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Dresdner Nachrichten : 28.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-28
- Monat1884-08
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- Dresdner Nachrichten : 28.08.1884
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»WKZOW», Mknllk. >3 bl» «»»»Nt, » Uhr. k«m-,« bl, t»«'m Sn Nru,,-»,: »I. »lolierg, b mir -nMo-bcn,!>,«>»>, » Uhr. Si>><m- Dt« lsvalngc V«m- »iieüaO »,ld«n>U> Pta. Unlrr»,»- «I»n», ««»« M PI» ,»>nr »"in.,, Mr da« »U,slt>la>a« itrl-deineii «er Sn ssroi, «l'd nicht ,rmd«n, ^u«w»r- t»«' Jnl«rl,»n»>«ullr»,r aiar» v««' mim«ra»do»ablun, dinch Vrielmarlen ^cr PostkiNjablun« 8 Silbrn 15 Vtg Sn'rratr lür Monta« »der nach grsi- taaen ««,„««„« »> Pk», Inlrra,. mimen an: Aunoucen-Pureaur ««> »aalenltrtn u. «ooler. Mud. Most». Daud« u. «»-. Juvalldrndank, « M»»rr>«ör,i», R. »lrh.Magdrdur». I. varck.tzalle. «. «rndi.»eriinV< N tzlrtncr-Hamdur», P,i>h»,-T«»Iltz., still «li-kaab» e,n,rl. Manulcrtpi«' " letn« ««rdiue-iichkcU. Tagevlall für Mitik, Knterhattung, KeWslsverkehr. Nörsenöerilkt, Irem-eMe. ^ddiläuüZeii äor L)lo.i4nvr (iomkUtlo-OiUoric,, rt»pro'lu< irt nr»c.t» Loielman^cil ui»'1 d>ti' !»on in (.ttl-inot-L'ormttt 8tiU K 1!, I'f., 12 81üok iuvl. vlo^aittor po 1 Hl. 75 l'k. Lakinktdilljks, ^Nd>ledtsl» v.,tt l)rs>.(1vn und dkoiis. kvltvor/., 12 trtücls inc.!. H1»1»s>o 2 Hl. ttaip:«»» Iluiii nlti-i>t> »ppo 211». u. KupIiloii8tiii88N «» um I'vptplilt/. MorttL LLIlUAiLvr, Ibir. 4 IvaL«r cke vo^»^o), ompüohlt rur dillixon nnä pralcliseksn Ikoi8« W^«nr«Ivr- IL«l8vlL«t^vr kl» vnleum ckvr livlekti^Itvlt, 8allckttüt »Ltl lilvgLUL. Urüsstv liusBakI von l'itttvIltiu.kiaoonsLlros vto. LoNvr, kiee«»8i»ir«8, 'tzourintoutasolioo, (ivltl- u. Ittirtvltukmlivu, Ilvl»«!- kLsollvu, I'Iiilckrlviuou vto. vtv. omptiolilt in ^ro8»er ^.usrvabl »vinlini«! n,i,t«u,-,. IVtlsärolkorsti un«« 2, ieunäciiui goi» ^ltmnrlit. 8ötimi80kv 6!a8ni6l1ss!agv HV»I> «Iltzl LG«!», X«-un»arl4t II. » p»f«;l«;ai niturr-n, ru clvm all/xomoin i! tm vUltvstK,» doliobton Issvi88vc'r ilrviel-olmuMor i>a88vnc1. st -Mi-7- vLriürto SrLUtkissvll. villiso MaLolkissoii. riLtt8Uod-SviSo»-vlumvll-» kisuren, lo vie Lkvmlle- Ülllwvll L. ^Utlvßvll. E). LömZI. ävilisk., Nk. 241. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Likpl. Au-slchtcn für den 28. August: Schwacher Nordwcstirind. verän derliche Brwölkung, keine oder geringe Niederschläge, külil. Dresden, 1884. Donnerstag, 28.ANgNst. »eranlwortllchrr Rrdaklcur lür Politische- vr. «mtl «««red «n »rrldrn Noch in einer anderen Richtung, als der gestern erwähnten, ist die Krisis, von welcher die riesige Zuckerfabrik von Weinrich in Mähren ergriffen wurde, für dre Allgemeinheit lehrreich. Der Unwille der Kapitalbesitzer richtet sich begreiflicherweise »»nächst gegen das schmähliche Dopvelmanöver der Wiener Grohsinanjiers, die einem einzigen Etablissement Lo.schiisse bis zur Höbe von 3'/r Millionen Gulden gewähren, aber, sobald die Geschichte ansängt kladdrig »u werden, ihre Krcditinstitutaktien unter der Hand verkaufen und gleichzeitig einen verlockenden Halbiahröabschluff über dasselbe Bankinstitut veröffentlichen, dessen drohende Verluste ihnen allein im Voraus bekannt waren. Der Besitz auch ganz unbethciligter Kapitalisten ist durch daS Weichen der Course ganz erheblich im Wcrthe vermindert, es sind Vermögen verloren worden. Wodurch aber wurde jenes mährische Zucker-Etablissement bewogen, einen Kredit von der Riesensumme von 3'/» Millionen Gulden bei dem Wiener Geldinstute in Anspruch zu nehmen? Lediglich in Folge der Begünstigung der Zucker-Industrie durch den Staat. Die Zucker- Industrie ist künstlich grotzgezogen und durch unberechtigte Sonder« vortheile zu einer Steigerung ihrer Produktion verleitet worden, deren schlimme Folgen unberechenbar sind. Fn Oesterreich sowohl, wie in Deutschland. In beiden Ländern wird die „Zuckerkrankheit" noch manches Opfer fordern. In welchem Verfalle bei uns die Zuckersteuer ist, haben wir bei früheren Anlässen wiederholt darge legt. Alle von den Sachkundigen vorausgesagtcn Folgen treten nun ein, keine Warnung hat genutzt. Die Zucker-Industriellen genossen und genießen noch jetzt Stcuervortheile, die geradezu ungeheuerlich genannt werden müssen. Bei der Ausfuhr erhalten sie Steuern in viel gröberer Höbe vom Staate zurückoergütct. als sie ihm vorher bezahlt haben; ja für den aus der Melasse gewonnenen Zucker, der gar keine Steuer bezahlt, gewährt ihnen der Staat eine Steuer „zurück", die sie gar nicht gezahlt haben und der Staat thut so, als hätten sie Zucker aus Rüben rasfinirt. Aus den Taschen aller Steuerzahler, einschließlich der ärmsten, wurden den meist steinreichen Zuckcrsabrikanten Geschenke in Höbe von Millionen gewährt. Es ist einer der grellsten Widersprüche, daß der Staatsfislus, namentlich der preußische, der im Eintreibcn der kleinsten Stcuerreste schonungs loS vorgeht, gar keine Augen dafür liat, daß ihm in Folge des Zuckersteuer-Unsüges Millionen über Millionen entgehen. Wollten wir die wahre Ursache dieser Begünstigung des Großgrundbesitzes mit dürren Worten nennen, so würde ein staatsaiiwaltschastliches Strafsormular nicht ausbleiben! Genug, diese auffällige Begünstigung der Zuckerinduslriellen ließ die Zuckerfabriken wie Pilze aus der Erde cmporschießcn. Eine Ueberproduktion an Zucker ist eingctreten, daß die angesamincltcn Vorräthe selbst nicht mehr zu weichenden Preisen an den Mann zu bringen sind. Die Landwirlhe. die sich aus den Bau von Zuckerrüben eingerichtet haben, bekommen ihre Erzeugnisse nicht mehr oder nur schwierig, unter tausend Einwänden und mit Verlusten, abgenommen: sie sollen, so wird ihnen ringeschärft, eine Zeit lang keine Rüben mehr bauen. Der Krach, welcher die mährische Zuckerfabrik betroffen, ist deshalb für unsere deutschen Verhältnisse besonders bcherzigenSwerth. Es wird sich auch bei uns rächen, daß das Reich eiirem einzelnen Erwerbszweig solange seine Extragnadcnsonnc zugewcnvet hat. Der Staat soll alle red lichen Erwervszweige gleichmäßig schützen, aber keinen einzigen bc> sonders begünstigen. Jede Extragunst für den Einen ist eine Extra benachtheiligung aller Anderen. Am verwerflichsten ist die Begün stigung der wirthlchastlich Starken, des Großhandels, des Groß grundbesitzes. der Großindustrie. Will der Staat in der Gewäh rung seines Schutzes einen Unterschied machen, so verdienen ihn in erster Linie die wirthjchastlich Schwachen, die kleinen Leute» die Kleingcwerbtreibenden, die Klcingrundbesitzer, die Arbeiterschaften. Unter Staat rcsp. Reich ist aber nicht die RegierungSgewalt allein, vielmehr zunächst die Gesetzgebung zu verstehen. Uno da ist es ein berechtigter Vorwurf» daß unter der liberalen Herrlichkeit der Groß handel und daS Großkapital ganz ausfällig von der Gesetzgebung bevorzugt und begünstigt waren, so daß es schien, als wäre die Gesetzgebung eigens bloö dazu da, für jene aus der Haut aller anderen Erwerbüzweige Riemen zu schneiden. Erst in neuerer Zelt hat sich die Gesetzgebung daraus besonnen, daß auch die wirthlchastlich Schwachen ihr gute» Recht haben. Die Sozialresorm wendet sich daher mit gutem Grunde und energisch den Arbeiterverhältnissen zu. Nur zaghaft und zögernd besapl sie sich aber mit den Handwcrkersragen. Die Handwerker müssen selbst daS Beste thun, ihre Lage auszubessern. Alle Zweige deS Hand werks sind dabei und dran. Fetzt find z. B. die Tischlermeister Deutschlands »u gleichem Belmse versammelt. Eine allgemeine Jnnungsocreuirgung wurde gebildet. Un-crstiitzung und Ueoer- wachung der einzelnen Innungen wurde beschlossen, lowie die Neu bildung von weiteren Innungen, Einführung von Meister- und Gesellenprüfungen, von Arbeitsbüchern und Lehrbriefen, ferner Regelung des Arbeitsnachweises und des HcrbcrgSwesenS, Veran staltung von Fachausstellungen, Errichtung von Ernkaufö-, Bctricbü- und Verkaussgenoffenschasten. von Unterstützungs-, Waisen-, Kran ken-, JnvaliditätS- und Unfallversicherungen, Errichtung von Fach schulen und Aebnliches mehr. Fever Freund des Handwerks kann diesen Bestrebungen nur vollen Ersoia wünschen. Plagen diese schönen Dinge nur nicht blos aus dem Papier steken bleiben, son dern inS praktische Leben übergehen! Von allgemeinen« Interesse war dieser Tischlerineistcrtag infolge zweier andcrweiter Beschlüsse. Er nahm Stellung zu den fort und fort gesteigerten Lohnforde rungen der Geiellen. Die Meister erkannten an, daß die Tischler« geiellenlöline nicht allenthalben den heutigentags zu stellenden An- fardenmgen entsprechen, »e oe«wahrten sich aber gegen nie unter dem Vorgehen von Streiks in Aussicht genommenen Kontraktbrüche. kesserung kiilgegenzukommen und zwar durch freie Vereinbarung zwischen Gesellen und Meister. Kontraktbrüche «vollen die Meister bekämpfen durch ordnungsmäßige Entlassung der Gesellen und da durch, daß jeder Meister bei einer Convcntionalstrase verpsliclstet wird, keinen Gesellen in Arbeit zu nehmen, der nicht durch ord nungsmäßigen Entlassungsschein nacknveist. daß er in seinem letzten Aideitöverhältniß seine Verpflichtung erfüllt Kat. Der Entlassungs schein soll für Deutschland obligatorisch gemacht iverocn, sobald fich dazu durch «veiterc Ausbreitung des Verbandes die Möglichkeit bietet. Also keine Arbeitsbücher, sondern Entlassungsscheine: außer dem Einführung gesetzlicher Legitimation. Diese Beschlüsse der Meister tarnen in einer Versammlung der Tischlcrgcjeilcn zur Sprache. Diese Versammlung war deshalb be sonders interessant, weil ihr viele Meister beiwohnten. Einer der Gesellen suchte das Berechtigte der Lohnbemegnng nachzuwcisen. Man wolle keineswegs fortgesetzte Steigerung, sondern nur einen durch die Zeitvcrhältniflc nötliig gewardcncn Ausgleich in den Löhnen. Die Meister hätten alle Veranlassung, die materielle Lage der Arbeiter zu bessern, um so eine«« tüchtigen Geiellenstand zu schassen, von dem sie ja selbst wieder den größten Vor heil hätte». Zwei der erschienenen Meister betonten, daß die Gesellen iveit besser thäten, Hand in Hand mit den Meistern zu gehen, um jenen Zer setzungsprozeß möglichst auszuhalten, dein das Handwerk verfallen sei, sie beklagten es lebhaft, daß Las gute Einvernehmen zwischen Meister und Gesellen iininer mehr schwinde : dies Einvernehmen wieder herzustellcn solle eine Hauptausgabc des zu begründenden Innungoverbauves sein; um diese Ausgabe zu vollbringen, bedürfe man vor Allem aber auch der Unterstützung der Geiellen. Ein anderer Meister verivics daraus, daß dir Arbeiter selbst ihre Forder ungen nicht halten; obgleich eine U'rstündige Arbeitszeit sestgesetzt sei, arbeiten mindestens '/» der Gesellen aus eigenem Antriebe länger. Sobald die Gewerbsgehilsenschast inne «vird, daß sie es künftig nicht mit einer losen Masse von Meistern, sondern mit lebenskrästigen wohlorganisirtcn Innungen zu tbun haben, wird sie. dafür ist urw nicht bange, ihr eignes Interesse aus ei e Verständigung mit den Meistern Hintreiben. Beide haben das nämliche Interesse, dre gleichen Feinde und dieselben Ziele. Nicht die Meister sind die Feinde der Gesellen, nickt die letzteren die Feinde der crsteren: Beide haben sich des sie erst gegen einander ausspielende» und dann gemeinsam auSbeutenden Schacherkapitals und der sozialdemokratischen Ver hetzung zu erwehren In ihrer Verständigung liegt ihre Stärke, ihr schließlich» Sieg und der Keim einer neuen Blüthe des Ge werbsteißes. Neueste Telegramme der „Dresdner Rachr" vom 27 August. Berlin. Der Dreikaiser-Zusamnienkunstwohnen auch die drei Minister des Auswärtigen, Bismarck, Giers und Kalnokh bei. In der Begleitung des Kaisers von Oesterreich wohnt ferner Erzherzog Albrecht derselben bei, dessen Besuch beim Kauer Wilhelm in Ga stein damit in Verbindung stand. — Die Reichstagswahlen finden nach der „Krruzzeitung" erst ini November statt. — Ein hier ein- gelaufcnes Telegramm aus China meldet die thatsächliche Besetzung des Hajenplatzes Kclong auf Formosa durch das dort postirle fran zösische Geschwader. Die Besetzung soll nach Landung von 5—WO Mann ohne besondere Schwierigkeiten erfolgt sein. Breslau. Aus der Friedensboffnungsarube zu Hermsdorf wurden 8 Bergleute durch schlagende Wetter schwer verletzt. Frankfurt. In der Nacht zum 25. d. wurden von Frevler hand am die Bahnbrücke zwischen Longville und Montigny Steine und Schwelle» aus die Schienen geworfen. Ohne die Wachsamkeit des Bahnwärters würde der Mitternachtszug verunglückt sein. Die Nacht vorher hatte der Kronprinz auf der Fahrt nach Constanz die Strecke passirt. Hamburg. Aus Madrid wird gemeldet, daß fich auch die Küstenstrecke südlick des CamcrungcbieteS bis Batanga in deutschen Händen besä,,de. Der Aaiierlicke Kommissar I)r. Nacktigal hißte die deutscke Flagge in Malimba, Kleindatanga und Großdatanga aus. Wien. Tie „N. Fr. Pr." signalisirt eine Dreikaiscrcntrcvue in Skicrncwice als wahrscheinlich. — Neuerdings wurden drei neue Postdiebstähle konslatirt: In Galizien, Ungarn und Tirol kam aus fahrenden Postämtern ze ein Geldvrics mit Beträgen von 2—3000 Gulden abhanden. Wien. Die Zusammenkunft deS Zaren mit dem Kaiser von Oesterreich und vielleicht mit dem Kaiser von Deutschland ist sehr wahrscheinlich und dieselbe dürfte in der ersten Hälfte Scvtember in Lkierncwirc stattsmden. Skiernewice liegt 63 Werst von Warschau an der Warschau-Wiener Bahn. Aenverungen der bisher getroffenen Dispositionen sind natürlich nicht ausgeschlossen. Paris. Die Schwenkung der ministeriellen Presse bezüglich der Einberufung der Kämmen, wird dahin erklärt, daß das Kabmet durch die Diskussion der Frage in seinen eigenen Organgen die Agitation der Radikalen paralysiren will. Heute Abend wird offi ziös versichert, die Negierung beabsichtige, wenn nichts Unvorher gesehenes eintrete, die Kammern zusammen zu berufe», sobald der vonkFerry in der letzten Debatte der Kämmer vorgelegte OperalionS- vlan über die Zerstörung des Arsenals von Fou-tichou und die Be sitznahme eines Pfandes ausgefichrt worden sei, was mindestens 14 Tage biS 4 Wochen beanspruchen werde. Inzwischen hat die Nachricht von der Reise des französischen Botschafters nach Varzin natürlich den Gerüchten von einer Vermittelung Deutschlands neue Nahrung gegeben, ohne daß aber darübeckirgend etwas Authentisches vorlägc. Im Marineministerinm wurde stündlich die Nachricht er wartet , daß cs Conrbct gelungen ist, aus dem Flusse Min wieder herauSjiikommen. Tie nächste Operation bestände in der Besetzung der Insel Formosa. Paris. In den letzten 24 Stunden kamen in den infiszirten Ortschaften 28 Choleratodessälle vor. Warscha ». Eine durch Plakate veröffentlichte Bckaimtina- ung des Oberpolizeiiiicisters kündigt für Ende August A. St. die nkunft des Kaisers an und crthcilte gleichzeitig die Erlaubniß, die Häuser zu dckorircn »nd Abends zu lllumimrcn. London Eine Depesche der „T.mcs" aus Foutichu von gestern meldet, das Bombardement aus die Forts am Ming werde seit Tagesanbruch heftig fortgesetzt, auf die Kimpai - Forts erstrecke sich dasselbe nicht. Kair o. Major Kitschen» telegrophirt. ein aus dem Lager der Aufständischen in Elhvda cingetrofieiicr Knndschastcckineldet, cs ici da selbst ein Bote mit der Nachricht anaclommen, daß Gordon am 11. August einen große» Sieg über die Aufständischen davongclragcn habe. Zwei Führer der Aufständischen seien gctvdtet worden. T ic Berliner Börse »öffnete im Allgemeinen recht fest. Die Nachrichten über die Dreikajicrcntrcvne regte die Kauflust sehr an. Gerüchte von bevorstehenden Zahlunasstockungen in der Gcireide- nnd Zuckerbranche in Oesterreich führten später eine beträchtliche Ermattung herbei. Privatdeveschc» meldeten die Zahlungsverlcacn- heit der bekannten Firma Tlchüikel Söhne in Schöineld mit ihren Filialen in Lobvsitz und Laibach. Ter Schluß war schwach und Insilos. Spekulative Banken hatten bedeutende Umsätze bei anfangs nicht nneckieblich böbercn Koussen. Schließlich überwog das Ange bot, und die anfänglichen Avancen ginge» geößtenthcils wieder ver loren. Kassabanken still und meist schwächer, so Leipziger Kredit und Leipziger Diskonto. Am dem Eiscnbahngebiete übenvog die Vcrtänfs- lnst, die Konrse waecn dcmngch meist nachgehend. Ocstcrrcichische Prioritäten geschästSlos. Bergwerke ruhig, Industrien zu nach- gcbendcn Konrsen ziemlich lebhaft. Deutsche und fremde Fonds behauptet. A,»»riur« a. M., 27. Augutl. Kreon 218' ,. SiastSbalm 252. Lombarden >22',,. Mer Looie —. Veit. Sttbcrrciste —. Paiuenente —. Balijter 22ä«i«. veslcrr. Goibreme —. 1»/» U»x. Soldreme —. <7cr Nullen —. S0er Nullen —. 2. Lrieniaiilelhc —. Neuelle Ungar. S>oldanlest!e —. u. Lricnlanlrihe —. Ungar. Pavlerr.—. Disconto 122,75. Egiwler 22«/,Goudardb. 23'/,. Rulug. Wien, 27. August, strebst 227,20. SlaatSbalin . Lombarden Nordwstb. -. Marknoieu —Nng.Golbr. 21,52. Nug. strebst—. lpcliau'.stct. lp«N«, 27. August. «Schluk.« Rente 78.i:>. Anleihe «27,37. Italiener 22.55. SlaalSbahu 228,75. Lombarden 311.25. do. Nriorttäte» —. stghvler 323. Lest. Aoldrenie —. Avouier 52'',. O lomane» 588 Tabat-Aclle» —. Fest. London, 27. August, Borm. II Uhr «0 Mi», tsousols 102'/,,. I873:r Nullen 21'/,. Italiener 21-». Lomdardr» >2'st». Türke» »a «. 4" „ iuudirte Amerikaner 123',. 47„ U»g. aioldrcntk 72. Lcsterr. (»oldrcntc 87'/,. Prenst. clonlols > lVgyptrr 60'/,. Lttomanbank 13'/». S»rz>Actlcn 72',st. — Ltimuiung: Fcst. Wrttrr: Niihl. 2««»t>». 27. August, Nachm. 1 Uhr. «ilctreidrinarlt l Welze» höher, loco 132—152, »r. Scptcmder Lctodrr 152,52, pr. April-Mai 122,50. Roggen höher, loco 120—122, Pr. Septemder-October 132,50, Pr. April-Mai 133,50. Rüböl »nveröndert, Pr. August 50,52, pr. Ecpiembcr-Ociobcr 50,00. Spiritus srst, loco 48,20. Pr. August-Sc« tciubcr 48,50, Pr. Septrmbcr-October 48,50, pr. April-Mai 47,70. Petroleum loco 8,15. Breslau, 27. August, Nachm. <0!clicjdc»iarki.> Spiritus pr. 100 Liter 100 Proc. pr. Auguft-Zrptcmber 47,00 pr. Scplruibcr-Lctolicr 47,00, pr. Nooriubcr- Dcccmbrr 45,00. Weizen pr. August >51.0". Roggcu pr. August 130,00, pr. Srp> tembcr-Lciobrr 122,00, pr. Lclobci-November 128,50. Nildöl pr. 'August 51,50, pr. Tepirmber-Lciobrr 50,50. — Zink uuilabkos. — Wester: Lchö». Lokales und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern Vormittag die akademische Ktinst-Ausstellung auf der Brühl'fcheu Terrasse mit ihrem Besuche. — Dem Hofphotograph Emil 9k v in in le r in Dresden wurde vom Herzog zu Sachsen-Koburg und Gotha die Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft verliehe». — Gestern Nachmittag fand die Generalversammlung des Albertvereins statt. Dieselbe war von Dresdner Mitgliedern sowohl, wie von auswärtigen Vertretern zahlreich besucht. Ihre Majestät die Königin präsidirte auch diesmal in gewohnter HuldI Die Tagesordnung wurde rasch erledigt. Tie Sitzung, welche um 3 Uln im Carolabanse begann, konnte schon um '/e5 Uhr ge schlossen werden. — Der Ertrag des heurigen Albertvereins - Festes ist einer der höchsten ; selbstverständlich erreicht er nicht den Ertrag des Festes vor 2 Jahren, wo Se. Majestät der Kaiser Wilhelm das izest beehrte, aber er wird nur von einem einzigen früheren Feste Übertrossen. Es sind brutto 25,000 Mark Einnahme eingegangen; das Naturtheater der Salontirolcr lieferte allein 2000 Ni. ab- Ein großes Glück is! es, daß das Fest noch knapp vor dem Umschlag des Wetters abgekalten wuroe. — Der in Leipzig weilende K. K. Ocstcrr.-Ungarischc General konsul Ministerialraili vr. Karl Ritter von Scherzer konnte am 26. d. ein cigentbümliches Jubiläum feiern. An diesen« Tage waren es gerade 25 Jahre, daß die K. K. Oesterr. Fregatte „Novara" von der bekannten Reise um die Welt wieder in Triest einlief. Ritter von Scherzer ist von allen Mitgliedern der wissenschaftlichen Expe dition, welche derselben beigcgeben waren, der einzige noch am Leben. — Das große Fest, welches das Offizicrcorps der bei den Gardegrenadierregiincnter und des Schützcnrcgimcnts den Osfizeren der einstweilen liier einguartiertcn Regimenter Nr. 102 und 103 vorgestern Abend gab. ist trotz aller Ungunst des Wetters glänzend verlausen. Die Rampe vor der Schützenkascrnc und der benachbarte Wald strahlt'» in bengalischem Lichte und waren durch Hunderte von Ballons beleuchtet. Die Off'lzicre harrten, trotz des fast unun erbrochen strömenden Regens aus. Auch Sc. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August beehrte das Fest geraume Zeit mit seiner Gegenwart und crsrcute seine Borgeictzten und Kameraden durch soldatisch frobe Laune und Liebenswürdigkeit. — Bei Gelegenheit der diesjährigen Kavalcriemanövcr deS sächsischen Armeekorps bei Slrcbla wird vom 4. bis mit l4. Septbr. unmittelbar oberbalb der Strcblacr Kahnsähre täglich in der Zeit von früh 6'/r bis Nachmittags l Ulir eine Schiffbrücke ge schlagen werden, deren Passage nur dann, wenn der Durchlaß ge- össn« ist, gestattet wird Das Passircu der Schiffbrücke ist lediglich der Schifffahrt gestattet und darf nur aus ausdrückliche Anweisting der ausgestellten Militairpostcn erfolgen: cs hal demnach ohne diese jedes während der AissilclluitgSzcil ankommcndc Fahrzeug zu stellen, selbst wenn der Brückendurctilaß geöffnet sein sollte. Flößerei darf den Durchlaß der Brücke überhaupt nicht passsten, dieselbe muß aus dem ihr angewiesenen Stellungsoite warten, bis die Schiffbrücke sedcsmal abgesahren ist. — Wie wir aus sicherer Quelle hören, ist östlich der Wal- Nschbai (Südwcstasrikn) bereits seit ein paar Jabren in aller Stille eine bergbauliche lliilersuchmig im Gange, geleitet von einem Bergingenieur und einem Chemiker, die von Düsseldorfer Kapitalisten ausgerüstet, ihre techiGchcn Direktiven vom Ingenieur v. Schwarze in Düsseldorf, einem Solmc unseres Gencralstaatsanwalts, bekommt. Don den dort gewonnenen Kupsercrzcn sind Probesendungen ver gangenen Winter in einer Hütte an» Haiz verschmolzen worden, die ein sehr günstiges Resultat ergeben baben sollen. Herr von Schwarze, der cS abgelclmt hatte, selbst nach der Walsilchbat zu gehen, ui» die nötlilgen Einrichtungen für eine Untersuchung in größerem Maßstabe zu treffen, soll, wie uns erzählt ward, jetzt geneigter sein, direkt an die Spitze des UiiteliiebmcnS zu treten. Wenn dort reiche Kuvfercnlagcrstätlcn fich befinden, so würde dies die Ungencigtheit der Engländer erklären, die Walsischbai selbst herauszugeben. „ Zum Zwecke wissenschastlichcr Forschungen bat Herr F. A. E Luderitz in Bremen am 22.August emeEipedition peeDamt'fer „Arab" von Hamburg via Kavstadk nach seiner Besitzung >n Süd- westnsrika gemndt. Zn derselben gehören: BergbcnidircktorHermann Pohle aus Frciberg in Saclsscn, Dr. Abvlr Schenk ans Bonn, Dr. Hans -schi»; aus Zürich, A. de Jongb ans Amsterdam, Dieselben werden von den Bergleuten Karl Frau; Barth in Jrcibeig i» Sachsen, Julius Robert Bär aus Potschabpel, isuslao Reinhard Dachielt aus Naundorf, Karl Friedrich Oswald Glvditich ans Freiberg, Karl Wilhelm Klarste aus Frankenstein. Ernst Einil Rau aus Frcibcrg begleitet sei«.
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