BERICHTE Rekonstruktion und Neugestaltung des Bachhauses Eisenach Von Ilse Domizlaff (Eisenach) Nach umfangreicher Rekonstruktion und Neugestaltung wurde das Bachhaus am 12. 9. 1973 wieder eröffnet und empfängt seit diesem Tag erneut Gäste aus dem In- und Ausland. Das ist eine kurze, aber schwerwiegende Feststel lung, die keinerlei Auskunft über die Notwendigkeit dieser Arbeiten, die da mit verbundenen Überlegungen und den Einsatz aller an diesem Werk betei ligten Wissenschaftler, Künstler und Handwerker gibt. Darum sei an dieser Stelle darüber berichtet. Zwar war das Haus zu einem immer größeren Anziehungspunkt für Freunde derBachschen Musik und für Touristen geworden, doch mußten seit mehreren Jahren die Betreuer des Bachhauses mit zunehmender Sorge fortschreitende Schäden an der baulichen Substanz beobachten. Das Haus war der großen Be lastung von mehr als 70 000 Besuchern jährlich nicht mehr gewachsen. Aus diesem Grund wurde 1971 durch den Rat der Wartburgstadt Eisenach eine gründliche Inspektion des baulichen Zustandes im ßachhaus vorgenommen. Das Ergebnis wirkte alarmierend. Große Teile des Mauerwerkes waren von Schwamm befallen und Holzteile von Anobien zerfressen. Das Dach war an vielen Stellen undicht. Sämtliche Fußböden waren derart abgenutzt und teil weise sogar gebrochen, daß einige Stellen, wie zum Beispiel die Treppen, be reits zu Gefahrenquellen geworden waren. Die Fenster waren defekt. Die Elektroinstallation entsprach nicht den Sicherheitsvorschriften für solche Ge bäude. Die Heizung reichte nicht aus. Der im Winter einzige zumutbar er wärmte Raum war das Büro, in dem die Direktorin und die Verwaltungs kraft arbeiteten, in dem Besuche empfangen wurden und in dem sich schließ lich die Kollegen während der Pausen zwischen den Führungen aufhalten mußten. Die Kassierung der Eintrittsgelder und der Verkauf von Literatur und Andenkenartikeln erfolgte im ungeheizten und zugigen Hausflur. Schließ lich fehlten Toilettenanlagen für die Besucher. Zu den Ausstellungen mußte festgestellt werden, daß sie weder inhaltlich noch in ihrer Gestaltung modernen Ansprüchen genügen konnten. Viele hi storische Musikinstrumente wiesen Schäden auf, die zum Teil auf die wech selnden klimatischen Einflüsse zurückzuführen waren: auf Luftfeuchtigkeit, die bei der Anwesenheit von etwa vierzig Gästen während der einzelnen Führungen sprunghaft ansteigt, und Zugluft, die durch das notwendige Lüften nach jeder Führung entsteht. Die historischen Möbel in den Wohnräumen der Ausstellung waren zum großen Teil so reparaturbedürftig, daß der Einsatz eines qualifizierten Holzrestaurators erforderlich wurde. Nach dieser Bestandsaufnahme gab es nur eine Schlußfolgerung: Das Bach-