Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187001027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-02
- Monat1870-01
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1870
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gepflogenen Verhandlungen am 31. December geschloffen, und ist der auS dritter Lesung hervorgegangene revidirte Entwurf sofort dem Bundeskanzler überreicht worden. Die „Berliner Börsenzeitung" versichert auf daS Bestimmteste, daß die Norddemsche Bundespostverwaltung sich definitiv zur Einführung der Postsparcassen entschlossen hat und daß diese Einrichtung bereits am 1. April 18 70 inS Leben treten wird. Der in den Postanstalten vorhandene, also nicht erst von den Überschüssen deS Sparcaffenwesens zu erhaltende Verwaltungs- OrganiSmuS gestattet, den Caffenverkehr auch auf die sonst zeit raubenden Manipulationen mit gan; kleinen Beträgen, bis zu */s Thlr. berab, auszudehnen. Die Verzinsung der Einlagen soll mit dem fünften Tage beginnen; der zu gewährende Zinsfuß wird präsumtiv auf 2*/, X festgestellt werden. An einer starken Benutzung der Postsparcassen Seiten deS PublicumS ist nicht zu zweifeln. Die im Laufe der letzten Jahre eingetretene Erleichterung und Vereinfachung im deutschen und internationalen Postwesen hat sich überall die Anerkennung des Handelsftandes erworben Um so auffallender aber erscheint eS, daß für die Eorrespondenz nach und von England und Frankreich das Porto bisher so unverhältnißmäßig hoch geblieben ist. Die Hamburger Handels kammer hat für rathsam erachtet, in Betracht der außerordent lichen mercantilen Wichtigkeit der Sache ihre Wünsche wegen der erwähnten Postverträge in Berlin angelegentlichst kundzugeben, damit, wenn irgend tyunlich, Verhandlungen hierüber angeknüpft oder fortgesetzt werden, welche, wenn einmal begonnen, gewiß ein günstiges Resultat ergeben würden. Mehrere deutsche Handels kammern haben in gleichem Sinne sich an das Bundeskanzleramt gewendet, und andererseits haben auch französische Handelskammern bei ihrer Regierung ebenfalls die Porto-Reduction für die Eorrespondenz mit Deutschland dringend befürwortet. Aus Spanien wird mitgetbeilt, daß der Cultusminifter Zorilla in einer zu Albacete gehaltenen Rede erklärt habe, die Regierung werde, wenn sie nicht bald einen König finde, sich der Republik in die Arme werfen. Die Richtigkeit dieses Referats darf füglich bezweifelt werden, nachdem der Ministerpräsident Prim bekanntlich noch jüngst vor den Cortes ganz im Gegentheil aus drücklich versichert hat, daß die Regierung selbst bei einem Sckei- tern der Candidatur des Prinzen Thomas noch nicht die republi kanische Fahne auspflanzen werde. Die Regierung kann dies ein fach schon deshalb nicht, weil die Verfassung die monarchische Reg'erungSform garantirt. Im Uebrigen wäre ein gewisser Miß- muth der Mitglieder der Regierung über das wiederholte Schei tern ihrer Bemühungen um einen Monarchen wohl erklärlich. rrtteln! arger t siurzUop übeMui .dsetz ip,rng d ' — 3 * Leiprig« 1. Januar. Den schönen Geschenken, welche Herr Hofrath Hoffmann, wie gemeldet, in den letzten Tagen mehreren Pensions-Instituten zugewiesen, schließt sich in würdigster Weise ein neues an, indem durch dieselbe wohlwollende Hand dem Comite zum Ankauf der Klemm'schen Sammlungen die Summe von 2000 Thlr. zugewiesen worden ist. * Leipzig i 1. Januar. Zur Feier des Neujahrs fand heute Morgen große Neveille Seiten unserer NegimentSmusik hier statt. H Leipzig, 1. Januar. Die Neujahrsnacht mit ihren Leiden und Freuden, Excessen und obligaten Hauereien ist vorüber. An Lebhaftigkeit übertrifft sie alles bisher Dagewesene und hat so viel Gratulanten wohl noch nie auf den Beinen gesehen, die einander den Ablauf der Mitternachtsstunde in ohrenzerreißender Weise ent gegenschrieen. Tausendfaches „Prosit Neujahr" verkündete den Beginn der ersten Morgenstunde und tönte und tönte fort in fast ununterbrochener Weise stärker und schwächer, bis in den Früh stunden auch die Ausdauerndsten den Weg nach der Heimalb auf gesucht hatten. An tragischen Vorgängen war auch kein Mangel und Nachtwächter und Polizei batten vollauf zu thun, kritische Situationen zu klären. Im TbomaSgäßchen carambolirte ein Expedient mit anderen Nachtgästen und ging dabei seines Hutes verlustig, den er nachmals auf dem Naschmarkte wieder haben wollte. Gleichzeitig geschah eS, daß man in Auerbachs Keller zwei streitsüchtige Studenten beruhigen wollte. Dies gelang aber so wenig, daß vielmehr die betreffenden Beamten dabei thätlich insultirt wurden und die Studenten nach dem Carcer marschirten. Bald darauf gerieihen auf der PeterSstraße zwei Hausknechte feindlich aneinander, der eine suchte wegen einer dabei erhaltenen blutigen Kopfverletzung noch in der Nacht Schutz bei der Polizei. Eine andere tüchtige Prügelei fand um dieselbe Nachtstunde auf dem Peterskirchhofe statt, wobei ein Handlungscommis als Arrestat schließlich in den Händen der Nachtwächter verblieb. Einen anderen CommiS transportirten gleichzeitig einige Nachtwächter wegen einer wahrhaft rasenden Lungenprobe von der Petersstraße fort. Noch in der 5. Morgenstunde gab es Schlägereien in der Nähe der Post zwischen einem Bureaudiener und einem Bahnassistenten, auf der Grimma schen Straße zwischen Studenten und Commis, und den Schluß machte eine großartige Streiterei in der Walhalla, woselbst sich polizeiliche- Feierabendbieten nothwendig machte. In allen diesen Fällen mußten einzelne Excedenten wegen Ungehorsams arretirt werden. Noch erwähnen wir als Curiosum, daß um die Mitter-' Nachtstunde einige HauSknechte und Kellner zur Feier deS Jahres« onnte. Wechsels Champagner mitten auf der Straße tranken und emeöandwehi Restauration auf der Zeitzer Straße in bengalischer Feuerbeleuch-Liste der tung prangte. mögende; * Leipzig, 1. Januar. Beim GerichtSamt Taucha war di -aben ge Anzeige ergangen, daß eine in Leipzig kürzlich unehelich entbun .)er Dieö dene Frauensperson mit ihrem Kinde nach Taucha sich gewand stücke, d und das Kind plötzlich ohne vorgängigeS Kranksein gestorben sei >u Tage DaS Gerücht einer mindestens verdächtigen Todesursache hatte sb verbreitet und den Arzt zur Untersuchung der Leiche und Anzei« bei der genannten Behörde veranlaßt. In Folge dessen soll beute durch die königl. Staatsanwaltschaft. an Ort und D Erörterungen vorgenommen worden sein, deren Resultat rmss nicht bekannt. ' — Die „Conft. Ztg." schreibt: Beide Kammern werden , nächsten Montag ihre Sitzungen wieder aufnehmen. Die Erst wird sich mit dem Fortbestehen der LandeSbrandcaffe, die Zweite scheidend mit dem Budget des Ministerium des Innern beschäftigen, wobei menten, das Nichtfortbestehen der Kreisdirectionen hoffentlich keine Frage mit den mehr bleiben wird. Hinsichtlich der Gemeinde-Organisation hört Frieden man, daß die Regierung selbst noch einen kurzen Gesetzentwurf die aus einbringen wird, der wenigstens zwei dringliche Puucte erledigt: Mensche die Einführung directer Wahlen und die allgemeine Abschaffung noch an der Bürgerrechtsgelder. Unter dieser Voraussetzung wird man dacht h< dann wohl von der Berathuna deS bekannten Streit'schen Gesetz- Stadt ^ entwurfs absehen. Hinsichtlich der Schulnovelle hört mau, daß sie ein ^ statt deren lieber etwas Ganzes für nächsten Landtag verlangt hatte ei werden soll. wurden — Das von dem Leipziger katholischen Geistlichen Franz St oll Gestand herausgegebene „KatholischeKirchenblatt zunächst für Sack« Stricke, sen" liest den bösen Tageßblättern, welche allerhand Unliebsames aufgezox von dem eben in Rom abgehaltenen Concil melden, tüchtig den legen 6 Text. Es sagt u. A.: „Klein, ja weniger als klein, wahrhaft kleinlich ist die Art und Weise, wie jetzt die meisten unkatholischen Blätter und Schriften das Concil besprechen, sein Ansehen und seine Bedeutung herabzusetzen bemüht sind. — Während die ver sammelten Bischöfe des katholischen Erdkreises, ohne irgend Je manden zu schmähen und herabzuwürdigen, — in ernster Weise nach feftbestimmter kirchengesetzlicher Ordnung ihre Berathungen über das Wohl der katholischen Kirche Pflegen, während sie ihre Verhandlungen zunächst noch mit eidesmäßigem Stillschweigen ver hüllen, damit sie nicht vor der Zeit, nickt vor erlangter Reife, Klarheit und Uebereinftimmung der Gegenstand unwürdiger An griffe und feindseliger Ausbeutung werden: sind jene Blätter tag täglich bemüht, allerband entstellende Berichte und witzig sein sollende Anekdoten über die Verhandlungen des Concils zu veröffentlichen. Da wissen sie Alles, wer und waS er gesprochen hat, was dabei vorgekommen, wie dieser und jener die Achsel gezuckt und in Un willen auS den Versammlungen fortgegangen ist, — wie aller hand schroffe Gegensätze und Parteiungen dabei hervortreten u. dgl., und man tröstet sich dabei mit der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Kirchenversammlung doch nicht einig werden, sondern unver richteter Sache werde wieder auseinander gehen müssen. Selbst die „Leipziger Zeitung", von der man nach ihrer Stellung und sonstigen Haltung eine größere, wir wollen nicht sagen Rücksicht und Schonung, sondern Unparteilichkeit und Unbefangenheit er warten sollte, läßt sich seit längerer Zeit von einem ffCorrespon- denten aus Rom bedienen, der es nicht bloS über sich vermochte, die versammelten ämtlichen Repräsentanten der katholischen Kirche des Erdkreises als Hungerleider des PapfteS und eitle Titeljäger darzustellen und zu verspotten, sondern seitdem fast alle Tage so genannte pikante Berichte über daS Concil und die Vorgänge im Concil bringt, die alle darauf hinausgehen, den Lesern einen recht erbärmlichen Begriff von den Concilsverhandlungen einzuflößen. Und doch ist'S offenbar, alle jene Zeitungsberichte sind entweder rein ersonnen, oder stammen von einem meineidigen Mit glieds oder Beamten des ConcilS her, sind also in jedem Falle ganz unglaubwürdige Berichte. Und selbst wenn sie wahr wären, waS folgt daraus? Daß die Bischöfe wie in weltlichen so in allen äußerlichen und menschlich-kirchlichen Angelegenheiten ver schiedener Ansicht und Meinung sind, ist ja kein Geheimniß, ist ganz natürlich und unvermeidlich, aber grade dadurch wird eS um so auffallender und wunderbarer, wenn sie dennoch in allen katho lischen Glaubens- und Sittenlehren wie ein Mann mit dem Pochst zusammenstehen." abermal Füße g 2 Jahr« «°r teir Herrn § klar un nahm e mittelal Gesicht. Herrleii Rechte ' zurückge bestände . obgleich >uur am deS Jal Da! ;mit der treffs t setzt, ge es „lies > ihrem ^ ' Ziger Z Als er Finanz, Darleg die vo; außdrll Dieses schlag, blatt" Lei, Verschiedenes. — AuS Bochum berichtet das dortige „Kreisblatt" über die Dieckhofff'sche Angelegenheit: Die Untersuchung dürste sich noch sehr lange hinziehen und voraussichtlich bis Marz 1870 dauern. DaS Vergehen — die ungesetzliche Befreiung vom Militair- dienste — war schon längere Zeit Gegenstand der geheimen Nach forschung deS hiesigen BezirkS-Commando. Bei Gelegenheit einer Haussuchung in Wechselangelegenheiten erst gelang eS, Listen und Aufzeichnungen in die Hand zu bekommen, welche so gravirend waren, daß die Inhastirung der Gebrüder Dieckhoff erfolgen Soeietä elsenke eldschl eding S. Dai Elb^Dt Nieder! Dresdn SM Bei 81. De Weizer 5 Thli mehl 3 Roggv Sö/„ s sr-«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder