Vorrede Da das bekannte Buch Geschichte der Dresdner Heide und ihrer Bewohnerschaft von Heinrich Meschwitz seit Jahren gänzlich vergriffen ist, machte sich an seiner Stelle die Heraus gabe eines neuen Werkes über die Dresdner Heide, das umfassender und dem jetzigen Stande der Wissenschaft entsprechender war, nötig. Es ist immerhin Meschwih das Verdienst zuzusprechen, ein reiches, wenn auch nicht immer unbestrittenes Material archivalischer Forschung mit vielem Fleiß als Bausteine für eine geschichtliche Darstellung der Dresdner Heide zusammengetragen zu haben. Eine Gesamtdarstellung ihrer natürlichen Beschaffenheit mit der Schilderung von Grund und Boden, der Tier- und Pflanzenwelt, ihrer kulturellen Bedeutung für Vergangenheit und Gegen wart, der umgebenden Landschaft mit ihren Siedelungen hat M e s cb w i tz zu schreiben wohl kaum beabsichtigt; dies wäre auch für einen einzelnen bei der Verschiedenheit des Stoffes eine schwer lösbare Aufgabe gewesen. So kam es, daß der Verlag C. H e i n r i ch an die beiden Unterzeichneten Herausgeber mit dem Wunsche herantrat, ein umfassendes Werk über die Dresdner Heide und ihre Umgebung herauszugeben, welches nicht nur die geschichtliche Entwicklung, sondern auch die jetzige Beschaffenheit dieses für Dresden und seine Bewohner so bedeutungsvollen Waldes in volkstümlicher, dabei wissenschaftlich einwandfreier Weise schildert. Die Herausgeber hatten daher nicht die Aufgabe, eine Neuauflage des Bucbes von Mesch witz zu bearbeiten, sondern ein völlig neues Werk zu schaffen, dessen leitender Gedanke die Kenntnis der Heide in den weitesten Kreisen im Sinne der Erhaltung derselben und damit eine Förderung des Heimat schußes zum Ausdruck bringen soll. Wenn man bedenkt, daß die wald- bedeckte Fläche der Heide innerhalb hundert Jahren um 1200 Hektar zurück gegangen ist, besonders infolge des Ausbreitungsbedürfnisses von Dresden für bauliche und militäriscbe Zwecke, so ist es dringend nötig, der weiteren Verkleinerung der Dresdner Heide entgegenzuarbeiten und damit der Bevölkerung den Wald zu erhalten, in welchem Tausende Erholung und Freude an der Natur finden. Nun ist es eine bekannte Tat sache, daß man das, was man genau kennt, höher schätzt, als das Unbekannte;