Wilhelm Werker, Studien über die Symmetrie im Bau der Fugen und die motivische Zusammengehörigkeit der Präludien und Fugen des "Wohltemperierten Klaviers" von Johann Sebastian Bach. - Leipzig : Breitkopf & Härtel, 1922
Kritik. 79 werden die Notenköpfe ais kns e in folgender Lage herausgeholt und „gewürdigt": In dieser unglaublich naiven Weise wird das Entdecker geschäft, das jeder auch nur von fern approbierten wissenschaft lichen Methode Hohn spricht, fortgesetzt. — Der schönsten Über raschungen sicher ist man immer dann, wenn Werker ans „Aus zahlen" der Töne, der herausgeschalten Motive und Motiv gruppen kommt. Kaum daß man sichs versieht, steht man vor einer seiner beliebten „Symmetrien" oder Zahlenspielereien. Ist cs nicht ein Husarenstücklein, wenn er aus dem Präludium thema —S- 3 4 5 2 1(0) 3 4 ^ 2 das zweimal nacheinander erklingende Fugenthema heraushört, — diesmal zur Entmutigung aller, die musikalische Lhrcn haben, wirklich „heraushört"? Nämlich mit der Notenumstellung: -st- > i > n I ^ *« 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 I I ' Die Grundregeln der Phrasierung, die nicht erst Theoretiker in der Studierstube erfunden haben, sondern die schon seit Jahr hunderten feststehen, benutzt Werker in doppelter Weise. Helsen