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Dresdner Nachrichten : 01.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-01
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1884
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Lluppv 2 LI. 0a, x«a diülia«;, I1le««lou, VNstlruIserdl, nn«v Slk. u. 80I»I,It!»!><,NE <t nm l'nstplntü. WtNI»i>»l80l»e «.I»««««« owvüodlt Io zrvsstor F.us>vuill ssdr biliix uuü sekvu äas 8,»«-««n>.«S««i i>N5t von Tullns IIMuL't, IL«! Hottiof.. >»-«», p»ri. u. I. ««.. Lingan<x an clor Ikauor. > W. ii. fsHkfMMNk-LrdM na»' Koubeitou, ILl«««» mir woäernvn vsueu Ltiollsroisu billigst kei Lrübl L SuttMiox, LK sitmaelit. Kiiiüerliol' »ml 8ta<It ftien ^smpüobit soino eomtortablo üUkg/estattsteu 8«>« mit VOIU- "plotor Lülinoll-Liarjektung- rar t4bhaltullx; vou SäU«i>, »oet»r«tt«», l nuitll«iik»l»«i»tlkii oto. untor 2u «ielioruu^ coulovtostor Leälenunx ^onoixtsr Leaektuox, HIonttL Qaurler. IjrWltzN-IVtWlM, (^Ml6!I8triI880 ^!'. 13 Lkampagnvn-fgbnik, f. 866g6N, l'i^6I'I!6II8lt'iIW6 kl'. 13 omptisiilt ssins visävrdolt pr«i»»iir<v»» t'I»nint»aßsi»vr, in sjuitllliit ßntpn ktuiirsislsvllvn NtN'kt'N ^loleli, üll 2—4 LIK. äi« l'Iii?' l'8. vieskldkll ?ioisö ill äkll ^isüsrlaßöll. Rr.87S. A.,««tM«. DM««<: ««^üiiü^,^ ZLÄ!k:?LL!"LL°- ! Dresden. !M4 Mittwoch, 1. Octover. r!«ranNv,r»tt»er Redakteur Mr PvlitischtA Nr. sm,l Biere, «»Dresden Abermals füllen die ftai^öiiicbeil Blätter ihre Svalten mit wütkendm Ausfällen gegen Deutschland. Wessen Blick an dcr Oberfläche der Erscheinungen hastet, der muß sich in dem Wahne bestärkt fühlen, daß Franjvsen und Deutsche von einer Bcrnändigun«, noch genau so weit entfernt feien, wie jemals in de» letzten 14 fahren, seitdem Elsaß und Lothringen den Mutteianncn (Aeriiianiaa wieder zugeführt wurden. Tiefer Blickenden kann cö jedoch nicht entgehen, daß man es bei diesem neuerlichen Aufwallen nationaler Lcidcuschait und dem Anschlägen der Reva»che»2aite nur mit einem jener lÄcsüklsauSbrüche zu thun hat, die bei dem wetterwendischen Eharakter der Franzosen nichts UeberraschendcS bieten. Deokalb bleibt eS doch wahr, das« in der praktischen Politik schließlich nicht die Gefühle, sondern die Interessen den Ausschlag gebe». Diese Fntercsscn aber weisen die Franzosen gebieterisch an die Seite Deutschlands und zwinge» ihnen das Bündnis« mit uns als Nothwendlgkeit aut. »jjudem ist cs mehr als zweifelhaft, ob die wüsten Deklamationen der französischen Zeitungen die wahre Gesinnung deS Volkes nlideripiegel». Tenn was hat jene Angriffe entfesselt? Die Nackriclü, das« zwischen dem Ministerium Fern« und Deutschland eine „Eut^tc" zu Stande gekommen sei. Ilebcrietzen «vir das Fremdwort nach den» häßlichen Doppelnasallaute in bas gciucinverständlichc Deutsch, so wird den Franzoien erzählt: Bismarck habe den» Beauttlagten Ferni's, dein Botschafter v. Eourccl, zugesichert. Deutschland würde Frankreich in Egypten gegen England uuteritützei', ihm ferner seine guten Dienste in dem zlonslitl mit Ehina leihen und die Franzosen zuin Handeln in der.Kolonie Kamerun zulassen. Dagegen verlange Deutschland die gleichen Neckte für seine LandcSangchörigen in alle» französischen Kolomen an dcr Westküste von Afrika süd.ich von Gabun, niit Fnbegriss deö Eongogebietes und dcr dorthin führenden Strohe des Ogoweslusjes. Dahin sollen die Grundlagen des Bündnisses gehen. Es genügt den französischen Oppositionsparteien, daß Fern, es «vor. dcr diese Verständigung erreichte, um sie zur Wutk zu entflammen. Genau dasselbe wärdc geschehen, sobald Jerry das Entgegengesetzte qethan hätte. Er muß aus jeden Fall zum Verrätlier FrainrciaiS gestempelt werden. Entweder er oerräth Frankreich, an Leutschlano, wenn er sich deS Letztem», Beistand gegen die Aninamingeil Englands versichert, -der er vernith Frankreich an England, «venn er die französischen Interessen iu Egypten pretSgiedt. W i r Fern, es denn eigentlich anjangen soll» um sowohl Eisaß-Lothringen wieder zu gewinnen, als auch Egy ten vor England für Frankreich zu rstteu, das bleibt einstiveile. »och das Geheiinniß vieler großen Opposttionspo.itiker. Zunächst, da Ferrv das einzig Naturgemäße und Vernünftige thut: näniliü« sich des Wohlwollens DeuticvlandS zu versichern, um nickt Egypten Hanz lan die Engländer zu vertieren und um den Streit mit China kwglich» rasch zu beendigen, zunächst m u ß die Opposition, die Fe> h herunter haben und sich selbst aus den Ministersesseln niederiaffei will, daö Feidgeschrei cuisgcbcn: Franlrcich ist an Deutschland verraihe». Das erregt natürlich de» llumuth der Franzosen und so wird die Revänche-Jdee wieder eine Zeit lang gevsitsei». Diese Aufwallung »vird sich, wie alle früheren Erscheinungen ähnlicher Art, bald legen. Denn es hieße die Franzosen beleidigen, wollte man an ihrem Verstände verzweifeln und annehmen, daß sie aus d«e Dauer il>ren eigenste» Fiiteresien zuirivrrhandein könnten. Interessen sind stärker als Gefühle, sie sind unmerklich aber nachhaltig wirksam, sie graben sich in Len Verstand ein und stimme» die Gtfühle um. bis man endlich merkt, daß man rin Anderer geworden ist. So gehtS dem Individuum und diesen» selben Gesetze unterliegen auch di« Volksindiuibuaiitätcn. Nickt Deutschland — England ist der Feino Frautreicho. Feder Geschichtsschreiber »vird dies bestätigen. Als England die Meere zu beherrichen degauu, »vor Frmmcich sein einziger ebenbürtiger Nebenbuhler. ES entfachte gegen Letzteres unausge,etzte Koalitlons- kricge. Englands hergebrachtes Geschast war, die rranzöitsche Flotte zu zerstören, den sranzösiichen Handel zu vernichten und die »ran- zösischen Kolonien an tick zu reißen. War dies vollbracht, so Halle En,stand «veiler lein Interesse mehr am Kriege; eS ichwß dann reget» «»schm «einen Separatfrieden wir Franlrcich, ließ lewe Verbündeten im Stiche und sorgte wenigst« ns daittr, dag sic weit weniger Vor- tkcil davonirnge», als cS «elbtt. Das deiitiche Reich hat dieie pernde Politik Englands in den «Frieden von Urrcchi 1713 und Aachen 1748. sonne in den napoironischcn Kriegen büßen müssen. Frank reich hat in den letzten 2 Jaliriiunderten an Engmnd sein« ichonnen Kolonien verloren, mchnnolS sind seine heirirchuen Flotten und lein ganzer Wcckhanvei durch England vernichtet worden. Gingen Heide Länder ja einmal zusammen, so batte Frankreich die ganze Last und England den ganze» Vorllicit res gemeinschaftlichen Unternehmens, wie in der Krim, bei der egyptischen Fina«,zfo>«trole und den s> übereil Kriegen gegen Ehina, oder England zog sich zurück, wen» die Sacke ichrei ging und ließ den sranzöuschc» Äeibündcten in der Patiche sitzen, siebe Mexiko. Finnier mußte Frankreich Unwmmen von Geld niiv Menschenleben ausivenveu, um mühsaiu wieder aiiizubauen, was die schnödeste Scheelsucht Englands »in» meuchiiitgü zerstört hatte. Auf englische Hetzereien ist es curück.usühlen, daß Fraiitreich so oft Deutschland bekriegte. Allmälig wird aber diele Sachlage den Fraiizoicn klar; sie c>kennen, daß sie von Tcutscklaud Nickis, aber Alles von England zu bciürchten haben. Diese Er,c»ni»iß ist durch Niemand >o sehr befördert worden, wie durch die Unver- schäiiilbcit und de» Uebermnll« Gladstonc'ö. Das Verhetzen «Frank reichs n«it Denschland isl der eigentliche Angelpunkt dcr ganzen Gladstone'schen Politik. Sie gebt vo» de», GiaubcnSsatze aus: beide Nachbaritaateu können «Ich ii« alle Ewigkeit hinein nicht ver ständigen, Daraus bin sündigt der alte Heuchler. So sehr isl er von der Nnums»öß>ich!»it der ErdssindschasI zwischen Frankreich und Teulsckland ü erzeug», daß er Beide verletzt: Die Fnielesiru Frank reich» in Egypten behandelt er nr>t Misiachiung, die Jreundschast Deutschlands stößt er zurück, die »hm von uns erwieirne» Dienste lohnt er mit Uutzonk und Zetteluuckeu. Die Tbatsnchcn »verden ilnn i d>e Annen ossneu, -ab sich Europa/ solche» Uebermutli nicht gefallen laßt. Gladstone stellt sich, als sei »der wegen seiner Verletzung de- egyptischen FlnanzgesetzeS überreichte Protest Europas nur «ine leere Formalität, an die er lick nicht zu kehren brauche. Wie schlecht kennt er da den Fürsten BiSmarck! Wir sind »ich» gemeint, daß sich Dcutichlnnd besonders für die Schuldner Egyptens (die sog. egyptischen Boiidholders) z» eckauisiren brauche. Diese Herren (zu meist sind eü Finnnzspekiilanten, deren Vorjahren durch das rothe Meer gegangen sind) hoben überreiche Prozente genug von den armen FellaliS hcrauSgeschnnden. Was aber ein allgemeines Fu- teresse hat und nickt geduldet werden lnnn, ist, daß England feier lich eingegaugenc Verträge brechen darf, um das ganze Land cin- zustecke». Selbst der cngli'che „Globc" schreibt: „Wenn wir unsere Situation in Eguvten nicht durch ehrliche Mittel aufrecht erhalte» können, io ist es besser, daö Land unverzüglich zu Verlagen." Das Ilerikalc Ministerium in Belgien ist durch den Widerstand der Liberalen «legen das Schulgesetz keineswegs enlmutlngt. Es wird auch das Piovinzial-Kowmunalgeietz >o umäudcrn, wie cs für die liltrn«»onta»en Interessen für vorthcilhast findet. Senkt sich schon das neue Schulgesetz wie ein schwerer Alp auf die bürgerliche lind politische Er.istenz des Landes hernieder, so wird durch An tastung der bisher in Belgien sü> unantastbar gehaltenen Gemeinde- Autonomie jede freiheitliche Regung erdrosselt werden. Die Libe ralen erkennen im iestcn Anschluß cmciuanvec das einzige Mittel, daS drohend heranziehende Unheil ahzuivebren, welches die inük- saine Errungenschaft langjähriger Kämpfe: die Geiucindcielbsistäu- digkeit zu vernichten droht. Die Sünden dcr Liberalen rächen sich furchtbar an ihnen. Sie haben sich bei dem Widerstand gegen das in gesetzlicher Weise zu Stande gekommene Schulgesetz zu Excessen Hinreißen lassen, die daS Land vor die Gesalir stelllen, der Anarchie zu Versalien. Die Geineinde Brüssel bat keineswegs ihre Schul digkeit gethan, nnl zu verhüten, daß der Aufruhr durch die Straßen tobt. Die Ungesetzlichkeit iu, Auftreten der Liberalen bat alle Elemente der Anarchie nach Belgien hcrbeigcloclt und damit wurde dem klerikalen Ministerium der nur zu willkommene Vorwand zu der Behauptung geliefert: wenn die Gemeinden zu schwach sind, um Gesetz und «r.rd»ung zu schirme», io mu>« die Staatsgewalt selbst sür Erfüllung dieser Bürgerpflicht sorgen. Nur tragt c« sich, ob die Regier»»,«> unbedingt aus die Militüunacht sich verlassen kann. Es wird versichert, daß, abgesehen von den beiden in Brüssel gar- nisonrrenden Gniden-Rcgimeutern, die belgische Armee einschließlich dcr Offiziere und Uiilerosfizierc liberalen Anschauungen huldige. Die Armee würde deshalb nur niit dem größten Widerstreben den Straaenkainvs ouinelimen. Das Knbiuet Matou bat jedenfalls alle Uisacke, vorsichtig zu sein nno Le» Bogen incki zu straff zu svannen. Bemerkenswertst ist, Laß gegen vier Mitglieder de» Ministeriums der Vorwurf erhoben w>rd, ne gestörte» der Gesellschaft Fest« an. Die Mmtster Jacobs und Woeste sollen als Jesuiten die Namen rch die .stourse nicht unwesentlich anzogen. Deutsche > gut ge,'ragt und anziehend. Für österreichische Bahnen »linder »»»««>» Aiiefulatme Berawerke ruhig j Fröre Victor > >iv St ibS uud Woeste sollen als Fesuite Fröre Charles Borr-stwe führen und seit ihrer Beruiung in das nl»ranionta»c ^tabinet «inen höheren Grad sowie die Bcfugniß erhalten stabe», hjrekt mit deni Ordensvrvvinzial zu verkehren. Ebenso werden die Minister Vajdenpeereboom und de Moreau als Assiiiirle des Jesuitenordens bezeichnet, lind nun sage man. ob die Liberalen vernünftig handeln, wenn sie die Je suiten mittelst Ungesetzlichkeiten und Liedäugeleien mit Republi kanern und Anarchisten bekämpfen? Ne»csteTe1esiram»iirVcr„DresdnerRack»r." vom 30. Septbr. M ünche n. Gestern fanden hier zwei stürmische Wählerver- samiiilimgeit statt. In der einen bekämpfte Boilmar das Counum. Die Gegner wurden uiedergkichueeii. In der anderen, vom Cen trum cmdenlscnen Versammlung, provocirten die Sozialdemokraten Exzesse. Als die Prügelei allgemein zu werden drohte, löste die Polizei die Versammlung aus W i e it. In Krakau wurden gestern sieden Personen wegen sozialistncher Uuitriebc verkäster. W > eil. Tic Konklirsverhüngung über Weiurich wurde bereits nachaesucht. Prag. Im Landtag weckt der Statthalter in der Beantwor tung der Interpellation Knolt'S über die Gewaltthätiakeiten der Czechen gegen die Deutschen nach, daß er sowie die Behörden stets die Objektivität bewahrt hatten. Rationalen Ausschreitungen, gleich viel ob sic von dieser oder jener Nation ausaehen. werde er überall niit Entschieoenhcir entgegenkrctc». Die Behörden kämen ihrer Pflicht i» vollem Umfange nach und seien stets hennibt, alle das nationale Gebiet streckende» Angelegenheiten im Sinne der Ler» ständignng beider Nationalitäten z» behandeln, was die Regierung stets erstrebt habe. Die Negierung werde unentwegt an der Ver ständigung beider Nationalitäten unter Wahrung der Gleichberech tigung festhatten. Paris. Der „Jiitransigeant" behauptet, die Manifestation welche die Pariser Korporation der Elsaß-Lothringer alljährlich am 28. Sevt. veranstaltet, sei diesmal im letzten Augenblick aus Wunsch der Regierung abgesagt worden, um das Einveruehmen mit Deutsch land nicht zu trüben. Das .Journal des Debats" sagt bei dcr Besprechung der egyptischen Frage: „Wir haben keine freie Wahl mehr. Wenn England sortstihrt, unsere Rechte zu verletzen und unsere Beziehungen mit China zu schädigen, so müssen wir im Eiu- vernehmen mit Deutschland handeln, obwohl wir dadurch in Ab hängigkeit mit dieser Macht gerathen. H Warschau. Ter Czar äußerte bei seiner Abreise zu dem so viel angeseindcten und den Polen so tici verhaßten Untcrrichts- direktor, Geh. Rath Svuchtin: Ich habe einige Ihrer Schulen ge sehen und bedauere, daß ich nicht Zeit fand, noch inchrcrc zu be suchen. Ich habe mich jetzt selbst überzeugt, wie richtig die Kinder russisch sprechen. London. Der „Manchester Guardian" erfährt, die deutsche Kronprinzessin habe während ihrer jüngsten Anwesenheit i» Eng land eine Begegnung zwischen dem Fürsten Bismarck und Glao- 'tone angebahnt, welche binnen Kurzem in England stattsinden dürstriß, wodurch Bahnen waren gut — . war die Tendenz minder günstig. Spekulative Bergwerke ruhig aber höher. Ausländische Reuten zu höheren Kourien lebhaft ge fragt, Ungarn und Russen bevorzugt. Ans dem Kassamarkte herrschte teste Tendenz bei ruhigem Verkehr. La»»o>>, 3l>. Sepirmbrr, tierm. ll Uhr 10Mia. Consols lato,, l87Z«rR»tIki> »»>/,. Italic,,» M. Lombardrn l2>',. Tiirtcn <»,. t > o Imidirt-Amrrikanrr w.« i,. Ungar. Äoidrriite 77'vcsicrr. »loldreiite «7. Prruftiichc Consolv lÜ2>/,. Sghpter «>>> ,». Oitomaiibank l3e,. Tiicz-rlctic» 76'/«. — Stimmiiiig: Ziemllih scst. — Wrtirr: Tchä». Sitilin. M. Scplcmbcr, NaN,m. t Uhr. <<vctrei»emarkt.i loco IM-I'^i, pr. Scptrnibrr.Lctobcr I<8.!>c>, pr. April-L uuvrrändcrt. ioro >27-NU. pr. 8r»t.-Lc». l2.'>,»k>, pr. April malt, »00 Ng. pr. Scpiondcr.Orl'dcr LI,20. pr. April-, flau, loco «L.iio, pr. Lrpt. re,M, pr. Lcpicmbkr-Octolirr r 46,70. PkiroilttM loco 0,:>0. »rcotau. :>0.Scpicml,cr, Nach»,. iGeirciliemarkt.i lZPirit Proc. pr. Scptcmpcr 4L.I», pr. scptcmbcr-Lciolirr 4L,»„, pr. April-iUta, W-i.^cn pr. ScvtrniLc, 102,00. 01-gac» pr. LcplrmLcr-Oclober pr. 2!o- vcmLcr-Tcccnibcr l00,»0, pr. April-Mai 12Z,L0. Nükül pr. LcplkU,bcr-kcIoi»r Ll,2L, pr. April-Mai Ll.LN. - ,gi»l trst. — Wctier: Tchiiu. > zhra»k»u»» ». »r., !«a. Zlpii». »rroit SIN... S,aal«vai>n2LV. Lomborde» 126. Mir Sooic —. Oclt. Eiidcrrenle —. Vapirrrcme —. «alizirr 227>/,. Oeiierr. »ioldrriiie —. 4"/, U»a. «poidrrnlc —. 77cc Siuiirn —. sver Rulirv —. 2. Lricnianicihc —. Ncucsie Nngai. <»olda»lcil,e —. 2. Lrientaiilrihr —. Uugar. Papterc. —. Diiconio ,»8.b7. «iavvirr —. «ottbardb. —. Jcsr. Wten, 20. Lcpicmbcr. «lrcdit 2S2.7L. Siaaiibahn —. Lombarden —. Nordwiib.Mark,wie,,—. Ung.pioldr. 02,40. Elb-tbai —. ftcst. Parts. :«0. Lepibr. «Tchluh.i Reine 7S.7Ü. .".nleibc 100,22. Italiener V0.8L. Siaaiibah» 60L.00. Lombaidc» 018.70. do. iLriorilbien —. Egdviek 007. Oeit, »oidreine —. Spanier »l.ov. Ottomanen bSI. Tobal-Rctieii —. Slcigenb. Lokales und Sächsisches. — Die Wahl des Bürgermeisters wird vom Stadt- veiordiielen-Kottegium Mitte Octobcr vollzogen werden. Man kann umsomehr gespannt auf den Ausgang sein, da daS Moment der politischen Parteistelluog, abgesehen von der Befähigung und Tüch- tigleit, eine Hauvtrolle zu stielen schein:, wieivobt cs angczeigt wäre, in kommunalen Aiigciegei'heitcn Nentralität aus volitischem Gebiet zii üben. Die nci^iche »>oirek!e Aucichreibung der Bürger- meisterstelle (im redaktion^leu Tbeile dcr ii Dresden crscheinenoen Zeitungen) hat wenig Ersolg gehavt. Auch einige höhere Staats beamte wurden inS Auge gefaßt-, schließlich ist denselben doch eine Vertrauensstellung in RegierungSkreisen lieber gewesen» als das troubulöse Amt eines Dresdner Bügermeislers. — An Stelle des Lenatsprästoentell beim Oberlandesgerichi, Noßly, dcr in den Ruhestand tritt, wuroe der LanLesgcrichtS- präsident Werner aus Leipzig berufen. An seine Stelle wurde ernannt der Oberlandesgerichtsrath Scdurig unter Lerieiklp des Ranges in der zweiten Klasse der Hostaugordauug. Fer. wurden die LandgericktSdirectorcn vr. N oa ck in Ebemnitz u vr. Wiesand in Bautzen zu Rächen bei de», Obcrlandesgerio der Landgerichtsrath Krause in Chemnitz zum LandgcrichtSdirect in Cbemnitz, der LandgerichtSratli Exncr in Dresden zum Lar gericktsdirector bei dem Lnnvgericht Bautzen, dcr Amtsrichter vr. Fahnert in Crimmitschau zum Natb bei dem Landgericht Bautzen, der Assessor Suchanet in Dresden zu»» Natt, bei dem Landgericht Dresden ernannt, sowie eine Anzahl Assessoren zu Gerichtsräthen befördert. — Der mit heute aus dem städtischen Dienste scheidende Herr Bürgermeister vr. Rüger ist nun zu», z,reiten Male in den Staatsdienst ausgenommen worden. Erst ein Rechtsanwalt obne nennenswerihe Praxis, wurde er in die Justizverwaltung beruien. von dort in den nabtischen Dienst gewühlt; jetzt, aus-demselben hinausgeargert, wird er an Stelle deö verstorbenen Herrn v. Teubern zum ersten Ratlie bei dcr BrandvcrsichcrungS-Cowmission ernannt. Er hat sich nunmehr binnen wenigen Jahren zuni dritten Male in ihm völlig fremde Gebiete dineinzuarbeite». Gegen sein bisheriges städtisches Einkommen verschlechtert fick der jetzige BrandversicherungS- ratb erheblich; es heißt, sein jetziges Amt sei nur ein Dnrchgangsvosten. Für die Obcrlchrerstelle avi Wettiner Gvmna ium. Anfang s?>» II0I chen Dienste der seit ziemlich 4V Jahren in diesem Dienst befindliche Stadthmiptkaisirer Bröiimer aus seiner Stellung, leider in Ver anlassung eines Augenleidens. An Stelle des Ausscheidenden hat der Staotrath den Rechnunassekretär Hülckchmann erwählt. — Bezüglich der neulich erwähnten Umwandlung dcr 4'/rproz. städtischen Anleihe vom Jahre i875 in eine 4pwz., die der Rath schon ans eigener Erwägung und vor Anregung durch die Stadwerordnelen beschlossen, sind die Meinungen beider Kollegien nur bezüglich eines Piuiktes disferireud. Die Stadtverordneten wollen der Umwandlung unter der Bedingung zustimmen. daß den Inhabern der Schuldscheine''r Proz. Konversionsprämie gewährt, von Gewährung einer Provision von (h Proz. an die Bankiers aber ab gesehen werde. In Rücksicht ans den dcrmaligen Stand des Geld marktes trägt indessen der Rath Bedenken, aus diese Bedingung ein» zuaehen, weil die dadurch herbeigeiührtc Ausgabe nicht gerechtfertigt erscheint und hält seinen schon früher gefaßten sione ana, . sollte, falls das Befinde» des Kauers gut bliebe. — Notlage, der Eigenthümcr dcr Londoner „8teiov!«coine. and tthoto^mpicke Oom- piiNNv , ein Liberaler, wurde zum Lordniayorkvon London gcivählt. Rom. Gestern kamen in Alcssandria 6 Erkrankungen und 4 Todessälle vor, m Aouila 7E. und 4 T.. Bergamo 18 E. und 10 T-, in Brescia 1 E. und 1 T., Cainpobasso 2 E. und l T., Cremona 4 E. lliid 2 T„ Cuneo 38 E. nno 20 T-, Ferrara 7 E. und 1 T.. Genna 017 E , tt7 T.. wovon aus die Ltadt 66 E. und 47 T . Spezzia 8 E- und 8 T.. Luka 2 E.. Mantua 3 E. und 1 T., Mai land 1 E- n»d l T.. Modena 2 E. und 1 T.. Neapel 184 E. 78 T.. wovon auf die Stadt 122 E- und bl T., Navara 2 E. und 1 T.. Vamia 5 E. und 2 T.. Piaccnza 1 C. und I T-, Reggiomiglia lO E- und 9 T-, Rom 1 verdächtige Erkrankung, Novigo 5 E. und 3 T.. Salerno 3 E und Turin 2 E. Berliner Börse. Tie als bevorstehend ankündigte An meldung des Konknrics der Firma Weinrich, die in Wie» die Tendenz verschlechterte, übte hier wenig Einsluß aus. Anfangs zeigte sich auf dem Gebiete der Baukc» allerdings eine Rescwe, dom gingen später aus allen Gebieten die Kourse wieder in die Höhe. Für spekulative Banken zeigte sich im Verlaufe Deckungsbc- hält seinen schon früher gefaßten Beschluß aufreci. von Gewährung einer Koiiversionsvrämie mit Rücksicht auf daS emaetretene Sinken des Zinsiußcs abzuichen, im Interesse der leichteren Abwickelung des Geschäfts aber, nne schon früher bei ähnlicher Gelegenheit, den die Konvcrtirung vermittelnden Bankiers eine Provision von ' « Proz. vom Nominalwerthe der von ihnen zur Abstempelung produzirten Scheine zu gewahren. — Für Diejenigen, welche das Grü nc Ge-wölbe an der Hand des kürzlich erschienen neuen Katalogs in Muße besichtigen wollen, iei bemerkt, daß die Sammlung in diesem Jahre nur noch während des Oktobers, Wochentags von 10- 2 Uhr. Sonntags von 1l—2 Uhr gegen Einzelkartcn zu 1 Mk. aeösinet ist. Mit dem ersten November beginnen wieder die im Winterhalbjahre üblichen Führungen zu 9 Akk. für je 6 Personen, bei denen der Aufenthalt m dcr «Sammlung auf etwa eine Stunde bemessen ist. — Ter am gestrigen Tage aus Anlaß dcr handwcrkStechnjschm Ausstellung von Kamen; nach Dresden abgclassene Extrazug war mit ca. K<X> Passagieren von Kanienz. Pulsnitz, Grotzröhrsdorf, Bischofswerda und Radcl^rg besetzt, von denen 200 allein aus Kamen; entfielen. Durch die Einlegung solcher Extrazüge mit billigen Fahrpreisen erwirbt sich die sächs. Staatseisenbahnverwal- tung ein wesentliches Verdienst um die Förderung des gemein nützigen Zweckes der Ausstellung. — Heute beginnt in Sachsen nickt nur die Jagd auf Fasane»,, außeibalb der Fasanerien, sondern auch die bis zu Ende Januar ansmicrnac H a se »j a gd, von welch letzterer man Heuer ein un gleich dt-sieres Ertlägniß erwartet a!S von den Rebhühnern. Außer kein weiblichen Rclnvild, das noch bis zum 15. d. MtS. und den Krainiiietüvögcln, welche noch bis zum 15. November gesetzlichen Sckutz genießen, darf in Sachsen nunmehr alles Laar- und Feder wild erlegt werken. Im nachbarlichen Oesterreich beginnt mit beute die Jagd aus alle Drosseialtcn uns in Preußen die aus Dachse.
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