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Dresdner Nachrichten : 03.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-03
- Monat1906-04
- Jahr1906
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- Dresdner Nachrichten : 03.04.1906
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«I der e^lnsive Geist 1606 sein Wesentliches dazu Lrigelragisi bade. Latz Preußen zusammenbrach. seien die Akten längst geschloffen. Aber was wolle Herr Ledebour damit hier in dieser grase der Ausbildung im Reiten beweisen? - Der Antrag der Kam» Mission, die Zulagen nach wie vor nur für Infanterie-Oberst« lcutnants (patentierte, zu bewilligen, nicht aber für di« der Kavallerie und Artillerie, wird gegen die Konservativen an genommen. Ebenso gelangt eine Resolution der Kommission »ur Annahme. ..unter Zurückstellung der Forderung für drei weitere i« Aussicht genommene Reilschuien auf wenigstens 8 Jahre — »ach Ablauf dieser Frist dem Reichstage Mitteilung zu machen über di« bei der Reitschule in Paderborn gemachten Erfahrungen." — Beim Titel Militärärzte beantragt Aba. Roeren (Zentr.) Wiederherstellung der von derKom miss i o n gestrichenen Anmerkung, daß die patentierten Generaloberärzte eine pensionsfähige Zulage von 1150 Mark erhalten sollen. Der Antrag wird angenommen. — Abg. Bebel lSoz.) führt unter Bezugnahme auf einen offenen Brief de« Dr. Harlwig-Kapul Beschwerde darüber. Latz bet der Untersuchung über Dienstfähigkeit zioilärztliche Zeugnisse ganz unberücksichtigt blieben, daher würden zuweilen sogar völlig Dienstuntaugliche eingestellt. — Auf Anregung des Aba. Grasen Oriola erwidert Generalleutnant o. Gollwitz, die PensionS- Verhältnisse der Handwerksmeister in den Bestes dungSämtern leien Gegenstand der Erwägung. — Beim Kapitel „ServiSwescn" wird «in Kompromikantrag angenommen, wonach die für eine Anzahl von Großstädten festgesetzten ScrviSzuschläge spätestens am 31. März 1913 sortfallen. — Abg. Dome erörtert das Lieferungswese». I-m allgemeinen seien die Beriuche. von dem Prinzip der Vergebung an den Minbesisordernden abzusehen, nicht allzu günstig verlausen. Man werde im wesentlichen immer wieder aus lenes Prinzip zukommen müssen. Namentlich aber mühten Nachgebote nicht zuqelassen werden, denn wenn Hand werker und sonstige Submittenten sahen. dah die ersten An gebote unberücksichtigt blieben, so müsse die Lust, sich an Submissionen zu beieiligen. Nachlassen. — Generalmajor Sixt ».Arnim teilt mit. das; die Zubmissloiisbedingungcn im Au- schlutz an die neuen Bestimmungen des preußischen Ministers für öffentliche Arbeiten umgearbeitet würden. — Beim Kapitel Artillerie und Wafferrwesen" dank! Abg. P a u l i - Potsdam ikons.s für Abstellung mancher Uebclstände in den Werkstätten. Allerdings blieben noch viele Wünsche übrig, über die sich Red ner eingehend verbreitet. Insbesondere sei es nötig, dem Ber- langen der verschiedensten Angestellten. Beamten und Unter beamten und Arbeiter in den technischen Werkstätten nach Gehaltsaufbesserungen, Arbeitsoerkürzungen usw. stattzugeben. - Generalmajor «vsixt v. Arnim erwidert dem Vorredner, daß gerade erst in den letzten Iabren Gehaltsaufbesserungen 'iattgesunden haben und auch sonst berechtigte Wünsche erfüllt worden seien. Der Vorredner übersähe u. a. auch, wie außer ordentlich verschieden die Verhältnisse bei den technischen In- gituten und den AriilleriedcpotS seien. Die Privatindustrie >ahle keinesfalls höhere Löhne. In bezug aus die Gehälter einzelner bevorzugter Angestellter könne freilich das Reich mit der Privatindustrie nicht konkurrieren. Daß. wie Vorredner angeoeutct, einzelne Offiziere bezw. Beamte Prozente von Er- warnissen der Kantinen bezögen, sei eine ganz unglaubliche Be- bauptung, die er nur bedauern könne. — Präsident Graf Bollestrem: Ehe ich dem Hause Vorschläge, sich fetzt zu vertagen, habe ich einen Antrag initzntcilen, den der Abgeordnete Dinger mir schriftlich überreicht bat und der dabin geht, die Titel 37 und 38 an die Kommission zurückstloerwcisi». Eine Begründung des Antrages ist mir nicht gegeben worden. Ich kann a'io nur sagen, daß ich den Antrag nicht begreife. — Abg. Dinger l-soz.s: Hätte der Herr Präsident mir das Wort zur Geschäftsordnung gegeben, so hätte er meine Gründe gehört. Nachdem er aber letzt selber Vertagung vorgeschlagen hat. ziehe ich meinen Antrag zurück. — Präsident Graf Balleskrem: Also es sollte eine Pression sein? — Abg. Singer: Ich würde den Ausdruck „Pression" nicht brauchen. Nachdem ich vorhin für einen Antrag auf Vertagung nicht .. '' - - - . '' ' von mir von mir angesichts der vorgerückten Stunde nicht möglich ist. Wir sitzen hier jetzt schon 7hh Stunden. — Präsident Graf Ballestrem: Ich habe die Geschäfte des Hauses zu fördern und kann nicht des halb. weil ein Abgeordneter noch eine lange Rede hält, so fort vertagen. Daß der Vorredner 'o lange reden würde, konnte ich. als Herr Singer den Wunsch nach Vertagung aussprach, freilich nicht voraussehen. — Hierauf erfolgt Ver tagung. — Schluß der Sitzung 6'^ Uhr. Weiterberatung morgen 1 Uhr. Berlin. sPriv.-Tel.s Es ist beabsichtigt, am Donners- tag den Etat des Auswärtigen und der Reichskanzlei auf die Tagesordnung des Reichstags z» bringen. Be: dieser Ge legenheit wird Reichskanzler Fürst Bülow selbst die Ergebnisse der M a r o k k o - K o n > e r e n z in Algeciras mitteilen. Es wird erwartet, daß noch vor den Osterserien die Diälen- vorlage dem Reichstage zngehcn wird. — Die Reichs tag 3 k o m m i ss i o n für den Gesetzentwurf für die Hilfs- kaffen begann heute die zweite Lesung. Von sozialdemokra tischer Seite lag «in vollständig neuer Entwurf vor. Vreufttscftcr Landtag. Berlin. Das Abgeordnetenhaus lehnte heute i namentlicher Abstimmung mit 183 gegen 81 Stimmen den Antrag der Freisinnigen auf Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts ab. Für den Antrag stimmten die Freisinnigen, «in Teil des Zentrums und die Polen. Das HauS nahm dann in einfacher Abstimmung die Regierungsvorlagen betressend die Vermehrung der Mit- glieder des Hauses und die Aenderung der Wahlbezirk», sowie vetreffs Abänderung der Vorschriften über das Wcchloer- fahren an. Ter Kaiser in Krefeld. Düsseldorf. Heute vormittag 6V2 Uhr schied das 2. westfälische Husaren-Regimenl Nr 11 aus 'einer bisherigen Garnison. Eine zahlreiche Menschenmenge war an der Rheinbrücke versammelt: u. 0. hatten sich auch viele Offiziere und der Verein ehemaliger Hcharen des Regiments dort einaefunden. Der Beigeordnete Dr. Zahn übermittelte namens der Stadt dem scheidenden Regiments einen in Herz- lichen Worten gehaltenen Abschiedsgrnß und gab den besten Wünschen für das Regiment in der neuen Heimat Ausdruck. Gr schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hurra. Tann Atzte sich das Regiment in der Richtung nach Kiefeld in Be rgung. gefolgt von Hunderten von Wagen, Automobilen und Radfahrern. Krefeld. Seit dem frühen Morgen durchziehen bei herrlichem Weiter zahlreiche aus der Umgebung cingetrosiene Vereine mit Musik die Straßen. Eine große Zähl von Extra- , iigen ans allen Windrichlungen konnte den Andrang der Frem den, die dem Kaiser dein che beiwohnen wollten, kaum bewältigen. Der Andrang in den herrlich geschmückten Straßen ist unbeschreiblich, doch geht alles in voller Ordnung zu. Wäh rend des VoiniiiltagS trafen aus verschiedenen Richtungen Elstra- zöge mit Kriegervcreinen und anderen Vereinen ein und wur den hier vom Basinhose von den Kameraden abgcholl. Eine überaus zahlreiche Menschenmenge hält die Feststraße hmden Seiten besitzt. Die auswärtigen und hiesigen Vereine, sowie mehrere Tausende hiesiger und auswärtiger Schulkinder bilden Spalier. Um 12'> Uhr kündeten Kanonenschüsse die Ankunst des kaiserl. SondcrzugeS au. ES fand kleiner militärischer Emp- sang statt. Nachdem der Kaiser zu Pferde gestiegen war, galop- vierte er zu dem aut einer Wiese ausgestellten Husaren-Regiment Nr. II, dessen erste Eskadron Paradeuniform angelegt hatte, während die übrigen Eskadronü scldmarichmäßig ausgerüstet iuaren. Der Kaiser ritt die Front ab und setzte sich dann an die Spitze des Regimentes, uin cs über die etwa 5 Kilometer lange Feststraße in die Stadt cinzuführen. Ter Oberpräsidcnt der Rheinprooinz. Freiherr v. Schorlcmcr-Lieser, begrüßte den Kaiser, worauf die Tochter des Oberbürgermeisters ein Will- kommen-Gedicht sprach und einen Blumenstrauß überreichte. Ter Kaiser dankte mit freundlichen Worten, worauf Ober bürgermeister Oehler, dem der Kaiser die Anlegung der goldenen Ämtskette gestaltet hatte, die Begrüßungs-Ansprache hielt. Er erinnerte an den Kaiserbesucft von 1902. wobei der Kaiser in Aussicht stellte, daß Krefeld Garnison erhalten könne, und die am Tage darnach erfolgte Benachrichtigung von der Verlegung des Husaren-Regimenteö nach Krefeld, und au dis Freude der Bevölkerung über diese Kunde. Ter Redner betonte, welche AuSzeichnuna dem Regiment« dadurch zu teil geworden sei. daß e» der Kaiser selbst «iaaeführt habe, und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Der Kaiser dankte und betonte, daß das Regiment «men so glänzenden Einzug bekommen Hab«, al» wen« es von einem Krieg« siegreich heimgekehrt wäre. Er hake der Stadt Krefeik s«in Won gegeben und «p halte je«» Wort. Dabei erhob sich lauter Jubel. Unter begeisterten Z der Bevölkerung ritt der Kaiser dann au der Spitz« r «R» die Feststraße^ entlang zum den"a'A*Pfe'r^!«mss Pferd" lch und r,tt dann zu« Sajernen- Gebäude durch den Oberbürgermeister erfolgte. Krefeld. Die Ansprache, die der Kaiser al» And- wort aus die des Oberbürgermeisters hielt, hat folgenden Wortlaut: „Ich spreche Ihnen. Herr Oberbürgermeister, meinen herzlichsten Dank aus für den schönen Willkommen, den Sie soeben ausgesprochen, und für den großartigen Empfang, den di« Stadt dem Regimente bereitet hat. Wenn das Regiment nach einer Kampagne und gewonnenen Attacke^ mit Lorbeeren und Trophäen geschmückt, eingezogen wäre, hatte es schöner nicht empfangen toerden können. Der Empfang durch die Bürgerschaft ist mir eine Bürgschaft dafür, daß die Gesinnungen der Bürger Krefelds für ihre neue Garnison in jeder Be- zichuirg den herrlichsten, schönsten Hoffnungen entsprechen. Da» Regiment, davon bin ich überzeugt, ist durch den Empfang be glückt und beseligt und wird bestrebt sein, in der neuen Gar nison alle seine Tugenden, di« es bisher ausgezeichnet hat, weiter zu pflegen. Der Stadt Krefeld habe ich an dem heutigen Tage mein Wort gehalten. Wenn ich mein Wort gebe, hafte ich es auch. (Stürmische Hochrufe.) Der Stadt habe ich ihr« Garnison gebracht und den jungen Damen ihre Tänzer." (Er- neute stürmische Hochrufe.) Zur Marokko-Konferenz. Berlin. Die offiziöse „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt in einem Artikel: „Zum Abschluß der Marokko'-Kon- serenz" u. a.: „Bevor die Bahn kür eine Verständigung mit Frankreich frcigemachr werden tonnte. loaren große schwierig, keilen zu überwinden. Im Frühjahr 1905 hatte sich eine Kon- ftellation berausgebildet. die ernster war, als in der Oeffent- lichkeit bekannt geworden. Die deutsche Diplomatie mußte eine entschiedene Haltung «innehmen, um keinen Zweifel vorüber zu lassen, daß wir unsere Rechte und Interesse» unter keinen Umständen verleben und uns in diesem unseren Entschluß auch durch Drohungen mit einer gegen uns gerichteten Koalition nicht erschüttern lassen würden.... Jedem sachlichen Urteile über die Ergebnisse der Konferenz für Deutschland muß ein Ver- gleich zwischen dem Ausgangspunkte und dem vorläufigen 'Ab schluß zu Grunde liegen. Dieser Vergleich bietet sofern man unserer Politik nicht geflissentlich Absichten unterstellt, di« von Anfang an konsequent zurückgewiesen worden sind, kein Miß verhältnis zwischen Gewolltem und Erreichtem. Getreu ihren von Anfang an gesteckten Zielen hat die deutsche Diplomatie keine Einzelheit um ihrer selbst willen verlangt, sondern bei jeder Forderung lediglich die Wahrung des Prinzips ausreichende internationale Garantien für die Sicherheit der BewegungSsreiheit aller beteiligten Nationen in Marokko zu schassen, im Auge behalten. Im Vertrauen, daß dieses Bestreben die Anerkennung der Mächte finden werde, ist Deutschland aus die Konferenz gegangen, obwohl bekannt war, daß Frankreich Verabredungen mit drei Mächten nach Algeciras mitbrachte. Gesiegt haben in Algeciras weder Deutichland noch Frankreich, sondern das internationale Prinzip, das in bezug aus Marokko durch die Konferenz erneute und feierliche Bestätigung erhalten hat. Die Verfechtung dieses Prinzips hatte die deutsche Politik auf ihre Fahne geschrieben, nicht aus theoretischer Rechts- klanberei. sondern weil die Aufrechterhaltung eines internatio nalen Regimes in Marokko sich auf die Entwicklung der eigenen Interessen Deutschlands aus kommerziellem und ökonomstchem Gebiete als günstig bewährt bat. Die Konferenz bat sich aus klare und feste Bürgschaften für unaehindertc Betätigung des deutschen Unternehmungsgeistes im scheriftsche» Reiche geeinigt, wie sie durch eine Sonderabmachung mit Frankr^ch nicht zu erzielen gewesen wären. Marokko bleibt ein freies Feld für den wirtschaftlichen Wettbewerb aller Nationen. Gern erkennen wir an- daß Frankreich hierbei lonal mitgewirkt und es damit Deutschland wie allen neutralen Signalarmächten erleichterte, den besonderen Interessen Frankreichs und Spaniens a» der inneren Ordnung des schernischen Reiches gerecht zu werden. Wir hoffen aufrichtig, daß die Beunruhigung, die ohne Ver schulden Deutschlands entstanden war und längere Zeit auf du internationale Lage störend einwirkte, nunmehr allgemeinem Vertrauen und der Zuversicht aus eine gesegnete Fricdensarbeit weichen wird." Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaffer hat an Herrn V.Radowitz und an den Grafen Tattenbnch telegraphisch den Ausdruck feiner warmen Anerkennung für das in Algeciras Erzielte gerichtet. Paris, i^er Gesandte Revoil erklärte in einem Interview, daß der materiellen Vorteile weaen. die Deutschland aus der neuen Ordnung der Dinge in Marokko ganz gewiß ziehen werde, Fürst Bülow mit sich und seinen Vertretern vollauf zu frieden >ein könne, aber der ziffernmäßig nicht abzuschätzende moralische Vorteil der Wiederherstellung von angenehmen Bestehungen zwischen Deutschland und Frankreich, die den Welt- frieden sichern, sei aus beiden Seilen von größter Bedeutung. Paris. Melinr schreibt in seiner ..Rspubliaue FramMe" : Die deutjche Divl 0 watie hat ein für sie hochbedeutsomeS Ziel erstrebt und anscheinend auch erreicht: sie hat den Sultan in hr Spiel gezogen und derart das Werk vollendet, das der Kaiser auf seiner berühmten Tangerreise persönlich begonnen hat. Das ist ei» große: Sieg, der aus ihm fernerhin den geheimen Ratgeber und Stützpunkt der marokkanischen Negierung macht. Dir nwslemitische Welt wird künftig die Blicke auf ihn richten und es wird uns sehr schwer werden, gegen srin« beginnende Volks tümlichkeit anzukämpfen. Berlin. sPriv.-Lel.) 'Der Bundes rat stimmte am , onnabeud dem Gesetzentwürfe wegen vorläufiger Regelung des ReichshauShaltS ,'ür di« Monat« April und Mai jEtat-sftotgesetz) in der vom Reichstage beschlossenen Fassung zu. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Vortragende Nat rm säch sischen Kultusministerium, Geh. Schulrat Dr. Stetiger, ist zum ständigen Mitglieds der Nerchsschulkommission berufen worden. Berlin. Der Rücktritt des Herrn v. Holstein, des namentlich in letzter Zeit wieder ost genannten Vortragen den Rats im Auswärtigen Amte, sicht nach einem hiesigen Abcnd- blatle in allernächster Zeit bevor, und zwar als Folge des Wech sels, der in der Besetzung des Staalssekpetariats des Aus wärtigen ciiigctretcn ist. Nach der „Deutichen Tagesztg." ist übrigens an kundiger Sielle von einem Rücktritte des Herrn v. Holstein nichts bekannt. Berlin In hiesigen Finanzkreiscn !var heute die Nach richt verbreitet, daß die deutsche Regierung sich gegen eine neue russische Anleihe am deutschen Markte ausge sprochen habe. Nach dem „Lok.-Anz." ist eine Entscheidung in dieser Angelegenheit noch nicht erfolgt, vielmehr schweben die Verhandlungen darüber noch, wie weit das eigene Anleihe- bedürsnis des Reiches und Preußens die Beteiligung des deut schen Geldmarktes au fremden illnleihen rötlich erscheinen laß! Berlin. Tie Dresdner Bank beging gestern die Feier des 2 si säl> rig e n V e st e Heus ihrer Berliner Nieder lassung. Gleichzeitig feierten sieben Beamte der Dresdner Bank ihr Mährigeö Tlenstsubiläuin bei dieser Bank, und zwar die Herren stellvertretender Direktor Marcuse. Vorsteher der .Hauptkasse Möllmann, Vorsteher der Eitektenkasse Reich, die Beamten Brvese und Bollmar, sowie die Kaffeilbote!, Küpper und Müller, der Vorsteher der Berliner Depositcutasse Freu- mutb. Prokurist Ver Dresdner Bant, wurde zum stelloertetenden Direktor ernannt. — Von der Dentschen Bank und der Dresdner Bank ist beantragt, 10 Millionen 8V-> - Pr 0 z. Anleihe der Stadt Dresden unverlosbar und unkündbar bis 1910 zur hiesigen Börse zuzulassen . Berlin. (Priv.-Tel.) Wie die .Franks. Odcr-Ztg." ans Nauen bei Fn»stenwalde meldet, hat die Ehefrau des ermordeten Karl Korn die Tat eingestanden. Berlin. (Priv.-Tel.) In zwei großen, heute voiinlttag abgchalteneu Versammlungen haben die hiesigen Ma 1 ergebil - sen den Streik nach den Borsihlägen der Lohnkvinmffsio» beschlossen Die Zahl der Streikenden, die an» dem Streikfonds Unterstützungen beziehen werden, wird auf 8006 geschützt. Die Zeit vom 1. April bis Ostern ist ersahrung»gemäß im Maler« grwrrd« die beste. Ta der Berliner wie der Hamburg« Verband der Arbeitgeber in Allem KartellverbäliniS stehen, der Berliner s,7,'N 'tlö'W ell L«A RL düL Di« Kruppsche G«rmania-W«rft er- M,.E-° D« Lu»stand der Rollkutscher, der etn« st-nke Behinderung der Guterabfuhr im Gefolge hatte, ist nach viertägiger Dauer veendet worden. Hamburg. lPriv.-Tel.) In» Schiffsverk« vom Streik der Seeleute nicht» zu verspüren, da di« sisft! die fertig zur Expedition in Ge« sind, schon vor einigen Tchien anaemustert haben. Auf dem Seemann»amt« wurde ohne Unterbrechmlg angemustert. Bei den Heuerbureau» meldeten sich heute nur wtnige »Seeleute. H 0 mbur g. In einer beute abgehaltenen Versammlung de» Verein» Hamburger Reeder, die sich mit dem Au»ftande der Seeleute beschäftigte, wurde die Behauptung der Führer des Seemann»verbandk». die Reeder hätten sich geweigert, mit den Seeleuten zu verhandeln, al» irreführend gekennzeichnet und fest- gestellt, die Reeder hätten sich nur geweigert, mit den Führern de» Seeinan>r»verbande» zu verhandeln. ^ H a m b u r g. Die stark hysterische und nervenletdeud« Frau de» Amsterdam« Kaufmann«» Walla» überfielin einem hiesigen Hotel ihren Ebemcmn mit einem Revolver, verletzt« ihn leicht durch einen Schuß ln den Oberkiefer und tötet« sich selbst durch zwei Schüsse in den Kopf. Dessau. Der von den Nationalliberalen eingebrachte und von den Freisinnigen unterstützte Antrag, den Unterbeamten wegeu der Verteuerung des Fleisches und der Lebenshaltung überhaupt eine einmalige gleich hohe Zmvendung zu machen, wurde an genommen und die Landtagssession geschloffen. Laibach. Dem hier zu kurzer Tagung zusammenaetretenen Kreiner Landtage unterbreitete heute der Präsident eine NegierungSvorlaae betreffend Aenderung d« LandeSordnung und der LandlagSwcchlordnung. nach der eure Kurie de» allgemeinen Wahlrechts mit 10 Abgeordneten an die bis jetzt brftebenden Kurie» angrgliedert werde» soll. Die Vorlage enthält außerdem Bestimmungen, die darauf abzielen, eine ungestörte Tüttgteit de« Landtags sicher zu stellen. Die Vorlage wurde eurem Ausschüsse überwiesen. Paris. Auf der deutschen Botschaft fand ein intimes Diner statt, an dem der frühere Präsident Loubet und sein« Ge- mahlin mit ihrer Tochter Madame de Saint-Prix und ihrem Sohne, dem Rat des NechuungshosS, Paul Louvet. ferner Ge neral Dubais und Genera! Faure-Biguet und ander« Personen teilnahmen. Lens. In der letzten Nacht wurde in HarneS aeae» «in Haus ein Dv n a m i t a n s ch ta g verübt, wobei lediglich Sach schaden angerichtct wurde. In Fouguieres und Harnes kamen Unruhen vor. Die Ausständigen errichteten Bärikaden. Ka vallerie ging gegen die Ausständigen vor. wobei einer der letz teren verwundet wurde. London. Die Königin und die Prinzessin Victoria sind heute morgen nach Marseille abgereist, um sich dem Könige an Bord der Jacht „Victoria and Albert" anzuschließe». London. Wie das „Reutcrsche Bureau" erfährt, reist der Unterstaatssekretär im Auswärtigen, Sir Charles Har- dinge, nach dem Mittelmeere ab, um den König auf der Mittelmeerreis« als Vertreter de» Kabinetts zu begleiten. K 0 n st a n t i n 0 p eI. Wie amtlich bekannt aegebeu wird, ist der Kommandant der Zone von Saloniki. Division »general s 0 lih Pascha, zum Vali und Kommandanten von Skutari fAIbanien) ernannt worden. Belgrad. Bon amtlicher Sette wird gemeldet: Die Ge rüchte, die den K r 0 np ri n z e 11 Georg nachträglich mit der bekannten P r r > 0 na la f fä re des früheren ersten Adjutanten Oberstleutnant Milochewitsch in Verbindung brachten, entbehren «der tatsächlichen Unterlage. Dies geht schon daran» bervor, daß >er Urheber jener bedauerlichen Begebenheit, d« frühere Ober- lentnant in der Königl Garde Bozidar-Äoikowitsch, vor dem zu- tändigen Gericht ein umfassendes Geständnis abgelegt hat. aus Grund dessen er wegen ehrenrühriger Handlungsweise seines OffizirrScharakterö für verlustig erklärt und cmS der Arm« aus- gestvße» wurde. Ans diesem Anlaß wird darauf hingrwiesen. daß von gewiss« Seite bereit» früher wiederholt die Person de» Kron- >riiizen mit dieser Affäre in sensationellen Zusammenhang ge wacht wurde. Mau hat jedoch von der Richtigstellung Vieser böswilligen Aelißening uni» Verleumdung Abstand genommen, weil die tendenziöse Erfindung ohnedies von jedermann sofort zu erkennen war. Washington. Die republikanischen Vertreter de« taaies Massactiusekis im Repräsentantenhaus« baden be schlossen, den republikanischen Partei-Caucu» eiuzuberufen. rm die »Frage zu erörtern, ob das NeprcisentallteilhauSkomite.e ür Mittel und Wege nicht veranlaßt werden soll, noch in der gegenwärtigen Session die Dm rifrevision-sroae »u er örtern. Dieser Beschluß ist die Folge der. wie gemeldet, vom Vorsitzenden des Komitees Payne in einem Schreib«» an «in Komitermitglied Ende März abgegebenen Erklärung, daß die Tarissrage in der lausenden Session nicht zur Erörterung ge- langen werde. Philadelphia. Die Arbeitseinstellung, im Änthrazit-Kohlengebiete ist anscheinend vollständig. Es gaben ich keine Bergleute zur Arbeit «ingestillt. Ruhestörungen Wer ren von nirgends her berichtet. Pirtsrmaritzburg. Die 12 Eingeborenen, di« den Polizeiinwektor Hunt ermordet haben, sind heute morgen hier erschossen worden. <9ta««,tS »maedenbe Drvekck»en deNeede« KcA Gelt« O.h Nr-Msiir, M. S-tziu«.» «red» üir.it. IW.I« »»ni i«!^ St<u>,»b«h» >«« 75 »>°ml>ard«n »1^0. Lourebütt«Ungar. »«I> V»rwtM«tt es,7d riirk'iUai« —. F«st Pari«. ,» U»r naqimvaff.i Sient« »».«?>',. -Noll««, »«Fi. ««ni» »!,«. P-rwqwm 70,/7>/.. Mrken cuxiftc >Lni»-e) SS.I». «artnüei« on«- m,»donk eLl,-. StaaUdotztt -. Lombard«Fast Dari». VrodnNeiimarlr o«r April S8,S0. >>«r pull-August ««H, st-stß. L,'ir»u« »>»r Lprii «O.L» vrr Sn>trmb,r,D«iem»rr 3K.7S, slttiß. nüdii orr Wril »7.7K. »rr Lkvt«ml>rr<T«>ember stetig. Nuister»««. Produkten - ^»rtcht. lg,»«» p«r Mai —»I» PN»«», -n,-» Rogor» orr Mai —»er Litdber . SI-iGSilNoS. >»»»»». lSetrrideinortt '.lueiitndischrr ««»en srst k»i «»mit- »utr» L«s4»ft. Lj«U«u irsi. ii Lch ddhrr. ilm.ritonvch'r Mai« stsi «i Sch. tut«,- Donau» Mai« nominell uuvertintert. -Imruramsche« Mehl ruhig aber sieti«, rn-lischa« Wiehl ruhi» E-rste frst. Haler scsi. Oertliches mir» Sächsisches. — König F r i e d r i ch A u g ust wird heute nachmittag 4 Uhr die in der hiesigen Kunadstraße am Abstellbahnhofe ge legene Kaiserlichen Poschalterei-Stallungen besichtigen. — Anderwciter Dispositionen zufolge wird Ihre Majestät die Königin-Witwe erst Donnerstag, den 5. April, vormittags 1» Uhr 26 Mm. hierher zurücklehren. — Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg empfing am Soinitaa mittag I Uhr den neneriiainite» Niederländischen Gesandten Baron Gcvers in seitlich« Audienz. Baron Gevers war vom Niederländischen Gesandlschaftsrat Ritter van Nappard begleitet. — Tos Befinden der Frau Erzherzogin Maria Joseph« ist weiterhin ein sehr befriedigendes, sodaß von der Ausgabe weiterer Krankenbericht« abgesehen werden kan». — Herr Stciatsminisier v. Metzsch und Grmahli» habe» für heute an die Mitglieder beider Ständekammern, sowie an die Herren Staatsminister und Regierungskommissare Gin-- ladungen zu einer parlamentarischen Soiree ergehen lassen. — Den Kammerherrndienst beim König« hat bi» mit 1s. d. M. der Königliche Kammrrherr v. Winckler über nommen. — Der Herzog und die Herzogin von Pleß mit Familie, welche vier Wochen hier zur Kur weilten und im „Europäischen tzos" abgestiegen waren, Häven Dresden Wiede« verlassen. — Herr Krei-Hauvtmann Dr. von Ehren stein tn Leipzig verabschiedete sich am Sonnabend früb von den Kanzlelbeontten d« Königl Kreiöhauptmannschaft und begab sich bann pp»
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