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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1880
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800102022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880010202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880010202
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
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Hrschel>t W,che,k,« 2 Msl. Früh 6V. Uhr. Nachmittag S Uhr. Sima» u«d KeMaaS nur früh 6»/, Uhr. *kd«st«« »>d Grsettttt» Ivicanni-gasi« ZZ 7!Ls dir Nitch,«te ^n,^«»dirr *kmr» ßlcpit mach: ftch dik Rtd«l!»u lucht »rrßtndttch. Annahmr der für die nLchst- sslgendr Msr>en-«»oaade de- stimmten Inserntr an Wochen t«^n di« K Uhr «achmtnaaa aa Tonn- nn- stestUWea früh di« V.» Uhr. I« de» Bttaü» für Z»s-A»»«tz«e: Ott« Klnmn. UmverstlätSfir. -2. Louis Laiche. Lalhannenstr. l 4.P. nur di« Uhr. Abend-Ausgabe Anzeiger. Lr->m fär Politik. Lvcal-kschicktk, Handelk- and Gkschäftsvrrkchr. l«E -hsnmnmstMtt» viertelt. s ruck. Bnngerlobn ü Atst. dimh die Post bezogen 6 LU. Jede einzelne Numiner 2L Pi. Belegexemplar 1» Pf. Gebühren für Extrabeilagen -> ohne PoKbrfürberung 2!» E «U Posweffstderuug 4!t «k. lostratr Sgesp. Petitzeist 20 Pf «ilrößere Schriften laut imserna Prr,S»erze»«-niß — Lodelünnicb« Satz nach h-herem Tarif. Ueclame, unter te» tzchatttomstttch» die Spaltzeile 40 Pf. Jnlerat« find stets an d. <e»efftt«« zu leilLeu.- «adali Wird vichr ßegeden. Zahlung >>r»en«»eHio«» oder durch Pvstvorfchntz. .N 3. Freitag den 2. Januar IKtzO. 74. Jahrgang - Leipzig, 2 I muar. Das parlamentarische Leben in Berlin wird in wenigen Tagen aufs Neue alle politischen Kreise beschäftigen. Am 8. Januar tritt da- Ab geordnetenhaus wieder zusammen. Es stehen demselben vier oder, wenn die Einberufung des Reichstags dis zur Mitte Februar hinaus geschoben werden sollte, vielleicht auch kurze Zeit die beiden parlamentarischen Körperschaften nebeu einander tagen, fünf bis sechs Wochen zur Ver fügung. Diese knappe Zeit noch möglichst srucht> bringend zu machen, wird eS einer sehr vorsichtigen und zweckmäßigen partamentarischen Oekonomic bedürfen. „Eine Nachsession des Landtags — schreibt man uns aus Berlin — scheint auf keiner Seite Beifall zu finden und ist auch aus verschiedenen Gründen nicht wüuschenSwertb, zumal da man auf eine ganz kurze R«chStaqss«'ßon durchaus nicht wird rechnen können. Ein Blick auf die GcschLftslaqe veS Abgeordnetenhauses leint, daß eine vollständige Bewältigung des überaus reichen Gesengebung-materialS in der kurzen Zeit von höchstens anderthalb Monaten dein, besten Willen nicht zu erreichen ist. Wir haben noch einen großen Tbeil der EialSberatbung vor uns. namentlich den Etat des CustusministeriumS, der selbstverständlich nicht t'.irzer Hand wird abgemacht werden können, serirer den Etat de» Finanzministeriums, der Eisenbaknverwallung, Des Handelsministeriums, der allgemeinen Finanzver tvaltung n s. w. Ferner ist der wichtige Gesetz«,h wurs über die Verwendung der Reichsüberschüsse zu erledigen, der noch nicht einmal in der Budgetcom Mission berschen worden ist. Dazu kommen die vier Berwaltuirgkreforntgesetze, über dre, wenn auch an eine Erledigung in dieser Session schwerlich zu denken ist, doch wenigstens eine erste Lesmia veranstaltet werden soll. Bon größeren «oriagM sind ferner die Gesetzen»' würfe über-die Bsstmmrnmy he^Wmrdsilvcker. kver die Eommunalbesteuumng und die Echankftener hervor »uheben; möglich wäre eS immerhin auch, daß das Feld« und Forftpolizeigeseß aus der Commission noch -einmal auserstände. Als neue Vorlage ist alsdann in den nächsten lagen mit Sicherheit zu erwarten ein lsteseHentwurs über. die Mittel zur Linderung des 7 >rschles'schen Nothstandev. Die Eitenbalinsrage wird d.w Aligeerdncstenbaus aufs Neu« beschäftigen, indem co,aiie>iichtlich zwei weitere Ankaussprojecle. betreffs der rbeinischen und der Berlin-Potsdam Magdeburger Bahn, oorgelegt werden; ein Nachtrag setat über die ver lraatlick ten Eisenbahnen wird eingebracht werden müssen und die durch die Verstaatlichung der großen Bahnen nolbwendig gewordenen neuen Organiiationen in der Eiseubadnrrrwaltung »verden wenigstens zum lbeil noch sie gegenwärtige Landtagsscssion beschäftrgcn. Von der langen Reihe kleinerer parlamentarischer Geschäfte „ollen wir gar nickt reden. Man siebt, wie schwer .'iese lledeirülle der Arbeiten mit der zur Verfügung stehenden überaus kurzen Zeit,n Einklang zu brin gen ist; und es wäre wünsckenSwerlh, es würde alrick nach der Wiedereröffnung der Sitzungen ein Arbeit» vlan arrfgestellt, wie die parlamentarischen Tispositio- ncrr am zweckmäßigsten zu treffen seien, um eine mög lichst fruchtbringende Verwendung des Restes der Session zu sichern." Znm Jahreswechsel bat. wie bereits hcrvorge- hoben. Fllrsi BrSmarck einen neuen Namen für oie frühere Er ntralbehörd.e deS Deutschen ReicheS, einen veränderten und den gegenwärtigen 'Obliegenheiten deS Trägers niekr entsprechenden Titel für den Vorstand derselben besihcwrt. aber diejenigen würden irren, rvelcbe daraus schließe» wollten, daß wir der Idee eines Reichs- Ministeriums um einen guten Schritt näher gekommen wären. ES ist währ, wir hätten fetzt di- Stellimgen und Namen für einen Reicksjumz- minister. für einen Reichösinanzminister, slir einen Reichs»,rkehrSminister u. s. w.. aber so lange Fürst Bismarck lebt, wird er i« Reiche niemals u» einer kollegial» schen Behörde ausgehen, niemals siffmv-r inwrp«re5 sein wollen. Trotzdem hält man sch, wie mau uns berichtet. innerhalb der libe ralen Partei verpstichtkt. diese wichtigste Frage unseres BerfafftntgSlebtnS auf die Tagesordnung zu stellen und im Reichstage de« Versuch zu «rachen, cb sie nicht im constit»»tionellen Sinne, und wäre es auch nur formest. zu lösen wäre. Jene Rkicksichken. welch« sonst' die liberale Partei den, Reichskanzler gegenüber zu beobachten hatte, sind heute der konservativ-klerikalen Mehr heit zugesallen rmd die liberalen Minoritälsparteien können auf de» principrellen Boden zrrrücktreten, von dem anS wenigstens di« Bewegung und Be sprechung grundlegender Fragen vorgenommen werden kann. Vielleicht liegt auch eine Berech tigung dazu in dein Umstande, daß Fürst Bismarck seWst vor Kurzem seinen organffatorffättn Arbeiten fiir daS Reich deshalb «ne rasch« Erledigung wünscht, damit sein Nachfolger den Kampf »nt de» particnlaristischcn Interessen nick't von Neuem «Hnneftmen habe. ES fragt sich nur, ob ein llwnsst aus Einführung von Re ichsmimstcriea. der i» da^ Krartionen znerst znr Beratbung gestellt »Fd ^ nicht auf den'Widerstand der liberalen MADWeder «achcrtzrenßischer Bundesstaaten stößt. Eines der Berliner hocheonlervativen Organe varnrt rum Iadresschluß aufs Neue daS Tsiema vom Militarismus. ES schreibt: „Die Mi litairlast der Staaten bat eine Höh« erreicht, die kaum Nock von den Völkern getragen werden kann — und sie steigert sich von Jahr zu Jahr. Möchte die europäische Staatskunst es nunmehr als das Ziel ihrer Thätigkeit betrachten, deir Frieden nicht inehr nach der alten Methode des pars bellum,^ der Kriegsbereitschaft, sondern durch positive Be freundung der Staaten, durch Stärkung und Eon folidirUttg der gemeinsamen FriedenSin tercssen der Völker zu sicher»! Oft es nicht eine schreiende Disharmonie in dem Eutturteben der Völker, wenn sie fortwährend bis an die Zähiw kriegsgertistet einander gegenüberftelien'? " — Wir erinnern uns der Zeit, wo die leitenden Organe der Negierung in ihrer bekannten sanstuiütbigen Art Jeden, der gegen das Militair Septeuirat Bedenken trug, i» dem großen Schubfach unterbrachten, aus dem sie den Vorwurf der Reicksseindschast als stärkste Anlidons gegen einsichtsvolle Prüfung und politische Selbst ständigkeit nach Belieben bervorzoq. Aus Hannover ist bereits berichtet worden, daß seitens der neu gebildeten konservativen Partei Versuche gemacht würden, den Handwerker stand der Reuden;, der in seiner Majorität der welsischeii Fahne folgt, in sein Lager licrüber- uiziekeu DK „D. V. Z " bespricht diese Vor konimniffe in einer Weise, die eine früher geäußerte Ansicht nur durchaus bestätigt. Auch sie betont, daß die sogenannte coniervative Partei Fühlung mit den hannoverschen Bürgern zu gewinnen such«, die ihr bis dahin noch gänzlich sebtt. „Will die pro» ßisch-conservative Partei," beißt es am Schluß Viele- Artikels, „den Handwerkern Deutlchlando i'm Allgemeinen und den Handwerkern Hannovers i»n Besonderen lvllen, so petitionire sie um die Aushebung der Annexionen; dann werden sich ihr alle guten und rechtlickvn Menschen a «schließe», denn dann würde in. Allgemeinen daS arg erschütterte Vertrauen wieder hergrstelll und in Hannover beson Vers wieder zu beben sein, ivoran es vor Allem fehlt: Arbeit und damit Verdienst. So lange die preußische sogenannte conservativc Partei sich nicht energisch ausrafft zu wabrbast konservative» Tdatcu und uns nicht handgreifliche, über allem Verdacht erlcaberie Beivest'e giebt, daß sie es ehrlich und treu meint, so lange sagen wir nick't: Welsen und Confervalivc. sondern Welsen eontr» Conservativc." Damit ist die Stellung beider Partei«! zu einander genau präcisirt: man ver langt also aus welsiicber Seite nichts Anderes, als daß die konservative Partei die Ereigniffe von 1>vü vollständig tcsavomrt, alw vollständig in das wölfische Lager übergeht. Das wird hoffentlich noch gute Werle haben. So verschieden auch sonst die Ansichten zwischen Evnservativen und Liberalen sein mögen, in dem einen Pmrcte werken sie doch übereinsttuimen, daß die Politik des Iabres 1866 die notbwcndige Eonscquenz des ganzen (Ganges der preußischen (beschickte in. daß unter allen Umständen die Resultate dieser Politik anerkannt werde« müssen. Im klebrigen mögen die hannoverschen Eonservativ.'n ans den Aeußerungen des 4Lelsenl'lattes lern«,, daß man zum Pactiren aus dieser Seite wenig geneigt ist und noch viel iveniger gewillt, von den alten i Principien auch nur ein Atom anszugebcn. Wieder hrrnßischc Iustizininisier sämmt- lickwn Gerichtsbehörde» und Beamten der Staatsanwaltschaft durch eine allgemeine Ver fügung vom LI. Deeember mittheilt, erachtet es die niederländische Regierung für >,»zulässig, daß deutsche Gerichts- und Polizeibehörden dre niederländischen Behörden unmittelbar aus tele« raphischem Wege um vorläufige Verhaftung von üchrigen Personen ersuchen. Dagegen bat sich dfc edachte Regiernng erbot«», auch in »fukunsl An- rag« aus vorläufige Verhaftung von Flückt singen, welche sich eines im Auslieferungsver kr«ge ven ldöO vorgesehenen Verbrechen» oder Vergehens schuldig gemacht haben, Folge zu geben, wenn solcheAnträae aus diplomatischem Wege sgestellt werden. Nach der weiteren Erklärung der niederländischen Regierung bedarf ,S jedoch zu einer vorläufigen Verhaftung weder eine» Steckbriefes „och eines der übrigen nn AnSlicsrrungSvertrage bczeich Mtken Documente. vielmehr genügtein bloßer Antrag der deutschen Gesandtschaft. Dies« wird einen svlckwn Antrag in den da;u geeigneten Fällen auch nmnittelbar und telegraphisch an die betreffenden Polizeibehörden in Rotterdam oder Amsterdam richten könne«, sie wird jedoch eine kircctcReguisitiou nur dann eintreten laüen, wenn es sich in beson der» dringeadcn Fällen um unverweille vorläusige Fesinahuie siüchtigcr Verbrecher bandelt, wogegen m allen ander«, Fällen unk insbejonrere dann, wenn die Auslieferung selbst beantragt wird, die Vermittelung de» auswärtigen Amtes in Anspruch zu nebm«, ist. Der Justizmurister weilt die preußischen Behörden an, daß sie auch ihrerseits den von niederländischen Behörden an sie gelangen den Anträgen aus Auslieferung von flüchtigen Verbrechen! oder auf vorläufige Festnahme nicht eher Folge geben, als bis die bezügliche Anweisung des Iusllz.mnisterS oder in besonders dringenden Fällen dcS Auswärtigen A m t s "an sie ergangen ist. Wir geben diesen Bericht aus Grund bester Information. Fürst Bismarck wird, wenn die Berliner Eorrespondent«, recht berichtet'sind, an, Januar aus Varzin zurückenvartet. Nach der „Börsen- Akitunq", der wir die Verantwortung überlasten, wäre ^er Entschluß zur Rückkehr hervorgernsen worden durch rin Handschreiben des Kaisers, in welchem dem Kanzler freundlich vorgeworsen sei, daß er seine G«undlceik dem unsre,lntlichen Varziner Ausentkalte auS'etze, und daß er ihn, de» Kaiser, so lange des Rathes seines ersten und bewährtesten Minister» entbehren laste. * Das russische Gouvernement ist eifng bestrebt, die Armee vor politischen Einflüssen in tact zu erhallen. Wie „Golos" wissen will, ist ein Ges«tzenlw»lrs in Aussicht genommen, um Be strebungen, nihilistische Ideen unter den Truppen zu verbreiten, mit speciellen Strafen zu belegen. lieber militairffche Angelegenheiten berichtet uns ferner das „W. T.-B." aus Petersburg, I. Januar. Gestern fand in der Ingenieur-Manege eine Revue über das'stawlow'scbe Garderegimenk, sowie über die Division de»Lsibgaide- Kosackenregiment» statt. Der Kaiser erschien Nach mittags in der Manege, stieg zu Pkerde und ritt die Front ab, die sruppen begrüßend. In der Ansprache, »-.'Icke der Kaiser an die Trtkppen dielt, sprach Se. Ma 1,stär den, Pawloiv icken Regiinente in bnldvollen Wor len seinen Dank aus für dessen treue Dienste und mutbvvllc Betheiligung an den Kriegen in den Jahren IN2N, lütt! und IN77. Nachdem die begeistenen Hurrubruse der Iruppen anfgebört batten, setzte «e. Majestät die Ansprache fort, indem er seine volle Ueberzeugnttg ausdrückle, daß die Pawlowzen ihrem zweiten Cbes, deni GroßfürstenD hron- olger, ebenso treu dienen würden, wie idm, dem Kaiser. Diese Worte wurden mit erneuten begeisterten ?urrabs erwidert, bei ivelchen der Kaiser dem 7broi, olg« mit den, Säbel salutirte. Nack' der Gruppen- revne sprach der Kaiser den D-ssicieren seinen Dank aus für ihre Dienstteistungen. unterhielt sich aus daS Huld vollste mit den in dem letzten Kriege Verwundeten, denen er die Hand reicht«, und wiederholte, daß er hoffe, die Pawlowzen würden seiner Irrt auch seinem Zobne mir gewohntem Mulde dienen. Hieraus verließ Se. Majestät die Manege, von enthusiastisch'n Hnrrah rufen der Cfsiciere und Mannschaften begleitet. - Im Winterpalais fand gestern anläßlich des Jahres tages des Baikanübergange» und der Schlacht bei Tasck'kiffen ein Diner statt, zu welchem die Generale und Stabsofficiere geladen waren. Der Kaiser er schien Abends 8 Ubr im Saale, die «Keinablln des Großsürsten-Ihronfolger» am Arme führend. Der GrotzsürstTbronsolger und die übrigen Mitglieder der kaiserlichen Familie folgten Sr. Ma^stät. Bei der Tafel brachte der Kaiser einen Toast ans c»ck das Wohl all« Derjenigen, Ncelche an dein letzten Kriege und namentlich an der Schlackt be, lascdtiffen Dbert genommen. Der aus Se. Rtajettät den Kaiser cuw gebrachte Toast wurde mit der grösten Begeisterung »usg-nommen. Die gegenwärtige Gestaltung der oriental» chen Ängelegenbeiter» düstet ein lvenig er rentiches Bild dar. Die aus den, Berliner Bcr rage be, rührende Rechnung Gricchenlanb» an die Tn rkei ging unbegkich«, auf da» kommende Jahr über. In den Verhandlungen der von beiden Seiten beschickten Grenzregulirnng« - Einumission ist mau über daS Zugeständniß der Pforte, priu- ripiell einer (iKbietsabkrelnng an Grieckmutand nicht abgeneigt zu lein, nicht binausgekouimen. Alle Bemühungen, diesem Zugeständniß realen Inhalt zu verleihen, scheiterten an der Unmöglichkeit der Vereinbarung einer beiden Tkeilen genehmen De markadiouslinie. Die zuletzt anberaiunt gewesene Sitztuig bat nicht stattgesunden; manche gehen so weit, zu behaupten, c» werte überhaupt keine Eom mission»sitznng mehr gehalten werte», sondern nunmehr die seit längerer Zeit signalisipte ver mittelttdc Aktion der europätichen Mächte in ihr Recht trete» — Der junge Fü rst d on B «lgcr rien beabsichtig», wie wir eiuem Berichte aus Sophia entnehmen. i,n Februar nächsten Jahres nachPc t ers b n rg zn reisen, um dem E^zar persönlich die Glück wünsch« z„ dessen 25jahrigem Regierungs-Jubiläum zu überbringen. Diese Nachricht bedarf wohl keine« Eommeutaro. Eine Reise in das Ausland könnte dem Tbrönlein des BattenbergerS ziemlich gesähr? lich werden, insbesondere wenn es sich bestätigt, daß der Fürst eine Verfassungsänderung vornehmen will. In Bulgarien herrscht eine bedenkliche Stimmung gegen de» Neffen desEzarS. waS sich auch aus der Tbatsache ergiebt, daß in Rustfchuk v»v kurzem gedruckte Proklamationen gegen den Fürsten verbreitet wurden. — Der Petersburger .Herotd" erfährt von einer Seite, die er für zuveriässia zn Halten Grund Kat. daß man in den diplomatisihen «reffen der russischen Hauptstadt die Erledigung» der Gusinje-Angelegenheit für in kürzester Zeit bevorstehend hält. Der Besetzung dieses LandstrickwS durch die Montenegriner werde kein Hinderniß sich entgegen stell«,. Gleichzeitig meldet man aus Konstantinopel, die Frage werde wahrschc'inlich durch die Räumurw dckS DistrictS seitcns der akbanesischen Mvsel inanen und deren Ueberfiedelung in di« benachbarten Vilajets ihre Lösung finden. Em iüsotenlc- Memoire, welches Montenegro unter- dcffen an die Mächte gerichtet hat, wird eS Uber eine komffckie Wirkung nicht hinausbringen — Die serbische Skupschtina hat euren Gesetzentwurf bezüglich des ErpropriationSverftth- renS bei Eisenbahnbautcn angenommen und dre beiden Eonventionni mit Italien genehmigt. Bon der Regierung wurde ein Gesetzentwurf über Evlon»' sirung in Serbien vorqekegt. Auch beute fehlen markante Nachrichten aus Paris. Wie der „Temps" meidet, Kat der Ministerpräsident Frevcinet an die Vertreter Frankreichs n» Anslande eine Depesche gerichtet, in welcher cr dieselben davon in Kenntniß setzt, daß er das Portefeuille de- Auswärtigen über nomnren babe und sie feines Wunsches, d»e guten Beziehungen zu den Mächten zu erkalten, versichert. In London herrscht Stille vor dem Sturm Das Parlament soll demnächst eröffnet werden, ein Eabinetsrath wvrde adgehalten Znsvlae eines Vortrages des Ministers Croß willigte die Kö nigin Victoria ein in die Ernennung eines Polizeiinspectors zum permanenten Dienst um di- Person der Königin. Bisher brauchte man nur die Leibgarde als Dekoration. Minister Eroß soü durch verschiedene Angaben über Las Treiben der flüchtigen Nihilisten und Sokicrliste« zu obiger Sicherbeilsmaßregel bewogen worden fern. Im Vatikan wird nach Meldungen anS R»m über die Unterhandlungen mit Deu tfchlan» fort während ein so st,eng«' (ffeheimniß bewahrt, da« selbst die wichtigsten und einst,,ßreichsteu apostslffeden Eongregatwn«, davon nichts wissen, als wa» a^llen falls ein oder das andere Mitglied derselben an- lange» Umwegen aus der llkmciatur in Wie, erfährt, (-'»tcivlß ist, daß bisher keine einzige richtige Milltvilnng über den Cstrng und den Stgnd duffer Nnterbandlungen von römischen Eorrelpondvnten der auswärtigen Prcffst tcerstammw; das Geaenthcit de haupten wollen, schreibt ein Berichterstatter der -N Zbieße aus lächerlicher Eitcskeit die Leute täuschen. An dem gutem Willen Papst Leo'ß. mir Deutschland zum Frieden zu kommen, ist wohlaicht zu Weiseln, aber es wäre rin Irrtbum. zu glauben, aß er den Frieden um jeden Preis will unk aber geneigt ist, ans irgend ein wirkliches oder ermeinlliches Recht des heiligen S tubleS zu Gun lens de- Frieden» zu verzick'trn In d«>«rr Hst, icht ist Leo Xlll womöglich noch unbeuaiamer ,1s Pius IX., weil er wirklülce Rechtsüvrrzeu »nilgen bat und sich von Eikelkeit und Schmeicheleien uchl deeinstuffe» läßt. Es znag jdn schmerzen, daß mrch die Ovvositivn der Klpnlckl«, ist Belgien lnd in Deutschland die Autorität des Staates, n welchem nun einmal die Kirche Jeden nntß. 'or chüttert und untergrab«, wirks: abe.r södelckall' iehl er die- für ein gerinHerH llcbsl a«. älpIst krsckjültei-ung der Aptorttät' dep SlrAw dar?- jreiügebung irgend eine- der vost ibr beavsßrückckr, K-chte, und hier liegt die gefährlichste KLstPe eiste» eben noch jo sehr ersehnten Auscgleiches MN ditin Staats üher welche, wie e- schnaj. wsAk Velg»«, roch Dcutichland binaucKzeksmmrst ist Dem italienischen Bolksibargktts ist D»»> a<ü.» reichlich zngemeffen. D'em^-ftlzsy«. Bi narst soll, wie dem ..Avveniße di -Safh^-Gß" äh^ puni» „geschrieben" " wird. ein kofksWsstP«« wrener Iiraclff die Insel Gerbt zutstKclükf all zebok«, haben und in »^vlge dcffest 'tatbi »ckU lägiger Haft seilen- der R^ipküng des Vöchs ,'andes verwzestw worden stin. Diese Nachsicht, welche w»rder„Aaest»ll»Stesänl"rntüehstst'^ dsnckkl wahrscheinlich lt^rglA kius dein Un,sta»vc. daU-stjch aus der etwa 4 Mellen langen und ehestsd hpsit>L lknsel im Meerbusen vo» EadcS zwei Juden wrfer befindc-n. Was indeffsn einest'Eftttv-Hcher tiefer jüdischen Niekerkannngen d«vegen oder be rechtigen sollte, über die Insel und ihre?4.00^Ep< wokner zu disfvnlren, tvird" wohl wtdpr kie „Aaevzia Stcsani" noch der „Avvenire di Sardege.a- erkwn'» können. Seine königliche Hoheit der Kronprinz der Niederlande bat. um die röastlöstaitöst Esd ttvendnngen gegen seine erste Publicatidsi zu wider«
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