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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1880
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880012802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880012802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-28
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Abend-Ausgabe. «LL?« «eiic»»Uch An«ch»l Her ftr »te niichs» 'K«e«dr ««,e»-«u4«M»r »«. !teu Jasemtte «n Wochen »t« 3 »»r N«ch»1na,s. a, V*«,- «»» Kestloßen srlU» «» V.» Uhr. I» d» LU-te, fitr L»«ch»r: <?U» lUermn. UniversiratSstr. 22. L«Mttsch^Kathapmeilstr. 1»^. Anzeiger. Organ skr Politik, Localgeschiidtt, Handels- und GtschastSdkrkehr. Austage 16.0V«. ^auiuHuMoprrt» viertel,, k VI» i^et. BringcrUcha « Mt-, ducch di« Post bezog«« 8 ML Jede einzelne Nummer 2.', Pf- Helegtstinplar lo Pi. i^edMir« kür (trirabrilagm o»«e Posldekdrderung S9 Mt. mit Pofibekbroerung 48 M. Inserate Laejp. Petitzeil« 20 Pf (Srößere Schritten laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach diiherem Tarif. Uec»«nr, «,iee dem ktrdaclieaatrlch die Spaltzelle 40 Pf. Inserate sind fiel» an d. Eeordttta» zu senden. — Nabalt wird nicht gegeben. Zahlung pracauw<rr»o<1o oder durch Postvorschusi. X? 50. Mittwoch den 28. Januar 1880. 74. Jahrgang. Leipzig, 28. Januar. Die Anwesenheit de« Reichskanzlers in Verl in scheint die Frage des Termins der ReichStagseinberusung und diejenige einer Rachlession des preußischen Landtags uner wartet rasch zu einer Lösung dringen zu sollen. Man schreibt uns nämlich aus Verl in vom DienStag: „Bon dem Präsidium des Abgeordneten hauseS ausgehend, circulirtc heute die Nachricht, daß der Reichstag schon am 9. Februar eröffnet und der Landtag mit Genehmigung der beiden Häuser am 12. Febr. vertagt werden solle. Ist auch diese Mit teilung mit Reserve aufznnebmen, so merkt man doch, daß der treibende Factor unseres politrschcn Lebens die .Zügel wieder in die Hand nimmt und sein eiqent- toste« Ziel, die Durchdringung des neuen Milrkair- gesetzes, die prompte Erledigung des RcichSetatS, die Fertigstellung der neuen Steuervorlagen durch den BundeSrath, die Einführung zweijähriger Budqetperioden rc. mit gewohnter Energie verfolgt. Diesen Ausgaben must allerdings vorläufig der Landtag weichen, um so mehr, als der Reichskanzler nach glaubwürdigen Mittheilungen den unerquick lichen häuslichen Zwist unter den Eonservativen im Abgeordnetenhaus!: beendigt sehen wünscht. Daß im Reichstage der Widerstand der Reckten oder eines ThcilS derselben gegen die Borlaqen des BundeSrathS im Plenum und ,n den Eommissionen nicht auskommen kann, dafür wird die Autorität des Fürsten Bismarck Sorge tragen Aber auch mit den übrigen Parteien des Reichsiages wird er sich aus einen Fuß zu stellen wissen, der den Eompromiffen betrcssü der wichtigsten Vorlagen die Wege zu ebnen haben dürste. Die Eompensalions- objecte werden bereits in Betracht gezogen, für ivelche »i« Liberalen auf der einen, das Eentrum au> der anderen Seite ibre Zustimmung zu den Eardinalpuneten der Gesetzentwürfe geben sollen. WaS darüber in parlamentarischen Kreisen circutirt, erscheint unS so unverbürgt, daß wir unS eines näheren Eingehens daraus enthalten." Zur parlamentarischen Lage wird uns rerner aus Berlin vom Dienstag geschrieben: ..Der Adg von Bennigsen, der Vorsitzender der Commission für die Berwatlungsgesetze ist, hat eine Reihe von Anträgen cingebracht, die in der gestrigen Abendsitzung der (Kommission zur Berathung gelangten. Dieselben behandeln den Schwcrvunct der ganzen Vorlage und gehen dahin. "aß der Bezirksrath mit dem BezirkSvcrwaltungS zericht vereinigt wird — also unter dem Vorsitz -eS Regierungspräsidenten oder seines Ver treters. — Die Verschied» nartuzleil der Besck'lusz- ind der VerwallungsqerichtS Sachen soll dabei aufrecht erhallen bleiben. Der Minister teS ,Innern erklärte sich wiederholt im Lause rer DiScussion gegen die Amendements. Die selben wurden jedoch schließlich mit 12 gegen 8 Stimmen angenommen. Durch diese Annahme staben sich die conservation Mitglieder der Eom Mission in einen Gegensatz zu dem aus conservaliven Reihen hervorgegangenen und unzweifelhaft noch etzt streng cönservativ gesinnten Minister dev Znneru gebracht, der möglicher Weise noch zu weitgehenden Folgen führen kann. Ob die con -ervativen Fractioneil des Abgeordnetenhauses geschlossen für die gestern documentirten An ?chauungen ihrer Vertreter in der Commission Eintreten werden, ist noch zweifelhaft; jeden <alls gicbt es im Lande viele Eonservative. welche nicht der Ansicht sind. Noch vor Kurzen, hat ein früheres eonservative« Mitglied des Hauses, ver LandgerichtSdirector v. Bismarck, bisher Mit glied de« BezirkSverwaltungSgcricbts zu Merse burg, sich in cmcm lescnswertbcn Aussatze über die vreußisch« Berwallungsrcchtvpflege und ihre Re form ausgesprochen In dein Aussatze beißt es in Bezug auf die in Rede siebende Frage: „Ist Aussonderung der Streitsachen und ein Skreitversahren für sie meiner Ueberzeugung nach wichtig, ja nothwendig, um einen der Grund gedanke« unserer Sclbftvcrwaltungsgesetzgcbung vraktisck durchzvsühren. so führt die volle Ecnse auenz derselben Gründe, welch« für Treunuug von "?",mcii. Justiz und Verwaltung überhaupt sprechen, auch dahin, die entscheidenden Behörden zu trennen. Ich lege freilich aus Eonsequenz in diesem Sinne keine^W 'rlh. In der regelmäßigen untersten Instanz, dem KreiöauSschuß. verbietet sich die Scheidung neben manchen anderen Gründe» schon desbalb. weil eS einen, ausschließlichen Kreisverwaltungsgerichte an der nöthigen Beschäftigung scblcn wurde. In der Mittelinstanz bin ich selbst bei Berathung unserer Gesetze für die Bereinigung gewesen, die unzweifel haft einen Vorzug darin dal, daß unter einander tige Erwägungen hin. nicht durch da« Machlgcbot einer einzelnen herrschenden Partei, und eS ist ge rade bei unseren schwankenden Zuständen dringend wüuschcnswerth, eine solche Entscheidung nicht ohne ernstliche Noth immer auss Neue in Zweifel zu ziehen, selbst wenn sie an sich anfechtbar wäre." Herr von Btsmarck pru,l dann die gerügten Nebel- slände, denen die Vereinigung der Bezirksinstanz abbelfen soll, weist auf ihre Bedeutung und Wir- kung bin und kommt zu dem Schluß, daß es bester sei. an der Trennung festzuhalten. Derselben Meinung iverden unzweifeldasl noch viele andere Eonservative mit dem Minister Eulenburg sein. Einen interessanten Beitrag zum Stande deS EulturkampfcS in Preußen melden schle sische Blätter. ES bandelt sich um ein „vertrau liches Eirciilar" deS für den preußische» Tbeil seiner Diöcese deS Amte« entsetzten Fürstbischofs von BreSlau. Dr. Förster, ck. ck. Johannis berg. de» 8. Januar, an die preußischen Geistlichen der Bn'Slauer Diöcese. welches Instructionen für daS Verhalten deS KleruS zu dem Erlaß deS Eultusministers, betreffend die Wiedcrzuläffung der Geistlichen zum Religionsunterricht, enthält. In diesem Schriftstücke beißt es: „Das Bedürfnis nach Wiederaufnahme des geist lichen Religionsunterrichts wachse täglich mehr; die Ersatzmittel aber zeigten sich trotz des von der Geist licbkeit bewiesenen Eifers zumeist nicht als zureichend Dazu komme noch die Unterdrückung des kirchlichen Ansehens und die von der »mkirchlichen Zeitströmung becmfli site Haltung vieler Lebrer, die (Reichgütligken der Schule bezüglich deS Gotte-dienstbcsuckeS der Kindci, die Richtung der weltlichen Orts und KreiS schulausstcht. Das Alle- hemme die Einwirkung der Kirche und ihrer Diener auf die religiöse Bildung der Jugend. Die äSeistlichkeit empfinde de», gegen über lebhaft die Sehnsucht nach der Rückkehr in die Schule. Um so mehr dränge die Pflicht, Alles zu benutzen, was die Kirche dem Ziele näher bringe, wieder ungehindert den Samen des göttlichen Wortes in die jugendlichen Herzen einzupflanzen Wenn nun auch der Ministerialerlaß vom 5. No vember v. I. die den vollberechtigten Forderung,:, der Kl: che widersprechende Verfügung vom 18. F> bruar I87«r nicht aufgehoben habe, und also du heilige Pflicht fortbestehe, immer und immer Wiede, gegeu die darin niedergcleglen Grundsätze zu Pia testiren und deren Preisgcben seitens der Siams regle, lmg mit allen gesetzlichen Mitteln zu erstreben könne doch die Aushebung jener Vertilgung nifln als V dingung für die Wiederaufnahme der Leituin und tz rthcilung des Religionsnnterrichts seitens de, Geistl' >>ie,l angesehen werden. Es hätten >a sonn alle Gemlichen aus diesem Grunde seit 1878 freiwillig ihre betreffende Ibäligkeit einiielleii müssen, woran aber nicht gedacht worden sei. Auch mache cs einen peinlichen Eindruck, daß der Aufhebung des an sich grundlosen staatlichen Verbots eine Erörterung del königl. Regierung über die Persönlichkeit deS einzelne, Geistlichen vorausgel^n solle. Immerbin gewähre abe, jener Erlaß tbatt'äcl'lich derKirchc für die reliaiöse Erste düng der Jugend Vortbeile, die er (derBiscbos- nicht von der Hand weisen dürfe. Sollten — wider Erwarlen — an die Geistlichen nach ihrem Wiedereintritt in die Schule seitens der staatlichen Schulausflchts Organe Ansinnen gestellt werden, die mit idren Rechten uui) Pflichten »n Widerspruch sieben, so würden sie dagegen Verwahrung cinzulegcn babe», selbst auf die Gefahr bin, wiederum au« der Schule ausgeschlossen zu werden. Ium Schluß werden unte, sieben Puneten „nähere Maßgaben" für das Per Hallen der Gcistlichen, sobald die staatliche Zurück nähme der früheren Ausschließung erfolgt, hinzu gefügt. Der Erlab schließt mit dem Ausruf: „Gott gebe, daß die heilige Kirche bald recht vollkommen ihre Rechte auch bezüglich der Schule wieder erlange." AuS diesem Schreiben geht zunächst hervor, daß die katholische Geistlichkeit Schlesiens noch immer von einem von Staats wegen abgesetztcn landeostüch tigen Bischof Befehle erhält und dieselben befolgt Selbst der versöhnliche Schritt des CultuSminisierS erhält erst dann praktische Bedeutung, wenn der im AuSlandc lebende Seelenbirt denselben authcißt Eigentlich freilich wäre daS Rundschreiben des Herrn I-r. Förster als eine gesetzwidrige AmtS Handlung zu bezeichnen; indessen solche Ainge wer den jetzt m Berlin nicht eben sehr genau ge nabe verwandte Fragen von derselben Behörde zu entscheiden wären. Zch habe also kein Vorurtheil in dieser Beziehung. Aber die Frage ist einmal durch die (stcsetzgebuilg entschieden, und zwar nicht auf einsci wollen- luid der Freundscbast der Pforte gegen über im Geringsten zu ändern noch an irgend einer Action theilzunehmen, welche atS «ine Pres sion aus die Pforte angestbe» werden könnte »nk zu der übrigens von keiner Seite eine An regung gegeben werden sei. — Die Slavisirung O^e st erreich- macht immer weitere Fort, schritte. So meldet jetzt die „Politik", daß daS Landes Präsidium von Öesterrei cbisch - Scble - sien den Auftrag erkalten babe, anzuordnen, daß bei den ihm nute,siebenden Amtssiellcn in Zukunft auch Schriftstücke, die in slavischer Sprache abge- saßt sind, anzunehinen seien. — Die Fortsetzung der Debatte über die Unruhen in Pest erfolgt beute. Tisza erklärte seiner Partei, die Regie rung benöthige die kräftigste Unterstützung aller Factoren deS Staates; er werde die Vertrauens frage stellen bei Einbringung der Vorlage zur Sickerung von Owdnung und Freiheit. TiSza ver langt, wie bestimmt versichert wird, wenigstens 3tt Stimmen Mehrheit zum Verbleiben im Amte. Die politische Lage in Spanien verliert von der bisherigen hochgradigen Spannung. AusMakrid wird telegraphisch gemeldet, daß da- Aussöhnung- werk dev Ministeriums und der Opposition unter den Auspicien Posada de Herrera's er wünschte» Fortgang nimmt. Auch mit den en dä nischen Deputirten wird eine Verständigung in Sachen der Aufhebung der Sklaverei und der Fincinzresorm anqeftrebt. — Der „Pol Eorr." zufolge sieht „dw königliche Familie einem sroben Ereignisse entgegen, welche- da« spanische Volk an seine Dynastie durch ein neue- Band knüpfen wird." — Wie ferner aus Madrid ge schrieben wird, hatte der Bcrtheidiger desAilentäter« Olero beantragt, daß Sachverständige mit der Untersuchung des Geisteszustandes desselben betraut nRrden Der llntersuchungSrichter bat diesem Anträge Folge gegeben Die Sachverständigen erklären nun, daß Oterv ganz verständig sei und einen hoben Grad von Verschmitztheit und Energie besitze. Der Untersuchungsrichter ließ ferner fest- stellen, daß die erste Kugel vor dem Kopse der stönigill vorbei in die Lust ging, während du ,weite Kugel daS Mauerwerk des königlichen Pa lastes beschädigte. Die Besetzung einiger Gesandtschaft- und Bot- chasterposten bereitet dem Eabincl Freycinet andauernd Schwierigkeiten. Dagegen erklärt gegen aber der von verschiedenen Zeitungen ansgesiellte» Behauptung, die Ernennung de-Herrn Desprez an Stelle des Marquis de Gabriac zum fran zösischen Botschafter im Val ican werde daselbst mit ungünstigem Auge betrachtet, der „Temp os gerade Gegenlbeit für richtig. In Gemäßbeil -eS bestehenden Herkommen- babe der Minister des Auswärtigen zuvörderst eine aus den geplanten Personenwechsel bezügliche Anfrage an den Heiligen tuhl gerichtet, und erst nachdem der Papst sein Einverstäntniß mit der Ernennung des Herrn DeSprez kundgegeben, sei dieselbe im „Zonrnal ossicicl" veröffentlicht worden. Zur irischen Landsrage wird der „Fr. Zlg " aus London vom Sonnabend geschrieben: Job» Bright kielt in Birmingham eine R t-' in welcher er auch über die t/ösung der irischen Landsrage seine Ansichten aussprach, die um so mcl i Beachtung verdienen, als Bright an der Abfassung des Gesetzes von >870 einen hervorragenden Anibeck .iebabt hat. Bon den 2o Mill. Acres Irlands geboren bekanntlich 8' ^ Millionen, also gerade der dritte Tbeil des GesammtarcalS, 202 Personen; 741 Grundbe sitzer haben o,8I2,<x«> Acres mne und im Ganzen giedt eS 122 Gutsherren, von denen ein Jeder über 100,000 Morgen besitzt. Dieses Mißverhältnis; wird durch verschiedene Umstände noch unerträglicher ge macht. Irland hat nicht, wie Schottland und Eng land, eine bedeutende Industrie und die ganze Be völkerung ist in Folge Testen aus Ackerbau und Viehzucht angewiesen-ferner kommt dem Lande selbst so gut wie Nichts von den Einkünften der Grundbesitzer zu Gute, da Diese ihr Einkommen entweder in England Oesterreich kann jetzt als d,e orientalische Vormacht gelten Der Wiener Eorrefpondent des „Pesicr Llovd". der unlängst die Nolbwcndigkcit für Oesterreich Ungarn dartbat, sich den gebührenden Einfluß aus die Geschicke der Balkanländer unter allen Umständen zu wahren, macht jetzt gegen die Gerüchte Front, welche Oesterreich llngarn an der Seite der Westtnäcdte zum Ver gewaltiger der Pforte stempeln möchten Er bezeichnet vielmehr diese au- Konstontinopcl selbst berrübrendcn Angaben seinem Blatte „als vollständig irrig". Wenigsten- waS die österrci chjsch ungarische Regierung betreffe, bestehe nicht die geringste Absicht, ihre Haltung de- Wohl und er empfiehlt deshalb noch, diejenigen Corpo- ratisncn, welche groß- Güter besitzen (einige Londoner Compagnien namentlich haben solche bei Londonderry) durch Parlaments Acte zu zwingen, ihr Eigcntbums reckt den Pächtern abzulreten, du- zu diesem Behuf von der Regierung Vorschuß erkalten sollen, der mit Zinsen in 35 Iabren durch Ratenzablungen abge tragen würde, so daß die Pächter dann Eigenthümer des Landes waren. Die Hoffnungen des Generals Roberts aus eine baldige Beruhigung Asgbanisianö haben sich bi- zur Stunde nicht erfüllt, denn die Lage ist noch eine sehr verwickelte. Am schwärzesten wird sie in einem Briese aus Labore vom 30. Decbr. geschildert, den die „Daily NewS" veröffentlichen. Alle schöngcfärbten Regierungsbericble über die Tranöportverbältnisie werden aus da- Schärfste kritisirt und die Zustände des Transport- und der Intendantur als sebr schlimm geschildert. Zu Ihalum seien nach unsäglicher Mühe ÖOOOPonieS zusammen- gebracbt worden, aber ein Drilllbeil derselben ward unbrauchbar befunden Die Zahl unbrauchbarer Thierc ist noch in jüngster Zeit durch die vom Lager de- Generals Roberts zurückgekehrten de deutend vermehrt worden. Biete derselben litten unterwegs Hunger, die Vorräthe längs der Ber- bindungslime scheinen nicht so reichlich, wie die Behörden versichern. Die Transporlfrage sei die ernsteste, mit der sich die Behörde» beschäftigen sollten, denn Reberlü leide großen Mangel an Birb, der bei Wiederausnabmc der Feindseligkeiten im Frühjahr sehr empfindlich werden würde. Ferner wird behauptet, daß überall aus der Linie die verschiedenen Truppentbeile Mangel an Futter und Lebensmitteln litten. Auch fehlten ihnen trotz geqentheiliger osficieller Berichte warme Kleider. Die Aussichten, die der Eorrefpondent hinsichtlich weiterer Unruhen eröffnet, sind auch nicht gut Er erwähnt de, dieser Gelegenheit, daß die letzten Gefechte um Kabul rveit ernster waren, als den amtlichen Meldungen zu entnekmen war. Die letzten Nachrichten au- Peru lauten sehr bedenklich In der südlichen Provinz M oquegua st eine Revolution, Borbotin künftiger Er schütlerungen. au-gebrocken; aus die Nachricht, daß Prado Arica verlassen, um in Lima die Regierung wieder zu übcrnebmen. erhob sich ein trüberer Bandensübrer oder Monlonero, Namen« Iiminez, überrumpelte die rechtmäßigen Behör den und inachte einen Aufstand zu Gunsten Pierola'S, was diesem edlen Patrioten gerade jetzt etwa« unbequem kommen dürste. Wichtiger atS dieser Aufstand ist die sich jetzt vollziehende Revolution in Bolivien, welche den Sturz de« Präsidenten Da za und vielleicht auch den Rück tritt Boliviens vom peruanischen Bündnisse arff ibre Fahne schreibt. Vorläufig verlautet indeß »eeb wenig über ihre Ziele und ibre Fortschritte Gemeinnützige Gesellschaft. * Leipzig, '28. Januar. Die gestrige Ver- aiiimlung der Gemeinnützigen Gesellschaft wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden, Hrn. Stadtrath Schars, init der Mittheitung eröffnet, daß aus den früher gefaßten Beschluß der Gesellschaft, eine Dienstboten Krankencasse in Leipzig zu gründen und zu diesem Bebusc beim Ratbc ein EKsuch. die Benutzung deS Städtischen Kranken hauses betreffend, ei »zu reichen, ein Antwortöschrei- bcii des Rathc-s eingegangen sei. das leider ab lehnend laute. Der Halb erkläre sich angesichts de« Umstandes, daß durch dasNiedcrbrennen einer großen Baracke 80 Belten verloren gegangen, für die n>Ä kein Ersatz beschafft sei, und in Folge der außerordentlich starken Frequenz, welche in neuerer Zeit im Kranken Hause eingetreten — am 18. Januar wurde der vorher noch niemals dagewesrne täglich Kranken destand von 808 Köpfen erreicht außer Stande, zur Zeit eine solche Verpflichtung ^u Übernehmen, oder auf dem Festland- verzehren; und endlich ist daS ganze Land tualsäckflich den ursprünglichen Eigen tbümern entzogen, consisc rt worden, was die Erbit terung der Pächter gegen dir Grundbesitzer genügend erklärt. Unter Jacob I., Cromwell und dem ,^ze rechten" Wilhelm von Oranten sind nicht weniger als ll'/i Millionen AcreS confiscirt und Hosgünstlingen oder Waffenbrüdern — von denen die ictzigen Grund besitzer abstammcn — verliehen worden. Brigbt schlägt nun Folgendes vor: I) Beseitigung des Fidei coiilinisses. Man erkläre dis gcaenwärtige Genera tion zu unbedingten Eigcntbümern des Landes gebe ibnen jedoch nicht das Recht, künftigen Ge schlechter» Vorschriften zu machen, was sie niit dem ererbten Grundbesitz tbun muffen; ferner gestalte man nicht die Neubildung von großen Landbesitzungen. die testamentarischer Verfügung nach immer in einer Hand bleiben resp. aus den ältesten männlichen Sprotten vererbt werden müssen, und vereinfache die lieber tragung von Land dergestalt, daß die Kosten nur ganz unbedeutend sind. Brigbt gesiebt zu, daß diese Me thode nur sehr langsame Früchte bringen würde wie sie die Errichtung einer Dienstboten-Kranken raffe mit sich bringe. Nachdem übrigens vom Rathe bereit« im Jahre 1875 die Gründung einer solchen Eaffe im Princip beschlossen. Werve er. ivenn die Belegräunie vermehrt und mehrere andere augenblicklich noch beliebende Schwierigkeiten be seiilgt sein würden, aus die Sache sofort zurück gekommen und dieselbe zur Aussübrung bringen Die Versammlung ließ e» bei dieser Mittkeiluug bewenden. Es erstattete hieraus Herr Realschuloberlehrer l)r Götze Bericht Namens der Eommissivn. welche in der Sitzung der (Gemeinnützigen Gesellschaft mit näherer Prüfung der Frage betraut worden, in weicher Weise der Grundsatz der Erzicbung der Hand »nd des Auges durch praktische Beschäftigung in unserer Stadt zur AuSsüh- rnng gebracht werten könnte Die Anregung da,» war durch einen am 18 November von Herrn A. Lainmcrs aus Brrmeir über die i» den skandi navischen Ländern nach dem Sustom von Etauffon»
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