neuesten Rachr." zur Verfügung gestellten Telegramm des Kaufmanns Gustav VorptS cmfgegebcn in Windhuk, den 8. Februar, nachmittags 4 Uhr 30 Minuten, welches das Wohlbefinden der in Okahandja c>n- geschiossen gewesenen Familienmitglieder meldet, geht yervor, daß die Verbindung zwilchen Okahandja und Windhuk vollkommen wiederhergestellt ist. Ateueite Drittitmetonnnen »um 4. Fcbruor. Berlin. Heute nachmittag gedenkt der Kaiser den säch sischen Geheimen Hofrat Dr. Beseler zu empfangen. Berlin. .Die Budgetkommisfion des Reichstags lehnte die Regierungsvorlage betr. die Erhöhung der Bezüge der patentierten Oberstleutnants ab und nahm dagegen den An trag Spahn und Genossen an, wonach die patentierten Oberst leutnants der Infanterie, des Ingenieur- und «Pionierkorps eine peniionsfählge Zulage von 1150 Mark erkalten, jedoch nur für Sachsen und Württemberg. Weiter beschloß sie eine Petition von Zahlmeistern um Erhöhung des Maximalgehalts der Ne gierung zur Berücksichtigung zu uberweisen. — In der Reichs tagskommission zur Vorberatung des Gesetzentwurfs über die K a u s m an n so e r i ch t e wurden zum grundlegenden Paragraph 1 sämtliche Abänderungsanträge abgelehnt und der Paragraph in der Fassung der Regierungsvorlage angenom men, ebenso die Paragraphen 3 und 4. Paragraph 2 wurde mit der Modifikation angenommen, daß in Orten mit 20 000 Ein wohnern und mehr bereits Kaufmansgcrichte errichtet werden müssen. Crimmitschau. sPriv.-Tel.j Durch die sächsiscye Presse gehen anläßlich der hier vorgestern ausgegebenen zwei Flugblätter, welche zu neuem Kampfe auffordern. alarmierende Nach richten, die von einer neuen Erbitterung und Streitlust der Ar beiterschaft zu melden Wilsen. Die „Neue VogU. Ztg." »ersteigt sich sogar zu einem Artikel, der mit dem sensationellen Schlag- wort: „Neuer Kampf in Crimmitschau" eingeleitet wird. — Die .Sächs.-Thüring. Corr." ist nach Erkundigungen an zuverlässiger Stelle in der Loge, alle diese sensationellen Aufbauschungen und Schlußfolgerungen als absolut unzutreffend zu bezeichnen. Nach Lage der Sache ist ieder neue Streikausbruch gegenwärtig vollständig ausgeschlossen. Die Arbeiterschaft, soweit sie nicht zu den Führern des letzten Streiks gehört, ist nach den gemachten Er fahrungen -durchaus friedlich gesinnt und in keiner Weise gewillt, die endlich erlangte Wiedereinstellung in den Fabriken von neuem cmfzngeben. Allen Meldungen, die nach dieser Richtung hin das Gegenteil behaupten, liegen andere als Wahrheitsmotwe zu Grunde. Vorstehende Meldung ist nach offizieller und direkter Erkundigung absolut zuverlässig. sWir haben uns bereits gestern zu diesen ^ dem Sinne geäußert, daß die Arbeiterschaft kaum ich von den sozialistischen Parteihetzern mißbrauchen Madrid. Deputiertenkammer. In der heutigen Sitzung kam der Verlust der Philippinen zur Sprache. Im Vcr lauf der Debatte über die Abtretung der Inseln führte der Republi kaner Salmcron aus, die Politik der Regierung sei der königlichen Gewalt unterworfen. Heute seien dieselben Gründe vorhanden, die die Königin Jsabella veranlaßten, ins Exil zu gehen. Die öffentliche Meinung verlange eine gleiche Maßregel. Seiner An sicht nach bilde die Politik des Kabinetts Ma-ura eine unschätz bare Hilfe für die Arbeit der Republikaner. Der Ministerprä sident erklärte hierauf, die Freimaurerei trage die Hauptschuld an der Philippmen-Katastrophe. Im weiteren Verlaufe der Sitzung so bald wi lassen wird Beweise, daß die gegen den Bischof gerichteten Beschuldigungen unberechtigt seien, den Abtretungsvertrag. Als der Republikaner Moha sodann erklärte, er halte die Beschuldigungen aufrecht, ent stand ein großer Lärm; von allen Seiten fielen scharfe Aus drücke. Endlich gelang cs dem Präsidenten, nachdem vier Glockcn gesprnngen waren, mit großer Mühe die Ruhe wiederherzustellen. Belgrad. Das Kabinett Gruitsch überreichte heute den: Köng seine Demission, die dieser annahm. Für Nachmittag ist das Präsidium der Sknpschtina in den Konak berufen.- Halifax. Ein nach Boston und Montreal bestimmter inter kolomaler Eisenbahnzug erlitt ungefähr 40 Meilen von hier einen Unfall, bei dem 2 Personen getötet, 20 verletzt wurden, darunter einige lebensgefährlich. BuenosAyres. Das Gerücht von der Flu cht des Prä- identen von Uruguay ist unbegründet. Nach einer amtlichen Neldung aus Montevideo ist die Stadt ruhig. Der Präsident durchstreifte am Nachmittag und während der Nacht die Um- ebung der Stadt. Die Aufständischen machen keinen Versuch, der Stadt zu nähern. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 4. Februar. u ß mit dem österreichischen Baron Guägnoni stat Trauung erfolgte unter Ausschluß der Oeffcntlichkeit. Die fürst lichen Prinzessinnen Hermine und Jda, die Schwestern der Braut, weigerten sich teilzunehmen und reisten gestern abend von Greiz ab. Der hier erfolgten kurzen formellen evangelischen Trauung wird, wie bereits gemeldet, die katholische in Oesterreich folgen. Diese Hofaffäre ruft großes Aussehen hervor. Halle Wie die .Saaleng." meldet, vernrleilte d'e 2. Zivil kammer des Landgeilcbts Halle den früheren Halleichen Hand- weikeisammerlekretär De Müh ipso rdt zur Zahlung der von ihm der Kammer rntwendclen 11810 Mk. und zur Tragung de, Ko"en gegen Auszahlung von 1750 Mk. rückständigen Gehalts blirch die Kammer. Miiylpfordt befindet sich in der Heilanstalt Alt-Scherbitz an» dem Wege der Genesung. Jena. Der Afrikareisende Joachim Graf Pfeil aus Friedensdorf wurde von der hiesigen Universität zum Ehren doktor der Philosophie promoviert. Heiligenstadt. In Lutter wurde heute früh die 2Kjäh- rige Witwe Günther durch den 20jährigen Kaufmann Kurtins auS Dillingen durch Dolchstiche ermordet. Der Mörder wurde inS hiesige Gefängnis eingeliefert. Ucber die Ursache der Tat ist noch nichts bekannt. Stuttgart. Wie der „Schwab. Merk." meldet, spendet? der König zu der Sammlung der Kolonialgeselljchcrft für die notleidenden Deutschen in Südwestafrika einen erheblichen Betrag. —* Gestern abend fand bei Sr. Majestät dem Könige im Residenzschlosse ein zweiter großer Hosball statt, zu dem sich eine zahlreiche illustre Gesellschaft in den Festräumen vereinigt hatte. Dem Ballseste, das um Vr9 Uhr begann, ging eine Vorstellung neu angemeldeter Damen und Herren in der sogenannten Reitschule im zweiten Stock des Schlosses voraus. Der König erschien mit Ihren Königs. Hoheiten dem Kron prinzen, dem Prinzen I o h an n Ge ores und der Prinzessin Mathilde, sowie dem Herzog Heinrich Borwin zu Mecklen burg-Schwerin, unter Bortritt und Begleitung des König!. Großen und des Prinzlichen Dienstes, um 9 Uhr un großen Ball saale, wo vorher die Bersammlung der übrigen Gäste statt- gesunden hatte. Unter den Eingeladenen befanden sich die Damen und Herren vom diplomatischen Korps, Mitglieder der Häuser Schönburg und So!ms-Wildenfels, die'Herren Staatsuunister mit ihren Damen, die Präsidien und ein großer Teil der Ab geordneten beider Ständekammern, die Generalität und zahl reiche Offiziere aller Waffen mit Damen, viele Hof- und Staats würdenträger, sowie Vertreter der König!. Behörden, der Kunst und Wissenschaft usw. Bis zu Beginn des Festes war im Vor zimmer zur französischen Galerie eine Ehrenwache des Garde- Reiterregiments ausgetreten, die den Gästen bei der Ankunft die militärischen Ehren erwies. Durch die außerordentliche Ver schiedenheit der Zivil- und Militäruniformen und nicht minder durch die kostbaren Toiletten der Damen bot die Versammlung in den prächtigen Festräumen ein glänzendes Bild gesellschaftlichen Lebens. König Georg und die prinzlichen Herrffhaften hielten nach Eintritt m die Festräume zunächst einen kurzen Cercle: dann begann der Tanz mit einer Polonäse in folgender Ordnung: König Georg mit Frau Baronin v. Wrangel, der Kronprinz mit Frau v. Volles, Prinz Johann Georg mit Frau Gräfin v. Mont- gelas, Herzog Heinrich Borwin zu Mecklenburg mit Prinzessin Mathilde. Nach einem einmaligen Rundgange, bei dem der Königl. Oberhosmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt dem Köina vorauSschritt, löste sich die Polonäse auf, die Rundtänze nahmen Kunst und Wissenschaft. f* Mitteilungen aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Die Geueialpireklivn der Königl. Hoilheaier hat daS drelakllge Drama „Der neue Tag" von Fianz Servaes l» Wien zur Nmufsnbinng für daS Schaipplelv->»s angenominen. — Die 6 Wiederholung von Blcit>n»i»s „Stella und Antonie" mit Fi,,» Baste, Frl. v. d. Osten »nd Herrn Wiecke t» den Hcnilit- rollen findet Sonulag. den 7 Februar, außer Abonneinent statt- Ter Voiveikani begt-nt Sonnabend, den 6. Febiuar. vonniilags 10 Iltir, an der Kaile des Siva»wtelha»>es. Treyßigsche Sina-Akademie. Beethovens Aissa « aIemnis gelangte gestern lVereinShauSi durch die Dreyßig- Iche Sina-Akaoenrie zum zweiten Male zur Aufführung. In der Zeit zwischen diesen beiden Aufführungen — innerhalb Jahres frist — haben wir daS Riesenwerk auch in der Martin Luther kirche unter Römkild und im Königl. Hofopernhause durch den Leipziger Riedel-Verein gehört. Alle diese Ausführungen, auch die gestrige, fanden die allgemeinste Anteilnahme — ein neue- Zeichen, daß diese Messe, die lange Zeit, und wohl auch heute noch, von überfrommcn musikalischen Gemütern als Umsturz versuch gegen daS echte und wahre Religiöse bezeichnet wurde, tief die Gemüter tische Musik sich Protestanten und Katholiken, sofern sie nur einig-. die Kirchturmsspitze hinauszusehcn vermögen, als eine Offen barung sondergleichen hingenommen, verstanden »nd verehrt wird. Im übrigen entheben uns die letzter vier nahe hintereinander ' ten Dresdner Aufführungen, die erst vor wenigen Tagen ieser Stelle gegebenen ausführlichen Erläuterungen, a,.s Inhalt deS Werkes von neuem einzugehen. Mögen die -ten sich auch heute noch mehr oder weniger hart bekämpfe an den An s° em in se aber mehr zahlreiche an aeoo teyt doch fest, daß Beethovens bkins» soismni« zwar nicht einheitlich kirchliche-, aber tiefreligiöseS Wunderwerk ist, das einer Religiousauffafsung ein wenig frei sein mag, trotzdem christliche Glaubenslehre und -Wahrheit enthält, als nderc laut gepriesene, auf das reine Mysterium auf- Di« Kompositionen. vollendete Aufführung gesaute geistlich« , . WU der Mesie ist deshalb aber um so schwieriger, je mehr Beet- Pbantasie " Dem O ovenS oben v- sche Sing-Akademie von neuem erworben, denn was ein ausschließ lich aus Musikfreunden zusammcngestellter Chor zu leisten im stände ist, wurde dargebotcn, und wenn hier und da in Mo menten, wo selbst Berusssäuger und -Sängerinnen sterblich zu werden pflegen, auch unwesentliche Schwankungen nicht un beobachtet bleiben konnten, so verlief die Aufführung doch ehren voll für alle Mitwirkcnden und befriedigend für die in Massen erschienenen Hörer. Die wärmste Anerkennung hierfür ist in erster Linie Herrn Kapellmeister Kurt Hösel auszusprcchen, der das Werk ebenso vortrefflich studiert hatte, wie er die Auf führung mit sicherer Hand leitete. Auch das Eilers-Orchester sViolinsolo: Herr Konzertmeister Stcndebachs tat unter seiner Führung seine volle Schuldigkeit. Von den Solisten zeichneten sich Herr Emil Pinks iLcipzigs und Herr Victor Porth auf F Beide das vorteilhafteste aus Künstler sangen ihre Partien und Frl. Alberti, wenn auch Fleiß und Sorgfalt hier öfter an erkennenswerter erscheinen mußten, als die stimmlichen Mittel, über die sie verfügen. Entschuldigend in dieser Hinsicht ist und bleibt die Tatsache, dah auch bedeutende Sängerinnen in der Ausführung der schwierigen Aufgaben, die in Beethovens Amsia den Solisten gestellt werden, nur in den seltensten Fällen tadellos zu bestehen vermögen. Jedenfalls aber hatte man, wie auch die warme und herzliche Ausnahme bewies, alle Ursache, mit der Aufführung durchaus zufrieden zu sein. 8. 8t. -rung-mittel über- i-br hier die Grenzen der Ausl wie dem Sinaechor werden oft on fast unüberwindlicher Schwierigkeit gestellt. Fällt ühruna gut und halbwcgS befriedigend auS, io ist schon erreicht. Dieses Verdienst hat sich gestern die Dreyßig- > Berliner Leben ' L. Berlin, 3. Februar. Miß Jsabora Duncan. die „Ta-nzdenkerin", wie sie ein Bcrl.ner Blatt tiefsinnig nennt, ist zu unS zuriickgckchrt und findet wieder einen riesigen Zulauf. Sie ist uns diesmal griechisch ge kommen. Sie will die althellen sche Tanzkunst zu neuem Leben erwecken. AuS Athen hat sie sich einige greulich singende Knaben mftgebracht, zu deren Falschtönen sie etliche Posen und Tanz- bew«gunc.en mach«, nachdem zuvor ein Herr in einem längeren einschläfernden Vortraae umständlich anSeinandergeseht hat, was »t Vorstellung eingefunden hatten, aus ihrer Enttäuschung kein Hehl. So ist denn Miß Duncan schnell wieder auf Chopin zurück- gekommen, zu dessen schwermütigen und fesselnden Weisen sie nach Belieben ihre Tanzmätzchen machen kann und dabei hin und wieder auch wirklich ganz nette Wirkungen erzielt. Im ganzen ist aber diese Geschichte nichts, als ein großer amerika nischer Humbug, über den man eigentlich gar nicht ernsthaft sprechen sollte. Es würde auch nach dieser Miß mit ihrer sehr maß gen Tanzkunst in ganz Europa kein Hahn krähen, wenn sie nicht den glücklichen Einsall gehabt hätte, mit unbekleidete» Füßen ihre weniger für sie, als für die Zuschauer auf die Dauer fehr ermüdenden Tanzübunaen anzustellen. Dieser Kniff hat ihr einen Erfolg gesichert, der sonst gewiß ausgebneden wäre, und ihr überdies ein Vermögen eingcbracht. Außerdem hat aber auch noch, abgeschen von ihrer unstreitig sehr angenehmen und anziehenden Persönlichkeit, die geschickte Reklame gewirkt, die sie als echte Tochter des Dollarlandes teils selbst für sich macht, -en Berliner , nament- deshalb ist hier schon längst für Spezialitäten und Sensationen, die mit dem entsprechenden „Klimbim" austreten, ein goldener Boden. hatte man eine ungeheure Reklame mit diesem Schimpansen ge macht, der als ein wahres Mccrwunder hingcstellt wurde, von dem man rühmte, daß er sich wie ein gesitteter Mensch benehme. Klavier spiele, radele, rauche, kurz alle menschlichen Laster und Leidenschaften sich angceignet habe. Dieser edle Affe, der hier im Mcmopolbotcl abgesticgen ist, lieferte gleich noch seinem Ein treffen den Beweis, daß er von der allermodernsten Kultur mehr als beleckt ist. Er sandte seine zierlichen Visitenkarten an die die Kunst im allgemeinen und die griechische Tanzkunst im sonderen sei Tiefer neueste Trick der schlauen Amerikanerin R -ch, Ihnen persönlich meine Aufwartung zu machen. Ich sehe mich daher, dem Rate meines Mentors Dr. Mc Kentie solgenv. ge»öl i-qt, Sie zu mir ins Hotel zu bitten. Ich hoffe, daß Me durch Ihr liebenswürdiges Erscheinen mir Gelegenheit geben, in der Stadt der Intelligenz die würdigsten Vertreter der Spezies „Iiama -mpiems kennen zu lernen und denke auch, daß Sie mir die Ehre geben werben, meinem Debüt im Zirkus SKumorw
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