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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060822017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906082201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906082201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-22
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
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- 772 - ÜUsrttß für di« Frauenwelt. «i«. Wie kommt «» ,„end der schönst«,. ge- ise de» Menschen Augen » denen «r Willi« all« Re nve» vertauschen kl. wieder ,u « Liebe »»r Heimat angeboren, und selbst " di« von ungestümer Wanderlust er» i» der weiten Welt ihr Glück treibt e» pkötzlich wie mit Hauber> v»rück ier die Stadt öder ,» da» dem sie -«erst stolz den Mcken lehr As zu stM- ist einem jeden an« linae. t ^ grillen. W« ^ ten. S« scheint, als öd eine Art von maoyetischer AnziehunaArockt bestände zwd!che« dem Ort. wo die Wies« eines Menschen stand und dem Menschen al» ob geheimnisvoll« Kräfte ihn stell hin »Sven, wenn er erkannt h nirgend» isriedlicker. nirge al» im trauten Heim, im Bi , selbst, stet» dort erkannt hat. daß es end» schöner ist. Vaterland«. Nicht preisen Dichter das Haus, wo ste Fen sind, wo ihnen die Eltern- lieb« in sonniger Kindheit gelächelt hat, wo tausend Fäden der Erinnerung sich an bald vergesse«« Begebenheiten antnüyfen. die plötzlich wieder lebendig vor ihn«, stehen, sie oft nach Jahrzehnten wie gestern Ge- tchol^neS anmuten. Ader auch der dichte risch nicht Begabt« hegt diese Empfindung der Anhänglichkeit an alles, was in seiner frühesten Jugend ihn umgab, und noch im Alter weiß er genau zu erzählen, wo das alte Sofa mit der asstickten Decke stand, welchen Platz die große Wanduhr einnahm und was für Bilder von den Wänden herab ihn anschauten. Die Gemütlichkeit des Elternhauses, der Frieden innerhalb der vier Wände überträgt sich gar leicht aus die Bewohner, besonders aus die jeden Eindruck rasch in sich ausnehmenden Kinder, und die Erinnerung weckt dann selbst in späteren Jahren ähnliche Gefühle des Ge- borgenseins, wie sie die Räume gleichsam ausatmeten. Das eigene Heim, das der Mann nach jahrelanger Arbeit sich selbst trringt und in das er das Weib seiner Liebe einführt, besitzt naturgemäß noch «ine ganz besondere Anziehungskraft. Mit welchen seligen Empfindungen betritt das junge Paar zum ersten Male die sorgsam eingerichtete Wohnung, in der es sein neues Muck awsbauen und für oll« Heit befestigen soll! Die Wände sind die stum men Heugen manches LiebeSwories! Hier an diesem Tische haben die beiden das erste Mittagessen unter Lachen und Scherzen ein- genommen und dort am Fenster saß die stinge Iran häufig und blickte grüßend dem Manne nach, wen ihn sein Berus ihr für Stunden entführte. Hst es nicht, als ob alle diese Dinge ihr eigenes Leben hätten, als ob ste treu alles das bewahrten, was sich vor ihnen abgespielt hat? Und als dann die Kinder kamen, da häuften sich di« kleinen Erinnerungen. In diesen Spiegel hlickte das trotzig verzogene Ge- sichtchen des Aeltesten und die Tränen ver stummten bei dem ungewohnten Anblick im Glase: tzorb steht noch die kleine rin au» Porzellan, der die Jüngst« -asten, Spiele den Arm abstirß. u Spitz, dir eigentlich als Fußoan! war das bovorzugie Spielzeug ArunchenS. Und so gslst. e» fort: fast kein Gegenstand ist ohne Erinnerung und all dieses kann Pchafe- in leb- und der Fußbank dient. nn freute» »nd sei e» noch so Prä von ihrer Wohnung t Bitten ihrer verheiratet zu ziehen, tt«!' denen Hause. 2 fühlt es sich wol. alten Geschichten «rn rennen. Trotz der rn Kinder, zu ihnen tterchen im beschei- hilft kein Hurcden. Hier und gemütlich und kann nachhängen, die jedes Stück Möbel, jede Nippcssache und jeder Gegenstand ihm zu «rzalslen versteht. Auch wir modernen Menschen, die wir uns rsth» von Sen s diese» Sehnsuch i ist. au men, frei von Sentimentalität zu sein, können uns dieses Gefühls oft nicht er» wahren. Sehnsucht nach dem trauten Heim! ES ist. als ob die Schubheister unseres Hauses uns überall hin begleiteten, um diese alte Anhänglichkeit in uns von Heit zu Heit wieder »u erwecken, die in den tausenderlei neuen Eindrücken leicht «in- : schlummert. DaS merken wir so recht, wenn »vir von unserer alljährlichem Sommerreise zurückkehren, alles so wieder- finden, wie wir es verlassen haben, und dann frohgemut ausrusen: „Hu Hause ist'» doch am schönsten! Daheim, ist daheim!" K. v. Tümpling vlumenwrisheit. Mich trieb ein tiefe« Lerzelrid Vom engen Saute kort In ttille Walde«einsa>nk«tt, An «inen trauten Ort; Dort bab« ich dem Buchenfml Mein beimli» Web geklagt, . ?lbm alle meine Schmerzen flink Und frei berauSgesagt. Der Kuckuck, der un» »vobl belauscht Lub srob »u scherzen an; Er bö»e gern mit un« geplauscht, Au schlagen in den Bann Den Schmerz, der arg mein Herz gequält. Doch neigt' ich nickt zur Luit. Lab' einen andern Platz erwählt, Den fand ich unbewußt! Ich ging aus grünem Wtesenplan, Von Blumen ring« umwallt, Die schauten mich gar freundlich an Und nickten aisobaib; Auch ikmen klagt' ich meine Pein Im trauten Zwirgesorüch, — Da ries dir ttzlockendiume drei» Herüber vom Geheg': -So tu' wie wir, wir sehen nicht Des Leben« dunkle Nacht Und schließen, flieht der Sonne Licht, Die Blütenkelche sacht I Doch wenn verscheucht rin Morgenrot DaS trübe Ungemach, Dann auserstehen wir vom Tod' Und lachen in den Taa! Alfred Erwinvachs e. «MriMt vtilllk H «-scheint 0-gvürrdet 18öS W täglich W». LOL Mittwoch, den LS. August. IVOS Am Franzosenstein. Original-Roman von Erich Eb « nstein. US. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Barbara lag seit drei Tagen im Belt und konnte sich kaum rühren. Sie litt an der Gicht, und immer häufiger wiederholten sich die Anfälle in der letzten Heit. »Das macht nur das Wasser, welches hier so dicht am Haus vorüberfließt," klagte sic auch jetzt wieder, als Hans neben ihrem Belte saß. .Am alten Haus drüben hatte ich nie solche Schmerzen, aber hier wohnen wir ja rein wie in Venedig. Du wirst sehen, Hänschen, ich wachs nicht mehr lang'!" „Aber. Tante Barbara, lachte er. „Wer wird denn solche Gedanken haben! Jetzt brauchen wir Dich erstens ganz nottvendig, und dann sollen ja erst Deine guten Heilen awsangen!" „Wieso?" Sie blickte neu- gierig zu ihm aus. „Wvzu braucht Ihr mich denn? ,,Vater will Ernst machen — er ... " 'eben wegen der Hochzeit, und jo wirst Du wohl nächstens den Hoch- und mich backen müssen!" uckte eine Weile stjll vor sich hin, dann fragte sie ernst: „Und Du? zeitskuchen für Barbara Was sagst denn Du dazu, Hans?" „Ich habe nichts dagegen." „Und bist Du denn recht glücklich? Hast Du sie denn so recht von Herze» lieb?" Hans versuchte zu lächeln. „Wie neugierig Du bist! Lieb habe ich sie schon — aber so närrisch, wie Du mejnst, daß Liebcsleute sein sollten, sind wir freilich nick' ^ meinst, dah Liebcsleute sein sollten, sind wir freilich nicht. Denn eigentlich sind wir gar nicht Liebesleute, sondern bloß gute Kameraden." Barbara packte plötzlich seinen Arm. „Dann tu's um Gotteswillen nicht, Hänschen! Wie das ist, wenn zwei zu sammen heiraten ohne die richtige Liebe, das habe ich an Deinen Eltern durchgemacht. Deine arme Mutter ist daran zu Grunde gegangen — zur Ehe braucht's mehr als Kameradschaft." „Mag sein. Mer Ina ist ein kluges, kühles Mädchen, und ich bin auch nicht hitzig. Wir werben schon auskommen." „Glaub' das nicht, Hans! Uno wäre sie noch io klug — eines Tages würde ihr Herz nach Liebe schreien, und das Deine auch! Es gibt nichts Süßeres im Leben als die rechte Liebe zwischen zwei Menschen — und ohne das ist alles Leben nichts, glaube mir!" , Ihre Worte griffen Hans seltsam ans Herz. Dann schüttelte er den Kops und versuchte zulachen. „Ach geh', Tan " das! Vater hat's gewiß nie vermiß Vater hat nur einmal im Leben gel . .. trotzdem wollte er nicht emjam bleiben, sonst hätte er wohl »'immer um die hochmütige Sabine geworben, nach Deiner Mutter Tod." „Wie — Vater hat um Sabine Herzog geworben?" „Ei freilich. Und sie schickte ihn heim mit Spott und Hohn — das ist wohl mit ein Grund zu seinem Haß gegen die Herzogs. Äch, und wie hat sich nun alles geändert!" seufzte Bärbara aus. „Heute äst er ein reicher Mann, und ste bettelt heimlich bei den Leuten um Kartoffeln, damit ste nicht verhungert, wie sie sagt!" „Nicht möglich!" Barbara nickte. .Oie Klingelbäuerin hat's mir selbst erzählt, al» sie neulich Eier brachte. Sie ist ganz verrückt, die arme Sabine, bildet sich ein, sie müsse ver hungern, und da, wo ste noch vor einem Jahre „inspizieren" ging, bettelt sie jetzt um Gem-üie. Ein Stück Brot, das ihr die Ringelbäuerin schenkte, machte ns icuiain ans verz. Tann ichuitette er den Kopit und Tante Barbara, es loben doch so viele Menschen ohne ermißt, sonst hätte er wohl wieder geheiratet —" „Dein n geliebt, und die er liebte, war nicht seine Frau — und anz glückselig. Ehe sie sortging, flüsterte sie ihr geheimnisvoll zu: „Ich werd's L!-. behoben habe: dann geb' Kartoffeln und sie ganz glückseli. , . Euch schon lohnen, Bäuerin, bis ich nur meinen Schatz behoben habe: dann geb' ich Euch 10 Dukaten." Ja, ja, das ist aus ihr geworden! „Schrecklich!" ^Aber darüber sind wir von der Liebe abgekommen, Hans," sagte Barbara nach einer Weile dringend. „Und ich bitte Dich noch einmal: Tu's nicht!" „Mer Du selbst bist doch auch einsam geblieben? Was weißt Du von der Liebe?" Barbara blickte mit eigentümlich glänzenden Augen zu Hans auf und faltete un- willkürlich die Hände, während sie leise und feierlich sagte: „Ja, Hänschen, ich bin ein- sam geblieben eben darum! SiMt Du — heiraten hält« ich wohl öfter können. Mer .der, dem ich im Herzen gut war, der sragte nicht nach mir, und einen andern hält' ich nicht nehmen können um alle Schätze der Welt! Und Tag und Nacht, alle Tage meines Lebens war ich doch nicht einsam, denn über mir stand die Liebe wie ein strahlender Stern, der mir leuchtete durch alle Finsternisse. Man muß ihn ja nicht selbst in Händen halten. Es ist genug, daß er am Himmel stcht — ich kann's Dir nicht so sagen, wie ich's empfinde. Hänschen, aber es war halt mein Glaube und meine Hu- Lusverkruif vesv» EvseLLKsLuksabv INII «Invin irriUnll von s«, SV null 4« v»8 Lüxvr vvtllrUt iioel» ivleliv äusnillil woüvinvr unü vlnfaelior 6vnrv8 von ävü mMIvivu bl8 ra üvu tolnsto» yualltLtvu 1» kLlstot-, änLUs-, Look- uml llv80ll-8to§v» U8V. Otto Lsvkovde, l! kn meine ünnllen! 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