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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.05.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060524018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906052401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906052401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-24
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.05.1906
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4 verugrgedlldn «»ViiaUaürüuwMm« Bo«» und »»»»»»«. an Kann- und Montaan, nur etnmav »Ml »o»«. dur<t>au«w«nta«»om> n>>«»oI,!!r, » MI de. » «1 »0 «I vei küimaltaer ZiitlcN»»« kund die Loli »Ml. «LkniBtkellarldi, un Rut- laud mU «nlwrechrndem ZuILIaae. tii ack-druck aller »nilel u. Onotnal- Mtttcilun,»,, nur mit deutliLer QueUtnanaabe i.Dre-d. Nackr.'t «uütlla. NackilrSaUche üonorar- a»'drücke dlciden uiiberückiuliiial: MV« tau« t, Manullnvte wullc» »M MldewaM. ffele-ramm-Vdr»»»«: N«chrich»«» Lr«»de» voi' votLll-Voi-lcauf ffsv »M7 0lunvnkut-fLdri>i Gegründet 1836 HWscÜsT ttoflivfvrsnti /^Itmsrlct 61 Ilttt« »nol» «Ix«»,, »». »a»I« I'»rt»vr, >,„<I I»«>I>II<». I Flnresgen-carlf. »nnadme von «nkündlaungen di« nackimittaas s UI» Sonn- unh Hcieiiuu» nur Mancnttrabc 3« von ri b>« V.l Nhr Die livatliae Grund- »eili' -ca. 8 Lüben' <» Pia, Än- tündiaunaen oui der Pcivulteilc Zeile L> Pi» . dicLwuliiae Zelle oui Teil- lcue so Pia . ul« stiiiaetandr Zeile bo Pia. H» diuuimcri: »ach Lo»»- und Lelerlaaen liualiiac lÄriiiidicile oo Ltu., oui Prmaltciie « P^.. Ltpaltiae Zeile »ui ie erliellc „na u!« tLinaeiaildl M Pi«. Auoivärtiae Aus> naae nur acae» Borau«be>akluuu. Belcablatlcr lullen io Psenmec. Fernsprecher: Nr. U und SVSÜ. LauptoeschLMlellt: Mariensk. 2S. ««rSWSiLME I, «wpüeklt m «nüsstor Lusvndt: LIsornv nnit Hvr«lS K kl»u?>-, Lüclien- uini Lanünlrtselint'ts.tUvi'Utv. I kroisUsto unä Llustsr lrllicko. iinvsr»üstlielie l.ivre«-H>eiü«i>z. kod. Lgvn L 8otin, frsuvnstrssso 3 u. 5. j! «oelirellz- iiinl fest-Lllelieillle. ^ Lebt diorivegisckon tzcbmuotc -X- lloltioi-» -tt- vrosetien eto. A E 8e1i1o53-81r. W 8edIv5S-81r. K Rvüüst ÄL8 Mut im üilsi >,.L„ Ullikur Lsrrspsrill, iS'.LWS ^litlriseliuns cles Itlutes unä clsr 8!>ttu, nngenetilu neilmsekomt. siokor virkeuä uoa xurnutiort uuseliiiälick. b'lnselio L LIK., rorstSrkt 1,20 Ktc. Zalomsniz-Woweke. I> llt 8 td L2 k>>uiuarkt ^o. 8. ?"stlisch°ruffischks Einvernehmen. Äuiistgewerbe-Ausslellmig, Vellelhungen u. E»iei»,»»ge». Mutmaßliche Wittcriing: s HtSItzcki TlillUll. (ÄeuchlSveihnndl. Kaiser und Kanzler. Henrik Ibsen h. Elaire v. Glümer st. Hüger-Prozeß. Wnrm, vieltnili licitrr.! e»4r« eVGU» I«/vV» Die englisch-russische Verständigung und Temschland. MS nach der entscheidenden Seeschlacht am Tsuschima Rntz- landS letzte Hoffnung zusammengebrochen war und Japan sich zu einer Erneuerung und wesentlichen Erweiterung des Bündnisses mit Grobbritannien bereit finden ließ, konnte es nicht zweifelhaft sein, daß Rußland nicht nur an dem Grabe seiner ostasialischen Hoffnungen, sondern auch an einem Wendepunkte seiner zentralasiatischen Politik stand. England halte nunmehr, was von jeher sein Wunsch in dem kontinen talen Europa gewesen war, auch in Asien erreicht: den Besitz bczw. den Beistand einer Territoriolmacht, aus die es sich, sei es in irgend einer Phase seiner Machtpolitik, sei es in der Abwehr, zu stützen vermochte. Mit einem Schlage hatte die Stellung Englands in Vorderindien und den benachbarten nominell noch unabhängigen Staaten ein anderes Gesicht er halten. Für den Fall eines etwaigen gewaltsamen Vorstoßes Rußlands auf persisches Gebiet oder nach Bclutjchistan hinein, was seit länger als einem Menschenaltcr in England Gegen stand ernstester Besorgnisse war und in noch höherem Grade befürchtet wurde, nachdem der russischen Weltpolitik der See weg nach dem Stillen Ozean verlegt war. ist nunmehr die englische Regierung der japanischen Hilfe sicher, und das einst mals so sehr gefürchtete Rußland sieht sich heute der Willkür seiner beiden ärgffen Gegner, Großbritanniens und Japans, überantwortet. Die erste See- und Kolonialmacht ist aber viel zu groß mütig und viel zu — klug, um einem Gegner, der so gut wie ungefährlich geworden ist. völlig zu demütigen oder bis zu gänzlicher Ohnmacht zu schwächen. Und auch in diesem Falle konnte es sein Entgegenkommen in dem sicheren Bewußtsein anbieten, daß der in seinem Ansehen und seiner Macht Ge schädigte die zur Hilfe ausgestreckte Hand nicht zurnckstoßen wird. Tatsächlich hat die englische Regierung unmittelbar nach dem Zustandekommen der neuen Abmachungen mit Japan an einem Ausgleich'der russisch, englischen Gegen sätze zu arbeiten begonnen. Man wird sich erinnern, daß bald nach dem Friedensschluß von Portsmouth Gerüchte von einer „Annäherung" Rußlands an Japan und Großbritannien austauchten. Es ist auch heute noch nicht mit Sicherheit zu sagen, von wem derartige Bemühungen ansgegangen sind und ob sie überhaupt stattgefnnden haben. Ist letzteres der Fall, >o haben sie mit Naturnotwendigkeit an dem Hindernis der revolutionären Wirren in Rußland scheitern müssen. In dem Augenblicke ober, wo das politische Leben im Zarenreiche wie der festere Gestalt annimmt und die Rückkehr geordneter Zu- nändc wahrscheinlich macht, werden solche Bemühungen wieder- holt. Und zwar von englischer Seite. Das genügt zu dem Rückschlüsse, daß auch schon im Herbste vorigen Jahres Eng- land der treibende Faktor einer Politik gewesen ist, die sich die Ausgabe stellt. Rußland in die britisch-japanische Jnteressen- ivhäre — dies die erste und nächste Etappe der englischen Marschroute — hineinzuziehen. Nicht allzu auffällig und stürmisch beteiligte sich der eng lische Geldmarkt an der letzten russischen Milliarden-Anleihe, auch nicht allzu freigebig, kann cs doch den feinfühligen und überall versierten Finanzlcutcn an der Themse nicht verborgen geblieben sein, daß sehr bedeutende Summen aiifge- ivcndct wurden, um die französischen Kapitalisten für die Beteiligung an dieser Anleihe geneigt zu machen! Es genügt, daß England sich beteiligt und damit einen Weg beschreitet, der, da er völlig neu ist — vergeblich hatten bisher russische Finanzminister in England um Gehör gebeten —. um so schneller und sicherer zu einer freundlicheren Haltung der russischen Regierung führen konnte. Offenbar ist das Kalkül richtig gewesen. Plötzlich wird von London aus der Öffentlichkeit die Nachricht aufgetischt, daß sich eine euglisch-rufsiiche Verständigung über verschiedene Fragen an bahne, gleichzeitig aber hinzugefügt, daß sich diese „Verständi- gung" durchaus nicht gegen eine dritte und vierte Macht richte, sondern daß England „nur" alle Mißhclligkeitcn und Meinungsverschiedenheiten, die cS irgendwo in der Welt mit den jonst befreundeten Nationen habe, ins reine zu bringen wünsche. Von einem derartigen Anerbieten der englischen Re gierung der deutschen gegenüber hat man leider trotz aller wechselseitigen Freundschastsbetcuerungen und sreundschaft- lichen Besuche bisher nichts vernommen i Um so mehr hat das deutsche Volk Grund, aufznhorchrn, wenn, wiederum von London ans, erklärt wird, daß die Einigungsverhandliingen haupt sächlich mit bezug auf die Türkei, auf Persien, Afghanistan und Tibet einen vorgerückten Stand erreicht haben und zum Abschlüsse gelangen sollen, sobald die neue konstitutionelle Verfassung Ruß lands ins Leben getreten ist und feste Grundlage gewonnen hat. Nu» kann ja freilich von der letzteren noch nicht im mindeste» hie Rede sein, im Gegenteil scheint es. daß die ablehnende Hal tung der russischen Negierung gegenüber den mit der Ucbcneichnng der Adresse beaustraglen Delegierten der Tnma die revolutionäre Bewegung aufs neue und vielleicht noch in ganz andere»! Charakter und Maßslabe entfachen wird. Ebenso wenig wird die Nachricht, daß der am 27. Mai zu erwartende Amnestie-Erlaß sich in äußerst engen Grenzen halten werde, dazu beitragen, in der Bevölkerung Zufriedenheit und Vertrauen auslommen zu lasten. Andererseits kann es für Deutschland ziemlich gleichgültig sein, ob sich Rußland und Großbritannien über Persien. Afghanistan und Tibet ver ständigen oder nicht: in keinem dieser Länder kommen für Deutsch land vitale oder auch nur wertvollere Wirlschastsinteressen in Frage. Wenn Rußland und England innerhalb ihrer zentral- asiatische» Einflußsphäre etwas vereinbaren oder klarlcgen wollen, so haben sie das unter sich abznmachen: dem deutschen Volke könnte cs höchstens erwünscht sein, auch an dieser Stelle, wo von beiden Seiten her Garnisonen, strategische Straßen und Eisen bahnen, Banken und wirtschaftliche llnternchnrnngen in eine be drohlichere Nähe gerückt sind, ledcn Stein des Anstoßes aus dem Wege geräumt zu sehen, denn wer wollte angesichts der Lage und Vielseitigkeit der internationalen Beziehungen heute Voraus sagen, ob und wie lange eine ernste Gegnerschaft und Auseinander setzung auf ihren ursprünglichen Herd beschränkt bleiben wird? Wir Deutsche, die wir Bismarcks ewig denkwürdige Reichstagsrede vom 6. Februar 1888 als ein teures, unzerstörbares Vermächtnis bewahren, erinnern uns der weisen Mahnung, daß der franzö sischen Nation, zumal dort die Regierungen und Stimmungen kaleidoskopartig wechseln, nicht zu tränen ist, weil sie immer nach der schwachen Stelle ausschaut, wo der Gegner von 1870 71 gegebenenfalls tödlich zu treffen ist. Hat diese Gefahr in voller Große im Jahre 1888 bestanden, so haben sich seitdem die Aus blicke für eine nihige Haltung Frankreichs eher verschlimmert als verbessert. Kein Zweifel, daß eine ernste brilisch-rnssisrhe Koinpli- kation die Gefahr einer gemeinsamen Aktion Englands und Frant- reichs gegen Teulschland näher rücken würde, als uns lieb sein könnte. Je weniger aber Tentschland gegen eine solche auf die indisch- persische Frage beschränkte Veiständignng einznwenden hätte, desto energischer müßte es protestieren, wenn England versuchen wollte, sich Rußlands zu versichern, nni im Verein mit ihm Deutschland von seinen klcinasiatischen Unternehmungen und Plänen abzudrängen. Ter Bgu der anatolischen Eisenbahn ist mit deutschen Mitteln von deutschen Unternehmern in Angriff genommen und wird von dem dabei beteiligten Syndikat, in das soeben einer der hervorragendsten und tüchtigsten Beamten des Ncichskolonial- anites eingetreten ist, lediglich mit deutschen Mitteln, wenn nicht elementare Schwierigkeiten den Abschluß hindern werden. würden. Die russische Negierung aber wird sich solchen Wer- Lungen gegenüber die Frage aorzulegen haben, welche Dienste die größeren sind, die. welche Deutschland ein ganzes Jahr hundert hindurch und zuletzt erst rm ostasiatischen Kriege ge leistet hat, oder die. welche Großbritannien erst leisten will. Es drängt sich das Bedürfnis aus, die noch nicht verhallten Friedens, und Jreundschaslsbeteucrungen englischer Minister und Bürgermeister und diese unverkennbar auf eine vollständige Isolierung und Fesselung Deutschlands -hin- arbeitende englische Politik cinaüder gegenüberznstellen. Wir sehen davon ab: nach dem Vorangegangcnen, das noch in aller Bewußt sein lebt, wird sich lein ernster Deutscher der Illusion überlassen, daß durch nichtssagendes Händeschütteln und verbindliche Tisch- reden die Mißgunst und Scheelsucht der englischen Nation gegen das deutsche Volk beseitigt wird. Von der russischen Negierung und dem russischen Volk aber dari Deutschland erwarten, daß sie eine ehrliche, loyale Haltung einnehmen und daß sie. kommt der drohende ernste Konflikt in der anatolischen Frage wirklich znm Austrag, in Erwiderung der deutschen Treue und der wohlwollenden Neutralität Deutschlands diejenigen Gegen leistungen vollbringen, die Deutschland verlangen kann. Glück licherweise darf das deutsche Volk zu dem neuen russisch«» Minister des Auswärtigen, Herrn von Jswolsky, mit Rücksicht auf seine freundschaftlichen Beziehungen zu dem gegenwärtigen deutschen Botschafter in Petersburg. Herrn von Schorn, seinem früheren Kopenhagener Kollegen, das Vertrauen haben, daß Ruß lands auswärtige Politik, die unter Lamsdorff dem französischen Chauvinismus in bedenklichster Weise huldigte, eine deutsch feindliche Richtung nicht einschlägt. Schon das eigene Inter esse der russischen Monarchie verbietet das übrigens. Auch ist zu hoffen, daß die Begegnung des Ehess des deutschen General slabes. Herrn von Moltke. und des Chefs des russischen Generalstabskorps. Generalmajors Palizyn. im Brücker Lager zu einer Befestigung der deutsch-russischen Freundschaft beitragen wird. Aber, wie gesagt, in jedem Falle darf Deutschland erwarten, daß dem westlichen Nachbar gegenüber die Losung der russischen Politik lautet: TreueumTreue! Neueste Druhtmetdungen vom 23. Mai. § Deutscher Reichstag. Berlin. sPrio.-Tel.l Die beiden Millitärpcn > sionsgesetze werden in 3. Lesung debattelos cndgültm an genommen, das Offiziersgesetz gegen die Stimmen der Sozial demokraten, das MauuschaftSgejetz einstimmig. — Die Novelle > zum S ch u tz t r u p p e n g c s e tz wird von den verbündeten Regierungen zurückgezogen, nachdem die Kommission die ost- airikanische weiße Schutztruppen-Kompagnie gestrichen und die — , ...... ^ „ ourcygrluyrr Pensionierungs-Grundsätze Ar die Offiziere der Schutztruppen Tie - kutsche Amik besitzt die volle livnzesswn sur vle Tsslzicrs-Pentzonsgcietz hineinae<irbeitet Hai. — Bahn bis zum Persischen Golf. In diesem ihrem Rechte, das folgt die dritte Lesung des R e i ch sha u s ha I t L- wohlerworben ist und ernstlich nicht bestritten werden kann, muß Etats. — Abg. B a > > crmann snatl.j: Meine Freunde Mw Miro vre ^cmicyc ^ani o> rcy die ocmicye Regiernng ver-Idie Diäten durchgcsetzt hat. Das Stillebcn wird nunmehr hier treten und geschützt werden. Auf den ersten Blick konnte das j gastwrcii und damit auch die Schwierigkeiten, die bisher be- Jnteresse an dieser Schicnenstraße gering »nd der Einsetzung so: standen, große ge'ctzgcbcriiche Ausgaben, zumal, wenn es sich gewichtiger Nechlsgaranlten nicht wert erscheinen. Wenn man > uui wichtige Enstchmdungen 'Haber handelte, zu erledigen. Beim sich aber vergegenwärtigt, welche Nolle diese in die fruchtbaren Wiedcrziisammcntritl des Reichstages wird hoffentckch bald das mesopotaniischen Länder führenden Eisenbahnen un Jerem mit der! Grasen Posadoivsky wünsche ich, daß es ihm gelingen Donau-Wasserstraße für den Fall eines Krieges, in dem Deutsch- " ^ ' ' ' ^ - — land auch zur See engagiert wäre, zu spicken bernscn ist, wenn man 4 er SS - »Z »>r » 8 möge, die mancherlei Stürme, die er in der letzten Zeit er lebt hat, kräftig zu überstehen. Weiter dringt Redner aus schleunige» Abschluß der Vorbereitungen für die Reform der Strafprozeßordnung. Die auswärtige Lage habe sich zweifel los für uns verschlechtert. Den Freundlichkcits-Austamch, der letzt in London slattgefundcn hat, dürfe man nicht überschätzen, rungsmittel und lndnstrielle Rohstoffe aus dem südenropciischen Die Goluchowski-Depesche habe ein Auiichäumen der italieni schen Preise gegen Deutschland gezeitigt. Wenn sich jetzt die Notwendigkeit anerkennt, daß Deutschland die Möglichkeit haben muß, für den Fall, daß ihm die Zusahrtswege seines über seeischen Veikchrs im Kanal und Nordsee verschlossen sind. Nah- Hinlerlande und weiterhin aus der Levante hcranzusichren, anderseits in einem solchen Fall dem Ucbcrschussc, sowie Export erzeugnissen nach dieser Richtung hin ein Absatzgebiet zu er öffnen, so wird man nicht bestreiten können, daß hier in der Tat hochwertige Lcbensintcrcssen des deutschen Volkes in Frage stehen, und man wird demgemäß zu dem Schlüsse kommen müsse», daß die Duldung einer englischen oder auch nur inter nationalen Kontrolle für die Strecke der Bahn von Bagdad bis zum Persischen Meerbusen, also einer Forderung, die das Hauvt- stück der sich vorbereitenden englisch-russischen Entente bilden soll, gleichbedeutend wäre mit einem völligen Verzicht ans das mit so unendlichen Mühen und Opfern begonnene und bereits er freulich geförderte Vcrkehrsiiiilcrnchmeii. Rußland soll anscheinend dadurch für die Absichten Englands bezüglich der Bagdad-Bahn gewannen werden, daß England den Widerstand aufgibt, den es seit Jahrzehnten den Wünichen und Plänen Rußlands in der persischen Eisenbahnsraac entgegen setzte. Ein aus Mißtrauen und Neid zusammengesetzter Haß aus das gewaltige deutsche Verkehrsunternehmen im nahe» Osten war in England vorhanden, noch che mit dem Bau begonnen war, und dieser Umstand trägt die Schuld, daß die englische Finanz- Welt die Beteiligung an der Finanzierung des Unternehmens ablchnte. Nunmehr hoffst England, was es allein nicht erreichen konnte, mit russischer Hilfe durchsetzen zu können. Es mag sein, daß für solche Freundschaftsdienste wertvolle und sür Rußland gerade jetzt außerordentlich schätzenswerte Gegenleistungen in Aussicht gestellt sind und gegebenenfglls auch gewährt werden Rnßlnnd niid England verständigten, so berühre uns das nicht, vorausgesetzt, daß nicht etwa de: dieser Verständigung deutsche Interessen in Mitleidcnichasl gezogen würben^ beupiclsweise in Bezug auf die Bagdad-Bahn. — Abg. Grat Limburg-- Stirum skons.s tritt sür sparlame Finanzoebarung ein und weist bezüglich der Bcrbrauchsstcn.crslagen daraus hin, das; die Brauereien ichon beschlossen bätten, den Bieroreis viel mehr zu erhöhe», als dies der Braustener-Ethöhnng halber nötig sei. Das iinistc dem Reichstage zu denken geben. Das Reich müsse jedenfalls aus die Verbrauchssteuern als Einnahme» Quelle noch mehr Gewicht legen, als bisher. Gegen die Fahr karten - Steuer und die Erbschasts - Steuer bestehen bei seinen Freunden nach wie vor starke Bedenken im Interesse der Einzel staaten: denn diese würden durch jene Stenern wahrscheinlich .Echt nur finanziell geschädigt, sondern auch in ihrer Selbst ständigkeit berührt. Was unS aus die Frage wegen der aus wärtigen Politik geantwortet werden könne, das könne je doch nur >m weteiillichcn nichtssagend anslallen. — Staatssekretär b. Tschirjchky und Bögendvrsf erklärt, daß der Reichskanzler für die Goluchowski-Depesche des Kaisers sehr gern die Verantwortung übernehme. Die Frage anlangend. ob bei den Abinachnngen zwischen Rußlano und England deutsche Interessen berührt seien, so habe er, der Staatssekretär. Grund zu der Anncilmie, daß jede Besorgnis wegen Schädigung dcuttcher Interessen ausgeichlossen sei. Was unter Verhältnis zu den Dieibundstaalen antangc, so sei der Regierung nicht sremd geblieben, daß ein Teil der französischen Presse sich alle Mühe gegeben bade, dieses Verhältnis zu lockern. Es sei, die Pflicht des velgntwortliche» Leiters der deutschen Politik, solche Strömungen genau zu brüsen und im Auge zu behalte» und den sich dabei ergebenden wirkliche» Wert als Faktur in die deutichc Poluik einzustellen. Vom italienischen Botschaften
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