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Dresdner Nachrichten : 29.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-29
- Monat1884-08
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 29.08.1884
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Nr. 242. 29. Sohr-a«,,. -lillißr: 40.000 Sr»l. ^ Aussichten für den 29. August: Auffrischender Südwind, zuneh mende Bewölkung, nachher Niederschläge. etwas wärmer D«»»en. 1884. Freitag, 29. August Niederschläge, etwas wärmer Lgl. 8ieh».n. Lgl. krau«. NofplwIogpLpll Luutlluu», 8«eatr. 10. Lannarer, Hamburg, lwlvrlx. Tagevlatt für UolitiK, «llterSattm. HrsWwerkch. AörsenöeriU Irem-enNjle. ttovnrvil8gv80N6nlL6 VM emMjken öis reWm HeMM. MrdAkLli» Lür Lunst-» «. Louis Rorrmanll ^»vdk. Kolibri ^1. üöüiö^., IZrv«eI«n, Gvestrastsv. klll' tlen ^onilt 8ep1sm!rvr «e«r«Ivu LI»oi,i,«u»«i»t» au5 «11« „»»reuAnsr Vkmoli» rlvlit«»" I«, «1«-r Lxnvckttlo», Alle»rl«»»tr»»»« >», «n «I» I»L«nni»on, tilr an^vnrt« l»»>I «I«n ILnInvrI. I»«»t»n«tnltv» »rn ,I«„t»vI>«n llstolruUsdIst« »n 99 I*I>nnIir«n, ln «1«» ^I«nnrodle ,» 77 Hr. vxol. ^trla»u«vlil«9 nnU0i»«»>nin«n» lUxpvüMou <lsr vLS8kluvr Aaolirivlilvn. viranlwortNcher Nedatteur «llr Politisches vr. «mil vier«, in rre,de» Keine Woche ohne neue Kolonialgründungen. DaS Geschäft geht gut. Wir sind im Zuge und keineswegs am Ende. Was an der Westküste Afrikas erreicht wurde, wird sich auch im Stillen Ocean ermöglichen taffen. Nur nicht lange vorher davon plaudern, sondern frisch die Hand darauf legen. Deutschland kränkt dabet Niemande» Rechte. Begründete Ansprüche Anderer ehren wir. Anders verfahren die Engländer. Soeben stecken sie, unter nichtigen Vorwänden, die südlich Egypten» gelegenen Hafenplätze des Rothen Meeres in die Tasche, obwohl dieselben keineswegs herrenlose» Eigenthum bilden, sondern unter der Oberhoheit de» Sultans stehen. Außer dem Sultan kräht aber darüber kein Hahn; die englische Presse macht von diesen Annexionen möglichst wenig Ausbebens. Destomehr spektakelt sie über den deutschen Kolonialerwerb. Unsere patriotische Genugtbunng über da» Einschlagen einer kräftigen Kolonialpolitik erregt ihren Spott. Die Kolonialerwerbungen vr. Nachtigal'S an der afrikanischen Westküste seien einfach absurd; derselbe möge nur fortfabren, so viele Stationen als er nur wolle, an den Tausenden von Meilen an der ungesunden, sumpfigen Küste zwischen Sierra Leone und der Kav-Kolonie zu beschlagnahmen; der Aufenthalt daselbst sei Nicht» w-nig-r al» angenehm; das Fieber, die Wilden und die Insekten machten da» Leben „elend, viehisch und kurz". Nun. lassen wir doch den Engländern ihre Vorstellung «on Deutschland, al« ket rv «in halbwüchsiger Knabe, der »an seinem Vater eine Taschenuhr geschenkt erhielt, sie all« Minnten auszieht und nicht recht weih, was er mit dem ungewohnten Besitze anfangen soll. So unreif sind wir nicht, uns einzubilven, Ackerbaukolonirn an senen ungesunden Küstenstrichen anzulegen oder den Strom der deutschen Auswanderung gerade dahin zu leiten. Zunächst wollen wir unsere dasigen bedeutenden HandelSsactoreien unter den Schutz der eigenen Flagge stellen, damit unsere wackeren hanseatischen Kailsleute nicht bloS auf die unsichere Hilfe englischer Consuln angewiesen sind. Diese Jactoreien werden dann ganz ander» ausbliihen. Sodann bilden jene Nachtigallennester, die der wackere Afrikareisende an der Westküste des dunklen Erdtbeile» baut, dm Zugang zum Innern de» letzteren, namentlich zumCongogebiete. Dort, auf den hochgelegenen Gebirgen» in Höhe von über 3000 Fuß, wo günstige Wafserverhäliniffr herrschen, sind Ackerbauniederlaffungen für Europäer nicht bloS möglich, sondern vielversprechend. Immerhin sagt un» die offene Feindschaft und der Hohn eng lischer Blätter über unsare Kolonialpolitik tausendmal mehr zu, al» die hinterlistige Manier unserer eigenen Zeitungen deutschsrei sinniger Garnitur, welche die Machtentfaltung de» geeintm Vater landes nach Kräften zu lähmen suchen. ES will diesen Patrioten gar nicht in den Kopf, daß die volle Souverainität über die Kamerun-Kolonie auf da» deutsche Reich selbst üb«, gegangen ist. Die dortigen Häuptlinge haben ihre Souverainität nämlich den hanseatischen Kaufleuten abgetreten, die sie weiter ihrem deutschen Vaterlande übertrugen. So ist das Reich in den Vollbesitz der Gebiete gekomnren. So war'» nicht gemeint! wehklagt ein Berliner Hauptblatt der fortschrittlichen Freihändler. BiSmarck habe sich ja selbst gegen die Annexion überseeelscher Provinzen auSgtsprochmI Schrecklich, aber wahr. Als ob nicht veränderte Verhältnisse ver ändertes Handeln nöthig machten I Mit solchen Einwänden macht man sich nicht blo» vor der Nation lächerlich, sondern verräth auch da» Bestreben, auf Kosten de» eigenen Vaterlandes den Engländern gefällig zu sein. BiSmarck konnte doch unmöglich, während die ,,Möve" mit der „Nachtigall" an Bord unterwegs nach Afrika fuhr, «n offenen Reichstage die letzten Ziele seiner deutschen Kolonial- Politik aufdecken — sobald er so schuljung'imSßig, wie e» unsere «nalischgcstnnten Freihändler am liebsten gethan hatten, verfahren wäre, hätte das englische Ministerium telegraphisch seine Agenten in Westasrika angewiesen, uns zuvorzukommen und vr. Nachtigall hätte da» leere Nachsehen gehabt. Jener Einwand entspricht so ganz dem unpatriotischen Verhalten der Herren Bamberger und Richter. Während diese Gentlemen auf den Heller ausrechneten, wa» «in Brief aus Deutschland nach Ostindien tosten würde, wenn der Reichstag die Dampsersubvention bewilligte. hatte Bismarck in aller Stille gehandelt und alle Schritte für die Kolonialerwerbung vorbereitet. Jetzt freilich möchten die Parteigenosse»» ihre damall.. Kurzsichtigkeit vergessen machen und sie scheuen nicht vor gröblichen Fälschungen der Geschichte zurück. Unter den Provinzialnachrichten findet man rin Wählst,mblatt zu Gunsten von vr. Max Hirsch eine» der Partei- und Stammrsgenoffen BambergerS, worin sic die dreiste Lüge vorfindet, daß die Dcutschfreisinnigen die Dampser- subventionen zur Hebung des deutschen Export» bewilligt hätten Man mutz da» lesen, um e» zu glauben. Eigenthümlich berührt e», daß dir Nachrichten von der Grün dung deutscher Niederlassungen im fernen Westasrika zusammenfielen mit der Erlnnerungsscier der Gründung einer deutschen Kolonie vor 700 Jahren. DaS Siebrnbürger Land beging dieser Tage da» Gedächtnih der Einwanderung deutscher Ansiedler in ihr Gebiet AuSgang» de» 12. Jahrhundert». Die Greinen Ungarn» litten den PlündernngSzüaen räuberischer Nachbarn. Die sie die Deutschen zu Hilfe. Zu Schwärme von Bauem und . ederrhein» durch Deutschland und die Ebenen de» Magyarenlandr« in lene flrbenbürgischen Wald einöden. die unter ihrer Kulturarbeit alsbald eine ausfallende Ver änderung erfuhren. U84 erfolgte di« letzte große Einwanderung in dt« Ostmark Ungarn«. AuSgestattet mit wrrthvollen Privilegien, haben diel« Einwanderer aut de» .Sachkmbodru" Bürgin, Dotter damals unter und Städte gegründet und da, wo bisher nur die WildganS über die Haide geflogen und der Hirsch zur Tränke geeilt war, entwickelte ch alsbald Ackerbau und da» rüstige Kulturleben deutscher Bürger- Ldte. Diese aewerbS- und betriebsamen Deutschen schirmten den ngorkünigen ihre lose Krone. Der ihnen verliehene FreiheitSbries von 1224 wurde von allen Königen geachtet; erst die ungarische Revolution von 1848 erschütterte die freie selbstständige Versa,sung der Sachsen und die jetzige magyarische Adelsversaffung zerrt und reißt an dem verbliebenen Reste, un, das durch deutsche Arbeit Gewonnene zu magnarisiren. Den damaligen Zeit«; erschien die Gründung der siebenbürgischen Kolonie fast aiS ein Wunder. Nach haltig war der Eindruck, den diese Besiedelung eines unwirtblichen Lande» damals auf alle Zeitgenoffen machte. Mit einer Treue und Zähigkeit haben unser« Landsleute deutsche Art, Sitte und Sprache gewahrt, die höchstens noch durch die Zähigkeit übertrossen wird, init welcher der jüdische VolkSstannn durch Jahrtausende und unter allen Völkern und Zonen seine Eigenart erhalt. Untüchtige Männer und Frauen sind es nicht gewesen, sonst hätten sie nimmer ein solches Gemeinwesen gründen können. Der Grundzug derselben war die Freiheit Aller und die Rechtsgleichheit. Niemand durste über sie richten, außer dem Richter, den sie sich wählten, und de», König. Alle zusammen hatten da» Land zu eigen erhalten; wer erbenlos starb, dessen Nachlaß fiel an die Gemeinde; sie theilte die Feldmark aus, sie ordnete das ganze Leben. ES ist eine so volle und ganze Lebensgemcinschaft, daß sie unsere durchleuchtet, sie hat auch die kleinen Gen den Kampf des Leben» zu ertragen. Daß werde, das ahnten schon die Einwanderer. Darum stießen sie, als sie den Platz erreicht hatten, wo dann der Grund für Hermannstadt — wie die Sage berichtet: von Hermann aus Nürnberg — gelegt wurde, zwei Schwerter kreuzweiS in den Boden und schwuren, dem Land und sich treu zu bleiben Und zum ewigen Andenken wurden die gekreuzten Schwerter zum Wappen Hermannstadts angenommen. Deutschlands ganze und volle Sympathien gelten unseren wackeren Brüdern an der äußersten Ostmark unseres Verbündeten. Gerade di« Kraft, mit welcher sie dem abscheulichen Rechtsbruche der Ma gyaren widerstehen, macht sie unseren Herzen theuer. Ungam be handelt seine besten Söhne immer noch al» „Fremdlinge". Die Zeit kommt sicherlich, wo der Adel de» Magyarenlandcs sich daraus besinnen wird» wa» er an den deutschen Bürgern de» mißhandelten Siebenbürgens gutzumachen bat. »io*« 28. «u»ust. llredlt 2»s.x>. ktaaildahn . Lombarden Norbwüb. -. Marlnot«»—. Una.Loldr. SI.78. Ung. Licdit—. MoUcr. Port». 28. August. «Schind.» »litt« 78.87. Anleihe i»7.s ü. Italiener »b.«0. StaiUba-n »28,2d. Lombarden Lii,2». da. PrloriUNen —. »Mter 801. Veit, »»ldrente —. Hpanier 80-t,. O tomanen b87. Tabat-Actien —. Fest. Uond-u. 28. Nu,nf«. «orm. Il Ut,r 10 Min. Consoli, 188>/,. 1878er Russen SS. Italiener S8>/,. Lombarde» 12»/„. Türken 80,,. 1°., sundirte «merikaner IS«. »»/<, Ung. Soldreotc 78. vesterr. Goldrcnte 86-/„ Prentz. Consol« 182. «aypter 68 >/,«. vttomanbank 18'/,. Euez-Actten 77. — Stimmnng: Fest, «etter: Beränderltch. «»eilt». 28. «neust, Rachm. l Uhr. IGetretdemarkt.) Setze» stau, loe» 133—182, »r. Septemder-Ortober 181,88, Pr. «pril-Mal 181.88. Roegen stou, loeo 128-123, Pr. L'Ptembcr-Ortober 181,88, pr. «Pril-Mni 182,88. «ti»SI lest, Pr. «»ans, 81,88. Pr. erPIember-Lctodcr 88,88. SPirltnS krniottend, loe» 18,38, Pr. «nguft-VePtember «8,18, Pr. Trptemdcr-Ortoier 18,88, Pr. «Pril-Mal «7,68. Petroleum loe« 8,18. «re«lau, 28. «»«»ft, Rachm. <S»etrrt»e»iarlt.> SPlritud Pr. t»8 Liter 188 Pro«, »r. «»enft-ScPtrmhcr 17,88 Pr. SePtember-Oetober 18,88, Pr. November. Decemder 18,88. Weizen Pr. «»Susi 181,88. Mannen Pr. «»n»st 138.88, Pr. SeP- »ember-Ortobcr 129,88, Pr. Oktober-November 123,88. Nnböl Pr. Aunuft 81,88, Pr. GePtember-October —. — Zink ninsatzlo». — Wetter: BerSudrrltch. sk hieven. ES tsk eme ,o volle ie unsere ganze Vergangenheit Gemeinschaften stark gemacht, Daß es ein harter Kamps sein Neueste releAN»«me »er „Dre«»«er Nckckr." vom 28. August. Berlin. Nach dem „Reichsanjeiger" stieg der Kaiser in BabelSberg am 25. d. M. Nachm. 6V» Uhr zu Pferde und verließ itt in den Park den Weg, wobei das Pferd in einen waren Sperrdraht gerieth. Hierdurch verlor der Kaffer au/ dem fast unsi da» Gleit und kam auf dem Rasen zu, Falle. Er erhob sich ^ag, - _ „ onst ist kemerlei Störung in den eien. — eingetreten. — König Ludwig von ohne irgend wel- welche in den näch- erscheinen lassen. . seiten des Koffers ayrrn nahm auS eigener Jni- ma bezwecke, man auS Zermittelrma Deutschlands zwischen Frank- . wird ab» nicht zutreffend bezeichnet, verschiedenen Anzeichen, Courcel habe schafterS reich und sich^nach begeben, um BiSmarck über'die wirklichen Äbsich ten Frankreichs bezüglich der Besetzung Fout-schous und der Insel Formosa zu informiren, wo nicht unbedeutende deutsche kommer zielle Interessen vorhanden sind. Wien. Die Mittheilung, die Entsendung einer österreichischen ette nach dem Kongo bezwecke unter Anderem, an geeigneten "—«"'.sitzergwifung, ist nach zuverlässigen Jnfor- Punkten eine Kolonie Motionen falsch. Paris. Der Par atte insinuirt, die deuts- ' nnkreich so freundlich, ankreichS gegen England bestehe. Dag, ranvaise : „Die „Times" erwartet ho! er Korrespondent je Preiset ml^enblicklich nur darum Loildoner „Times" Plan in der Verhefung en schreibt die „Republiane entlich nicht, baß wir die ch welche die deutsche Presse erachtung beantworten., Sie ismarck'sManöver zur unS be setzt uns una der licke irt, da Eng- bitionen llnter- diese Ambitionen, welche unS vollkommen ruhig, die ganze Welt unS ge- andere Mächte Kolonien . ungen der Billig et, mit Injurien oder l auch in Erstaunen, wie sie! französich-vwlischen Allianz land zum Widerstand amen , stützung sucht. Wir muffen eS auösp die englische Presse so sehr allatmiren. las, Da wir nicht die Prätention erheben, da hört, so geben wir durchaus zu. daß au erwerben wollen. London, heute 2 ch werke am . noch Hongkong. Ein anderes Telegramm von heute 6 Uhr 25 Min. meldet: der französische Konsul und französische Kaufleute wurden am 23. Aug. auf Befehl deS Vicekönias auS Kanton vertrieben und sind in Hongkong anaekommen. Die Kathedrale von Kanton wurde gestern von Volkshauien bestürmt. Auf Ersuchen der Konsuln, welche die Bischöfe und Missionäre bewogen hatten, die Stadt zu verlasse», schritten die chinesischen Truppen ein und verkleben die Ruhestörer London. Die englische Armee in Egypten wird schleunigst auf 14,000 Mann verstärkt, von denen 7000 zur Expedition nach Khartum bestimmt sind. Nach dem Jeldzugsplan Wolseleys wird die ganze Expedition etwa am 17. November inDongola eintreffen. Khartum war vor 14 Tagen zwei Tage hindurch den Angriffen der Sudanesen ausgesetzt. Erst am dritten Tage gelang es Gordon in einem siegreichen Ausfälle die Insurgenten zu zerstreuen. Die Berliner B ö r s e «öffnete schwach, doch vollzog sich bald ein Umschwung zur Besserung, indem die Kauflust das lle- bergewicht gewann. Die Nachricht, daß ein Schwager des bekann ten Zucker-Industriellen Weinrich. Baron Licbig, zum Wciterbe- triebe der Fabriken eine Million Gulden hergebcn wolle, wirkte be ruhigend. Die Nachrichten über die Dreikaiser-Zusammenkunst spiel ten gleichfalls eine Rolle, noch mehr aber Gerüchte, wonach die Kündigung der ungarischen Oprozentigen Goldrente unmittelbar be vorstehe. Der Schluß ivar fest. Spekulative Banken belebt und meist höher schließend, Kassabanken still, aber mehrfach anziehend. Deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische Bahnen vorwiegend angeboten und schwächer, österreichische Prioritäten vernachlässiat. Bergwerke still und wenig verändert. Industrien mäßig belebt. Deutsche Fonds und srrmde Renten fest, Rnssen anziehend. ». m.. 28. «Iizuft. »r«»tl »l»/«. 283'/,. bo»borde» IN'/, «0erS»»te—. vev. «Ilderrvu, —. Uovierrente —. »olizlee vesterr. »olstrnn» —. «»/, Un,. «oldrent, —. 77er Rust« —. 80« «nilen —. st. vrientonlell« —. Renest« Un,«r. «oldonietde —. 8. vrlentonleil« —. U»^r. P»P1«n.-» «»»M, »»«stoist«. ge«. Lokales n»»d SrichsischeS. — Se. M. der König traf gestern Abend 10 Ubr von Re he« seid im diesigen Rcsideiuschloß ein, um heute Vormittag zunächst eine weitere militärische Besichtigung abzuhaltcn, sodann aber die üblichen Vorträge der obersten tzofchargen, Staatsminister rc. cnt- gegeiijilnehmen. Mittags 2 llhr begiebt sich Se. Maj. zur Königin nach Rebescld zuiück. — ÄehusS Abdaltuttg der Nestern in Chemnitz staltgefun- denen Vorstellung der 3. Jnsameriebrigade Nr. 47 traf, von Roch- litz kommend Se Ä. H. P r i n z G c o r g, begleitet vom Chef des Generalstabes, Oberst v. d. Planitz, und dem Adjutanten beim Generalkommando, Major v. Hinüber, bereits am Mittwoch dortselbst ein. — Am Mittwoch Abend traf Feldmarschall Gmf Moltk e hier ein und nahm im Grand Union Hotel Wohnung. Gestern Vor mittag setzte der hohe Herr seine Weiterreise nach Berlin fort. — Nach 45jäi»igrr Thätigkeit in, städtischen Schuldienste wird zun, 1. November d. I. Herr Schnldirector Heger in den wohl verdienten Ruhestand treten ; zu seinem Nachfolger ander l. Bürger schule bat der Lckulausschiiß bereits den von, Ratbe an erster Stelle vorgeschlagenen jetzigen Dirrctor der 14. Bezirksschule und der 14. BeziriSichma und der ul«. Herrn Gerstenberger, erwählt. vorgeschlagenen Filiale der 4. Bürgerschule, h .. . Auch für die neue (1S > Bezirksschule an der Sedanstraße ist der Direktor bereits gewählt worden, nämlich der ebenfalls vom Rath« an erster Stelle vorgeschlagene Herr Lehrer PawlikowSki an der 2. Bürgerschule. — Ans dem 20. sächsischen Wahlkreise. Daß unsere erzgebiraische Bevölkerung sich oiirch Einfachheit und Bieder keit auSzelchner, ist bekannt genug; daß man sie aber für grenzen los leichtgläubig und dumm erklärt, hat den Vorzug der Neuheit. Und doch behandeln die Macher der sog. freisinnig-deutschen Partei die Wähler von Zschopau, Lengeseld u. s. w. geradezu als geistig zurückgebliebene Menschen. Da geht jetzt der durch seine politischen Durchfälle genugsam bekannte Berliner Jude, Dr. Max Hirsch, uin ein Mandat hausiren und zu seinen Gunsten wird ein verlogenes Wahlflugblatt verbreitet, das von nichtswürdigen Verleumdungen und dreisten Entstellungen der Wahrheit förmlich strotzt. Daß den Konserva tiven die ungeheuerlichsten volksfeindlichen Pläne angedichtet werden, ist ein von den Fortschrittlern überall geübtes Wahlmanöver. Es scheint, als glaube diese Partei, sich nicht besser empfehlen zu können, als wenn sie die Konservativen als reaktionäre Wau-Waus schildert, vor denen sich das arme Volk nicht sicherer retten könne, als wenn eS sich einem Fortschrittsjuden in die Arme wirst. Die elendeste Sorte demagogischer Künste wendet das Wahlflugblatt an, um einen Vertreter der Schacherer, der Volksausbeutcr zu empfehlen. Obwohl voickneuern Steuem nirgends die Rede ist, wird demIVolke von einer „kolossalen Steuervermeuruna" vorgeschwindelt. Daß eine Steuerer mäßigung eintreten muß, sobald die bÜhrend herangezogen wird, verschweigt Die Partei des Dr. Hirsch hütet sich natürlich, zuzumutheii, zu Gunsten der Arbeit des gewöhnlichen Mannes von ihren leicht erspekulirten Millionen Etwas abzuaeben. Das Frechste aber ist, daß das Wahlflugblatt betheuert, die Deutsch-Freisinnigen hätten schon bisher Mittel jeglicher Alt zur Förderung des deutschen Exports bewilligt. Als Beispiel führt es die „Danwfersubventionen" an — dieselbe Vorlage, gegen welche Dr. Hirsch gleich seinem „graußen" Freunde Bamberger gestimmt hat. Für wie dumm halten denn die Berliner Juden uns Erzgebirger, daß wir das schon ver gessen haben sollen? Von der Schutzzollpolitik rührt der emeute Ansschwung auch unseres Gewerbefleißes her; die Doktoren Hirsch und Bamberger bekämpfen aber die Schutzzölle, wo sie nur können. Daß uns aber die Berliner Judenschaft mit keinem anderen Kandi daten zu beglücken weiß, als mit diesem Dr. Hirsch, das zeugt doch von einer Mißachtung unserer Wähler, die uns zornig machen könnte. So oft Dr. Hirsch bisher in den Reichstag sich bineinzuschlängeln verstanden hat — niemals hat ihn derselbe Wahlkreis zweimal hintereinander gewählt. Berlin I., Gera, das sächs. Voiatland u. s. w. hatten an der einnialiaen Vertretung durch Dr. Hirsch ge- genug ; sie machten mit ihm solche Erfahrungen, daß sich dieser Herr nicht ein zweites Mal denselben Wählern vorzustellen wagte. Jetzt soll der 20. sächs. Wahlkreis mit genug sein, dcni überall anderlvärts Verschmähten das Gqchäft des ferneren „Volksbeglückcrs" zu er möglichen I Dr. Hirsch hat eine geradezu arbeiterfeindliche Tyätig- keit entwickelt — jeder Sozialdemokrat weiß davon zu erzählen. Man denke nur an die Hirsch scheu Altcrsversorguiigskassen! Wenn sich dieser Herr vorstellt, so ruft ihm den Namen: Panipel! ent gegen. Panipel ist der unglückliche Arbeiter, der jahrelang zu den Hirsch'schen Kassen beigcstcucrt hat und hier um Alles gekommen ist. Herr Dr. Hirsch! Vech ' " dem Sei»igen, ehe Sie im — Verein DreSd Kasten Punkte der Tagesordnung de; gestern in der Gambrinus- Brauerei abgehaltene» Monatsversammlung bildete die Berathung Uber Maßregeln gegenüber den Mißsiänden im Dienstbotenwesen. Um nämlich den immer bärffigcr austretenden Klagen über daS unac« bübrliche Auftreten und Vcihalten von Geschästsgelnlfen gegen ihre Dienstherrschasten möglichst Einbalt zu verschaffen, wurde dieAnlegung einer Conduitenliste »n Antrag gebracht, in welche alle diejenigen GeschäftSgehilsen und Gehilfinnen verzeichnet werden sollen, welche fick grober Vergehen gegen ihre Dienstherrschaft schuldig gemacht haben, oder welche daS GastwirtdSgewerbe durch ungehörige Hand lungen in Wort oder Tdat beschimpfen und schädigen. Diese Maß regel findet in sich umsomehr ihre Berechtigung, als andererseits der Verein stet» bestrebt ist. Alle» zu thun und auszubirten. wa» seinen GeschäftSgehilsen ttne ehrenhafte und achtunggebietende Stellung im öffentlichen Leben verschaffen kann. Wenn der Verein nach dieser Richtung hin z. B. durch PrSmiining treudieiicndcr GeschästSgebllsen eine» Sporn »um Streben nach edlem Ziele ge- UllStvL llllck kokIvlwIüSMä. VsrärmmM- dvKrckvmij. Viltl- mck tWjjMsMiiz Voi'lkvtttisftvslo Vsrugrquvlls fUi- nnck «II« eageliörlxea Nat«rl»u«ll. SsvnItvLtv» «tvts »i» IikKvr. Iltu'tmaun L 8»«m, 8eI>Io88-8tr»880 Ikr. 17, aoirsaübsr äem rlönii-l. 8eklo«ss vloloksmckt» Ooldsuokt, HLworrkoiäal- I-eickoa eto. anruvouäsn. von MiMttßr. 17 0. Möller 17 LuurettrM- üvsvnäksits- Livr. Wssniulltix. »a» Wir»»!» Mbit Will u. 6sM jool ru dillieaton krsiesn. eoootolle» »e^PItet.
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