Aus ulten und neuen j)snden durch die Dresdner Heide >93 ein erschien unter einer Rindenüberwallung. Das Zeichen mag viele hundert Jahre alt sein (s. Abbildung). Es zeigt einen mittelalterlichen Stil und ist keinessalls ein Zeichen der Cotraschen Vermessung von i8zo. Alle Wege mit Doppelbuchstaben, die aber nicht innig verschlungen sein dürfen, sind am Ende des 19. Jahrhunderts angelegt (O8T, 1^1^, lVlk usw.). Nur der Nachtslügelweg war schon 17ZH vorhanden. Auf alle Wege näher einzugehen würde zu weit führen; die wichtigsten sollen am Schluß besprochen werden. Das Wegenetz, das durch Verbindung von Ort zu Ort auf natürliche Weise entstand, wurde durch ein künstliches ergänzt, das wahrscheinlich Kurfürst August für die Zwecke der Jagd anlegen ließ. Es stützt sich auf den inmitten der Heide in guellenreicher Gegend gelegenen Saugarten. Ein Abb. Zch Altes Waldzeichen (Radeberger Museum) gemauerter Bruuueu, der Kaltenborn, unweit des Gartens, stammt aus alter Zeit und ist noch tadellos erhalten. Der Sau- oder Treibegarten war ein Gehöft zur Haltung von Schwarzwild für die Zwecke der Parforcejagd. Von seinem Mittelpunkte, der „Hellen", aus gingen acht Strahlen — Flügel genannt — im nach allen Richtungen. Beim Ver messen legte Order den Flügel H mit der Richtung auf den Dresdner Schloßturm der Anlage zugrunde. Nach Gurlitt soll dieser Turm auch bei der ersten Vermessung der Stadt Dresden als Rieht- und Zielpunkt gedient haben, weil er der einzige hohe Festpunkt im damaligen Dresdner Stadtbild war. Flügel 4 und seine Verlängerung, Flügel 8, verbanden Dresden mit Radeberg, Flügel H und 1 desgleichen die Hoflößnitz mit Stolpen. (Stolpen war nach der Säkularisierung im Jahre 1Z.59 wieder in den Besitz des Herrscherhauses gekommen und diente als Jagdschloß.) An den Flügeln lagen wiederum Saugärtcn, so daß bei Parforcejagden an Wild kein Mangel war (s. Abb.).