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Dresdner Nachrichten : 28.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 12-13 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-28
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1884
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II UI »I» «-»»iU. , Uhr. L'l terole wird nichl > zplrrtl,"' »omenn^o»-/ ^ ^ttlSot»» »Steine,, per I». »ich! i^edr» Aulwar» »»»-«ulirtiae aeaep Piii» ^».-.».^»alcspnp durch «rlefmarke» ^rr O»IlrmtLUlu»t 8 LUdcu lb P,,. Inler-I- «bi N»»t°, -de, no-d ge„. ««t»«eN, !» Iulerair ueduien »n: Aimonern-Bureau, oon tz-osenfteln u. Bögler. Mud Moffe. kaude u. <l»., Jnvoltdendonr, V. Milee-Äerllp. M. »wd-Magdeburg. Bara-tzaUe. v. Arndl-BerNnLv.. 1! Et.iuer-Humdurg. Plol»it-L«p,tß. Silr «üduabc etnael. Monulcrwie keine Berdini liNikeid KnterSattuirg. HMLstsverkehr. ISrsenömLt, KmöenliSe. (8«erüuäst 1830) ' AltÜadl,Schloß-rajjr. Leie» ckor iro-woriazooo«. NtuSadtHaupl-raßk. Leies äor Mll-rLrias--. övliiil L Kuttsntsg, MM /»Ztma, kt St» »» smpkolllou in euormor Huswirkl borvorraxonästs liloiikoitvu all«? VLpissvrio-Lrdvitvli. X>»n>,r»l-Ikpmftnn uixl Ilv^eii, Dilclu-r, Vvtvrliosvii iwa LsidlsvlivL ünp;<In<!8t<,u, ttmiivn-ltövll». ttil»kl»<!lilllio, NsliiUingnn, 8Y- niu t-ilinv, 8t> uinpk- u. 1V«>IlkV!nn'«n in ffrüsstor^uilvulil bei. on gr«8 T IVMVN« »S»ßLN^L «« üotllil l 8» I» «»»«*, <L»d,di« Z» U. I^illllitLVI intl «»^ 3. ß Ü!11i88tv LvLuxsquvUv lllr ^1 8<-I»Io88-8tra88« 17, essonübvr llsm L Leblos««. ?Lbri^-^tLd1i8§emerit sink. u. ele§a.ntsr Hwäsr^Lräsrobs vollAlsxAnäsr ?Mi§8oIui. krsELtr. 6. llegeniilier der MnkgeweröehM 1v8n»I>»i,«n«>un«r I,^«'ltvIUik«et. tt U inlilt'^ tivkln ti« Itn-K«» I»«di I«t 3«kr«or r»nlvtÄ«, lintikrinünt«!, ^nieü«« v«n » AI»rk »n, n»«I» 5Ianii. z itt INN Iltlt Ut I tlil 1 tt>1» N. N INIk I >uk>Oll kin L« Alllutil, .I»i«iu«tn, I^Iet«I«r van k» ttlark «n. 3^2. 29. Jalirgling. Äullngc: 40.001» Ett'j. Slussichten für de» 28. Octbr.: 'Böiger Nordwestwind, veränder liche?. etwas regnerisches und etwas kälteres Wetter. Verantwortlicher Redakteur lllr Politlflkftö I>r. Emil Bterey i» Drekdcn ^ Die Stunde der Entscheidung ist gekommen. Me Parteien sind! i:i die Schlachtlintc eingerüclt. Wieder Wähler weih jetzt, irie er zu stimmen liat. Größere Wälilcrlreise noch umzustinlinc». kann sich Niemand vermessen und wenn des lieben Hcrrgott'S Leid-Journalist selber zur Feder griffe. Nur vereinzelt wenige Schwankende und Ungewisse sind noch zu gewinne». Sic zu bearbeiten, sind augenblicklich Tausende rühriger Hände beschäftigt. Mittelst Besuch und Unterredung, in Wort und Schritt, in Briet, Inserat und Plakat, mit gesetzlichen und auch mit mehr oder weniger uuerlaublen Hilssinitteln. WaS die Sozialdemokraten von Einwirkungen ans Brod und Lebensstellung wirlbschaftlich Schwacher erzählen, machen die Einschüchterungen der Arbeiter durch überwachende Sozial demokraten zehnmal wett. Wer iiinncr auch aus dem Wahlkampfe siegreich hcrvorgebt — die politische Moral ist cs nicht. Wenn nach einem bekannten Worte die Politik überhaupt den Charakter verdirbt, so ist die Wahlagitation am allerwenigste» eine VcredcluiigSanstalt. Das erhebende Schauspiel, welches an und sür sich der Anblick bietet, dah ein ganzes Volk in sricdlichcr Weise leibst seine Geschicke bestimmt, wird erheblich durch das Widerliche vieler W ilüvorgänge beeinträchtigt. Daran muh sich aber ein Volk immer mehr gewöhnen. Das Ausrührcn der Leidenschaften, das Gebäffigr der Agitation, die Verdächtigung der Gegner, die Verschleierung der letzten Parteiziele, die Speculation von Ehrgeizigen und Berufspolitikern ans geschäftliche Ausnutzung der Mandate zu Sonrcrzwecke». die Volksschmeichelei, die demagogischen Verlührungs- künste, die tlwricbte Eifersucht zwischen sich Nahestehenden, die unnatürlichen Wahlbündnisse — dies und noch so manches Andere sind, wie cs scheint, die von der Wahlbewegung »nabhaltbaren, unvermeidlichen Zugaben. Doch nicht darüber ist heute ausführ lich m sprechen die Stunde. Die letzten Anstrengungen der Parteien aeltc» dein Eammem, Organismen und Jnsgcsechisühren. Nichts darf versäumt werden. Doppelte Wachsamkeit ist diesmal uothig, um den Sieg den OrdnnngSparteien zu sichern, eile Lrganisation und Tbätigkeit der Sozialdemokratie arbeitet ge- chnschloo, aber Tag und Nacht. Ihre Einigkeit, Geschlossenheit ind Disewli» ist wiederum »msterhast. Sie gcin freilich, in lon- segnenbr Ausbildung des zur iraffcstcn Tueanuei führenden sozialisti- aNn Prinzips bi-Z zur Ausstoßung und Aechtnng verdienter, aber ireimntbigcr NPtgliedcr; jedoch wirkiam greift sie ein. lim so bobere Achtung gebührt den Arbeitern, die den Mutb beweisen,, las tyrannische Joch der Sozialdemokratie zu brechen. Was aber die Aübrigkcst der Sozialdemokratie anbclangt, so verdient sie die Nach ahmung aller Ordnungopnrteien. Es kommt aus jede Stimme an! Das ist mehr als eine verbrauchte Redensart, rS ist die volle Wahr heit. Schon einmal ist der Fall praktisch geworden, dast eine einzclene Stimme die Wahl entschied. Es war kin einem haimövcrscbem Wahlkreise bei den Wahlen von 1878 oder 81 ; da wurde in einein ländlichen Wahibureau ein Stimmzettel sür ungiftig erklärt, weil er einen Fettfleck hatte. Beide Kandidaten halten genau zo viel Stimmen erhalten ; erst bei der Addition ergab sich, dasr die Kas- s.ruttg des ungiftigen Zettels den Sieg dem Gegenkandidaten zu- gcwendet hatte. Daß hei der Zweifelhaftigkeit der Sache schließlich die ganze Wahl durch den Reichstag kassirt und eine Neuwahl an- geordnet wurde, ist eine Sache sür sich; hier sollte nur an einem wirtlich erlebten Falle dargeihan werden, daß jede Stimme von Wichtigkeit ist. dotz jede stimme unter Ilm ständen den Ausschlag g bcn kann. Damm: alle Mann, aus zur Wahl! Hüiisiger vcnn früher weiden diesmal Stichwahlen sich noth- wendig machen. Speziell bei den sächsischen Wahlen. Der blinde .'.wb, mit dem sich an einigen Orten die LrdnungSparteicn grimmig leä'inpje», ist der Dünger sür das Wannbeek. in welchem die socialdtmokratischen Svargel in die Höbe schieße». Wie seiten lernen doch die Parteien aus der Geichichte! ES ist schon ver gessen, daß bei den letzten Wablen die Sozialdemokraten nicht einen, läge nicht eine» einzigen Abgeordneten im ersten Gange durch- l rächten- Jlne Ernte begann er» bei den Stichwahlen. Hier trugen sie 12 Mandate davon. In keinem der 397 deutsctzen Wahl kreise ist die Mehrheit der Wähler von Hans aus demokratisch: erst die verrannte Feindschaft der OrdnnngSparteien spielte Jenen den Sieg i» die Hände. So!! denn diese Lehre »nbeherzigt bleiben? Rcichstrcue Wähler, versetzt gleich im ersten Wablgang die Sozial demokratie in die bleibende Minderlicit! Gebt nicht Stimmzettel iür srcisinnig-deuiiche Zäblkandidatcn ab! Ties ist eine kindliche, aber nicht ungesäbrlictie Demonstratio». Wenn sic nicht mit den Lozialdeuiokiaten verabredet ist, zeugt sic von einem geradezu vcr- weriiichcn Leichtsinn. Diese Frivolität stellt sich, ais glaube sie <» die Mäßigung, welche diesmal die Reden und Wahlaufrufe der Socialdemokratic zur Schau tragen. Wohl fehle» darin die c>,Nischen Beschimosungcn ganzer Stände und staatlicher wie gesell schaftlicher Estirichtnngcn, wovon es vor dem Sozialistengesetze in ker sozialdemokratischen Wahltiteratui wimmelte. Wobt findet sich leine erneute Kriegserklärung „an die Paläste" darin vor. Aber sott es vergessen lern, daß dir airerlannte Führer der Umsturzpartei einst aus der Tribüne des Reichstages arrSgerusen, daß die Pariser Kommune nur ein kleines Porpostengeiecht im Vergleich z» Dem sei, wnS Europa bald bevorstehe? Die angendlickliche Mäßigung der Sozialdemokratie ist eine Folge des Sozialistengesetzes; sie wird angeratlicn durch die Erwägung, die mittleren Bevölkerungsklasie» nicht durch revolutionäre Reden zu erschrecken und ans den gesunden Sinn der Arbeilermaffen Rücksicht zu nehmen, welcher Verbesserungen ihrer wirthichastlichen Lage, soziale Reformen und nicht den Umsturz der Dinge will. An dem sozialdemokratischen ZninnstSstaat wird sestgehallew aber die Brandsnckel. die früher den Weg dahin leuch tete, bleih«.vorsichtigerweise unangezündet. Ein letztes Wart vor den Wahlen — eS bleibe nicht ungesagt. Noch keine Ist Jahre ist cs her, daß der gewaltige Mann, um den uns die Völker EurovaS bene den, das Elend unserer Geschichte geheilt und die tiefste Sehnsucht ^unseres deutschen Volkes befriedigt hat. Er hat seitdem daö Schiff des neue» Reiches mit einer seihst von seinen Feinden beneideten^ Meisterschaft durch alle Woczen geneuert. Er wendete seine hohe Staatskirnst an. Europa die Segnungen veS Friedens zu gewähren und cs ist ihm grandios gelungen. Und jetzt setzt er sein ganzes Wollen und Können daran, dem deutschen Volle zu dem geleisteten unermeßlichen Dienste noch einen zweite», nicht minder ruhmeSmertlren zu leisten: den Frieden im Innern zu begründen, den Wohlstand zu m-bren, die sozialen Gegensätze zu mildern, die wirthschaftlich schwachen Erislenzen vor dem Persrnken zu retten, die Arbeii zu Ehren zu bringe», dem Arbeiter seinen Lelm zu sicher», alle gesunden Lebenskräfte der Nation zu heilsamem Wettbewerbe zu einen. Und da sattle ihn j ein dankbares Volk verlassen? Zwar scheint es, als ob alle Krank-j beilssloffe. die wir im Vollskörpcr haben, sich verschworen hätten, ibm das Werk zu störe» — aber geirost: timen »irr alle rcichstreucn Wähler hente ihre Pflicht, io ist nnS um die Zukunft der Nation nicht bange. So Hort ein Wort zum Letzten an: Wählt einen ehrlichen deutschen Mann, Der, nicht zu hastig und auch nicht faul, Zur rechten Zeit timt ans das Maul; Den keine Furcht vor Menschen packt Und auch der Uebeimrrlh nicht zwackt; Der. was er sagt, auch wirtlich meint Und wacker sorgt, baß das Reich sich eint; Der Schwarz ruckst liebt und auch nicht Roth, Sondern Schwarz-wciß-roth bis in den Tod; Der Jeden anbört, wenn er spricht Und wär' cs auch der ärmste Wicht; Der nicht mehr tlurt, als ihm gebührt Und nicht blos Worte im Munde führt, Sonderrr auch Haare auf dem Zahn, Wenn Selbstsucht ibm^und Ehrgeiz nah'n; Ter Jedem gern das Seine gleist. Vor Allem Reich und Kaiser liebt. Dresden, 1884. Dienstag, 28. Oetvr. WUre» pr. Oclobrr Roqgc» Pr. 0ctober lMM, Pr. NovlMber-Decemdrr pr. Äpril-M-r Rirböl Pr. Ocl-brr bOM, Pr. vc«ob«r.R»»rm»rr ü»,ü», April-Mat LI,»». — gctz. — Weiter: Veritndrrlich. Dient», 27. Oer., »I-chm. > Uhr. (Ge«reipemarr«.z Welle» unvrriodert, loc» IM—Ibl, pr. Lelobkr-Nopember >L».»», pr. April-Mal l»».L». Roggen stlll, loco IZ2-13L. pr. cetobrr-Nopember I2L.L«, pr. April-Mal IW,»». Rüböl unver ändert, l»» Kg. pr. Lelolicr-Nooeoiber !>»,»». pr. Apetl-Mai SI,L«. SpirNnI dehauplet loeo 4L,2», pr. Oktober <L,l», pr. Vcrober-Novrmbtr 1b,l», April- Mal 17,v«. Petroleum loeo «,L». London, 27. Oe«. Wel,e» ruhig, nominell schwieriger »erlSnfltch, «nge- kommrner stetig. Mehl «rüge. Proviujmcdl > ,Sch. billiger, seine» 2Sch billiger. Moi« >/, Sch. Wochcnsteigcrnng. Gerste träge. Haser fest, ruhig. Nene ikrdsen billiger, angebotrn. Bahnen träge. — Wetter: Schön. NttteslcTtlea» amme der „Dresdner Rachr." vom 2?.October Berlin. Der Kronprinz stattete gestern dem Grafen Moltkc anläßlich dessen Getmrlstages einen Gratulationsbesuch ab. — Der Ncichsmizeiger veröffentlicht die Ansprache des Kronprinzen bei Er öffnung des Staatsrcsthes: Die Ausgaben des StaatSrathes werden Vorlagen Preußens beim Bnndesrathe und über Abgabe der preu Nischen Stimmen iin Vundesrathe in Sachen der Neichsgesejzgebung, W oft die Bedentimg des Gegenstandes dies angemessen emheinen lässt, mich bebielt sich der König vor, Angelegenheiten nus dem Ver- wcsttungsgebicte dem Stggtsrathe zu überweisen. Der König ver traut, daß die Mitglieder des Staasrathes durch ihre ans eigener Berusstbätigteit gewonnenen Erfahrungen die Regierung bei den Vorarbeiten der Gesetzgebung förderlich miierstützeu und das Ma terial für die Verhandlungen der gesetzgebenden Körper vervollstän digen werden. Die Rede fordert zu sorgfältiger Prüfung der Gesetz entwürfe ans, ob sie den Bedürfnissen des Landes entiprechcu. ob die Mittel dazu angemessen und Erfolg verheißend und ob die prak tische Durchführung der Grundsätze für die Entwürfe sv geordnet, daß der Zweck des Gesetzes möglichst vollständig, mit möglichst ge ringer Belästigung zu erreichen sei. Auch die Redaktion des Ge setzes sei aufmerksam zu prüfen. — Ter Brmdesrath hat heute den Antrag des Reichskanzlers vom 23. Okr. einen durch den Brauu- schweiger RegcntschaftSrath zu bestellenden Bevollmächtigten als Vertreter Braunschweigs im Bundesrathe anzuerkenneitz angenommen. Braunschweig. Üm Landtag verlas Präsident Veltheim ein Schreiben Bismarck's an de» Staatsminister Wrisberg. daß der Reichskanzler das Schreiben des Regentschaftsrathes vom 18. d. M. zur Kcnntniß des Kaisers gebracht, der Kaiser es jedoch abgclehnt habe, den Abgesandten des Herzogs von Cumberland, Grasen Grote, zu empfange» und das Schreiben Cumberland's entgegen zu nehmen. Er verlas ferner einen Erlaß des Kaisers an den Regenttchastsrath, in welchem es heißt, der Kaiser werde sich angelegen fein lassen, die aus der Situation sich ergebenden Reichsversassnnasftagen in Ge meinschaft nril den verbündeten Regierungen versassuugsgemäß zu lösen unv dabei die Rechte mrd Interessen des Herzogthums, seiner Bevölkerung, der Verfassung und den Gesetzen entsprechend sicher zu stellen. Soda»» iralmi der Landtag einstimmig eine Resolution an, i» der es heißt, daß der Landesvcrtretrmg und vem Lande zur ord nungsmäßigen Erledigungen der Thrvilsolgecsiage die eciorderirchen Schritte und durch die Aeußcruug des Kaisers die degründelen Rechte nicht minder als die Kaiser und Reich gebühre,-den »rechte gewahrt werden. Hieraus wurde der Landtag durch de» Regent- fchaftsrath bis aus Werteres vertagt. L u dw i gs h a fe n. Gestern entstand hier anläßlich einer Wahlversammlung ein Anstaut, bei dem es zu verschiedenen Aus schreitungen kam. Das von GernrerSherm herdergezogenc Militär stellte die Ruhe wieder her. Straß burg.^ Die Einweihungsfeier des Urriversitätsge- bändes, woran der Statthalter, Spitzen der Militärbehörden und er» zahlreiches Publikum Thcil nahmen, wurde eröffnet durch die Ueber- gllöc der der Studentenschaft durch die Damen gewidmete Fahne. Es folgte hieraus ein Feslzug von der bisherigen Universität nactz dein neuen allgemeinen Kollegiengebäude. Der Wciheakt im Lichtbos wurde durch eine Festkantate eingeleitet. Hieraus solgte eine Rede des RcktoisSohne, welche mit dem Wahlspruch rchloß : litoriv <>t putrirro. Svdauu wurde die Ernennung des Kurator Lcdderlwse, des LandeSauSschußpräsidenten Schlmuderger und des Architekten Warth zu Ehrendoktoren verkündet. Wien. Das den Delegationen vorgelegte gemeinsame Budget beläuft sich im Ordinanum aus 109, rm Extraordinariuiir aus 7 Mlllioneir. Nach Abzug der Zolleinnahmeu mit 18 Millionen verbleibt ein Gesammiersorderniß von 97,3 Millionen, aus Oester reich komme» 67 Millionen. Im Ertraordiiiarium der Kriegsma rine werden sür ein Tvrpedoscksiss 300,000 Gulden und sür 10 Tor pedoboote 840,000 Gulden gefordert. Die Berliner Börse verlief lustlos und schwach, nur für die neue serbische Eiscirbahnanleihe. welche morgen zur Subskription gelangt, aber heute schon prozentwcise über dein Emiisionskours ge handelt wurde, bestand lebhaftes Interesse. Spekulative Banken wäre» vorwiegend aiigeboten und schwächer, Eisenbahnen und spe kulative Bergwerkpaprere Ischwach, Fremde Renten meist still, fcr- hischc Rente 1 Pwz. niedriger. Im Kassaverkehr ging cs still zu, die Koursc waren eher nachgevend. Ocsterreichischc Liidelprivritäteu gut gefragt. AonnNun «. m.< 27. vctoder.f »«dir 2S7>/,. Slooiooa»» 247'/,. Lomdarbep Ull-/,. »ver Looie —. Oellerr. kildereenie —. Papxnenie —, Gali»>er 222'/,. vesteri. HoNncnie —. ««/, Ung. Boldrenle —. 77cr Rupcn —. S»cr Russen —. 2. OrteiilLnlcttie —. Neues!« Ungar. LoldoiileU-.e3. Olsc»touleil:e —. U»«»r. Puvierr. —. Diieonlo >!!»>.,. <r«>'vlre 82'/,. Aotib.-B. —. Lcrl'cuL»,nt. Wie». 27. Ociodcr. Credit 287,c-v. Sioaiod.ilm 2S»,c». Lomdoidcn >17.»0. NordwNd. I7L.2». Marknoten 8»«». Nu». »o!dr. L87.2L. Elb-ibal -. Zch i ack,. vart«. 27. Octeber. sEchlut.» Rente 7S.2». »nleihe w».»2. gtolienci 88.SV. Llaarrdah» «22.LV. Lomdaiden 3IL.0». d». Prioritäten —. a»onier l!I8,N». veil. Soldrrnie — Spanier d»,S«. Ottomanen LK2,»o Tadak-Acticn —. Sämm,». >ko»»on, 27. October, vorm. II Mir l» Min. Consol» I»»-,, I87/!rr Nnsfrn 8t>/,. glaiiencr »LN,. Lomdaror» >2«.,«. lärkeei 8' ,,, ä- .. snud.Amcrttaner >2N/„ 1,'/, N»go>. ciloldreule 77",. Ocstrrr. vlaldrenn 85. Preußische lkousols 102»,. EpPvirr «3' Oiiomonbinlk 12',,. Liiej Acticn 7L'— Slimmuiigi Aes». — Wetter: Schä». Brrllau. 27. Ociabcr, Rächm. iNskirridruiärki.s SpilliuS pr. Ion Liier I» Proc. pr. Oktober 11,>», pr. Oriol-ei No»-co,bcr 11,0». pr, April Mai 17-,l). Lokales und SiichsischrS. — Lehrer Gottlob Hvm in Evvendors erhielt das AlbrechtS- kreuz, der Schriftsetzer Avitzich in Leipzig sBreitkops und Härtel) das Allgemeine Ehrenzeichen. — Ter Haupnuauu und Jnteudautur-Rath Sachse vom sächs. Kriegsmiuisterium ist von seinem Konmiando in Berlin zurückgekehrt. — Als Rumänischer Konsul in Leipzig wurde Herr Wilhelm Woelker ernannt. — Gestern Vormittag fand die Beerdigung des Major z. D. von Brück statt. Dcrielve stand früher beim Fetd-Art.-Reg. Nr. 13 und war lange Zeit als Lehrer der vereinigten Artillerie- und Ingenieurschulen in Berlin kommaudirt, schied aber später wegen Kränklichkeit ans dem aktiven Dienst und starb im rüstigsten Mannesalter. — Bezüglich der heutigen NeichZ tagswah 1 sei noch aus eine spezielle Bestimmung lsingewiesen. deren Vorhandensein so viele» Wählern unbekannt ist, was namentlich den Vorständen in den einzelnen Wahllokalen mancherlei Unbequemlichkeiten und sogar unangenehme Auseinandersetzungen einzubringen pflegt. In Absatz XI. der Imtrukiion, die Wahlhandlung behufs der Reichstags wahlen betr., ist ausdrücklich bestimmt: zum Behüte der Abstimmung hat der Wähler seine» Stimmzettel zusammengefaltet dem Wahl vorsteher ;n übergeben und dieser nimmt ihn und legt ihn uneröffnct in die Wahlurne. Es ist also dem Wähler nicht gestattet, den Zettel selbst in die Urne zu legen! Bei der letzten Reichstagswahl Ist eS mehrfach vorgelommen, daß einzelne Wähler dies Verlangen des Wahlvorstandes gemäß obiger Vorschrift, ganz energisch zuruck- wieie», za grvb wurden »nd ent umständlich durch die gedruckte Instruktion belehrt werden mußten. — Bei den Stadtverordneten- Wahlen eristirt diese Bestimmung dagegen nicht; es kann da jeder Wähler seinen Stimmzettel selbst in die Wahlurne stecken. — Wir ersuchen die Freunde unseres Blattes, uns über den Ausfall der Wahlen schleunigst Nachricht zu geben, telegra- , plsisch oder brieflich. Die Felcgrapheiibineaux im ganzen Reiche /find ausnahmsweise heute am Dienstag Abend überall bis 10 Uhr geöffnet. Auslagen werden von uns zurückerstattet. — Am Vorabende der RcichStagswahl erhielt daS gestrige FestmahI der Boge»schützengeiellschast eine erhöhte Bedeutung. Schon oft erfolgten tiüker bei ähnlichen Anlässen politische Kundgehungen-, diesmal hätte sich für mehr als einen der RcichStagskandidaten Dresdens ein ungezwungener Anlaß geboten, eine leiste Wahlrede an einen hochachtbaren und einflußreichen Brnchtheil der Wählerschaft zu Achten, dock verzichtete Herr v. Einsiedel in edler Bescheidenheit aus die Ausbeutung dieser günstigen Konjunltur. Denn dieser allein war anwesend von den Kandidaten; er ist seit Langem Mitglied der Bogenschützen; vor einigen Jahren that er den Königsschuß — wird er heute den Wahlvogel abscbleßcn? Obwohl er keine eigentliche Wahlrede hielt, so bewegte doch die Wahlangeiegenheit Aller Gemüther. Die Wabikrage saß unsichtbar am reichlich gedeckten Tiicdr. sie gab den Tischreden ihr ausgesprochenes Kolorit. Im Uebrigen verlies das Festmahl in den überlieferten und pietätvoll gevstegten Formen der Verfassung der Bogenscbützcngiide. Der Meinbold sche Saat wies die übliche Ausschmückung mit den Fahnen, Rüstun gen unv Emblemen der Gilve aus; aus dunklem Lorbeerlaube leuchteten die Büsten des Königs und deS Prinzen Georg hervor-, die dichtbesetzten Tafeln trugen den kunst vollen Silberschmuck früherer Jahrhunderte: edle Gefäße und kost bares Geschirr aus der Blütbezeit des deutschen Handwerks. An der Tafel der Ehrengäste gewahrte man neben dem Kgi. Kommissar, Kammerberrn v. Mcistch, 2e. ErceUenz den Stavtkomriiandant Generalleutnant v. Funcke, den Kreisdaupwmnn v. Kopvcnfels. Geb. Rath Häpe, Amisbauvtmann Schmiedel, Polizeipräsident Schwauß, Oberbürgermeister vr. Stübel und Stadtrath Hendel, den Stadtverordnetenvorstand Mattbäi. den Platzmajor v. Haupt und den Polizeihauptmann v. Nchrhoff, Schon der erste Trink- sprirch, vom ersten Vorstand Rechtsanwalt Or, Höckner ausgcbracht, bewegte sich nicht blos in den feststehenden Versicherungen von Loyalität, sondern ftnang entschlossen tn die Tagcssrage hinein. Wie draußen in der Natur die Herbststürme, führte Redner auS, so tobt in unseren Mauern der Wahlsturm in höchster Erbitterung. Uns, die wir von den Vätern die unwandebare Treue als Erbe überkommen und sie so oft und freudig bekannt haben, uns vor Alle» liegt es ob, als loyalen Bürgern und echten Sackyen. Mann für Mann, Schulter an Schulter an dem Kampfe tbeilzunehmen gegen Umsturz und prinzipielle Opposition. Unser König rechnet au» uns, seine getreuen Bürger! Lat er doch zu einem Handwerks meister in einer Audienz geäußert: Wenn nur erst die deut schen Handwerker und Arbeiter, Bürger und Bauern andere Leute in den Reichstag schicken würde», dann würde cs besser um Deutschland und Alle stehen. Vor Kurzem noch bat unser König den Handwerkerstand als die feste ehrwürdige Saul: des Bürgcr- tbumS bezeichnet; beweisen wir morgen der der Wabi, daß daS Bürgerthmn eine- feste Stütze des TbronS ist! Wenn es in dem siegverbeißenden Streit» noch eines RufcS bedarf, so nehmen Sie, meine iverthen Mitbürger und Schützen, den Rus als Probe an die Urne mit: „Hoch lebe Se. Maj. der König und daS gelammte Königshaus!" Dieser Trinkspruch fand eine geradezu enthusia stische Aufnahme. Herr Äammerberr v. Metzsch dankte im Namen und Austrage des Königs sür diesen erneuten Ausdruck der Treue und Liebe zu Ihm und Seinem Haute. Der Königl. Commissar leerte sein GlaS aus das Wohl und weitere Gedeihen der Bogenschützen - Gilde. Den Toast aus den heurigen Schützen könig, auägebracht von dem 2. Vorstände, Hc-.r PuvaluS Kretzsch- uiar, crwicdcrte die EinjahrS-Majestät, Herrn Ziimgrcßcrmstr. Jahn, in scherzhafter Form. 17 Jahre lang habe er vergebens aus den Schuß gezielt, der ihn, heute die Königswürde eingetragen. Er hoffe, dah von den 3 Klassen der Bogcnfcbützcn: den schießenden, schießen lassenden und den nichtichießendcii, die letzteren bald in die ersten beiden ausgehen würden. Hieraus brachten die Herren Juwelier Zähne und Hoslieseranl Böhmer zwei Trink- sprüclic aus die Herren Slaatsministcr und die Spitzen der Behörden aus. Dieser Doppclwnich fandlErwiedcrung durch einen Doppel» dank. Herr Geh. Raib von Einsiedel üb.-rbrachtc zunächst die Grüße deS /»'errn Ministers von Nostitz-Wallwitz, den leider eure Sitzung d,S Gcsammt Ministeriums ebenso wie seine Kollegen abhvlte, dce
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