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Dresdner Nachrichten : 17.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-20 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-17
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1884
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Nttnl.r «»» >«. »«,« l,»»' >d» «üal.r ^k«I,i»m,» »,«<». D «»»«>« «u»er »«» »«'Irr- », Ir» »-0 -» ,d«c> »n» »,»I» t»«sl, »«, «cttttku » In»ueci' »cani« »Ore »,« L.k,r» »u» Dur« sch.ciin, »rr gü»»s«nur «»,. iru» »,« ,«'»>,«> «l»r»>r Vr<»»«u> l>t» »rr Uu,l»u>>»a«»!»Irt« iet» r «ua >»,->. »,»c> dkl»»k»d. d»tz ,ut »uchler -rlXri dttie. N« «rl»t»or, ,ur I«etu»»r «i,,kli».l»slkn z» d«»r». ,« ,»t »,««»-> »>> *rr«»»»rrn. Tageklatl für Politik, AilaßMiq. -esMsierliellr. MmIMl. IlmkEke. ^usstottlinx prncktenllvr K«>d«ltnn I kü. fsolrtmKnn, L»I.8Lotu>. UaLutUruyt, n 7. XI isiicßk«! luLudsr a»r »«Ir IS7V ^ si >» Vc»»ä«> ^^riiü4«r«a ^ vi-iücl, xremlire« Ü umi Snonr«. ^ üsIrmlsi-is-Risafsn- fsdifflc. 6«8ell8tl8- n. IVirtkselistts-VNedvr, «I»«n««l»,r«r voi> n»»pt-v.(»>>«»dll,!di>r», V»rI>»,I»,«,«r»» «to. «w, kipv°i,lluit: <I«pIr>>Ilod»r ». Nllk5cr NIr l^>n<I»IrN>»!s,»5«. kixtr»»ns«cci«cnni!S» )«<l»r LN ««linoll anö «r»ot. l-i-inoip: ll«8to- - ». „ .... XI»I«,r>»I, x„t« un>1 c-»ri!i-»l>vliv Lrkslt. 6. u. L 8»lia, Vrooäen-H., shiiiptätrnakm 24. MWin ftzintzf Lerolisp«! Isüilt, runLebat k6DN8lLn<le Niitjlirorrsrstr»«»« r, Itmsrltt. Z- Viv VLvisgorie-MLimfsvtllr ^ . I»Q88V, liKi. rlttfliol , OrvsÄoa, izltmLrkt, g ihrer tertts Karmrler Vvßvll8lLüSv lM zur JeWiguilg Nr. 352. LS lahrgail,. Auslage: 4v.0il(> Lrpl. j Aussichten sür dc^lD LreS Mtten°°Schn».'°^''''^ ergeöeujk eill. G§ravv»»rtlt»« »OaNevr wr PüllllschkA vr. L«il viert» in Dre»dt>> Eine Lokvmvttve, die ouS dem Geleise gerathen ist und im Balin- kKlver steckt, dabei vuflrt, stöhnende Laute und heißen Dampf aus« stößt, sich aber immer tiefer mit den Rädern in den Land wühlt — DaS ist ungefähr ein Bild für die augenblickliche Lage deS Reichskanzlers im Reichstage. Fürst Bi-worck ist entgleist, Weichensteller Windtborst bat ihn auf ein schadhafte» Geleise gelöstst. BiSmarck's Kraft ist momentan gelähmt, und statt aus der Bahn de» Ruhme» und Erfolge» das deutsche Reich vorwärt» zu fahren, verbraucht er ächzend seine gewaltige Dampfkrast in einem überflüssigen Kampfe mit der Um gebung, die ihm Unterlage und Förderungsmittel sein sollte. Ei» unwü'dige» Schauspiel l Ein Anblick, der den Deutschen mit Zorn, bas Ausland mit Hohn und Schadenfreude erfüllen muß! Der Zufall hatte «S gefügt, daß die mit einer persönlichen Niederlage deS Reichskanzler» endende Reich-tagsdebatte an dem Tage vor sich ging, an welchem derselbe Reichstag sich ansckickte, dem Fürsten Bismarck für feine unvergleichliche» erfolgreiche Kolonialpolitik England, gegenüber die verdiente Bewunderung zu spenden. Statt der erwarteten Kränz, flogen dem Kanzler ganz andere Dinge an den Kopf. Zu der Aussprache über die Kolonialpolitik und einer Betrachtung de» BtSmarck'schen Weißbuches kam es gar nicht, weil der Reichstag seine Zeit dazu verwendete, dem Kanzler die UM) Mark abzulrlinen, die er für einen zweiten Direktor im auswärtigen Amt« forderte. Diese Ablehnung erfolgte in der kränkendsten Form, unter beleidigenden Ansdrücken. Ueber die sachliche Nothwendigkeit der Forderung zur ordnungsmäßigen Führung 'er aukwärtigen Geschäfte brauchen wir an dies r Stelle kein Wort ,ii verlieren. Selbst Eugen Richter gab zu, daß rr vielleicht das lächste Jakr die Forderung bewilligen könne. Alles was zur Begründung der Forderung zu sagen war. wurde von Bismarck 'Mt und den Rednern der Konservativen ^>nd National« liberalen überzeugend vorgrfübrt, überzeugend wenigstens lür Len, der einer Belehrung zugänglich ist und nicht ws persönlichen Gründen oder Parleirücksichten sich unter rllcn Umständen schloff ablehnend verhalten will. Der Leser findet dies ausführlich in der „TageSgrschichte". Die Verweigerung der angeblich au» Sparsamkeit abgeschlagenen kleinen Summe hatte als Hauptgrund di« Absicht, de» Fürsten Bismarck persönlich Eins -uSzmvtsche«. Als Inhaber dieser neuen Stelle ist nämlich der Sohn de» Kanzlers. Gras Wilhelm, in» Auge gesaßi. DaS genügt, um die Forderung abzulelmen. Nun sei einmal zugegeben, daß di, sachlickxn Gründe, die Bismarck für die Notbwendigkeit di, ser neuen Stellung vorbrachte, nicht völlig durchschlagend gewesen seien, daß «in wenig KomUtenrückstcdten dier milgespielt hätten, so fragen wir: War e» nothwrndtg, daß dir Nationalvertretung mit dem Schöpf« der nativnal«, Einheit so scharf in» Gericht ging» Du lieb« Gott l Wenn dies« Äismarck in beweglichen Wo: En den Reichstag angebt: Gebt mir ol» Ersah für meine schwindende Arbeitskraft die Stühe meines svngercn Sohne», mit dem arbeitet sich'S sür mich flott«, die Geschäft« wickeln sich bei der Ungenirtheit des Berlebr«» schnell« ab — »a. iv»S «a; da weiter, wenn der Reichstag de» Kanzl« ddukbar für seine sonstigen Lei« flungcn di« Bitte erfülltes DaS Verfahren des Reichstages erscheint schlechterdings als kleinlich, gehässig und unwürdig. Kein «Siändischch Parlament hätte sa gehandelt. DaS Aus land »tr» unS nicht veviieden nnd «w da» Vorgängen im ReichStvgr fch«d«»troh br«»Stef«», dal dt, dartfch» Nation die Politik ihre« Führer» selbst »«wirft. D»S N«St«nd. »ewodnt. dir geistige lleb«legenb«i1 de» Fürste» BtSmarck «n,««kennen, muß in sein bisheriges Urthcil über ibn Zweifel setzen, wenn eS wabrnimmt. daß der Prophet im eigenen Lande gar Nichts gilt. Eine Schädigung der Filterest«, Deutschland» nach «i»»Sr«« «scheint un» al» die >ehr natürlich« Folg, d« AnchStagSabsttmnnmG». Dean da» Ausland muß sich «rmntbigt kübln», in Fällen, wo feine Interessen sich mit den deutschen kreuzen, gegen WSmarck kräftig« aufzutreten, wenn die eigene Volksvertretung da» Prestige ihres Führers unermüdlich vermindert. Da« ist die Folge nach außen bin. Ab« auch dir Rückwirkung der v»,gestrigen Debatte ans die innere« Pndältnist« verlangt noch «n Wort. Völlig schweigend »«dielt ftch das tzentrum Stumm stumme «» dir Forderung nieder. Es beißt: nur für Vi, 2. Lesung — un, seine Macht füblen zu lasten ; in der dritten würde et oaS Geld bewilligen. Der Sozialdemokrat ». Vollmar machte sich das Vergnügen, ,n die Beratdungen einen Ton einzuführen, der bish« unerhört war. Was Bismarck auf di« gesellschaftlichen Manieren des Herrn v. Dollinar eriviedertr, war sachlich durchaus juliefiend. R't groben Insulten und Verdächtigungen macht inan sich ebenso wenig um da» Volk und seine Vertretung, «och nw di« Förderung ihrer Geschäfte mrdient. Herr ». Vollmar sing r» ad« mit so viel Hinterhältigkeit an» daß er dem wohlverdienten OrdmmgSruse ent ging. Es war ilim, wie aus dem ganzen Zusammenhänge lieivor- oinä. hauptsächlich darum zu tbun, gegen ren Beanitenstand als solchen «ine ehrenrührige Verdächtigung auSzulprechen und damit die Aulontäl der staatlichen Organe zu erschüttern. Es mar eine schwere und frivole Beleidigung Bismarcks, diesem zu verstehen zu geben, alS gehe rr lcichttrrtig mit dem Diensteide um. Nachher wollte Vollmar dies freilich nicht recht Wort haben. Wenn er meinte: eS sei ihm gar nicht eingefallen, seine Worte aus Bismarck zu beziehen, so mochten wir wissen, wie viel Gläubige er da findet? Entweder sie sollten sich aus Bismarck beziehen. dann war das Autbäumen Bismarck- ganz in der Ordnung, oder sie sollten nur im Allgemeinen den Bcamtenstarid verächtlich machen, dann waren sie mit Haaren herbeigrzogen in eine Verhandlung, wo zu ihnen gar kein Anlaß vorlag. Jeder Mißbrauch deS Dienst eides ist ein Verbrechen, das die dem Gesetze nach härteste Ahndung verdient. Bis aus wenige Ausnahinesällc oarf man aoer unserem Beamtenstande nicht das Zcugniß verweigern, daß er pflichttreu wie der keines anderen Landes es auch mrt seinen Aussagen auf den Diensteid gewissenhaft nimmt und a» Gewissenhaftigkeit min« i deslenS nicht jenen Republikanern neckstebt, die eS fertig bringe», beim Eintritte in die Landtage monarchischer Staaten die unver brüchliche Bewahrung der Staatsversasiung zu beschwören. Wie immer spielte» sich die Sozialdemokraten auch diesmal wieder als die alleinigen Anwälte der A»nen. in diesem Falle der Unterbcamten auf. Wiederholt ist in den letzten Reichstagsdlbatle» von Rednern aller Parteien auf das Ungehörige dieser Anmaßung hingewiesen worden. Giern» den Unterbeamten erwarten wir von alle» Parteien, daß cs nicht bei de» bloßen Worten bleibt. Speziell die Sozialdemokraten haben die Verpflichtung, zu zeigen, daß sie mit dem Speck ihrer ichönen Reden nicht blos Mäuse sangen wollen. Wir sind ganz der Meinung, daß gewisse Kategorien der Unter beamten der Post und Telegraphie überbürdet, einer Entlastung und Gehaltsaufbesserung dringend bediirstig sind. Ohne Geld i» aber da Nichts zu machen. Der Reichstag, der die gernigen Ge halte dieser Beamten beklagt, muß auch die Mittel zu ihrer Auf- Esserung bewilligen. Wer bloß aufreizt und Nichts timt, um der Notl» abzuhelfen, ist kein Volksircund. sondern ein Demagog. Der Konkurrenistrcit darüber, wer sür den kleinen Mann die meiste Fürsorge habe, wirkt aus die Dauer ermüdend. Jeder ehrenhafte Volksvertreter hat die Pflicht dieser Füisorge, und wenn sich die Sozialdemokraten darin ein Privilegium anmaßen, so geböit dies eben zu ihrem Handwerk, das aber ungeheuer leicht zu durchschauen ist. Wir möchten nicht schließen, ohne dem trüben Bilde der deut schen Reichstagsverhandlungen einen Lichtblick folgen zu lasten. Derselbe Bismarck, an dessen Größe der Reichstag berummäkelt, findet bei dem feindlichen Ausland ungetlieilte Bewunderung. Der i» seinem Weißbuche veröfscnilichte englisch - dsutsche Schrittwechsel über Angra Peguena hat in London einen peinlichen Eindruck ge macht und verschiedene Blätter haben den» auch bereits dem Gefühl der Beschämung und Entrüstung Ausdruck gegeben. So schreibt die hochkoniervntivc ,,St. James Gazette": „Am 4. Februar 1883 kragte Gras Herbert Aismaick Lord Granville, „ob England deut schen Unterthanen an der Küste von Westasrika seinen Schutz ge währen würde." Achtzehn Monate später bat unker'GeschästHträger in Berlin um deulschen Schutz sür britische Unterthanen in dem selben Himmelsstriche. Co schließt vorläufig ein schimpfliches Kapitel in unserer Kolonialgeschichte." Aber auch die „Pall Mail Gazette", ein der Regierung nahestehendes Blatt, drückt sich in einem „Der Hund in der Krippe" übcrschriebenen Artikel sehr un gehalten über das von dem Auswärtigen Amte in der Angra Peguena-Frage eingeschlagene Verfahren aus. „Wir hal en", schreibt das Blatt, „nicht nur Deutschland beleidigt, sondern die gerechte Verachtung der ganzen Welt g erntet, indem mir sowohl gierig «nv feigherzig erscheinen, begierig nach mehr Gebiet als wir gebrauchen können, und doch Willens nachzugebcn, sobald uns Jemand ent schlossen entgegcntritt. Eine solche Politik ist nicht allein verächt l. st lich, sondern verzweifelt gesa'hrlkch." Neuerste Tlearammr ver „Dresdner Rache." vom 16. Decbr. Berlin. Reichstag. Die Berathuug über den Etat des Auswärtigen wird forsgeiskt. Für die Capkolonie ivar die Nieder- setzuna eines Generalkonsulats Ml. für den Generalkonsul, MX» Mk. für den Sekretär) beantragt. Die Budgetkommission be antragt dagegen, es bei dem einfachen Konsul zu belassen. Abg Dr. Hammacher hat den Antrag aus unveränderte Bewilligung der Position eingebracht. Geh. Legationsrath Heilung befürwortet die Bewilligung der geforderten 30,000 Mk. unter Hinweis aus die steigende bandelsvolitische Bedeutung von Capstadt. Zugleich rhut er dar, daß bas Leben dortsclbst sehr theuer sei. Abg. v. Bunscn tritt für den Koniniissionsantrcig, Abg. Dr. Hammacher für die Regie- runasforderung ein. Letzterer weist au? die Wichsigkeft des Postens mit Rücksicht aus Angra-Pcguena hin. In Capstadt sei ein Beamter ersten Ranges nöthig. Ada. v. Helldors befürwortet den General konsul. Aba. Dr. Windrhorst wird beule für den Kvmniissionsantrag stimmen; sollten bis zur 3. Berathung »och Nova vorgebracht werden, w werde er ev. in 3. Lesung für den Generalkonsul stimmen. Abg. Woermann hält es im deutschen Interesse sür erforderlich, in Ca stadt ein General-Konsulat niederzusetzen. Geb. RathKusserolvspric. sür. Löwe und v. Bunien gegen die Regierungsvorlage. Windt- horsl behält sich vor, nach Erwägung der heute vorgebrachte« Novo in dritter Lesung sü, dre Regierung zu stimmen v. Helldori, v. Hamincrstein and Struckmonn bitten die Regierungsvorlage anzu- nebmcn. um habe. Die gegen 124 Freisinnige mit Anhängseln. Für Kvreä verlangt die Regierungs vorlage einen Generalkonsul mit 3t),000 und einen Vicekoniul mit lk>,000 Mk. Dir Kommission beantragt, einen Konsul mtt 24.000 Mk zu bewilligen Grhrimralh Heldm: Die Ablehnung der Regie- rungsiorderung werde das Ansehen Deutschlands m Koreas schwer schädigen. Gras Vehr spricht für den Realerungsantrag im Inter esse des deutschen Handels und mit Rücksicht darauf, daß die Dam- pfervvrlage eine Zivcialinie nach Korea vorsehe. Bamberaer be streitet das Bedürmiß, der Handel mit Korea sei gleich Null. Geh Ralh v Kusierow: Dre Amrechterhalning des deutschen Einflusses in Korea, namentlich den Bemühungen Englands und Nordamerikas gegenüber machten dir Rangerhstdung enorderlich. Die Ernennung eines Generalkonsuls wird aogelehni und der Antrag der Kommission angenommen. Bei dem Generalkonsulat von Sidnen beschwert ^ würden. Aus eine Bemerkung Brmiens bemerk der Untersiaw sekrrtar Busch, daß die Beschwerden deutscher Arbeiter aus den SandwichSinicln zum Theil der Ausdruck getäuschter Erwartungen wäre. Die Regierung halte die Sache fortgesetzt im Auge. Für Apia fordert die Regierung einen Konsul mtt 24.000 Mr. und 8 Vicekonsnln mit 18,000 und je 15.000 Mk. Die Konimission bewilligt nui einen Konsul mit 2l,s)00 Mk. und einen Bicckom'ul mit I5.O00 Mk. ttniersloiilsielietär Busch und Gras Bchr sprechen iü> die weitgedehntcn „ ersotdere. HMk»äste scicnll dringend nötbig. Woermann legt die Bedeutung des Handels mit den Südseeinseln dar, der bei Weitem nicht so geungiügia sei, wie Bainbcrgcr angebe. Gemäß dem An träge der stvnmiiisivn werden zwei Vicekoiisuln abgclehnt. Ans der morgenden Tagesordnung steht der polnische Sprachantrag. der Antrag der Sozialdemokraten aus Bestrafung der Kreier Polizcibe- amten wegen Verhaftung sozialistischer Abgeordneter nach dem Kopenhagener Kongreß »no die Börscnsteuer. Berlin. Es scheint, daß gleichzeitig im ganzen Reiche in den Kasernen Recherchen nach anarchistischen Schritten stattgesnnden haben, wenigstens liegen aus entgegengesetzter Richtung gleicbiautcnde vezugliche Gerüchte vor. — Ein Anschlag des Rektors am jchivarze» D»«»e». ,884. Mittwoch, 17. Tecvr. Bret der hiesigen Universität, verbietet den neuen demokratische» akademischen Verein, der sich geweigert hat. den akademischen Be hörden seine Statuten einzureichen. Heute Abend sollen die ReichS- tagsabgeordnetcn Moldauer uns Dr. Möller in dem Vereine Vor träge halten, wozu die Gesinnungsgenossen aus den akademischen Kreisen als Gäste geladen werden Ter erwähnte Anschlag erklärt, daß die Theilnahme an dem Verein sür die Studirenden gesetzlich - - - . — dire^« Verhalten zu vriioiirii, cr'mmvo Irin >vr>.vri>. — xicvcx vic ttiuuuru vom 8. d. M. in der Hauptstadt Koreas gehen der „Nordd. Allaein." Mel dungen zu, nach denen das Gebäude der japanischen Gesandtschaft von chinesischen Trupven zerstört, der Sohn des Königs und sechs Minister gctödtet sein sollen. Li-Hung-Chan wurde mit der Wieder herstellung der Ordnung beauftragt. London. Die Admiralität erhielt die Bestätigung des Auf standes ans Korea. Das Kriegsschiff Espoir wurde beordert, in der Nachbarschaft des Schauplatzes der Unruhe» zu bleiben, auch das Kriegsschiff Flyingftsh hält sich in der Nähe auf, falls sein Bei stand erforderlich sein sollte. K«,»kl»r, ». W„ l«. Decrinbrr. «rüttl Lointürd«» rr2>i«. «irr Looie —. Vtlirrr. Eilterreine —. vavxcrrenlr —. Galiper —, Vekterr. «ialdrcme —. 1»), Un«. Eoldrenie 790,. 77er Sinsen —. «Ser singe» — r. OrtenlLNleide —. üeneiie Ungar. Goidanleide —. L. OrieniaiileUn —. U»e«r. Va»Ierr. —. Diieonl» 207,06. agvple, es>/, »ottb.-n. —. Serben —. Moli. »»en, iS. Dcccmb.'r. Srcdit 2SS.-Ü. EtoalSdabn 290,,j!>. Lombarde» 117,70. «ordwsib. l7I.Si>. MarlnotinS».2ü. Urig. »°>dr. 3c«.29. EU-rikl» —. Elül. L'aei», 16. Decbr. Schluß. Reine 7S.12. Lnlride lvs.87. Zianener »e,SO. Siaaiebalju SS8.75. Lomdarden 217.60. bo. Briortttiten —. ltgvbler S2S.6Ü. Vt8, Saldrente —. Sdauier 66«,. Lüomanen 592,00. Tabe!-S!ct>en —. Rliiiig. »»»>» iTrodulieni, IS. December. lkchiud.i lLeue» iüoveinder 21,tO. März-Juni 21.90. Aui.ig. kvtriiui per Dccbr. «1,7», Mai-August ««,7». Tiill. öiüdöl »er December 05. Mai-Juni SS. Silll. l »«»«»»an, cDroduIten). >6. December. ikchtut). veizru -er Mai »-> ^ xcr Mürz —. Roggen rcr Marz 152,00, per Mai —, <r-. Lokales uud SächfischeS. — Am Montag früh benutzten S. M. der König und S. K Hoheit Prinz Georg znm ersten Maie die Schmalspurbahn Radc- v. Treitzschkc. Der Kgl. Erkrazug traf in Moritzburg kurz vor halb i 9 Ilbr ein. Sofort wurde in wie außerhalb des Tlnergartens die j sogen. ..Bildchenmgd" abgcbaltcn. .Hierbei kamen in 6 Hol,treiben! zur Strecke: 6 Rehböcke, 3 Rehe, 2 Frischlinge, 100 Hasen un» 1 Fuchs. Das Jagddiner fand im Moritzburger Schlosse statt. — II. MM. der König und dieKönigin beehrten gestern Nachmittag die Kunstgewcrbehallc mit einem Besuche und machten daselbst namhafte Einkäuse. — Bei ihrem Aufenthalt in Berlin hatttz Ihre Majestäten unser König und ' des sächsischen Gesandten, Herrn von angenommen. Es war das erste Mal, daß das erst vor Kurzem von unserer Regierung als Eigenthnm erworbene Gesandtschafts- Hotel. Voßstr. 19. so vornehme Gäste in seinen Räumen sab. Gegen l Uhr fuhr das sächsische Herrscherpaar m zwei kaiserlichen Gal»- ivagcn vor. denen je ein Spitzreiter vorautritt, der König in der Ostprenßischen Dragoner-Uniform, begleitet von dem bei ihm zum Ehrendienst kommandirten Geiieraladjutantcn. General der Kavalerie Grasen Brandenburg, die Königin in Begleitung der Palastdame der Kaiserin, Gräfin Hacke. Im Treppenhaus- wurden die Majestäten vom Gesandten und dessen Gemahlin bewillkommnet und in die obere Etage geleitet, in der man durch zwei Repräsentationsläume und einen großen Mannorsaal hindurch m den Speisesaal gelangt. Hier war die Tafel zu zwölf Gedecken hergerichtet. Als Gäste an derselben bemerkte man außer den bereits genannten noch unseren Militärbevollmächtiaten Mawr v. Schlicken, den der Gesandtschaft attachirten Leutnant in, Gardereitcrregimcitt Grasen v. Fabrice und das Gefolge des Königspaares. Nach Beendigung des Dejeuners machten die Majestäten noch einen Rundgang durch iänuntlnhe Räume des Palais, um sich sodann »u verabschieden. — Dem Oekonomiehandwerker Raumer von dem in Straß» bürg stehenden sächsischen Jnfamene-Regiment Nr. 105 wurde für die mit eigener Lebensgefahr vollzogene Rettung eines Kinde» vom Ertrinken die silberne Lebensrettungsmedaille verliehen. — Generallieutnant von Rudorfs ist von seinem Urlaub zurückgekebrt und hat das Kommando der 23. Infanterie-Division wieder übernommen. — Der kaiserlich deutsche Botschafter in Madrid, Gras Sok«A» Sonnen walde, vorher kgl. preuß. Gesandter in Dresden, weckte vorigen Sonntag hier. Se. Ercelellenz gedenkt nach Weihnachten einen abermaligen Aufenthalt hier zu nehmen, da ihn viele sreund- schaftliche Beziehungen an Dresden fesseln. Graf Solms überraschte alle Wel) durch lein ausgezeichnet frisches Aussehen. — Nack einer dem „Han. Cour." zugeaangcnen brieflichen Mittkrilung an Gräfin Montgomerir soll Major von Secken dorf. ver ehemalige sächsische Lssizi«. der bci CaSgcb unter Hick» Po>cha getödiet worden sein sollte — noch leben und zwar «t» Ge fangener des Mabdi. Der Gewährsmann der Gräfin will ibn selbst gesprochen haben und behauptete, der Major könnte jedenfalls mit Geld ausgelöst oder überhaupt befreit werden. Bernbard Cohn - da» ist der Gewährsmann — lebte Küher in Cbartum und spät« in Kasiala als Kaufmann und Viehhändler und will gele« enllicb eine» DiektranSvorle» die obige Entdeckung gemacht baden. Sräfin Montgomerie ist nun eifrig bemüht, die Rettung de» Major» zu bewirten. — Während der Erkrankung des Generalarztes llr. Roth ver siebt der Oberstabsarzt l. Klaffe und Chef-Arzt vr. Klten dir Geschäfte ln der Kgl. Samtätsdirektion. — Dir Gklieinien Rechnungs-Revisoren Kriegen Herdt und Reußnerzn Poisdam. welche in Sachsen staatsangchüng sind, nmrden zu kais. Rechnungsrathen beim Rechnungshöfe des deutschen Reichs ernannt. — Anarchistenprozeß vor dem Reichsgericht. (Fort setzung der Verhandlung vom Montag.) Die Angeklagten, die sämmilick, mit Ausnahme von Reinsdorf und Küchler, den Eindruck gewöhnlicher Arbeiter machen, sehen alle auffallend blaß aus. Reinsdorf ist «in mittelgroßer, hagerer Mensch mir eingefallenen Wangen. Sein etwas in's Risthliche schimmerndesHaupthaar^ebenso auch sein Schnurrbart sind sorgfältig geordnet. Sein irechR Blick wirkt fast verletzend. Küchler inachl einen etwas behäbigen, geradezu gutmütbigen Eindruck, Rupsch. ein vollständig battloser innger Mann, macht einxn offenbar kindlichen Eindruck, seine tiefe Baßstimme paßt gar nichts» seinem Aeußeren, auch die übrigen Angeklagten machen ianwitlich einen sehr harmlosen Eindruck. DaS bereits km» «itge-
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