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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187008315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-31
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1870
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vMq, l Folaq l »ackkijiq m Tftii »a m-, ft, Manve. eute «lf m, auf n. Di, kam,«,, ficierr , welch, lung da n: Du illigtr )ie «er. rtt, di, ar völlig empfehlt ern, M ziehen." rger bei Ja der imumng atb ge. i Nachl aß de» riea vö» zu ver- rls gro» ic Pre»- ichuage» lng der uvge» ineS aa -en da« tet hat: ordwest« Armee» on nach aire - arschirt, a Rück» m, a« ^ouvilli, anbrmb )rt de- l iter auf Abend« wenige lS Dorf Leichen m (11.) >nM ! weiter ng »it aufrecht „Der it dein )er er- ierund» - nach straß- eiage- Zei der wen» Der : wird rdiger g oer neitet. be- g de< S-fahr osätza, ha Handelsfreiheit zu befreunden. Man wird sie bald eiueu Ivöglichst liberalen deutsch-französischen Handelsvertrag befürworten sehen. Der Krieg wird also jenen Provinzen außer der Post reform auch die Handelsfreiheit verschaffen, und eS wird für sie fbei diesen Segnungen sicherlich nicht sein Bewenden haben. lieber weitere französische Lügen berichtet die „Nordd. I Alg. Zta.": Die „Patrie" hat sich einen aus Deutschland kom- veaden Reisenden zusammengelogen und läßt denselben als „Zu schauer" Folgendes berichten: „Am 21. begab sich eine beträchtliche Menge AdendS vor das Hotel deS Herrn von BiSmarck in Berlin. Länger als eine Stunde wurde dort von diesen durch da- Unglück verzweifelten Leuten der Schrei: „Brod! Brod!" ausgestoßen Die daS Hotel bewohnenden Leute zeigten sich am Fenster und antworteten: „Brod? Brod wollt Ihr haben? Sucht eS in Paris." Auf diese unmenschlichen Worte stürzte sich die Menge auf daS Haus und zertrümmerte mit Steinwürfen alle Fenster scheiben. Es bedurfte zahlreicher Polizeibeomte, um das HauS und die Straße zu befreien. DaS ist ein Beweis von den Leiden, die der Krieg in Berlin erzeugt hat." Die Bewohner der Wil» helmstroße werden einigermaßen erstaunt sein, ein Ereigniß, wel che- sich am 21. unter ihren Augen zugetragen haben soll, am 27. über Pari- zu erfahren. Der „Constitutionnel" lügt folgender maßen über unsere Verluste: „Nach glaubhaften Nachrichten belaufen sich die Verluste der Preußen und der mit ihnen käm pfenden Deutschen feit Beginn de- Krieges auf die enorme Ziffer von — 200,000 Mann." Warum nun dt! „unüberwindlichen" Franzosen den nach solchem Verlust übrigbleibenden Rest noch nicht zum Frühstück verzehrt haben — diese natürliche Frage ent hält sich der „Constitutiounel" zu beantworten Und am 27. sucht da- „PayS" seine Leser durch folgende Bemerkungen zu beruhigen: „Die Preußen werden geschlagen und vertrieben werden und die Kosten bezahlen. Folgende- sind die Motive, auf die wir unsere Ueberzeugung gründen: Die Schlacht von Reichshoffen wurde den 6. geliefert. Am 7. überschritten die Preußen die Grenze und besetzten Zabern. ES sind mithin bereit- 20 Tage her, daß un geheuere Mafien von Preußen auf französischem Boden stehen, ohne die Vogesen passiven zu können. Wer hält sie im Elsaß und Lothringen zurück? ES ist die heldenmütige Armee, com- mandirt vom heldevmüthigeu Marschall Bazaine" Nun, wenn Herr Bazaine, wie bisher, fortfährt, unsere Truppen im Elsaß und in Lothringen „zurückzuhalten", so werden sie wohl bald an den westlichen Grenzen Frankreich- angelangt sein. Die „KrtegSzeituvg" schreibt: Beschimpfungen und Schmähungen der ärgsten Art regnen von allen Seiten auf den Kaiser Na poleon herunter. Dennoch muß sich jeder Verständige sagen, daß der Zustand, welcher nach dem Sturz dies,- Manne- in Frankreich eimreten muß, mit der Sündfluth mehr als eine Ähnlichkeit haben wird. Mit leiden braucht nun allerdings Niemand mit LouiS Bonaparte zu haben ; aber im Interesse von Frankreich muß man bedauern, daß diese- Land jetzt wiederum einer so ungewiff-n Zukunft entgegengeht. Lächerlich ist e- zu meinen, de- dritten Napoleon Abdankung oder Thronentsetzung werde den Franzosen die „Freiheit" bringen; Freiheit ist nur mit dem Sinne für Ordnung und Recht und mit der Achtung vor bestehenden Autoritäten verträglich ; diese beiden Eigenschaften aber sind bei den Franzosen immer nur schwach vorhanden ge wesen und sind ihnen unter den demoralisirenden Einflüssen ihrer letzten Geschichte jedenfalls ganz abhanden gekommen. Die Fran zosen sind nur für den Despotismus geeignet, und so wird sich die ganze Entwicklung ihrer Geschichte, welche nach Napoleon- eventuellem Sturze voraussichtlich eintreten wird, nur darum drehen, wer nach diesem Despoten unter irgend einer Form wiederum DeSpot werden soll... Fragen wir, wie eS kommt, daß Napoleon, dem doch die officiöse und nicktofficiöse Presse aller Länder seit so langer Zeit hohe staatSmännische Weisheit zuschrieb und dem durch da- Pteb.scit vom 8. Mai ein trotz aller Künst lichkeit dennoch nicht ganz unverächtlicheS Vertrauensvotum seine- Volk s eriheilt war, so schnell in der öffentlichen Meinung finken konnte, so können wir antworten: Napoleon ist den Grundsätzen untreu geworden, welche er unter dem Beifall eine-großen TheilS der gebildeten Welt lange Zeit vertheidigt hatte. Napoleon hatte sich seit fünfzehn Jahren alS geborner Beschützer deS NationalrlätSprincipS gerirt; dieser Eigenschaft verdankte er einen großen Theil der Anerkennung und der Sympathien, die ihm gezollt wurden. Von diesem Princip, welche- die Nichteinmischung fremder Mächte in die Staatsangelegenheiten einer selbstständig als solche anerkannten Nationalität mit sich bringt, ist er durch seine Intervention in die deutschen Angelegen heiten, und als solche hatte er ja diesen letzten angeblich „gegen Preußen- Hegemonie" zu führenden Krieg selber bezeichnet, auf- Flagranteste ckbgewichen. Zweiten- aber war Napoleon- bisherige Politik auf Bändigung der VolkSleidensckaften gerichtet; nicht grundlos hatte man ihn bi- jetzt als „Retter der Gesellschaft" oezeichnet. Und nnn? Im Jahre 1870 ist er sich selbst untreu geworden, indem er der Zügellosigkeit de- französischen Pöbel- um denselben für den Krieg günstig zu stimmen, Thür und Thor geöffnet, ja dieselbe erst wieder wachgerufen hat. Durch diese 7803 beiden Fehler geht Napoleon zu Grunde. In internationaler Beziehung hat er da- NalionalilLISprincip verletzt und als dessen Anwalt zieht ihn da- einheitlich deutsche Heer zur Rechenschaft. Im inneren Leben Frankreichs aber hat er die B«stie entfesselt, und die Geister der Revolution wollen ihn jetzt verschlingen! Nach den letzten Berichten muß in Metz em Zustand un endlichen Elend- herrschen. Lazarethbrand oder HoSpital- seuche, deren AuSbruch in Metz gemeldet wird, diese furchtbare ansteckende Krankheit, welche b.S auf Meilenweilen Umkreis die Luft zu verpesten im Stande ist, verbunden mit Mangel au Aerzten, an Klankrnpfleger-Personal und an Nahrungsmitteln, alle- diese- wird schwerlich die S:adt befähigen, eine längere Be lagerung auSzuhalten, zumal wenn zu dem vorhandenen Unge mach die feindlichen Batterien noch Brand und Verwüstung in die Ringmauern schleudern. ES scheint absolut unmöglich, daß Bazaine seine passive Rolle noch lange beibehält. Ohne Kampf kann er mit seiner Armee die Waffen nicht strecken, ohne mit einem einzigen Schlage Frankreich zur Macht zweiten Range- zu degradiren; er muß versuchen, sich durchzuschlagen und sollten dabei die Seinigen alle zu Grunde gehen. Eine passabel ehren volle Waffrnstreckung in Masse könnte nur erfolgen, sobald ein neuer für die Franzosen unglücklicher Kampf den Beweis geliefert hat, daß eS unmöglich ist, dre Kette zu zerreißen, welche die deut schen Heere um Metz gelegt haben. General von Bonin, indem er sich den Lothringern mittelst Proclamation als vom König ernannter Generalgouverneur vor stellte, eröffnete ihnen: „Die Gesetze de-Lande- dteiven vorläufig bis zur Einführung deS allgemeinen deutschen Gesetzbuches in Kraft. Ueber daS Mchselrecht und Münzwesen werden nach er folgtem Friedenschluß Gcsetz: und Bestlmmungkn erfolgen." Die Lothringer haben bereits herauSbuchstabirt, waS daS heißt. Nach Briefen aus Paris, welche der „Indep. delge" vom 28. zugegangen sind, herrscht daselbst noch große Sorglosig keit. Obwohl der Anmarsch deutscher Truppen bekannt ist, glaubt man sich über dieselben, im Vertrauen auf Mac Mahoa und Bazaine, nickt beunruhigen zu dürfen. Ja welch gehobener Stimmung sich Deutsch-Amerika be findet, und wl« dieselbe sich gi.br, daS spottet aller Beschreibung. WaS die Theilnahme der amerikanischen Bevölkerung an dem europäische Kriege belr'fft, so bemerkt vre „New Jorker HandrtS- zeitung" darüber, daß sie ncht minder lebhaft ist aiS ernst am eigenen Existenzkämpfe, „und da kann eS unS denn nur befrie digen, daß wie damals, so auch jetzt, d-e Sympathien der Deutschen mit dem drS besseren, überw egenden TheilS der Ame rikaner überein stimmen. Der patriotische HülfSver-in von New- Uork hat bereit- 50,000 Tbaler an den Generalconsul Roestng abgeliefert — ein recht hübsches Handgeld für den Anfang Auf richtig freut eS unS, daß man in svlcker Wcise den kürzten. am sichersten zum Ziele führenden und alle Nebenkosten auSschließen- deu Weg cinschlä-1. Der Deutsche L ederkranz hat sich dem HülfSverein in corpore angescklvffen und sammelt unter seinen Mitgliedern. Schon hat er 1000 Thlr. eingezahlt, als Resultat der Bemühungen einer Woche, waS sich wahrlich auch hören läßt. Ander« Vereine veranstalten eine große Siegesfeier rm Freien, deren Ertrag gleichfalls dem Fonds zukommen soll. In Chicago wird für denselben Zw ck eine große Industrie-Ausstellung arron- girt. Die von den Deutschen in St. LomS atS schöner Traum in Aussicht gestellte Million wird leicht reabstrt werden und eS dabei nicht bleiben." — Die sonst so ernste „New-Iorker HandelSzeitung" hat sich übrigens zu einem recht gelungenen patriotischen Scherz verstiegen. In ihrer Nummer vom 13 August sagt sie: „In der VorauSs.tzung, oder doch in der zuversichtlichen Hoffnung, daß die siegreiche deutsche Arme« noch vor Ende diese- Monat- in Pari- sein werde, haben wir bereit- letzten Sonn abend, den 6. d., mit d,nr französischen Postdampfer „Lafette" em Exemplar der „New Yorker Handel-,eNung^ unter folgender Adresse abgesandt: ^ 8a Ugzests le roi Lulllaume äo ?ru886 aur luilerieg, korib. 8» pü3 eneors arrivs, xo8to restanto. (An Se. Majestät König Wilhelm von Preußen, PanS, Tuilerien. Wäre derselbe noch nicht eingetroffen, dann po^to restante) Heute lassen wir ein zweites Exemplar folgen, jedoch ohne den Zusatz." -1. Leipzig, 30. August. Laut einer von dem Viceconsulat de- Norddeutschen Bundes in Jassy der hiesigen Handelskammer zugehenden Mitteilung hat dt.r dortige Kaufmann Wolf Wassermann seine Zahlungen eingestellt und ist zum Ver mögen desselben der ConcurS eröffnet worden. * Leipzig, 30. August. Aus einer unS freundlich mitgetheilten Nummer des „Anzeiger des Westens" ersehen wir, daß iu St. LouiS (Missouri) bis Ende Juli für den Fonds zur Unter stützung deutscher Invaliden und der Hinterbliebenen Gefallener 11,766 Dollars gezeichnet waren. — Ja Neu York hat der Be sitzer einer großen Seifenfabrik, Herr Babbitt, 100 Dollar- für den UnterstützungSfondS gezeichnet; zwavzg seiner Angestellten »eichnetpu ja 25 Dollar-, jeder Arbeiter der Fabrik 10 Dollar-. Da- macht zusammen 2000 Dollar- auS.
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