Nachtrag zu dem Beitrag „Über die Vorlage zum Klavierkonzert in ü-moll". (Vgl. Bachjahrbuch 1929, S. 153 ff.) Iu meinem obengenannten Beitrag seien einige ergänzende Bemer kungen gestattet. Daß das Soloinstrument des Originales nicht die Gambe gewesen sein könne, ist im Vergleich zu den übrigen Aussagen schwach be gründet und daher nur als Vermutung auszusprechen. Der Versuch einer Rekonstruktion für Viola ä'amore zeigt, daß für den Mittelsatz die tiefste Saite des Soloinstrumentes (auch wenn Lies eine andere Art Viole war) vermutlich um einen Ton tiefer, also auf 6 gestimmt wurde, nebenbei bemerkt auch, Laß der Mittelsatz wahrscheinlicher mit deutschem Bogen gespielt wurde als mit italienischem. In der anderen Bearbeitung geht das Solo des Mittelsatzes kurz vor seinem Ende noch um einen Halbton tiefer. Da dieses km sicher nicht im Violinkonzerte stand, dürfte es vom anderen Ccmbalobearbeitcr eingefügt sein, es fehlt ja auch bei I. S. Bach. Vorsicht ist also allen Schlüffen gegenüber geboten, die wesent lich von der Voraussetzung abhängcn, die andere Bearbeitung sei eine un veränderte Abschrift der Vorlage. Die Takte! 116 und 117 lauteten im Original vielleicht: oder ähnlich. Die Wirkung des Wechsels zwischen n'-Saite und K-Saite ging dann bei der Violinbcarbeitung verloren und der Bearbeiter, der wohl Geige aber keine Viole spielte, konnte nicht cinsehcn, warum I 117 Oktav sprünge stehen, aber nicht I 116. Die darüber (B.-Z. 1929 S. 169) ge machten Bemerkungen treffen nicht ganz zu und tun dem Violinbearbeiter z. T. unrecht. Die Kantate „Wir müssen durch viel Trübsal" ist keinesfalls nach den Stimmen, sondern vermutlich nach der autographen Partitur gearbeitet. Das ergibt sich leicht wenn man sie mit den von Rust angegebenen Ab weichungen vergleicht, B.-A. Bd. 17, S. XVI. III 193 — 200 läßt Bach die Streicherstimmcn vom Solocembalo mit- spielen. Cr notiert die Akkorde durchwegs schlicht auf den Taktanfang. In der Stimme sind sie dagegen teilweise rukmto angeordnct. Sie zeigt damit