der Empfehlung dieses auch in Frankfurt unvergessenen Meisters bediente, um die Nachfolge Königs zu erhalten, der selbst ein Schüler Telemanns gewesen war. Friedemann Bach wirkte da mals seit mehr als zehn Jahren an der Liebfrauenkirche in Halle, hatte aber schon 1753 wegen einer Berufung nach Zittau ver- handelt^). An Reibungen, die eine Veränderung wünschenswert erscheinen ließen, mochte es bei der bekannten Unduldsamkeit der kirchlichen Vorgesetzten Friedemanns selten fehlen, doch war bisher erst wieder 1762 ein entsprechender Briefwechsel mit dem Darmstädter Hofe nachzuweisen-). Kam 1758 der Kapellmeister der Frankfurter Peterskirche, Steffan, Bach zuvor, so war nach dessen raschem Ableben das Glück, oder sagen wir besser der Ratschluß der Frankfurter Herren, noch launischer. Gewählt wurde von der aus Fr. v. Uf- fenbach, Rat Müller und Prorektor Brendel bestehenden Kom mission „aus Gnade" der Frankfurter Konzertmeister Joh. Christoph Fischer, der bereits bei der ersten Vakanz, am Himmel fahrtstage 1758, sein Probestück abgelegt hatte. Nicht nur Friedemann Bach sah sich in seinen Hoffnungen getäuscht, son dern ebensosehr der Schmalkaldener Kapellmeister Johann Niko laus Tischer, der eigens nach Frankfurt geeilt war. Als Empfänger der Briefe Friedemann Bachs und Tele manns käme Uffenbach in Betracht, dessen Briefwechsel mit Telemann nach 1742 allerdings erloschen sein sollH. >) M. Falck, Wilhelm Friedemann Bach (Studien zur Mufikgesch., h-rausgeg. von A. Schering, Bd. 1), 2. Aust., S. 34. Leipzig 1919. 2) W. Nagel, F. W. Bachs Berufung nach Darmstadk. Sb. d. IMG. I (I960), S. 290. Vgl. Falck, a. a. O. S. 38 ») Vgl. W. Nagel, Sb. d. ZMG. XHI (1912), S. 92.