92 Fritz Feldmann zwischen dem Datum der Weckerschen und der Wildschen Empfehlung, vor allem aber, daß unter den drei von Schünemann genannten Mitbewerbern Wilds Wecker sich nicht befindet. Wichtiger als dies ist ein zweites Originalschreiben Bachs, jenes für die eigentliche Schweidnitzer Bewerbung ausgestellte Zeugnis H, das hier ebenfalls vollständig wiedergegeben sei: Vorzcigcr dieses Herr Christoph, Gottlob, Wecker, ULLustiOutus, wie nicht weniger in Llusicis xsritus, hat mich endes benandten um ein ^.ttestut, theils seines hiesigen Ohrtes geführten Bezeigens, theils seiner in Llusicis besitzenden Wißenschaften halber ersuchet. Wenn denn von Ihme dieses bezeigen kan, daß seine Aufführung so beschaffen ge wesen, daß mann völlige Lutistuctiou damit haben können; besonders aber deßen Wißenschaft in Llusicis Ihme bey jedweden beliebten ^.ccslZ verursachet, zumahle Er in verschiedenen Instrumenten wohl vsrsirst nicht weniger auch vocaiiter sich wohl hören lasten, dannenhero Er auch meiner Kirchen und anderen Llusigusu rühmlichst sssistireu können; als habe dieses eigenhändig bezeigen, und das übrige deßen eigener recoininenäation überlaßen sollen. Leipzig, d. 20. Llurtii 1729. Joh: Sebasi: Bach. Hochs. Sachsen Weißenfels, wie nicht weniger Hochs. Anhalt Cöthenisch. Capellmcister; Oirector Lüori Llusices läpsionsis u. Luntor zu S. Thomae Hieselbst. Vergleichen wir diese Empfehlung mit anderen Bachs, so müssen wir sagen, daß solches Lob keineswes immer Ln gleichem Maße ge spendet wird. Zn dem „Lttestutnm", das Bach dem „Lions. Johann Christoph Dorn" nach einem bei ihm „abgelegten Lxeciimne"?) er teilt, heißt es wohlwollend, aber doch immerhin vorsichtig, daß man sich von Dorn „bei zunehmenden Jahren einen gar habilen Llnsioum versprechen könne". Halten wir dagegen zum Unterschied etwa das Schreiben für Johann Ludwig Krebs, einen der Lieblingsschüler, so finden wir zwar, daß Bach hier ausdrücklich hervorhebt, ihn „gezogen 1) Wir haben damit ein schlesisches Gegenstück zu dem „Attestat", das Bach 1748 seinem Schüler und Schwiegersohn Altnikol sür dessen erfolgreiche Bewerbung in Nieder-Wiesa (bei Greiffcnberg in Schlesien) milgab. Vgl. Fritz Hamann, Joh. Christoph Altnickol; in: Schlesisches Blatt für ev. Kirchenmusik, Jahrg. 60, Nr. 9, S. 4 ff. 2) Spitta a. a. O. S.730