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Dresdner Nachrichten : 19.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 6-7, S. 21-22 und S. 26, 28 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-19
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.10.1884
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Zn-erai« lür Nivulau oder uach gcsi» laa-u Pet»,elle 2» Pia, Julerale ndMru au : Sliinoinrii-Nn-caur vou tzaaieuftel» u Boqlcr, Rud Moslr. rau>>, u Uo., Juualldcudant, s. klUUcr.Kärliv. R. !t>cU>M»»ded»>u. !> «arck Hallc. B. Ärndl-Pcrilarr.. 1, Ll jurr<Hui»l>tt>g, PN-imi-Icplip. 3jji Aülkuadr «t»aci. Mauulcrtpli leim Prrdlu.'ltchtcit. Tageblatt für H'olrtik, UlitklSliltiillg. HksMsimW. BöckliSmEl, ür. Med'z LllKSN- SollruistLlt V rv«6vn, krchxarutrnnüv 4!t, II. Lpreetr-eettr 10—12 nrul S-4 Dlrr. --UW»H LTN«I< NS8LL»llL" I)r«8Üv», 8«o8tl»88v 20, I. l. ^uvdvvEv-kxpi «Ntlon filr t»u^ AmUlNkva. U. -Ve» lL»us tür <1!o I^ror-ällor T'ti valor rn. I4lsoereo-< oulrolo antvr Oarunli». > IV. ^olloetloo «I*r kdlck«. I-autle^IottorlO. 'WSrSSfM ! llurl Ilrnlomitiin, DrsLÜon rlral»,. 0sII»rd,o «lr«»«r r»dr!d u»risi»lr. 27, pocn»xrvck»roU« 294. Lmaliaiuilraaro I», „ 275, Nolttriotl-ir., 8tuüt ÜSiUtl ,, 548, d'adrik: 2«w!iau»n>lr. 4», ,, 297. l. ÜMkLktsbücdör-?a.diäk, Sllvkä«ivkvrvi o. IMiriMsUM VI». H«i»8eli«s. 8v!Iorxil88v 10, l., Vifialp. 8«e»1rn„v 2st, lt LÄOLU« tlolco r^i1tON8ttt»8V. ^ Nai'LSlldlSllükr II UnZKIl'KF'Irp Ecn Sl«M. cilielics Wriklit, HV. ^ItmrKtlZ. »»VI tzviirilviuv» «I. L VVtLv „«pjjehg « Klatze ruw ^r l-m,» 'uum. Nk. 2r)3. 2S. Zalirgüng. Ausliige: 40.000 Erpl. Aussichten eilr den 19 Oct.: Abnelimender Ziordwestwind, verän derliche Bewölkung mit etwas Niederschlagen, etwas kälter. Dresden, 1884. S0U1ltag, 1H. Ott-V. «rranlioortllchn «e»atteur Illr PoliliskÜkS vr. Smll «Irre» tu Dresden Heute haben die Arbeiter das Wort. Die Arbeiter, nicht die Sozialdemokraten. Zwischen Beiden war von seder wodl zu unterscheiden. Selten aber ist der scharfe Unterschied so klar und überzeugend liervorgelioben worden, wie in dem Wal,!- oriirufe der Arbeiter des Wahlkreises Leipzig-Land für 0r. Heine. Wir geben einen Auszug aus diesem kernigen Schrrstsiücke a» einer anderen Slclle unseres BlattcS. Was die Leipziger Arbeiter über die bisherige Sozialer form, deren Weilerlau, die Kolonialfragen und andere Au'gaden des künftigen N ichslages denken und äußern, hat zwar Hand und Fuß und verdient alle Beachtung; aber etwas Neues sagen sie damit der Welt nicht und wollten cs auch wohl nicht. Worin sich der Wabl- Mlsrus der Leipziger Arbeiter von allen andere» bisherigen Kund- gedungen unterscheidet, das ist die Entschiedenheit, mit der sie dos Tischtuch zwischen sich und der Sorinidemokratie zerschneiden. Noch niemals ist mit so Vruren Worten aus Arbeiterkreisen zugcruten worden, daß „Furcht den besseren Tdeil des Arbeiterslandes abbäit, den Verlockungen ehrgeiziger Führer zu widerstehen und die eigene Meinung offen und ehrlich zu bekennen". Mit Unwillen weilen die Eisengießer. Former» Putzer, Dreher, Maichiuensührer. Tischler, Zimmerieute, Schlosser, Maurer, Schmiede und andere Arbeiter der ersten Fabrik-Etablissements der Leipziger Umgebung die ebenso unwahre als unnatürliche Annahme zurück, als sei der Arbeiterstand gleichbedeutend mit Sozialdemokratie. Entrüstet fragen diese wackeren Arbeiter, wo denn die von den Führern der Sozial- oemoiratie verheißenen goldenen Berge geblieben sind? Statt höhere Löhne und weniger Arbeit hätten diese Führer nur Unzu friedenheit gesäet, unsinnige Streiks geschaffen und das Sozialisten gesetz hcrbkigefübrt. Dock das lese man selbst nach. Bester als die Leipziger Arbeiter kann man's doch nicht sagen. Sie setzen damit oen Ehrgeizigen, die sich als ihre Führer ausspielen, den Stuhl vor die Tbür. sie zerstören für immer die Fabel, daß der Arbeiter- stand die Beute und zugleich daS Werkzeug der Sozialdemokratie sei. Tie Leipziger Genoffen geben damit dem ganzen Arbeiterstande in Deutschland ein Beispiel, das der eifrigsten Nachfolge sicher sein darf. Denn auch anderwärts lastet der Druck der sozialdemokratischen Führer aus den Arbeitern. ES wird sie ermuthigen, sich von diesem, ihre freien Entschliegungen und Abstimmungen terroristlenden Hoch zu besrcien. Damit ist für die Waoifreiheit ungemein viel «-wonnen. Wenn sich in Leipzig unsere Kameraden nicht weiter cinschücktern lasten, wozu sollen wir (werden anderwärts die selbst» ständig denkenden Arbeiter sagen) uns noch ferner von den sozial» bemolratischen Führern, Vertrauensmännern. Einkerutern und wie fick sonst die Agenten der Umsturzpanci maskircn, gängeln lasten? Es ist eine betretende Tbat. zu der sich vie Arbeiter Leivzigs aus- gerafft haben. Sie rücken damit, sreudig begrüßt, in die Neide der deutschen Patrioten ein. welche eine Erlösung der menschlichen Arbeit von der Uederinackt des Zinskapitals erstreben. Wie einseitig und eng saßt doch die Sozialdemokratie die soziale Frage als eine bloße Arbeiterfrage aus I Nickt blos der Hand- und Lohnarbeiter, der Nichts als seine Muskelkraft und Geschicklichkeit besitzt, bedarf Schutz vor der ousbeutenden Uebermacht deS mobilen Z'nskapitals, auch der Handwerker mit seinem kleinen Kapital an Werkzeugen und Vorräthcn siebt im Kampfe gegen den Großbetrieb, dieses wiederum kimpst mit dem Spcculationskapital und auch das in Grund und Boden. Bquemhölrn und Stadtgebäuden angelegte Kapital bat gleich allen dielen Faktoren den gememschaitlichen Gegner in dem inter nationalen Wandrr- und Schacherkapital, dem sie alle zinsbar und tributpflichtig sind. Die Arbeit und daS arbeitende Kapital steht überall im Felde gegen dasjenige Kapital, daS vom Schweiß» der Arbeit leben, nicht arbeiten, sondern nur gewinnen und verdienen wist. Don diesem Sackstande tagen die Sozialdemokraten den Arbeitern Nichts; sie umnebeln ihre Gedanken mit revolutionären Vorstellungen. Wenn künftig die Arbeiter klarer über den Zusam menhang der wirlbschaftiichen Fragen denken, so hat der muthige Ruck, mit welchem die Leipziger Genossen sich von dem Banne der sozialdemokratischen Führung befreiten, den Boden hierzu vorbereitet. Der Tod des 72jährigen Herzog- Wilhelm von Braunschwcig Sllt mitten hinein in die hochgchend» Wablbcwegung. Dieser Umstand verringert nicht dir Tragweite des schmerzlichen Ereignisses, wohl aber schmälert er in Etwa» die Autmerksamkeit, die eS beansoruchcn darf. Bei Zeiten wurde weise dafür gesorgt, daß in Braunschwcig die Regierung auch künftig nach dein Landcügrsetze im Sinne der Bevölkerung und im Filterest» de» GesammtreichS geführt wird. Ein vom braunschweigischen Landtage 1873 erlassenes Gesetz setzt nach de m Tode deS kinderlos sterbenden Herzogs einen RcgentschaftSrath ein. Dieser wurde ausdrücklich zu dem Zwecke gebildet, um bis zur endgiltigen Erledigung der Tbronfolgcrsrage ungestört die RcgicrungSgeschäste wcitcrsübren zu können. Die Mit glieder dieses RegcntschastsratheS sind die stimmfüdrcnden Minister und die Präsidenten deS Landtags und deS ObcrlandesgerichtS; diesem Rathe drr 5 sitzt der leitende StaatSminister vor. Dem Kaiser wurde daS Recht übertragen, die Vertretung des HerzogthumS im BundeS- ratbe zu ordnen, ebenso die Ausübung der MilitSrhoheit. Die Dauer deS RegentschastörathS ist auf «in Fahr bestimmt. Da» nächste und unbestrittene Erbrecht aus Braunschwcig steht dem Herzog von Cum« beriand, dem Sohne de« verstorbenen König» von Hannover, zu. Doch ist eS höchst zweifelhaft, ob er in den Besitz seine» Rechts gelangt. Nach dem Tode seines VatcrS erneuerte er bekanntlich den Protest gegen die Annexion von Hannover durch Preußen. ES erscheint staatsrechtlich unmöglich und mit den Interest»» und dem inneren Frieden Deutschlands unvereinbar, daß «inen deutschen Tbron ci» Prinz besteigt, welcher das deutsche Reich in seinem jetzi gen Umfange, Gliederung und Verfassung nicht anerkennt. Solange der Herzog von Enmberland nicht seinen Protest vom 15. Februar 1879 widerinit, die preußische Annexion Hannovers und die jetzige Reichsversanung nicht anerkennt, wlänge ist ihm der Weg nach dem Throne Braumckweigs verschlossen. Ein Fahr lang bat er Zeit zur Ueberlegung. Denn, so schreibt das Ncgentschastsgcictz vor, ist auch nach Ablauf eines Fabres seit der Thronerledigung ei» aner kannter Thronerbe nicht vorhanden, so wählt der Landtag auf Vor schlag des Regcntsckaftsraths einen Thronfolger aus den volljäh rigen nichtregierenben Prinzen der deutschen Fürstenhäuser. Dem ganzen Charakter des Herzogs von Cumberland nach ist cs schwer zu glaube», daß er aus das Größere verzichtet, uin das Kleinere zu rette». Er wird lieber Alles verlieren wollen, nur um sein „Recht" aufrecht zu erhalte». Wie Dem auch sei, die Erhaltung eines selbst ständigen Herzogtiiums Braunschwcig ist gesetzlich gewährleistet und die Reichsversasiung ist zum Schutze des bestehenden Rechts da. Man müßte sich sehr irren, wenn man nickt einen Ausweg dahin erblickte. Laß im Octobcr nächsten Jahres der braunschweiger Land tag einem preußischen Prin>en den.Herzogshut anlrägt. Damrt kann man in Berlin zufricdcn sein und das öffentliche Recht in Deutschland erlitte keinen Schiffbruck. Der ungarische Ministerpräsident v. Tisza hat sich beeilen wüsten, eine grobe Taktlosigkeit wiede- gut zu machen. Dieser wunderliche Heilige batte es fertig gebracht, in der Thronrede, welche er dem Könige Ungarns zur Eröffnung des ncugewählten Landtags unter breitete, die Kaiserzusammenlunst in Skiernicwicze vollständig zu ignoriren. Es war zwar darin von dem deutsch-öslcrrcichiichen Äündniß die Rede, aber kein Wort erinnerte daran, daß Rußland im Bunde der Dritte war. Dieses geflissentliche Stillschweigen mußte sowohl in Petersburg wie in Berlin verletzen und zwar umsomehr, da auch die Antwortadresse des ungarischen Reichstags sich jeder Anspielung aus Slierniewicze enthielt und Rußlands Existenz völlig todtichwieg. Es wurde nun Herrn v. Tisza be greiflich gemacht, daa sich DaS nicht schicke. Was bilden sich denn diese Gecken von Magnarcn ein? Wird denn Europa von Pest aus regiert? Der „Globus von Unga,n" cxistirt dock blos in der Fantasie dieser sporenklingenden Prahlhänse, die nicht einmal >br eigenes Land vor der Rotbschild'schen Ausbeutung zu bewahren wissen; devot vor dem Wiener „Weltbause", hocksahrend vor den nordische» Kaisermöchten, macken sich diese Moguaren nur verächt lich. Diese Situation wurde t-errn v. Trsza klar gemacht und er hat sich dazu gehalten, seinesi -..ÜUzug anzntre.'en. Fn der Adrcß- debattr leistete er eine An Abbitte, so schwer eS ihm anto.m. Er gab damit zu, daß man Minister sein und sich doch wie ein Fasel hans benehmen kann. !Sre»lau. 18. Octobcr, Noam. «Äkiretdcmiirt».» Svtritu» »r. ras Litcr wo Pror. pr. Oktober -ILM, Pr. Octoder-Novembrr 44,50, pr. 8»ril-M<n 4L.20. Wci-,rn vr. Octobcr 152.»«. Roaac» pr. Octobcr Mt,««, pr. Noormber.Drrrmber 129,»», pr. April-Mal 125,5». Rübül pr. Octobcr 5».»u. pr. Octoder-Noociubrr v».0V, April-Mai 51,m. — gcft. — Wcttrr: törräitdrrUch. «Ir,ttn, l8. Octobcr, Nachm. I Uhr. «Gctrribemartt., «rtzrn still, loco 195-152, pr. Ociobcr.Novcmbcr 150.5». pr. April-Ma, lS0.«0. «»«,«» unocrällderl, loco 19.9-U!S. pr.Octbr.-Noo. 195.59, pr. April-Mai IM.ov. Rüdöl still, IU» stg. pr. Octbr.-Novcmber b».»». Pr. Npril-Mai bl.7U. Spirit»» fcster, loco 45,9», pr. Lciobrr 40,20, pr. Octobcr-Novcmbrr 4li,00, April-Mai 47,10. Pctrolrum loco ll,3Ü. «enesteTelkstrammt der „Dresdner Nachr." vom 18. October. Berlin. Die Uebertühning des Herzogs von Braunschwcig erfolgt am Dienstag. Wie die „Raticmalzcitimg" hört, wird das Fiirstentkum Sols zunächst als erledigtes Kronlehen eingezogen werden, und cs wird Denen, welche Ansprüche daran zu haben glauben, überlassen werden, dieselben geltend zu machen. Brau» schweig. Ter Kommandant der 40. Jnsanterie- Bngade, Freiherr von Hilgers. hat wsgciide Proklamation erlassen: An die Bewohner des Herzvgthums Brnnnichweig. Nach dem un beerbten Hmschciden des Herzogs Wilhelm Hai das deutsche Reich vermöge des Brindesvertrags von 18ti7 und der NeichSvcrsassuiig die Frage zu prüfen, wer den verstorbenen Herzog als Reichsgenosse und Landesherr folge» wird. Die verbündeten Rcgieni»ge» werden zunächst >m Buiidesrnthc über die lLegitimation der Vertretung Braunschwcig in demselben zu entscheiden Haben; bis zur Ent scheidung wird der Kaiser aus Grund des BundeSvertrags und Artikel >1 und 17 der Reichsberfassung darüber wachen, daß der rechtmäßigen Erledigung der Thronfolge nicht voraegrisfen, und daß die in der Person des Herzogs haftenden mililärischeii Reservat- rechte hergestellt werden. Zn diesem Zwecke und im Hinblick aus Artikel 4 des braunschweigischen Gesetzes vom 11. Februar 1879 hat der Kaiser mir den Oberbefehl über die im Herzogthum stehenden Truppen übertragem^Zch habe dieselben übernommen und fordere die Bewohner des HerzogthumS im Namen des Kaisers aus, der Entscheidung des Reiches in dem Vertrauen entgegenzusehen, daß die Rechte und die Zukunft ihres Landes unter dem Schutze des Reiches und seiner Verfassung stehen. Antwerpen. In Folge der von Janson bei den Sozialisten aethanen Schritten ziehen diese ihre Antwerpens Kandidaturen zu Gunsten der Liberalen zurück. Zwei Eskadrous Lancier's sind erir- getroffen. An die Artillerie und Gensdarmeric, welche durch die einberuiene Bürgergarde verstärkt ist. wurde scharfe Munition ausgegeben. N o ni. In den infizirten Provinzen waren bei ISS Erkrankun gen 98 Todesfälle. Die Berliner Börse war in Folge bestehenden Bedürf nisses ziemlich fest. Die serbische Anleihe hatte einen selten großen Ertokg. die Zeichnungen mußten unmittelbar nach der Eröffnung wieder geschlossen werden. Auch von der am Montag stattfindcn- den Subskription au! Bukarester Stadtanleihe wird ein ausgezeich netes Resultat erwartet. Andere Finanzoperationen werden als bevorstehend an gekündigt: so Eiiffuhrung der neuen griechischen Anleihe, die Emission der durch die Rothschild-Gnippe übernomme nen Prioritäten der österreichischen Lokalbahn u. s. w. Spekulative Banken erzielen mäßige Besserung, ebenso die leitende» deutschen Bahnen. Von österreichische» Bahnen waren Franzosen maller, spekulative Bergwerke höher, fremde Renten fest, Serben ein halb Prozent besser, Bukarester Stadt-Anleihe zu 91 gewagt. Aus dem Kassamcirkte waren Banken und Bohnen fest, die meisten Stamm- Prioritäten schwächer, von letzteren erzielten nur Berlin-Dresden eine kleine Besserung, Mvntanwcrthe meist fester, Sächs. Gußstahl schwächer. Industrien mäßig belebt, Brauereien anziehend, osten. Prioritäten fest. Lemberger gefragt, deutsche Fonds nicht fest. Ar»»N«r« «. M>. Ist. vriodcr. «rrb» 29S»,. e>-at«vayn 253, Lombarden 124. «Orr So»!« —. Orfterr., kiidrrrcnti —. Pa»>«rre»l« —. «alt»«» 22S>/,. Oestrrr. woidreiire —. 4-/, Ung. »oldrrnt« —. 77er Rüsten —. »vcr Rüsten —. 9. vrtrinanletbe —. Reuest« Ungar. »oidanleUie —. 3. OrtenianIrUie —. Unaar Paptrrr. —. Lttrant» iS«,75. Savpler L.,00. »atliardd. —. Serben 77.31. — gell. »1««,. IS. Oktober, «red» 285,20. e,aat«»abn 302,10. Lombarden 148,50. Rordwstb. 175,70. Marknaten 59 K5. Ung. «oldr. 2S».ao. Elbklbal Bcb-Upret. »art», l«. Ocrolcr. <«»>»».> »en>« 7S.I5. «nie,de I»9.05. tzlaliener 0S.55. «raaiebahn oso.vo. Lombarden 3l7.50. d». vrlorltSten —. »avpier 312,00. veü> Galbrrnte —. Spanier 50,0». vaomanen 572,<0. Tabak-«cticn —. gelt. Randon. l». Octabee. «arm. tt Nhr l» MI». SonsalS 101 »„ ,»73cr Rüsten 94'/,. Italiener 95V» Lamkardcn 12-/,. Türken 7».. 4"/,s-nd.RmtrIkanrr l2»-,,. 4"/» Ungar. Eolbrente 77»/^ vesterr. wolbrcnt, 85. VrentztlNie llonsal» «stprirr Sl>,„. Ot1««an»m>r «»»»-Attlr» 7»'/,. — «tlmmnn,! Test. — Writrr: warm. LokalrS «nd Sächsisches. die Königin hat am Donnerstag von — Ihre Majestät „ . Sigmaringen kommend, in Begleitung eines Kammerherrn und einer Hoidame we altehrwürdige Stadt Ulm besucht. Zum Empfange der hohen Frau hatten sich der Gouverneur der Festung, General leutnant v. Hartmann, der Festungskommcmdairt Kgl. bayr. General- niaior v. Bösmiller und der Oberbürgermeister Heim aus dem Bahn- Hofe eiiigemnüen. Tie Königin nahm iin Hotel „zum russischen Hoi" das Tiner ein und ging danach zu Fuß m's Münster, ui dem sie sich längere Zeit anshielt und Alles in Augenschein nahm. Nach Beendigung der Besichtigung kehrte Ihre Majestät mittelst Separat- zuges nach Sigmariugen zurück. — Assessor Tr. med. Geißler erhielt das Dienstprädikat als Medizinal-Asscssor. — Oberwr'tmeister Heinrich Greiffenhahn ist aus dem Forstberirke Schwarzenberg in den Jorstbezirk Eibenstock versetzt und der zeitherige Lerwaltcr des Reitzenhainer Forstreviers im Forstbezirke Marienberg, Oberförster .Hermann Täger, zum Obersoistmeister im Forstdezncke Schwarzenberg ernannt worden. — An Stelle VcS verstorbenen Professor Richter ist der Pro fessor Oskar Lehmann ans Ungarisch-Aitenburg an die Forstakadcmie zu Tharandt und an die Bergakademie zu Jrewerg berufen worden. — Sekretär I n st vom technischen Institut der Artillerie er hielt anläßlich seines Ausscheidens den Charakter als RechnungSrath. — Se. Exc. Generalleutnant v. Rudorfs. Kommandeur der K. S. 1. Fiff.-Divisioir 23, hat sich mit kurzem Urlaub nach Sellin in der Neumark begeben. — Major Freiherr v. Hausen de» Generalstabes, sowie die Oberleutnants Frhr. v. Friesen. Tvchten und v Biilow finden ach Beendigung ihres Kommandos bei der Militärschießschule rn Spandau wieder in ihre Garnison eingcrückt. — Wie schon früher mitgctheilt, wird Herr Geh. Rath v. Einsiedel, der Kandidat der Konscwativcn und National- liberalen. nächsten Dienstag Abends 8 Uhr in Meinhold's Sälen seine Wahlrede halten. Leider war's nicht möglich, den noch größeren Tivoliiaal zu diesem Tage zu erlangen. Im klebrigen wird auch Hr. v. Einsiedel aus beionderc Einladung der hiesigen Innungen nochmals meiner von diesenveranstalnlenVeriaiiimlimg ini Laust der Woche sprechen. Zu dem bereits veröffenttichtrn Emsredci'ichen Wahtalinii' sind schon ietzi an 900 Unterschriften aus allen Ksteiien der Bürgerschaft Angegangen. — In allen Orten des Landes ist die Wahlbewegung im Fluß; überall werden Wahlversammlungen abgehalten: es ist ein Ding der Unmöglichkeit, die uns von verschiedenen Seiten zugehenvcn Berichte hierüber ausführlicher wiederzugeben. Wir greisen nur Einiges heraus. In M eißen hat der Rcicbstagsabgcordnete Dr. Frege auS Abtnaundori in längerer und fesselnder Rede das Pro gramm der Dentschkonsewativen entwickelt und die Wahl des Ritter gutsbesitzers v. (5 arlowitz empfohlen. .Hierbei erklärte er ans das Bestimmteste, daß kein einziger sächsischer Konservativer jemals für das Tabaksmonopol oder das Reichscisenliahnproiekl stimmen würde, wenn diese Pläne je vorgelegl werden sollten. Besonders wirksam war der Theil der Frege'nhen Rede, die sich aus den Schutz, der Landwirthschaff bezog. Die landwirthschastlichcn Produkte icien Gegenstand einer wilden Spekulation geworden, der man durch ver nünftige Zölle enlgcgenarbeiten müsse. Tie sich daran schließende Debatte brachte abermals das widerliche Buhlen der Deulschfrci- sinnigen um die Stimmen der Sozialdemokratie zum Vorschein. Die Aussichten des Herrn v, Carlowitz sind infolge seines inaßvollen Alfftrctens entschieden im Steigen vcgriffen; die Landwinde lassen sich nicht wieder einen Fortschrittler onstchwätzen und die Gewerb- treibendcn gebe» aus die widrigen Phrasen dieser Partei auch nichts mehr. Von Meißen besuchte Dr. Frege sedan» Döbeln. Auch hier entwickelte er in kräftiger, gediegener Rede das Programm der Deiltschkvilservatwen, erläuterte die kaiserliche Botschaft und die So- zialrcsorm, geißelte in scharfen Worten die uiipalriotische Haltung der Teutschireillniugen in der Dampstrsubvenlion, der Kolomalfrage u. s. w. Schars zu Leibe ging er zwei preußischen Mitgliedenr dieser Partei, die cs strtig gebracht haben, sich um >ächsisch«Reichs» taasmandate zu bewerben. So habe (dies möge man in Zschopau, Oiberiiha», Marienberg u. s. w. wohl beachten!) Dr. Hirsch beider Berathuiig des Uiffallvcrsichenmgsgesetzes mit ausdrücklichen Worten erklärt: daß er alle seine Anträge, die er zu diesem Gesetze gestellt habe (und fast bei jedem Paragraphen war dies der Fall) nur des halb einncbracht habe, um das Gesetz zu Falle zu bringen. Dr. Braun ober, der jetzt m Döbeln und LeiSnia kantndire, habe bei Bcrathung der Gewerbeordnungsnovellc über die zahlreichen dazu aus Sachicn eingclaustncn Petitionen gespottet und frivoler Weist „das kleine Sachsen" lächerlich zu machen versucht — jetzt solle dieses verspottete Land ihm zu einem Wahlkreise verhelfen! Habe doch derselbe Dr. Braun, der Advokat beim Reichsgericht in Leipzig sei, dafür agnirt. daß dieses Gericht aus Sachsen nach Berlin ver legt winde. Damit sei Dr. Braun allerdings kläglich abariallen und so würde es ihm auch bei der Bewerbung um ein Mandat wieder ergehen. Dr. Braun, der seiner Zeit „ein starker Gründer vor dem Herrn" gewesen, habe ictzt auch der Verbesserung des Aktien- gesetzes widerstrebt. Reicher Beifall lohnte Herrn Dr. Frege, der zum Schluß zur Empfehlung des Dr. Calberla aus Hirichfeld auführtc, wie dessen volkswirthschastliche Arbeiten von der Rcichs- iagskommission vielfach mit bestem Erwine benutzt worden seien. Auch die Wahl Dr. Calbcrla's ist jetzt, da die Nationalliberalen für ,'h» mit Antreten, gesichert. — Ganz trübselig machen sich im 20. Wahlkreise (Zschovau-Wolkcnstein) die Aussichten des Dr. Franz Hirsch. Obwohl es ihm an Zündnadelmundwerk nicht fehlt, hat er doch Ansehen gelernt, daß er damit nichts erzielt. Warum haben seine Freunde ihm einen Vormund verschrieben, den iop General sekretär Bröinel, als dessen Heimatb bald Berlin, bald Stettin ge nannt wird. Herr Brömel steht in Lohn und Brod bei der Frer- handclsparte, und kann sich daher schon das Hcrumreisen im Lande leisten. Auch seine schönste» Sieden verlangen nicht bei unserem geraden biederen erzgebirgüchen Volksstamm; er steht treu zu der patriotische» Fahne, die der Kandidat dcrOrdnungsvarteien, Fabri kant Gehlert, entfaltet und er weist auch die Verlockungen der sozialdemokratischen Wanderredner von sich.
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