Dresdner Nachrichten : 13.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190412137
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19041213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-13
- Monat1904-12
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- Dresdner Nachrichten : 13.12.1904
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I.sgk«' lioekssink!' llslitsekiki' u. Lligllreksp sikMlitkl' Anrug-, ttlissn- v. kaiktoktoffs UcrmrlNN ?örr8elivk, ^ !n sllkii moligfnsn kardkli uni! lMs-juMsleii ru bl!l«g8tgn kpeissn. ^ ssx- ir, Nr. 34S. Lmr! . Vertagnng des öckerr RcsichSrcckS. Hvinachrichten. EiulomNiensicner n>Age»dckirnen. i . Tr. Hainmacher s. fsinss.-japan. Krieg. Deicklch-Siidwestatrtka. „Die Weianackitsiiifel". > SLLS TienStag, 13. Dezember 1W4. Tie Bertamlnn des RcichSrates in Oesterreich. Wieder einmal ist einer der lg»m mich zu zählenden Veistiche dcs Ministeiprcisideitten Dr. von Kociber. das ösicrieichische Ab- geoidnetenhaus aibeitsfähig und arbeitswillig zu machen, gcschei t'ch Alle Voibereituiigen, die der eisleitl'ani'che Kabinettschcl seit Monaten mit aller erdenklichen Mühe getrosten Iialte. ein leistungsfähiges Pailament herzuiiellen. sind abcnualS umsonst eewelen. Als.Hanvthii'dcrnis des normalen Funktionierens dcS liicichsrats drobke bei besten Wicderznsannnentritt vor drei Wochen die Lbsckuttion der Jungtichrcben. Um dieses ans dem Wege zn räume», hatte der Ministerpräsident sein Ministerium rckonslniieit lüld ihm bei dieser Gelegenheit einen tichechiichen Landsmanu- Nliniiler hin-ugesiigt. der zur Verständigung mit seinen Standes- geiiostcii die Bunte schlagen sollte. Wegen des tschechischen Wohlwollens holte er sich nicht sorgsam genug gehütet, das Mißtrauen der Leutichen zu wecken, oder, wo cs bereits voihanden war. noch zu verslinkeu. Man würbe dein Lecker der inneren Leicklk Oesterreichs zwar Unrecht lnn, wenn man ihm vorwclsen wollte, er sei seinem Meiitralirätspiogrmiim untreu geworden nud habe den nationalen Beschsland der Dcutichcn angetaslet- Aber jedenfalls bat er den Schein nicht vermieden, als ob ihm mehr tamn gelegen sei, mit Hilfe der Tschechen als der Dcutichen die liUlm»e»lcuische Maschinerie wieder in normalen Gang zu bringen. Der letzte Koeiberscbe Veistöndigungsversiich hat zn einer Mederlage der Regierung gesiilict. Im Viidgctausicblisl'e des Abgeoidnelenhawes hat eine große Mehrheit, in der sich Tschechen und Deutsche zilsammeiisandcn. dem Kabinett ei» eklatantes Miss- tlanensvotum erteilt. Es ist nicht bloß die Große dieser vvposi- titlicllen Mehrheit, — 29 gegen l l Stimmen — sondern auch die Aakli! der abgclehnten R'eglerungSsorderung. die dem Mißtrauens- doiilm den Ausdruck der Schärse verleiht. Es handcltc sich bei der Mlmiiminz nicht um die Beantwortung einer lpczWch politischen ,irage. noch viel weniger um die Lösung eines kritische» Problems aus dem Gebiete der nationalen Politik. Die R'cgicrnllgswrderung war lediglich finanzieller Art, und sie zu bewilligen, eigentlich so k!vit»cis!-mdlich. daß sich ihre Verweigerung imr aus der Absicht erkläre» läßt, der Regierung das Mißtrauen io deutlich und io cut chiedcii wie nur irgend möglich miszickpreche». Die Vorlage, die aus der Tagc ordnung des Bndgelnussct'ustcs stand, verlangte ciuen Kredit von ko Millionen iür Rvtstandszwecke und 69 Millio nen Krone» zur Ausgabe vo» Rente», um die K isselibeslände zu 'iärken. Ta die Regierung insolge der Albeitsmnähiglcit des s>icicbsrates in den letzten Jahre» leine Kredite mehr bewilligt er- loltcii halte, so war sie genötigt gewesen, den Kassenbeständen die Lummen zu entnehmen, die erfoiderlich waren, um uurrlcchliche und unausschiehbare Ausgaben zu eriüllc». I» den Kossen droht nnnmehr Ebbe eiiiziitrclen und die Finanz- i'tiwottnng kann ohne eine Anleihe, welche die Kasien- besiändc wieder erhöbt nicht weiter wirtschaften. Also eine Masmahme einer georoaeren Verwaltung stand in ?nage: aber die .L'umunmg dazu wurde versagt, obwohl der Mincklerprösident und der Hina»z»iin>stel wiederholt erklärt heckten, das; die Regie rung unter keinen Umständen aus die Bewilligung der Anlage bei sichten könne. Der Budgetausschus; »ahn, zwar den Teil der Aegierungsvorlage an, der die Regierung ermächtigte, für Not- sMiidsiivecke Beträge aus Staatsmitteln bis zur Höhe von lö' s Millionen Kronen zu verausgaben; auch erteilte er leine Au- slimmuiig zur Ausnahme einer Rcntcimnleche in dem gleich hohen Leckage von 15V» Millionen Kionen. Dagegen wurde der andere Teil der Vorlage, der die Rückerstattung der in den voranf- gegangencn Jahren den Kassen cninvmmenen Summen verlangt, beuvorsen. Herr Dr. von Koerbcr erteilte diesem Akte einer rücksichts lose,! Opposition eine sofortige Antwort, indem er den Reichsrat oerlagte. Wenn die Opposition so weit geht, der Regierung auch dort Schwierigkeiten zu bereiten, wo es sich lediglich uin die Währung geordneter finanzieller Verhältnisse handelt, so mutzte der Ministerpräsident die Konsequenz ziehen, das; zur L,cit der parlamentarische Wille noch nicht befähigt ist. dem Verlangen der Regierung zn entsprechen und den Rcichsrcit seine ihm von der Verfassung gestellten Aufgaben verrichten zu lassen. Aus sicht. das; sich die oppositionelle Mehrheit des Dudgetcmsichusscs aisbalo im Plenum in eine Minderheit verwandeln könne, war nicht vorhanden, und selbst wenn wider Erwarte» die Mehrheit des Abgeordnetenhauses Neigung gezeigt hätte, der Regierung die Anleihe von 69 Millionen zur „Resuudierung" der Abgänge in den Kassenbeständen zu bewilligen, so hätte die Obstruktion der Czechcn sicher dafür gesorgt, daß cs dahin nicht gekommen wäre. Das Mißtrauensvotum des Budgetausfchusses konnte somit als ein sicheres Zeugnis bewertet werden, das; zunächst die bolilöche Hauptfrage, die irrage der Arbeitsfähigkeit des Abgeord netenhauses. nicht oder noch nicht zu bejahen ist. Hieraus ist wohl der Kommentar für das Verständnis der von mancher Seite für dunkel und unverständlich erachteten Erklärung zu gewinnen, die Herr Dr. von Koerber nach der entscheidenden Abstimmuna des Budgctcmsschusses abgegeben hat. Ter KabinettSches erklärte, daß es die Regierung vorziehe, ihrerseits auf dem bisher be gangenen Wege zu beharren und, so schmerzlich ihr dies >ei. auch die Linderung des Notstandes aus jenen nicht fernen Möwen, zu verschieben, in welchem sie eine Entscheidung der politischen Honptsrcigc gewärtigr. Die Czeche». die sich als die Sieger anschen und am liebsten so bald wie möglich die Jrüchtc des Sieges einheimicn möchten, haben gehockt, daß die Tolge der Niederlage der Regierung die Demiijio» des Kabinetts Koerber sei» mucke. Es spricht aber nicht ein einziger Grund für eineu Regierungswechsel. Das Kabinett Koerder ist ein Peauitenmiuistcrulm, kein, varicuuenta- risches, das als solches unbedingt gezwungen wäre, aus parlamen tarischen Mehrheitsbeschlüssen Konsequenzen für »ein Dasein zu ziehen. Di« Aufgabe, die sich die gegenwärtige Negierung ge stellt hal, den Rcichsrat wieder arbeitsfähig zu machen, i'k für Len Augenblick auss neue gescheitert. Das ist aber 'chon öfters geschehen, vhne daß sich deswegen das Ministerium für ver- pilichlet gepacken hat. zu demissionieren. Auch scheint Herr Dr. von Koerber jcincn Versuch, das fetzige Abgeordnetenhaus zum Funktionieren zu bringen, noch nicht als endgültig abgeschlossen zn erachten. Er hat den Rcichsrat vertagt nach der Erklärung, daß die Negierung aus dem bisher gegangenen Wege beharrt und abwarten will, bis die Enckcheidung der politischen Houpifrage, das heißt die Entscheidung der Frage, ob mit dem gegenwärtigen Parlament in der von der Verfassung vocge'chricbenen Weise regiert werden kann, gefallen ist. Die Negierung könnte die Notstandsvorlage mit ihren lös - Millionen Unterstützungsbcirrägen in Kraft sehen, und zwar auf Grund des sogenannten Notstandsparagraphen 14 der österreichi'chen Verfassung; aber Herr Dr. von Koerber lehnt dies ausdrücklich ob, offenbar in der Absicht, die obstruktions lustigen Volksvertreter, die jetzt mit leeren Händen in die Wech- nachtsferien gehen müssen und zu Hause die Enttäuschung der sehnsüchtig ans die verheißene Unterstützung harrenden Volks- krcise zu fühlen bekommen werden, mürbe zu machen, dergestalt, daß sic nach Weihnachten, wenn der Reichsrat wieder einbcrusen wird, ihre unfruchtbare Negackonspolitsk nicht wrisctzen. Es wird sich zeigen, ob der KabinettSches richtig spekuliert hat. Erst wenn bewiesen sein wird, daß das Experiment der Vertagimg wiederum, einen Fchischlag bedeutet, wird die Alternative De mission oder Auslösung dcS Neictzsrats aktuell werden. Laß zurzeit der Gedanke der Demission dem Ministerium fern- liegt, bezeugt die Tatsache, daß Herr Dr. von Koerbcr über das volle Vertrauen der Krone verfügt; besaß er doch schon einige Tage die kaiserliche Ermächtigung zur Vertagung des Neichsrccks, die von vorrchcrcm als Gegenmapregel für den Fall ins Auge gefaßt war. daß sich der parlamentarische Wille aufs neue auf den Standpunkt der akooluten Negation stellt. Eine Berechtigung würde die Demission des Kabinetts Keeroer nur daun haben, wenn sich inzwischen die parlamcn- tarstche Situation so gestaltet hätte, daß an die Zielte des seit herigen Bcamtcnuiinisceriums nunmehr ein parlamentarisches Ministerinul treten könnte, acko ein solches, das sich aus den Reihen der opposiiionellen Mehrheit konstruieren lässt. Diese Mehrheit aber setzt sich aus zwei Elementen zusammen, die sich lote Feuer und Wasser scheiden, aus Deutschen und Tschechen, aus deren, wie cs scheint, unversöhnlichen Gegensätzen die ganze ebenso unheilbare Parlamentskrisis beruht. Könnte die'e gelöst werden, indem Deutsche und Tschechen gleichzeitig zur Bilvung eines Ministeriums berufen werden, das sich auf eine dcicksch- tschechische Parlamentsmchrheit stützen kann, so hätte das Kabinett Koerber keine Existenzberechtigung mehr, weil ihm dann die Aufgabe, zu der es als Beamtemninistcrium berufen worden ist, eine regierungsfähige Parlamentsmehrheit zu bilden, ge lungen wäre. Herr Dr. von Koerbcr hat cs selber in der Er klärung. die er der Maßnahme der Venaguug vorausschickte, für undenkbar erklärt, daß die deutsch-tschechische Opposition die Vor- .-russetzung zur .Herstellung einer Regierung dariicllt, die im stande wäre, wieder geordnete und normale parlamentarische Verhältnisse hcrbcizuführen. Das seltsame SchauGiel, daß sich das Parlament mit allen Kräften bemüht, sich selber dauernd bankrott zu erhalten, während die Regierung ebenso unermüdlich bestrebt bleibt, es wieder lebensfähig zn machen, ist noch immer nicht zum Schluß seines letzten Aktes gelangt. Erst wenn es da hin gekommen sein wird, hat das Ministerium Koerber die Pflicht, von der Bühne abzutrctcn. Neueste Drahtmeldimgen vom 12. Dezbr. Deutscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tcl.) Das .Haus ist sehr schwach besetzt. Die Beratung über die doS Bergrecht bctrcssenden Reso lutionen Stütze! lZentr.i und Auer sSoz.s wird fortgesetzt. Die Resolution Stütze! wüusckck: 1. baldige Vorlegung eines Gesetz entwurfs betresfcnd einheitliche Regelung des Bergrechts im Reiche; 2. vermehrten Bcrgarbciterichutz durch Bestimmungen in der Gewerbeordnung: 3. wirksamere Bekämpfung der Wurm- krankheit. Die Resolution Auer wünscht ein Reichsbergacsctz, hauptsächlich mit folgenden Vorschriften: 1. Maxnual-Schichi- zeit von 8 Stunden und in Betrievsn^ in denen die Temperatur mehr als 28 Grad Celsius beträgt, von höchstens 6 Stunden: 2. Teilnahme der Arbeiter an lleberwachung der Schutzoor- schriftcn. Wahl der betreffenden Arbeiter in allgemeiner, gleich, e und geheimer Wahl: ck. Verbot der Frauenarbeü in Bergwerke:'.: 4. einheitliche Regelung des Knapp'cliastsweieus. Ein Aulrag Spabu will diele Auersthen VorichilM der Regierung ack Material überweise». — Abg. Burckhardt sChriüüch.Soz.i billigt die Forderungen des sozialdemokratischen Antrags die auf die des.allgemeinen Wahlrechts zu den Arbeirerairsschüsieü: da iei die Agitation zu jugendlicher .Heißsporne zu besorgen, p> müßte» deshalb wie bei den Wahlen zu den Gewerbe- unv Kau'iuaniis^erichls-AiiStchückei, ,n bezug auf das Wahlrechtsaller Cautelen ge'ckasfe» werden. Weiler fordert Redner auch Abönv-:- rnng des tz 6'> im preußischen Berggesetz zn dein Zwecke, die Still legung von Gruben da zu Verbindern, wo die am Orte wobi» hatten Bergarbeiter dadurch geschädigt würden. MinLeckeno müßten stiltgeleate Betriebe nach- dem Vorbiloc des französische,, Rectcks steuerpst'chtig bleiben. Ein Reichsbcrggcsetz im Sin»' aller diestr Forderungen werde den sozialen Frieden fördern, den wir Such alle w nötig haben. — Abg. Korsaurn lPolei vor breitet sich über die lange Arbeitszeit, namentlich in Ooerschlesieu. Dort sei eine Bewegung im Gonge gegen de» Alkoholismus dev Bergarbeiter: aber am besten werde man den Älkoholisuius durch kürzere Arbeitszeit belänwsen. Wenn es ferner im Westen möglich sei, i;, Grubenbeirieben ohne Frauen -auszukommen. müsse cs auch in Lberfchlesien möglich fein. Die Arbeit Jugendlicher unter Tage müsse grundsätzlich verboten werden. Unter allen Umständen müsse ein solches Wahlrecht eintreten, wie es der Aueriche Antrag verlange.' In Oberfchlesien wisse man aus Erfahrung, wie die Arbeiter bei allen Wahlen, gleichviel welcher Ar!, von den Grubenbcamten kontrolliert würden. — Abg. Dr. Pci.aschc snat.-lib.s irckt lebhaft für die auch schon früher vom verstorbenen Dr. Hamuiachcr verteidigte einheitliche Rege lung des Bergrechts ein. Tie Lage der Bergarbeiter müsse verbessert werde». Ten Schilderungen des Vorredners über die zchümmen Zustände in den Bergwerken, namentlich hinsicht lich der Frauenarbeit, müsse er aber widcttprechen. Die An gaben des Vorredners könnten sich höchstens auf Oberschlesien beziehen, nicht aber aus Rheinland-Westfalen. Keineswegs seien seine Freunde mit einer geiicrcllcn reichsgesetztichcn Regelung der Polizeivorschristcn einverstanden. Bei der Verschiedenartigkeit der Verbältnisse in de,, verschiedenen Teilen des Reiches müsse das Sache der Landesbehördeii bleiben. — Alm. Stütze! sZentr.t empfiehlt seine Resolution. Es gäbe Gruben, in denen acht Sckmöeu unter der Erde zu arbeiten tatsächlich eine Unmög lichkeit sei. Die Forderungen des Antrags Auer seien berech tigt und würden in ein Berggesetz des Reiches ausgenommen werden müssen. Tas Hanptübel fei, daß die früheren großen Gewerkichaften verschwunden seien. Jetzt seien die Aktionäre zerstreut und fern von der Grube. Der Arbeiter siche nur noch Leu Beamten gegenüber, die möglichst viel aus der Grube hcrauszuschlageu suchten. Ter Arbeiter sei für den Aktionär nur noch ein Stück Papier geworden. iBeisall links.) Eine cin- beitliche Regelung des Bergrechts liege nicht nur im Inter esse der Ai'bener. sondern auch in dem der Unternehmer. Es müßte:! endlich einmal die ewigen Streitigkeiten zwischen beiden Teilen anfbören. Friede zwischen ihnen hcrgcstcllt werden. Geh. Lberrcgierungsrat Meißner tritt einigen Angaben des Vorredners, lowie Früheren Angaben des Abgeordneten Sack e in bezug aus die angebliche Häufigkeit von Ueberjchicptcu entgegen, dos Nullen der Wagen finde, soweit das amtliche Matenal reiche, uickl in dem von den Bergarbeitern, bc)w. dem von Sachse behaupteten Umfange statt. Auch die Klagen über Zunahme der Unfälle seien übertriebet» Eine Zmiahw' sei eine Erscheinung, die sich bei allen Gciverbcn zeige und daraus beruhe, daß die Unfälle wegen der Rcntcnan'vrüche prompter zur Anmeldung kämen als früher. Die Zahl der tim lichcu Unfälle habe sich aber sogar verringert. Die Zunahme der Unfälle nberkcmpr erkläre fick daraus, daß in Preuß-m die Kohl.'nprodukiion sich tu derselben Zelt vervierfacht bade, in der sie sich in England mir verdreifacht und in Belgien nur verdoppelt habe. Daher sei bei uns die Ausbildung der Arbeiter nicht immer genügend und der Wechsel der Arbeiier groß. — Abg. M u g d n u streif. Volksp.) spricht sich gegen den Antrag Spahn aus. die Resolution Auer dem Reichskanzler mir alS Material zu überweisen. Ganz zweifellos fei das Knall'« schastswcse» reformbedürftig. Wer heute mit Recht über zu nehmende Verwahrlosung der Jugend klagt, der sollte sich docck darüber klar sein, daß daran zu wesentlichen Teilen der Mange, sorgsamer, »lütterlichcr Erziehung mit schuldig fei, daß also eine Betchräuknng der Frauenarbeit willkommen sein müsse. !!». begreiflich fei ihm, ivechalb sich die preufsische Regierung so scire gegen Arbeiter Aussictilsbeaiicke sträube. Auch mir dem achk- dezw. sechsstündigen Maruunm als Scyichtzeit ist Redner ein. verstanden. Gegen die Wurm krankheit bedürft' es vor allein größter Reinlichkeit. Rasiani sei es u. a., daß die Artusiter nicmais dahin mit den Händen z» greift» brauchten, wo sie die Füße isinft'tzten. Trotzdem sei die Einführung einer Leiter mit besonderen 'Vorrichtungen für Hände und Füge abgele.mr worden — der Kosten halber! stHörl. hört!) - Stamsselr. st»' Gras Posadv, ' G> stellt fest, daß die,Wurm-Jnseckion auch durch die Haut ,i-vtge. und daß Trockenheit in den Grubeir der Weilerverbrcituug des Wurmes ungünstig fei. Daraus folge erstens, daß möglichst aus die Trockenheit in den Grube» Be dacht zu nehmen ser: zweitens, das; man nicht Zeit und Geld für Desinfektion vcrich, mden, sondern den Parasiten im Wirte auf suchen solle. Es mu>, -uf Rcsinlicgkeft gehalten, und die Wurm- verdächtigen streng überwacht werden: damit feien ja auch schon im Rnlirrerier die besten Resultate erzielt worben. Dort sei die ErlranknngSzisfer von 80 Prozent der Belegschaft auf 33 Prozcnr gefalle». . Geh. Rat M e l s; ncr teilt mit, daß die Lester, über die Abg. Mugdau gesprochen hatte, sich für die vielen .Hunderte von Kilometern nicht entführen laste, weil dadurch oielc Flötze unbrauchbar würden. — Abg. B o e m e l b n r g lSoz.) beklag: die unzulängliche Revision in, Bergbau. In unseren großen Betrieben nur eine einzige Kontrolle im ganzen Jahre! Was nütze das? In jeder größeren Grube müsse ein ständiger Kon trolleur sein. Die Gefahren des Grubenbetriebes beweise das niedrige Durchschnittsalter der Berginvaliden, das noch immer mehr sinke. Knavoschastskassciibcamte übten an den invaliden Arbeitern ein Verfahren, das nahezu an Gaunerei grenze. - Geh. Oberöerqrat Rcuß entgegnet, die von dem Vorredner als Gaunerei bczeichnete Anrechnung der Reichsinvalidenrenle au; die Kitopvschaftsrente beruhe ans Gesetz. — Abg. Korso ntp
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